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01_2012


A-PE12010<br />

Vorsprung<br />

durch Wissen<br />

Als eines der führenden Unternehmen<br />

der Medizintechnik leisten wir einen<br />

anerkannten Beitrag zum medizinischen<br />

Fortschritt. Aesculap ist Synonym für<br />

intensive Forschung, höchste Qualität<br />

und zielgerichtete Kundenorientierung.<br />

Grundlagen dieses Erfolgs sind neben<br />

Kreativität, Fachwissen und konsequenter<br />

Weiterbildung unserer Mitarbeiter auch<br />

die Entwicklung qualifizierter Nachwuchskräfte.<br />

Sie sind auf der Suche nach einem modernen,<br />

international tätigen Industrieunternehmen,<br />

um erste praktische<br />

Erfahrungen zu sammeln oder haben<br />

das Studienende in Sicht und suchen<br />

ein praxisorientiertes Thema für Ihre<br />

Abschlussarbeit?<br />

Wir bieten für Studentinnen und<br />

Studenten ingenieur-, natur- und<br />

wirtschaftswissenschaftlicher<br />

Studiengänge in dieser zukunftsorientierten<br />

Arbeitswelt<br />

Praktika | Bachelorarbeiten |<br />

Masterarbeiten<br />

Ihr Vorteil: Neben einer qualifizierten<br />

Betreuung erwarten Sie spannende und<br />

anspruchsvolle Aufgaben in der Forschung<br />

und Entwicklung, im Marketing und Vertrieb<br />

unserer innovativen Produkte sowie in den<br />

kaufmännischen Funktionsbereichen mit<br />

vielversprechenden Chancen zur beruflichen<br />

Entwicklung.<br />

Interessiert? Dann freuen wir uns auf<br />

Ihre Bewerbung.<br />

Aesculap – a B. Braun company<br />

Aesculap AG | Am Aesculap-Platz | 78532 Tuttlingen/Germany | www.aesculap.de


I N H A LT<br />

03 smsbildung<br />

B I L D U N G S P O L I T I K<br />

04 Offen für Nicht-Akademiker<br />

08 Bildung ist Zukunftsarbeit<br />

10 smsfakultäten<br />

S T U D I U M & L E H R E<br />

12 Joggen auf halbem Fuß<br />

14 Mit Lego Lagertechnik verstehen<br />

Lernen durch Be-greifen<br />

Lernen, wie funktioniert das? Vieles hat die Hirnforschung hierzu bereits<br />

aufgedeckt. Jeder weiß aber selbst: wer lernt, braucht Bücher, schriftliche<br />

Aufzeichnungen aus den Vorlesungen, Umdrucke. Das schafft die Grundlagen<br />

unseres Wissens. Heute dürfen wir dabei auch virtuelle Welten nutzen,<br />

Bildschirme, auf denen die ganze Welt des Lernens animiert in zwei oder gar<br />

drei Dimensionen vor unseren Augen schauläuft. Die Anstrengungen des<br />

Lernens werden dabei nicht weniger, und es bleibt eine elementare Frage:<br />

Haben wir die Inhalte wirklich verstanden, ja begriffen?<br />

W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />

16 Speed Dating im Speditionsverkehr<br />

22 Auf dem Weg zum intelligenten<br />

Fraktur-Wächter<br />

25 Mit Parkinson-Monitor erfolgreich<br />

C A M P U S & M E H R<br />

26 US-Studenten lernen anders<br />

29 Soziale Netze im industriellen Umfeld<br />

31 smspreise<br />

32 Impressum<br />

Wenn man aber die Dinge unter realen Bedingungen vermittelt bekommt<br />

und dabei erleben kann, wann was funktioniert und wann nicht – dann<br />

wird alles anders: Was Studierende selbst anfassen können und damit mental<br />

begreifen, verstehen sie auch. Das sind Sinn und Erfolg von Laborveranstaltungen<br />

und experimentellen Arbeiten, wie sie in diesem Heft am Beispiel<br />

der Medizintechnik und der Logistik beschrieben werden. Es ist eines der<br />

Erfolgsrezepte der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> als <strong>Hochschule</strong> für Angewandte Wissenschaften.<br />

Hier hat in kleinen Gruppen jeder die Chance, die Praxis seines<br />

Faches zu be-greifen und deshalb kann jeder wirklich begreifen.<br />

Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor


I N H A LT<br />

03 smsbildung<br />

B I L D U N G S P O L I T I K<br />

04 Offen für Nicht-Akademiker<br />

08 Bildung ist Zukunftsarbeit<br />

10 smsfakultäten<br />

S T U D I U M & L E H R E<br />

12 Joggen auf halbem Fuß<br />

14 Mit Lego Lagertechnik verstehen<br />

Lernen durch Be-greifen<br />

Lernen, wie funktioniert das? Vieles hat die Hirnforschung hierzu bereits<br />

aufgedeckt. Jeder weiß aber selbst: wer lernt, braucht Bücher, schriftliche<br />

Aufzeichnungen aus den Vorlesungen, Umdrucke. Das schafft die Grundlagen<br />

unseres Wissens. Heute dürfen wir dabei auch virtuelle Welten nutzen,<br />

Bildschirme, auf denen die ganze Welt des Lernens animiert in zwei oder gar<br />

drei Dimensionen vor unseren Augen schauläuft. Die Anstrengungen des<br />

Lernens werden dabei nicht weniger, und es bleibt eine elementare Frage:<br />

Haben wir die Inhalte wirklich verstanden, ja begriffen?<br />

W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />

16 Speed Dating im Speditionsverkehr<br />

22 Auf dem Weg zum intelligenten<br />

Fraktur-Wächter<br />

25 Mit Parkinson-Monitor erfolgreich<br />

C A M P U S & M E H R<br />

26 US-Studenten lernen anders<br />

29 Soziale Netze im industriellen Umfeld<br />

31 smspreise<br />

32 Impressum<br />

Wenn man aber die Dinge unter realen Bedingungen vermittelt bekommt<br />

und dabei erleben kann, wann was funktioniert und wann nicht – dann<br />

wird alles anders: Was Studierende selbst anfassen können und damit mental<br />

begreifen, verstehen sie auch. Das sind Sinn und Erfolg von Laborveranstaltungen<br />

und experimentellen Arbeiten, wie sie in diesem Heft am Beispiel<br />

der Medizintechnik und der Logistik beschrieben werden. Es ist eines der<br />

Erfolgsrezepte der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> als <strong>Hochschule</strong> für Angewandte Wissenschaften.<br />

Hier hat in kleinen Gruppen jeder die Chance, die Praxis seines<br />

Faches zu be-greifen und deshalb kann jeder wirklich begreifen.<br />

Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor


s m s b i l d u n g<br />

E L E K T R O T E C H N I K<br />

Wachsende Popularität<br />

Laut einer Mitteilung des VDE haben 2011 rund 26.500 junge Menschen<br />

ein Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik aufgenommen. Das<br />

bedeutet eine Steigerung von 22 Prozent. Mit 40 Prozent verzeichneten die<br />

Universitäten einen besonders rasanten Zuwachs, aber auch an den Fachhochschulen<br />

ist die Zahl der Erstsemester in den entsprechenden Studiengängen<br />

um 10 Prozent gestiegen. Der Anteil Frauen erhöhte sich entsprechend<br />

auf 11 Prozent. Der VDE beobachtet die wachsende Beliebtheit seit<br />

drei Jahren und führt sie in erster Linie auf die zahlreichen MINT-Projekte,<br />

die von der Bundesregierung gefördert werden, zurück - trotz Sondereffekte<br />

wie G8 und das Entfallen der Wehrplicht. •<br />

V E R F A S S T E S T U D I E R E N D E N S C H A F T<br />

Land Baden-Württemberg macht ernst<br />

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hat die Weichen für<br />

die Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft<br />

gestellt. Die Studierenden sollen nach 35 Jahren wieder eine<br />

organisierte Stimme in den <strong>Hochschule</strong>n erhalten, um die<br />

studentische Mitbestimmung zu stärken. Hierfür ist eine Änderung<br />

des Hochschulgesetzes notwendig. Als rechtsfähige<br />

Gliedkörperschaft soll die Verfasste Studierendenschaft mit<br />

Satzungshoheit und Finanzautonomie ausgestattet sein. Ein<br />

entsprechender Gesetzesentwurf ist bereits Anfang Februar<br />

zur Anhörung der <strong>Hochschule</strong>n und Verbände freigegeben<br />

worden. Um die Studierenden möglichst frühzeitig in die<br />

Diskussion einzubinden, hatte das Land fast gleichzeitig<br />

die Internet-Plattform www.wir-wollen-deinen-kopf.de<br />

eingerichtet. Bis Anfang März konnten Studierende dort ihre<br />

Kommentare einstellen. Der überarbeitete Gesetzentwurf ist<br />

inzwischen in den Landtag eingebracht. Entsprechend des<br />

Zeitplans soll das Gesetz im Sommersemester 2012 in Kraft<br />

treten; die <strong>Hochschule</strong>n selbst sollen zum Wintersemester<br />

2012/13 mit der Umsetzung beginnen.<br />

Verfasste Studierendenschaft bedeutet, dass für alle Studierenden<br />

eine Pflichtmitgliedschaft besteht, versehen mit<br />

aktivem wie passivem Wahlrecht. Die Studierendenschaft<br />

besitzt ein politisches Mandat, soll die politische Bildung<br />

und das staatsbürgerliche Verantwortungsbewusstsein der<br />

Studierenden fördern und Stellungnahmen zu hochschulrelevanten<br />

Fragen abgeben. Im Mittelpunkt sollen dabei der<br />

Bezug der <strong>Hochschule</strong> zur nachhaltigen Entwicklung sowie<br />

die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und die<br />

Folgenabschätzung für Gesellschaft und Natur stehen. •<br />

HRK<br />

I N F O R M A T I O N E N R U N D U M S S T U D I U M<br />

Hochschulkompass weiter ausgebaut<br />

Mit Tipps für alle, die studieren wollen, hat der Hochschulkompass sein<br />

Service-Angebot ausgebaut. Seit kurzem gibt es Auskünfte über Zulassungsverfahren,<br />

Studienformen, Studienabschlüsse, Finanzierungsmöglichkeiten<br />

wie Bafög, Stipendien und Bildungskredite, Studienorientierungstests,<br />

Hochschulinfotage und Schnupper-Studium. Auf der Internet-Plattform<br />

der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) stellen die deutschen <strong>Hochschule</strong>n<br />

inzwischen insgesamt 16.000 Studiengänge vor. Außerdem finden sich dort<br />

Informationen über internationale Kooperationen und die Angaben zu den<br />

Kontaktdaten für die Studienberatungen an den einzelnen <strong>Hochschule</strong>n<br />

- alles zu finden unter Studium auf www.hochschulkompass.de. hrk


B I L D U N G S P O L I T I K<br />

Die <strong>Hochschule</strong> Um hat den Bereich Wissenschaftliche<br />

Weiterbildung neu strukturiert. Ein Ziel ist es, die Durchlässigkeit<br />

zwischen beruflicher und akademischer Bildung zu verbessern.<br />

Angesichts des demographischen Wandels macht sie den<br />

Unternehmen der Region damit eine attraktive Offerte.<br />

Offen für Nicht-Akademiker<br />

Die Wirtschaft beklagt immer deutlicher einen Mangel<br />

an ausreichend qualifizierten Arbeitnehmern.<br />

Ingenieure, Naturwissenschaftler aber auch Facharbeiter<br />

fehlen an allen Ecken und Enden. Der demographische<br />

Wandel – immer weniger Kinder und<br />

immer mehr Alte – macht wenig Hoffnung, dieses<br />

Problem zu lösen, wenn nicht neue Wege beschritten<br />

werden. In Zukunft müssen bisher bildungsferne<br />

Schichten verstärkt zum Studium und zur Berufsausbildung<br />

geführt werden, und im Berufsleben stehende<br />

Mitarbeiter müssen für neue Aufgaben weiteroder<br />

requalifiziert werden. Hier sind die <strong>Hochschule</strong>n<br />

aufgefordert, neue Ideen zu entwickeln. Studienverläufe<br />

müssen individualisiert werden, müssen stärker<br />

Rücksicht nehmen auf persönliche Lebensumstände<br />

und Qualifikationen. Und die <strong>Hochschule</strong>n müssen<br />

ihr Potenzial, ihre didaktischen und technologischen<br />

Fähigkeiten in den Dienst lebenslangen Lernens von<br />

Mitarbeitern aus Industrie und Wirtschaft stellen.<br />

Auf dem Weg zu einer neuen Klientel<br />

Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> hat kürzlich zu diesem Zweck<br />

