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PDF 54.868kB - Hochschule Ulm

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CAD offenbart die Möglichkeiten<br />

Biomechanisch gesehen ist die Ausgangssituation<br />

einfach: Durch das<br />

Fehlen des Ballens und der Zehen fehlt<br />

die Hebelwirkung, die der Fuß beim<br />

Abrollen in der Abstoßphase entfaltet.<br />

An einem Gipsmodell, das die anatomischen<br />

Verhältnisse der amputierten<br />

Gliedmaße getreu wieder gibt, entstehen<br />

die Ideen für das Design der<br />

Prothese. In das CAD-System übertragen,<br />

lassen sich so verschiedene<br />

Möglichkeiten für die Ausgestaltung<br />

des Prothesenschaftes, die Fixierung<br />

am Unterschenkel, die Bettung des<br />

Stumpfes und den Übergang in die<br />

Sohle durchspielen. Hierfür steht das<br />

CAD-Programm Pro/ENGINEER zur<br />

Verfügung. Im konkreten Fall wurden<br />

fünf Modelle konstruiert und auf eine<br />

ganze Palette von Anforderungskriterien<br />

hin bewertet. Die Entscheidung<br />

fiel auf einen Entwurf, bei dem ein<br />

seitlich am Unterschenkel verlaufender<br />

bandartiger Schaft unterhalb des Knies<br />

über eine Spange fixiert wird. Dieses<br />

Schaftband läuft im Bereich der Prothesen-Sohle<br />

leicht gekrümmt aus.<br />

Schwachstellen aufdecken<br />

Prothesen müssen so ausgestaltet werden,<br />

dass sie der Belastung durch die<br />

dynamische Kraftentwicklung während<br />

der Bewegung standhalten. „Mit Hilfe<br />

der Finite-Elemente-Methode simulieren<br />

wir das Aufsetzen der Ferse und<br />

das Abrollen über die Fußsohle und<br />

erhalten die auftretenden Spannungen<br />

an der Prothese“, schildert Engleder<br />

den nächsten Schritt im Gesamtprozess.<br />

Zum Einsatz kommt ANSYS, die derzeit<br />

aktuellste Software für Spannungsanalysen.<br />

Die Prothese wird aus kohlenfaserverstärktem<br />

Kunststoff (Carbon)<br />

gefertigt. Ein Materialvergleich hat<br />

erkennen lassen, dass dieser Werkstoff<br />

aufgrund seines geringen Gewichts<br />

und seiner hohen Stabilität für diese<br />

Anwendung prädestiniert ist. Die Prothese<br />

wird an jenen Stellen verstärkt,<br />

an denen besonders hohe Spannungen<br />

errechnet worden sind. Dies betrifft<br />

Die Prothesen-Gestaltung<br />

beginnt mit einem Gipsmodell<br />

des Unterschenkels und<br />

des Restfußes (links außen).<br />

Der ausgewählte CAD-Entwurf<br />

des Prothesendesigns<br />

(links) wird mit der Hilfe der<br />

Finite-Elemente-Methode<br />

einer Spannungsanalyse<br />

unterworfen. Beim Abrollen<br />

treten am Übergang zur Prothesensohle<br />

und im Bereich<br />

des Schaftes die stärksten<br />

Belastungen auf, erkenntlich<br />

an den roten Punkten. Das<br />

Ergebnis ist letzlich die in den<br />

Laufschuh eingearbeitete<br />

Prothese am Bein der Patientin<br />

(rechts außen).<br />

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