Dokumentation als PDF - Hochschule Rottenburg
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Projektarbeit GIS & Landschaftsmanagement SS08<br />
3. Moore<br />
Moore übernehmen in unserer Landschaft wichtige Funktionen. Sie bieten<br />
Lebensraum für viele, seltene, speziell an die Nässe angepasste Arten, dienen <strong>als</strong><br />
Wasserspeicher und Klimaregulatoren, wirken <strong>als</strong> Filter und Entsorgungssystem.<br />
Von den großen Moorgebieten in Deutschland blieben aber nur wenige intakte Reste<br />
übrig. Die meisten fielen dem Torfabbau zum Opfer, wurden entwässert oder<br />
befinden sich in intensiver, landwirtschaftlicher Nutzung. Sie können ihre<br />
ausgleichende Funktion nicht mehr erfüllen. Durch den Abbau der Torfe werden CO 2<br />
und NO x in die Atmosphäre freigesetzt und Nitrat wird in die Gewässer entlassen.<br />
Doch durch die Umstrukturierung der Landwirtschaft und deren Rückzug von den<br />
Flächen ergeben sich neue Möglichkeiten Moore in größerem Umfang wieder zu<br />
vernässen und sie dadurch wieder zu beleben.<br />
Moore bedecken lediglich noch 3% der Erdoberfläche. Sie entstehen <strong>als</strong> nasse<br />
Lebensräume nur dort, wo der Boden auf Grund von Wasserüberschüssen aus<br />
Niederschlag oder Grundwasser ständig wassergesättigt ist. Diese Stellen treten vor<br />
allem in niederschlagsreichen Gebieten, Senken, Becken, schiefen Ebenen oder auf<br />
Quellstandorten hängiger Lagen auf. Wegen der permanenten Wassersättigung ist<br />
es nur wenigen, gut angepassten Tier- und Pflanzenarten möglich hier zu überleben.<br />
Durch den ständigen Sauerstoffmangel können abgestorbene Pflanzenreste jedoch<br />
nicht vollständig zersetzt werden und sammeln sich an. Es entstehen Torfe.<br />
Tritt nun durch Wassermangel oder sauerstoffhaltiges Wasser Sauerstoff in dieses<br />
System ein, beginnt die Mineralisierung der Pflanzenreste. Es wird kein neuer Torf<br />
gebildet, bzw. der bestehende wird abgebaut. Es bilden sich Sümpfe.<br />
Im Gegensatz zu Sümpfen haben Moore einen eigenen Torfkörper, welcher sich vom<br />
Grundgestein abgrenzt. Sie wachsen nur sehr langsam mit rund 1-2 mm pro Jahr<br />
und können nach einigen Jahrtausenden mehrere Meter mächtige Torfschichten<br />
aufzeigen. Jedoch sind sie nach Entwässerung oder Torfnutzung schnell<br />
unwiederbringlich zerstört.<br />
Aus ökologischer Sicht ist ein Moor somit ein Lebensraum, dessen Tier- und<br />
Pflanzenwelt an einen ständigen Wasserüberschuss angepasst ist, der sich durch<br />
einen Torfkörper auszeichnet und sich durch seine hydrologischen, chemischen und<br />
nährstoffökologischen Bedingungen bestimmen lässt. In Deutschland sind nur noch<br />
einige Quadratkilometer lebende Moorflächen vorhanden. Diese gilt es zu schützen.<br />
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