eine strategische Partnerschaft mit der IHK <strong>Ulm</strong><br />

geschlossen. Zuvor war die Graduate School - ursprünglich<br />

allein für das Master-Programm zuständig<br />

- mit der Aufgabe betraut worden, neue Konzepte für<br />

die Weiterbildung zu entwickeln. Als Einstieg in das<br />

Thema wurde gemeinsam mit der IHK ein Programm


Zukünftiger Fachkräftemangel in Baden-Württemberg<br />

2015<br />

100.000<br />

Hochschulabsolventen<br />

120.000<br />

Beschäftigte mit<br />

Berufsschulabschluss<br />

270.000<br />

insgesamt<br />

50.000<br />

Beschäftigte<br />

ohne Qualifikation<br />

Der Mangel an Fachkräften<br />

soll einer Untersuchung der<br />

Prognos AG zufolge in Baden-<br />

Württemberg im Jahre 2030<br />

die Marke von einer halben<br />

Million Menschen erreichen.<br />

(Quelle: www.bildung-undbeschaeftigung.de;<br />

IG Metall<br />

Baden-Württemberg)<br />

500.000<br />

insgesamt<br />

2030<br />

210.000<br />

Hochschulabsolventen<br />

230.000<br />

Beschäftigte mit<br />

Berufsschulabschluss<br />

60.000<br />

Beschäftigte<br />

ohne Qualifikation<br />

abgestimmt, das Lehrinhalte aus allen Studiengängen<br />

für Arbeitnehmer zur Verfügung stellt. Gemeinsam<br />

mit der IHK wurde eine neue Plattform, die Akademie<br />

für Technik <strong>Ulm</strong>, gegründet. In Hörsälen und<br />

Laboren der <strong>Hochschule</strong> werden künftig Mitarbeiter<br />

aus Wirtschaft und Industrie weitergebildet. Das<br />

Programm wendet sich an Akademiker und ebenso<br />

an Interessenten aus technischen und gewerblichen<br />

Ausbildungsberufen. Neu ist, dass Lernerfolge in diesem<br />

Programm auf ein späteres oder berufsbegleitendes<br />

Studium mit Hilfe des an <strong>Hochschule</strong>n üblichen<br />

Kreditpunktesystems (European Credit Transfer<br />

System/ECTS) angerechnet werden können. So öffnet<br />

sich die <strong>Hochschule</strong> einer neuen Klientel. Rund 50<br />

Professoren und Professorinnen der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

sowie renommierte Fachleute aus der Industrie halten<br />

in diesem Rahmen Seminare ab. Das Programm<br />

wird ständig erweitert.<br />

Der Trend geht zum individualisierten Studium<br />

Die Neustrukturierung der Wissenschaftlichen Weiterbildung<br />

hatte bereits 2008 mit der Gründung der<br />

Graduate School, die für alle Master-Studiengänge<br />

zuständig ist, begonnen. Bis heute sind 291 Master-<br />

Absolventen aus ihr hervorgegangen, die in drei beziehungsweise<br />

vier Semestern einen Masterabschluss<br />

erarbeiten. Eigenen akademischen Mitarbeitern sowie<br />

Mitarbeitern aus der Industrie bietet sie die Teilnahme<br />

am Master-Studium in einem zeitlich verdoppelten<br />

Teilzeitstudium an, das gut angenommen wird.<br />

In dieser Hinsicht nimmt die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> eine<br />

Vorreiterrolle ein. Studienleistungen können teilweise<br />

auch im Ausland erbracht, die Masterthesis berufsbegleitend<br />

auch bei einem ausländischen Industriebetrieb<br />

oder einer Partnerhochschule geschrieben<br />

werden.<br />

Es zeichnet sich ab, dass bereits Masterstudiengänge<br />

individueller werden als in der Vergangenheit üblich.<br />

In diesem Kontext denkt jede <strong>Hochschule</strong> über Online-Angebote<br />

und berufsbegleitende Studiengänge<br />

nach, und auch in <strong>Ulm</strong> sind neue Studienprogramme<br />

für Vollzeitberufstätige in Planung, weil diese immer<br />

mehr nachgefragt werden. Besonders interessant ist<br />

Die Graduate School<br />

steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Schroer. Er ist Mitglied der Fakultät<br />

Elektrotechnik und Informationstechnik und lehrt das Fach<br />

Systemtheorie. Angelika Wecker, M. A., obliegt die Geschäftsführung<br />

und die Betreuung der Master-Studierenden.<br />

Als Fachfrau für Erwachsenenpädagogik ist sie überdies<br />

Mitglied eines EU-Gutachtergremiums für europäische<br />

Programme der Erwachsenenbildung.


B I L D U N G S P O L I T I K<br />

Wissenschaftliche Weiterbildung<br />

Die Schwerpunkte des Weiterbildungsprogramms für<br />

Akademiker und Interessenten aus technischen und<br />

gewerblichen Ausbildungsberufen liegen auf folgenden<br />

Themenfeldern:<br />

• Soft Skills und BWL<br />

• Basiswissen für Ingenieure und Techniker<br />

• Mechatronik/Elektrotechnik<br />

• Maschinenbau<br />

• Informatik<br />

• Systems Engineering<br />

• Produktionstechnik<br />

• Fertigungstechnik<br />

Die aktuellen Kurse finden sich im Programmheft, das<br />

unter https://ta-ulm.de herruntergeladen werden kann.<br />

Weitere Auskünfte<br />

Ralf Pinzer, Geschäftsführer<br />

Technische Akademie <strong>Ulm</strong> e.V.<br />

Telefon: 0731 50 28265; E-Mail: pinzer@hs-ulm.de<br />

dieses Konzept für Personen in der Familienphase<br />

oder Arbeitnehmer, die ihren Arbeitsplatz nicht aufgeben<br />

möchten oder können. Beabsichtigt ist auch,<br />

die persönlichen, fachlichen und organisatorischen<br />

Barrieren zu einem Hochschulstudium zu verringern.<br />

Privatwirtschaftliches Geschäft<br />

Die Umsetzung, Abwicklung und Organisation des<br />

neuen Weiterbildungsprogramms erfolgt gemeinsam<br />

mit der Technischen Akademie <strong>Ulm</strong> (TAU), einer<br />

langjährigen Kooperationspartnerin der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong>. Das Hochschulgesetz in Baden-Württemberg<br />

sieht für die Wissenschaftliche Weiterbildung der<br />

<strong>Hochschule</strong>n ausschließlich eine privatwirtschaftliche<br />

Abwicklung vor. Über die TAU buchbar sind die<br />

erwähnten Weiterbildungsprogramme, die zusammen<br />

mit der IHK angeboten werden, sowie eigene Einzelseminare,<br />

Workshops und Vorlesungen. Bei vielen<br />

dieser Angebote können ebenfalls ECTS-Punkte erworben<br />

werden, sodass bereits erbrachte Leistungen<br />

zu einem späteren Zeitpunkt in einem eventuellen<br />

Studium angerechnet werden können. Bei der TAU<br />

belegbar ist außerdem der einsemestrige Kontaktstudiengang<br />

Datenschutz mit dem Abschluss des Geprüften<br />

Datenschutzbeauftragten. Weitere Kontaktstudiengänge,<br />

die aus verschiedenen Modulen bestehen<br />

und über mehrere Semester verteilt belegt werden<br />

können, sind in der Planung. Wolfgang Schroer und<br />

Angelika Wecker<br />

Hochschulräte sind unverzichtbar<br />

Laut Koalitionsvereinbarung beabsichtigt die grünrote<br />

Landesregierung anstelle der Aufsichtsräte - an<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> Hochschulräte genannt - externe<br />

Beiräte zu etablieren. Hierzu besteht kein faktischer<br />

Anlass, denn die auf Vorschlag der <strong>Hochschule</strong>n<br />

ernannten Hochschulräte haben sich bewährt. Der<br />

Gesetzgeber hat auf diese Weise wichtige Elemente<br />

staatlicher Regulierung in ein Gremium der <strong>Hochschule</strong><br />

verlagert. Er hat dabei gleichzeitig ein Stück<br />

gesellschaftlicher Partizipation und Kontrolle festgelegt,<br />

das der Staat für die lebensnotwendigen und<br />

öffentlich finanzierten <strong>Hochschule</strong>n verständlicher<br />

Weise verlangen muss.<br />

Wer Aufsichtsräte zu Beiräten mit beratender Funktion<br />

degradiert, der zerstört diese bewährte Struktur.<br />

Denn kaum ein profiliertes, erfahrenes und engagiertes<br />

Mitglied eines Aufsichtsrates opfert seine<br />

wertvolle Zeit für einen unverbindlichen Meinungsaustausch.<br />

Aufsichtsräte sind auch keine Gefahr für<br />

die Freiheit in Forschung und Lehre, wie mitunter<br />

behauptet wird. Denn Aufgabe und generelles Selbstverständnis<br />

der Aufsichtsräte ist die Arbeit an strategischen<br />

Hochschulthemen. Dagegen ist das, was eine<br />

Professorin, ein Professor forscht und lehrt, in der<br />

Hauptsache operatives Geschäft. Das aktuelle Landeshochschulgesetz<br />

in Baden-Württemberg ist sehr<br />

offen gestaltet. Jede <strong>Hochschule</strong> hat viel Spielraum,<br />

sich den Aufsichtsrat zu schaffen, der zu ihr passt: An<br />

der einen <strong>Hochschule</strong> sind es mehr Unternehmer, an<br />

der anderen sind es Vertreter sozialer Institutionen,<br />

Kirchen oder Kommunen. Nur eines ist Bedingung:<br />

Senat und Aufsichtsrat müssen sich einigen. Wenn<br />

dies, etwa bei der Rektorwahl, nicht gelingt, dann<br />

gibt das Gesetz keine Lösung vor. Lediglich dieser<br />

Umstand war in jüngerer Vergangenheit für einzelne<br />

<strong>Hochschule</strong>n zum Problem geworden.<br />

Achim Bubenzer


Erneut berufen!<br />

Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse <strong>Ulm</strong>, Manfred<br />

Oster, ist von der Wissenschaftsministerin des Landes Baden-<br />

Württemberg, Theresia Bauer, erneut in den Hochschulrat der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> berufen worden. Seine vierte Amtszeit hat am<br />

01.01.2012 begonnen und endet am 31.12.2014. Manfred<br />

Oster - im Bild vor Hochschulrat Professor Dr.-Ing. Wolfgang<br />

Schroer - ist damit ununterbrochen seit Anfang 2003 Mitglied<br />

des höchsten strategischen Gremiums der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>,<br />

das aus fünf externen und vier internen Mitgliedern besteht.<br />

<br />

• Vorpraktika<br />

• Praxissemester<br />

• Diplom-/Bachelorarbeit<br />

• Studium mit vertiefter Praxis/Duale Studiengänge<br />

• VDI Mentoring Programm<br />

Gemeinsam mit dem Verein<br />

Pro!<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> plant die<br />

Ortsgruppe des VDI, ein Mentoring-Programm<br />

ins Leben zu<br />

rufen. Dadurch sollen die High<br />

Potentials unter den Studenten<br />

und Jungingenieuren mit Mentoren<br />

aus der regionalen Wirtschaft<br />

zusammengebracht werden,<br />

um den Wissensaustausch<br />

zu fördern. Die sogenannten<br />

Mentees erwartet in erster Linie<br />

Karriereberatung und Networking.<br />

Mentee kann werden, wer<br />

sein Grundstudium erfolgreich<br />

abgeschlossen hat und VDI-Mitglied<br />

ist. Für Mentoren wird eine<br />

Berufserfahrung von mindestens<br />

fünf Jahren sowie Führungs- beziehungsweise<br />

Projektleitungserfahrung<br />

vorausgesetzt.<br />

Die Beteiligung der einzelnen<br />

Mentees und Mentoren wird<br />

vertraglich besiegelt. Dabei wird<br />

es eine 1:1-Paarung zwischen<br />

Mentee und Mentor geben. Wer<br />

sich für die Mitwirkung an MentorING<br />

interessiert, kann seine<br />

Bewerbung bis 12. April richten<br />

an VDI / Studenten und Jungingenieure<br />

<strong>Ulm</strong> unter der E-Mail-<br />

Adresse Suj-ulm@vdi.de oder<br />

hierzu weitere Informationen<br />

erhalten. •


B I L D U N G S P O L I T I K<br />

„Als Förderer leisten wir einen Beitrag zur Ausbildung<br />

von qualifiziertem Nachwuchs in für uns relevanten<br />

Wirtschaftsfeldern. Diese angelsächsische Tradition<br />

sollte in Deutschland weiter Fuß fassen“<br />

Michael Hetzer, Gesellschafter und Geschäftsführer der elobau<br />

GmbH, Leutkirch, hier mit zwei seiner drei Stipendiaten.<br />

Bildung ist Zukunftsarbeit<br />

Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> hat<br />

die ersten Deutschland-<br />

Stipendien vergeben.<br />

Fünf Stifter bekannten<br />

sich zu den Zielen<br />

dieses Programms, mit<br />

dem die Bundesregierung<br />

die Spendenkultur<br />

in Deutschland verändern<br />

will.<br />

Professor Dr. Achim Bubenzer überreichte<br />

Anfang des Jahres die Urkunden<br />

zum Deutschland-Stipendium an<br />

die ersten Stipendiaten. „Aus dem Pool<br />

der 10 Prozent Besten hätten wir mit<br />

über 30 Bewerbungen die Förderquote<br />

durch die Landesregierung bequem<br />

erfüllen können“, meinte der Rektor<br />

bei seiner kurzen Ansprache. Dass die<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> das Kontingent nur<br />

