PDF 18.612kB - Hochschule Ulm
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02_2011
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- Seite 7 und 8: Die Ulmer Hochschulen kennenlernen,
- Seite 9 und 10: Bezeichnung Studienplätze/Jahr Sta
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- Seite 35 und 36: Wir suchen Sie als Praktikanten/in,
02_2011
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I N H A LT<br />
02 smsbildung<br />
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
04 Theresia Bauer lobt<br />
Kooperationsbereitschaft<br />
06 Die perfekte Welle: der doppelte<br />
Abiturjahrgang<br />
10 smsfakultäten<br />
S T U D I U M & L E H R E<br />
Netze machen uns stark<br />
Engagierte Einzelkämpfer, einsame Genies – sie gibt es noch, wir brauchen<br />
sie, aber sie haben es heute immer schwerer. Denn die Welt ist auf dem Weg<br />
zum globalen Dorf: hier ist zunehmend alles mit allem vernetzt, fast alle<br />
großen Herausforderungen unserer Zeit sind globaler oder überregionaler<br />
Natur, seien es die Finanzmärkte, die globale Erwärmung, soziale Strukturen,<br />
soziale Netzwerke oder Energiemärkte.<br />
Wir müssen unsere Studierenden auf diese Welt vorbereiten, die <strong>Hochschule</strong><br />
muss vorleben, wie Kooperation funktioniert: mit Unternehmen, mit <strong>Hochschule</strong>n<br />
von Neu-<strong>Ulm</strong> bis nach Terre Haute in USA. Die <strong>Hochschule</strong> muss<br />
ihre Studierenden motivieren, selbst Netze und Kooperationen zu nutzen,<br />
insbesondere im Ausland, wo sie für die Zukunft entscheidende Erfahrungen<br />
sammeln können. Und die <strong>Hochschule</strong> wird selbst Zentrum eines ganz<br />
bedeutenden Netzes: dem Netz ihrer Studierenden und Absolventen, die<br />
sich im neuen Verein Pro!<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, dem Netzwerk der Alumni und<br />
Förderer, zusammengeschlossen haben. Netze verbinden, Netze tragen und<br />
Netze stärken uns für die Zukunft.<br />
12 Type in Motion<br />
on a Californian Campus<br />
14 Neue Master-Studiengänge<br />
15 Mit Fulbright nach New York<br />
W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />
16 Kooperation heißt Geben und Nehmen<br />
18 Stabile Netze bei Solarleistung<br />
19 Radarsignaturen in 3D<br />
C A M P U S & M E H R<br />
22 Und alles dreht sich um Ihren Erfolg<br />
24 Von Beiden das Beste<br />
26 Der Al12 soll‘s reißen!<br />
U N T E R U N S<br />
29 Veränderungen<br />
30 smspreise<br />
32 Impressum<br />
Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor
s m s b i l d u n g<br />
S T U D I E N P L A T Z B Ö R S E<br />
Das HRK-Angebot wird intensiv genutzt<br />
Wie die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) berichtet, ist die von ihr bereitgestellte<br />
Studienplatzbörse in den letzten beiden Monaten von mehr als<br />
215.000 Nutzern besucht worden. Auf dieser Plattform veröffentlichten<br />
die <strong>Hochschule</strong>n im September und Oktober die noch freien Studienplätze.<br />
Das höchste Tagesangebot an Studiengängen mit freien Kapazitäten lag bei<br />
1900. Die <strong>Hochschule</strong>n wiesen dabei nicht nur auf die Restplätze in zulassungsbeschränkten<br />
Studiengängen hin, sondern auch auf Angebote, für die<br />
man sich ohne weitere Zulassungs- oder Losverfahren einschreiben konnte.<br />
Die Studienplatzbörse hilft, die Zulassung zu verbessern, da durch Mehrfachbewerbung<br />
manch einer den gewährten Studienplatz nicht nutzt. •<br />
D E U T S C H L A N D S T I P E N D I U M<br />
Die Ersten sind ausgeschrieben<br />
Der Anfang ist gemacht: Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> hatte mit<br />
Bewerbungschluss 30.10.2011 sieben Deutschland-Stipendien<br />
ausgeschrieben. Der Auswahlausschuss wird in Kürze<br />
die Stipendiaten bekannt geben. Die Vergabe für das erste<br />
Förderjahr kommt dank des Engagements folgender Firmen<br />
zustande: elobau, eXXcellent solutions, Fichtner, Ingenics<br />
und Paul Hartmann AG.<br />
Ab dem Wintersemesters 2011/12 erhalten die Stipendiaten<br />
für 12 Monate monatlich 300 Euro, von denen die eine<br />
Hälfte der Stifter und die andere Hälfte der Bund trägt. Im<br />
ersten Förderjahr hätte der Bund im Falle der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> maximal 14 Stipendien gegenfinanziert. Diese Quote<br />
konnte im ersten Anlauf nicht zu 100 Prozent erfüllt werden.<br />
Die zweite Runde wird zum Wintersemester 2012/13 ausgeschrieben<br />
werden. Hier bietet sich für potentielle Förderer<br />
und damit auch für die studentischen Bewerber eine neue<br />
Chance. Erfreulicherweise haben bereits vier der fünf Stifter<br />
ihre Beteiligung am Deutschland-Stipendium auch für dieses<br />
Förderjahr zugesagt. Drei sind sogar bereit, das Geld für eine<br />
volle Studiendauer bereitzustellen. Grundsätzlich können<br />
sich Stipendiaten wiederbewerben, sodass die Unterstützung<br />
im günstigsten Fall auch sieben bis acht Semester lang<br />
gewährt werden kann.<br />
Wer sich für das Deutschland-Stipendium als Förderer interessiert,<br />
findet weitere Informationen unter www.hs-ulm.<br />
de/deutschlandstipendium. •<br />
W E I T E R B I L D U N G<br />
Service-Stelle <strong>Hochschule</strong> / Wirtschaft<br />
Das Land und die Arbeitgeberverbände wollen mehr Unternehmen dafür<br />
gewinnen, ihre Fachkräfte an <strong>Hochschule</strong>n weiterbilden zu lassen. Laut einer<br />
Pressemitteilung des MWK haben sie deshalb eine gemeinsame Service-Stelle<br />
<strong>Hochschule</strong>/Wirtschaft in Ludwigsburg eingerichtet, die Weiterbildungsprogramme<br />
der <strong>Hochschule</strong>n an interessierte Unternehmen vermittelt. Sie ist<br />
organisatorisch beim Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft<br />
verankert. Wer sich für das Weiterbildungsangebot der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> interssiert, kann aber auch den direkten Weg wählen und die folgenden<br />
Web-Adressen nutzen: www.hs-ulm.de/graduate-school oder www.hsulm.de/tau.<br />
•
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
Die Stadt <strong>Ulm</strong> hat mit der Universität <strong>Ulm</strong> und der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> gleich zwei Horte<br />
akademischer Bildung, wobei sich jeder mit einem eigenen Profil in die Wissenschaftsstadt<br />
einbringt. Beim nachmittäglichen Gespräch mit der Ministerin machte Professor<br />
Dr. Achim Bubenzer deutlich, welche Themen eine <strong>Hochschule</strong> für Angewandte Wissenschaften<br />
derzeit bewegen.<br />
Theresia Bauer lobt<br />
Kooperationsbereitschaft<br />
Im Automotive Center<br />
lernte Wissenschaftsministerin<br />
Theresia Bauer eine der<br />
wichtigen Kooperationen<br />
kennen, welche die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> mit Industrie-<br />
Unternehmen der Region<br />
unterhält. Professor Dr. Josef<br />
Kurfess erläuterte ihr Funktion<br />
und Einsatz des von Bosch<br />
Rexroth bereitgestellten Mobil-Hydraulik-Prüfstandes.<br />
Auf der gemeinsamen Pressekonfernenz<br />
mit dem Uni-Präsidenten Professor<br />
Dr. Karl Joachim Ebeling und<br />
dem Hochschulrektor Professor Dr.<br />
Achim Bubenzer hob Theresia Bauer<br />
die Kooperationsbereitschaft beider<br />
<strong>Hochschule</strong>n hervor. Jüngstes Kind ist<br />
der gemeinsame Studiengang Computational<br />
Science and Engineering CSE.<br />
Im Hinblick auf die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
betonte die Ministerin die Vielfalt der<br />
Kooperationen mit Partnern in der Region.<br />
Neben der Universität <strong>Ulm</strong> seien<br />
dies Unternehmen sowie die <strong>Hochschule</strong>n<br />
in Neu-<strong>Ulm</strong> und Biberach.<br />
Das Land wolle den Standort <strong>Ulm</strong><br />
auch in Zukunft tatkräftig unterstützen,<br />
denn Politik für Wissenschaft und<br />
Forschung genieße in der Landesregierung<br />
hohe Priorität. Vor allem erwarte<br />
sie neue Antworten im Bereich der<br />
Energieversorgung und der Mobilität.<br />
Außerdem bekräftigte Theresia Bauer<br />
ihre Haltung, den künftigen Wegfall<br />
der Studiengebühren vollständig aus<br />
Haushaltsmitteln kompensieren zu<br />
wollen.<br />
Automotive Center und Servicerobotik<br />
Am Nachmittag konnte sich Theresia<br />
Bauer ein Bild davon machen, wie<br />
Kooperation an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
gelebt wird. Während ihr im Automotive<br />
Center die Zusammenarbeit<br />
mit Bosch Rexroth im Bereich Mobilhydraulik<br />
erläutert wurde, ging es am<br />
Zentrum für Angewandte Forschung<br />
(ZAFH) Servicerobotik um Forschungsverbünde,<br />
deren Ergebnisse inzwischen<br />
international anerkannt sind. Hier<br />
zögerte Rektor Bubenzer nicht lange,<br />
um die Ministerin auf einen Missstand<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Baden-Württemberg gibt für Förderung<br />
von Forschung an Fachhhochschulen<br />
explizit mit der Einrichtung von ZAFH<br />
eine Menge Geld aus. In dem speziellen<br />
Fall der Servicerobotik ist das hohe und<br />
international anerkannte Niveau nach<br />
Ablauf der Förderung nicht zu halten.<br />
Dann werde unter den jetzigen Bedingungen<br />
die aufgebaute Forschungsstruktur<br />
in kürzester Zeit zusammenbrechen,<br />
so Bubenzer. Die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> verfüge weder über entsprechende<br />
Stellen des Mittelbaus, noch gäbe es<br />
ohne einen fairen Zugang zur Promotion<br />
ausreichend Anreiz für Absolventen<br />
in einem Forschungsprojekt an der<br />
<strong>Hochschule</strong> mitzuarbeiten.
