Modellversuche zu aufgeständerten Fahrbahnen
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Fachhochschule Regensburg<br />
Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 1<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einführung<br />
2. Versuchsdurchführung<br />
2.1 Konzeption und Modelltheorie<br />
2.1.1 Dimensionierung des Gleismodelles<br />
2.1.2 Dimensionierung der Belastungen<br />
2.2 Versuchsrandbedingungen<br />
2.3 Versuchsanordnung<br />
2.3.1 Verwendete Materialien<br />
2.3.2 Anordung der Pfähle<br />
2.4 Durchgeführte Messungen<br />
2.4.1 Messungen an der Grenzschicht Torf / Sand<br />
2.4.2 Messungen an der Fahrbahnoberkante<br />
2.5 Achse und Antrieb<br />
2.6 Ergebnisse der Versuche<br />
2.7 Auswertung und Vergleich der Versuche 5, 6 und 8 bis 11<br />
3. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
4. Danksagung<br />
5. Verwendete Literatur<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
Christian Schweiger
Fachhochschule Regensburg<br />
Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 2<br />
1. Einführung<br />
Bodenstabilisierungen durch pfahlartige Tragelemente sind im heutigen Verkehrswegebau<br />
gebräuchliche Verfahren. Als Tragelemente eignen sich z.B. CSV-Säulen, Rüttel – Schotter<br />
– Säulen, Rammpfähle oder ähnliches.<br />
Die Ausführungsweise dieser Tragelemente ist in dieser Arbeit nur von untergeordneter<br />
Bedeutung, da nur die Steifigkeit der Tragelemente einen Einfluß auf das System besitzt.<br />
Durch Anordnung einer Lastverteilungsschicht über den Pfahlköpfen kann auf eine<br />
herkömmliche Pfahlgründung mit einer Pfahlkopfplatte oder mit einem Balkenrost<br />
verzichtet werden, welches die hohe Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens begründet.<br />
Vor allem im Verkehrswegebau wird aufgrund der großflächigen Anwendungen vermehrt<br />
auf dieses Verfahren <strong>zu</strong>rückgegriffen.<br />
Die Lastverteilungsschicht über den Pfählen besteht aus einem Bodenpaket, welches im<br />
Regelfall aus Schotter besteht, und kann je nach Anforderungen auch mit Geogitter<br />
bewehrt sein.<br />
Die Mächtigkeit dieser Schicht richtet sich nach den Abständen der Pfähle und beträgt im<br />
Regelfall etwa das 1- bis 1 ½ -fache des Pfahlabstandes.<br />
In dieser Arbeit werden rollende Lasten, wie sie <strong>zu</strong>m Beispiel von Zugüberfahrten<br />
hervorgerufen werden können, in einem Modell simuliert und ihre Auswirkungen,<br />
insbesondere die Set<strong>zu</strong>ngen, analysiert.<br />
Verschiedene Systeme werden dabei verglichen.<br />
System 1: Fahrbahn auf reiner Sandschicht<br />
System 2: Fahrbahn auf Tragschicht ohne Geogitterbewehrung und Weichschicht ohne<br />
Pfähle<br />
System 3: Fahrbahn auf Tragschicht ohne Geogitterbewehrung und Weichschicht,<br />
stabilisiert durch Pfähle<br />
System 4: Fahrbahn auf Tragschicht mit Geogitterbewehrung und Weichschicht, stabilisiert<br />
durch Pfähle<br />
Die Überfahrten wurden auf einer kreisförmigen Fahrbahn durchgeführt. Um die Lasten<br />
auf die Fahrbahn <strong>zu</strong> übertragen wurde eine Waggonachse durch zwei nachlaufende<br />
Möbelrollen simuliert. Zwei dieser Waggonachsen wurden an eine Pendelachse montiert,<br />
die Höhenunterschiede ausgleichen kann und die zentrisch an einer vertikalen Drehachse<br />
befestigt ist und mittels eines Elektromotors über einen Zahnriemen angetrieben wird.<br />
Die Belastung der Räder konnte durch unterschiedliche Gewichte variiert werden.<br />
Um eine möglichst große Analogie <strong>zu</strong>r Schiene <strong>zu</strong> erreichen, wurde die Fahrbahn in den<br />
ersten vier Versuchen auf ein Modellschotterband gelegt, und auch die Steifigkeit der<br />
Fahrbahn wurde nach den Modellgesetzen so konzipiert, daß sie der Steifigkeit eines<br />
Gleises in Wirklichkeit entspricht.<br />
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2. Versuchsdurchführung<br />
2.1 Konzeption und Modelltheorie<br />
Die Informationen, die aus <strong>Modellversuche</strong>n gewonnen werden können, sind in<br />
Abhängigkeit der mit ihnen verfolgten Zielset<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> bewerten. Nach Zaeske [1] lassen<br />
sich <strong>Modellversuche</strong> in folgende Gruppen einteilen:<br />
a) Demonstrations-<strong>Modellversuche</strong><br />
Sie dienen lediglich der Veranschaulichung meist bekannter Vorgänge. Eine<br />
Auswertung erfolgt nur qualitativ.<br />
b) <strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong>r Ermittlung von Tragmechanismen<br />
Derartige Versuche werde durchgeführt, um an bestimmten Konstruktionen die<br />
Entwicklung von Verschiebungsfeldern, Spannungsfeldern oder von<br />
Bruchmechanismen auf<strong>zu</strong>klären. Man erhält Vergleichswerte für rechnerische<br />
Modelle und kann diese daran überprüfen. Die Gleichungen, die das Verhalten im<br />
Modell beschreiben, gelten in gleicher Weise für den Prototyp, wenn die<br />
Übertragbarkeit der maßgeblichen Mechanismen sichergestellt ist.<br />
c) <strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong>r Übertragung von Ergebnissen auf die Natur (Prototyp)<br />
Hierbei werden aus experimentell aufgenommenen Meßwerten (Verformungen,<br />