zum Teil hat ausschöpfen können,<br />

führe er in erster Linie auf die Vergaberichtlinien<br />

der Bundesregierung<br />

zurück. Umso dankbarer sei er den Stiftern,<br />

die sich dennoch für eine Beteiligung<br />

an dem Programm entschlossen<br />

hätten.<br />

Nutzbringende Begleiteffekte<br />

Michael Hetzer gehört zu diesen Stiftern.<br />

Der Gesellschafter und Geschäftsführer<br />

der in Leutkirch ansässigen elobau GmbH<br />

hatte spontan Mittel für drei Stipendien<br />

zugesagt und wird auch in der kommenden<br />

Ausschreibungsrunde in gleichem<br />

Umfang mit dabei sein. Er hält das<br />

Deutschland-Stipendium für ein probates<br />

Mittel, um sein Unternehmen bekannt<br />

zu machen und künftige Mitarbeiter<br />

zugewinnen. Ihm wäre jedoch noch<br />

wohler bei der Sache, wenn auch das<br />

soziale Umfeld des zu Fördernden in die<br />

Vergabe miteinbezogen würde. Bildung<br />

ist alles, davon ist auch der Personalchef<br />

des <strong>Ulm</strong>er Ingenieur-Dienstleisters<br />

ingenics, Manfred Loistl, überzeugt. Aber<br />

sie allein dem Staat zu überlassen, sei zu<br />

kurz gedacht. Deshalb engagiert sich das<br />

Unternehmen in vielerlei Hinsicht bei der<br />

Förderung des Nachwuchses an qualifiziertem<br />

Personal.<br />

Möglichst früh Kontakt knüpfen<br />

Den meisten Stiftern ist daran gelegen,<br />

die Stipendiaten persönlich kennenzulernen.<br />

Dazu bot die kleine Feierstunde<br />

der Urkundenübergabe die erste Gelegenheit,<br />

die auch Christin Rulofs von der<br />

Paul Hartmann AG, Heidenheim, und<br />

Gregor Hermann als Vertreter des <strong>Ulm</strong>er<br />

IT-Dienstleisters eXXcellent solutions<br />

nutzten. Gemeinsam mit Michael Hetzer<br />

und Manfred Loistl gehört er zu einer<br />

besonderen Kategorie von Menschen. Sie<br />

haben alle drei an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

studiert und fühlen sich ihr als Alumni


„Mit unserem Beitrag wollen wir junge, strebsame und<br />

ehrgeizige Studenten unterstützen. Wir sind ein familiengeführtes<br />

Ingenieurunternehmen und haben unseren Erfolg<br />

gut ausgebildeten Ingenieuren zu verdanken.“<br />

J. Knipf, Personalchef der Fichtner GmbH, Stuttgart<br />

„Durch das Deutschland-Stipendium lernen wir potenzielle Nachwuchskräfte<br />

schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt kennen und<br />

bringen ihnen die HARTMANN-Welt ein Stück näher.“<br />

Gabriele Müller, Personalleiterin der PAUL HARTMANN AG, Heidenheim<br />

Die Stifter-Unternehmen haben vertreten (v.<br />

l. n. r.) Gregor Hermann, eXXcellent solutions,<br />

Christin Rulofs, Hartmann, Manfred Loistl, Ingenics,<br />

und Michael Hetzer, elobau. Zum Kreis<br />

der Stifter zählt außerdem die Firma Fichtner.<br />

besonders verbunden. Solche Bindungen<br />

beeinflussen die Entscheidung für ein<br />

derartiges Engagement sicherlich auch.<br />

Und die Stipendiaten? Die meisten von<br />

ihnen waren überrascht, den Zuschlag<br />

bekommen zu haben. Einer schrieb in<br />

seinem Dankesschreiben, dass er das<br />

Stipendium für die Finanzierung eines<br />

neuen Notebooks verwenden werde,<br />

damit er das defekte ersetzen könne. Das<br />

wäre ganz im Sinne des Erfinders, wenn<br />

die Mittel dem Studium per se zugute<br />

kämen. Aber vielleicht braucht der eine<br />

oder andere auch eine dem Studium<br />

dienliche kreative Alternative. Ingrid Horn<br />

„Die Wirtschaft muss mit anpacken, wenn es um<br />

unseren Nachwuchs geht. Das Deutschland-Stipendium<br />

ist eine unserer vielen Möglichkeiten.“<br />

Manfred Loistl, Personalchef der ingencis AG, <strong>Ulm</strong><br />

• Förderer kann jeder werden<br />

Am Programm „Deutschland-Stipendium“ können sich Privatpersonen<br />

ebenso beteiligen wie Unternehmen und Institutionen.<br />

Jeder gestiftete Betrag ab 150 Euro wird von der<br />

Bundesregierung mit demselben Betrag kofinanziert. In der<br />

Ausschreibungsrunde 2012 kann die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> maximal<br />

37 Stipendien vergeben, falls es gelingt die entsprechenden<br />

Mittel aus privater Hand einzuwerben. Interessierte<br />

Personen finden weitere Informationen zum Deutschland-Stipendium<br />

unter www.hs-ulm.de/Studium/Stipendium. •


s m s f a k u l t ä t e n<br />

P R O D U K T I O N S T E C H N I K ( 1 )<br />

Neu: Internationale Energiewirtschaft<br />

Die Verteilung von Energie und der Handel mit Energie kennen keine<br />

Grenzen. Ob Sonnenenergie aus der Wüste oder Windenergie aus Offshore-<br />

Anlagen eine sinnvolle Weiterleitung und Zuteilung in Kombination mit<br />

konventioneller Energieversorgung wird nur auf der Basis interdisziplinären<br />

Knowhows gelingen. Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> hat deshalb den neuen Bachelor-Studiengang<br />

„Internationale Energiewirtschaft“ aus der Taufe gehoben.<br />

Im Zeichen der Energiewende bietet er ein Studium, das auf einzigartige<br />

Weise die Fachgebiete Energietechnik, Informatik und BWL verbindet. Ein<br />

Auslandsstudiensemester ist dabei obligatorisch, damit die Studierenden die<br />

notwendige sprachliche und interkulturelle Kompetenz gewinnen. •<br />

E L E K T R O T E C H N I K<br />

Neu: Elektrische Energiesysteme und<br />

Elektromobilität<br />

Elektrochemische Stromquellen und ihre Nutzung stehen im<br />

Mittelpunkt des neuen Master-Studiengangs „Elektrische<br />

Energiesysteme und Elektromobilität“. Er ist auf die wissenschaftliche<br />

Vertiefung nach einem erfolgreich absolvierten<br />

Bachelor-Studium der Fachrichtung Elektrotechnik, Maschinenbau<br />

oder Produktionstechnik ausgerichtet.<br />

Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> bringt deshalb ihre entsprechende<br />

Forschungskompetenz in den Lehrplan mit ein, was sich<br />

besonders bei der Projektarbeit und der Anfertigung der<br />

Master-Arbeit bemerkbar macht. Hierzu gehören beispielsweise<br />

die Charakterisierung und Langzeitstabilität von CIGS-<br />

Dünnschichtsolarzellen, die elektromagnetischen Verträglichkeit<br />

in Fahrzeugen oder die Entwicklung eines e-Bikes mit<br />

Energierückgewinnung und Solarstromversorgung. Wissenschaftliches<br />

Arbeiten erfolgt dabei stets unter dem Aspekt<br />

der unmittelbaren Anwendbarkeit. Der neue Master-Studiengang<br />

komplettiert das Studienpaket zur Energiewende,<br />

das die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> Ende 2011 aufgelegt hat. Der seit<br />

2002 bestehende Master-Studiengang „Sustainable Energy<br />

Competence (SENCE)“ ist eine weitere Alternative, um nach<br />

einem ersten berufsqualifizierenden Ingenieurstudium eine<br />

Weiterqualifikation auf dem Energiesektor anzustreben. ih<br />

P R O D U K T I O N S T E C H N I K ( 2 )<br />

Neu: Energiesystemtechnik<br />

Mit der weltweit zunehmenden Industrialisierung und Technisierung steigt<br />

der Bedarf an Energie, während die Vorräte an fossilen Energieträgern<br />

schwinden. Die Energiewende erfordert deshalb Fachkräfte, die mit den<br />

Systembausteinen konventioneller wie regenerativer Energieversorgung<br />

sinnvoll umzugehen wissen. Neue integrative und ertragreiche Lösungen<br />

sind gefragt, für den Privathaushalt ebenso wie für ds Betreiben von Industrieanlagen.<br />

Hierfür vermittelt der neue Bachelor-Studiengang „Energiesystemtechnik“<br />

das Rüstzeug. Aktuelle Entwicklungen wie Kraft-Wärme-Kopplung,<br />

Solarenergie, Brennstoffzelle und Energiespeichersysteme bilden dabei<br />

besondere Schwerpunkte. •<br />

10


Blumen für die Nummer 100<br />

Die Fakultät Produktionstechnik und Produktionswirtschaft<br />

hatte am Ende des Wintersemesters einen<br />

besonderen Grund zum Feiern, denn sie konnte den<br />

100. Absolventen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/Logistik<br />

verabschieden: Evridiki Exharou.<br />

Studiendekan Professor Dr. Hartwig Baumgärtel ließ es<br />

sich deshalb nicht nehmen, der gebürtigen Esslingerin<br />

zusätzlich zu ihrem Zeugnis einen Blumenstrauß zu<br />

überreichen.<br />

Evridiki Exharou kam zur Verabschiedung extra aus der<br />

Schweiz angereist, wo sie seit Mitte letzten Jahres bei<br />

der Agiplan AG in Rapperswil-Jona als Projektassistentin<br />

im Beratungs-und Planungsbüro in Festanstellung<br />

arbeitet. Das Unternehmen kennt sie bereits seit ihrem<br />

Praxissemester. „Ich bin froh, dass mich das Studium<br />

so gut auf die Praxis vorbereitet hat“, meint die junge<br />

Logistik-Ingenieurin heute, deren Großeltern vor<br />

Jahrzehnten aus Griechenland nach Deutschland als<br />

Gastarbeiter gekommen waren. Die Deutsche mit den<br />

griechischen Wurzeln hat bewusst ein technisch-orientiertes<br />

Studium gewählt, wobei für sie die Schnittstelle<br />

zwischen Technik und Wirtschaft, wie sie das Studium<br />

Wirtschaftsingenieurwesen/Logistik bietet, ein wichtiges<br />

Entscheidungskriterium gewesen war. Produktionswirtschaft<br />

und Produktionslogistik begeistern sie am meisten.<br />

Die selbständige Leitung von Logistik-Projekten zu<br />

übernehmen, ist berufliches Ziel. Hierfür möchte sie die<br />

notwendige berufliche Erfahrung sammeln und interessante<br />

Kontakte knüpfen. ih<br />

findige<br />

Ingenieure<br />

entwickeln<br />

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S T U D I U M & L E H R E<br />

Joggen auf halbem Fuß<br />

Die Entwicklung einer Prothese ist ein komplexer Prozess. Konstruktion, Simulation, Materialauswahl<br />

und Belastungstests gehen Hand in Hand, damit der Patient seine natürliche Beweglichkeit weitgehend<br />

wiedergewinnt. Am Labor für Biomechanik und Produktentwicklung lernen Studierende der Medizintechnik<br />

die hierfür notwendigen Methoden.<br />

Der Studiengang Medizintechnik ist<br />

an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> ein Klassiker.<br />

Den Studienschwerpunkt Biomechanik<br />

dagegen gibt es erst seit kurzem. Vor<br />

zwei Jahren hat Professor Dr. Felix Capanni<br />

begonnen, die Voraussetzungen<br />

hierfür zu schaffen und das Labor für<br />

Biomechanik und Produktentwicklung<br />

aufzubauen. Inzwischen wird er dabei<br />

von dem Simulationsexperten Professor<br />

Dr.-Ing. Thomas Engleder unterstützt.<br />

„Die Biomechanik ist immer dann gefragt,<br />

wenn es um das Zusammenspiel<br />

von Knochen, Gelenken und Muskeln<br />

geht“, erläutert Capanni. Projekte, die<br />

sich mit der chirurgischen Weitung<br />

eines Oberkiefers oder der Entwicklung<br />

von Osteosynthese-Implantaten und<br />

Prothesen befassen, liefern Fragestellungen,<br />

an denen die Studierenden in<br />

die Methodik eingeführt werden und<br />

die zum Thema einer Bachelor-Arbeit<br />

werden können. Im Falle der Oberkieferweitung<br />

plant der Kieferchirurg den<br />

Biomechanik und Produktentwicklung<br />

Professor Dr. Felix Capanni ist Prodekan der Fakultät Mechatronik<br />

und Medizintechnik. Er lehrt seit 2008 die Fachgebiete<br />

Konstruktion, Biomechanik, Produktentwicklung sowie<br />

die Zulassung von Medizinprodukten. Professor Dr.-Ing.<br />

Thomas Engleder ist 2011 an die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> berufen<br />