Die <strong>Ulm</strong>er <strong>Hochschule</strong>n<br />
kennenlernen, wollte die<br />
neue baden-württembergische<br />
Wissenschaftsministerin<br />
Theresia Bauer anfang<br />
September. Uni-Präsident<br />
Professor Dr. Karl Joachim<br />
Ebeling (links) und Hochschul-Rektor<br />
Professor Dr.<br />
Achim Bubenzer nutzten<br />
die Gelegenheit, ihre jeweils<br />
eigene Sicht zur <strong>Hochschule</strong>ntwicklung<br />
vorzutragen.<br />
Mehr Stellen und Räume notwendig<br />
Im Mittelpunkt des Besuches stand<br />
die Diskussion der Hochschulleitung<br />
mit der Wissenschaftsministerin über<br />
eine gesunde <strong>Hochschule</strong>ntwicklung.<br />
Professor Bubenzer stellte dabei den<br />
weiteren Ausbau des Studienangebots<br />
angesichts der Energiewende vor und<br />
betonte die konsequente Integration<br />
des Themas Nachhaltigkeit, was die<br />
Ministerin grundsätzlich begrüßte. Die<br />
Energietechnik, bereits seit 1989 als<br />
Schwerpunkt in den klassischen Ingenieurstudienggängen<br />
verankert, wird<br />
in ihrer modernen Ausprägung zunehmend<br />
in eigenständigen Bachelor- und<br />
Master-Studiengängen an Gewicht<br />
gewinnen.<br />
Die Schaffung neuer Studienplätze<br />
ist durch die Landesregierung mit<br />
der Bereitstellung neuer Professoren-<br />
Stellen begleitet worden, kannte der<br />
Rektor an. Deutlich machte er aber<br />
auch, dass die Personalressourcen in<br />
EDV und Verwaltung seit 20 Jahren auf<br />
dem selben Stand verharren. Und das,<br />
obwohl sich in den letzten 15 Jahren<br />
die Zahl der Studierenden an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> nahezu verdoppelt und die<br />
Managementaufgaben wie Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Marketing, Internationalisierung,<br />
Career Service, Fundraising<br />
oder Diversity vervielfacht haben. Als<br />
personalintensiv haben sich auch die<br />
Nutzung des Internets für den Studienbetrieb<br />
und die Kommunikation sowie<br />
die Standardisierung von Evaluationsund<br />
Akkreditierungsprozessen erwiesen.<br />
Mit dem geplanten weiteren Ausbau<br />
des Studienangebots wird nun auch<br />
die Raumsituation kritisch, weshalb die<br />
Hochschulleitung eine kostengünstige<br />
Erweiterung ihres Standortes auf dem<br />
Oberen Eselsberg vorgeschlagen hat.<br />
Von dieser Möglichkeit hatte sich Theresia<br />
Bauer bei einer Rundfahrt durch<br />
die Wissenschaftsstadt auf dem Oberen<br />
Eselsberg ein Bild machen können. Die<br />
inzwischen aus Stuttgart gesandten Signale<br />
lassen auf eine positive Entscheidung<br />
hoffen. Ingrid Horn
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
Die Krisensituation durch den doppelten Abiturjahrgang ist gleichzeitig<br />
eine Chance, die die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> zielbewusst genutzt hat, wie Professor<br />
Dr. Klaus Peter Kratzer, Prorektor für Studium und Auslandsbeziehungen,<br />
zeigt. Mit 295 Studienplätzen mehr kommt sie ihrer Verpflichtung nach.<br />
Doch bleiben auch Fragezeichen für die Zukunft.<br />
Die perfekte Welle<br />
• Doppelter Abiturjahrgang<br />
Die Umstellung der Schulzeit an Gymnasien<br />
von neun auf acht Jahren in fast allen<br />
westlichen Bundesländern führt in diesen<br />
Ländern, gestaffelt im Zeitraum zwischen<br />
2009 und 2016, zu sogenannten „Doppelten<br />
Abiturjahrgängen“. Damit ist ein<br />
erhöhter Andrang in diesen Bundesländern<br />
an den Türen der <strong>Hochschule</strong>n und<br />
Universitäten verbunden. In Bayern wurde<br />
diese Klippe in diesem Jahr überwunden<br />
- Baden-Württemberg wird sie im<br />
nächsten Jahr nehmen. •<br />
Aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs rollt auf die<br />
<strong>Hochschule</strong>n Baden-Württembergs eine Bewerberwelle<br />
zu. Sie wird pikanterweise durch die Aussetzung<br />
der Wehrpflicht zu genau dieser Zeit verstärkt<br />
werden. Als <strong>Hochschule</strong> für angewandte Wissenschaften<br />
ist die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> schon auf Grund<br />
ihrer regionalen Verantwortung aufgefordert, durch<br />
ein erhöhtes Angebot an Studienplätzen den Sorgen<br />
der prospektiven Bewerberinnen und Bewerber und<br />
auch deren Eltern zu begegnen. Alle Studiengänge<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> sind, schon allein aus Gründen<br />
der Raum- und Laborkapazität, zulassungsbeschränkt<br />
und in Folge ihrer Zukunftsorientierung mit wenigen<br />
Ausnahmen stark nachgefragt. Da ein Mindestmaß an<br />
„Lebensqualität“ an der <strong>Hochschule</strong> erhalten bleiben<br />
muss, konnte und kann eine Aufgabe der Zulassungsbeschränkung<br />
nicht in Frage kommen. Auch die Reduzierung<br />
der Laborzeit innerhalb der Studiengänge<br />
kann nur mit Augenmaß vorgenommen werden.<br />
In der politischen Arena ist selbstverständlich eine<br />
Minimierung der Beschwerden der Betroffenen das<br />
Maß aller Dinge. Entsprechend wurde auch eine<br />
landesweite Erhöhung der jährlich verfügbaren<br />
Studienplätze um zunächst 20.000, dann, nach einer<br />
Korrektur der Vorhersagen durch das Statistische<br />
Landesamt, um 24.000 als Vorgabe der vormaligen<br />
Landesregierung verkündet. Bei diesen Größenord-
Bezeichnung Studienplätze/Jahr Status<br />
Maschinenbau 0 eingerichtet<br />
Energiesysteme 5 eingerichtet<br />
Wirtschaftingenieurwesen/Logistik 20 eingerichtet*<br />
Informationsmanagement im<br />
Gesundheitswesen 0 eingerichtet*<br />
Fahrzeugelektronik 25 eingerichtet<br />
Computational Science & Engineering 20 eingerichtet<br />
Internationale Energiewirtschaft 80 in Planung<br />
Energiesystemtechnik 25 in Planung<br />
Das Ausbauprogramm<br />
2012 hat die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> genutzt, um durch ein<br />
erweitertes und zusätzliches<br />
Studienangebot dem<br />
Bewerberansturm Rechnung<br />
zu tragen.<br />
*zusammen mit der <strong>Hochschule</strong> Neu-<strong>Ulm</strong><br />
nungen war allerdings absehbar, dass wohl nicht jede<br />
Bewerberin und jeder Bewerber aus dem doppelten<br />
Abiturjahrgang den Wunsch-Studienplatz in Heimatnähe<br />
erhalten wird oder durch Wartezeit, Änderung<br />
des Studienwunschs, Ausweichen in ein anderes<br />
Bundesland oder ins Ausland oder zeitliche Verschiebung,<br />
beispielsweise beim Bundesfreiwilligendienst,<br />
dem Andrang in Baden-Württemberg zum Wintersemester<br />
2012/13 und, in vermindertem Maß, auch in<br />
den Folgesemestern entkommen möchte.<br />
Bekenntnis zur eigenen Verantwortung<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> hat gleichwohl die Verpflichtung,<br />
unter Wahrung ihres Profils in der zukunftsfähigen<br />
Technik, durch die Erweiterung der bestehenden<br />
und ein Angebot neuer Studiengänge in der<br />
Region dem Bewerberandrang entgegenzukommen.<br />
Da es an den <strong>Hochschule</strong>n für Angewandte Wissenschaften<br />
diverse Wege des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung<br />
gibt, aber das Phänomen des<br />
„Doppelten Abiturjahrgangs“ auf die Gymnasien<br />
beschränkt ist, muss dabei auch der Anteil der gymnasialen<br />
Studienanfängerinnen und Studienanfänger<br />
am Gesamtaufkommen der Erstsemesterstudierenden<br />
berücksichtigt werden.<br />
Konkret heißt dies: Die Anzahl der angebotenen<br />
grundständigen Studienplätze im akademischen Jahr<br />
2011/12 (ohne bereits erfolgte Ausbaumaßnahmen)<br />
beträgt 777. Unter Berücksichtigung des Anteils der<br />
Studienanfängerinnen und Studienanfänger mit<br />
regulärer gymnasialer Hochschulzugangsberechtigung<br />
von 36 Prozent (Quote im SS 2011 und WS 2011/12)<br />
ergibt sich demnach, unter Annahme einer Doppelung,<br />
eine Zahl von 280 zusätzlich erforderlichen Studienplätzen<br />
als Mindestverpflichtung. Dass es dabei<br />
speziell im Jahr 2012 und den Folgejahren auch zu<br />
anteiligen Verschiebungen zwischen den Hochschularten<br />
kommen kann, ist unbestritten, kann aber nicht<br />
präzise vorhergesagt werden.<br />
Ausbauprogramm 2012 als Chance begriffen<br />
Mit dem „Ausbauprogramm 2012“ für <strong>Hochschule</strong>n<br />
und Universitäten versuchte das Land Baden-<br />
Württemberg frühzeitig, einen Aufwuchs neuer<br />
Studienplätze in grundständigen Studiengängen mit<br />
Blickrichtung auf das Schlüsseljahr 2012 zu bewerkstelligen.<br />
Eine Beteiligung der Industrie- und<br />
Handelskammern im Antragsverfahren sollte die<br />
Zukunftsfähigkeit der neuen Angebote im Hinblick<br />
auf die Bedürfnisse der jeweiligen Regionen sicher<br />
stellen. Die Unterstellung dabei war zunächst, dass<br />
dafür nur zusätzliche unmittelbare Lehrkapazität,<br />
aber weder personeller Mittelbau noch Raum erforderlich<br />
sei. Letzteres wurde mit der demografischen<br />
Entwicklung bundesweit begründet, durch die ein
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
drastischer Einbruch der Studierendenzahlen ab<br />
2020 prognostiziert werde und deshalb Personal- und<br />
Raumknappheit eine nur vorübergehende Erscheinung<br />
sein werde.<br />
Trotz dieser im Endeffekt nur etwa 50-prozentigen<br />
Finanzierung beteiligte sich die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> an<br />
dem Programm, da es absehbar die letzte Chance<br />
einer Weiterprofilierung der <strong>Hochschule</strong> darstellt, mit<br />
dem in der Tabelle dargestellten erweiterten Studienangebot.<br />
Durch diese Maßnahmen werden 295<br />
zusätzliche Studienplätze pro Jahr geschaffen! Damit<br />
kann festgestellt werden, dass der Ausbau der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> die aus dem doppelten Abiturjahrgang<br />
erwachsende Verpflichtung mehr als abdeckt.<br />
Auf den Erhalt der Studienplätze setzen<br />
Das Fehlen des personellen Mittelbaus und der<br />
Raumressourcen in der ursprünglichen Gestaltung<br />
des Ausbaus wurde vor kurzem durch ein begleitendes<br />
Infrastrukturprogramm sowie ein in Aussicht<br />
gestelltes personelles Mittelbauprogramm zumindest<br />
teilweise kompensiert. So wird ein Anbau am<br />
Campus Albert-Einstein-Allee mit einer Fläche von<br />
1000 Quadratmetern zumindest die dringendsten<br />
Raumprobleme der Spätphase des Ausbauprogramms<br />
lösen, wenn auch eine vollständige und angemessene<br />
Flächenversorgung noch aussteht.<br />
Seitens des erforderlichen Personals ist eine, allerdings<br />
nur befristete, Finanzierung durch Studiengebühren<br />
bzw., nach deren Wegfall, durch die von der<br />
Landesregierung in Aussicht gestellte Ersatzleistung<br />
sowie bis 2017 durch Mittel aus dem Hochschulpakt<br />
2020 möglich. Eine nachhaltige Lösungsmöglichkeit<br />
dieses Problems steht noch aus.<br />
Statt wie die politischen Instanzen auf Landes- und<br />
Bundesebene auf einen massiven Einbruch der<br />
Studierendenzahlen ab 2020 zu setzen, ist die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> bestrebt, das ausgebaute Studienangebot<br />
zu erhalten. Gelingen kann das durch die Aktivierung<br />
weiterer Bewerbergruppen. Sind wir damit erfolgreich,<br />
werden entsprechende Ressourcenzuteilungen<br />
zwangsläufig folgen - und wir werden erfolgreich<br />
sein. Klaus Peter Kratzer<br />
Hohe berufliche Qualifikation bestätigt<br />
Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hat<br />
im August die Ergebnisse der dritten Befragung von<br />
Absolventen der <strong>Hochschule</strong>n für Angewandte Wissenschaften<br />
(HAW) vorgelegt. Sie bestätigte erneut<br />
die hohe berufliche Qualifikation, die an diesem<br />
Hochschultyp erworben wird. Dass fast 80 Prozent<br />
der Absolventen aus den Prüfungsjahren 2005 und<br />
2008 innerhalb von drei Monaten eine Beschäftigung<br />