Spannungen usw.) unmittelbar quantitative Aussagen <strong>zu</strong>m Prototyp abgeleitet. Eine<br />
derartige Übertragung ist möglich, wenn das Modell dem Prototyp mechanisch<br />
äquivalent ist.<br />
Die Anforderungen, die an die <strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> stellen sind, nehmen je nach<br />
Zielrichtung in der oben dargestellten Reihenfolge <strong>zu</strong>. Für Versuche der Kategorie c) gilt,,<br />
daß Rückschlüsse auf die Natur nur gezogen werden können, wenn die Modellgesetze<br />
erfüllt sind. Die Modellgesetze erhält man, indem aus systemrelevanten Parametern<br />
dimensionslose Werte abgeleitet werden, die in beiden Systemen den gleichen Zahlenwert<br />
annehmen müssen.<br />
Dimensionsbehaftete Bodenparameter lassen sich in der Regel nicht äquvalent auf einen<br />
anderen Maßstab abbilden, vor allem bei der Bodenkohäsion und der Korngröße mit den<br />
daraus resultierenden Scherfugenmechanismen gibt es gravierende Widersprüche.<br />
Die zahlenmäßige Übertragung der Versuchsergebnisse auf die Natur kann deshalb<br />
aufgrund dieser <strong>Modellversuche</strong> nicht ausgeführt werden.<br />
Aufgrund der Vorgaben (Tonnengröße, Versuchsanordnung) werden die Versuche mit<br />
einem Maßstab ausgeführt, der bezogen auf die bisherige Ausführungspraxis etwa einem<br />
Maßstabsfaktor λ ≈ 25 entspricht.<br />
Um aussagekräftige Ergebnisse <strong>zu</strong> bekommen, werden die Abmessungen und Belastungen<br />
um diesen Faktor verkleinert.<br />
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2.1.1 Dimensionierung des Gleismodelles<br />
Bei der Dimensionierung des Gleismodelles wird auf eine exakte Nachbildung der Schiene<br />
verzichtet, sondern als Gleismodell eine dichte Spanplatte verwendet.<br />
Die Abmessungen der Spanplatte ergeben sich aus dem Trägheitsmoment des Gleises und<br />
der Gleisbreite einbezüglich der Schotterbettung.<br />
Bei diesem Schienenmodell wird vereinfacht nur das Trägheitsmoment der beiden<br />
Schienen berücksichtigt.<br />
Aus diesen Vorgaben läßt sich die Dicke der Spanplatte errechnen.<br />
Es wurde eine Reihe von Vorversuchen <strong>zu</strong>r Bestimmung der Biegesteifigkeit der Spanplatte<br />
durchgeführt.<br />
Hierbei wurde aus dem Material, aus dem die Fahrbahn besteht, ein Streifen mit definierter<br />
Größe als Einfeldträger mit punktförmiger Last in Feldmitte ausgebildet. Es wurden die<br />
Belastungen und die da<strong>zu</strong>gehörigen Durchbiegungen gemessen.<br />
Die Abhängigkeit der Durchbiegung von der Last bei einem Einfeldträger mit<br />
punktförmiger Last in Feldmitte läßt sich mit folgender Formel berechnen:<br />
EI f =<br />
1 Pl<br />
48<br />
•<br />
3 (1)<br />
Die Ergebnisse dieser Versuche sind stark von der Verformung abhängig. Je größer die<br />
Verformungen sind, desto steifer wird das Material.<br />
Nach Abschät<strong>zu</strong>ng der Verformungen und Vergleich mit Tabellenwerten aus Schneider [2]<br />
wird ein E-Modul von 4100 MN/m² angenommen.<br />
Die Berechnungen für die Biegesteifigkeit erfolgt nach Hettler [3] durch Anwendung der<br />
Dimensionsanalyse nach Görtler [4] nach folgender Gleichung:<br />
EI<br />
EI M = P<br />
5<br />
λ<br />
(2)<br />
Die Berechnungen werden für eine feste Fahrbahn sowie für eine Schotterfahrbahn<br />
durchgeführt.<br />
-Feste Fahrbahn<br />
Die Biegesteifigkeit der festen Fahrbahn nach Jaup [5] beträgt<br />
EI P = 435 MNm 2<br />
Aus Gleichung (2) folgt daher für die Biegesteifigkeit der Modellfahrbahn:<br />
EI M = 4,454*10 -5 MNm 2<br />
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Bei einer Fahrbahn aus harten Holzfaserplatte mit E = 4100 MNm 2<br />
Trägheitsmoment der Modellbahn<br />
wird das<br />
I M = 1,1*10 -8 m 4<br />
Für das Trägheitsmoment eines Rechteckquerschnittes gilt folgende Gleichung:<br />
b * d<br />
3<br />
I = (3)<br />
12<br />
Die Breite der Modellbahn beträgt die Breite der Schwelle beim Regelquerschnitt b P =<br />
2,60 m, um den Maßstabsfaktor verkleinert.<br />
b M<br />
= 1 b<br />
3 P<br />
(4)<br />
Aus Gleichung (3) mit b M = 10 cm aus Gleichung (4) ergibt sich eine Dicke der<br />
Spanplatte von 11 mm.<br />
-Schotteroberbau:<br />
Wie oben erwähnt, wird für beim Schotteroberbau für die Durchbiegung nur die<br />
Biegesteifigkeit der beiden Schienen berücksichtigt.<br />
Trägheitsmoment der Schiene: I uic 60 = 3,055*10 -5 m 4<br />
Trägheitsmoment des Gleises: I Gleis = 2*I UIC 60 = 6,11*10 -5 m 4<br />
Biegesteifigkeit des Prototyps: EI P = EI Gleis = 12,8 MNm 2<br />
Aus Gleichung (2) ergibt sich für die Biegesteifigkeit des Modelles:<br />
EI M = 1,31*10 -6 MNm 2<br />
Mit einem E-Modul von 4100 MN/m² wird das Trägheitsmoment der Modellfahrbahn<br />
I M = 3,20*10 -10 m 4<br />
Aus den Gleichungen (3) und (4) läßt sich für das Modell der Schotterfahrbahn folgende<br />
Dicke der Spanplatte errechnen:<br />
d M = 3,4 mm<br />
Verwendet wird in den folgenden Versuchen aus Gründen der Verfügbarkeit eine<br />
Spanplatte mit 3 mm Dicke<br />
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2.1.2 Dimensionierung der Belastungen<br />
Als Grundlage für die Dimensionierung wird der Lastfall ICE verwendet. Jeweils 2<br />