worden. Er lehrt die Fachgebiete Technische Mechanik und<br />

Finite Elemente-Methode. Der Prototyp der Vorfußprothese<br />

ist das Ergebnis der Diplomarbeit von Christian Peschmann<br />

und Sybille Honold sowie der Bachelor-Arbeit von Carina<br />

Wiedenmann und Melanie Dürr.<br />

Eingriff zunächst anhand einer rechnerischen<br />

Simulation, die auf den Daten<br />

aus dem Computertomogramm basieren.<br />

Mit Hilfe von Dehnungsmessstreifen<br />

im Kieferbereich eines Schädelmodells<br />

lässt sich aber erst erkennen,<br />

ob der geplante Eingriff zum gewünschten<br />

Erfolg führen wird. Wofür<br />

das Labor als Ganzes steht, lässt sich<br />

am besten an der Entwicklung einer<br />

Prothese zeigen.<br />

Ohne Vorfuß kein schnelles Laufen<br />

Ein medizintechnisches Produkt steht<br />

am Ende eines aufwändigen Prozesses,<br />

bei dem die Simulation eine große<br />

Rolle spielt. Eine Prothese, die der<br />

individuellen Anatomie gerecht wird<br />

und funktional sein soll, kommt ohne<br />

Simulation nicht aus. „Wir können dies<br />

am Beispiel einer Patientin zeigen, die<br />

durch einen Unfall den linkenVorfuß<br />

verloren hat“, führt Felix Capanni an.<br />

Eine Amputation in Höhe der Fußwurzelknochen<br />

war nötig geworden.<br />

Obwohl die Patientin den Alltag normal<br />

bewältigt, bleibt ein Handicap, das<br />

ihre Lebensqualität beeinträchtigt. Die<br />

junge, einst sportlich aktive Frau kann<br />

nicht mehr joggen oder schnell laufen,<br />

weil herkömmliche Vorfußprothesen<br />

das Abstoßen des Fußes nicht erlauben.<br />

Wie also muss eine Prothese beschaffen<br />

sein, die dieses Manko behebt?<br />

Wie gelingt bei fehlendem Ballen eine<br />

Kraftübertragung bis in den Zehenbereich<br />

und wie lassen sich Druckkräfte<br />

am Stumpfende vermeiden?<br />

12


CAD offenbart die Möglichkeiten<br />

Biomechanisch gesehen ist die Ausgangssituation<br />

einfach: Durch das<br />

Fehlen des Ballens und der Zehen fehlt<br />

die Hebelwirkung, die der Fuß beim<br />

Abrollen in der Abstoßphase entfaltet.<br />

An einem Gipsmodell, das die anatomischen<br />

Verhältnisse der amputierten<br />

Gliedmaße getreu wieder gibt, entstehen<br />

die Ideen für das Design der<br />

Prothese. In das CAD-System übertragen,<br />

lassen sich so verschiedene<br />

Möglichkeiten für die Ausgestaltung<br />

des Prothesenschaftes, die Fixierung<br />

am Unterschenkel, die Bettung des<br />

Stumpfes und den Übergang in die<br />

Sohle durchspielen. Hierfür steht das<br />

CAD-Programm Pro/ENGINEER zur<br />

Verfügung. Im konkreten Fall wurden<br />

fünf Modelle konstruiert und auf eine<br />

ganze Palette von Anforderungskriterien<br />

hin bewertet. Die Entscheidung<br />

fiel auf einen Entwurf, bei dem ein<br />

seitlich am Unterschenkel verlaufender<br />

bandartiger Schaft unterhalb des Knies<br />

über eine Spange fixiert wird. Dieses<br />

Schaftband läuft im Bereich der Prothesen-Sohle<br />

leicht gekrümmt aus.<br />

Schwachstellen aufdecken<br />

Prothesen müssen so ausgestaltet werden,<br />

dass sie der Belastung durch die<br />

dynamische Kraftentwicklung während<br />

der Bewegung standhalten. „Mit Hilfe<br />

der Finite-Elemente-Methode simulieren<br />

wir das Aufsetzen der Ferse und<br />

das Abrollen über die Fußsohle und<br />

erhalten die auftretenden Spannungen<br />

an der Prothese“, schildert Engleder<br />

den nächsten Schritt im Gesamtprozess.<br />

Zum Einsatz kommt ANSYS, die derzeit<br />

aktuellste Software für Spannungsanalysen.<br />

Die Prothese wird aus kohlenfaserverstärktem<br />

Kunststoff (Carbon)<br />

gefertigt. Ein Materialvergleich hat<br />

erkennen lassen, dass dieser Werkstoff<br />

aufgrund seines geringen Gewichts<br />

und seiner hohen Stabilität für diese<br />

Anwendung prädestiniert ist. Die Prothese<br />

wird an jenen Stellen verstärkt,<br />

an denen besonders hohe Spannungen<br />

errechnet worden sind. Dies betrifft<br />

Die Prothesen-Gestaltung<br />

beginnt mit einem Gipsmodell<br />

des Unterschenkels und<br />

des Restfußes (links außen).<br />

Der ausgewählte CAD-Entwurf<br />

des Prothesendesigns<br />

(links) wird mit der Hilfe der<br />

Finite-Elemente-Methode<br />

einer Spannungsanalyse<br />

unterworfen. Beim Abrollen<br />

treten am Übergang zur Prothesensohle<br />

und im Bereich<br />

des Schaftes die stärksten<br />

Belastungen auf, erkenntlich<br />

an den roten Punkten. Das<br />

Ergebnis ist letzlich die in den<br />

Laufschuh eingearbeitete<br />

Prothese am Bein der Patientin<br />

(rechts außen).<br />

13


Die Ganganalyse zeigt, dass<br />

ein Abrollen mit der Prothese<br />

bis in den Zehenbereich<br />

möglich ist. Die Druckbilder<br />

beider Füße gleichen sich mit<br />

zunehmender Geschwindkeit<br />

an. Die Abbildung gibt die<br />

Verhältnisse bei einer Laufgeschwindigkeit<br />

von 6 km/h<br />

wieder. Allerdings sind die<br />

Druckkräfte beim amputierten<br />

linken Fuß (VFP) größer<br />

als am normalen rechten<br />

Fuß (NF). Die Verlagerung<br />

des Druckmittelpunktes (COP<br />

center of pressure) ergibt ein<br />

Diagramm in der gewünschten<br />

physiologischen Schmetterlingsform.<br />

VFP / NF Druckbilder VFP / NF<br />

durchschnittlich Druck maximal<br />

Links COP-Diagramm Rechts<br />

beispielsweise beim Abrollen den Übergang<br />

vom Schaft in die Sohle sowie den<br />

Bereich vom Sprunggelenk bis in die<br />

untere Hälfte des Unterschenkels.<br />

Ganganalyse belegt Erfolg und Misserfolg<br />

Der Prototyp der Prothese, der im<br />

Rahmen zweier Abschlussarbeiten<br />

entstand, baut sich aus 11 Gewebelagen<br />

mit unterschiedlichem Faserverlauf<br />

auf und besitzt eine Wandstärke von 2<br />

Millimetern. Für die Funktionalität und<br />

den Tragekomfort müssen jedoch noch<br />

weitere Aspekte berücksichtigt werden.<br />

Wichtig ist zum einen die Anbindung<br />

des Laufschuhs an die Prothese. Sie<br />

erfolgt hier über die exakt eingepasste<br />

Carbonsohle. Zum anderen sollte der<br />

Fußstumpf so gebettet werden, dass<br />

möglichst keine Druckstellen entstehen.<br />

Sie richtet sich in erster Linie<br />

nach den im Gipsmodell abgebildeten<br />

Verhältnissen. Eine ovale Vertiefung an<br />

der Auflagefläche schafft Raum für die<br />

Platzierung eines regulierbaren Luftkissens,<br />

das den Tragekomfort erhöhen<br />

soll.<br />

Die Königsdisziplin ist die Ganganalyse.<br />

Sie zeigt letztlich, ob die Prothese<br />

hält, was man sich von ihr verspricht:<br />

ein normales physiologisches Gangbild.<br />

Die Ganganalyse gibt Aufschluss über<br />

die tatsächliche dynamische Kraft- und<br />

Druckverteilung bei unterschiedlichen<br />

Laufgeschwindigkeiten. Da das Labor<br />

hierfür nicht ausgerüstet ist, werden<br />

solche Tests andernorts durchgeführt.<br />

Die Patientin hat den Prototypen der<br />

Vorfußprothese bereits erfolgreich<br />

getestet. Bei einer Laufgeschwindigkeit<br />

von 6 Kilometern pro Stunde, was in<br />

etwa den Verhältnissen beim Joggen<br />

entspricht, zeigen sich ein weitgehend<br />

normales Gangmuster und akzeptable<br />

Druckbilder beider Füße.<br />

Ein Prototyp muss zum Produkt reifen<br />

Trotz der ersten Erfolge besteht Verbesserungsbedarf,<br />

der nur gemeinsam<br />

mit der Patientin erfüllt werden kann.<br />

„Der Dauertest steht noch aus“, weiß<br />

Felix Capanni zu berichten. „Hierfür<br />

müssen wir vor allem am Tragekomfort<br />

arbeiten und die Einbettung des Amputationsstumpfes<br />

verbessern“. Capanni<br />

hat mit der Einführung von Medizin-<br />

Produkten in den Markt Erfahrung. Er<br />

weiß, dass es vom Prototypen bis zu<br />

einem marktfähigen Produkt ein langer<br />

Weg ist. Abgesehen von den technischen<br />

Optimierungsprozessen müssen<br />

Medizin-Produkte in Deutschland<br />

und im europäischenWirtschaftsraum<br />

verschiedenen Normen gerecht werden.<br />

Es gilt, die grundlegenden Anforderungen<br />

der Europäischen Richtlinie<br />

für Medizinprodukte zu erfüllen, bevor<br />

ein Produkt auf denMarkt gebracht<br />

werden kann. „Unsere Studenten lernen<br />

deshalb auch frühzeitig die formalen<br />

Regeln der Kunst kennen“, bekennt<br />

Capanni. Denn eines ist sicher: Nur wer<br />

die Pflicht beherrscht, ist in der Kür<br />

erfolgreich. Und manches Medizin-Produkt<br />

wie die Vorfußprothese fällt aufgrund<br />

seiner Individualität dann doch<br />

eher in die Kategorie Kür. Ingrid Horn<br />

14


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15


S T U D I U M & L E H R E<br />

Mit Lego Lagertechnik verstehen<br />

Um Materialbestände effizient zu verwalten, platzsparend zu lagern sowie schnell und<br />

fehlerfrei zu kommissionieren, setzen Unternehmen auf moderne Lagertechnik. Das Logistiklabor<br />

verfügt seit kurzem über ein automatisiertes Kleinteilelager, an dem Studierende<br />

unterschiedliche Aspekte moderner Produktionslogistik erleben können.<br />

Das Regalbediengerät bewegt<br />

sich horizontal und vertikal<br />

entlang der Regalwand<br />

und kann so jeden der knapp<br />

100 Lagerplätze erreichen.<br />

Diese beherbergen Behälter,<br />

welche die Legobausteine<br />

oder die gefertigten Bohrmaschinen<br />

aufnehmen. Zum<br />

sicheren Auffinden sind sie<br />

mit Barcodes und RFID-Transpondern<br />

gekennzeichnet.<br />

Wer heute als Wirtschaftsingenieur die<br />

Produktions- und Lagerlogistik managen<br />

und optimieren möchte, muss den<br />

aktuellen Stand der eingesetzten technischen<br />

Systeme kennen. Das umfasst<br />

nicht nur die Komponenten aus „Stahl<br />

und Eisen“, sondern auch die damit<br />

verbundenen Informations- und Kommunikationssysteme.<br />

Sie geben Überblick<br />

darüber, welche Mengen welchen<br />

Materials sich gerade wo befinden,<br />

zu welchem Auftrag sie gehören und<br />

welchen Weg sie durch das Produktionssystem<br />

nehmen sollen. Dank des<br />

neuen Kleinteilelagers können Studierende<br />

die gesamte produktionslogistische<br />

Kette vom Kundenauftrag bis zur<br />

Lieferung nachvollziehen. Im Übungsfall<br />

geht es dabei um Bohrmaschinen,<br />

die aus Legosteinen zusammengesetzt<br />

werden.<br />

Vom Auftrag zum Auslagern Ein Kunde<br />

bestellt eine gewisse Anzahl von<br />

Bohrmaschinen zu einem bestimmten<br />

Liefertermin. Der Auftrag wird in der<br />

betriebswirtschaftlichen Standardsoftware<br />

SAP ERP erfasst. SAP ERP verwaltet<br />

für alle Produkte, also auch für<br />

die Bohrmaschinen, die zugehörigen<br />

Stücklisten und Arbeitspläne. Mit Hilfe<br />

dieser Daten kann der Kundenauftrag<br />

in einen Fertigungsauftrag umgesetzt<br />

werden, der schließlich zur Ausführung<br />

freigegeben wird.<br />

Um den Fertigungsauftrag zu erfüllen,<br />

müssen die benötigten Teile ausgelagert<br />

werden. Im konkreten Falle sind es die<br />

Legosteine, die einzeln oder schon zu<br />

Baugruppen zusammengesetzt in den<br />

Behältern des Kleinteilelagers lagern.<br />

Der Student wird also einen Auslagerungsauftrag<br />

erteilen, der an ein Lagerverwaltungssystem<br />

übertragen wird.<br />

Das Lagerverwaltungssystem ist eine<br />

Software, die – im Gegensatz zu SAP<br />

ERP – unmittelbar mit der Hardware<br />

des automatischen Kleinteilelagers gekoppelt<br />

ist. Es setzt den Auslagerauftrag<br />

in Steuersignale an das Regalbediengerät<br />

um; dieses steuert den gewünschten<br />

Behälter an, lädt ihn auf und bewegt<br />

ihn zur Auslagerstrecke. Von dort wird<br />

er über einen Riemenförderer zum<br />

Übergabeplatz bewegt, an dem der Student<br />

nun in der Rolle des Lagerlogistikers<br />

den Behälter entgegennimmt. Ein<br />

optisches Führungssystem, das direkt<br />

neben dem Übergabeplatz installiert ist,<br />

teilt ihm nun mit, wo er den Behälter<br />

abstellen soll. Dies geschieht mit einem<br />

farbigen Lichtpunkt, der über einen beweglichen<br />

Spiegel auf ein Tablett projiziert<br />

wird und den Ablageort markiert.<br />

Beleglos kommissionieren<br />

Als nächstes ist die Rolle des Kommissionierers<br />

gefragt, der die benötigten<br />

Teilmengen zusammenstellt. Er entnimmt<br />

die Legosteine aus den bereitgestellten<br />

Lagerbehältern und legt<br />

sie in einen Kommissionierbehälter.<br />

Dabei wird er optisch geführt durch das<br />

Anleuchten jenes Behälters, auf den er<br />

als nächstes zugreifen soll. Ein LED-<br />

Display zeigt ihm die zu entnehmende<br />

Menge an. Jede Entnahme quittiert der<br />

Kommissionierer dabei durch einen<br />

Tastendruck. Die computergesteuerte<br />

Lagertechnik erspart somit das Lesen<br />

und Abhaken von Kommissionierlisten.<br />

16


Lichtgesteuert. Ein Lichtpunkt zeigt dem Lagerlogistiker, wo er den ausgelagerten Behälter<br />

abstellen soll (links). Dem Kommissionierer wird ebenfalls durch Lichtsignale gezeigt, in welcher<br />