gefunden haben, unterstreicht die Arbeitsmarktnähe<br />
des Studienangebots. Die allermeisten von ihnen<br />
wurden unbefristet eingestellt. Die Absolventen bewerteten<br />
auch, inwieweit ihre Erwartungen bei Studienbeginn<br />
ihrer beruflichen Situation zum Zeitpunkt<br />
der Befragung entsprachen. Für die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
ergab sich dabei eine starke Übereinstimmung bei 43<br />
Prozent und eine teilweise Übereinstimmung bei 42<br />
Prozent. Lediglich 14 Prozent werteten sie als gering.<br />
Die generelle Zufriedenheit mit dem Studium ist<br />
bei den HAW-Absolventen grundsätzlich sehr hoch.<br />
Rückblickend würden 87 Prozent wieder studieren,<br />
56 Prozent denselben Studiengang und 51 Prozent<br />
sogar dieselbe <strong>Hochschule</strong> wählen. Bezogen auf die<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> ergibt sich folgendes Bild: Generell<br />
zufrieden waren 91 Prozent und im Hinblick auf die<br />
berufliche Vorbereitung 57 Prozent. Damit lag die<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> jeweils im vorderen Feld der <strong>Hochschule</strong>n,<br />
die an der Befragung teilgenommen hatten.<br />
Insgesamt waren dies 18 <strong>Hochschule</strong>n für Angewandte<br />
Wissenschaften und eine Kunsthochschule.<br />
Letztere wurde separat ausgewertet. Geantwortet<br />
hatten von den insgesamt 22.136 Absolventen 22,5<br />
Prozent. ih<br />
Als RKH-Vorsitzender wiedergewählt<br />
Die Rektorenkonferenz der <strong>Hochschule</strong>n für Angewandte<br />
Wissenschaften (RKH) Baden-Württemberg hat<br />
Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>, für zwei weitere Jahre im Amt als Vorsitzenden<br />
bestätigt. In den Vorstand wiedergewählt wurden außerdem<br />
die Professoren Dr. Bastian Kaiser, Rektor der<br />
<strong>Hochschule</strong> Rottenburg, und Dr. Winfried Lieber, Rektor<br />
der <strong>Hochschule</strong> Offenburg. Den vierköpfigen Vorstand<br />
vervollständigt der Rektor der <strong>Hochschule</strong> Aalen, Professsor<br />
Dr. Gerhard Schneider, der diese Funktion erstmals<br />
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Mit ökoCheck thematisiert die Gruppe die Tatsache, dass der<br />
technische Fortschritt der Menschheit bisher an den Werkzeugen<br />
sichtbar war und ganze Zeitalter danach benannt<br />
werden wie Steinzeit, Bronzezeit oder Eisenzeit. Wie würde<br />
man jedoch das heutige Zeitalter nennen, in dem die natürlichen<br />
Ressourcen knapp werden und immer mehr Produkte<br />
aus wiederverwertbarem Material entstehen? Am Beispiel<br />
von Papier versucht die App den Nutzer für seine Umwelt<br />
und den Umgang mit Alltagsgütern zu sensibilisieren. Alle<br />
Mitglieder der Jury fühlten sich von der App tief berührt, ist<br />
auf der Homepage von Adobe Mobile Challenge zu lesen.<br />
Überzeugt haben sie die Thematik, das User Interface, die<br />
logisch aufgebaute Bedienung des Tablets und das ansprechende<br />
Design. Einen Wermutstropfen gab es jedoch: Der<br />
erste Preis - eine Reise zu Adobe MAX nach Los Angeles<br />
- galt nur für eine Person. Alexander Renner durfte sie antreten.<br />
Die Arbeit der vier Studenten ist im Fach E-Learning bei<br />
Professor Susanne Radtke entstanden. ih<br />
C O M P U T A T I O N A L S C I E N C E & E N G I N E E R I N G<br />
Die Ersten haben begonnen<br />
Fünfzehn Studierende haben sich in den neuen Studiengang CSE eingeschrieben,<br />
der zum Wintersemester 2011/12 gestartet ist. Das Gemeinschaftsprojekt<br />
zwischen der Universität <strong>Ulm</strong> und der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> wird<br />
von der Stiftung Mercator und Volkswagen-Stiftung gefördert. Jedes Jahr<br />
können 45 Studierende mit dem Studium beginnen, bei dem mathematische<br />
Modellierung und Simulation für die Produktentwicklung im Mittelpunkt<br />
stehen. Eine Bewerbung ist jeweils zum Wintersemester möglich. Sie erfolgt<br />
über das Bewerbungsportal der Universität <strong>Ulm</strong> unter www.uni-ulm.de/index.php?id=11594.<br />
Bewerbungsausschlussfrist ist der 15. Juli. Anfragen<br />
zum Studiengang können auch gerichtet werden an j.paar@hs-ulm.de.•<br />
10
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11
S T U D I U M & L E H R E<br />
Wer Digital Media studiert oder Industrie-Design<br />
gewählt hat, sollte erfahren können, wo die Designwelt<br />
pulsiert. Eine Fachexkursion unter der<br />
Leitung von Professor Susanne Radtke an die San<br />
Francisco State University war dafür erste Wahl.<br />
Type in Motion<br />
on a Californian Campus<br />
Was sich auf den ersten Blick wie „California Dream“<br />
anhört, war zunächst einmal Arbeit. Auf die 12 <strong>Ulm</strong>er<br />
Studierenden des Bachelor-Studiengangs Digital<br />
Media und des Master-Studiengangs Systems Engineering<br />
& Management wartete an der San Francisco<br />
State University ein interkultureller Design-Workshop,<br />
an dem auch 12 amerikanische Studierende<br />
teilnahmen. Den Appetit auf eine globale, vernetzte<br />
Welt zu wecken, und das Studieren auf einem US-<br />
Campus zu erleben - das war die Absicht von Professor<br />
Susanne Radtke, als sie ihren Studierenden<br />
im Wahlfach „Type in Motion“ im Sommersemester<br />
2011 eine zweiwöchige Fachexkursion in das Design-<br />
Mekka der USA offerierte. Dass dazu ein attraktives<br />
Kulturprogramm gehörte, liegt auf der Hand. Die<br />
Stadt und deren Designwelt bei kundiger Führung<br />
kennenzulernen, schlägt keiner aus. Doch wie kam es<br />
zur dieser Fachexkursion?<br />
Die Vorgeschichte<br />
Susanne Radtke verbrachte im Jahr zuvor ein Forschungssemester<br />
in San Francisco. Am Design & Industry<br />
Department der San Francisco State University<br />
und bei verschiedenen Design-Agenturen beschäftigte<br />
sie sich mit den Anforderungen einer interkulturellen<br />
Designvermittlung in Bezug auf den amerikanischen<br />
Mediengestaltung<br />
Diplom-Designerin Susanne P. Radtke ist Professorin im Studiengang<br />
Digital Media. Ihr fachlicher Schwerpunkt liegt im<br />
Bereich Grundlagen der Gestaltung und Mediendesign. Die<br />
Fachexkursion zur San Francisco State University einschließlich<br />
der Workshop-Ergebnisse ist unter www.typeinmotion.<br />
visuelle-mediengestaltung.de dokumentiert.<br />
Arbeitsmarkt. Die Zusammenarbeit mit den Designkollegen<br />
an der dortigen Universität war sehr aufschlussreich.<br />
Es zeigten sich viele Parallelen zu den<br />
Studienbedingungen im <strong>Ulm</strong>er Studiengang Digital<br />
Media und in der Zusatzqualifikation Industrie-Design.<br />
Vor diesem Hintergrund nahm der Leiter des<br />
Departments, Professor Ricardo Gomes, eine Einladung<br />
an die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> an. Dort kam er auch<br />
mit ehemaligen Dozenten der <strong>Ulm</strong>er <strong>Hochschule</strong> für<br />
Gestaltung zusammen. Außerdem knüpfte er erste<br />
Kontakte zur Fakultät Maschinenbau und Fahrzeugtechnik<br />
bzw. zur Fakultät Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik. Damit war der Boden für einen<br />
gemeinsamen Workshop in Kalifornien bereitet. Zwei<br />
Monate später bestiegen die <strong>Ulm</strong>er Studierenden<br />
gemeinsam mit Professor Susanne Radtke den Flieger<br />
in Richtung US-Westküste.<br />
Type in Motion: Ausdrucksmittel für Kulturunterschiede<br />
Das Workshopthema „German-American Cultural<br />
Stereotypes – how do we look at each other in<br />
typography, image and animation?“ hatte Susanne<br />
Radtke gemeinsam mit ihrer amerikanischen Kollegin<br />
Professor Nancy Nobel vorbereitet. Die einzelnen<br />
Arbeitsgruppen hatten die Aufgabe, zu Themen wie<br />
Eating Styles, Ecology oder Patriotism Videoclips zu<br />
gestalten, bei denen bewegte Buchstaben und Typisierungen<br />
ein wesentliche Rolle spielen. Wichtig war<br />
dabei, dass in gemischten Teams gearbeitet wurde,<br />
also Deutsche mit Amerikanern unterschiedlicher<br />
ethnischer Herkunft.<br />
Zu Beginn des Workshops gab es viele anregende<br />
Diskussionen um das Thema: Was haben wir für<br />
Vorstellungen und Vorurteile voneinander? Manche<br />
stereotypen Vorstellungen wie „Amerikaner sind<br />
12
Mauergemälde waren ein Aspekt mit dem<br />
sich die Teilnehmer der Fachexkursion nach<br />
San Francisco befassten, links die Bunnies in<br />
der Lower Haight Street und rechts eine Mauergestaltung<br />
im Latino-Viertel Mission.<br />
Im Uni-Workshop entstanden Videoclips, die<br />
mit den Mitteln von Typographie und Symbolik<br />
interkulturelle Unterschiede thematisierten,<br />
hier die Startseite des Projektes Eating Styles.<br />
weniger gesundheitsbewusst” waren in ihrer Strikheit<br />
nicht lange haltbar. Zudem hatten die Studierenden<br />
bei den Vorbereitungen in <strong>Ulm</strong> fast ausschließlich die<br />
„weißen” Amerikaner im Blick. Die amerikanischen<br />
Kommilitonen im Workshop stammten aber zu mehr<br />
als der Hälfte aus multikulturellen Familien mit einer<br />
oftmals ausgeprägten eigenständigen kulturellen<br />
Identität. Das ist eine Situation, wie sie auf dem<br />
globalen Desgin-Arbeitsmarkt häufig anzutreffen ist.<br />
Die Begegnung und die konzeptionelle Arbeit in den<br />
interkulturellen und interdisziplinären Teams führte<br />
zu sehr interessanten und eigenständigen Studienarbeiten.<br />
San Franciscos Designwelt erkundet<br />
Eine Woche lang waren die <strong>Ulm</strong>er auf dem Campus<br />
der San Francisco State University zu Hause und starteten<br />
von dort zu einigen Erkundungstouren. Highlights<br />
waren ein Besuch bei Adobe Systems Inc. unter<br />
der Führung von Tim Schulenberg, Area Manager<br />
of Education, sowie eine Exkursion zum Muir Wood<br />
National Park, wo die höchsten Bäume der Welt<br />
mit einem durchschnittlichen Alter von 500 bis 800<br />
Jahren bestaunt werden konnten. Als wahrer Glücksfall<br />
erwies es sich, dass während des Aufenthalts alle<br />
renommierten Designbüros im Zuge der „San Francisco<br />
Design Week” ihre Pforten geöffnet hatten. Die<br />
Studierenden konnten so auf einer trendigen Agenturparty<br />
bei Frog Design internationales Flair schnuppern.<br />
Diese international bekannte Agentur für<br />
Industrie-Design ist in den 70er Jahren von Hartmut<br />
Esslinger gegründet worden, der zuvor in Schwäbisch<br />
Gmünd studiert hatte.<br />
Die letzte Woche hatte die Gruppe im angesagten<br />
Zentrum von San Francisco verbracht, wo sie das<br />
Aufeinandertreffen unterschiedlichster Kulturen<br />
hautnah erleben konnte. Hierzu gehörte das Eintauchen<br />
in die Welt der „Mural Art”, öffentlich zugängliche<br />
Wandmalereien im Latino-Stadtteil Mission mit<br />
Fachführung, sowie der Besuch der Traumfabrik Lucas<br />
Film Ltd. beim Art Director für das internationale<br />
Design der Merchandising-Produkte von Star Wars.<br />
Das atemberaubende Show Reel neuester Filmproduktionen<br />
im hauseigenen Kino zählte zu den unvergesslichen<br />
Höhepunkten eines California Dream, der<br />
sich zumindest für die <strong>Ulm</strong>er Studierenden mit der<br />
Fachexkursion erfüllt hat. Ingrid Horn<br />
13
S T U D I U M & L E H R E<br />
n Eine deutsch-amerikanische Freundschaft<br />
Matt Branam (links), Präsident des Rose-Hulman Institute of<br />
Technology (RHIT), und Rektor Professor Dr. Achim Bubenzer<br />
setzten ihre Unterschrift unter einen Vertrag, der für beide<br />
<strong>Hochschule</strong>n eine neue Dimension der Zusammenarbeit eröffnet.<br />
Sie haben den Rahmen für einen gemeinsamen Master-<br />
Studiengang geschaffen, der im Sommersemester 2012 mit<br />
den ersten Studierenden von beiden Seiten starten soll.<br />
