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Projektarbeit GIS & Landschaftsmanagement<br />

„Wirtschaftlichkeitsprüfung von<br />

Extensivbeweidungssystemen“<br />

Sommersemester 2008<br />

Carola Conradi, Mat.Nr. 100108<br />

Tobias Cerhak, Mat.Nr. 100106<br />

Dominik Stehmer, Mat.Nr. 100160


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung ........................................................................................ 3<br />

1.1 Hintergrund ................................................................................. 3<br />

1.2 Ziel .............................................................................................. 4<br />

1.3 Projektpartner und Mitwirkende .................................................... 4<br />

1.4 Beschreibung des Untersuchungsgebietes ...................................... 4<br />

Naturraumbeschreibung Hegau ............................................... 4<br />

1.4.1 Nähere Beschreibung des Untersuchungsgebiets von<br />

Beweidungsprojekt A .............................................................. 5<br />

1.4.2 Nähere Beschreibung des Untersuchungsgebiets von<br />

Beweidungsprojekt B .............................................................. 8<br />

2 Methoden und Material ................................................................ 12<br />

2.1 Erstellung der Datenbank............................................................ 12<br />

2.1.1 Erstellung eines Pflichtenheftes.............................................. 12<br />

2.1.2 Er- Modell- Erstellung für MS Access ...................................... 13<br />

2.1.3 Umsetzen in MS Access ......................................................... 14<br />

2.2 Datenaufnahme ......................................................................... 15<br />

2.2.1 Einschränkungen bei der Datenaufnahme ............................... 16<br />

2.2.2 Aufnahme der Flächendaten im Gelände ................................ 16<br />

2.2.2.1 Trimble Pathfinder ProXR .......................................... 16<br />

2.2.2.2 GPS-Aufnahme ........................................................... 17<br />

2.3 Die extensive Beweidung ............................................................ 18<br />

2.3.1 Definition und Charakterisierung ............................................ 18<br />

2.3.2 Beschreibung und Eignung verschiedener Tierarten und -rasen 20<br />

2.3.2.1 Pferde .......................................................................... 20<br />

2.3.2.2 Rinder .......................................................................... 23<br />

2.3.2.3 Schafe ......................................................................... 34<br />

2.3.2.4 Ziegen ......................................................................... 40<br />

2.4 Die Tierseuchenbekämpfung ....................................................... 43<br />

2.5 Förderprogramme ...................................................................... 46<br />

2.5.1 Landschaftspflegerichtlinie .................................................... 46<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

2.5.2 MEKA ................................................................................... 51<br />

2.5.3 Plenum ................................................................................ 53<br />

2.6 Gegenüberstellung Mähnutzung und Beweidung .......................... 57<br />

3 Ergebnisse ..................................................................................... 60<br />

3.1 Problematik und nähere Erläuterung zum Ergebnis ....................... 61<br />

3.2 Empfehlungen ............................................................................ 62<br />

4 Literaturverzeichnis .......................................................................... 64<br />

5 Abbildungsverzeichnis ....................................................................... 67<br />

6 Anhang ............................................................................................ 68<br />

2


Einleitung<br />

1 EINLEITUNG<br />

1.1 Hintergrund<br />

Über viele Jahrhunderte erschuf und bewahrte die Landwirtschaft<br />

unsere Wiesen und Weiden. Jetzt ist sie allerdings dabei, diese<br />

vielfältigen und artenreichen Lebensräume zu zerstören. Dabei<br />

handeln die Landwirte einfach nur nach den Regeln, die ihnen der<br />

Markt aufzwingt. Und die sind immer gleich: Immer mehr zu immer<br />

geringeren Preisen produzieren. Möglich ist das fast nur noch mit<br />

großen und spezialisierten Betrieben. Die Folgen dieser Entwicklung<br />

sind schwerwiegend: Grünland auf ungünstigen und unrentablen<br />

Standorten, wie etwa Schafweiden, Streuwiesen, nassen Wiesen<br />

oder auch Streuobstwiesen wird zunehmend aufgegeben. Doch<br />

ohne Pflege verbuschen und bewalden die Flächen innerhalb<br />

weniger Jahre und die artenreiche Pflanzen- und Tierwelt der<br />

Wiesen verschwindet (ULBRICH, D. 2007).<br />

Um diesem Rückgang entgegenzuwirken, versucht man verstärkt<br />

solche schwer zu bewirtschaftenden Flächen offen zu halten. Es<br />

gibt mehrere Möglichkeiten dies zu erreichen. Die Flächen können<br />

gemäht, gemulcht oder beweidet werden. Je nach Beschaffenheit<br />

des Geländes fällt der Einsatz von Maschinen aus oder ist<br />

zumindest mit sehr großem Aufwand verbunden.<br />

Aus diesen Überlegungen heraus wurde in Zusammenarbeit mit<br />

dem Landratsamt Konstanz, dem Landwirtschaftsamt Stockach und<br />

dem Ingenieurbüro Flickinger & Tollkühn ein Kriterienkatalog für<br />

Beweidungsprojekte, mit Schwerpunkt Wirtschaftlichkeitsprüfung,<br />

erstellt.<br />

3


Einleitung<br />

1.2 Ziel<br />

Das Ziel der Projektarbeit ist die Aufnahme verschiedener<br />

Beweidungsprojekte um herauszufinden, wie kosten- und<br />

zeitintensiv ein Beweidungsprojekt ist.<br />

Dazu soll herausgefunden werden, welche Ausgaben und<br />

Einnahmen bei einem Beweidungsprojekt anstehen.<br />

Die Aufnahme beschränkt sich auf Baden- Württemberg, im Bereich<br />

Hegau und Bodanrück.<br />

1.3 Projektpartner und Mitwirkende<br />

Landratsamt Konstanz<br />

Landwirtschaftsamt Stockach<br />

Ingenieurbüro Flickinger & Tollkühn<br />

Betreiber der Beweidungsprojekte<br />

Frau Geschke<br />

Herr Stich<br />

Herr Herbster<br />

Herr Homburger<br />

Herr Grimminger<br />

1.4 Beschreibung des Untersuchungsgebietes<br />

Das Untersuchungsgebiet liegt in Baden- Württemberg, im Raum<br />

Hegau nordwestlich vom Bodensee.<br />

Naturraumbeschreibung Hegau<br />

Der Hegau umfasst hauptsächlich die Einflussgebiete der<br />

Gletscherzungen des Bodenseegletschers, die die Zweigbecken des<br />

Untersees und des Überlinger Sees schufen. Der Hegau wird im<br />

Westen von der steilen, bewaldeten Randenalb, im Norden von der<br />

Hegaualb und im Süden von der Bruchstufe des Schiener Bergs und<br />

des Rauhenbergs begrenzt. Der Hegau gliedert sich im<br />

Wesentlichen in zwei Teile: In einen stärker durch die<br />

Gletscherzungen und die Molassehügel gekennzeichneten östlichen<br />

Bereich (in dem Wald, Wasser und Grünlandnutzung dominiert)<br />

4


Einleitung<br />

und in eine von Vulkankegeln durchzogene, westlich gelegene<br />

tektonische Beckenlandschaft (in dem das ackerbaulich genutzte<br />

Offenland dominiert). Der Hegau stellt eine wichtige<br />

Durchgangslandschaft in die Schweiz dar. Im östlichen Teil<br />

dominieren neben dem See die überwiegend moränenbedeckten<br />

Molasserücken von Schiener Berg, Bodanrück und dem<br />

Molasserücken bei Sipplingen. Die Molasserücken sind durch lange<br />

Talzüge voneinander getrennt, tief von Bächen zerfurcht (Tobel)<br />

und überwiegend waldbestanden. Im Bereich des Bodenseeufers<br />

sind, insbesondere am Untersee, ausgedehnte Flachwasserzonen<br />

ausgebildet. Der Überlinger See ist Spendegebiet für die Bodensee-<br />

Wasserversorgung.<br />

Der westliche Teil des Hegau wird durch vulkanische Berge, die den<br />

Raum in zwei Reihen durchziehen und dazwischenliegenden<br />

Niederungen geprägt, die zum Teil von Moränenwällen durchsetzt<br />

sind und von kiesgefüllten Schmelzwasserbecken und mit Tonen<br />

gefüllten eiszeitlichen Seebecken gebildet werden. Die<br />

Bodenverhältnisse wechseln sehr stark und werden verbreitet zum<br />

Ackerbau, in feuchten Lagen <strong>als</strong> Grünland genutzt<br />

1.4.1 Nähere Beschreibung des<br />

Untersuchungsgebiets von<br />

Beweidungsprojekt A<br />

Hohenstoffeln<br />

Gemeinde Hilzingen<br />

Gemarkung Binningen<br />

Naturraum Hegau<br />

Fläche<br />

52,6 Hektar<br />

Geschützt seit 1941<br />

Top. Karte 8218<br />

5


Einleitung<br />

Schutzkategorie Naturschutzgebiet<br />

Abbildung 1<br />

Gebiet Hohenstoffeln<br />

Im Naturschutzgebiet, das etwa die oberen 100m des Bergkegels<br />

einnimmt, haben sich um den Gipfel besonders beachtenswerte<br />

Waldgesellschaften ausgebildet. Direkt unterhalb des Gipfels, auf<br />

dem extrem steilen nordost- exponierten Steinschutthang stockt<br />

Eschen- Ahorn- Wald mit Berg- Ulme und Sommer- Linde. Auf<br />

steilem Süd- und Südosthang wächst Ahorn- Lindenwald, der im<br />

Bereich von Blockhalden urwüchsige Waldbilder bietet.<br />

6


Einleitung<br />

Die gesamte Südhälfte des Schutzgebietes wird überwiegend von<br />

Buchenwäldern in verschiedenen Ausbildungen eingenommen. Auf<br />

frischen Böden entwickeln Geophyten im Frühjahr artenreiche,<br />

bunte Blütenteppiche. Je nach Standort herrschen<br />

Bärlauch<br />

Buschwindröschen<br />

Hohler Lerchensporn<br />

Scharbockskraut<br />

W<strong>als</strong>- Bingelkraut<br />

Dunkles Lungenkraut<br />

(Allium ursinum)<br />

(Anemone nemorosa)<br />

(Corydalis cava)<br />

(Ficaria verna)<br />

(Mercurialis perennis)<br />

(Pulmonaria obscura)<br />

Die aufgelassene, nordexponierte Steinbruchwand ist sich selbst<br />

überlassen. Es fassten nur an wenigen Stellen Pionierbaumarten<br />

wie Kiefer, Weide, Birke und Fichte Fuß. Große Bereiche der Wand<br />

sind vegetationsfrei. In Spalten und Ritzen wachsen<br />

Färberkamille<br />

Gewöhnlicher Dost<br />

Gewöhnliche Küchenschelle<br />

Weiße Fetthenne<br />

(Anthemis tinctoria)<br />

(Origanum vulgare)<br />

(Pulsatilla vulgaris)<br />

(Sedum album)<br />

Die der Wand vorgelagerte plateauartige, ca. 2ha große ehemalige<br />

Steinbruchsohle wird von Magerrasen eingenommen, in dem<br />

Massenbestände der Echten Mondraute (Botrychium lunaria)<br />

auftreten.<br />

7


Einleitung<br />

1.4.2 Nähere Beschreibung des<br />

Untersuchungsgebiets von<br />

Beweidungsprojekt B<br />

Kreuzhalde<br />

Gemeinde Engen<br />

Gemarkung Bargen<br />

Naturraum Hegau<br />

Fläche<br />

4,5 Hektar<br />

Geschützt seit 1990<br />

Top. Karte 8118<br />

Schutzkategorie flächenhaftes Naturdenkmal<br />

Abbildung 2<br />

Gebiet Kreuzhalden, Engen<br />

8


Einleitung<br />

Das flächenhafte Naturdenkmal „Kreuzhalde“ ist eine durch Erosion<br />

herausmodellierte steile bogenförmige Halde, die auf 630m<br />

Meereshöhe im Bereich des Weißen Jura 2 „Zementmergel“ liegt.<br />

Im oberen Bereich liegen Verwitterungsprodukte der Älteren<br />

Juranagelfluh in Form von Mergeln mit Weißjurageröllen sowie<br />

steinige, sandige Geschiebemergel, die der eizeitlichen Riß-<br />

Grundmoräne zuzurechnen sind.<br />

Im höher gelegenen Bereich dominiert lichter Kiefernbestand mit<br />

eingestreuten Rotbuchen, der hangabwärts rundum von Südost bis<br />

Nordwest in verschiedenen Übergangsstadien in Trockengebüsch,<br />

Halbtrockenrasen und Trockenrasen übergeht. Die locker<br />

stehenden Trockengebüsche wie auch dicht stehende Hecken<br />

beinhalten im Wesentlichen:<br />

• Schlehe (Prunus spinosa)<br />

• Liguster (Ligustrus vulgare)<br />

• Hasel (Corylus avellana)<br />

• Mehlbeere Sorbus aria)<br />

• Wacholder (Juniperus communis)<br />

• Feldahorn (Acer campestre)<br />

• Hartriegel (Cornus sanguinea)<br />

• Heckenrosen (Rosa spec.)<br />

• Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)<br />

• Weißdorn (Crategus spec.)<br />

• Pfaffenhütchen (Euonymus europaea)<br />

• Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)<br />

• Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)<br />

• Sal- Weide (Salix caprea)<br />

• Wild- Birne (Pyrus achras)<br />

• Steinbeere (Rubus saxatilis)<br />

9


Einleitung<br />

Die Trocken- und Halbtrockenrasen beherbergen eine<br />

außergewöhnliche Steppenheideflora. Es dominieren dabei in<br />

größeren, reichhaltigen Beständen:<br />

• Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)<br />

• Ästige Graslilie (Anthericum ramosum)<br />

• Deutscher Enzian (Gentiana germanica)<br />

• Berg- Aster (Aster amellus)<br />

• Sichelblättriges Hasenohr (Bupleurum falcatum)<br />

• Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum)<br />

• Große Brunelle (Prunella grandiflora)<br />

• Versch. Leinblattarten (Thesium spec.)<br />

• Geißklee (Cytissus nigricans)<br />

• Kriechende Heuhechel (Ohonis repens)<br />

• Tauben- Skabiose (Scabiosa columbaria)<br />

• Große Flockenblume (Centaurea scabiosa)<br />

• Nickende Distel (Carduus nutans)<br />

• Sichelklee (Medicago falcata)<br />

• Hornklee (Lotus corniculatus)<br />

• Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)<br />

• Kugelblume (Globularia elongata)<br />

• Sonnenröschen (Helianthemum nummularium)<br />

• Berg- Gamander (Teucrium montanum)<br />

• Thymian (Thymus serpyllus)<br />

• Ochsenauge (Bupthalmum salicifolium)<br />

• Hirschwurz (Peucedanum cervaria)<br />

• Silberdistel (Carlina acaulis)<br />

• Schafgarbe (Achillea sillefolium)<br />

Mit insgesamt 14 Orchideenarten, sowie 15 weiteren Arten mit dem<br />

Prädikat stark gefährdet, gefährdet und schonungsbedürftig erweist<br />

10


Einleitung<br />

sich das beschriebene Gebiet aus botanischer Sicht <strong>als</strong> besonders<br />