Reihenfolge er auf die Behälter zugreifen soll. Ein LED-Display gibt ihm die Kommissioniermenge<br />

an (Mitte). Nicht-benötigte Bauteile werden per Tastendruck wieder eingelagert (rechts).<br />

Das vermeidet Fehler und beschleunigt<br />

die Arbeit. Die kommissionierten<br />

Teile werden nun zu den Montagearbeitsplätzen<br />

befördert und dort zu den<br />

Bohrmaschinen zusammengesetzt. Anschließend<br />

wird der erfüllte Fertigungsauftrag<br />

in SAP ERP rückgemeldet.<br />

Nicht-Benötigtes wird eingelagert<br />

Zeitgleich zu Transport und Produktion<br />

werden die Behälter mit den nicht<br />

benötigten Einzelteilen wieder eingelagert.<br />

Aus Sicht des Lagerlogistikers<br />

ist das einfach: Der einzulagernde<br />

Behälter wird auf den Übergabeplatz<br />

gestellt, und ein einfacher Tastendruck<br />

löst die Einlagerung aus. Damit<br />

das Lagerverwaltungssystem jedoch<br />

erkennt, um welchen Behälter mit<br />

welchem Inhalt es sich handelt, muss<br />

er entsprechend gekennzeichnet sein.<br />

Dazu stehen wahlweise Barcodes und<br />

RFID-Transponder zur Verfügung, die<br />

an jedem Behälter angebracht sind. Auf<br />

diesen Datenträgern sind die Nummer<br />

des Behälters und die Nummer der im<br />

Behälter liegenden Teile hinterlegt. Der<br />

Ladekopf des Regalbediengerätes besitzt<br />

einen Barcode-Scanner und eine RFID-<br />

Schreib-Lese-Einheit, die jeden ankommenden<br />

Behälter identifizieren. Das<br />

Lagerverwaltungssystem nutzt diese<br />

Information dann, um den anzusteuernden<br />

Lagerplatz festzulegen.<br />

In den verschienden Rollen lernen<br />

die Studenten die technischen Systeme<br />

kennen und können sich mit<br />

ihnen auseinandersetzen. So hängt<br />

zum Beispiel die zum Ein- und Auslagern<br />

benötigte Zeit wesentlich vom<br />

Lagerplatz des Behälters ab. Es ist also<br />

wichtig, die zu lagernden Teile so auf<br />

die Lagerplätze zu verteilen, dass die<br />

mittlere Zugriffszeit minimiert wird. Im<br />

Lagerverwaltungssystem sind verschiedene<br />

Lagerstrategien implementiert.<br />

Anhand von Messungen an der Anlage<br />

lassen sich die Ergebenisse theoretischer<br />

Spielzeitberechnungen und der<br />

Simulation verschiedener Lagerstrategien<br />

verifizieren. Sven Völker<br />

Wirtschaftsingenieurwesen/Logistik<br />

Professor Dr. Sven Völker ist Mitglied der Fakultät Produktionstechnik<br />

und Produktionswirtschaft. Er lehrt die Fächer<br />

Logistikplanung und Digitale Fabrik. Aufgrund einer erfolgreichen<br />

Antragsstellung konnte das automatische Kleinteilelager<br />

am Institut für Betriebsorganisation und Logistik (IBL)<br />

angeschafft werden. 50 Prozent der Kosten von insgesamt<br />

139.000 Euro hatte das Land Baden-Württemberg übernommen.<br />

Die Bohrmaschine ist fertig.<br />

Bis zur Auslieferung an den<br />

Kunden wird sie im Regallager<br />

aufbewahrt.<br />

17


W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />

Kostendruck und ein Mangel an Berufskraftfahrern zwingen Speditionen zu<br />

verstärkter Kooperation. Ladungstausch durch Begegnungsverkehre ist eine<br />

Möglichkeit, die Wege kurz und die Auslastung hoch zu halten. Wie sich<br />

dieser Prozess effizient gestalten ließe, zeigt das Projekt „Dynamic Truck<br />

Meeting“.<br />

Speed Dating<br />

im Speditionsverkehr<br />

Am Demonstrator wird<br />

das Zusammenspiel der<br />

einzelnen Systeme optimiert.<br />

Professor Dr. Hartwig Baumgärtel<br />

(rechts) schaut seinen<br />

Mitarbeitern dabei über die<br />

Schulter.<br />

Arbeiten in Netzwerken ist heute in<br />

vielen Bereichen von Industrie, Handel<br />

und Dienstleistungsgewerbe eine<br />

Selbstverständlichkeit. Das gilt zum<br />

Teil auch für Speditionen und Logistik-Dienstleister.<br />

Netzwerke wie<br />

IDS, CargoLine oder SystemAlliance<br />

sind Beispiele solcher Kooperationen<br />

im Stückgut-Transportgeschäft. Hier<br />

arbeiten mittelständische regionale<br />

Dienstleister miteinander, um sich gegen<br />

Branchenriesen wie Schenker und<br />

Dachser zu behaupten.<br />

Damit die Zusammenarbeit zwischen<br />

den Unternehmen reibungsarm funktioniert,<br />

sind gut gestaltete Prozesse und<br />

deren Unterstützung durch IT-Systeme<br />

unerlässlich. Die IT-Systeme müssen in<br />

den jeweiligen Firmen laufen und über<br />

Nachrichtenschnittstellen miteinander<br />

verbunden sein. Solche Schnittstellen<br />

kennt man beispielsweise aus dem<br />

Handel als EANCOM-Standard für die<br />

Übermittlung von Bestellungen und<br />

Lieferavisen. Entscheidend für die Verbreitung<br />

von Standards für den elektronischen<br />

Datenaustausch (EDI) ist es,<br />

dass sie anbieter-unabhängig und somit<br />

branchenweit anwendbar sind.<br />

Speditionen fehlt Nachrichten-Standard<br />

Viele Speditionen und Logistik-Dienstleister<br />

sind heute schon in der Lage,<br />

solche EDI-Nachrichten-Standards<br />

ihrer Kunden zu bedienen. Auch gibt<br />

es mittlerweile viele Nachrichtenschnittstellen<br />

zu Frachtenbörsen im<br />

Internet, über die Transportaufträge<br />

automatisiert hoch- und heruntergeladen<br />

werden können. Die EDI-Nachrichten<br />

entsprechen aber den jeweiligen<br />

Standards der Kunden, und die<br />

Schnittstellen zu den online-Börsen<br />

sind spezifisch für deren Anbieter. In<br />

der Speditionsbranche fehlt bislang ein<br />

Nachrichtenstandard, der die Zusammenarbeit<br />

von Firmen untereinander<br />

unterstützt und die übliche Datenübertragung<br />

per Telefon oder Fax ablöst.<br />

Meine Ladung gegen deine Ladung<br />

Aus dem steigenden Kostendruck und<br />

dem zunehmenden Mangel an qualifizierten<br />

Fahrern, insbesondere für<br />

den Fernverkehr, hat sich ein neues<br />

18


Feld der Zusammenarbeit von Speditionen<br />

ergeben: Begegnungsverkehre<br />

im Ganz- und Teilladungsverkehr.<br />

Transporte, bei denen ein kompletter<br />

Sattel- oder Gliederzug vom Versender<br />

zum Empfänger fährt, erfordern oft,<br />

dass der Fahrer in der Fremde in seinem<br />

Fahrzeug übernachtet, da der Weg<br />

für die Hin- und Rückfahrt für einen<br />

Tag zu lang ist. Hinzu kommt, dass die<br />

Disponenten mit viel Aufwand nach<br />

einer Rückladung für den LKW suchen<br />

müssen. Gelingt ihnen das nicht, muss<br />

das Fahrzeug leer zurückfahren.<br />

Treffen sich dagegen zwei LKW mit<br />

gleichartigen Ladungseinheiten, zum<br />

Beispiel Sattelzüge oder Gliederzüge<br />

mit Wechselbrücken, bei denen Startund<br />

Zielregion paarweise zueinander<br />

passen, so könnten sie ihre Ladungseinheiten<br />

in der Mitte tauschen und<br />

jeder den Auftrag des anderen zu Ende<br />

bringen – in ihrer Heimatregion. Die<br />

Fahrer könnten öfter ihren Arbeitstag<br />

in der Heimat beenden, und die<br />

Disponenten wären vom Suchen nach<br />

Rückladungen entlastet.<br />

Begegnungsverkehre effizient gestalten<br />

Für Begegnungsverkehre sind zwei<br />

Dinge entscheidend: eine online-Plattform,<br />

auf der mögliche Paarungen von<br />

Transportaufträgen erkannt werden,<br />

und eine telematik-gestützte Überwachung<br />

der Durchführung von vereinbarten<br />

Begegnungsverkehren. Gemeinsam<br />

mit der <strong>Hochschule</strong> Neu-<strong>Ulm</strong> sind<br />

wir dieser Problematik nachgegangen<br />

und haben entsprechende Konzepte<br />

entwickelt. Um ihre Machbarkeit nachzuweisen,<br />

wurde ein Demonstrator<br />

implementiert. Dessen Ziel war klar: Es<br />

musste gelingen, zwei Fahrzeuge, die<br />

mit handelsüblichen Telematik-Systemen<br />

ausgestattet sind, aufeinander<br />

zufahren zu lassen, sie mit branchenüblichen<br />

Auftrags- bzw. Dispositionssystemen<br />

zu überwachen und eine<br />

Störung im Prozess, beispielsweise<br />

einen Stau für eines der Fahrzeuge,<br />

abzubilden.<br />

Als Telematik-Systeme wurden Geräte<br />

eingesetzt, mit denen wir bereits<br />

Erfahrungen im Logistik-Labor der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> gesammelt hatten: ein<br />

Ladungstausch leicht<br />

gemacht - der im Rahmen<br />

von „Dynamic Truck Meeting“<br />

entwickelte Prozess- und<br />

Nachrichten-Standard berücksichtigt<br />

selbst Störungen<br />

wie Staus.<br />

19


• Das Projekt „Dynamic Truck Meeting“<br />

System von Fleetboard und ein Pocket-<br />

PC mit Software von funkwerk eurotelematik.<br />

Als Dispositionssysteme standen<br />

BNS OnRoad und die Web-Disposition<br />

von Fleetboard zur Verfügung. Die<br />

Demonstrator-Software implementierte<br />

die Schnittstellen aller genannten<br />

Systeme zu dem DTM-Standard, sowie<br />

eine Infrastruktur zum Austausch von<br />

Nachrichten zwischen den Systemen.<br />

Da von allen Systemen XML-Formate<br />

unterstützt werden, konnte der Softwarecode<br />

für die Übersetzer zwischen<br />

den einzelnen Formaten mit Hilfe<br />

modernster IT-Technologie durch ein<br />

XML-Tool automatisch erzeugt werden.<br />

Test mit simuliertem Stau bestanden<br />

Die Praxistauglichkeit des Konzepts<br />

haben wir inzwischen unter realen<br />

Bedingungen bewiesen. Die Ausgangssituation<br />

bildeten zwei Transportaufträge:<br />

von Bad Grönenbach nach<br />

Herbrechtingen bzw. von Giengen<br />

nach Memmingen. Ein Fahrzeug der<br />

Die Professoren Dr. Hartwig Baumgärtel, <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, und Dr. Oliver Kunze,<br />

<strong>Hochschule</strong> Neu-<strong>Ulm</strong>, erarbeiteten in dem Projekt einen Geschäftsprozess, der die<br />

Anbahnung, Detailplanung, Überwachung und Abrechnung von Begegnungsverkehren<br />

detailliert beschreibt, und entwickelten hierzu einen EDI-Nachrichten-Standard.<br />