Der Rektor war extra zu diesem Anlass mit einer <strong>Ulm</strong>er Delegation<br />
in die USA gereist, um die Umsetzung der Zusammenarbeit<br />
zu besprechen. Der Master-Studiengang ist die internationale<br />
Variante des <strong>Ulm</strong>er Studiengangs „Systems Engineering & Management“<br />
mit Schwerpunkt Electrical Engineering. Der neue<br />
Brückenschlag in die USA dürfte für alle attraktiv sein, die an<br />
eine internationale Berufslaufbahn denken. •<br />
Neue Master-Studiengänge gehen an den Start<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> arbeitet an der<br />
Erweiterung ihres Angebots an Master-<br />
Studiengängen. Die neuen werden zum<br />
Sommersemester 2012 starten.<br />
Gleich zwei neue SY-Varianten<br />
Der Master-Studiengang Systems Engineering<br />
& Management (SY) wartet<br />
gleich mit zwei neuen Varianten auf.<br />
Zu den bisherigen Studienschwerpunkten<br />
„Mechanical Engineering“,<br />
Electrical Engineering“ und „Industrial<br />
Management“ kommt nunmehr<br />
„Logistik“ hinzu. Diese Variante eignet<br />
sich für Bachelor-Absolventen oder<br />
Diplom-Ingenieure mit Ambitionen<br />
für Führungsaufgaben in den Bereichen<br />
Beschaffungs-, Distributions- und<br />
Transportlogistik.<br />
Wer sich für den Schwerpunkt „Electrical<br />
Engineering“ interessiert, kann sich<br />
bereits für März 2012 um die internationale<br />
Variante bewerben, die die<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> gemeinsam mit dem<br />
Rose-Hulman Institute of Technology<br />
(RHIT) entwickelt hat. Jede <strong>Hochschule</strong><br />
kann fünf Studienplätze vergeben. Das<br />
erste Semester findet in <strong>Ulm</strong>, das zweite<br />
Semester in Terre Haute, Indiana,<br />
statt. Im anschließenden Sommersemester<br />
wird die Master-Thesis an einer<br />
der beiden <strong>Hochschule</strong>n oder in der<br />
Industrie angefertigt. Mit dem bestandenen<br />
Examen erhalten die Absolventen<br />
einen Doppelabschluss. Beide<br />
<strong>Hochschule</strong>n verleihen den Master of<br />
Engineering. Die Einrichtung des internationalen<br />
Studiengangs wird durch<br />
das Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) und den Deutschen<br />
Akademischem Austauschdienst<br />
(DAAD) gefördert.<br />
Energiesysteme & Elektromobilität<br />
Ganz im Zeichen der Enerigewende<br />
und der Entwicklung neuer Antriebe<br />
steht der Master-Studiengang „Elektrische<br />
Energiesysteme & Elektromobiltät“.<br />
Der deutsche Arbeitsmarkt<br />
braucht dringend Fach- und Führungskräfte<br />
auf diesem Gebiet. Dem trägt die<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> Rechnung und rundet<br />
mit diesem speziellen Master-Studiengang<br />
ihr Studienangebot auf dem<br />
Energiesektor ab. ih<br />
• siehe auch www.hs-ulm.de/graduateschool<br />
14
Spezialisieren Sie sich doch<br />
einfach auf Vielfalt.<br />
Zusammen mit Liebherr haben Sie bereits während Ihres Studiums viele interessante<br />
Möglichkeiten. In einem Praktikum können Sie bei uns erste Berufserfahrungen<br />
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Themenstellung im Rahmen Ihrer Abschluss arbeit. Hochmotivierten<br />
Absolventen bieten wir darüber hinaus die Möglichkeit des Direkteinstiegs in unserer<br />
internationalen Firmengruppe. Willkommen im Erfolgsteam.<br />
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Die Firmengruppe<br />
Mit Fulbright nach New York<br />
Wer neugierig ist auf andere Kulturen,<br />
kann vielerlei Möglichkeiten nutzen,<br />
um sie ohne Studienstress kennenzulernen.<br />
Stefanie Nusser, die im vierten<br />
Semester Informationsmanagement im<br />
Gesundheitswesen studiert, war hier<br />
eigeninitiativ und bewarb sich um ein<br />
Fulbright-Stipendium. 450 Mitbewerber<br />
musste sie aus dem Feld schlagen,<br />
um vier Wochen im August auf einem<br />
US-Campus in Staate New York zu<br />
verbringen und in die amerikanische<br />
Hochschulkultur und Lebensweise<br />
einzutauchen.<br />
Zu überzeugen dürfte der Sportskanone<br />
nicht schwer gefallen sein. Seit ihrer<br />
Schulzeit ist Stefanie Nusser als Taucherin<br />
und Leichtathletin aktiv. Zurzeit<br />
betreibt sie Speerwurf als Leistungssport.<br />
„Gleich zu Beginn unseres Campus-Aufenthalts<br />
haben wir erfahren,<br />
dass im amerikanischen Hochschulleben<br />
Sport großgeschrieben wird“,<br />
weiß die 21jährige zu berichten. Sie ist<br />
deshalb überzeugt, dass ihre bisherige<br />
sportliche Laufbahn ein ungeheuerer<br />
Pluspunkt bei der Auswahl der Teilnehmer<br />
an der Fulbright Summer School<br />
war, die an der State University of New<br />
York in Binghamton stattfand.<br />
In Seminaren und Vorlesungen lernte<br />
sie gemeinsam mit weiteren Studierenden<br />
von deutschen Fachhochschulen<br />
US-Studienstruktur und kulturelle<br />
Besonderheiten kennen und erweiterte<br />
ihre englischen Sprachkenntnisse. Ob<br />
der Besuch eines Baseballspiels oder die<br />
Ausflüge nach Philadelphia und New<br />
York City - jeder Tag war voller neuer<br />
Eindrücke, schwärmt die gebürtige<br />
<strong>Ulm</strong>erin. Durch Besuche bei Nasdaq,<br />
Siemens und der Deutschen Bank kam<br />
auch die geschäftliche Seite von Big<br />
Apple nicht zu kurz. Sie kann ihren<br />
hiesigen Kommilitonen nur empfehlen,<br />
sich mutig auf solche Angebote, wie sie<br />
Fulbright macht, einzulassen. ih<br />
n Die Fulbright-Kommission<br />
Die Fulbright-Kommission ist eine deutschamerikanische<br />
Einrichtung mit Sitz in Berlin.<br />
Ihre Aufgabe ist es, den wissenschaftlichen<br />
und kulturellen Austausch zwischen beiden<br />
Staaten zu fördern und durch Stipendien zu<br />
unterstützen. Im Falle der Summer Schools<br />
für FH-Studierende deckt das Stipendium<br />
sämtliche Kosten inklusive der Reise ab. Der<br />
USA-Aufenthalt soll zu einem Auslandssemester<br />
oder Auslandspraktikum animieren.<br />
New York City war für<br />
Stefanie Nusser (Mitte) ein<br />
Highlight während ihrer Zeit<br />
an der State University of<br />
New York in Binghamton. Die<br />
Summer School für FH-Studierende<br />
wird vom Bundesministerium<br />
für Bildung und<br />
Forschung (BMBF) finanziert.<br />
15
W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />
Manfred Tries weiß, nur wenn beide Partner Vorteile<br />
erzielen können, hat eine Zusammenarbeit<br />
ein tragfähiges Fundament. Der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
stiftete er deshalb kürzlich einen Ventil-Prüfstand<br />
für die Ausbildung von Ingenieuren.<br />
Kooperation heißt Geben und Nehmen<br />
Hydraulik ist mein Leben<br />
könnte für die berufliche Entwicklung<br />
des Unternehmers<br />
Manfred Tries stehen, hier in<br />
einer seiner Werkhallen.<br />
Manfred Tries ist ein Paradebeispiel<br />
für schwäbisches Unternehmertum.<br />
Auch heute noch im Alter von 76<br />
Jahren steht er als geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Hydraulikelemente-<br />
Herstellers TRIES in Ehingen in voller<br />
Verantwortung. Ein Ingenieurbüro als<br />
Ein-Mann-Betrieb war 1964 der Anfang,<br />
heute beschäftigt Tries 141 Mitarbeiter.<br />
Die Wirtschaftskrise hat das<br />
Unternehmen unbeschadet überstanden,<br />
kann im Zehnjahresdurchschnitt<br />
ein stetes Wachstum verzeichnen und<br />
setzt auf nachhaltiges Wirtschaften.<br />
Für Manfred Tries bedeutet dies auch,<br />
Gewinne kommen dem Unternehmen<br />
zugute.<br />
Gute Mitarbeiter sorgen für Erfolg<br />
Vor der Zukunft ist Manfred Tries nicht<br />
bange. Sein Sohn Matthias, derzeit<br />
noch Maschinenbau-Student, wird<br />
in wenigen Jahren seine Nachfolge<br />
antreten. Er kann auf eine bewährte<br />
Führungsmannschaft vertrauen. „Als<br />
Gesellschafter müssen Sie über zweierlei<br />
verfügen: über fachliche Kompetenz<br />
und über soziale Kompetenz. Letztere<br />
müssen Sie selbst besitzen, die fachliche<br />
können Sie einkaufen.“ erläutert mir<br />
Manfred Tries seine Haltung. Dieses<br />
Einkaufen fachlicher Kompetenz ist<br />
eine der Triebfedern, warum er als<br />
Unternehmer in den letzten Jahren<br />
verstärkt den direkten Kontakt zu<br />
<strong>Hochschule</strong>n sucht.<br />
Obwohl die Belegschaft der Firma<br />
TRIES zu 90 Prozent aus Industriemechanikern<br />
und verwandten technischen<br />
Ausbildungsberufen besteht,<br />
steigt auch hier der Bedarf an Akademikern,<br />
vor allem an Ingenieuren.<br />
Sieben Prozent der Belegschaft macht<br />
dieser Bereich inzwischen aus, wobei<br />
allein drei Ingenieure in der Abteilung<br />
Konstruktion und Entwicklung<br />
tätig sind. „Jeder, der frisch von der<br />
Uni oder der Fachhochschule kommt,<br />
braucht ein Jahr Einarbeitungszeit, bis<br />
er für das Unternehmen Ertrag bringt“,<br />
so die Erfahrungen von Manfred Tries.<br />
Um diese Phase zu verkürzen, hat er<br />
die Nähe der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> gesucht,<br />
mit dem Dekan der Fakultät Produktionstechnik<br />
und Produktionswirtschaft<br />
16
Der Ventil-Prüfstand wurde von Matthias<br />
Bachhofen (links außen) gebaut und von<br />
Christoph Hinz (rechts) so erweitert, dass er<br />
für Laborversuche und -analysen tauglich<br />
ist. Bei der offiziellen Übergabe waren auch<br />
Manfred Tries (2. v. l.) und Rektor Professor Dr.<br />
Achim Bubenzer (rechts außen) mit dabei.<br />
Professor Dr.-Ing. Josef Kurfess Kontakt<br />
aufgenommen und schließlich investiert.<br />
Prüfstand für die Ingenieure in spe<br />
Sichtbares Zeichen ist der neue Ventil-<br />
Prüfstand, der seit Juli im Maschinenlabor<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> in Betrieb ist.<br />
Gemeinsam entwickelt, wurde er von<br />
der Firma TRIES gebaut und explizit<br />
durch die Masterarbeit von Christoph<br />
Hinz für den Laborbereich tauglich<br />
gemacht. Der Prüfstand dient der<br />
Darstellung und funktionalen Testung<br />
von Hydraulik-Ventilen; er bietet alle<br />
Möglichkeiten einer modernen Prüfstandsteuerung<br />
und Messtechnik wie<br />
Leitrechner, CAN-Bus, Frequenzumrichtung<br />
der Antriebsmotoren und<br />
Ölzustandsüberwachung. Eingesetzt<br />
wird er vor allem für die Laborversuche<br />
der Vorlesungen Ölhydraulik und<br />
Mobilhydraulik, die für die Maschinenbau-<br />
und Fahrzeugtechnik-Studenten<br />
Pflichtfächer sind. Schätzungsweise<br />
150 000 Euro Investition repräsentiert<br />
der Prüfstand. Und ein Teil der<br />
Overhead-Kosten, der üblicherweise<br />
bei Neueinstellungen anfällt, ist damit<br />
schon wettgemacht: Masterabsolvent<br />
Christoph Hinz ist seit Ende letzten<br />
Jahres festangestellter Mitarbeiter in<br />
der Entwicklungsabteilung bei TRIES.<br />
Ein Kreislauf von Geben und Nehmen<br />
Kooperation mit einer <strong>Hochschule</strong> ist<br />
nach Ansicht von Manfred Tries ein<br />
Kreislauf von Geben und Nehmen.<br />
Durch die Bereitstellung neuester Maschinen<br />
und aktueller Themen für Abschlussarbeiten<br />
können Unternehmen<br />
- auch mittelständische - entscheidend<br />
dazu beitragen, passenden Ingenieursnachwuchs<br />
zu erhalten. Selbstverständlich<br />
sei er als Unternehmer auch an<br />
dem fachlichen Know-how der Professoren<br />
interessiert, bekennt Tries. Bei<br />
ihnen könne er Fragestellungen grundsätzlicher<br />
Art einbringen, für deren<br />
Bearbeitung seine Mannschaft keine<br />
Zeit habe. Ein Unternehmen, das von<br />
der Auftragsentwicklung lebt, müsse<br />
lösungsorientiert und termingerecht arbeiten.<br />
Zum Explorieren bleibe da nur<br />
wenig Raum und Zeit. In diesem Sinne<br />
schätzt er besonders die Zusammenarbeit<br />
mit Professor Dr.-Ing. Josef Kurfess.<br />