Achsbelastungen werden <strong>zu</strong>sammengefaßt und als eine einzelne Radlast im Modell<br />
dargestellt.<br />
Lastannahme:<br />
Lastbild UIC 71:<br />
4 * k dyn * 250 kN<br />
Bei <strong>Modellversuche</strong>n mit Schotteroberbau gilt nach Jaup [5]:<br />
k dyn = 2,0<br />
<br />
P<br />
P = P<br />
M<br />
128N<br />
λ = 3<br />
Belastung für 2 Rollenpaare: 256 N<br />
Diese Belastung erwies sich als <strong>zu</strong> groß, die Annahme, alle 4 Belastungen der Achsen<br />
eines Waggons auf eine Achse <strong>zu</strong> bringen, ist falsch.<br />
Versuch 2:<br />
P P = 2 * 2 * 200 kN = 800 kN<br />
<br />
P<br />
P = P<br />
M<br />
51N<br />
λ = 3<br />
Belastung für 2 Rollenpaare: 102 N<br />
Gewählt (da entsprechende Gewichte vorhanden): 96 N<br />
2.2 Versuchsrandbedingungen<br />
Die Versuche wurden in einem Metallfaß mit einem Stahlrahmen durchgeführt, welches<br />
eigentlich <strong>zu</strong>r Simulation von Lastplattendruckversuchen verwendet wird.<br />
Abmessungen des Metallfasses:<br />
Höhe:<br />
59,2 cm<br />
Innendurchmesser: 78,5 cm<br />
Abmessungen des Rahmens:<br />
Lichte Höhe: 112 cm<br />
Lichte Breite: 90 cm<br />
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 7<br />
Bild 2.1:<br />
Ansicht Tonne mit Rahmen<br />
Die Pfähle wurden mittels in einer Spanplatte mit Dicke d= 20mm eingebrachte<br />
Bohrungen fixiert.<br />
Bild 2.2:<br />
Ansicht Tonne mit Pfahlraster<br />
2.3 Versuchsanordnung<br />
2.3.1 Verwendete Materialien<br />
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Tragelemente:<br />
Für die Säulen wurde Rundholz aus Nadelholz (Fichte) mit einem Durchmesser von 20 mm<br />
verwendet.<br />
Bei Nadelhölzer liegt der E-Modul parallel <strong>zu</strong>r Faser etwa bei 10000 MN/m²<br />
Weichschicht:<br />
Für die Weichschicht wurde ein mittel bis mäßig zersetzter Hochmoortorf (H2 bis H5 nach<br />
DIN 18196) verwendet, und zwar in Form von handelsüblichem Gartentorf, wie er im<br />
Baumarkt erhältlich ist.<br />
Tabelle 2.1:<br />
Bodenmechanische Kenngrößen des Versuchstorfes:<br />
Steifemodul bei σ`100 kN/m²<br />
0,82 MN/m²<br />
Wassergehalt w ≈ 300 %<br />
Einbauwichte<br />
γ = 4 kN/m³<br />
Diese Materialkennwerte wurden durch Laborversuche ermittelt. Die genauen<br />
Versuchsbeschreibungen und Messergebnisse finden sich im Anhang.<br />
Um die Einbauwichte von 4 kN/m³ <strong>zu</strong> erhalten, wurde der Torf locker eingebaut und mit<br />
einer Auflast von 1,5 kN/m² über einen Zeitraum von 24 Stunden vorkonsolidiert.<br />
Diese Vorkonsolidierung wurde durch eine Auflast von 15 cm Wasser erreicht. Auf den<br />
Torf wurde eine runde Platte aus Mehrschichtholz aufgelegt, die wenig Spiel <strong>zu</strong>r<br />
Tonnenwand hat und sich daher reibungsfrei setzen kann. Auf diese Platte wurden zwei<br />
Lagen PE-Folie in die Tonne eingelegt, um Wasserundurchlässigkeit <strong>zu</strong> gewährleisten. In<br />
dieses Becken wurden dann die 15 cm Wasser eingelassen, wobei während des Einlaufens<br />
die horizontale Ausrichtung der Platte mittels einer Wasserwaage kontrolliert wurde.<br />
Diese Vorkonsolidierung wurde auch bei Versuch 7 bei eingebauten Säulen angewendet.<br />
Hierbei konnte jedoch nur eine Einbauwichte von 2,9 kN/m³ erzielt werden. Dies wurde<br />
jedoch erst nach außergewöhnlich hohen Set<strong>zu</strong>ngen und nachträglich bestimmter<br />
Einbauwichte herausgefunden.<br />
Bei allen nachträglichen Versuche wurde das Gewicht der eingebauten Torfmenge über<br />
das Volumen rechnerisch ermittelt. Der Torf wurde dann in drei Lagen eingebaut und<br />
lagenweise verdichtet, um eine konstante Einbauwichte <strong>zu</strong> erzielen.<br />
Um auch die Verdichtung zwischen den Säulen <strong>zu</strong> gewährleisten, wurde der Torf<br />
segmentweise mit einer Platte eingebaut, die Bohrungen an den selben Stellen wie die<br />
Säulen aufweist, nur mit einem Durchmesser von 30 mm gebohrt, um kleine<br />
Fehlstellungen der Säulen, die sich nicht vermeiden lassen, aus<strong>zu</strong>gleichen.<br />
Lastverteilungsschicht:<br />
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Für die Tragschicht wurde ein an der FH Regensburg vorhandener Estrichsand verwendet.<br />
Kornfraktionen größer als 2 mm wurden ausgesiebt, und die Feinanteile
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 10<br />
Um einen definierten und reproduzierbaren Sandeinbau <strong>zu</strong> gewährleisten, wurde ein<br />
Flächenregner nach Zaeske gebaut. Diese Anlage besteht aus zwei mitteldichten<br />
Faserplatten, die mit Bohrungen mit Durchmesser D = 5 mm versehen sind. Das Raster<br />
der Bohrungen wurde so gestaltet, dass sich ein Verhältnis Lochquerschnitt A 1 <strong>zu</strong><br />
Gesamtquerschnitt A ges von 0,08 einstellt.<br />
Die beiden Platten sind untereinander verschieblich, und die Löcher wurden gleichzeitig bei<br />
beiden Plattten gebohrt, um ein störungsfreies Rieseln sowie ein Schließen der Platten <strong>zu</strong><br />
ermöglichen.<br />
Bild 2.4:<br />
Ansicht Flächenregner<br />
Die Rieselhöhe der Anlage ist in Schritten von 2,5 cm verstellbar, um sie beim Sandeinbau<br />