Unterstützt wurden sie dabei von einem Firmenkonsortium aus Speditionen<br />

und IT-Anbietern wie Seifert Logistics, Kraftverkehr Nagel, Stute Verkehrs GmbH,<br />

funkwerk eurotelematik, PTV AG und Fleetboard. Das Projekt wurde vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft über die Bundervereinigung Logistik (BVL) zwei Jahre<br />

lang gefördert. Das Bild zeigt das Projektteam nach der gelungenen Begegnung<br />

zweier Transporter im Innenhof des Vöhlin-Schlosses.<br />

<strong>Hochschule</strong> Neu-UIm, ausgestattet mit<br />

dem eurotelematik-System, und ein<br />

Fahrzeug der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, das das<br />

Fleetboard-System an Bord hatte, wurden<br />

auf ihre Strecken geschickt, indem<br />

sie Fahraufträge von Bad Grönenbach<br />

nach Vöhringen und zurück bzw. von<br />

Giengen nach Vöhringen und zurück<br />

erhielten. Damit ließ sich ein Begegnungsverkehr<br />

auf der A7 abbilden.<br />

Überwacht haben wir die Fahrzeuge<br />

aus einer Dispositionszentrale, die<br />

eigens für die Demonstration im Illertissener<br />

Vöhlin-Schloß, dem Weiterbildungszentrum<br />

der bayrischen<br />

Fachhochschulen, eingerichtet worden<br />

war. Diese zeigte in einem Raum per<br />

Fernzugriff die IT-Systeme der beiden<br />

virtuellen Speditionen, ConLog und<br />

ABCTrans. Um 14.30 Uhr setzten sich<br />

die beiden Fahrzeuge gemäß der via<br />

Telematik übermittelten Fahraufträge<br />

in Verbindung. Die Fahrer bestätigten<br />

zuvor die Auftragsannahme, das<br />

„Beladen“ und die Abfahrt zum Begegnungspunkt.<br />

Gemäß dem geplanten Szenario<br />

simulierte das aus Bad Grönenbach<br />

kommende Fahrzeug nach Passieren<br />

des Autobahnkreuzes Memmingen<br />

einen Stau, indem es auf einen Parkplatz<br />

fuhr. Störungsmeldungen wurden<br />

erzeugt, eine Lösung durch die<br />

Disponenten vereinbart und an die<br />

beiden Fahrzeuge kommuniziert: Der<br />

Begegnungspunkt musste sich um eine<br />

Autobahnabfahrt nach Süden verschieben<br />

– die Abfahrt Illertissen. Zeitlich<br />

trafen daraufhin die beiden Fahrzeuge<br />

um 15.30 Uhr im Innenhof desVöhlin-<br />

Schlosses ein, wo sie ihre Ladungen<br />

hätten austauschen können. Die Demonstrator-Vorführung<br />

war somit ein<br />

voller Erfolg. Der entwickelte DTM-<br />

Nachrichen-Standard besitzt zudem das<br />

Potential, zu einer Initialzündung für<br />

die anbieterunabhängige Standardisierung<br />

elektronischer Nachrichten im<br />

Transportgewerbe zu werden.<br />

Hartwig Baumgärtel<br />

20


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EEEfCOM-Innovationspreis 2012<br />

Am 23. und 24. Mai trifft sich die Hochfrequenzbranche<br />

zum elften Mal an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> zur EEEfCOM.<br />

Das Kürzel steht für Electrical and Electronical Engineering<br />

for Communication. Auf der Fachmesse mit Workshops<br />

werden u.a. die Konsequenzen aus der Einführung<br />

neuer Luftschnittstellen in der Mobilfunktechnik diskutiert<br />

werden. Außerdem wird der EEEfCOM-Innovationspreis<br />

für neuartige und praxisnahe Umsetzungen auf<br />

den Gebieten Nachrichten- und Kommunikationstechnik<br />

ausgeschrieben. Es können sich sowohl Einzelpersonen<br />

als auch Entwicklungsteams bewerben. Bewerbungsschluss<br />

ist der 22. Mai 2012. Die vollständigen Unterlagen<br />

müssen bis zum 30. August 2012 eingegangen sein.<br />

Weitere Informationen unter www.gerotron.com<br />

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21


W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />

Auf dem Weg<br />

zum intelligenten Fraktur-Wächter<br />

Ingenieure am Institut für Medizintechnik und Mechatronik haben ein Konzept entwickelt,<br />

mit dem sich die Heilung von Knochenbrüchen künftig kontinuierlich und<br />

ohne Röntgen überwachen ließe.<br />

Bei der Fraktur eines großen Röhrenknochens<br />

fixiert der Chirurg die Knochenteile<br />

meist mit Hilfe von Titanimplantaten.<br />

Für den Heilungsprozess ist<br />

dabei eine gewisse steigende Belastung<br />

der betroffenen Gliedmaße förderlich.<br />

Bislang verlässt sich der Arzt bei der<br />

Beurteilung des Heilungszustandes auf<br />

radiologische Maßnahmen und klinische<br />

Anzeichen. „Für den Heilungsverlauf<br />

komplizierter Brüche wäre eine<br />

kontinuierliche und kostengünstige<br />

Überwachung wünschenswert“, erläutert<br />

Professor Dr. Felix Capanni die<br />

Hintergründe für sein neuestes Projekt.<br />

Gemeinsam mit seinem Team hat er<br />

eine spezielle Sensor-Einheit für ein Tibia-Osteosythese-Implantat<br />

entwickelt.<br />

Auch wenn wir die Mittel<br />

dazu hätten…<br />

wir werten nicht nur<br />

messbare Erfolge.<br />

Im Griff? Haben Sie bei uns alles – auch unter Hochdruck.<br />

Schließlich sorgen Sie dafür, dass wir gemeinsam<br />

immer ein gesundes Optimum erreichen – sowohl<br />

fachlich als auch persönlich. Darin liegt Ihre Stärke.<br />

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89522 Heidenheim<br />

hilft heilen.<br />

Oberflächenwellentechnik eingesetzt<br />

Das Ziel ist die kontinuierliche Überwachung<br />

des Heilungsprozesses, wobei<br />

sowohl der Arzt als auch der Patient<br />

Auskunft über die aktuelle Belastung<br />

des Implantats erhält. Die Wahl fiel auf<br />

einen Oberflächenwellen-Sensor, der<br />

mit einer eigens entwickelten magnetischen<br />

Antenne ausgestattet ist. Mit<br />

Silikon ummantelt kann diese Einheit<br />

dem Chirurgen auf zweierlei Weise<br />

zur Verfügung gestellt werden: bereits<br />

aufgeklebt auf dem Implantat oder<br />

steril verpackt zur situationsgerechten<br />

Anwendung während des Eingriffs.<br />

„Unsere Entwicklung hat den großen<br />

Vorteil, dass sie unabhängig vom Hersteller<br />

und vom Applikationsort eingesetzt<br />

werden kann“, lautet das Fazit<br />

Capannis.<br />

Signalübertragung sichergestellt<br />

Von dem intelligenten Fraktur-Wächter<br />

existiert bisher nur ein Prototyp. Doch<br />

die technischen Voraussetzungen für<br />

die einwandfreie Signalübertragung<br />

sind geschaffen. Die Herausforderungen<br />

für die Hochfrequenz-Funkübertragung<br />

liegen in der kleinen Bauform,<br />

der Biokompatibilität und in der Gewebebeschaffenheit.<br />

Aufgrund der Oberflächenwellentechnik<br />

des gewählten<br />

Sensors wird eine Antenne benötigt,<br />

die eine Resonanzfrequenz von 433,93<br />

MHz mit einer Bandbreite von mindestens<br />

1,74 MHz aufweist. Außerdem<br />

ist sichergestellt, dass der Sensor in<br />

22


Der Fraktur-Wächter besteht aus einem<br />

Oberflächenwellensensor, der mit einer magnetischen<br />

Antenne ausgestattet ist und auf<br />

die Titanplatte geklebt wird.<br />

Grundsystem<br />

Smartphone<br />

dem physiologisch wichtigen Temperaturbereich<br />

von 28 Grad (periphere<br />

Körpertemperatur) bis 42 Grad Celsius<br />

(Körperkerntemperatur bei Fieber) zuverlässig<br />

arbeitet.<br />

Einstellung<br />

Implantat mit OW-Sensor<br />

Visualisierung auf dem SMART-Phone<br />

Dem Patienten werden die Signale, die<br />

der Sensor aufgrund der Krafteinleitung<br />

empfängt, per Bluetooth-Technologie<br />

auf dem Smart-Phone übertragen<br />

und sichtbar gemacht. Die gleichzeitige<br />

Auswertung, die auf der Basis vorgegebener<br />

Belastungsgrenzen stattfindet,<br />

kann den Patienten vor einer Überbelastung<br />

in Echtzeit warnen. Die Tests<br />

haben bewiesen, dass die Sensordaten<br />

verlustfrei und fehlerfrei übertragen<br />

werden. Selbst geringe Belastungsunterschiede<br />

werden einwandfrei dargestellt.<br />

Alle Belastungsdaten werden<br />

während der Heilungsphase gespeichert<br />

und können dem Arzt zur Verlaufskontrolle<br />

regelmäßig angezeigt werden.<br />

Bis der intelligente Fraktur-Wächter<br />

<strong>Ulm</strong>er Machart auf den Markt gebracht<br />

werden kann, ist es jedoch noch ein<br />

langer Weg. Die für eine Produktzulassung<br />

nötigen Validierungen stehen<br />

noch aus. Hierfür sucht Felix Capanni<br />

Kooperationspartner an anderen Forschungseinrichtungen<br />

und weitere<br />

Geldgeber, die das Projekt voranbringen.<br />

Ingrid Horn<br />

per Funk oder Kabel<br />

Waage<br />

Die Signaldaten des Oberflächenwellensensors können auf<br />

ein SMART-Phone übertragen und visualisiert werden. Sie geben<br />

Patient und Arzt Auskunft für die aktuelle Krafteinwirkung<br />

und den Heilungszustand.<br />

• Preiswürdig<br />

Biofeedbackschuhsohle<br />

Beschleunigungssensor<br />

Der Prototyp des intelligenten Fraktur-Wächters wurde im Rahmen<br />

eines von der Arbeitsgemeinschaft Industrielle Forschung<br />

(AiF) finanzierten Drittmittelprojektes in Kooperation mit der<br />

Firma livetec, Lörrach, entwickelt. Er ist kürzlich mit dem EE-<br />

EfCOM Innovationspreis 2011 ausgezeichnet worden. Das<br />

Projekt-Team unter der Leitung von Professor Dr. Felix Capanni<br />

bestand mit Christian Peschmann, Tobias Schneider, Heidi Capanni<br />

und Sebastian Becker aus Absolventen der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong>. •<br />

23


W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />

F O R S C H U N G I M V E R B U N D<br />

Universalsonde für Bioreaktoren<br />

Gemeinsam mit der <strong>Hochschule</strong> Aalen und einer Gruppe von Unternehmen<br />

soll eine neuartige universelle Sonde für die Analytik in Bioreaktoren<br />

entwickelt werden. Laut Professor Dr. Martin Heßling, Mitglied der Fakultät<br />

Mechatronik und Medizintechnik und Sprecher des Forschungsverbundes,<br />

ist das wichtigste Ziel die Online-Detektion von Glucose und Äthanol in<br />

Bioprozessen. Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> ist dabei für die Durchführung der<br />

Fermentationen und für den Prozess der mathematischen Auswertung der<br />

komplexen Absorptionsspektren verantwortlich. Das Projekt BIOsens wird<br />

durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen<br />

des Programms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ zwei Jahre<br />

lang gefördert. •<br />

© Vetter 2012<br />

Ich<br />

koordiniere<br />

VETTER.<br />

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24


Mit Parkinson-Monitor erfolgreich<br />

Mit einer Machbarkeitsstudie für ein<br />

neuartiges Verfahren zur Therapiekontrolle<br />

bei Morbus Parkinson zählt Professor<br />

Dr. Ronald Blechschmidt-Trapp,<br />

Fakultät Mechatronik und Medizintechnik,<br />

zu den zehn Gewinnern des<br />

Ideenwettbewerbs „Biotechnologie und<br />

Medizintechnik Baden-Württemberg“.<br />

Ihm winkt jetzt eine weitere Förderung<br />

aus der insgesamt vier Mio. Euro umfassenden<br />

Fördersumme des Landes.<br />

Die auffälligsten Symptome des Morbus<br />

Parkinson sind motorische Störungen<br />

wie Muskelzittern (Tremor), Muskelsteifheit<br />

und Bewegungslosigkeit. Sie<br />

beruhen auf einem Dopamin-Mangel,<br />

der medikamentös anfänglich gut kompensierbar<br />

ist. Die Dosierung orientiert<br />

sich bislang an dem persönlichen Eindruck<br />

des behandelnden Arztes. Die<br />

tägliche Aktivität sowie den mentalen<br />

und motorischen Status des Patienten<br />

beurteilt er dabei in erster Linie an<br />

Hand der 42 Fragen des „Unified Parkinson<br />

Disease Rating Scales (UPDRS)“.<br />

Der Parkinson-Monitor will die ambulante<br />

Erhebung und die Auswertung<br />

solcher Daten für den Neurologen einfacher<br />

und objektiver machen.<br />

In die Studie sind die Ergebnisse mehrerer<br />

Abschlussarbeiten eingeflossen. Es<br />

entstand ein Datenlogger, der mit Beschleunigungs-,<br />

Drehraten- und Kraftsensoren<br />

ausgestattet ist und mit einer<br />

Manschette am Bein oder am Arm des<br />

Patienten angebracht wird. Die Sensoren<br />

erfassen die Bewegungsdaten von<br />

Referenzübungen gemäß des UPDRS,<br />

die der Patient nach Aufforderung ausführt.<br />

Die Bewegungsdaten werden<br />

drahtlos auf ein Android-Smartphone<br />

übermittelt. Dank der Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Ulm</strong>er Parkinson-Selbsthilfegruppe<br />

konnte dieser Prototyp bereits<br />

an Patienten erfolgreich getestet werden.<br />

Der Monitor geht jedoch noch<br />

einen Schritt weiter, denn er soll auch<br />

krankheitsrelevante Veränderungen<br />

offenbaren. Hierzu wurden intelligente<br />

Algorithmen für die Tremor-Analyse,<br />

das Trinken und das Abrollverhalten<br />

beim Laufen entwickelt. ih<br />

Der Parkinson-Monitor<br />

soll dem Neurologen eine<br />

einfache, aktuelle und<br />

objektive Beurteilung des<br />

Krankheitsverlaufes und<br />

damit für die Dosierung<br />

notwendiger Medikamente<br />

liefern.<br />

Gleich Zwei mit Doktorhut<br />

Die Regel ist sie nicht, die Promotion von Fachhochschul-Absolventen.<br />

Dennoch hat es sich die <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong> zur Aufgabe gemacht, besonders befähigten<br />