Dieser hatte auch die Masterarbeit für<br />
die Labortauglichkeit des Prüfstandes<br />
vermittelt. Mit Ausdauer und Zielstrebigkeit,<br />
wie sie dem passionierten Jäger<br />
eigen sind, hat Manfred Tries schon<br />
das nächste Projekt mit der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> im Visier: die Einrichtung eines<br />
Kompetenzzentrums Hydraulik.<br />
Ingrid Horn<br />
TRIES Hydraulikelemente Ehingen<br />
ist Entwickler und Produzent im Bereich Hydraulik und Steuerblocktechnik.<br />
Die Produkte werden weltweit vertrieben, wobei<br />
der Anteil außerhalb Europas circa 15 Prozent ausmacht. In<br />
Europa liegt der Schwerpunkt auf Deutschland. Hydraulik-<br />
Elemente von TRIES finden sich in Maschinen und Geräten<br />
weltbekannter Hersteller wie im Pistenbully von Kässbohrer,<br />
in hydraulischen Klettersystemen des Gerüstebauers PERI, bei<br />
der Krantechnik von Liebherr, in Bremssystemen von Linde-Gabelstablern<br />
und sogar in der Transportplattform für das frühere<br />
NASA-Shuttle.<br />
17
W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />
S Y S T E M S E N G I N E E R I N G & M A N A G E M E N T<br />
Wie Christoph Hinz zu TRIES kam<br />
Christoph Hinz, geboren in Erfurt und aufgewachsen im<br />
Sauerland, ist gelernter Industriemechaniker und hatte<br />
in Berlin Maschinenbau studiert, bevor es ihn nach<br />
Süddeutschland zog. Dass auf den Bachelor der Master<br />
folgen sollte, war ihm schon lange klar, doch wo lohnt<br />
es sich? Die Entscheidungskriterien waren eine attraktive<br />
Stadt, ein hochwertiger Studiengang und ein zukunftsträchtiges<br />
industrielles Umfeld. Aufgrund intensiver Internetrecherche<br />
ging der Zuschlag an die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>,<br />
wo er sich 2009 für den Master-Studiengang Systems<br />
Engineering & Management einschrieb.<br />
Um während des Studiums Geld zu verdienen, hatte Hinz<br />
zunächst versucht, über ein Pre-Mastering- Programm<br />
von Bosch Rexroth in der <strong>Ulm</strong>er Region Fuss zu fassen,<br />
das wegen der Wirtschaftskrise jedoch eingestellt wurde.<br />
Eine Bewerbung beim Institut für Fahrzeugsystemtechnik<br />
blieb auch ohne Erfolg. Doch Professor Dr.-Ing. Josef<br />
Kurfess erinnerte sich dieser, als ein Projekt bei der Firma<br />
TRIES anstand. Als Werkstudent erarbeitete Hinz im Rahmen<br />
seiner Masterarbeit die Konzeption einer CAN-Bus<br />
manipulierten hydraulischen Steuereinheit für den Ventil-<br />
Prüfstand im Hinblick auf die Durchführung bestimmter<br />
Laborversuche. Er entwarf den Hydraulik-Schaltplan,<br />
definierte die benötigten Bauteile und dokumentierte als<br />
Baugruppen zwei Steuerblöcke und einen Arbeitszylinder.<br />
Abschließend erarbeitete er die für die Versuchsdurchführung<br />
notwendigen Unterlagen wie Sicherheitsunterweisung,<br />
Vorinformationen und Dokumentationsvorlagen.<br />
Christoph Hinz, seit kurzem verheiratet und bald auch<br />
Vater, ist seit einem dreiviertel Jahr als Konstruktionsingenieur<br />
bei TRIES beschäftigt, wo er vor allem das herzliche<br />
Arbeitsklima schätzt. Jeden Morgen gerne zur Arbeit zu<br />
gehen, ist unbezahlbar, so seine Erkenntnis. ih<br />
ENDORSE: Stabile Netze bei schwankender Solarleistung<br />
Der Anteil von Solarenergie, der in Stromnetze eingespeist<br />
werden wird, wird weiter ansteigen. Aufgrund<br />
der variablen Sonneneinstrahlung wird die erzeugte<br />
Strommenge Schwankungen unterliegen, die die Stabilität<br />
der Stromnetze beeinträchtigen kann. Sichere<br />
Voraussagen über die zu erwartende PV-erzeugte<br />
Strommenge wären eine wichtige Hilfe, um durch<br />
entsprechende Zuschaltung konventionell erzeugter<br />
Energie die Stromversorgung sicherstellen zu können.<br />
Hier setzt das EU-Forschungsprojekt Energy<br />
Downstream Services (ENDORSE) an, an dem auch<br />
die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> beteiligt ist.<br />
„Wir arbeiten gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt (DLR) und den Stadtwerken<br />
<strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> (SWU) an einem Konzept, das<br />
die zuverlässige Voraussage für die Solarleistung in<br />
<strong>Ulm</strong> auf der Basis der Daten des Wettersatelliten Meteosat-8<br />
erlaubt“, erläuterte Professor Gerd Heilscher.<br />
Meteosat-8 bewegt sich auf einer geostationären Umlaufbahn<br />
um die Erde. Er beobachtet ständig Afrika<br />
und Europa, sendet alle 15 Minuten Bilder unterschiedlicher<br />
Spektralbereiche und hat eine Auflösung<br />
von drei Kilometern. Die Solarleistungsvorhersage<br />
soll in die Netzleitwarte der Stadtwerke <strong>Ulm</strong> integriert<br />
werden. Für diesen Zweck erhält die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
eine Kopie der Netzleitwarte. Zunächst soll der Einfluss<br />
hoher PV-Anteile auf das Niederspannungsnetz<br />
der SWU untersucht werden. Hierzu werden ausgewählte<br />
Netzgebiete mit Messgeräten ausgestattet und<br />
die so ermittelten Daten sowie die Solarstrahlung in<br />
ein Simulationsprogramm eingespeist. In einem zweiten<br />
Schritt geht es dann um den realen Datentransfer<br />
und dessen Integration in den Netzbetrieb.<br />
Das Endergebnis wird ein Dienst für den Lastausgleich<br />
in elektrischen Verteilnetzen mit einem hohen<br />
Anteil an PV-Systemen sein. Das Besondere an EN-<br />
DORSE ist die Tatsache, dass erstmals der Einfluss von<br />
Solarenergie auf lokale Netze unter realen Bedingungen<br />
untersucht wird. Das Projekt wird von der EU bis<br />
2013 gefördert. ih<br />
18
Den ARGUS-Forschungspreis hält Christopher<br />
Hepner in seinen Händen, flankiert von<br />
Professor Dr.-Ing. Heinrich Dämbkes (links),<br />
CASSIDIAN, und Professor Dr. Roland Münzner<br />
(rechts), <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, der seine Master-<br />
Arbeit betreute. Sie entstand am Deutschen<br />
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in<br />
Oberpfaffenhofen.<br />
Christopher Hepner gehört zu den fünf Preisträgern des ARGUS-Forschungspreises, den<br />
CASSIDIAN - die Verteidigungs- und Sicherheitssparte des EADS-Konzerns - nun zum<br />
neunten Mal vergeben hat. Er überzeugte die Jury mit einem neuen Verfahren, mit dem<br />
sich dreidimensionale Radarsignaturen erstellen lassen.<br />
Radarsignaturen in 3D ausgezeichnet<br />
Christopher Hepner verfolgte in seiner Master-Arbeit<br />
das Ziel, aus Turmdrehstandsmessungen mit ausgedünnter<br />
Apertur dreidimensionale Radarsignaturen<br />
mit dem Verfahren des Inversen Synthetischen Apertur<br />
Radars (ISAR) zu generieren. Dabei sollte eine<br />
hohe Abbildungsqualität ebenso gewährleistet sein<br />
wie eine einfache und effiziente Berechenbarkeit.<br />
Beides sind wichtige Kriterien, damit der Mensch<br />
Radarbilder leichter interpretieren kann und sich die<br />
Bilderkennung durch automatische Verfahren vereinfacht.<br />
Ausgangspunkt für die Entwicklung der entsprechenden<br />
Verfahren sind existierende Algorithmen<br />
der SAR-Prozessierung von Radar-Rohdaten in zwei<br />
Dimensionen. Zum Einsatz kommen insbesondere die<br />
Polarformat-Methode sowie verschiedene Verfahren<br />
der Filterung, um Mehrdeutigkeiten zu entfernen,<br />
die aufgrund der ausgedünnten Aperturen entstehen.<br />
Diese Algorithmen hat Hepner zunächst getrennt für<br />
die Verarbeitung dreidimensionaler Radar-Rohdaten<br />
erweitert, dann anhand simulierter Referenzdaten verifiziert<br />
und die Qualität der so gewonnenen Radarsignaturen<br />
geprüft. Indem er das Gesamtverfahren um<br />
eine stereometrische Auswertung erweiterte, gelang<br />
es ihm, qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen.<br />
Gleichzeitig optimierte er die für eine effiziente<br />
Berechnung der dreidimensionalen Radarsignaturen<br />
benötigten Rechenressourcen. Seine Feuerprobe bestand<br />
das von Hepner entwickelte Verfahren schließlich,<br />
als es auf Radar-Rohdaten angewendet wurde,<br />
die von zwei exemplarischen Turmdrehstandsmessungen<br />
stammen. Damit ist die hohe Qualität des Verfahrens<br />
auch für reale Messungen nachgewiesen.<br />
Stereometrie sichert Bildqualität<br />
Beeindruckende Bildungskarriere<br />
Christopher Hepner, der bei EADS eine Ausbildung<br />
zum Kommunikationselektroniker in der Fachrichtung<br />
Funktechnik absolviert hatte, studierte an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> Nachrichtentechnik. Nach dem Ingenieur-Diplom<br />
wählte er den Studiengang Systems<br />
Engineering und Management mit dem Schwerpunkt<br />
Elektrotechnik, um sich weiter zu qualifizieren.<br />
Während des Master-Studiums verbrachte er ein<br />
Auslandssemenster am Rose-Hulman Institute of<br />
Technology (RHIT) in Terre Haute im US-Bundesstaat<br />
Indiana. rm/ih<br />
19
W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />
Wieland-Preisträger Tobias<br />
Kaufmann und Professor<br />
Dr. Marianne von Schwerin<br />
(rechts), die gemeinsam mit<br />
Professor Peter Adelmann<br />
die Bachelor-Arbeit betreute.<br />
Dr. Ulrich Hartmann (links),<br />
Technik-Vorstand der Wieland<br />
Werke AG, überreichte den<br />
Preis bei der Abschlussfeier<br />
des Sommersemesters.<br />
Solares Internet-Café für mehr Wissen und Arbeit<br />
Wie kann man bei fehlender elektrischer Infrastruktur<br />
der Bevölkerung einen Zugang zum Internet<br />
verschaffen? Mit dieser Frage beschäftigte sich Tobias<br />
Kaufmann in seiner Bachelor-Arbeit. Für den Absolventen<br />
des Studiengangs Mechatronik ist ein solarbetriebenes<br />
Internet-Café die Lösung des Problems.<br />
Dafür wurde er mit dem Wieland-Preis für nachhaltige<br />
Technik und Wirtschaft ausgezeichnet. Denn es<br />
eignet sich für Entwicklungsländer, die über ein gut<br />
ausgebautes Mobilfunknetz verfügen. Als einfach<br />
umsetzbares Geschäftsmodell eröffnet es neue Erwerbsquellen<br />
und Zugang zu Wissen, was wiederum<br />
bessere Ausbildungsmöglichkeiten und Lebensumstände<br />
bedeutet.<br />
Als Kernstück entwickelte Kaufmann ein mobilfunkbasiertes<br />
System, das den Betrieb eines mit Solarenergie<br />
versorgten Internetservers erlaubt. Zum Einsatz<br />
kommen Netbook-Computer, die sich mit weniger<br />
als 10 Watt Leistung betreiben lassen. Wegen ihres<br />
geringen Verbrauchs konnte er das benötigte Solarsystem<br />
äußerst kostengünstig auslegen. Die verwendete<br />
softwaretechnische Infrastruktur ist außerdem in<br />
Form von Open Source Produkten frei verfügbar. Das<br />
System, dessen Server- und Clientsoftware Kaufmann<br />
auf der Anwendungsebene selbst entworfen und programmiert<br />
hat, erfüllt moderne Sicherheitsstandards;<br />
es ist leicht skalierbar und erweiterbar sowie äußerst<br />
benutzerfreundlich.<br />
Der Wieland-Preis für nachhaltige Technik und Wirtschaft<br />
ist der höchstdotierte Preis für studentische<br />
Arbeiten an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> und würdigt gleichzeitig<br />
die Leistung des betreuenden Professors durch<br />
einen Geldbetrag für seine wissenschaftlichen Aktivitäten.<br />
ih<br />
R O C C<br />
Auch mit Uni <strong>Ulm</strong><br />
Partner im Projekt Radar on Chip for<br />
Cars (RoCC) ist neben den in KOMPAKT<br />
01_2011 genannten <strong>Hochschule</strong>n auch<br />
die Universität <strong>Ulm</strong>. Wie berichtet, arbeiten<br />
die <strong>Hochschule</strong>n gemeinsam mit<br />
Unternehmen daran, hochintegrierte<br />
und kosteneffiziente Automobilradare<br />
für sicherheitsrelevante Fahrzeugfunktionen<br />
zu entwickeln. •<br />
S T E I N B E I S - T R A N S F E R Z E N T R U M<br />
Dezentrale Regenerative Energiesysteme<br />
Professor Dr. Gerd Heilscher hat ein Steinbeis-Transferzentrum gegründet,<br />
