PDF 54.868kB - Hochschule Ulm
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Mit Parkinson-Monitor erfolgreich<br />
Mit einer Machbarkeitsstudie für ein<br />
neuartiges Verfahren zur Therapiekontrolle<br />
bei Morbus Parkinson zählt Professor<br />
Dr. Ronald Blechschmidt-Trapp,<br />
Fakultät Mechatronik und Medizintechnik,<br />
zu den zehn Gewinnern des<br />
Ideenwettbewerbs „Biotechnologie und<br />
Medizintechnik Baden-Württemberg“.<br />
Ihm winkt jetzt eine weitere Förderung<br />
aus der insgesamt vier Mio. Euro umfassenden<br />
Fördersumme des Landes.<br />
Die auffälligsten Symptome des Morbus<br />
Parkinson sind motorische Störungen<br />
wie Muskelzittern (Tremor), Muskelsteifheit<br />
und Bewegungslosigkeit. Sie<br />
beruhen auf einem Dopamin-Mangel,<br />
der medikamentös anfänglich gut kompensierbar<br />
ist. Die Dosierung orientiert<br />
sich bislang an dem persönlichen Eindruck<br />
des behandelnden Arztes. Die<br />
tägliche Aktivität sowie den mentalen<br />
und motorischen Status des Patienten<br />
beurteilt er dabei in erster Linie an<br />
Hand der 42 Fragen des „Unified Parkinson<br />
Disease Rating Scales (UPDRS)“.<br />
Der Parkinson-Monitor will die ambulante<br />
Erhebung und die Auswertung<br />
solcher Daten für den Neurologen einfacher<br />
und objektiver machen.<br />
In die Studie sind die Ergebnisse mehrerer<br />
Abschlussarbeiten eingeflossen. Es<br />
entstand ein Datenlogger, der mit Beschleunigungs-,<br />
Drehraten- und Kraftsensoren<br />
ausgestattet ist und mit einer<br />
Manschette am Bein oder am Arm des<br />
Patienten angebracht wird. Die Sensoren<br />
erfassen die Bewegungsdaten von<br />
Referenzübungen gemäß des UPDRS,<br />
die der Patient nach Aufforderung ausführt.<br />
Die Bewegungsdaten werden<br />
drahtlos auf ein Android-Smartphone<br />
übermittelt. Dank der Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Ulm</strong>er Parkinson-Selbsthilfegruppe<br />
konnte dieser Prototyp bereits<br />
an Patienten erfolgreich getestet werden.<br />
Der Monitor geht jedoch noch<br />
einen Schritt weiter, denn er soll auch<br />
krankheitsrelevante Veränderungen<br />
offenbaren. Hierzu wurden intelligente<br />
Algorithmen für die Tremor-Analyse,<br />
das Trinken und das Abrollverhalten<br />
beim Laufen entwickelt. ih<br />
Der Parkinson-Monitor<br />
soll dem Neurologen eine<br />
einfache, aktuelle und<br />
objektive Beurteilung des<br />
Krankheitsverlaufes und<br />
damit für die Dosierung<br />
notwendiger Medikamente<br />
liefern.<br />
Gleich Zwei mit Doktorhut<br />
Die Regel ist sie nicht, die Promotion von Fachhochschul-Absolventen.<br />
Dennoch hat es sich die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> zur Aufgabe gemacht, besonders befähigten<br />
Graduierten diesen Weg der wissenschaftlichen<br />
Qualifikation zu eröffnen und zu begleiten. Ende<br />
2011 konnten sich gleich zwei ehemalige wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter den begehrten Doktorhut aufs<br />
Haupt setzen. Marcel Mayer, Absolvent des Studiengangs<br />
Mechatronik, promovierte an der Friedrich<br />
Alexander Universität Erlangen zum Dr.-Ing. Der<br />
Diplom-Ingenieur beschäftigte sich in seiner Dissertation<br />
mit der Winkelschätzung durch linsenbasierte<br />
Radarsensoren für Kraftfahrzeuge. Die Arbeit entstand<br />
im Rahmen des BMBF-Projektes RAMSES zur<br />
Förderung des Ingenieurnachwuchses am Institut für<br />
Medizintechnik und Mechatronik. Sie wurde seitens<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> von Professor Dr.-Ing. Thomas<br />
Walter betreut.<br />
Jochen Neher (ganz links), Absolvent des Studiengangs<br />
Maschinenbau, wurde an der Technischen Universität<br />
Ilmenau promoviert. Seine Dissertation hat er<br />
im Labor für Strukturmechanik und Akustik bei Professor<br />
Dr.-Ing. Bernd Wender angefertigt. Wender hat<br />
damit bereits den zweiten Promovenden zum erfolgreichen<br />
Abschluss geführt. Das Bild zeigt neben Neher<br />
die Gutachter Professor Dr.-Ing. Klaus Augsburg, TU<br />
Ilmenau, den <strong>Ulm</strong>er Doktorvater Professor Wender<br />
und Dr.-Ing. Klaus Kelkel, ZF Friedrichshafen. ih<br />
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