wertvoll.<br />

11


Methoden und Material<br />

2 METHODEN UND MATERIAL<br />

Das Hauptziel des Projektes ist herauszufinden, ob ein<br />

Beweidungsprojekt kostendeckend ist oder nicht.<br />

Um dies darstellen zu können, wurde ein Fragebogen erstellt (siehe<br />

Anhang), der Aufschluss geben soll, welche Kosten anfallen, welche<br />

Förderungen in Anspruch genommen und welche Einnahmen erzielt<br />

werden können. Diese Daten wurden in eine MS- Access Datenbank<br />

aufgenommen und ausgewertet (siehe 2.1).<br />

Zwei der Beweidungsprojekte wurden näher beleuchtet und die<br />

Flächen, die für das Beweidungsprojekt in Anspruch genommen<br />

werden, in ArcGIS dargestellt.<br />

2.1 Erstellung der Datenbank<br />

2.1.1 Erstellung eines Pflichtenheftes<br />

Grundlage der Datenbank ist das Pflichtenheft. Darin wird definiert,<br />

welche Daten in die Datenbank aufgenommen werden sollen und<br />

welche „Features“ die Datenbank beinhalten soll.<br />

Pflichtenheft<br />

• Es soll die Flächengröße aufgenommen werden.<br />

• Es soll aufgenommen werden, wie lange das<br />

Beweidungsprojekt bereits existiert.<br />

• Es sollen die eingesetzte Tierart und die Anzahl der Tiere<br />

aufgenommen werden.<br />

• Alle anfallenden Kosten sollen aufgenommen werden, wie<br />

Kosten für:<br />

o Zaunbau<br />

o Unterstand/ Stall<br />

12


Methoden und Material<br />

o Futterstelle/ Tränke<br />

o Anschaffung der Tiere<br />

o Tierarztkosten<br />

o Anschaffung von Geräten und Fahrzeugen<br />

o Reparaturkosten<br />

o Pacht/ Berufsgenossenschaft/ Versicherungen<br />

o Weiterverarbeitung der geschlachteten Tiere und<br />

Werbung<br />

• Es soll aufgenommen werden, mit welchen Zeitaufwand ein<br />

Betreiber rechnen muss.<br />

• Es sollen alle Einnahmen aufgenommen werden, wie:<br />

o Förderungen<br />

o Verkauf von Tieren, lebend oder geschlachtet<br />

o Sonstige Einnahmen durch Tourismus, Pflegeverträge,<br />

Spenden<br />

• Es sollen auch Erfahrungsberichte, sowie Ausblicke in die<br />

Zukunft des Bweidungsprojektes aufgenommen werden.<br />

• Die Datenbank soll benutzerfreundlich sein.<br />

• Die Daten sollen nur einmal gespeichert werden, um<br />

Inkonsistenz zu vermeiden.<br />

Das Pflichtenheft war Grundlage für den Fragebogen.<br />

2.1.2 Er- Modell- Erstellung für MS Access<br />

Die Vorgaben aus dem Pflichtenheft wurden <strong>als</strong> Grundlage für die<br />

Erstellung eines Entity Relationship Modells (siehe Abbildung 3)<br />

genommen.<br />

13


Methoden und Material<br />

Abbildung 3<br />

Screenshot, ER- Modell<br />

2.1.3 Umsetzen in MS Access<br />

Eine Vorgabe war, die Datenbank so benutzerfreundlich wie<br />

möglich zu gestalten. Aus diesem Grund wurde die gesamte<br />

Bedienung über eine Formularoberfläche gestaltet. Über ein<br />

Startformular können so verschiedene Berichte abgerufen werden<br />

Das Startformular ist ausgestattet mit 4 Schaltflächen denen<br />

jeweils bestimmte Berichte beziehungsweise Abfragen<br />

angeschlossen sind. Beispielsweise dient die Schaltfläche<br />

„Gesamtübersicht Kosten/Einnahmen“ der kompletten Darstellung<br />

sämtlicher Einnahmen und Kosten, unabhängig davon ob sie<br />

einmalig sind oder wiederkehren. Hier soll ein Überblick über die<br />

für einen Betreiber verfügbaren Mittel ermöglicht werden.<br />

Über die Schaltfläche „Datensätze ändern“ gelangt man in ein Menü<br />

von dem aus man neue Datensätze in jede der 4 Tabellen der<br />

Datenbank eintragen kann. Ebenso ist es möglich einzelne<br />

Datensätze zu löschen, z.B. für den Wegfall einer Förderung.<br />

Über das Menü „Finanzen“ gelangt man in ein weiteres Formular, in<br />

dem ausgewählt werden kann ob man eine Übersicht über die<br />

laufenden Kosten eines Betreibers oder die einmaligen<br />

14


Methoden und Material<br />

Anschaffungskosten sehen möchte. Die Ein- und Ausgaben können<br />

jeweils getrennt betrachtet werden oder mit Hilfe der Schaltfläche<br />

„Differenz“ in einer übersichtlichen Gegenüberstellung in Form<br />

eines ausdruckbaren Berichts.<br />

Das Formular „Berichte“ enthält verschiedene Berichte über die<br />

einzelnen Betreiber bzw. die Flächen und der Tierarten. Diese Liste<br />

ist jedoch keinesfalls abschließend und kann jederzeit beliebig<br />

ergänzt werden.<br />

Insgesamt wurde bei der Erstellung der Datenbank auf eine<br />

möglichst übersichtliche und klare Menuführung wert gelegt. Die<br />

Formulare sind klar definiert und somit leicht zu verstehen und zu<br />

bedienen.<br />

Abbildung 4<br />

Screenshot, Datenbank Startformular<br />

2.2 Datenaufnahme<br />

Mit der Literaturrecherche begann die Datenaufnahme. Es wurden<br />

Informationen über Beweidungskonzepte, Viehhaltung und<br />

Kostensätze eingeholt.<br />

Die Daten der Betreiber wurden mit Hilfe eines Fragebogens (siehe<br />

Anhang) in Form eines Interviews aufgenommen. In einem ersten<br />

15


Methoden und Material<br />

Schritt wurden dazu Termine beim Landratsamt Konstanz, beim<br />

Landwirtschaftsamt Stockach und beim Ingenieurbüro Flickinger &<br />

Tollkühn vereinbart, um Adressen von Betreibern von<br />

Beweidungsprojekten zu erhalten.<br />

Anschließend wurden Termine mit den Betreibern selbst<br />

vereinbart.<br />

Bei den zwei Beweidungsprojekten, die näher beleuchtet wurden,<br />

kam zusätzlich das GPS– Gerät „Trimble GPS Pathfinder Pro XR“<br />

(siehe 2.2.2.1) zum Einsatz, mit dessen Hilfe die Beweidungs- und<br />

Futtergewinnungsflächen aufgenommen wurden.<br />

Digitalisierte Karten, Orthophotos, sowie ein Teil der Flächendaten<br />

wurden uns vom Landratsamt Konstanz, dem Landwirtschaftsamt<br />

Stockach und vom Ingenieurbüro Flickinger & Tollkühn, nach<br />

Genehmigung des Regierungspräsidiums Freiburg, Herr Grethler,<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

2.2.1 Einschränkungen bei der Datenaufnahme<br />

Auf unserer Liste der Betreiber standen anfangs 21 Namen. Nach<br />

kurzer Zeit stellte sich heraus, dass es nicht möglich ist, alle<br />

Betreiber in Form eines Interviews aufzunehmen, aufgrund der<br />

begrenzten Zeit des Projektes an sich und unserem persönlichen<br />

Zeitfenster, das wir uns bis Anfang Juni gesetzt hatten.<br />

Deshalb wurden 11 Datensätze in die Datenbank aufgenommen.<br />

2.2.2 Aufnahme der Flächendaten im Gelände<br />

2.2.2.1 Trimble Pathfinder ProXR<br />

Der Trimble Pathfinder ProXR ist ein 12 Kanal GPS-Gerät. Über<br />

diese Kanäle werden die Satellitensignale empfangen. Dabei<br />

handelt es sich um einen kontinuierlich arbeitenden Empfänger,<br />

über den eine permanente Positionsbestimmung ermittelt werden<br />

16


Methoden und Material<br />

kann. Nach der differenziellen Korrektur innerhalb des Gerätes wird<br />

aus den einzelnen Signalen ein Durchschnittswert ermittelt. Die<br />

Genauigkeit der gelieferten geografischen Position liegt bei wenigen<br />

Dezimetern.<br />

Das dazugehörige Handgerät, der Datalogger, ist das TSC 1 mit der<br />

aufgespielten Software Asset Surveyor 5.22. Zum endgültigen<br />

Gebrauch der Daten wird eine Echtzeitkorrektur über ALF Langwelle<br />

durchgeführt.<br />

2.2.2.2 GPS-Aufnahme<br />

Bei der Datenaufnahme im Gelände (siehe Abbildung 5) wurden<br />

Flächenmerkmale (area features) aufgenommen. Diese Daten<br />

wurden anschließend am Computer mit dem Programm Pathfinder<br />

Office 3.0 umgewandelt.<br />

Abbildung 5<br />

Aufnahme mit Trimble Pathfinder ProXR<br />

17


Methoden und Material<br />

2.3 Die extensive Beweidung<br />

2.3.1 Definition und Charakterisierung<br />

„Die Vielfalt an Arten und Biotopen in unserer Kulturlandschaft zu<br />

sichern ist zentrale Aufgabe des Naturschutzes für Deutschland und<br />

internationale Verpflichtung“ (Göteborg- Ziel). (LUICK et al. 2008)<br />

Extensive Beweidungssysteme dienen heute <strong>als</strong> Strategie zur<br />

Offenhaltung und Sicherung von Grünlandökosystemen und<br />

markanten Kulturlandschaften.<br />

Auch wenn sich existierende Extensivbeweidungsprojekte in<br />

Naturraum, Tierrasse und Herdengröße unterscheiden, gibt es doch<br />

viele charakteristische gemeinsame Merkmale:<br />

Durch das Landnutzungsmodell der extensiven Beweidung ist es<br />

oftm<strong>als</strong> möglich, Naturschutzziele zu verwirklichen. Fraß, Tritt und<br />

Dung der Tiere fördern vor allem die Strukturvielfalt und somit die<br />

Entwicklung artenreicher Lebensgemeinschaften. Häufig profitieren<br />

davon sogar sehr selten gewordene Arten, die sich auf den Rote-<br />

Listen befinden.<br />

Auf den Weideflächen befinden sich immer ungenutzte Bereiche wie<br />

Gehölze oder Gebüsche, die ihrerseits jedoch zu einem<br />

gewünschten Strukturmosaik beitragen. Auch wenn diese<br />

selektiven Weidereste einerseits für eine lokale Unter- bzw.<br />

Überbeweidung stehen, erhöhen sie andererseits die Vielfalt der<br />

Weide.<br />

Generell wird auf den Einsatz von Düngemitteln verzichtet, da er<br />

ökologisch unerwünscht und unwirtschaftlich ist.<br />

Die geringe Produktivität von Extensivbeweidungsflächen bei<br />

gleichzeitiger reduzierter Weidepflege führen zu einem hohen<br />

Flächenbedarf mit geringer Besatzdichte. Letztere orientiert sich an<br />

der verfügbaren Futtermenge.<br />

Um den Kapitaleinsatz niedrig zu halten, sollten Betriebsmittel- und<br />

Arbeitszeiteinsatz möglichst gering sein. Futtermittel werden daher<br />

nicht zugekauft. Eine Zufütterung erfolgt nur in der Winterperiode.<br />

18


Methoden und Material<br />

Das Winterfutter wird auf produktiven Standorten gemäht, die<br />

möglichst maschinell zugänglich sind. Diese produktiven Standorte<br />

sollten <strong>als</strong> Heuwerbungsflächen freigehalten und nur gelegentlich in<br />

das Weidesystem einbezogen werden.<br />

Hieraus resultieren unterschiedliche Grünlandflächen aus<br />

intensiveren und extensiveren Weideflächen, wechselnden<br />

Mähweiden und reinen Wiesenflächen.<br />

Bei der Einrichtung von Extensivbeweidungssystemen sind<br />

folgende Aspekte zu berücksichtigen (nach LUICK 1994):<br />

• Besatzdichte in Abhängigkeit von Rassenmerkmalen,<br />

Standort,<br />

Produktivität, Flächengröße<br />

• genug Ausweichflächen bei vielen standörtlich schwierigen<br />

Flächen (steil, nass), um periodische Engpässe zu vermeiden<br />

• Standorte mit empfindlichen Tier- und Pflanzenarten sollten<br />

ausgegrenzt werden<br />

• ausreichende Wasserversorgung, Schattenplätze, Fang- und<br />

Behandlungsstand, Futterstelle, hütesicherer Weidezaun<br />

• Je nach Standort, Klima, Flächengröße und Rasse kann eine<br />

Einstallung im Winter notwendig sein. Hierzu Winterfutter<br />

und Einstreumaterial einkalkulieren.<br />

Bei der Einrichtung von Extensivbeweidungssystemen sind folgende<br />

betriebswirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen (nach LUICK<br />