Graduierten diesen Weg der wissenschaftlichen<br />

Qualifikation zu eröffnen und zu begleiten. Ende<br />

2011 konnten sich gleich zwei ehemalige wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter den begehrten Doktorhut aufs<br />

Haupt setzen. Marcel Mayer, Absolvent des Studiengangs<br />

Mechatronik, promovierte an der Friedrich<br />

Alexander Universität Erlangen zum Dr.-Ing. Der<br />

Diplom-Ingenieur beschäftigte sich in seiner Dissertation<br />

mit der Winkelschätzung durch linsenbasierte<br />

Radarsensoren für Kraftfahrzeuge. Die Arbeit entstand<br />

im Rahmen des BMBF-Projektes RAMSES zur<br />

Förderung des Ingenieurnachwuchses am Institut für<br />

Medizintechnik und Mechatronik. Sie wurde seitens<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> von Professor Dr.-Ing. Thomas<br />

Walter betreut.<br />

Jochen Neher (ganz links), Absolvent des Studiengangs<br />

Maschinenbau, wurde an der Technischen Universität<br />

Ilmenau promoviert. Seine Dissertation hat er<br />

im Labor für Strukturmechanik und Akustik bei Professor<br />

Dr.-Ing. Bernd Wender angefertigt. Wender hat<br />

damit bereits den zweiten Promovenden zum erfolgreichen<br />

Abschluss geführt. Das Bild zeigt neben Neher<br />

die Gutachter Professor Dr.-Ing. Klaus Augsburg, TU<br />

Ilmenau, den <strong>Ulm</strong>er Doktorvater Professor Wender<br />

und Dr.-Ing. Klaus Kelkel, ZF Friedrichshafen. ih<br />

25


C A M P U S & M E H R<br />

Seit einem halben Jahr ist Daniel Moore vom<br />

Rose Hulman Institute of Technology als Gastprofessor<br />

an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. In Vorbereitung<br />

eines gemeinsamen Studiengangs sammelt<br />

er erste Erfahrungen mit deutschen Studenten an<br />

einer <strong>Hochschule</strong> für Angewandte Wissenschaften<br />

und zieht bemerkenswerte Vergleiche.<br />

US-Studenten lernen anders<br />

Der Spezialist für Mikroelektronik<br />

liebt Deutschland. Doch das ist nicht<br />

der Grund, warum Daniel Moore zur<br />

Zeit seinen Arbeitsplatz am Institut für<br />

Kommunikationstechnik hat. An seiner<br />

Heimatuniversität, dem Rose Hulman-<br />

Institute of Technology (RHIT) in Terre<br />

Haute im US-Bundesstaat Indiana,<br />

begleitet der Professor gleichzeitig das<br />

Amt des Direktors für Internationale<br />

Programme. Er setzt sich dafür ein, dass<br />

seine Studenten ins Ausland gehen,<br />

weshalb er verschiedene Austauschprogramme<br />

aufgebaut hat. In Deutschland<br />

kooperiert RHIT mit den Universitäten<br />

in Stuttgart und Magdeburg, darüber<br />

hinaus mit <strong>Hochschule</strong>n in Schweden,<br />

Brasilien, Südkorea und der Türkei.<br />

Kaum Anreize für Fremdsprachen<br />

Mit der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, zu der schon<br />

länger partnerschaftliche Beziehungen<br />

bestehen, will Daniel Moore neue<br />

Wege gehen. „Für US-Studenten ist<br />

das Erlernen einer Fremdsprache wenig<br />

attraktiv und dennoch werden sie<br />

sich der Pluralität von Kulturen stellen<br />

müssen“, ist der Programm-Direktor<br />

überzeugt. Der neue Master-Studiengang,<br />

den er gemeinsam mit seinen<br />

deutschen Kollegen, Professor Gerhard<br />

Forster und Professor Dr.-Ing. Wolfgang<br />

Schroer, entwickelt, wird in Englisch<br />

unterrichtet. Damit soll die Sprachbarriere<br />

niedrig gehalten und den US-<br />

Studenten Mut gemacht werden, nach<br />

Deutschland zu gehen. Deutsch werden<br />

sie dann von selbst lernen durch den<br />

alltäglichen Umgang mit ihren <strong>Ulm</strong>er<br />

Kommilitonen, so die Hoffnung.<br />

Anfang März sind die ersten RHIT-<br />

Studenten nach <strong>Ulm</strong> gekommen. Zu<br />

Beginn des Wintersemesters werden<br />

sie gemeinsam mit den deutschen Studenten<br />

nach Terre Haute reisen, um<br />

26


Beeindruckend ist für Professor<br />

Daniel Moore (linkes<br />

Bild) die Laborarbeit, wie er<br />

sie am Institut für Kommunikationstechnik<br />

erlebt. Weniger<br />

beeindruckend dürfte für<br />

ihn der Standort Böfingen der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> sein, denn<br />

das Rose Hulman Institute<br />

of Technology verfügt über<br />

einen weitläufigen, typisch<br />

amerikanischen Campus<br />

(rechtes Bild) mit allem Drum<br />

und Dran: Wohnheime,<br />

Sportplätze, Schwimmhalle,<br />

Labor- und Unterrichtsgebäude,<br />

Bibliothek, Theater und<br />

Konzerthalle sowie Räumen<br />

für spirituelle Begegnungen.<br />

am RHIT weiterzustudieren. „Wichtig<br />

ist mir, dass die Teilnehmer des Master-<br />

Studiengangs zusammenbleiben“, so<br />

Daniel Moore. Aus diesem Grund bleibt<br />

auch er für die Pilotphase die ständige<br />

Bezugspersonen der Studierenden.<br />

Hausaufgaben gehören zum Lehrplan<br />

Die Berufsorientierung des Studiums<br />

ist die gemeinsame Basis beider <strong>Hochschule</strong>n.<br />

In dem einen oder anderen<br />

Fach werden sogar dieselben Lehrbücher<br />

benutzt. Der große Unterschied<br />

liegt in der Tatsache, dass ein Studium<br />

ohne Hausaufgaben in Amerika undenkbar<br />

ist. Während die Studierenden<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> ihren Lernstoff<br />

kennen und sich auf die obligaten Abschlussklausuren<br />

im Semester selbst<br />

vorbereiten, müssen die RHIT-Studenten<br />

regelmäßig Hausaufgaben abliefern,<br />

die benotet werden, und ihren Kenntnisstand<br />

anhand von Zwischentests<br />

kontrollieren.<br />

US-Studenten erleben sich außerdem<br />

als Konkurrenten um gute Noten,<br />

weshalb sie sich untereinander nicht<br />

sonderlich helfen. Das ganze Gegenteil<br />

ist an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> der Fall. „Ich<br />

bin beeindruckt von all den Studenten,<br />

die in den Gängen in Gruppen um<br />

Tische herumsitzen und gemeinsam<br />

den Stoff erarbeiten“, schildert Daniel<br />

Moore seine ersten Eindrücke. Dennoch<br />

wird am RHIT auch Teamwork<br />

vermittelt, wobei der Mikroelektronik-<br />

Professor auf transparente Regeln setzt.<br />

Erstens müssen sich die Teamplayer<br />

gegenseitig bewerten und zweitens hält<br />

er sich die Option für eine differenzierte<br />

Beurteilung offen, falls erkenntlich<br />

wird, dass ein Teammitglied besonders<br />

viel oder besonders wenig zum erzielten<br />

Ergebnis beigetragen hat.<br />

Laborarbeit ist ein großes <strong>Ulm</strong>er Plus<br />

Neben dem Lernen in Gruppen sind<br />

Daniel Moore noch zwei weitere Dinge<br />

aufgefallen. Bemerkenswert sei das<br />

Verhältnis der <strong>Ulm</strong>er Studenten zu ihren<br />

Professoren, denen eine besondere<br />

Wertschätzung als Experten entgegengebracht<br />

werde. In <strong>Ulm</strong> würden die<br />

Professoren in erster Linie als fachliche<br />

Gesprächspartner gesehen, während in<br />

27


C A M P U S & M E H R<br />

den USA die Studenten bevorzugt das Gespräch über<br />

ihre alltäglichen Probleme suchen. Als weitere <strong>Ulm</strong>er<br />

Eigenart schätzt Daniel Moore das Arbeiten im Labor.<br />

Ein großes Manko am RHIT sei es, so Moore, dass<br />

die Laborarbeit mit unterschiedlich gut vorbereiteten<br />

Studenten starte. Diesem Problem begegnet man in<br />

<strong>Ulm</strong> mit einem Trick. Zu Beginn der Veranstaltung<br />

muss jeweils eine Gruppe von Studierenden ihren<br />

Kommilitonen erläutern, worum es bei den aktuellen<br />

praktischen Aufgaben geht. Erst dann beginnen alle<br />

mit den Versuchen.<br />

Das Fragen müssen alle lernen<br />

Daniel Moore‘s Aufenthalt wird zum Teil über ein<br />

Förderprogramm finanziert, bei dem es um Innovationen<br />

in der Lehre geht. Solche und ähnliche<br />

Erkenntnisse will der US-Professor später in den<br />

Lehralltag am RHIT einfließen lassen. Doch an einem<br />

Punkt werden er und seine deutschen Kollegen gemeinsam<br />

mit den Studenten arbeiten müssen. „Allen<br />

müssen wir beibringen, Fragen zu stellen“, äußert er<br />

ganz unverblümt. Weder die <strong>Ulm</strong>er noch die RHIT-<br />

Studenten trauten sich, so seine Erfahrung. Nur wer<br />

fragt, kann die Materie durchdringen. Moore versucht<br />

ihnen die Scheu zu nehmen, indem er durch<br />

eine eigene simple Frage die Diskussion anregt und<br />

dabei gleich mehrere mögliche Antworten an die<br />

Tafel schreibt. Die Häufigkeiten, mit der die verschiedenen<br />

Antworten als richtig deklariert werden, sind<br />

aufgrund seiner langen Lehrerfahrung voraussagbar.<br />

Er kann damit zeigen, dass die meisten Kommilitonen<br />

die richtige Antwort gar nicht kennen. Also wer fragt,<br />

kann doch nur gewinnen! Und gewinnen sollen alle,<br />

bei dem neue Master-Studiengang „Systems Engineering<br />

and Management international“: die Studenten<br />

durch sprachliche und interkulturelle Kompetenz und<br />

die beteiligten Professoren durch neue Impulse für<br />

den eigenen Unterricht. Ingrid Horn<br />

3. Alumni-Tag l 27. Oktober 2012 l <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

Der Event für alle ehemaligen Studierenden und Absolventen mit Einblicken in das aktuelle Hochschulleben,<br />

spannendem Hauptvortrag, Campus-Exkursion und vieles mehr in Zusammenarbeit mit Pro!<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> e.V.<br />

28


Soziale Netzwerke im industriellen Umfeld<br />

Das 15. Produktionstechnische Kolloquium (PKU)<br />

widmete sich dem heißen Thema Soziale Netzwerke.<br />

Die heutige Generation der Studierenden sind Digital<br />

Natives. Sie gehen mit sozialen Netzwerken zumindest<br />

im privaten Alltag selbstverständlich um. Laut<br />

Uli Lindenmeyer, Student der Produktionstechnik,<br />

nutzen 10 Prozent sie ständig und etwa 40 Prozent 1 bis<br />

5 Stunden in der Woche. Das ist zumindest das Ergebnis<br />

einer Umfrage unter <strong>Ulm</strong>er Studierenden.<br />

Friedrich Naumann<br />

S T I F T U N G<br />

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BEWERBUNGEN BIS<br />

15. MAI ODER 15. NOVEMBER<br />

Praxisnah studieren<br />

mit Stipendium<br />

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Constanze Richter von der <strong>Hochschule</strong> Aalen, hier mit dem<br />

PKU-Organistor Professor Franz Böhm, sprach über „Social<br />

Product Development“.<br />

Professor Franz Böhm, der das diesjährige PKU<br />

organisierte, stellte deshalb die Frage in den Raum,<br />

warum soziale Netzwerke in Beruf und Produktion<br />

nicht umfassend genutzt werden. Die Möglichkeiten<br />

sind mit der zeitunabhängige Informationsverbreitung<br />

über E-Mail, ERP- oder PLM-Systeme ja vorhanden.<br />

Einerseits braucht man einen unterhaltsamen<br />

und Vertrauen aufbauenden Akteur, wie ihn die<br />

Firma db & w Bornemann und Wolf, Stuttgart, mit<br />

ihrer virtuellen Lucy ersonnen hat. Andererseits wird<br />

durch die persönlichen Aktionen ein Nutzerprofil<br />

erkennbar, das für die Zwecke Dritter instrumentalisiert<br />

werden kann. Datenvermeidung ist folglich der<br />

beste Datenschutz. Doch wie kann Datenvermeidung<br />

erfolgen, wenn Informationen benötigt werden? Hier<br />

ist Identifikations-Management gefragt.<br />

Dr. Constanze Richter, <strong>Hochschule</strong> Aalen, setzte sich<br />

mit dem großen Potential von Konzepten auseinander,<br />

die Plattformen mit Web 2.0 Technologie nutzen.<br />

Sie zeigen eine besonders hohe Dynamik. Während<br />

das „Radio“ ca. 38 Jahre benötigte, um 50 Mio.<br />

Nutzer zu finden, hat es Facebook in nur 9 Monaten<br />

auf über 100 Mio. Nutzer gebracht. Am Beispiel<br />

der Firmen Microsoft und PTC zeigte sie auf, wie ein<br />

geeigneter Kanal für den Nutzer gefunden wird und<br />

somit ein soziales Netzwerk zwischen Kunde, Partner<br />

und Mitarbeiter aufgebaut werden kann. Damit ergibt<br />

sich die Möglichkeit, Nutzerideen in ein integriertes<br />

Werkzeug einzuflechten und beispielsweise die Produktentwicklung<br />

zu sozialisieren, in dem Ideen in den<br />

„Plattformraum“ eingebracht werden, an deren Lösung<br />

sich jeder Nutzer beteiligen darf und kann.<br />

Soziale Netzewerke lassen sich aber auch firmenintern<br />

sinnvoll einsetzen, wie Oliver Schallhorn vom <strong>Ulm</strong>er<br />

Unternehmen Fritz & Macziol am Beispiel eines Konzernverbundes<br />

aufzeigte. Eines wurde jedoch für alle<br />

PKU-Teilnehmer ersichtlich: Die Kommunikation wird<br />

immer schneller werden und neue Formen hervorbringen,<br />

denn immer mehr Mitarbeiter haben das Bedürfnis,<br />

das eigene Profil und das ihrer Firma mitzuteilen. Und<br />

darauf gilt es zu reagieren. Norbert Rohbeck<br />

29


Spezialisieren Sie sich doch<br />

einfach auf Vielfalt.<br />

Zusammen mit Liebherr haben Sie bereits während Ihres Studiums viele interessante<br />