relativ konstant halten <strong>zu</strong> können. Bei diesen Versuchen wurde mit einer Rieselhöhe von 50<br />
cm gearbeitet.<br />
Die 6 cm starke Schicht wurde in 2 Schritten eingerieselt.<br />
Um den Sand komplett rieseln <strong>zu</strong> können, wurde die Anlage mithilfe eines Siebrüttlers in<br />
Vibrationen versetzt.<br />
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 11<br />
Bild 2.5:<br />
Flächenregner in Betrieb<br />
Mit diesen Parametern erhält man die in Tabelle 2.2 angegebene Einbaudichte, welche<br />
auch im Versuch ermittelt wurde.<br />
Um die Einbaudichte <strong>zu</strong> bestimmen, wurden 4 Ausstechzylinder mit der auch im Versuch<br />
verwendeten Fallhöhe eingerieselt. Das Volumen der Zylinder war bekannt, durch Wiegen<br />
der Sandmenge konnte die Lagerungsdichte errechnet werden.<br />
Fahrbahn<br />
Für die Fahrbahn wurde eine dichte Holzfaserplatte verwendet.<br />
Der Biege-Modul der Fahrbahn wurde ebenfalls experimentell im Versuch ermittelt.<br />
Hier<strong>zu</strong> wurde ein definierter Querschnitt als drehbar gelagerter Einfeldträger mit<br />
verschiedenen Einzellasten in Feldmitte belastet und die auftretende Durchbiegung f<br />
gemessen.<br />
Versuchsdurchführung:<br />
Es wurden zwei Versuchsreihen durchgeführt, mit Spannweiten von 81,4 und 48,4 cm.<br />
Abmessungen des verwendeten Querschnitts: h = 3,0 mm<br />
b = 29,8 mm<br />
Trägheitsmoment I:<br />
3<br />
b ⋅ h<br />
I = = 0,00669cm<br />
12<br />
4<br />
Ergebnisse Versuch 1 (l = 81,4 cm):<br />
Belastung:[g] Last [N] f [cm] f/l E-Modul [MN/m²]<br />
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0 0 0<br />
2,21 0,0221 0,095 0,00117 3905<br />
4,24 0,0424 0,145 0,00178 4909<br />
6,35 0,0635 0,2 0,00246 5330<br />
8,48 0,0848 0,275 0,00338 5176<br />
10,61 0,1061 0,305 0,00375 5840<br />
Ergebnisse Versuch 2 (l= 48,4 cm):<br />
Belastung:[g] Last [N] f [cm] f/l E-Modul [MN/m²]<br />
0 0<br />
2,11 0,0211 0,02 0,00672 3723<br />
4,23 0,0423 0,04 0,01345 3732<br />
6,34 0,0634 0,055 0,01849 4068<br />
8,47 0,0847 0,065 0,02185 4598<br />
Der Biegemodul ist sehr stark von den auftretenden Verformungen und der<br />
Versuchsgeometrie abhängig. Bei den Berechnungen der Biegesteifigkeit wird deshalb der<br />
Tabellenwert von 4100 MN/m² verwendet.<br />
Modellschotter<br />
Als Schotter wurde Vitakraft Aqua-Deco Bodengrund verwendet, ein Glanzkies mit einer<br />
Korngröße von 1,4 bis 2,8 mm.<br />
Genauere Parameter liegen leider nicht vor, aber aufgrund der Erfahrungen und der<br />
während der Versuchsdurchführung veränderten Versuchsanordnung sind diese nicht<br />
relevant.<br />
Einbau des Modellschotters<br />
Die Schotterschicht wurde in einer Breite von 14 und einer Höhe von 2 cm eingebaut. Als<br />
Schablonen dienten zwei Ringe Holzweichfaserplatten mit einer Stärke von 12 mm, jeweils<br />
als Außen- und Innenring. Die Stärke von 2 cm wurde durch einen Blechstreifen erreicht,<br />
der ringsum an die Ringe geschraubt wurde.<br />
Beim Einbau wurde der Schotter lose eingerieselt und mit einem Stahllineal plan<br />
abgezogen.<br />
Vlies <strong>zu</strong>r Bewehrung der Sandschicht<br />
Als Bewehrungsmaterial wurde ein Teichvlies der Firma Heissner mit der<br />
Artikelbezeichnung TF 925-00 verwendet.<br />
Produktdaten Polyestervlies mit Bändchengewebe:<br />
Gewicht / qm [g/qm]: 500 ± 6%<br />
Reissfestigkeit [N] quer: 850<br />
Längs: 850<br />
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 13<br />
Dehnung [%] quer: min. 15<br />
Längs: min. 15<br />
Genauere Auskünfte über Material und Kennwerte waren leider nicht möglich.<br />
Einbau des Vlies<br />
Das Vlies wurde so <strong>zu</strong>geschnitten, daß die Bodenfläche komplett bedeckt war und beim<br />
Umschlagen keine Überschneidungen auftreten.<br />
Das Vlies wurde auf die Weichschicht gelegt, die Ränder, welche später umgeschlagen<br />
wurden, an der Tonne so fixiert, daß der Sand ungehindert einrieseln konnte. Nach dem<br />
ersten Rieselvorgang (entspricht einer Schichtdicke von 3 cm) wurden die Ecken<br />
eingeschlagen und die zweite Schicht aufgerieselt.<br />
Bild 2.6: Vlieseinbau Arbeitsschritt 1<br />
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Bild 2.7: Vlieseinbau Arbeitsschritt 2<br />
2.3.2 Anordung der Pfähle<br />
Es wurden vier Säulenreihen mit je 32 Säulen kreisförmig angeordnet, und zwar mit den<br />
Radien 19, 25, 31 und 37 cm. So ergibt sich bei den mittleren beiden Reihen ein fast<br />
quadratisches Raster mit einem Pfahlabstand von 6 cm.<br />
Über diesen beiden Reihen wurde die Fahrbahn gelegt.<br />
Bild 2.8: Grundsystem für die <strong>Modellversuche</strong><br />
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<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
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Bestimmung der Säulenfläche in Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>r anteiligen Bodenfläche:<br />
Säulendurchmesser D s :<br />
20 mm<br />
Säulenfläche A s :<br />
314 mm²<br />
Zugehörige Bodenfläche A 0 : 3300 mm²<br />
Verhältnis A S / A 0 : 0,095<br />
2.4 Durchgeführte Messungen<br />
Um die bodenmechanischen Vorgänge während der Versuchsdurchführung beurteilen <strong>zu</strong><br />