2002):<br />

• Vorhandensein von weidefähigen Flächen mit geringen oder<br />

keinen<br />

Nutzungskosten<br />

• optimale Nutzung von Prämien und Ausgleichszahlungen<br />

19


Methoden und Material<br />

• Altgebäude, die <strong>als</strong> Stallungen oder Unterstände genutzt<br />

werden können<br />

• Produktion nach Öko- Richtlinien und Aufpreisvermarktung<br />

2.3.2 Beschreibung und Eignung verschiedener<br />

Tierarten und -rassen<br />

Für Extensivweiden steht eine Vielzahl an Weidetieren zur<br />

Verfügung, die jeweils einen unterschiedlichen Einfluss auf die<br />

Vegetation und die Landschaft haben. Diese Pflanzenfresser sollen<br />

„<strong>als</strong> Teil des Ökosystems verstanden werden, nicht <strong>als</strong><br />

Biotoppflege- Werkzeuge, die zu einem genau festlegbaren<br />

Zielzustand von Pflanzengesellschaften und Tierbeständen führen.“<br />

(LUICK et al. 2008) Daher ist es wichtig aufgrund der<br />

Ernährungsbiologie, dem Sozialverhalten, der ursprünglichen<br />

Verbreitung, sowie der bevorzugten Lebensräume auf die passende<br />

Art bzw. Rasse für die jeweilige Projektfläche zu schließen, um den<br />

Weidetieren eine artgerechte Haltung zu gewährleisten.<br />

Entscheidend für den Erfolg einer Extensivbeweidung ist immer,<br />

dass der Einsatz einer bestimmten Tierart und Rasse für den<br />

Einzelfall geprüft wird, da die Ansprüche an Standort, Vegetation,<br />

Nutzungsdauer im Jahr, sowie das Fressverhalten, Sozialverhalten,<br />

Gewicht und Exkremente sehr unterschiedlich sein können.<br />

Im Folgenden werden einige Tierarten vorgestellt, wobei der<br />

Schwerpunkt auf denjenigen liegt, die im vorliegenden Projekt<br />

vorkommen.<br />

2.3.2.1 Pferde<br />

Allgemeines<br />

Die Domestizierung von Pferden durch den Menschen begann erst<br />

vor 5000- 6000 Jahren. Über Jahrtausende hinweg waren sie ein<br />

20


Methoden und Material<br />

wichtiges Jagdwild und dienten vor allem <strong>als</strong> Fleischlieferant. Als<br />

landwirtschaftliches Nutztier hatte das Pferd später einen<br />

bedeutenden Anteil an der Entwicklung von Zivilisation und Kultur<br />

des Menschen. Zeitweilig wurde es auch zu militärischen Zwecken<br />

eingesetzt. Durch die fortschreitende Mechanisierung hat die<br />

Nutzung des Pferdes in Mitteleuropa an Bedeutung verloren. Es<br />

kommt hier heute fast nur noch <strong>als</strong> Sport-, Hobby- und<br />

Freizeitpferd, in Form des Nutzpferdes teilweise beim Holzrücken,<br />

vor.<br />

Die heutigen Hauspferderassen sind aus vielen verschiedenen<br />

Wildpferdepopulationen Europas und Asiens hervorgegangen.<br />

Habitat und Haltung<br />

Die artgemäße Haltung bedingt die Berücksichtigung der Ansprüche<br />

des Pferdes nach ausreichender Bewegung, Licht und<br />

Sozialkontakt. Viele Hauspferdrassen kommen für die ganzjährige<br />

Freilandhaltung in Frage.<br />

Hinsichtlich des Habitats sind Pferde recht flexibel, wobei ebene,<br />

offene bis halboffene, grasreiche Landschaften optimal sind.<br />

Wichtig ist die Bereitstellung eines Unterstandes, der den Tieren<br />

Schutz vor Kälte, Nässe, Hitze, Sonne oder Insekten bietet. Der<br />

Kontakt zu Artgenossen ist der wichtig. Von Natur aus leben Pferde<br />

in Herden, dies bietet ihnen Schutz vor Raubtierfeinden und<br />

Wetterunbilden. Die empfohlene Anzahl von Pferden liegt bei 2<br />

Tieren pro Hektar Weidefläche.<br />

Für die Zäunung kommen Holz, Hartgummistreifen, Stacheldraht<br />

oder Elektrozäune in Betracht. Aus Kostengründen ist für<br />

Extensivbeweidungssysteme eine Kombination aus Stacheldraht<br />

und Elektrozaun zu empfehlen, der für die Tiere gut sichtbar ist und<br />

somit die Verletzungsgefahr erheblich verringert.<br />

Um sich an Maßstäben für die Pferdehaltung orientieren zu können,<br />

hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

21


Methoden und Material<br />

Forsten Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter<br />

Tierschutzgesichtspunkten erstellt.<br />

Fressverhalten<br />

Pferde bevorzugen nährstoffreiche Lebensräume, kommen aber <strong>als</strong><br />

Nichtwiederkäuer auch mit weniger wertvollen Flächen zurecht. Sie<br />

zählen zu den Selektierern, denen gemeinsam ist, dass giftige,<br />

bittere und dornige Pflanzen gemieden werden. Sie sind stark auf<br />

Gräser spezialisiert. Durch die Schneidezähne im Oberkiefer kann<br />

das Gras sehr tief abgebissen werden, was vor allem im Winter ein<br />

großer Vorteil ist. In dieser Jahreszeit werden auch Wurzeln mit<br />

Hilfe der Hufe frei gescharrt.<br />

Zu nährstoffreiches Futter kann zu negativen Auswirkungen in<br />

Form von Koliken und Hufrehe führen.<br />

Durch das selektive Fressverhalten der Pferde zeigt sich auf den<br />

beweideten Flächen ein Mikrogefüge aus kurz abgefressenen, aber<br />

auch verschmähten Bereichen. Gerne werden auch Gehölze<br />

verbissen, was allerdings zu einer Offenhaltung der Landschaft<br />

beitragen kann.<br />

Eignung zur Landschaftspflege<br />

Pferde gehören zu den Tierarten, die in Bezug auf Nahrung und<br />

Klima anspruchslos sind. Durch das oben genannte Fressverhalten<br />

tragen sie in einem bestimmten Maße zur Offenhaltung der<br />

Landschaft bei. Unterstützend hierfür wirkt eine kombinierte<br />

Pferde- und Rinderhaltung. Die Einzäunung ist nicht aufwendig und<br />

der Umgang mit den Tieren selbst aufgrund ihrer<br />

Menschenfreundlichkeit einfach.<br />

Nachteilig ist jedoch die hohe Trittbelastung, da Pferde eine hohe<br />

Mobilität und einen ausgesprochenen Bewegungsdrang haben.<br />

Diese wird durch beschlagene Pferde noch verstärkt. Zudem sollte<br />

unbedingt auf eine angemessene Anzahl an Tieren für die jeweilige<br />

22


Methoden und Material<br />

Weidefläche geachtet werden, um eine großflächige<br />

Narbenschädigung zu verhindern und offene Bodenstellen zu<br />

erhalten.<br />

Das Kotverhalten wirkt nährstoffkonzentrierend. An diesen Stellen<br />

bilden sich Geilstellen, die die Pferde nicht mehr beweiden. Daher<br />

bedarf es zusätzlicher Weidepflegemaßnahmen.<br />

2.3.2.2 Rinder<br />

Allgemeines<br />

Erste Domizierungsnachweise von Rindern fanden etwa vor 8000<br />

Jahren statt. Die Hausrinder stammen alle vom Auerochsen ab.<br />

Dieser war während den Kalt- und Warmzeiten in Mitteleuropa<br />

vorhanden. Sein Verbreitungsgebiet ging von England, Spanien<br />

über China bis nach Skandinavien und Sibirien. In West- und<br />

Mitteleuropa ist die Wildform des Auerochsen um 1400 nach Chr.<br />

verschwunden. Ursachen dafür waren die starke Bejagung, die<br />

Lebensraumzerstörung und die Konkurrenz zum Hausrind.<br />

Die Hausrinder werden in zwei große Gruppen unterteilt:<br />

• Zebus: Verbreitung in Asien, Afrika, Südamerika, Golf<br />

von Mexiko, erkennbar am Buckel im Brust- und<br />

H<strong>als</strong>bereich<br />

• Buckellose: manchmal <strong>als</strong> europäische Rassen<br />

bezeichnet, umfassen alle übrigen Rassen<br />

In Indien wird das Rind sogar <strong>als</strong> heilig verehrt, deshalb dürfen die<br />

Tiere weder getötet, noch ihr Fleisch gegessen werden.<br />

Rassen<br />

Es gibt neun Rinderarten, die es von Büffeln und Bisons anhand des<br />

Hornquerschnittes zu unterscheiden gilt. Zur Gattung der<br />

23


Methoden und Material<br />

eigentlichen Rinder gehört auch der Auerochse. Zu den fünf Arten<br />

zählen des Weiteren Gaur, Banteng, Kouprey und Yak. Diese sind<br />

mit Bison und Wisent kreuzbar, wobei die männlichen<br />

Nachkommen oftm<strong>als</strong> unfruchtbar sind.<br />

Seit jeher wurden Rinder <strong>als</strong> Arbeits- und landwirtschaftliches<br />

Nutztier eingesetzt. Später erst kam die Fleischproduktion hinzu.<br />

Mit dem Aufkommen der Eisenbahn rückte die Viehzucht und<br />

Milchwirtschaft in den Vordergrund.<br />

Die Nutzungsformen dienen der Einordnung in verschiedene<br />

Rassengruppen. Je nachdem, welches Leistungskriterium im<br />

Vordergrund steht, spricht man von Fleisch-, Milch- oder<br />

Arbeitsrassen. Diese werden unter dem Sammelbegriff<br />

Einnutzungsrassen zusammengefasst. Mitte des 20.<br />

Jahrhunderts lösten das Pferd und später der Traktor das Rind <strong>als</strong><br />

Pflugtier ab und es entstanden Zweinutzungsrassen, bei denen<br />

sowohl die Fleisch-, wie auch die Milchleistung von Bedeutung sind.<br />

Nach der Motorisierung wurden die Arbeitsrassen daher in<br />

Fleischrassen oder fleischbetonte Zweinutzungsrassen<br />

umgezüchtet.<br />

Eine weitere Kategorie bilden die Dreinutzungsrassen, zu denen<br />

auch die Landrassen gehören. Sie können <strong>als</strong> anspruchslos,<br />

wetterhart und zäh beschrieben werden. Diese Rasse kann sich mit<br />

einer wesentlich schlechteren Ernährungsgrundlage <strong>als</strong> die<br />

Hochleistungsrinder begnügen.<br />

In Deutschland gibt es keine einheimischen Einnutzungsrassen. Sie<br />

wurden aus anderen europäischen Ländern eingeführt. Bei uns<br />

nehmen milchbetonte Zweinutzungsrassen wie Schwarzbunte,<br />

Fleckvieh und Braunvieh die größte Rolle ein. Der Anteil anderer<br />

einheimischer Rassen ist zurückgegangen. In den letzten 100<br />

Jahren sind viele Rassen ausgestorben, was gleichzeitig eine<br />

Abnahme der genetischen Vielfalt bewirkt.<br />

24


Methoden und Material<br />

In verstärktem Maße findet man mittlerweile allerdings Fleisch- und<br />

Landrassen, die extensiv gehalten werden können.<br />

Im Folgenden soll auf die im Projekt gehaltenen Rinderrassen noch<br />

genauer eingegangen werden:<br />

Galloway<br />

Abbildung 6 Galloway- Rinder<br />

Kennzeichen<br />

• kleinrahmig<br />

• Gewicht von 450- 590kg bei Kühen und 600- 900kg bei<br />

Bullen<br />

• kurzbeinig, kurzköpfig, hornlos, meist schwarz<br />

• anspruchslos und gutmütig<br />

• langes, weiches, welliges, dichtes Haar ist in Kombination mit<br />

dem sehr guten Vermögen zur Einlagerung von Fettreserven<br />

für den Winter vorteilhaft; wohingegen das dichte Haar im<br />

Sommer auch nachteilig sein kann<br />

25


Methoden und Material<br />

Verbreitung<br />

• Ursprung im Südwesten Schottlands<br />

• verbreitet in Großbritannien, Kanada, Argentinien und<br />

Australien<br />

• in Deutschland seit Anfang der 70er- Jahre in zahlreichen<br />

Betrieben zufinden<br />

• seit einigen Jahren starke Nachfrage nach Galloway- Rindern<br />

Leistung<br />

• anspruchslos in Futter und Haltung<br />

• widerstandsfähig<br />

• ruhiges Temperament<br />

• friedfertig und fügsam<br />

• gut für sumpfiges Gelände geeignet wegen großflächigen<br />

Klauen<br />

• geringe Geburtsgewichte, daher leichte Kalbungen<br />

• gute Fleischqualität, zart<br />

Hinterwälder Rind<br />

Kennzeichen<br />

• etwa so großwie die Galloways und gleicher Gewichtsrahmen<br />

• edle, zierliche Rasse<br />

• meist gescheckt, mit weißem Kopf und Beinen<br />

• behornt<br />

Verbreitung<br />

• höhere Lagen des südlichen Schwarzwaldes<br />

• viele Herden in der Schweiz<br />

Leistung<br />

• gut geeignet für steile Hanglagen, Trittsicherheit und<br />

Steigfähigkeit<br />

26


Methoden und Material<br />

• verursachen geringe Erosionsschäden<br />

• geringe Krankheitsanfälligkeit, langlebig<br />

• leichtkalbig<br />

• Haltung <strong>als</strong> Milch- und Mutterkühe<br />

• gute Eignung für die Haltung an extremen Standorten,<br />

Einsatz im Naturschutz<br />

Zuchtgeschichte<br />

• ursprünglich in der Oberrheinebene<br />

• Zurückdrängung in den südlichen Hochschwarzwald<br />

• in jüngster Zeit Hereinnahme von Vorderwälderblut, um<br />

größeren Rahmen zu züchten<br />

• Baden- Württemberg zahlt den Besitzern Haltungsprämien<br />

Abbildung 7 Hinterwälder<br />

Deutsch- Angus<br />

Kennzeichen<br />

• Fleischrind mittleren Rahmens<br />

• Gewicht der Kühe: 500- 700kg; Gewicht der Bullen: 1000-<br />

1200kg<br />

• schwarz bis dunkelbraun, rot bis gelbgrau<br />

27


Methoden und Material<br />

• teilweise angeborene Hornlosigkeit<br />

Abbildung 8 Angus<br />

Verbreitung<br />

• Deutschland<br />

• kein zusammenhängendes Zuchtgebiet<br />

Leistung<br />

• gute Muttereigenschaften<br />

• genügsam, anpassungsfähig, gutartig<br />

• hervorragende Fleischqualität<br />

• leichtkalbig<br />

Zuchtgeschichte<br />

• in Deutschland um 1950 Kombinationskreuzung mit Aberdeen<br />

Angus und deutschen Zweinutzungsrassen<br />

• Zuchtziel auf Körperlänge, Bodenfreiheit, mäßigen Fettansatz<br />

• war lange Zeit häufigste Fleischrinderrasse<br />

Heckrind- Rückzüchtung zum Auerochsen<br />

Das Heckrind stellt eine Besonderheit unter den Rinderrassen dar.<br />

In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts begannen die Gebrüder<br />