das Dienstleistungen rund um Photovoltaik und Energiewirtschaft<br />
anbietet. Schwerpunktthemen sind unter anderem intelligente Stromnetze<br />
wie Smart Grid, Smart Meter und Smart Home, Netzintegration<br />
dezentraler Energiesysteme und die Energiemeteorologie. Heilscher<br />
hat an der Fakultät für Produktionstechnik und Produktionswirtschaft<br />
eine Stiftungsprofessur für Dezentrales Energiedatenmanagement inne.<br />
Insgesamt gibt es zurzeit 28 Einrichtungen der Steinbeis-Stiftung, die<br />
von Professoren der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> geleitet werden. •<br />
20
Glückliche Preisträger. Katharina Remmele und Jonas Hirschmann<br />
gemeinsam mit den Betreuern ihrer Abschlussarbeiten,<br />
Professor Dr.-Ing. Klaus-Peter Franke (links aussen) und Professor<br />
Dr. Martin Heßling (rechts außen)<br />
I N N O V A T I O N S P R E I S ( 1 )<br />
Analyse-Möglichkeiten erweitert<br />
Jonas Hirschmann, Studiengang Mechatronik, gehört zu<br />
den Preisträgern, dem Joachim Lang in seiner Eigenschaft<br />
als Erster Vorsitzender des Förderforums den mit 2000 Euro<br />
dotierten Innovationspreis auf der Jahrsversammlung des<br />
Vereins überreichte. Hirschmann erweiterte durch die Ergebnisse<br />
seiner Abschlussarbeit die analytischen Möglichkeiten<br />
der Ramanmikroskopie. Mit dieser Methode lässt sich die<br />
chemische Zusammensetzung unbekannter Proben punktgenau<br />
aufgrund des materialabhängigen Ramanspektrums<br />
analysieren. Der Preisträger hat komplexe Algorithmen aus<br />
der Fachliteratur programmiertechnisch umgesetzt und weiterentwickelt.<br />
Dadurch ist es möglich geworden, in unbekannten<br />
Proben auch die Zahl, die Art und die Konzentrationsverteilung<br />
der Inhaltsstoffe zu ermitteln. Die Algorithmen<br />
sind bereits in eine firmeneigene Anlaysesoftware integriert<br />
worden. Die Arbeit wurde von den Professoren Dr. Martin<br />
Heßling, Fakultät Mechatronik und Medizintechnik, und Dr.<br />
Karin Lunde, Fakultät Informatik, betreut. •<br />
I N N O V A T I O N S P R E I S ( 2 )<br />
Software-Tool für Auftragsabwicklung<br />
Katharina Remmele erhielt ebenfalls den diesjährigen Innovationspreises<br />
für technisch-wissenschaftliche Leistungen<br />
des Förderforums der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> e.V. Gewürdigt wurde<br />
ihre Abschlussarbeit zur Optimierung der Auftragsabwicklung.<br />
Sie entwickelte ein webbasiertes Software-Tool für<br />
einen Automobilzulieferer, mit dem die bisher unstrukturierte<br />
Auftragsabwicklung von Einzelaufträgen effizienter<br />
gestaltet wird, ohne die einfache Abwicklung von Aufträgen<br />
auf Zuruf aufgeben zu müssen. Die Software erlaubt einen<br />
vollständigen Überblick über Bestand und Abwicklung aller<br />
Einzelaufträge. Das Unternehmen setzt dieses Tool seit April<br />
erfolgreich ein. Die Preisträgerin studierte Wirtschaftsingenieurwesen.<br />
Ihre Arbeit betreute Professor Dr. Klaus-Peter<br />
Franke, Fakultät Produktionstechnik und Produktionswirtschaft.<br />
•<br />
setzt Energien frei<br />
Energiedienstleistung Gebäudeautomation Energietechnik<br />
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21
C A M P U S & M E H R<br />
Mit der Karrierebörse hat die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> vor zehn Jahren eine<br />
Tradition begründet. Die Basis des<br />
Erfolgs sind Teamarbeit und Kundenorientierung.<br />
Und alles dreht sich um Ihren Erfolg<br />
Das Motto der diesjährigen Karrierebörse<br />
machte es schon Monate zuvor<br />
deutlich, wer im Zentrum der Veranstaltung<br />
steht. Hinter dem „Ihren Erfolg“<br />
stecken gleich zwei Zielgruppen:<br />
die Unternehmen, die künftige Mitarbeiter<br />
suchen, und die Studierenden,<br />
die sich einen glatten Berufsstart<br />
wünschen. Seit 2002 gibt es dieses<br />
Begegnungsforum an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>, und seit 2005 wird es in alleiniger<br />
Regie durch das CCM (Corporate Communications<br />
& Marketing) ausgerichtet.<br />
60 Unternehmen gelten inzwischen<br />
als ideale Teilnehmerzahl, weshalb die<br />
Standplätze sehr schnell nach der Aussendung<br />
des Angebots ausgebucht sind.<br />
Offenes Konzept und beste Organisation<br />
„Die Belegung erfolgt nach dem Windhundverfahren“,<br />
erläutert Dr. Ingrid<br />
Horn, die für die Konzeption und die<br />
Kommunikation der Veranstaltung<br />
verantwortlich ist. Dadurch werde eine<br />
gute Durchmischung zwischen großen<br />
und mittleren Unternehmen erzielt,<br />
und auch neue Unternehmen hätten<br />
eine Chance, sich den Studierenden<br />
vorzustellen, so die Leiterin des CCM.<br />
Ein solches Unternehmen ist SysDesign,<br />
das mit seiner positiven Reaktion<br />
am Ende der Karrierebörse 2011 nicht<br />
geizte. „Wir kommen wieder!“ sandt<br />
es per E-Mail und lobte dabei die reibungslose<br />
Organisation ebenso wie das<br />
angenehme Auftreten der studentischen<br />
Hilfskräfte. Das freute insbesondere<br />
Doris Pellkofer, die im CCM-Team<br />
für das Veranstaltungsmanagement<br />
zuständig ist. Von der Aussendung des<br />
Angebotes bis zum Veranstaltungstag<br />
laufen bei ihr die operationalen Fäden<br />
zusammen. Als Marketingfachfrau<br />
kümmert sie sich um die Kundenwünsche<br />
ebenso wie um den Inter-<br />
22
netauftritt, das Leitsystem und das<br />
Catering. Unterstützt von Dorothee<br />
Zengerling-Mack, als CCM-Mitarbeiterin<br />
normalerweise für die Alumni-<br />
Belange zuständig, wirbt sie jedes Jahr<br />
studentische Hilfskräfte an. Dieses Jahr<br />
waren es 22 Helfer, die nach einer Einführung<br />
in ihre Aufgaben, die Parkaufsicht<br />
übernahmen, beim Aufbau halfen<br />
und die Firmenvertreter am Stand mit<br />
Snacks und Getränken versorgten.<br />
Ohne technischen Service geht es nicht<br />
„Auch wenn wir als CCM-Team inzwischen<br />
einen hohen Grad an Professionalität<br />
erreicht haben, kommen wir<br />
ohne die Unterstützung von anderen<br />
Abteilungen im Hause nicht aus“,<br />
weiß Ingrid Horn. Diese stammt in<br />
erster Linie von den Mitarbeitern des<br />
Technischen Betriebs. Beim Freiräumen<br />
der benötigten Flächen und dem<br />
anschließenden Wiederherrichten ist<br />
die Vor-Ort-Kenntnis der Hausmeister,<br />
Benno Köhntop und Roland Eisele<br />
unerlässlich. Für die Versorgung der<br />
Firmenstände mit Strom und Internetzugang<br />
sind am frühen Morgen des<br />
Veranstaltungstages Hauselektriker<br />
Gerhard Burgmaier und IMZ-Mitarbeiter<br />
Ewald Leidhäusl in vollem Einsatz.<br />
Dank mobilem Telefon können auch<br />
noch nachträglich geäußerte Wünsche<br />
der Kunden zeitnah erfüllt werden.<br />
Die Qualität der Begegnung ist wichtig<br />
Die Unternehmen sind die eine Seite<br />
der Medaille, die Studierenden die andere.<br />
Zweifellos sind letztere aufgrund<br />
ihres Profils - Technik und Informatik -<br />
von Unternehmen begehrt. Das macht<br />
die Karrierebörse an sich schon attraktiv.<br />
„Uns kommt es allerdings auch<br />
auf die Qualität der Begegnung an“,<br />
erläutert die CCM-Leiterin den strategischen<br />
Ansatz. Deshalb hat man den<br />
Studierenden dieses Jahr erstmals ein<br />
Vorprogramm mit eigenem Mehrwert<br />
angeboten. Ob als Lunchseminar oder<br />
Vorabendveranstaltung, wer wollte<br />
konnte einiges über Online-Bewerbung<br />
und Eigenmarketing fürs Gespräch am<br />
Stand erfahren. Das Gehörte wurde<br />
offenbar auch umgesetzt, denn einige<br />
Unternehmen waren mit der Qualität<br />
der Gespräche mehr als zufrieden, wie<br />
die Umfrage zum Veranstaltungserfolg<br />
ergab. Das Vorprogramm soll für 2012<br />
weiterentwickelt und seine Kommunikation<br />
verbessert werden.<br />
Auch die Kunden-Kontakt-Frequenz<br />
ist in den Augen von Ingrid Horn ein<br />
Qualitätskriterium. Das ist mit ein<br />
Grund, warum die Anzahl der Standplätze<br />
inzwischen gedeckelt ist und die<br />
Veranstaltungsdauer auf 4,5 Stunden<br />
verkürzt wurde. Kundenzufriedenheit<br />
hat für das CCM einen hohen Stellenwert,<br />
zumal die Unternehmen für die<br />
Standfläche zahlen. Doris Pellkofer und<br />
Ingrid Horn blicken deshalb auch mit<br />
Stolz auf die zehn Jahre Karrierebörse<br />
zurück, wohlwissend dass der Erfolg<br />
nicht nur dem eigenen Team, sondern<br />
auch der Zusammenarbeit mit dem<br />
technischen Service und den Studenten<br />
geschuldet ist. IEPH<br />
Vitalität pur. Die Karrierebörse<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
ist ein attraktiver Treffpunkt<br />
für Studierende und Unternehmen.<br />
Den Unternehmen,<br />
die im Oktober zum zehnten<br />
Mal dabei waren, überreichte<br />
Rektor Professor Dr. Achim<br />
Bubenzer eine besondere<br />
Treue-Urkunde. Zu ihnen zählten<br />
FERCHAU Engineering,<br />
Bosch Siemens Hausgeräte,<br />
Voith, Diehl Aircabin und<br />
Ingenics.<br />
Der Erfolg ruht auf vielen<br />
Schultern. Auch studentische<br />
Hilfskräfte tragen seit mehreren<br />
Jahren dazu bei.<br />
23
C A M P U S & M E H R<br />
Förderforum und Alumni-Netz haben fusioniert. Pro!<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> e.V. heißt der neue<br />
Verein. Mit seinem Vorsitzenden, Joachim Lang, sprach Ingrid Horn über Hintergründe,<br />
Absichten und Ziele.<br />
Von Beiden das Beste<br />
IH In Kürze wird Pro!<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> e.V.<br />
anstelle der beiden Vereine Förderforum<br />
und Alumni-Netz im <strong>Ulm</strong>er Vereinsregister<br />
stehen. Schon beim Förderforum hatten Sie<br />
den Vorsitz inne, und jetzt auch beim neuen<br />
Verein. Warum haben Sie die Fusion befürwortet?<br />
JL Ich habe vor gut einem Jahr den<br />
Vorsitz im Förderforum, ehemals Verein<br />
der Freunde und Förderer, mit dem<br />
Auftrag übernommen, zukunftsfähige<br />
Vereinsstrukturen zu schaffen. Alumni-Netz<br />
wie Förderforum taten sich<br />
schwer bei der Mitgliedergewinnung,<br />
sodass die Vorstände beider Vereine in<br />
einem Workshop nach Synergien suchten,<br />
die für eine Fusion sprachen.<br />
IH Inwieweit baut das neue Konzept auf<br />
den Erfahrungen beider Vereine auf?<br />
JL Die zwei Vereine hatten unterschiedliche<br />
Strategien, die ich beide erlebt<br />
habe. Das Förderforum und auch sein<br />
Vorgänger waren eher unternehmensorientiert.<br />
Hier bin ich seit Ende meines<br />
Studiums Mitglied und habe diese<br />
Mitgliedschaft nie in Frage gestellt. In<br />
das Alumni-Netz bin ich ganz bewusst<br />
eingetreten, weil ich den Kontakt zu<br />
meinen ehemaligen Kommilitonen<br />
wieder beleben wollte. Dank eines<br />
Semesterjahrgangstreffens gehört heute<br />
ein solcher Ehemaliger zu meinen<br />
Mitarbeitern. Ich hatte die Chance erkannt,<br />
die hinter dem Thema „Alumni“<br />
steckt. Wir werden von beiden Vereinen<br />
mit Sicherheit das Beste bewahren<br />
und weiterentwickeln.<br />
IH Pro!<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> e.V. trägt deshalb<br />
wohl den Zusatz „Das Netzwerk der Alumni<br />
und Förderer“......<br />
JL So ist es! Der neue Verein will weiter<br />
24
Einsteiger werden bei uns zu Aufsteigern<br />
Bertrandt oben<br />
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Bei uns haben Sie die Möglichkeit, anspruchsvolle Projekte in Branchen wie Elektroindustrie, Energie, Maschinen-/Anlagenbau oder Medizintechnik<br />
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Unternehmen, Professoren und Ehemalige<br />
ansprechen. Erstmals kommen<br />
aber die Studierenden hinzu. Wir werden<br />
nur nachhaltig wachsen können,<br />
wenn es uns gelingt, diese früh einzubinden.<br />
Zu einem kleinen Beitrag können<br />