können, wurden Set<strong>zu</strong>ngsmessungen an der Grenzschicht zwischen Sand und Torf und an<br />
der Fahrbahnoberkante durchgeführt.<br />
2.4.1 Messungen an der Grenzschicht Torf / Sand<br />
Die Messungen an der Grenzschicht wurden durch Messgeber ermöglicht, die mittels eines<br />
Metallrohres ∅ 6mm durch die Torfschicht durchgeführt werden und somit reibungsfreie<br />
Messungen erlauben. Diese Rohre werden mit einem Lattenrichter in vertikale Lage<br />
ausgerichtet.<br />
Bild 2.9:<br />
Ausrichtung der Leerrohre der Messgeber<br />
Die Messgeber bestehen aus Stahldraht D = 3,0 mm. An ihrem oberen Ende wurde ein<br />
Gewinde geschnitten, um mithilfe zweier Schraubenmuttern eine Beilagscheibe D = 7,4<br />
mm anbringen <strong>zu</strong> können. Diese Scheiben nehmen die Bewegungen des Torfes auf und<br />
geben sie an den Draht weiter.<br />
Am anderen Ende des Drahtes, auf der Unterseite der Tonne, befindet sich eine Nonius –<br />
Skala, die einer Zentimeterskala gegenüber liegt. So lassen sich die Bewegungen in der<br />
Grenzschicht auf Zehntel Millimeter ablesen.<br />
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<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 16<br />
Bild 2.10:<br />
Messgeber an der Grenzschicht Torf / Sand<br />
Bild 2.11:<br />
Messgeber mit Nonius- und Zentimeterskala<br />
2.4.3 Messungen an der Fahrbahnoberkante<br />
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<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
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Um die Gesamtset<strong>zu</strong>ngen der Fahrbahn messen <strong>zu</strong> können, wurde ein Messuhrhalter<br />
gebaut, der am Tonnenrand eingehängt wird und somit immer die relative Höhe <strong>zu</strong>m<br />
Tonnenrand mißt.<br />
Durch eine Nullmessung <strong>zu</strong> Beginn der Überfahrten können die Set<strong>zu</strong>ngen der Fahrbahn<br />
errechnet werden.<br />
Für die Messungen selbst wurde eine mechanische Messuhr mit einem Messbereich von 0<br />
bis 30 mm und einer 0,01 mm Ablesung verwendet.<br />
Diese Uhr übte den geringsten Druck bei den Messungen auf die Fahrbahn aus, verglichen<br />
mit den anderen (auch digitalen) Messuhren, welche im Grundbaulabor vorhanden sind.<br />
Bild 2.12:<br />
Messung an der Fahrbahnoberkante<br />
2.5 Achse und Antrieb<br />
Abmessungen der Nachlaufrollen:<br />
Durchmesser: 50 mm<br />
Radbreite: 18 mm<br />
Der Abstand der Radmitten beträgt 60 mm, und die Rollen wurden so an der Achse<br />
angebracht, daß sie genau auf den beiden mittleren Säulenreihen laufen.<br />
Die innere Rolle besitzt somit einen Fahrradius von 25 cm, die äußere von 31 cm.<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
Christian Schweiger
Fachhochschule Regensburg<br />
Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 18<br />
Bild 2.13:<br />
Detailaufnahme Rollen<br />
Abmessung der Querachse<br />
Die Achse wurde aus einem quadratischen Vollquerschnitt aus Stahl mit einer Kantenlänge<br />
von 13 mm hergestellt.<br />
Die Gesamtlänge der Achse beträgt 71 cm.<br />
Antriebsachse<br />
Die Querachse wurde als Pendelachse an ein vertikales Rohr mit einem Innendurchmesser<br />
D i = 17,5 mm und einem Außendurchmesser D a = 21 mm befestigt, um<br />
Höhenunterschiede der Fahrbahn ausgleichen <strong>zu</strong> können. Dieses Rohr dreht sich um eine<br />
starre vertikale Achse mit einem Durchmesser D = 16 mm.<br />
Um die Unterschiede im Durchmesser von Rohr und Achse aus<strong>zu</strong>gleichen, wurden in das<br />
Rohr Hülsen aus Blech mit einer Dicke von 0,75 mm eingesetzt, um einen ruhigen und<br />
stabilen Lauf <strong>zu</strong> gewährleisten.<br />
An die Achse wurde am oberen Ende ein Außengewinde M12 geschnitten, in die Platte am<br />
Querholm ein Innengewinde selber Größe, um die Achse dort <strong>zu</strong> befestigen.<br />
Diese Platte ist durch vier Schrauben am Querholm gehalten.<br />
Um einen reibungsarmen Lauf <strong>zu</strong> ermöglichen und um Behinderungen in vertikaler<br />
Richtung <strong>zu</strong> vermeiden, was eine Verfälschung der Set<strong>zu</strong>ngen <strong>zu</strong>r Folge hätte, wurde in<br />
regelmäßigen Abständen <strong>zu</strong>r Schmierung ein Vaselinespray auf die Achse und in das Rohr<br />
aufgebracht.<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
Christian Schweiger
Fachhochschule Regensburg<br />
Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 19<br />
Bild 2.14:<br />
Antrieb der Pendelachse<br />
Um das Rohr an<strong>zu</strong>treiben, wurde ein Flacheisen mit den Abmessungen 5 * 35 mm und<br />
einer Länge von 14 cm an das Rohr angeschweißt, damit die Mitnehmer, die aus<br />
Gewindestangen M 8 bestehen und am Zahnrad angeschraubt sind, das Rohr und damit<br />
auch die Pendelachse in Drehung versetzen können.<br />
Kraftübertragung und Motor<br />
Zum Antrieb wurden die Zahnräder, der Zahnriemen und der Motor aus dem Scherversuch<br />
ausgebaut und in die Versuchsanlage integriert.<br />
Motordaten:<br />
Drehstrommotor<br />
Leistung: 0,37 kW<br />
Fest angebautes stufenloses Getriebe mit einem Drehzahlbereich von 0 – 60 U/min<br />
Der Motor wurde auf einem Stahlrahmentisch fest montiert.<br />