Heck (Zoodirektoren der Tiergarten München und Berlin) ihre<br />

Bestrebungen, den Auerochsen zurück zu züchten. Sie kreuzten<br />

28


Methoden und Material<br />

spezielle Rinderrassen, bei denen man davon ausging, dass in<br />

ihnen teilweise noch ursprüngliches Genmaterial vorhanden sei.<br />

Zur Kreuzung wurden 15 verschiedene Rinderrassen verwendet,<br />

unter anderem Steppenrind, Highland, Braunvieh, Korsisches Rind,<br />

Spanisches und Französisches Kampfrind. Phänotypisch waren die<br />

Erfolge beträchtlich, dass heißt sie ähnelten durchaus in ihrem<br />

Erscheinungsbild dem Auerochsen.<br />

Abbildung 9<br />

Heckrinder<br />

Später wurden die Kreuzungsversuche der Gebrüder Heck durch<br />

andere Tierparks fortgeführt, um vor allem Merkmale des<br />

Auerochsen wie Geschlechtsdimorphismus, Winterfell und Form der<br />

Hörner zu rekonstruieren.<br />

Trotz der gewissen Ähnlichkeit bleiben die Heckrinder in ihrer<br />

Größe hinter der des Auerochsen zurück. Bullen erreichen eine<br />

durchschnittliche Widerristhöhe von 1,42m bei einem Gewicht von<br />

700- 900kg. Kühe werden im Schnitt 1,31m groß bei einem<br />

Gewicht von 500- 600kg. Heckrinder sind im Vergleich zum<br />

Auerochsen zu kurzbeinig, haben einen gestauchten Kopf, die<br />

Hörner sind dünner, zu aufrecht und die Spitzen zeigen oft nicht<br />

nach innen.<br />

„Viele Bullen sind schwarz mit gelbem A<strong>als</strong>trich und weißem<br />

Mehlmaul, es treten jedoch auch braune Exemplare auf. Kühe sind<br />

29


Methoden und Material<br />

braun oder schwarz gefärbt. Kälber werden mittelbraun geboren<br />

und färben nach einigen Wochen um.“ (LUICK et al. 2008)<br />

Heute stehen Heckrinder im Interesse von Forschern und vor allem<br />

Naturschützern. Bedeutung haben sie in der Landschaftspflege zur<br />

Schaffung von halboffenen Weidelandschaften. Häufig werden sie<br />

in Großschutzgebieten mit anderen „großen Pflanzenfressern“<br />

eingesetzt, wie Beispiele in den Niederlanden (Reservate Slikken<br />

van Flakkee im Grevelingenbecken und Oostvaardersplassen in<br />

Flevoland) und mittlerweile auch in Deutschland zeigen.<br />

Aufgrund ihrer Zähigkeit sind sie für die ganzjährige<br />

Freilandhaltung geeignet. Da sie sehr lebhaft sind, findet man sie<br />

meist auf Flächen, die nicht frei zu betreten sind.<br />

Habitat und Haltung<br />

Optimale Habitate für den Auerochsen waren offene Laubwälder,<br />

Waldsteppen, Savannen, Flussauen und feuchte Niederungen.<br />

Auerochsen hielten sich vermutlich in der Ebene und im Hügelland<br />

auf, Wisente vermehrt im Hügel- und Bergland.<br />

Für Rinder, die ganzjährig im Freien gehalten werden, sollte der<br />

Offenlandanteil sehr hoch sein. „Gehölzbestände werden gern <strong>als</strong><br />

Deckung genutzt, junge Weichhölzer auch gefressen, wichtig sind<br />

jedoch Grasfluren für die Nahrungssuche.“ (LUICK et al. 2008)<br />

Langanhaltende Schneelagen sind ungünstig.<br />

Zur Landschaftspflege eignen sich vor allem extensive<br />

Zweinutzungs- und Fleischrassen in Mutterkuhhaltung,<br />

Jungtieraufzucht oder Pensionsviehhaltung. Alle diese Systeme sind<br />

wenig arbeitsintensiv. Für die Mutterkuhhaltung ist insbesondere<br />

die ganzjährige Freilandhaltung geeignet, an die folgende<br />

Anforderungen gestellt werden:<br />

• Flächengröße und –struktur müssen so bemessen werden,<br />

dass der Kuh bei der Kalbung genügend Abstand von der<br />

Herde ermöglicht wird<br />

30


Methoden und Material<br />

• für 10 bis 15 Rinder muss es jeweils eine frostsichere<br />

Trinkeinrichtung geben<br />

• Futter sollte flächenmäßig ausgebracht werden, um dem<br />

natürlichen Verhalten der Tiere, gemeinsam zu fressen,<br />

nachzukommen<br />

• Witterungsschutz für die gesamte Herde<br />

• möglichst täglich Kontakt zu den Tieren suchen, damit<br />

diese nicht scheu werden<br />

Auf vielen Ganzjahreswiesen und kleineren Flächen werden die<br />

Rinder in Herden mit nur einem Bullen gehalten, damit kein<br />

Reviersystem ausgebildet wird.<br />

Die Zäunung ist nicht aufwendig und für Wildtiere im Allgemeinen<br />

problemlos durchgängig. Empfohlen werden Stacheldraht- oder<br />

Elektrozäune oder eine Kombination aus beiden. Der Zaun sollte<br />

eine Höhe von 1, 20m haben.<br />

Generell ist die Rinderhaltung aufwendiger <strong>als</strong> die von Pferden, da<br />

jedes Rind innerhalb von sieben Tagen nach der Geburt durch zwei<br />

Ohrmarken gekennzeichnet werden muss. Regelmäßig sind<br />

Blutproben zu entnehmen. Dazu kommen die hohen Ansprüche der<br />

Tiere an die Nahrungsqualität.<br />

Fressverhalten<br />

Eine von Rindern beweidete Fläche zeigt ein völlig anderes<br />

Erscheinungsbild, <strong>als</strong> beispielsweise eine Pferdeweide. Rinder sind<br />

keine Selektierer, daher ist bei ihnen die Empfindlichkeit gegenüber<br />

Giftpflanzen wesentlich geringer. Sie sind Grasfresser, die jedoch<br />

mehr Kräuter und Gehölzteile aufnehmen <strong>als</strong> Pferde. Auch Blätter,<br />

Zweige und junge Rinde werden aufgenommen.<br />

Durch das besondere Verdauungssystem der Rinder kann ein<br />

größerer Teil der aufgenommenen Nahrung genutzt werden. Das<br />

Ernährungssystem der Rinder <strong>als</strong> Wiederkäuer stellt eine<br />

31


Methoden und Material<br />

„Anpassung an die optimale Verwertung von saisonalen<br />

Nahrungsmaxima“ (LUICK et al. 2008) dar. Im Gegensatz zu<br />

Pferden weiden Rinder überwiegend tagsüber.<br />

Rinder benötigen qualitativ hochwertige Nahrung, da sie <strong>als</strong><br />

Wiederkäuer nicht wie Pferde qualitativ schlechte Nahrung durch<br />

mehr Aufnahme an Futter ausgleichen können. Da Rinder auch<br />

keine Schneidezähne haben, müssen sie das Gras mit der Zunge<br />

umwickeln und ausrupfen. Im Winter können sie daher nicht wie<br />

Pferde, den kurzen Weiderasen weiter nutzen.<br />

Eignung zur Landschaftspflege<br />

Für Biotoptypen, die ohnehin durch Beweidung mit Rindern<br />

entstanden sind, ist die Wiederaufnahme oder Fortsetzung der<br />

Beweidung das optimale Mittel zum Erhalt dieser Flächen.<br />

Bei der Auswahl einer Rinderrasse für ein Weidegebiet können<br />

verschiedene Aspekte eine Rolle spielen (LUICK et al. 2008):<br />

• Fleischqualität und –menge<br />

• Verkaufswert von Zuchttieren<br />

• geringer allgemeiner Management- Aufwand<br />

• geringer Aufwand bei Fang und Verladung<br />

• Beruhigung von Naturschutzgebieten durch wehrhaft<br />

wirkende, langhornige Tiere<br />

• Sicherheit von Besuchern auf frei zugänglichen Flächen<br />

• Auerochsen- Ähnlichkeit<br />

• Temperament, Lebhaftigkeit<br />

• Förderung einer bedrohten Rasse<br />

Rinder zählen in Bezug auf die Belastung der Flächen durch Tritt<br />

zum Intermediärtyp. Durch ihr hohes Gewicht ist die Trittbelastung<br />

höher <strong>als</strong> bei anderen Weidetieren wie Schafen und Ziegen. Auch<br />

ihr Fressverhalten ist weniger selektiv <strong>als</strong> das von Pferden, Schafen<br />

oder Ziegen. Daher sind Vegetationsmosaike nicht so deutlich zu<br />

32


Methoden und Material<br />

erkennen wie bei den anderen Tierarten und die Unterhaltung des<br />

Weiderasens somit weniger effektiv. Allerdings kann die<br />

Rinderweide fördernd auf verschiedene Blütenpflanzen wirken, da<br />

die Tiere im Vergleich zu Schafen und Ziegen diese nur zufällig und<br />

nicht gezielt mitfressen.<br />

Gebüsche und Gehölze können Rinder durch ihren Verbiss besser<br />

zurückdrängen und teilweise an der Ausbreitung hindern <strong>als</strong> Pferde.<br />

Charakteristisch für beweidete Flächen mit Rindern sind die<br />

Viehgangeln und Kuhbüsche. Das sind solitäre Weidebäume mit<br />

mehreren Kernen. Im Kuhbuschstadium entstehen aus<br />

Einzelpflanzen Sträucher, die ständig abgefressen werden. In ihrem<br />

Zentrum wächst ein Hauptstrang durch, während die Seiten immer<br />

wieder abgefressen werden. Auf diese Weise verwachsen die<br />

Stämme mit der Zeit zu skurrilen Formen. Rinder beeinflussen <strong>als</strong>o<br />

sowohl die Artenzusammensetzung, <strong>als</strong> auch die Wuchsformen von<br />

Gehölzen.<br />

Vor allem in Kombination der Beweidung mit Rindern und Pferden<br />

besteht die Möglichkeit, die Sukzession von Offenland zu Wald zu<br />

verzögern, vielleicht sogar ganz anzuhalten. Diese beiden Tierarten<br />

zählen zu den wichtigsten Landschaftsgestaltern.<br />

Wirtschaftliche Bedeutung<br />

Heute ist die Rinderhaltung der wichtigste Produktionszweig in der<br />

baden- württembergischen Landwirtschaft. Die Vermarktung der<br />

Produkte kann <strong>als</strong> Direktvermarktung, über<br />

Erzeugergemeinschaften, genossenschaftlichen oder privaten<br />

Handel oder Direktverkauf an einen Schlachtbetrieb erfolgen.<br />

Mittlerweile gibt es für Rindfleisch viele Markenprogramme.<br />

Eine extensive Beweidung ist nur dann sinnvoll, wenn es sich für<br />

die Landwirte rechnet. Die Wirtschaftlichkeit hängt nach KULLMANN<br />

und GRÄBER (in LUICK 2000) von folgenden Faktoren ab:<br />

• Rassenwahl<br />

33


Methoden und Material<br />

• Standortseignung<br />

• Anrecht auf Grünlandprämien und Erhaltung<br />

gefährdeter, regionaler<br />

• Nutztierrassen<br />

• Weidemanagement<br />

• Herdengröße<br />

• erzeugte Qualität<br />

• erzielter Erzeugerpreis<br />

• feste und variable Produktionskosten<br />

• Managementfähigkeit des Tierhalters<br />

•<br />

Besonders in der Mutterkuhhaltung soll die Ausnutzung der<br />

Direktvermarktung zur Ausschöpfung der damit verbundenen<br />

höheren Verkaufspreise beitragen.<br />

2.3.2.3 Schafe<br />

Allgemeines<br />

Die Domestizierung von Schafen durch den Menschen begann vor<br />

etwa 10000 Jahren in Vorderasien. In Mitteleuropa gab es ab 7000<br />

vor Chr. die ersten domestizierten Schafe, die sich vom<br />

Mittelmeergebiet über fast ganz Europa bis nach Afrika, Asien,<br />

Amerika und Australien verbreiteten. Für die weltweite Verbreitung<br />

sprechen ihre sehr gute Anpassungsfähigkeit, ein breites<br />

Nutzungsspektrum und das Fehlen religiöser Tabus. Dass heißt, es<br />

gibt keine Religionsgemeinschaften, die die Tötung von Schafen<br />

und deren Verzehr verbieten.<br />

34


Methoden und Material<br />

Abbildung 10<br />

Schaf von Beweidungsprojekt A<br />

Bis heute dienen Schafe <strong>als</strong> Fleisch-, Wolle- und Milchlieferant. Seit<br />

der Erfindung synthetischer Fasern ist die Bedeutung des Schafes<br />

<strong>als</strong> Wollelieferant allerdings stark zurückgegangen.<br />

Rassen<br />

Heute existieren weltweit mehr <strong>als</strong> 1000 Schafrassen. Diese<br />