sie Mitglied in Pro!<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
e.V. werden.<br />
IH Das hängt doch wohl auch von einem<br />
attraktiven Angebot ab. Gibt es da schon<br />
Überlegungen?<br />
JL Unsere bisherigen Gespräche mit der<br />
Studentenschaft zeigen, dass Ideen mit<br />
Praxisbezug gefragt sind. Wir werden<br />
Exkursionen zu Mitgliedsunternehmen<br />
planen und zu Kamingesprächen<br />
einladen. Ähnliches hatte das Alumni-Netz<br />
mit dem Alumni-Forum versucht.<br />
Ich könnte mir auch vorstellen,<br />
ein Mentoring-Programm aufzulegen.<br />
Inwieweit das möglich ist, wird die<br />
Zukunft erweisen. Wir werben zudem<br />
bei unseren Mitgliedsunternehmen für<br />
das Deutschlandstipendium und werden<br />
weiterhin den Innovationspreis<br />
ausschreiben. Übrigens ein Element,<br />
welches das Förderforum in den Verein<br />
einbringt, ebenso wie die Fachkreise.<br />
IH Wie wollen Sie die Ziele und Angebote<br />
des Vereins unters Volk bringen?<br />
JL Hier wird sich in der Tat etwas ändern.<br />
Die Erfahrungen, die mit dem<br />
Alumni-Netz gesammelt wurden, werden<br />
wir nutzen, um unsere Mitglieder<br />
regelmäßig zu informieren. Auch über<br />
die Schnittstelle zum Alumni-Büro<br />
der <strong>Hochschule</strong> werden wir in Kürze<br />
mit den Verantwortlichen diskutieren.<br />
Aber wir wollen auch neue Wege beschreiten.<br />
Pro!<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> wird<br />
eine eigene Homepage haben, und wir<br />
werden uns mit dem Thema Web2.0<br />
auseinandersetzen.<br />
IH Was wäre denn Ihr ganz persönliches<br />
Anliegen als Erster Vorsitzender?<br />
JL Ich halte es für erstrebenswert, dass<br />
innerhalb des Vereins eine aktive Plattform<br />
für Industrie-Kontakte entsteht,<br />
die allen Mitgliedergruppen - Studierenden,<br />
Absolventen, Unternehmen<br />
und <strong>Hochschule</strong> - nützt. Ich wünsche<br />
mir hierfür, dass sich über die Professoren<br />
mit der Zeit eine Alumni-Kultur<br />
entwickelt, die den Netzwerk-Gedanken<br />
mit Leben erfüllt. Ich schätze aber<br />
auch jene Mitglieder, die ausschließlich<br />
mit ihrem Mitgliedsbeitrag die Vereinsarbeit<br />
stützen.<br />
IH Ich bedanke mich für das Gespräch, Herr<br />
Lang, und wünsche Ihnen viel Erfolg!<br />
• Kontakt<br />
Informationen über den<br />
Verein Pro!<strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> erhalten Interessenten<br />
über die Geschäftsstelle<br />
unter 0731 50-28494 oder<br />
info@pro-hs-ulm.de bzw.<br />
durch einen Besuch auf<br />
www.pro-hs-ulm.de. •<br />
25
C A M P U S & M E H R<br />
Der Al12 soll‘s reißen!<br />
Nach der Pechsträhne im letzten Jahr war das Einstein Motorsport-Team bei<br />
der Formula Student 2011 nur als Beobachter dabei. In der nächsten Saison<br />
wollen die Aktiven mit einem neuen Konzept wieder angreifen.<br />
Die neue Rennwagen-Konzeption<br />
(rechts) lässt bereits als<br />
Rendering - einem aus dem<br />
CAD erstellten fotorealistschen<br />
Bild - erkennen, dass<br />
der kommende Rennwagen<br />
wenig Ähnlichkeit mit dem<br />
Al10 (links) haben wird.<br />
Letztes Jahr schied der Al10, der fünfte<br />
Rennwagen der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>,<br />
im Formula Student-Wettbewerb bei<br />
den beiden Rennen in Österreich und<br />
Hockenheim im Endurance, der Königsdisziplin,<br />
aus. Das hat das Team,<br />
das sich jedes Jahr wieder erneuert und<br />
auf den Arbeiten und Erfahrungen der<br />
Vorgänger aufsetzt, zum Nachdenken<br />
gebracht. Klar war: Um in der Spitze<br />
mitfahren zu können, musste das bisherige<br />
Konzept überarbeitet werden.<br />
Zwei Jahre Entwicklungszeit angesetzt<br />
Neben einem neuen Motorkonzept<br />
wurden auch die restlichen Baugruppen<br />
von Grund auf überdacht und<br />
ausgelegt. Künftig steht für das Team,<br />
das derzeit circa 35 Studenten umfasst,<br />
die Zuverlässigkeit an erster Stelle, gepaart<br />
mit dem Streben nach Innovationen.<br />
Erstmals sind hierfür zwei Jahre<br />
Entwicklungszeit angesetzt worden,<br />
wodurch die Konstruktionen weiter<br />
verfeinert werden können. Der fertige<br />
Rennwagen wird noch in diesem<br />
Herbst den Rennasphalt berühren. In<br />
der anschließenden Testphase sollen<br />
zunächst die Kinderkrankheiten beseitigt<br />
werden. In diesem ebenfalls erweiterten<br />
Erprobungszeitraum können<br />
der Rennwagen und auch die Fahrer<br />
optimal für die anstehenden internationalen<br />
Wettbewerbe vorbereitet werden.<br />
Mit einem statt zwei Zylindern<br />
Da in den letzten Jahren der unzuverlässige<br />
Zweizylinder-Motor aus einem<br />
Aprillia-Motorrad der Knackpunkt bei<br />
den Ausdauerrennen war, entschied<br />
sich das Team ‚Antrieb‘ stattdessen einen<br />
Einzylinder von Husaberg zu verwenden.<br />
Der robusten Kraftmaschine<br />
werden durch einen Turbolader einige<br />
weitere PS „herausgekitzelt“. Das originale<br />
Kennfeld kann dafür nicht mehr<br />
verwendet werden; der Motor muss<br />
deshalb auf den eigens entwickelten<br />
Motorprüfstand auf Zündwinkel und<br />
Einspritzzeiten hin appliziert werden.<br />
Gegenüber den Vier-Zylinder-Motoren,<br />
die von der Mehrzahl der Teams in der<br />
Formula Student gefahren werden, hat<br />
der verwendete Ein-Zylinder weniger<br />
Leistung. Aber durch sein geringeres<br />
Gewicht und den kleineren Bauraum<br />
überwiegen die Vorteile. Die Ausrichtung<br />
auf ein bestmögliches Leistungsgewicht<br />
zieht sich im Boliden durch alle<br />
Baugruppen, damit ein Gesamtgewicht<br />
von nur 170 kg erreicht werden kann.<br />
26
www.einstein-motorsport.com<br />
Wer mehr wissen will, über den Verein und<br />
seine Ziele, über Mitgliedschaft und Mitarbeit,<br />
findet alle notwendigen Informationen auf der<br />
Homepage von Einstein-Motorsport, ebenso<br />
über die Möglichkeiten des Sponsorings. •<br />
Monocoque als Chassis<br />
Wie in der Formel 1 üblich, fährt der<br />
Fahrer des Einstein Motorsport-Teams<br />
in einem Monocoque. Dieses Chassis<br />
aus Carbonfaser verstärktem Kunststoff<br />
(CFK) zeichnet sich durch hohe Steifigkeit<br />
und geringes Gewicht aus. Um<br />
das Leistungsgewicht weiter zu erhöhen,<br />
wurde das Packaging nochmals<br />
kompakter. So konnten 20 Zentimeter<br />
an Länge eingespart werden. Besonders<br />
stolz ist das Team darauf, dass der<br />
Monocoque im Prinzip selbst herstellt<br />
wird, wenn auch mit Unterstützung<br />
eines Sponsors. Für die so genannten<br />
„statischen“ Disziplinen wie Business<br />
Plan und Cost Report versucht das<br />
bisher eher aus Technikern bestehende<br />
Team vermehrt die Mitarbeit von<br />
Studierenden zu gewinnen, die einen<br />
stärkeren betriebswirtschaftlichen Hintergrund<br />
besitzen. Die gepaarte Kompetenz<br />
von Technik und BWL wird<br />
dem Hochschulprojekt gut tun. Somit<br />
dürfte nichts mehr im Wege stehen,<br />
um im nächsten Jahr die hochgesteckten<br />
Ziele zu erreichen und die Top Ten<br />
zu knacken. Florian Schmid<br />
• Gelungene Premiere<br />
Im März erst gegründet und bei der Abschlussfeier am Ende des Sommersemesters<br />
schon aktiv: der Hochschulchor. Unter der Leitung von Markus Romes<br />
präsentierte er Liebeslieder aus aller Welt, a cappella oder begleitet am Flügel<br />
von Dekan Professor Dr. Bernhard Lau. Die Gründung des Chores geht auf eine<br />
Initiative des Prorektors Professor Dr.-Ing. Manfred Wehrheim zurück, dem die<br />
Identitätsstiftung unter den Hochschulangehörigen am Herzen liegt. Selbst seit<br />
Jahren Mitglied im Chor seines Wohnortes ließ er es sich nicht nehmen, auch im<br />
Chor der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> mitzusingen. Er war es auch, der Markus Romes als<br />
Chorleiter gewinnen konnte. Der Sänger und Komponist ist im Großraum <strong>Ulm</strong><br />
dank verschiedener erfolgreicher Aufführungen von Musikwerken bekannt. Die<br />
nächste Kostprobe des Hochschulchores wird es sicherlich spätestens zur Abschlussfeier<br />
des Wintersemesters geben.<br />
Der Chor besteht zur Zeit aus circa 20 Mitgliedern. Hier kann jeder mitsingen -<br />
ob Professor, Student oder Mitarbeiter. Geprobt wird in der Vorlesungszeit jeden<br />
Dienstag ab 17:30 Uhr in der Aula auf dem Campus Prittwitzstraße. •<br />
Hochschulabsolventen finden bei PERI, dem weltweit größten und technologisch führenden<br />
Hersteller von Schalungen und Gerüsten, herausfordernde Aufgaben in den Bereichen:<br />
Inhouse Consulting, Controlling, Engineering und Marketing.<br />
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27
C A M P U S & M E H R<br />
J U G E N D F O R S C H T !<br />
Astronaut Hans Schlegel begeisterte<br />
Der Regionalwettbewerbsleiter Michael Roosz konnte sich<br />
keine bessere Overtüre für den Wettbewerb 2012 von<br />
Jugend forscht wünschen. Erst motivierten die erfolgreichen<br />
Teilnehmer von 2011, von denen einige inzwischen an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> studieren, die jugendlichen Zuhörer in der<br />
Aula, anschließend begeisterte der deutsche ESA-Astronaut<br />
Hans Schlegel das Publikum. Er berichtete von seinem<br />
zweiten Weltraumflug mit dem Space Shuttle Atlantis zur<br />
Internationalen Raumstation ISS. Dort installierte er gemeinsam<br />
mit seinen Kollegen 2008 das Weltraumlabor Columbus,<br />
Europas wichtigster Beitrag zu diesem internationalen<br />
Programm. Während dieser Mission hatte Hans Schlegel<br />
einen fast siebenstündigen Außeneinsatz zu bewältigen, den<br />
ein eindrucksvolles Video dokumentierte. Obligatorisch war<br />
selbstverständlich die anschließende Autogrammstunde, die<br />
bei dem Andrang jugendlicher Fans den zeitlich angesetzten<br />
Rahmen sprengte.<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, an der die Innovationsregion <strong>Ulm</strong> die<br />
Eröffnungsveranstaltung zu Jugend forscht ausrichtete, bot<br />
den Gästen eine eigenes Begleitprogramm. Sie informierte<br />
über ihr Studienangebot und gab interessierten Schülern<br />
Einblicke in verschiedene Labore. Außerdem konnten sich die<br />
Schüler im Foyer kundig machen, mit welchem Ideenreichtum<br />
und Erfindergeist die letztjährigen Teilnehmer aus der<br />
Region den bundesweiten Wettbewerb belebten. ih<br />
Biomechanik und DNA - Was steckt dahinter?<br />
Wozu so ein Hühnerbein<br />
gut ist, haben Schüler<br />
während ihrer Sommerferien<br />
an der Fakultät für<br />
Medizintechnik und Mechatronik<br />
erfahren. Beim<br />
Projekttag „Biomechanik<br />
zum Mitmachen“ ging es<br />
um die Kraftübertragung<br />
beim Schießen auf ein<br />
Fußball-Tor. Damit die<br />
biomechanischen Abläufe<br />
dabei besser verstanden<br />
werden, ließ Professor Dr. Felix Capanni die Teilnehmer<br />
erst einmal ein Hühnerbein sezieren. Ziel war<br />
es, die Lage von Knochen, Gelenken, Muskeln und<br />
Sehnen kennenzulernen. Auf dem Programm standen<br />
auch Bewegungs- und Beanspruchungsanalysen mit<br />
Hilfe des Computers unter der Supervision von Professor<br />
Dr.-Ing. Thomas Engleder. Über Sensoren, die die<br />
eigenen Bewegungen erfassten, konnten die „Jungforscher“<br />
herausfinden, wie man am besten das Tor trifft.<br />
Beim zweitem Projekt ging es fast kriminalistisch zu.<br />
Professor Dr. Martin Heßling führte die Jungen und<br />
Mädchen in die Geheimnisse des genetischen Fingerabdrucks<br />
ein. Wie wird er erzeugt und wie kann man<br />
ihn nutzen, um Tatverdächtige zu überführen oder<br />
verwandtschaftliche Verhältnisse aufzuklären. Ohne<br />
biotechnische Grundlagen geht das nicht, weshalb die<br />
Teilnehmer wie jeder spätere Student eine Vorlesung<br />
dazu hören mussten. Anschließend ging es im Labor<br />