Das Überset<strong>zu</strong>ngsverhältnis von Motor <strong>zu</strong>r Achse ist 2 <strong>zu</strong> 1.<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
Christian Schweiger
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 20<br />
Bild 2.15:<br />
Motor und Antrieb<br />
Zählwerk<br />
Um die Umdrehungen mitzählen <strong>zu</strong> können, wurde ein Zählgerät der Atterbergschen<br />
Versuche mit dem Motor mittels Scheibenräder und Gummiring übertragen. Die<br />
Überset<strong>zu</strong>ng beträgt 1 <strong>zu</strong> 1, somit werden, da die Überset<strong>zu</strong>ng Motor <strong>zu</strong> Antrieb 2 <strong>zu</strong> 1 ist,<br />
genau die Überläufe über einen Punkt der Fahrbahn gezählt.<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
Christian Schweiger
Fachhochschule Regensburg<br />
Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 21<br />
Bild 2.16:<br />
Zählwerk<br />
2.6 Ergebnisse der Versuche 1<br />
Bereits vor den eigentlichen Versuchen wurde ein kurzer Test unternommen, ob es möglich<br />
wäre, mit den Rädern direkt auf dem Sand <strong>zu</strong> fahren. Da die Räder innerhalb weniger<br />
Umdrehungen bei sehr geringer Last (Achse ohne Gewichte) sehr weit eingesunken sind<br />
und der Fahrwiderstand sehr groß geworden ist, wurde diese Idee fallengelassen, da<br />
außerdem Messungen der Fahrbahnoberkante bei dieser Versuchsdurchführung sehr<br />
schwer möglich gewesen wären.<br />
2.6.1 Versuch 1<br />
Versuchsanordnung:<br />
Weichschicht:<br />
Lastverteilungsschicht:<br />
Schotterband:<br />
Fahrbahn:<br />
Gesamtgewicht Achse:<br />
Torf, 30 cm stark, 24 h vorkonsolidiert<br />
Sand, 6 cm stark<br />
2 cm stark, 14 cm breit<br />
Dichte Holzfaserplatte, d = 3 mm<br />
14,5 kg<br />
1<br />
Die einzelnen Ablesungen der einzelnen Versuche finden sich im Anhang<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
Christian Schweiger
Fachhochschule Regensburg<br />
Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 22<br />
Frequenz:<br />
0,5 Hz<br />
Bei diesem ersten Versuch wurde schon nach den ersten Überfahrten deutlich, daß keine<br />
hohe Anzahl an Überfahrten gefahren werden kann, da sich schon nach wenigen<br />
Umdrehungen massive Set<strong>zu</strong>ngen einstellten. So mußte die Fahrbahn nach 100<br />
Umdrehungen schon von Schotterteilchen gereinigt werden, da die Set<strong>zu</strong>ngen soweit<br />
fortgeschritten waren, daß diese auf die Fahrbahn rieseln konnten.<br />
Sowohl die Schotterfahrbahn wie auch die Lastverteilungsschicht waren an den Set<strong>zu</strong>ngen<br />
beteiligt. Die Schotterteilchen wurden <strong>zu</strong> großem Teil nach außen gedrückt und auch<br />
teilweise in den Sand hineingedrückt.<br />
Um dieses Phänomen <strong>zu</strong> dokumentieren, wurde eine Glasscheibe durch die Schotter- und<br />
Lastverteilungsschicht durchgedrückt, auf einer Seite das Material entfernt und<br />
photographiert.<br />
Als Teilursache für dieses Versagen der Schotterschicht wurde ein fehlender Verbund<br />
zwischen Fahrbahn und Schotterschicht verantwortlich gemacht, da die dichte Faserplatte<br />
eine sehr glatte Unterseite hat, im Vergleich <strong>zu</strong>m Verbund Schwelle – Schotter beim echten<br />
Gleis. Um die glatte Unterseite aus<strong>zu</strong>gleichen wurde sie mit Klebstoff bestrichen und mit<br />
Schotterteilchen bestreut, um so einen besseren Verbund zwischen Fahrbahn und<br />
Schotterschicht <strong>zu</strong> schaffen.<br />
Bild 2.17:<br />
Set<strong>zu</strong>ngen in Schotter und Sand<br />
Es konnte bei diesem Versuch jedoch sehr gut die Wechselwirkung zwischen Belastung und<br />
Set<strong>zu</strong>ng in der Weichschicht beobachtet werden. An den unteren Messgebern konnte die<br />
Überfahrt und die <strong>zu</strong>m großen Teil elastische Verformung des Torfes beobachtet werden.<br />
Die Messgeber zeigten bei Überfahrt einer Achse eine Verformung bis <strong>zu</strong> 0,8 bis 1,0 mm<br />
an, die jedoch bei Entlastung wieder <strong>zu</strong>rückging.<br />
Nach Absprache mit Professor Neidhart wurde das Gesamtgewicht der Achse von 14,5<br />
auf 9,6 kg bei Versuch 2 gesenkt.<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
Christian Schweiger
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 23<br />
2.6.2 Versuch 2<br />
Versuchsanordnung:<br />
Weichschicht:<br />
Lastverteilungsschicht:<br />
Schotterband:<br />
Fahrbahn:<br />
Gesamtgewicht Achse:<br />
Frequenz:<br />
Torf, 30 cm stark<br />
Sand, 6 cm stark<br />
2 cm stark, 14 cm breit<br />
Dichte Holzfaserplatte, d = 3 mm<br />
9,6 kg<br />
0,5 Hz<br />
Nach Versuch 1 wurde die Torfschicht nicht mehr ausgebaut, da wenig Überfahrten<br />
stattfanden und somit wenig Set<strong>zu</strong>ngen im Torf auftraten.<br />
Es wurde nur die Sand- und die Schotterschicht mit der Fahrbahn neu eingebaut. In dieser<br />
Versuchsanordung wurde auch getestet, ob ein besserer Verbund zwischen Fahrbahn und<br />
Schotter <strong>zu</strong> weniger Set<strong>zu</strong>ngen im Schotter führt. Dies war jedoch nicht der Fall. Die<br />
Set<strong>zu</strong>ngen waren ähnlich, nur jedoch aufgrund der geringeren Belastungen weniger stark.<br />