werden in die Kategorien Woll-, Fleisch- und Landrassen eingeteilt,<br />

wobei mittlerweile die Grenzen zwischen den einzelnen Klassen<br />

nicht mehr allzu scharf gezogen werden können. Die feinste Wolle<br />

liefern Merinoschafe, gröbere Wolle kommt von Lang- und<br />

Kurzwollrassen. Diese Rassen sind bei uns nur selten anzutreffen.<br />

Durch den Preisverfall der Wolle und dem großen Aufwand bei der<br />

Schur ist der Trend von den Wollrassen weggegangen.<br />

Heutzutage ist das wichtigste Einkommen der Schäfer der Verkauf<br />

der Schlachtlämmer. Deswegen wird vor allem auf mehr<br />

Fleischansatz gezüchtet und einheimische Fleischrassen gehalten.<br />

Eine vierte Kategorie könnte die der Milchschafe sein, für die der<br />

Ausdruck „Landrassen“ nicht mehr ganz passend ist. Milchschafe<br />

35


Methoden und Material<br />

zeigen eine Milchleistung, die das Zehnfache ihres Körpergewichts<br />

erreicht.<br />

Die große Rassenvielfalt ist unter anderem darauf zurückzuführen,<br />

dass Schafe auch heute noch extensiv gehalten werden.<br />

Landrassen haben wieder mehr an Bedeutung gewonnen, da man<br />

erkannt hat, dass diese Rassen zur Landschaftspflege und<br />

Erhaltung von Kulturgut beitragen.<br />

In Anpassung an spezielle Nahrungs- und Klimagegebenheiten sind<br />

Lokalrassen entstanden, die durch andere fast nicht mehr ersetzbar<br />

sind.<br />

Habitat und Haltung<br />

Natürlicherweise sind Schafe an trockene, warme Lebensräume in<br />

offenen oder halboffenen Landschaften angepasst. Sie können sich<br />

jedoch mit unterschiedlichen klimatischen und geographischen<br />

Gegebenheiten gut zurechtkommen. Ihr Verbreitungsgebiet reicht<br />

vom „nicht eingedeichten Vorland der Nordseeküste bis zum<br />

Hochgebirge und von Gegenden jenseits der Polarkreise bis zu den<br />

Tropen.“ (SAMBRAUS 2001). Sie kommen mit Steppen,<br />

Halbwüsten, Mooren und anderen Grenzertragsböden zurecht, auf<br />

denen andere Tierarten schon nicht mehr leben können. „Dauerhaft<br />

nasse Feuchtgebiete oder regelmäßig hohe Schneelagen sollten<br />

Ausschlusskriterium für die ganzjährige Freilandhaltung sein.“<br />

(LUICK et al. 2008)<br />

Früher war in Mitteleuropa die Wanderschäferei die<br />

Haupthaltungsform. Die Schafe wurden in der freien Landschaft<br />

gehütet. Durch diese jahrhundertelange Haltungsform sind ganz<br />

spezielle Biotope wie Kalkmagerweiden und Heiden überhaupt erst<br />

entstanden. Für diese Nutzung waren Schafe mit langen Beinen für<br />

einen raumgreifenden Schritt, harte widerstandsfähige Klauen und<br />

ein nicht zu hohes Körpergewicht erwünscht. Durch<br />

36


Methoden und Material<br />

Industrialisierung, Infrastrukturausbau und intensivere Nutzung der<br />

landwirtschaftlichen Flächen wurde die Wanderschäferei mehr und<br />

mehr verdrängt.<br />

Eine weitere Haltungsform stellt die Hütehaltung dar, die jedoch<br />

vermehrt schon standortgebunden abläuft.<br />

Es erfolgte eine Umstellung zur weniger arbeits- und zeitintensiven<br />

Koppelhaltung, bei der keine ständige Aufsicht mehr<br />

gewährleistet sein muss. Die Ansprüche an die Schafe beziehen<br />

sich nicht mehr auf den Aspekt, dass möglichst weite Strecken<br />

zurückgelegt werden müssen. Der Wanderungsdrang ist sogar<br />

unerwünscht, so dass die Züchtung in eine ganz andere Richtung<br />

lief.<br />

Heutige Anteile an den Betriebsformen:<br />

Betriebsform Anteil (%)<br />

Wanderschäferei 15<br />

Hütehaltung 40<br />

Koppelhaltung 45<br />

Bei der Zäunung werden für die meisten Schafrassen 1m hohe<br />

Knotengeflechtzäune aus Draht empfohlen. Aber genau wie bei den<br />

Ziegen gibt es auch Rassen, die ein besonders gutes<br />

Sprungvermögen haben. Die Zäune sind dann dementsprechend<br />

anzupassen.<br />

Elektrozäune sind bei naturnaher, ganzjähriger Beweidung nicht zu<br />

empfehlen, da sie schnell zuwachsen und somit den Arbeits- und<br />

Pflegeaufwand erhöhen. Vor allem für Tiere mit Hörnern besteht<br />

die Gefahr hängen zu bleiben. Für einige Rassen bietet sich auch<br />

ein Stacheldrahtzaun an.<br />

Auch wenn sich Schafe gut an unterschiedliche klimatische und<br />

geographische Gegebenheiten anpassen können, ist bei<br />

ganzjähriger Freilandhaltung ein Unterstand empfehlenswert, in<br />

37


Methoden und Material<br />

dem die Tiere bei starkem Regen, Sturm oder Hitze Schutz finden<br />

können.<br />

Die empfohlene Zahl von 13 Mutterschafen pro Hektar sollte<br />

eingehalten werden.<br />

Fressverhalten<br />

Genau wie Ziegen können Schafe Pflanzen ganz gezielt selektieren.<br />

Sie werden <strong>als</strong> spezialisierte Grasfresser eingeordnet. Sie weichen<br />

aber auch vor Kräutern und Gehölzen nicht zurück. So zeigen sie<br />

eine optimale Anpassung an die Ausnutzung eines geringen<br />

Futterangebots. Bevorzugt gefressen werden jedoch saftige, frische<br />

Pflanzen. Gras wird mir den Zähnen erfasst und sehr tief über dem<br />

Boden abgebissen.<br />

Eignung zur Landschaftspflege<br />

Durch die Fähigkeit, Landschaften offen zu halten und somit<br />

Kulturgut zu erhalten und zu gestalten, hat die extensive<br />

Schafhaltung an Bedeutung wieder gewonnen. Dem Menschen ist<br />

klar geworden, dass erst durch die jahrhundertelange Beweidung<br />

mit Schafen, vor allem im Zuge der Wanderschäferei, viele<br />

wertvolle Biotoptypen entstanden sind und diese auch nur durch<br />

den Erhalt dieser Nutzungsform zu erhalten sind.<br />

Schafe sind je nach Rasse auf fast allen Flächen einsetzbar. Sie<br />

können in steilen und flachen Lagen, sowie auf trockenen und<br />

feuchten Standorten gehalten werden. Durch ihr oben<br />

beschriebenes Fressverhalten kommen sie mit einem geringen<br />

Futterertrag aus.<br />

Positiv ist nicht nur ihre Gutmütigkeit gegenüber dem Menschen,<br />

sondern auch gegenüber Rindern und Pferden, mit denen sie<br />

verträglich zusammen gehalten werden können. Da Schafe ein<br />

anderes Nahrungsspektrum <strong>als</strong> diese besitzen, wirkt sich diese<br />

38


Methoden und Material<br />

Tierkombination positiv auf die vielfältige Naturraumgestaltung<br />

aus.<br />

Ein weiterer positiver Effekt ist die geringe Trittbelastung, von der<br />

so gut wie keine Erosionsgefahr ausgeht. Nicht umsonst werden<br />

ihre Klauen <strong>als</strong> „goldene Hufe“ bezeichnet, die weideschonend sind<br />

und einen guten Rasen ergeben.<br />

Durch den Transport von kleineren Tieren und Pflanzensamen in<br />

ihren Hufen, dem Fell und Kot, tragen Schafe zur Verbreitung<br />

bestimmter Arten bei. So wird für einige Arten durch die<br />

Wanderschäferei eine gewisse Vernetzung von Lebensraumtypen<br />

bewirkt. Aufgrund des Nährstofftransfers von den Weideflächen in<br />

den Pferch wird ein gewünschter Aushagerungseffekt erzielt.<br />

Entscheidend für den Einfluss auf Landschaft und Vegetation ist<br />

immer die Dichte, in der die Tiere auf den Flächen weiden. Bei<br />

hoher Dichte haben die Tiere den Effekt einer Mähmaschine, die<br />

fast alle Pflanzenarten vertilgt. Im Gegensatz dazu steht die<br />

ganzjährige Weidehaltung mit geringen Tierdichten, bei denen die<br />

Tiere richtig selektiv fressen können.<br />

Vor allem im Naturschutzsinne trägt die Schafbeweidung in<br />

geringer Dichte zum Schutz von Heideflächen, Mooren und Almen<br />

bei und verhindert eine Verbuschung.<br />

Wirtschaftliche Bedeutung<br />

Hauptanteil an der Vermarktungsform hat die Direktvermarktung<br />

von Lammfleisch. Strenge gesetzliche Vorschriften regeln die<br />

Schlacht-, Zerlegungs- und Verkaufsbedingungen. „Seit 1980<br />

besteht eine EU- Marktordnung für Schaffleisch, die neben<br />

Einfuhrbegrenzungen auch die Möglichkeit zu<br />

Investitionsmaßnahmen und Zuschüssen zur privaten Lagerhaltung<br />

vorsieht.“ ( DIE LANDWIRTSCHAFT 2007). Diese Marktordnung<br />

enthält zum einen Erzeugerprämien, die zur Sicherung des<br />

Einkommens der Schäfer dienen sollen. Darüber hinaus gibt es eine<br />

39


Methoden und Material<br />

Sonderprämie für benachteiligte Gebiete. Im Zuge der Agrarreform<br />

wurde diese Förderungsart durch eine Betriebsprämie abgelöst, mit<br />

der die Direktzahlungen in vollem Umfang entkoppelt werden. Ab<br />

2009 soll diese Betriebsprämie dann zu einer einheitlichen<br />

Flächenprämie umgewandelt werden.<br />

Neben den üblichen Vermarktungswegen sind für Lammfleisch auch<br />

einzelne Markenfleisch- Programme entstanden.<br />

2.3.2.4 Ziegen<br />

Allgemeines<br />

Die Domestizierung von Ziegen durch den Menschen begann vor<br />

etwa 10000 Jahren. Die Wildform der Hausziege ist die<br />

Bezoarziege. Bis heute werden Ziegen wegen ihrer Milch, dem<br />

Fleisch, der Häute und manche Rassen wegen ihrer Wolle gehalten.<br />

Vermehrt findet man sie in Gebieten, wo bestimmte Tierarten wie<br />

Rind oder Schwein nicht getötet bzw. gegessen werden dürfen.<br />

Auch in Notzeiten hat sich die Ziege immer wieder durch ihr sehr<br />

anspruchsloses Verhalten bezahlt gemacht.<br />

Rassen<br />

Von den rund 200 Ziegenrassen auf der Erde stammen nur wenige<br />

aus Mitteleuropa. In Deutschland sind nur vier Stück heimisch. Das<br />

vorrangige Zuchtziel lag auf der Milchleistung. Daher können bei<br />

extensiver Beweidung Euterprobleme auftreten. Reine<br />

Fleischziegen und Arbeitsziegen gibt es in Mitteleuropa kaum.<br />

Typische Extensivrassen wie bei den Schafen fehlen in<br />

Deutschland.<br />

In der Vergangenheit wurde auf Hornlosigkeit gezüchtet, um die<br />

Verletzungsgefahr der Tiere untereinander und gegenüber dem<br />

Menschen zu senken. Als nachteilig stellte sich jedoch heraus, dass<br />

40


Methoden und Material<br />

Hornlosigkeit häufig mit Unfruchtbarkeit der Böcke und dem<br />

Auftreten von Zwittern gekoppelt war.<br />

Bis heute kann die Ziege durch ihre zutrauliche,<br />

menschenfreundliche Art charakterisiert werden.<br />

Abbildung 11<br />

Walliser Schwarzh<strong>als</strong>ziege<br />

Habitat und Haltung<br />

Ziegen stammen ursprünglich aus bergigen Landschaften. Sie sind<br />

sehr geländegängig, können gut klettern und sind<br />

bewegungsfreudig. Ein optimaler Lebensraum bietet große<br />

abwechslungsreiche Flächen mit natürlichen oder künstlichen<br />

Unterständen, die eine Salzlecke und einen guten Überblick haben.<br />

Ein Witterungsschutz ist unerlässlich, da Ziegen relativ<br />

witterungsempfindlich sind und auf offenen Weideflächen ohne<br />

Unterstand sehr schlechte Konditionen zeigen. „Man kann<br />

Umzäunungen kaum genügend hoch und dicht machen, um sie am<br />

Entkommen zu hindern.“ (SAMBRAUS 2001) Nicht umsonst gelten<br />

sie <strong>als</strong> „Ausbruchskünstler“. Der Zaun sollte daher mindestens 1,<br />