Möglichkeiten. In einem Praktikum können Sie bei uns erste Berufserfahrungen<br />

sammeln. Gerne unterstützen wir Sie aber auch bei der Bearbeitung einer herausfordernden<br />

Themenstellung im Rahmen Ihrer Abschluss arbeit. Hochmotivierten<br />

Absolventen bieten wir darüber hinaus die Möglichkeit des Direkteinstiegs in unserer<br />

internationalen Firmengruppe. Willkommen im Erfolgsteam.<br />

© Airbus S.A.S<br />

www.liebherr.com<br />

Die Firmengruppe<br />

Ingenieure m/w<br />

Wissen, Kompetenz, Erfahrung<br />

Nach diesem Grundsatz entwickeln und produzieren wir bei<br />

FISCHER seit 1953 innovative Messtechnik für die Schichtdickenmessung,<br />

Materialanalyse, Mikrohärtebestimmung und Werkstoffprüfung.<br />

Messgeräte von FISCHER sind heute überall auf der<br />

Welt im Einsatz, wo Richtigkeit, Präzision und Zuverlässigkeit<br />

gefordert sind. Dafür stehen 350 hochmotivierte Mitarbeiter.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Hochqualifizierte Ingenieure und Wissenschaftler, spezialisiert<br />

auf Physik, Chemie, Elektronik, Ingenieurswesen und Informatik,<br />

entwickeln laufend neue, innovative Produkte und Verfahren.<br />

Produktionsstandort Deutschland<br />

Um dem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden, hat<br />

FISCHER eine sehr hohe innerbetriebliche Fertigungstiefe.<br />

In den Produktionsstätten arbeiten hochqualifizierte Mitarbeiter<br />

an modernsten Maschinen. „Made in Germany“ ist ein<br />

wichtiger Bestandteil der FISCHER-Philosophie.<br />

Leistungsspektrum<br />

Weltweit vertrauen Industrie, Forschung und Wissenschaft auf die<br />

Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Geräte. Dabei kommen die jeweils<br />

passenden Messverfahren zum Einsatz, für ein richtiges Ergebnis mit<br />

optimaler Präzision. Ob magnetinduktiv oder mit Wirbelstrom, mit dem<br />

Beta-Rückstreuverfahren, coulometrisch, per Mikrohärte oder Röntgenfl<br />

uoreszenz – FISCHER hat die richtige Technologie.<br />

Ihre Chance<br />

Wir bieten Ihnen interessante Entwicklungsmöglichkeiten in einem<br />

erfolgreichen, weltweit tätigen Unternehmen mit flachen Hierarchien.<br />

Wir freuen uns über Ihre Bewerbung an personal@helmut-fischer.de<br />

Helmut Fischer GmbH Institut für Elektronik und Messtechnik<br />

71069 Sindelfingen, Industriestr. 21<br />

Telefon +49(0) 7031/303 - 0<br />

Telefax +49(0) 7031/303 - 79<br />

www.helmut-fischer.de<br />

Schichtdicke Materialanalyse Mikrohärte Werkstoffprüfung<br />

30


s m s p r e i s e<br />

V D I - P R E I S<br />

Automatisierung und Intralogistik<br />

Der VDI-Preis für überdurchschnittliche Abschlussarbeiten<br />

ging an Richard Verbeet, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen/Logistik,<br />

sowie an Thomas Christof Kuhn, Studiengang<br />

Wirtschaftsingenieurwesen. Kuhn entwickelte eine<br />

SPS-basierte Automatisierungslösung für einen Wasserzählerprüfstand<br />

inklusive der Gestaltung einer übersichtlichen<br />

und selbsterklärenden Benutzeroberfläche. Die Steuerung<br />

befindet sich bereits im praktischen Einsatz bei der GWF<br />

Messsysteme AG, Luzern. Die Abschlussarbeit wurde betreut<br />

von Professor Dr. Michael Kaul.<br />

Verbeet (im Bild links) entwickelte und implementierte eine<br />

Berechnungsmethode für die Dimensionierung von Versorgungstouren,<br />

um das für die Montage von PKWs benötigte<br />

Material entsprechend des Produktionsverlaufs mengen- und<br />

zeitgerecht zu liefern. Die Datenbasis bildeten die Planungsvorgaben<br />

anhand der Digitalen Fabrik. Aus diesen generierte<br />

er letztlich ein Graphenmodell des Montagesystems, das<br />

aufgrund bestimmter Berechnungsvorschriften dem Nutzer<br />

graphische und statistische Auswertungen der Planungsläufe<br />

liefert. Dadurch gelingt es, die Intralogistik schneller mit dem<br />

aktuellen Stand des Planungslaufs in Einklang zu bringen.<br />

Die Bachelor-Arbeit entstand bei Mercedes-Benz in Sindelfingen<br />

und wurde betreut von Professor Dr.-Ing. Hartwig<br />

Baumgärtel (im Bild rechts). •<br />

S I E M E N S - P R E I S<br />

Präzisions-Fügemodul entwickelt<br />

Der Förderpreis der Firma Siemens für die beste Abschlussarbeit<br />

der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

ging an Benedikt Schwaninger, Studiengang Industrieelektronik.<br />

Er entwickelte ein kostengünstiges Präzisions-Fügemodul,<br />

das in einem Unternehmen die teuren<br />

hydraulischen Pressen ersetzen soll. Kernstück ist eine<br />

Positions- und Kraftregelung, die auf der Überwachung<br />

und Auswertung der Kraft-Wege-Kurve durch bestimmte<br />

Bewegungselemente basiert. Die Regelung hat der Preisträger<br />

sowohl mit der Anlagensteuerung als auch mit dem<br />

Monitorsystem vernetzt. Das Unternehmen hat den Prozess<br />

bereits in die Automation integriert und auf andere Fügeund<br />

Pressvorgänge übertragen. Die Abschlussarbeit entstand<br />

in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Magnet-Schulz,<br />

Memmingen. Betreut wurde sie von den Professoren Dr.<br />

Dominik Stöckle und Dr. Norbert Normann. •<br />

S P A R K A S S E N - P R E I S<br />

Internationale Wirtschaft<br />

Der Förderpreis der Sparkasse <strong>Ulm</strong> für herausragende Leistungen<br />

in der Zusatzqualifikation „Internationale Wirtschaft“<br />

wurde dreimal vergeben. Er ging an Raffaela Arzt, Studiengang<br />

Wirtschaftsingenieurwesen, Florian Kratzer, Studiengang<br />

Maschinenbau, und Thomas Ziegler, Studiengang<br />

Produktionstechnik und Organisation. •<br />

W I L K E N - P R E I S<br />

Wirtschaftsinformatik<br />

Der Wilken-Förderpreis, mit dem die <strong>Ulm</strong>er Wilken-Stiftung<br />

die beste Gesamtstudienleistung im Studiengang Wirtschaftsinformatik<br />

auszeichnet, ging an Benedikt Eberhardinger. In<br />

seiner Abschlussarbeit beschäftigte er sich mit der Entwicklung<br />

einer Methodologie der gängigen Data Mining-Verfahren<br />

mit dem Ziel, die geeignete Methode entsprechend der<br />

Problemstellung und der Rohdaten schneller ausfindig zu<br />

machen. •<br />

I F K O M - P R E I S<br />

Blinder Datenfunk-Empfänger<br />

Den IfKom-Preis, welchen der Verband Ingenieure für<br />

Kommunikation, Bezirk Württemberg, für besondere<br />

Leistungen auf dem Gebiet der Kommunikationstechnik<br />

verleiht, erhielt Matthias Schnell, Studiengang<br />

Nachrichtentechnik. Er entwickelte einen so genannten<br />

„blinden“ Datenfunk-Empfänger, der die eingehenden<br />

Funksignale automatisch nach den V-Normen der Internationalen<br />

Fernmelde-Union analysiert und demoduliert.<br />

Die Bachelor-Arbeit entstand bei Cassidian, einem<br />

in <strong>Ulm</strong> ansässigen Unternehmen des EADS-Konzerns,<br />

und wurde von den Professoren Dr. Roland Münzner<br />

und Dr.-Ing. Frowin Derr betreut. •<br />

31


Zum Honorarprofessor ernannt<br />

Dr. Erkki Stefan Lotspeich,<br />

Chefarzt der Abteilung Viszeralchirurgie<br />

am Kreiskrankenhaus<br />

Blaubeuren, ist in Anerkennung<br />

seiner Lehrtätigkeit für die<br />

Fakultät Informatik zum Honorarprofessor<br />

ernannt worden.<br />

Er lehrt seit sechs Jahren auf<br />

den Gebieten Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie<br />

Unfallchirurgie und minimalinvasive Chirurgie in den<br />

medizinbezogenen Informatik-Studiengängen Medizinische<br />

Dokumentation und Informatik sowie Informationsmanagement<br />

im Gesundheitswesen.<br />

Lotspeich studierte Humanmedzin an der Universität<br />

<strong>Ulm</strong>. Seine Weiterbildung zum Facharzt für Chirurgie<br />

absolvierte er unter Professoren von internationalem<br />

Rang wie Professor Dr. Dr. Hans G. Beger. Während<br />

seiner Zeit als Oberarzt am Bundeswehrkrankenhaus<br />

(BWK) <strong>Ulm</strong> erwarb Lotspeich die Facharztqualifikation<br />

für Viszeralchirurgie. •<br />

Abschied mit Lectio ultima<br />

Professor Volkmar Liebig hielt nach 65 Semestern als<br />

hauptberuflicher Hochschullehrer seine letzte Vorlesung<br />

und hatte dazu Kollegen, Studenten und Wegbegleiter<br />

eingeladen. Während die Gastredner seine Persönlichkeit<br />

im Rückblick würdigten, stellte Liebig in seiner Lectio<br />

ultima die aktuelle Finanzkrise in den Vordergrund<br />

und knüpfte damit direkt an sein neues berufliches<br />

Engagement an. Fortan wird er als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

die Geschicke der in Berlin ansässigen avesco<br />

Financial Services AG lenken.<br />

Liebig lehrte seit 1979 Betriebswirtschaft und Managementtechniken<br />

an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, wobei er<br />

sich besonders um Fachgebiete wie Entrepreneurship,<br />

Existenzgründung und Technologietransfer verdient<br />

gemacht hatte. Von 2000 bis 2005 war er zudem als<br />

Managing Director des Zentrums für Unternehmertum<br />

und Existenzgründung an der Otto Beisheim School<br />

of Management, Vallendar, tätig gewesen. Aufgrund<br />

seiner Expertise ist er in zahlreichen Gremien vertreten,<br />

u.a. im Beirat des Instituts für Mittelstandsforschung. •<br />

Impressum<br />

Das Journal der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

Herausgeber<br />

Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor<br />

Seite 10<br />

Seite 20<br />

Seite 27<br />

Daimler AG, Stuttgart (Mitte)<br />

<strong>Hochschule</strong> Neu-<strong>Ulm</strong><br />

Rose-Hulman Institute of Technology<br />

Sonst <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

Konzept und Redaktion<br />

Corporate Communications & Marketing<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

Prittwitzstraße 10<br />

89075 <strong>Ulm</strong><br />

Fon (0731) 50 28 279<br />

Fax (0731) 50 28 476<br />

ccm@hs-ulm.de<br />

Chefredaktion Dr. Ingrid Horn (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktionsassistenz Doris Pellkofer<br />

Bildredaktion CCM / Schirmer Medien<br />

Gestaltung<br />

CCM / Bernd Müller, grafikcafe, München<br />

DeskTopPublishing CCM<br />

Titelseite<br />

Parkplatz Frankfurt/Oder; Foto Jochen Eckel<br />

Gestaltung Bernd Müller, grafikcafe, München<br />

Abbildungen<br />

Seite 4 Siemens AG, München<br />

Seite 10 E.ON (oben)<br />

Herstellung<br />

Schirmer Medien GmbH & Co. KG<br />

Boschstraße 16<br />

89079 <strong>Ulm</strong><br />

Fon (0731) 9 46 88-0<br />

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Auflage 3000<br />

ISSN 2192-7464<br />

Preis 3,00 Euro<br />

Nächster Redaktionsschluss 31.05.2012<br />

Die Meinungen der Autoren müssen nicht mit der<br />

Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Nachdruck<br />

nur mit Genehmigung.<br />

32


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