an die praktische Umsetzung. Vorbereitete DNA-Proben<br />
von Vater, Mutter,<br />
Sohn und Tochter wurden<br />
der Polymeraseketten-<br />
Reaktion unterworfen<br />
und gelelektrophoretisch<br />
aufgetrennt. Endergebnis:<br />
Der ‚Sohn‘ ist mit dem<br />
Vater nicht verwandt. Zu<br />
hoffen ist, dass die Projekttage<br />
bleibende Spuren<br />
für die spätere Berufswahl<br />
hinterlassen haben. ih<br />
28
U N T E R U N S<br />
E-Technik-Kompetenz aus den USA<br />
Die Fakultät Eletrotechnik<br />
und Informationstechnik<br />
hat ein weiteres Kapitel<br />
ihrer Zusammenarbeit mit<br />
dem Rose-Hulman Institute<br />
of Technology (RHIT)<br />
aufgeschlagen. Seit Beginn<br />
des Wintersemesters<br />
wird sie durch Professor<br />
Daniel Moore verstärkt.<br />
Der Mikroelektronik-Spezialist hält an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> eine eigene Vorlesung im Master-Studiengang Systems<br />
Engineering und Management und beteiligt sich<br />
an weiteren Lehreinheiten auf dem Gebiet der Mikroelektronik.<br />
Er wird außerdem in die Projektarbeit des<br />
Labors für Mikroelektronik unter der Leitung von Professor<br />
Gerhard Foster eingebunden werden.<br />
Das RHIT und die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> sind bereits seit<br />
2001 partnerschaftlich verbunden. An seiner Heimatuniversität<br />
im US-Bundesstaat Indiana bekleidet<br />
Moore eine Professur für Elektrotechnik und Computertechnik.<br />
Er ist außerdem für das Graduierten-Programm<br />
und die Zusammenarbeit zwischen <strong>Hochschule</strong><br />
und Industrie verantwortlich.<br />
Ermöglicht wird die Gastdozentur des US-Amerikaners<br />
durch das InnoLecture-Programm des Stifterverbandes<br />
der deutschen Wissenschaft und die Carl-<br />
Zeiss-Stiftung. Das Programm ist auf Innovationen in<br />
der Lehre ausgelegt. Die Fakultät Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik verfolgt mit der Gastdozentur das<br />
Ziel, neue Unterrichtsformate kennenzulernen und<br />
die Auslandsmobilität der hiesigen Studierenden zu<br />
erhöhen. ih<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
Neuer IMZ-Abteilungsleiter<br />
Jürgen Sonntag hat die Nachfolge<br />
von Peter Nachtmann als<br />
Leiter der Abteilung Infrastrukturdienste<br />
und IT-Basisdienste<br />
im Informations- und Medienzentrum<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
angetreten. Der 45jährige ist<br />
ein Eigengewächs. Nach dem<br />
Abitur in Illertissen studierte er Technische Informatik<br />
an der Fachhochschule <strong>Ulm</strong>. Dort war er anschließend<br />
14 Jahre lang als Systemadministrator am Institut für<br />
Informatik tätig. Während dieser Zeit absolvierte er<br />
berufsbegleitend den Master-Studiengang Angewandte<br />
Informatik. Nun ist er technisch veranwortlich für die IT-<br />
Grundversorgung der <strong>Hochschule</strong>, zu der das Netzwerk<br />
ebenso gehört wie Serverdienste, die Virtualisierungsplattform<br />
und die Bereitstellung von Basis-Software.<br />
Sonntag ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Wenn<br />
ihn nicht die IT-Infrastruktur in Atem hält, widmet er<br />
sich der Orgelmusik oder singt im Illertissener Kammerchor<br />
St. Martin. •<br />
Der Informatik ade gesagt<br />
Mit Beginn seiner passiven Altersteilzeit hat sich Peter<br />
Nachtmann als Technischer Leiter der Abteilung Infrastrukturdienste<br />
im Informations- und Medienzentrum (IMZ) verabschiedet.<br />
Der Diplom-Ingenieur kann getrost als Urgestein<br />
der <strong>Hochschule</strong> bezeichnet werden. Er studierte von 1968<br />
bis 1971 Nachrichtentechnik an der Staatlichen Ingenieurschule<br />
<strong>Ulm</strong> und begann anschließend dort seine berufliche<br />
Laufbahn im Rechenzentrum an einem SIEMENS-Rechner<br />
S305. Alle Programmiersprachen hat er miterlebt, von Algol<br />
über PASCAL bis C, und ebenso alle Eingabe- und Speicherformen.<br />
Der bodenständige Schwabe, der nach eigenem Bekunden<br />
eher zufällig zum Informatiker wurde, hat diese Zwangsleidenschaft<br />
jetzt aufgegeben. Nur falls es Reibungsverluste<br />
bei der Übergabe an den Nachfolger geben sollte oder seine<br />
Jahrzehnte lange Erfahrung gefragt sei, könne er sich vorstellen,<br />
seine Nase kurzfristig wieder in Hochschulangelegenheiten<br />
zu stecken. Künftig haben jedoch andere Aktivitäten<br />
Priorität. Hierzu zählen Familie und Garten ebenso wie Motorrad-Touren<br />
und das Reisen mit dem Wohnwagen - oder<br />
auch mal gar nichts tun. Als begeisterter Skifahrer und vielgefragter<br />
Umzugsorganisator seiner großen Familie wird es ihn<br />
jedoch nicht allzu lange im Schaukelstuhl halten. ih<br />
29
s m s p r e i s e<br />
V D I - P R E I S ( 1 ) U N D M E H R<br />
Optimierte Auftragsabwicklung<br />
Irene Raab gehört zu den beiden Preisträgern, die der<br />
Verein Deutscher Ingenieure (VDI) im Sommersemester<br />
2011 ausgezeichnet hat. In ihrer Diplomarbeit beschäftigte<br />
sie sich mit der Optimierung von Produktionszulieferungen<br />
im internationalen Fertigungsverbund. Sie beschreibt dabei<br />
die Möglichkeiten des Einsatzes der Supply Chain (Wertschöpfungskette),<br />
um einen Bestellprozess automatisch mit<br />
Prüfung auf Fehlerfreiheit im internationalen Verbund in der<br />
Form eines Lieferplans zu starten. Als Hilfsmittel wurde die<br />
EDI (Electronic Data Interchange) installiert, verifiziert und als<br />
Lösung festgeschrieben. Die Auswertung bestimmter Kenngrößen<br />
und mathematisch-basierte weiterführende Lösungsansätze<br />
führten zum vollständigen Aufbau der Prozesskette<br />
in der Software SAP und ist für das Unternehmen richtungsweisend.<br />
Die Diplomarbeit wurde in der Firma Bosch<br />
Rexroth, Elchingen, angefertigt und seitens der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> von Professor Dr. Klaus-Peter Franke, Fakultät Produktionstechnik<br />
und Produktionswirtschaft, betreut.<br />
Die VDI-Preisträgerin durfte sich aber gleich zweimal freuen.<br />
Nur wenige Wochen später zählte Irene Raab, Absolventin<br />
Die doppelte Preisträgerin<br />
Irene Raab, hier<br />
mit dem bayrischen<br />
Wissenschaftsminister<br />
Wolfgang<br />
Heubisch.<br />
des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen zu den fünf<br />
Frauen, die das Bayrische Staatsministerium für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst für ihre hervorragenden<br />
Abschlussarbeiten auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften<br />
auszeichnete. Den mit 2000 Euro dotierten Preis<br />
erhielt sie aus den Händen von Wissenschaftsminister<br />
Wolfgang Heubisch. Die bayrische Landesregierung will mit<br />
dieser Auszeichnung Frauen Mut machen, ein ingenieurwissenschaftliches<br />
Studium zu ergreifen. Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />
ist ein gemeinsamer Studiengang<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> und der <strong>Hochschule</strong> Neu-<strong>Ulm</strong>, auf der<br />
bayrischen Seite der Donau gelegen. ih<br />
W I L K E N - P R E I S<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Mit dem Wilken-Preis für die beste Gesamt-Studienleistung<br />
im Studiengang Wirtschaftsinformatik wurde Thomas Reith<br />
ausgezeichnet. In seiner Bachelor-Arbeit beschäftigte er sich<br />
mit der Entwicklung eines Data-Mining-Modells für einen<br />
kommunalen Energieversorger, um kündigungsgefährdete<br />
Verträge identifizieren zu können.•<br />
V D I - P R E I S ( 2 )<br />
Automatischer Kettenspanner<br />
Die Abschlussarbeit von Michael Kistler, Studiengang Maschinbau,<br />
wurde ebenfalls mit dem VDI-Preis ausgezeichnet.<br />
Er entwickelte einen automatischen Kettenspanner, der das<br />
Nachspannen der Kette per Hand während des Arbeitsvorgangs<br />
überflüssig macht. Hierfür werden im Gesamtsystem<br />
die Reibungs- und Sägekräfte genutzt, um eine reaktionskraftabhängige<br />
Kettenspannung zu erzeugen. Der Anwender<br />
muss lediglich zu Beginn des Arbeitsprozesses die Kette<br />
mit einem Klappmechanismus leicht vorspannen. Während<br />
die Kette läuft, wird anschließend die Hauptkettenspannung<br />
automatisch über den Spannmechanismus reguliert. Die<br />
Bachelor-Arbeit entstand bei Husqvarna, <strong>Ulm</strong>, und wurde<br />
betreut von den Professoren Dr.-Ing. Wolfgang Schulz und<br />
Dipl.-Ing. Gottfried Goebel. •<br />
30
S P A R K A S S E N - P R E I S<br />
Internationale Wirtschaft<br />
Der Förderpreis der Sparkasse <strong>Ulm</strong> für herausragende<br />
Leistungen in den Zusatzqualifikationen wurde an drei<br />
Absolventen vergeben, welche die Zusatzqualifikation<br />
Internationale Wirtschaft gewählt hatten: Joachim<br />
Vogg (Mitte), Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Logistik, Claudia Sommer, Studiengang Medizintechnik,<br />
und Alexander Kürschner (links), Studiengang<br />
Fahrzeugelektronik. Urkunden und Scheck überreichte<br />
ihnen der Vorstandsvorsitzende Manfred Oster. •<br />
S I E M E N S - P R E I S<br />
Kapazitätsbestimmung von Li-Batterien<br />
Der Förderpreis der Firma Siemens für die beste Abschlussarbeit<br />
der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
ging an Alexander Kürschner, Studiengang Fahrzeugelektronik.<br />
Er entwickelte ein Verfahren zur schnellen Kapazitätsbestimmung<br />
von Lithium-Ionen-Batterien. Hierzu modellierte<br />
er zunächst die Batterie und ermittelte an diesem Modell<br />
die Einflussfaktoren auf die Kapazitätsbestimmung. Mittels<br />
CAN vernetzte er die Prüfstandskomponenten Batteriemanagementsystem,<br />
Klimaschrank und Energieversorgung.<br />
Für die Kommunikation zwischen den Steuergeräten wählte<br />
Kürschner CANoE und erstellte eine Software in DIAdem für<br />
die Messauswertung. Außerdem untersuchte er die Einflüsse<br />
von Relaxation und Zellspread. Die theoretisch ausgesprochen<br />
anspruchsvolle Arbeit wurde von den Professoren<br />
Dr.-Ing.Claus Kröger und Dr.-Ing. Wolfgang Schroer betreut<br />
und entstand in Zusammenarbeit mit der Deutsche ACCUmotive<br />
GmbH, Nabern. •<br />
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31
Impressum<br />
Das Journal der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Herausgeber<br />
Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor<br />
Konzept und Redaktion<br />
Corporate Communications & Marketing<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Prittwitzstraße 10<br />
89075 <strong>Ulm</strong><br />
Fon (0731) 50 28 279<br />
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Chefredaktion Dr. Ingrid Horn (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktionsassistenz Doris Pellkofer<br />
Bildredaktion CCM / Schirmer Medien<br />
Gestaltung<br />
CCM / Bernd Müller, grafikcafe, München<br />
DeskTopPublishing CCM<br />
Titelseite<br />
Eine feste Verbindung<br />
Foto Gudrun Bramsiepe<br />
Gestaltung Bernd Müller, grafikcafe, München<br />
Abbildungen<br />
Seite 2 Micha Wolfson (beide Bilder)<br />
Seite 5 Universität <strong>Ulm</strong><br />
Seite 10 <strong>Ulm</strong>er Zentrum für Wissenschaftliches<br />
Rechnen, Springer<br />
Seite 13 Buchmüller (großes Bild)<br />
Wasserlechner (kleines Bild links außen<br />
und rechts außen)<br />
Seite 14 Rose-Hulman Institute of Technology<br />
Seite 15<br />
Seite 16<br />
Seite 19<br />
Seite 26<br />
Seite 29<br />
Seite 30<br />
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Auflage 3000<br />
ISSN 2192-7464<br />
Preis 3,00 Euro<br />
Nächster Redaktionsschluss 31.01.2012<br />
Die Meinungen der Autoren müssen nicht mit der<br />
Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Nachdruck<br />
nur mit Genehmigung.<br />
32
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