20m hoch sein und aus relativ engen Maschen bestehen, über die<br />

noch ein Stacheldraht gespannt sein kann. Auch Elektrozäune<br />

haben sich bewährt, sind jedoch arbeits- und zeitintensiver.<br />

41


Methoden und Material<br />

Die empfohlene Zahl von 13 Mutterziegen pro Hektar sollte<br />

eingehalten werden.<br />

Fressverhalten<br />

Ziegen können sehr anspruchslos sein und sich in Notzeiten sogar<br />

von Küchenabfällen oder Papier ernähren. Bei breiter<br />

Nahrungspalette fressen sie jedoch selektiv und können so ganz<br />

gezielt bestimmte Pflanzen herausfressen. Ziegen werden im<br />

Fraßverhalten dem Intermediärtyp zugeordnet, der zwischen<br />

Grasfressern und Konzentratselektierern angesiedelt ist. Gerne<br />

werden auch Laub, Rinde und Zweige gefressen. Büsche können bis<br />

zu einer Höhe von 2m erreicht werden, indem sich die Tiere auf die<br />

Hinterbeine stellen. Dabei werden auch dornige Gehölze nicht<br />

verschmäht. Der Gehölzanteil kann über 50% des Gesamtfutters<br />

ausmachen. Verkarstungen im Mittelmeerraum sind in einigen<br />

Gebieten auf die Ziegenhaltung zurückzuführen. Daher gilt es wie<br />

überall eine Beweidung gezielt und mit angemessenen<br />

Besatzdichten durchzuführen.<br />

Ziegen weiden die Vegetation nicht gleichmäßig ab, sondern<br />

wechseln nach wenigen Bissen von Pflanzenart zu Pflanzenart.<br />

Giftige Pflanzen schaden ihnen in der Regel nicht.<br />

Eignung zur Landschaftspflege<br />

Ziegen zählen zu den Tierarten, die in Bezug auf Nahrung sehr<br />

anspruchslos sein können. Durch das oben beschriebene<br />

Fressverhalten sind Ziegen dafür bekannt, durch Überweidung<br />

erhebliche ökologische Schäden verursachen zu können. Werden<br />

dagegen die hemmungslose Ausdehnung der Bestände vermieden,<br />

können Ziegen ökologisch sinnvoll eingesetzt werden. Sie eignen<br />

sich hervorragend zur Erstpflege, Eindämmung und Beseitigung<br />

von Verbuschung, sowie zur Schaffung einer größeren<br />

Heterogenität auf den Flächen. Da Gehölze dem Grünland<br />

42


Methoden und Material<br />

vorgezogen werden, schaffen sie keinen Weiderasen wie Pferde<br />

oder Rinder und lassen die Artenzusammensetzung des Grünlands<br />

unbeeinflusst.<br />

Je nach gewünschtem Effekt auf der jeweiligen Beweidungsfläche<br />

ist es sinnvoll, Ziegen zusammen mit Schafen, Rindern oder<br />

Pferden auf die Fläche zu bringen, um so sowohl eine Beweidung<br />

der Grasfluren, <strong>als</strong> auch der Gebüsche zu erreichen.<br />

Der Einsatz von Ziegen ist vor allem auf trockenen Böden in<br />

felsigen Lebensräumen optimal. Selbst steile Hänge können ohne<br />

Probleme beweidet werden.<br />

Die Einzäunung ist aufgrund der Ausbruchsfreudigkeit von Ziegen<br />

aufwendiger <strong>als</strong> bei anderen Tierarten. Der Umgang mit den Tieren<br />

selbst ist durch das zutrauliche Wesen und ihrer<br />

Menschenfreundlichkeit einfach.<br />

2.4 Die Tierseuchenbekämpfung<br />

Im Veterinärrecht werden Tierseuchen <strong>als</strong> Krankheiten oder<br />

Infektionen mit Krankheitserregern definiert, die bei Tieren<br />

auftreten und auf Tiere oder Menschen übertragen werden können.<br />

Oft besteht die Möglichkeit einer gefährlichen Massenausbreitung.<br />

Dadurch kann es für den einzelnen Tierhalter und den gesamten<br />

angeschlossenen Wirtschaftsbereich, zum Beispiel in Form von<br />

Handelsrestriktionen zu erheblichen Verlusten kommen.<br />

Grundlage der staatlichen Tierseuchenbekämpfung ist das<br />

Tierseuchengesetz. Aufgabe ist es demnach, Tierseuchen im Inland<br />

zu bekämpfen, eine Einschleppung aus dem Ausland zu verhindern<br />

und die Pflichten eines Tierhalters zu definieren.<br />

Anzeigepflichtige Tierseuchen sind durch Rechtsverordnung<br />

festgelegt. Verdächtige oder kranke Tiere müssen von fremden<br />

Tieren anderer Besitzer ferngehalten werden. Diese Art der<br />

Seuchen gilt <strong>als</strong> besonders gefährlich. Der Tierhalter hat diese<br />

unverzüglich anzuzeigen.<br />

43


Methoden und Material<br />

Meldepflichtige Tierkrankheiten unterliegen einer Beobachtung,<br />

um Rückschlüsse auf Verbreitung und Häufigkeit ziehen zu können.<br />

Die Meldepflicht liegt nicht wie oben beim Tierhalter, sondern bei<br />

den Untersuchungsstellen und Tierärzten.<br />

Beispiele infektiöser Erkrankungen bei Huftieren:<br />

Krankheit<br />

betroffene anzeigepflichtig meldepflichtig<br />

Tierart<br />

Rotz Pferd X<br />

Schweinepest Schwein X<br />

Euterpocken Rind X<br />

Blauzungenkrankheit Rind,<br />

X<br />

Schaf,<br />

Ziege<br />

Maul- und<br />

Klauenseuche<br />

Rind,<br />

Schaf,<br />

Schwein<br />

X<br />

Damit einzelne Tiere schnell identifiziert werden können, besteht<br />

für Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine Ohrmarkenpflicht. Pferde<br />

brauchen einen Equidenpass. In Bestandsregister sind Zu- und<br />

Abgänge genau aufzulisten.<br />

Laut tierseuchenrechtlicher Vorschriften sind regelmäßige<br />

Untersuchungen notwendig, um das Fortbestehen der<br />

Seuchenfreiheit, bzw. das schnelle Erkennen infizierter Tiere zu<br />

gewährleisten. Rinder müssen beispielsweise jährlich auf das<br />

Bovine Herpes- Virus 1 untersucht werden.<br />

Die Einrichtung einer Tierseuchenkasse dient zur Bekämpfung<br />

von Tierseuchen. Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von<br />

Tierseuchen werden von der Kasse finanziell unterstützt. Sie wird<br />

vor allem dann tätig, wenn durch Tiererkrankungen schwere<br />

44


Methoden und Material<br />

wirtschaftliche Schäden drohen, die Gesundheit des Menschen<br />

gefährdet ist oder sich der einzelne Tierbesitzer mit eigenen Mitteln<br />

nicht ausreichen schützen kann.<br />

Meldepflicht<br />

Meldepflichtig sind alle Besitzer von Pferden, Rindern, Schweinen,<br />

Schafen, Bienenvölkern und Geflügel. Dabei wird nicht zwischen<br />

Tieren, die in einem landwirtschaftlichen Betrieb stehen oder<br />

Tieren, die aus privaten Gründen gehalten werden unterschieden.<br />

Die Meldebögen sind von den Besitzern jedes Jahr bis zum 03.12.<br />

auszufüllen und an die Tierseuchenkasse weiterzuleiten.<br />

Zudem müssen die Besitzer der oben aufgeführten Tierarten ihr<br />

Tiere auch noch beim zuständigen Veterinäramt registrieren lassen.<br />

So sind Herkunft, Standort und Handelsbewegungen eindeutig<br />

nachvollziehbar und im Krankheitsfall eine effektive Bekämpfung<br />

möglich.<br />

Beiträge und Entschädigungen<br />

Die Tierseuchenkassen ziehen jährlich Beiträge von den Tierhaltern<br />

ein. Die Höhe ist abhängig von der Satzung der einzelnen Kasse,<br />

ihrem Finanzbedarf und der Risikoeinschätzung. Berücksichtigt<br />

werden auch die Anzahl der Tiere jeder Art, die Größe der Bestände<br />

und teilweise auch das Alter der Tiere.<br />

Bei aufkommendem Seuchenverdacht haben die Tierbesitzer<br />

schnellstmöglich das Veterinäramt zu benachrichtigen. Auf diese<br />

Weise können Umfang und Ausmaß der Bekämpfungsmaßnahmen<br />

eventuell noch in Grenzen gehalten werden.<br />

Kommt es zu Tierverlusten aufgrund von meldepflichtigen Seuchen,<br />

leistet die Kasse eine Entschädigung und Beihilfen, unterstützen<br />

Maßnahmen zur Bekämpfung übertragbarer Tierkrankheiten und<br />

fördern die Gesundheitsvorsorge von Tierbeständen in Form der<br />

Bezuschussung von Impfungen.<br />

45


Methoden und Material<br />

Gebühren<br />

Die Tierseuchenkasse zieht Gebühren für die Abholung, Beseitigung<br />

und endgültige Verarbeitung von verendeten Tieren ein.<br />

2.5 Förderprogramme<br />

2.5.1 Landschaftspflegerichtlinie<br />

Die Landschaftspflegerichtlinie ( LPR ) wird vom Ministerium für<br />

Ländlichen Raum (MLR) herausgegeben. Ziel ist die Förderung und<br />

Entwicklung des Naturschutzes, der Landschaftspflege und der<br />

Landeskultur.<br />

Geplante Maßnahmen müssen sich an der LPR orientieren und<br />

letztendlich mit dieser konform sein, um Natur und Landschaft in<br />

positivem Maße zu schützen, pflegen, gestalten und entwickeln.<br />

Darüberhinaus gilt es ebenso, besonders gefährdete Tier und<br />

Pflanzenarten und ihre Lebensräume zu schützen und erhalten.<br />

Allgemeine Bestimmungen<br />

Förderungen können nur in folgenden Gebieten erfolgen:<br />

• Biosphärengebiet<br />

• Naturschutzgebiet<br />

• Landschaftsschutzgebiet<br />

• Naturdenkmal<br />

• geschützter Grünbestand<br />

Werden Maßnahmen gefördert, muss deren ökologische<br />

Wirksamkeit durch begleitende Untersuchungen überprüft und<br />

sichergestellt werden. Zu beachten ist außerdem, dass eine<br />

Förderung nach LPR nicht erfolgen kann, wenn die Maßnahme<br />

bereits durch eine andere Richtlinie des Landes (MEKA)oder Bundes<br />

bezuschusst wird. Werden neue Maßnahmen gefördert, beträgt der<br />

Verpflichtungszeitraum für diese 5 Jahre. Bei den verschiedenen<br />

Teilen der LPR erfolgt die Auszahlung bei Teil A über den<br />

46


Methoden und Material<br />

gemeinsamen Antrag und bei den Teilen B, C, D, E über das<br />

Auszahlungsverfahren für EU-kofinanzierte Maßnahmen. Hierbei gilt<br />

jedoch, dass die Mindestzuwendung 200 € betragen muss.<br />

Ansonsten wird der Antrag nicht bearbeitet. Lediglich für<br />

Ehrenamtliche beträgt die Mindestzuwendung nur 50 €.<br />

Teil A: Vertragsnaturschutz<br />

Teil A befasst sich mit der extensiven Nutzung und Pflege<br />

landwirtschaftlich nutzbarer Flächen. Hierbei werden<br />

verschiedenste Maßnahmen gefördert. Diese reichen von der<br />

Extensivierung landwirtschaftlich nutzbarer Flächen über die völlige<br />

Nutzungsaufgabe, bis hin zur Pflege der Flächen.<br />

Zuwendungsempfänger können sein:<br />

• Personen des Privatrechts<br />

• Personen des öffentlichen Rechts<br />

• Gebietskörperschaften<br />

• Zwischenstellen<br />

Zuständig für die Bewilligung sind das Regierungspräsidium oder<br />

die Untere Verwaltungsbehörde.<br />

Die Zuwendung wird <strong>als</strong> Projektförderung im Wege der<br />

Vollfinanzierung gewährt. Sie wird in Form des Zuschusses durch<br />

einen Zuwendungsvertrag geregelt. Bei Zwischenstellen kann ein<br />

Zuschuss bis zu 50 % und bei besonders naturschutzförderlichen<br />

Maßnahmen bis zu 70 % der zuwendungsfähigen Ausgaben <strong>als</strong><br />

Anteilsfinanzierung gewährt werden.<br />

Sonstige Bestimmungen<br />

Mit einem Verein, Verband oder einer Kommune werden auf deren<br />

eigenen Flächen keine Verträge nach LPR Teil A abgeschlossen.<br />

Verträge auf einer kommunale Fläche können für Vereine und<br />

Verbände nur über die Kommune <strong>als</strong> Zwischenstelle abgeschlossen<br />

47


Methoden und Material<br />

werden. Die durchgeführte Maßnahme muss eindeutig beschrieben<br />

werden, wiederkehren und kontrollierbar sein.<br />

Teil B: Biotop und Artenschutz<br />

Hiermit soll die Anlage und Pflege von Biotopen gefördert werden,<br />

ebenso deren Erhaltung und Schutz, sowie die Artenvielfalt.<br />

Zahlungsempfänger sind die gleichen Parteien wie in Teil A,<br />

allerdings erfolgt jetzt die Auszahlung nicht mehr über den<br />

gemeinsamen Antrag. Die bewilligenden Stellen, <strong>als</strong>o<br />

Regierungspräsidium und Untere Verwaltungsbehörde bleiben<br />

ebenfalls gleich.<br />

Die Zuwendung beträgt für Landwirte bis zu 90 % der<br />

zuwendungsfähigen Ausgaben; in den übrigen Fällen sind es bis zu<br />

70 %. Gebietskörperschaften erhalten bis zu 50 % Zuwendung, in<br />

besonderen Fällen bis zu 70 %.<br />

Landwirte werden unter Berücksichtigung der Haushaltsgrundsätze<br />

der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit vorrangig gefördert. Die<br />