Auch bei diesem Versuch stellten sich sehr schnell hohe Set<strong>zu</strong>ngen ein, wieder rieselte<br />
Sand auf die Fahrbahn. Wurden Sandkörner auf der Fahrbahn von den Achsen<br />
überfahren, führte dies durch die starken Erschütterungen <strong>zu</strong> noch stärkeren Set<strong>zu</strong>ngen.<br />
Auch in diesem Versuch konnte die elastische Verformung des Torfes an den Messgebern<br />
beobachtet werden. Die Größenordnung der Verformung lag im gleichem Bereich wie bei<br />
Versuch 1.<br />
2.6.3 Versuch 3<br />
Versuchsanordnung:<br />
Weichschicht:<br />
Lastverteilungsschicht:<br />
Schotterband:<br />
Fahrbahn:<br />
Gesamtgewicht Achse:<br />
Frequenz:<br />
Torf, 30 cm stark<br />
Sand, 9 cm stark<br />
2 cm stark, 14 cm breit<br />
Dichte Holzfaserplatte, d = 3 mm<br />
9,6 kg<br />
0,5 Hz<br />
Bei Versuch 3 wurde durch eine Erhöhung der Schichtdicke von 6 auf 9 cm getestet, ob<br />
bei einer dickeren Sandschicht die Set<strong>zu</strong>ngen geringer ausfallen und die unerwartet hohen<br />
Set<strong>zu</strong>ngen einen Versagensmechanismus der Lastverteilungsschicht darstellen. Da die<br />
Set<strong>zu</strong>ngen bei einer 9 cm dicken Sandschicht jedoch nur wenig geringer ausfallen und bei<br />
der logarithmischen Skalierung ebenso eine fallende Kurve darstellen, liegt das Problem<br />
wo anders.<br />
Deshalb wurde in den nächsten Versuchen das Set<strong>zu</strong>ngsverhalten der Schotter- und der<br />
Sandschicht untersucht.<br />
Wiederum konnte die elastische Verformung der Weichschicht beobachtet werden, und die<br />
Größenordnung lag wie bei den ersten beiden Versuchen.<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
Christian Schweiger
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 24<br />
Set<strong>zu</strong>ngen der Fahrbahn<br />
Set<strong>zu</strong>ngen [mm]<br />
0,0<br />
2,0<br />
4,0<br />
6,0<br />
8,0<br />
10,0<br />
12,0<br />
14,0<br />
16,0<br />
18,0<br />
20,0<br />
Anzahl der Umdrehungen [-]<br />
1 10 100 1000<br />
Versuch 1<br />
Versuch 2<br />
Versuch 3<br />
Bild 2.18:<br />
Vergleich der Set<strong>zu</strong>ngen der Fahrbahn<br />
Set<strong>zu</strong>ngen an der Grenzschicht Torf / Sand<br />
0,0<br />
Anzahl der Umdrehungen [-]<br />
1 10 100 1000<br />
Set<strong>zu</strong>ngen [mm]<br />
1,0<br />
2,0<br />
3,0<br />
4,0<br />
5,0<br />
6,0<br />
Versuch 1<br />
Versuch 2<br />
Versuch 3<br />
Bild 2.19:<br />
Vergleich der Set<strong>zu</strong>ngen an der Grenzschicht Torf – Sand<br />
2.6.4 Versuch 4<br />
Versuchsanordnung:<br />
Weichschicht:<br />
keine Weichschicht, Sperrholzplatte auf Säulen<br />
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Lastverteilungsschicht:<br />
Schotterband:<br />
Fahrbahn:<br />
Gesamtgewicht Achse:<br />
Frequenz:<br />
Sand, 6 cm stark<br />
2 cm stark, 14 cm breit<br />
Dichte Holzfaserplatte, d = 3 mm<br />
9,6 kg<br />
0,5 Hz<br />
Um nur das Verhalten der Sand- und Schotterschicht beurteilen <strong>zu</strong> können, wurde bei<br />
Versuch 4 und 5 die Weichschicht durch eine starre Sperrholzplatte, welche auf die Säulen<br />
aufgeständert wurde, ersetzt.<br />
Auch bei diesem Versuch trat das Problem der massiven Set<strong>zu</strong>ngen der Fahrbahn auf.<br />
Wieder konnten keine hohen Umdrehungszahlen gefahren werden, da wieder<br />
Schotterteilchen auf die Fahrbahn rieselten und so den Betrieb störten.<br />
Aus diesem Grunde wurde beim nächsten Versuch auf das Schotterband verzichtet.<br />
2.6.5 Versuch 5<br />
Versuchsanordnung:<br />
Weichschicht:<br />
Lastverteilungsschicht:<br />
Schotterband:<br />
Fahrbahn:<br />
Gesamtgewicht Achse:<br />
Frequenz:<br />
keine Weichschicht, Sperrholzplatte auf Säulen<br />
Sand, 6 cm stark<br />
kein Schotterband<br />
Dichte Holzfaserplatte, d = 3 mm<br />
9,6 kg<br />
0,5 Hz<br />
Bei diesem Versuch wurde nur das Verhalten der Sandschicht untersucht.<br />
Auch hier stellten sich große Set<strong>zu</strong>ngen ein.<br />
Um <strong>zu</strong> aussagekräftigen Schlußfolgerungen <strong>zu</strong> kommen, werden die Set<strong>zu</strong>ngen in der<br />
Sandschicht bei den Versuchen 2, 4 und 5 verglichen.<br />
Im untenstehenden Diagramm wurden bei Versuch 2 die Set<strong>zu</strong>ngen in der Torfschicht von<br />
den Set<strong>zu</strong>ngen der Fahrbahn abgezogen, um so einen Vergleich mit den anderen<br />
Versuchen <strong>zu</strong> haben. Die höheren Set<strong>zu</strong>ngen bei Versuch 2, obwohl die Set<strong>zu</strong>ngen der<br />
Weichschicht abgezogen wurden, liegen an den elastischen Verformungen der<br />
Weichschicht. Durch diese zyklischen Set<strong>zu</strong>ngen und Hebungen treten Kornverschiebungen<br />
im Sandgefüge auf, die <strong>zu</strong> größeren dauerhaften Set<strong>zu</strong>ngen führen, da die elastische<br />
Verformung der Weichschicht nicht durch die Sandschicht ausgeglichen werden kann, da<br />
sie kein elastisches Materialverhalten besitzt.<br />
Die unterschiedlichen Set<strong>zu</strong>ngen bei den Versuchen 4 und begründen sich durch die<br />
<strong>zu</strong>sätzlichen Set<strong>zu</strong>ngen, welche die Schotterschicht verursacht.<br />
Bei Versuch 4 traten in etwa genau doppelt so hohe Set<strong>zu</strong>ngen auf wie bei Versuch 5,<br />