Dauer der Förderung beträgt zunächst 1 Jahr und muss vor dem<br />

15. November des laufenden Jahres neu beantragt werden.<br />

Teil C: Grunderwerb<br />

Teil C beinhaltet den Grunderwerb im überwiegend öffentlichen<br />

Interesse zum Zwecke des Naturschutzes, der Landschaftspflege<br />

und der Landeskultur, Aufgabe bestehender Anlagen. Die<br />

Bewilligung wird mit besonderen Nebenbestimmungen anhand des<br />

entsprechen Vordrucks erteilt. Im Grundbuch ist die Verpflichtung<br />

durch eine beschränkt persönliche Dienstbarkeit abzusichern.<br />

48


Methoden und Material<br />

Unter Teil C fallen unter anderem der Erwerb eines Grundstücks<br />

oder eines grundstücksgleichen Rechts durch Dritte oder der<br />

Grunderwerb zum Eigentum des Landes.<br />

Teil D: Investitionen<br />

Teil D beinhaltet Investitionen zum Zwecke des Naturschutzes, der<br />

Landschaftspflege und der Landeskultur, Erhaltung,<br />

Wiederherstellung und Verbesserung des natürlichen Erbes und der<br />

Kulturlandschaft im überwiegend öffentlichen Interesse.<br />

Vergeben werden diese an Landwirte, Personen des privaten<br />

Rechts, Personen des öffentlichen Rechts, Gebietskörperschaften,<br />

Zwischenstellen und Erzeugerzusammenschlüsse. Verwendet<br />

werden kann diese Förderung zur Finanzierung von Fahrzeugen,<br />

Maschinen, Geräten oder technischen Hilfsmitteln. Die Höhe der<br />

Förderung bewegt sich, in Abhängigkeit vom Empfänger zwischen<br />

und 40% und 90% der Kosten. Erzeugerzusammenschlüsse<br />

müssen sich bezüglich der Ökologie bzw. regionalen Herkunft einer<br />

zusätzlichen Prüfung unterziehen. Für die geförderten Maschinen<br />

herrscht zudem eine Zweckbindungsfrist zwischen 5 und 12 Jahren.<br />

Teil E: Dienstleistungen<br />

Teil E beinhaltet Dienstleistungen zum Zwecke des Naturschutzes,<br />

der Landschaftspflege und der Landeskultur, Erhaltung,<br />

Wiederherstellung und Verbesserung des natürlichen Erbes und der<br />

Kulturlandschaft im überwiegend öffentlichen Interesse.<br />

Gefördert werden können Gebietskörperschaften,<br />

Erzeugerzusammenschlüsse, Personen des Privatrechts, Personen<br />

des öffentlichen Rechts, Gebietskörperschaften und<br />

Zwischenstellen.<br />

49


Methoden und Material<br />

Bewilligt werden die Förderungen für diesen Bereich durch das<br />

MLR, die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz,<br />

das Regierungspräsidium und die Untere Verwaltungsbehörde.<br />

Gefördert werden bis zu 90% der zuwendungsfähigen Ausgaben,<br />

maximal jedoch 40.000 €. Die Bewilligung erfolgt über einen<br />

Antrag oder einen Vertrag.<br />

Kontrollen vor Ort können jederzeit durch die Dienststellen des<br />

Bundes, des Landes oder der EU erfolgen.<br />

Cross Compliance<br />

Mit Cross Compliance werden grundlegende Anforderungen aus den<br />

Bereichen Umwelt-, Futtermittel- und Lebensmittelsicherheit, sowie<br />

Tiergesundheit und Tierschutz bezeichnet. Deren Einhaltung wird<br />

künftig nötig sein, um in den Genuss der Auszahlung von ZA<br />

(Zahlungsanspruch) und AUM (Agrarumweltprogramme) zu<br />

kommen. Verstöße hingegen führen zu einer Kürzung der<br />

Direktzahlungen.<br />

Zahlungsansprüche<br />

Ein ZA entspricht einer im Jahr 2005 beantragten, beihilfefähigen<br />

Fläche von 1 Hektar. Er wird <strong>als</strong> persönliches übertragbares<br />

Prämienrecht zugewiesen und muss aktiviert werden, um<br />

Direktzahlungen zu erhalten. Durch die Einführung der ZA erfolgte<br />

eine Umstellung von tierbezogenen Prämien auf flächenbezogene<br />

ZA. In manchen Bundesländern wurden für die Umsetzung der<br />

Reform einheitliche Direktzahlungen je Hektar vereinbart. Die<br />

Tierprämien werden in der Übergangszeit durch BIB<br />

(betriebsindividuelle Beträge) ersetzt. ZA können zudem verkauft,<br />

vererbt oder zusammen verpachtet werden.<br />

50


Methoden und Material<br />

Werden für Teile des Betriebes bestimmte Anforderungen nicht<br />

eingehalten bzw. Maßnahmen nach Teil A (Vertragsnaturschutz)<br />

nicht erfüllt, kann eine teilweise oder vollständige Kürzung der<br />

Mittel für diese Maßnahme erfolgen.<br />

2.5.2 MEKA<br />

MEKA bezeichnet das Agrarumweltprogramm des Landes Baden-<br />

Württemberg, welches früher <strong>als</strong> „Marktentlastungs- und<br />

Kulturlandschaftsausgleich“ ins Leben gerufen wurde. Mit dem<br />

MEKA werden freiwillige Umweltleistungen der Landwirtschaft<br />

ausgeglichen, insbesondere die durch die Bewirtschaftungsauflagen<br />

entstandenen höheren Kosten oder geringeren Erlöse. Durch die<br />

vielfältigen und frei kombinierbaren Maßnahmen leisten die<br />

teilnehmenden Landwirte einen wichtigen Beitrag zum Schutz des<br />

Boden- und Oberflächenwassers, sowie zur Biodiversität auf den<br />

Flächen.<br />

Die Teilnahme am MEKA ist freiwillig. Landwirte können aus einem<br />

umfassenden Angebot nach dem Baukastenprinzip die für den<br />

Betrieb geeigneten Maßnahmen wählen. Beantragte Maßnahmen<br />

müssen fünf Jahre lang durchgeführt werden. Je nach<br />

Förderungsbereich bzw. Tätigkeit gibt es eine unterschiedliche<br />

Anzahl von Punkten, z.B. erhält man für eine extensive<br />

Grünlandbewirtschaftung mit maximal 2,0 GV / ha 5 Punkte je ha.<br />

An diese Pflegemaßnahme sind noch weitere Bedingungen<br />

geknüpft, unter anderem der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel,<br />

einen Grünlandumbruch im gesamten Unternehmen und die<br />

flächenbezogenen Aufzeichnungen der Gülledüngung auf Grünland<br />

(Menge, Zeitpunkt).<br />

Werden all diese Bedingungen erfüllt, ist die Maßnahme<br />

förderungswürdig. Jeder erreichte Punkt wird mit 10 € honoriert.<br />

Der Mindestauszahlungsbetrag beträgt 250 €, die maximale<br />

51


Methoden und Material<br />

Auszahlung liegt bei 40.000 € je Unternehmen. Der Antrag wird in<br />

Form des „Gemeinsamen Antrags“ gestellt.<br />

Übersicht über förderfähigen Maßnahmen:<br />

Abbildung 12 Übersicht über förderfähige Maßnahmen<br />

52


Methoden und Material<br />

Tabelle entnommen aus einer Übersicht des Landwirtschaftsamtes<br />

Stockach<br />

2.5.3 Plenum<br />

Projekt des Landes Baden-Württemberg zur Erhaltung und<br />

Entwicklung von Natur und Umwelt<br />

Was ist Plenum?<br />

PLENUM ist ein Projekt des Landes Baden Württemberg und basiert<br />

auf dem Grundsatz der Welt-Umweltkonferenz 1992 in Rio de<br />

Janeiro „Global denken – lokal handeln“. Durch PLENUM soll eine<br />

nachhaltige Entwicklung, sowie eine Stärkung der Regionen<br />

ermöglicht werden und besonders die großen, historisch<br />

gewachsenen, naturnahen Kulturlandschaften geschützt werden.<br />

PLENUM verbindet Naturschutzziele mit nutzungsbezogenen und<br />

integrativen Zielen. Damit wird die Funktionsfähigkeit unseres<br />

Naturhaushaltes dauerhaft gesichert und die Grundlage der<br />

Existenz von beteiligten Landwirten sichergestellt.<br />

Ziele von PLENUM<br />

Die Ziele werden unterteilt in nutzungsbezogene Ziele und<br />

integrative Ziele.<br />

Mit den nutzungsbezogenen Zielen sollen traditionelle bäuerliche<br />

Strukturen bewahrt und naturverträgliche Wirtschaftsweisen<br />

ausgeweitet oder erhalten werden, da durch sie eine Pflege der<br />

Landschaft gewährleistet wird. Da Konsumenten fördern die<br />

naturverträgliche Landwirtschaft und dadurch den Schutz<br />

besonderer Landschaftsteile, indem sie regional und naturschonend<br />

erzeugte Produkte kaufen.<br />

53


Methoden und Material<br />

Aufgrund dieser Zielsetzung ergeben sich folgende konkrete<br />

nutzungsbedingte Ziele:<br />

• Förderung umwelt- und naturverträglicher, nachhaltiger land-<br />

und forstwirtschaftlicher Nutzungsweisen<br />

• Solidargemeinschaften von Erzeugern, Verarbeitern,<br />

Handel, Gastronomie und Verbrauchern für diese Produkte<br />

• Information und Beratung von Kommunen und Unternehmen,<br />

wie sie natur- und umweltverträgliche Wirtschaftsweisen<br />

einführen und umsetzen können<br />

• Vermarktungsstrukturen für Produkte, die nach PLENUM-<br />

Kriterien erzeugt werden<br />

Unter die integrativen Ziele fallen folgende:<br />

• Weiterentwicklung von umweltpädagogischen<br />

Angeboten und Öffentlichkeitsarbeit zu PLENUM-Projekten<br />

• Weiterentwicklung und Vernetzung bestehender<br />

Aktivitäten im Natur- und Umweltschutz<br />

• Umsetzung von Projektideen zu PLENUM aus lokalen und<br />

regionalen Agenda 21-Prozessen<br />

Arbeitsweise von Plenum<br />

Regen Austausch zwischen den regionalen Akteuren gewährleistet<br />

die im PLENUM-Konzept empfohlene Organisationsstruktur der<br />

Projekte durch ein kreatives Miteinander von PLENUM-Team,<br />

54


Methoden und Material<br />

Projektbeirat und Arbeitsgruppen. Ziel dieser Struktur ist es,<br />

Eigeninitiative zu fördern. Bevölkerung und Landnutzer sollen<br />

selbst aktiv werden, zusammenarbeiten, Ideen entwickeln und<br />

Projekte durchführen, die helfen, PLENUM-Ziele zu verwirklichen.<br />

Dabei werden sie intensiv beraten und die PLENUM-Teams vor Ort<br />

betreuen die Umsetzung von Einzelprojekten.<br />

Land- und Forstwirtschaft <strong>als</strong> Handlungsfeld<br />

Viele Landschaftsbilder wie wir sie heute sehen sind das Resultat<br />

einer extensiven, traditionellen Nutzung. Sie sollen nicht nur<br />

erhalten, sondern darüberhinaus ausgedehnt werden.<br />

Durch die Landwirtschaft ergeben sich verschiedene positive<br />

Effekte, wie z.B. kurze Transportwege vom Feld zum Vieh,<br />

Verringerung des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln<br />

oder die Verwendung einheimischer Futtermittel.<br />

Förderbare Maßnahmen sind unter anderem:<br />

• Umstellung auf extensive Weidenutzung und entsprechend<br />

angepasste Nutztierarten und –rassen<br />

• Nutzung von Heu und Streu aus extensiver Bewirtschaftung<br />

• Schafhaltung, z. B. Stallbau, Konzeption zu Triebwegen<br />

• Streuobstpflanzungen in Verbindung mit<br />

Vermarktungsmaßnahmen<br />

• Konzeptionen für energetische Nutzung von Holz und Material<br />

aus Landschaftspflege<br />

Grundlagen für die Förderung<br />

Alle natürlichen und juristischen Personen des Privatrechts,<br />

Gemeinden oder Gemeindeverbände können die Förderung<br />

55


Methoden und Material<br />

beantragen. Die Höhe der Förderung beträgt mindestens 10 % und<br />

maximal 90 %. Die Höhe wird individuell durch Beurteilung der<br />

Wichtigkeit des Projekts für die Erfüllung der PLENUM- Ziele<br />

festgelegt; je wichtiger, desto höher die Förderung. Zudem wird<br />

berücksichtigt, wie gut eine Maßnahme in ein Gesamtprojekt<br />

integriert ist. Die Förderung für Einzelprojekte ist geregelt durch<br />

die jeweils gültige Fassung der Landschaftspflegerichtlinie (LPR).<br />

Beispiele: Investition im landwirtschaftlichen Betrieb, d. h.<br />

bauliche Anlagen, technische Einrichtungen,<br />

Maschinen oder Geräte<br />

Investition zur Verbesserung von Verarbeitung<br />

und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse<br />

Dienstleistung eines Dritten zum Zwecke des<br />

Naturschutzes, der Landschaftspflege und<br />

Landeskultur, z. B. projektbezogene Konzeption<br />

und Beratung zur Einführung der Konzeption,<br />

Management, Beratung zur Umsetzung<br />

Nachfolgend sollen noch einige Förderungskriterien genannt<br />

werden. Eine Maßnahme kann grundsätzlich nach PLENUM<br />

gefördert werden wenn,<br />

• sie dazu beiträgt, in einem bestimmten Projektgebiet<br />

PLENUM-Ziele zu erreichen<br />

• sie nicht nach anderen Richtlinien des Landes gefördert<br />

werden kann<br />

56


Methoden und Material<br />

• sie nicht beginnt, bevor die Bewilligung bekannt gegeben<br />

wird<br />

2.6 Gegenüberstellung Mähnutzung und Beweidung<br />

Aus oben angeführten Gründen wie Naturschutz,<br />

Landschaftsästhetik, Naturhaushalt und Kulturhistorie ist es<br />

erklärtes Ziel, die Vielfalt an Arten und Biotopen in unserer<br />

Kulturlandschaft zu sichern und diese speziellen Flächen offen zu<br />

halten.<br />

Da diese Freiflächen durch jahrhundertelange landwirtschaftliche<br />

Nutzung überhaupt erst entstanden sind, reicht eine alleinige<br />

Unterschutzstellung bei weitem nicht aus. Vielmehr bedarf es aktiv<br />

ein geeignetes Pflegekonzept zu erstellen, das gewährleistet, dass<br />

die Flächen auf Dauer durch landwirtschaftliche Nutzung erhalten<br />

und gefördert werden.<br />

Heutzutage sind die alten Bewirtschaftungsformen jedoch nicht<br />

mehr rentabel. Daher muss den Landwirten und Betreibern solcher<br />

Freiflächen ein finanzieller Anreiz in Form von Ausgleichszahlungen<br />

geboten werden.<br />

Eingriffsstärke:<br />

Die Mahd stellt einen wesentlichen stärkeren Eingriff dar <strong>als</strong> die<br />

Beweidung. Teilweise erfolgt eine Mahd bis zu 6 mal im Jahr.<br />

Hierbei wird die Funktionalität der Fläche jedes Mal komplett auf<br />

den Nullzustand gesetzt. Der Eingriff erfolgt großräumig ohne<br />

Kompensationsmöglichkeiten. Bei Weiden hingegen bildet sich<br />

allmählich ein Mikrogefüge aus stark beweideten Stellen,<br />

unbeweideten Stellen und Geilstellen.<br />

Selektion:<br />

Durch die komplette Entnahme der Vegetation auf einen Schlag,<br />

wird bei der Mahd natürlich nicht selektiert. Da die verschiedenen<br />

57


Methoden und Material<br />

Weidetiere Unterschiede im Fressverhalten zeigen, tragen sie zur<br />

Landschaftsgestaltung bei, da einzelne Pflanzenarten selektiert<br />

verbissen und bevorzugt, andere verschmäht werden.<br />

Nährstoffverteilung:<br />

Wiesen unterliegen einer vollständigen Düngung. Es erfolgt ein<br />

komplette Nährstoffentzug durch die Abfuhr der Biomasse. Durch<br />

das Kotverhalten der Tiere kommt es auf Weiden zu einer<br />

punktuellen Düngung. Es bilden sich Geilstellen, die nicht mehr<br />

beweidet werden. Die sogenannte Weidepflege ist unbedingt nötig.<br />

Lebensräume:<br />

Bei der Wiese kann man immer von einem Vorher- und Nachher-<br />

Zustand sprechen. Vor der Mahd zeigt eine Wiese eine vielfältige<br />

Struktur. Sie bietet beispielsweise Insekten Futtergewinnungs-,<br />

Paarungs-, Lebens- und Überwinterungsmöglichkeiten. Nach der<br />

Mahd folgt der Nullzustand in Abhängigkeit von der Mahdhäufigkeit,<br />

der Art des Maschineneinsatzes, deren Arbeitsbreite, Gewicht und<br />

Arbeitsleistung. Bei der Beweidung hingegen ergeben sich immer<br />

nur allmähliche kleinräumige Änderungen. So werden<br />

Kleinlebewesen wie Ameisen immer offene Bodenstellen für ihren<br />

Lebensraum finden.<br />

Bodenpfleglichkeit:<br />

Ein Maschinensatz im Zuge der Mahd führt immer zur<br />

Bodenverdichtung. Auch die Trittwirkung der Weidetiere hat<br />

Auswirkungen auf den Boden in Abhängigkeit von Gewicht,<br />

Mobilitätsverhalten, Huf- bzw. Klauenform und nicht zuletzt in<br />

Abhängigkeit von der Besatzstärke. Eine Rinder- oder Pferdeherde<br />

kann auf den Boden zum f<strong>als</strong>chen Zeitpunkt betonartige Effekte<br />

haben. Durch gezieltes Weidemanagement können Schäden jedoch<br />

58


Methoden und Material<br />

vermindert werden. Zudem ist eine Trittbelastung auch nie<br />

flächenmäßig, sondern immer kleinräumig.<br />

Struktur:<br />

Wie bereits mehrm<strong>als</strong> erwähnt kommt es auf einer Mähwiese zu<br />

einer homogenen Strukturausbildung. Durch die Beweidung mit<br />

verschiedenen Tierrassen mit unterschiedlichem Fress- und<br />

Trittverhalten wird auf Weiden hingegen eine heterogene Struktur<br />

gefördert. Hier findet man ganzjährig eine gewisse<br />

Strukturparallelität, unterschiedliche Nährstoffverteilung und eine<br />

vielseitige Schichtung.<br />

59


Ergebnisse<br />

3 ERGEBNISSE<br />

Insgesamt wurden aufgrund der knappen Zeit und der<br />

Terminschwierigkeiten 11 Beweidungsprojekte aufgenommen. Von<br />

diesen elf wurden zwei näher beleuchtet, da diese eine relativ<br />

vergleichbare Betriebsstruktur haben und die umfangreichsten und<br />

vollständigsten Datensätze lieferten (Verteilungsdiagramm<br />

Abbildung 13).<br />

Abbildung 13<br />

Auswertungsbeurteilung der Fragebögen<br />

Aufgrund der Datengrundlage kamen wir zu dem Ergebnis, dass<br />

nur drei Beweidungsprojekte kostendeckend sind. Bei allen anderen<br />

ist es ein Verlustgeschäft.<br />

60


Ergebnisse<br />

Abbildung 14<br />

Deckungsgrad<br />

3.1 Problematik und nähere Erläuterung zum Ergebnis<br />

Nachfolgend einige sehr wichtige Punkte, um das Ergebnis richtig<br />

zu interpretieren:<br />

Wichtig ist es, die Vorgeschichte der Betreiber zu kennen. Kommen<br />

sie aus der Landwirtschaft, sind meistens alle erforderlichen<br />

Maschinen und Geräte vorhanden; es entstehen <strong>als</strong>o keine<br />

Mehrkosten aufgrund der Anschaffung. Räumlichkeiten für<br />

Futteraufbewahrung oder Winterstall stehen meist auch zur<br />

Verfügung.<br />

In keinem Interview konnten Kalkulationskosten für die<br />

Abschreibung von Maschinen oder Gebäude gegeben werden,<br />

ebenso wenige Informationen zu den Rüstzeiten. Teilweise wurde<br />

auf die Arbeitsstunden eingegangen, meist konnte jedoch nur eine<br />

grobe Schätzung genannt werden. Diese schwankte aber von 200<br />

bis 1200 Arbeitsstunden bei fast gleich großem Beweidungsprojekt,<br />

wenn man von der Anzahl der Tiere, der Tierart und der<br />

Flächengröße ausgeht. Diese unterschiedlichen Zahlen resultieren<br />

61


Ergebnisse<br />

daraus, was alles eingerechnet wurde: (Zeit für<br />

Winterfuttergewinnung, Zaunkontrollen, Zaunpflege, Bau der<br />

Stallungen/ Unterstände. Ein weiterer Nachteil für die Kalkulation<br />

ist zudem die Integration einer „herkömmlichen“ Landwirtschaft.<br />

Aufgrund dessen gehen viele Daten unter und die Betreiber können<br />

nicht nachvollziehen, welcher Beitrag für die Berufsgenossenschaft<br />

abgeführt werden muss. Das gleiche gilt für das Winterfutter; die<br />

Landwirte können, wenn sie noch andere Nutztiere haben,<br />

verständlicherweise nicht mehr nachrechnen, wie viel Futter für die<br />

Tiere des Beweidungsprojekts verbraucht wurde.<br />

Die Rechnung ist eigentlich relativ simpel: Rechnet man die<br />

jährlichen Kosten gegen die Einnahmen, kann man sehen, ob<br />

„schwarze Zahlen“ oder „rote Zahlen“ herauskommen. Wenn sich<br />

jetzt schon ein negativer Betrag ergibt, kann man die Kosten für<br />

Anschaffungen und Baukosten, die auf die Jahre umgelegt werden,<br />

sicher nicht bezahlen. Das Resultat ist ein reines Verlustgeschäft.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass über zu viele<br />

Parameter keine genauen Angaben gemacht werden konnten, um<br />

ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen. Trotzdem muss man die<br />

Betreiber aber auch bewundern, mit welchem Elan und<br />

Begeisterung sie sich für den Naturschutz und die Pflege des<br />

Kulturgutes einsetzen.<br />

Während unserer Projektarbeit haben wir haben sehr viele nette<br />

und hilfsbereite Menschen kennengelernt, deren Zeit- und<br />

Geldeinsatz wirklich zu schätzen ist, um der Natur zu helfen.<br />

3.2 Empfehlungen<br />

Dringend zu empfehlen ist eine genauere Buchführung der<br />

Betriebe. Wer nicht genau über die vollständigen Betriebsvorgänge<br />

Bescheid weis, der kann weder etwas ändern, noch sich<br />

verbessern. Ebenso empfehlenswert ist eine auf die Verhältnisse<br />

angepasste „Betriebsgröße“.<br />

62


Ergebnisse<br />

Ein gewisses Grundwissen über die einzusetzende Tierart und –<br />

rasse in Abhängigkeit der jeweiligen Projektflächen und der<br />

fachgerechte Umgang mit den Tieren sind wichtige<br />

Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Beweidungsprojekt.<br />

Nur so können im Sinne des Naturschutzes und der<br />

Landschaftspflege unserer Kulturlandschaften positive und<br />

wünschenswerte Effekte erzielt werden.<br />

63


Literaturverzeichnis<br />

4 LITERATURVERZEICHNIS<br />

• Amt für Landwirtschaft Stockach (2007): Umweltprogramm:<br />

MEKA III - Maßnahmen - Überblick.- Bezugsquelle:<br />

http://www.landwirtschaft-mlr.badenwuerttemberg.de/servlet/PB/show/1203447/MEKA_MEKA_III<br />

_Richtlinie-01_07.pdf Stand: 29.05.2008<br />

• Bunzel- Drüke, M., C. Böhm, P. Finck, R. Luick, E. Reisinger,<br />

U. Riecken, J. Riedl, M. Scharf & O. Zimball(2008):<br />

Praxisleitfaden für Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und<br />

Landschaftsentwicklung- "Wilde Weiden".-<br />

Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz , Bad<br />

Sassendorf- Lohne, 1. Auflage<br />

• GOLZE, M. et al (1997): Extensive Rinderhaltung.- Verlag<br />

Union Agrar<br />

• GRAUVOGEL, A. et al. (1997): Artgemäße und rentable<br />

Nutztierhaltung.- Verlag Union Agrar<br />

• KLEIN, M./ RIECKEN, U./ SCHROEDER, E. (1997): Alternative<br />

Konzepte des Naturschutzes für extensiv genutzte<br />

Kulturlandschaften.- Bonn- Bad Godesberg<br />

• Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz<br />

Baden-Württemberg (2005): PLENUM Regionale<br />

Partnerschaften für den Naturschutz.- Bezugsquelle:<br />

http://www.plenum-bw.de/pdf/plenum-broschuere Stand:<br />

29.05.2008<br />

• LUICK, R (2007): Fachtagung "Wasserbüffel, Heckrinder,<br />

Elche, Wisente“: Nutztierrassen und Wildtiere und ihr Einsatz<br />

für den Naturschutz.- Bezugsquelle:<br />

http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C41894356 Stand:<br />

05.05.2008<br />

64


Literaturverzeichnis<br />

• LUICK, R. Extensive Beweidung- eine Chance für den<br />

Naturschutz.- Bezugsquelle:<br />

http://www.nabu.de/infomaterial/extensive-beweidung.pdf<br />

Stand: 05.05.2008<br />

• Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum (2008):<br />

MEKA III Agrarumweltprogramm des Landes Baden-<br />

Württemberg.–Bezugsquelle: http://www.landwirtschaftmlr.badenwuerttemberg.de/servlet/PB//show/1218063/mlr_Faltblatt%<br />

20MEKA%20III%20-%20Stand%20Januar%202008%20.pdf<br />

Stand: 29.05.2008<br />

• Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum (2008):<br />

Richtlinie des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen<br />

Raum zur Förderung und Entwicklung des Naturschutzes, der<br />

Landschaftspflege und Landeskultur.- Bezugsquelle:<br />

http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/mlr/ Stand:<br />

29.05.2008<br />

• NITSCHE, S./ NITSCHE, L. (1994): Extensive<br />

Grünlandnutzung.- Neumann Verlag GmbH<br />

• OPPERMANN, R./ LUICK, R. (1999): Extensive Beweidung<br />

und Naturschutz- Charakterisierung einer dynamischen und<br />

naturverträglichen Landnutzung.- in: Natur und Landschaft,<br />

Heft 10 (1999)<br />

• Regierungspräsidium Freiburg(2004): Naturschutzgebiete im<br />

Regierungsbezirk Freiburg.- Jan Thorbecke Verlag, 2. Auflage<br />

• RITTER, W. et al (2007): Tierische Erzeugung.- BLV<br />

Buchverlag, 12. Auflage<br />

• SAMBRAUS, H (2001): Farbatlas Nutztierrassen.- Ulmer, 6.<br />

Auflage<br />

• Tierseuchenkasse Baden-Württemberg.- Bezugsquelle:<br />

http://www.tsk-bw.de/index.php Stand: 06.05.2008<br />

65


Literaturverzeichnis<br />

• WIKIPEDIA (2008): Tierseuchenkasse.- Bezugsquelle:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Tierseuchenkasse Stand:<br />

05.05.2008<br />

• LUICK, R. (2002): Studie zur Konkretisierung von<br />

Modellgebieten zur Einführung großflächiger extensiver<br />

Weidesysteme <strong>als</strong> Strategie des Biotop- und Artenschutzes<br />

für extensives Wirtschaftsgrünland<br />

• WIKIPEDIA.(2008):Walliser Schwarzh<strong>als</strong>ziege.- Bezugsquelle:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Walliser_Schwarzh<strong>als</strong>ziege<br />

Stand 22.06.2008<br />

66


Anhang<br />

5 ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />

Seite<br />

Abbildung 1 Gebiet Hohenstoffeln..................................................... 6<br />

Abbildung 2 Gebiet Kreuzhalden, Engen ............................................ 8<br />

Abbildung 3 Screenshot, ER- Modell ............................................... 14<br />

Abbildung 4 Screenshot, Datenbank Startformular ........................... 15<br />

Abbildung 5 Aufnahme mit Trimble Pathfinder ProXR ....................... 17<br />

Abbildung 6 Galloway- Rinder ..................................................... 25<br />

Abbildung 7 Hinterwälder ............................................................ 27<br />

Abbildung 8 Angus ....................................................................... 28<br />

Abbildung 9 Heckrinder .................................................................. 29<br />

Abbildung 10 Schaf von Beweidungsprojekt A ............................ 35<br />

Abbildung 11 Walliser Schwarzh<strong>als</strong>ziege ...................................... 41<br />

Abbildung 12 Übersicht über förderfähige Maßnahmen ...................... 52<br />

Abbildung 13 Auswertungsbeurteilung der Fragebögen ............. 60<br />

Abbildung 14 Deckungsgrad .......................................................... 61<br />

67


Anhang<br />

6 ANHANG<br />

Anhang I<br />

68


Anhang<br />

69


Anhang<br />

70


Anhang<br />

71

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