obwohl die Schichtdicke mit 80 statt 60 mm nur um 20 mm stärker ist.<br />
Das heißt, daß fast 50 % der Set<strong>zu</strong>ngen bei Versuch 4 in der Schotterschicht auftraten.<br />
Aufgrund der komplexen Vorgänge in der Sand- und Schotterschicht lassen sich die<br />
Ergebnisse von Versuch 2 nicht mit denen von den Versuchen 4 und 5 vergleichen.<br />
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<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 26<br />
Um bei weiteren Versuchen bessere Aussagen und auch Vergleiche machen <strong>zu</strong> können,<br />
wurde in den weiteren Versuchen auf die Schotterschicht verzichtet.<br />
Set<strong>zu</strong>ngen in der Sandschicht<br />
Set<strong>zu</strong>ngen [mm]<br />
0,00<br />
2,00<br />
4,00<br />
6,00<br />
8,00<br />
10,00<br />
12,00<br />
14,00<br />
16,00<br />
Anzahl der Umdrehungen [-]<br />
1 10 100 1000 10000<br />
Versuch 2<br />
Versuch 4<br />
Versuch 5<br />
Bild 2.20: Vergleich der Set<strong>zu</strong>ngen in der Sandschicht bei den Versuchen 2, 4 und 5<br />
2.6.6 Versuch 6<br />
Versuchsanordnung:<br />
Weichschicht:<br />
Lastverteilungsschicht:<br />
Schotterband:<br />
Fahrbahn:<br />
Gesamtgewicht Achse:<br />
Frequenz:<br />
Torf, 30 cm stark<br />
Sand, 6 cm stark<br />
kein Schotterband<br />
Dichte Holzfaserplatte, d = 3 mm<br />
9,6 kg<br />
0,5 Hz<br />
Bei Versuch 6 traten in etwa die <strong>zu</strong> erwartenden Set<strong>zu</strong>ngen auf.<br />
Auswertung dieses Versuches weiter unten gemeinsam mit den Versuchen 8 bis 11<br />
2.6.7 Versuch 7<br />
Der Torfeinbau bei Versuch 7 geschah analog <strong>zu</strong> Versuch 6. Bei der Versuchsdurchführung<br />
traten jedoch unerwartet hohe Set<strong>zu</strong>ngen ein. Nachträgliche Bestimmung der Einbaudichte<br />
ergab einen Wert von 0,29 g/cm³ bei Versuch 7 im Vergleich <strong>zu</strong> einer Einbaudichte von<br />
0,40 g/cm³ bei den Versuchen davor.<br />
Dies führte <strong>zu</strong> einer geänderten Einbauart, welche in Punkt 2.3.1 beschrieben wird.<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 27<br />
Nach dem Ausbau der Sandschicht konnten die Set<strong>zu</strong>ngen im Sand sehr gut beobachtet<br />
werden. Sie waren so groß, daß es unmöglich war, einen Tragmechanismus in der<br />
Lastverteilungsschicht auf<strong>zu</strong>bauen.<br />
Bild 2.21: Set<strong>zu</strong>ngen im Torf bei Versuch 7<br />
2.6.8 Versuch 8 und 9<br />
Versuchsanordnung:<br />
Weichschicht:<br />
Lastverteilungsschicht:<br />
Schotterband:<br />
Fahrbahn:<br />
Gesamtgewicht Achse:<br />
Frequenz:<br />
Torf, 30 cm stark, stabilisiert mit Säulen<br />
Sand, 6 cm stark<br />
kein Schotterband<br />
Dichte Holzfaserplatte, d = 3 mm<br />
9,6 kg<br />
0,5 Hz<br />
Bei diesen Versuchen wurde der Torf mit einer bestimmten Einbaudichte von 0,4 g/cm³<br />
eingebaut, die auch in den Versuchen 1 bis 6 verwendet wurde.<br />
Schon während des Einbaus konnte mit der Hand ein weitaus höherer Eindringwiderstand<br />
des Torfes festgestellt werden. Dementsprechend vielen auch die Set<strong>zu</strong>ngen viel geringer<br />
aus als bei Versuch 7.<br />
Auch bei diesen Versuchen konnte die Wechselwirkung zwischen Belastung und Set<strong>zu</strong>ng in<br />
der Weichschicht beobachtet werden. Die elastische Verformung ging jedoch in Vergleich<br />
<strong>zu</strong> den Versuchen ohne Säulen, bei denen eine elastische Verformung von bis <strong>zu</strong> knapp<br />
einen mm auftrat, auf etwa 0,5 bis 0,7 mm <strong>zu</strong>rück.<br />
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 28<br />
2.6.9 Versuch 10 und 11<br />
Versuchsanordnung:<br />
Weichschicht:<br />
Lastverteilungsschicht:<br />
Schotterband:<br />
Fahrbahn:<br />
Gesamtgewicht Achse:<br />
Frequenz:<br />
Torf, 30 cm stark, stabilisiert mit Säulen<br />
Sand, 6 cm stark, bewehrt mit Teichvlies<br />
kein Schotterband<br />
Dichte Holzfaserplatte, d = 3 mm<br />
9,6 kg<br />
0,5 Hz<br />
Bei diesen beiden Versuchen wurde <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong> den Säulen in der Weichschicht noch die<br />
Sandschicht mit einem Teichvlies bewehrt.<br />
Die Set<strong>zu</strong>ngen bei diesen Versuchen lagen nur unwesentlich unter denen von den<br />
Versuchen 8 und 9.<br />
2.7 Vergleich der Versuche 5, 6 und 8 bis 11<br />
Von den 11 durchgeführten Versuchen bleiben nur die Versuche 5, 6 und 8 bis 11 als<br />
aussagekräftig <strong>zu</strong>rück, alle anderen dienten <strong>zu</strong>r Erprobung und Erkenntnisgewinnung.<br />
2.7.1 Vergleich der Set<strong>zu</strong>ngen<br />
Set<strong>zu</strong>ngen der Weichschicht:<br />
Set<strong>zu</strong>ngen der Weichschicht<br />
Set<strong>zu</strong>ngen [mm]<br />
0,00<br />
1,00<br />
2,00<br />
3,00<br />
4,00<br />
5,00<br />
6,00<br />
Anzahl der Umdrehungen [-]<br />
1 10 100 1000 10000<br />
Versuch 6<br />
Versuch 8<br />
Versuch 9<br />
Versuch 10<br />
Versuch 11<br />
Bild 2.22:<br />
Set<strong>zu</strong>ngen der Weichschicht<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
Christian Schweiger
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 29<br />
In diesem Vergleich ist die stabilisierende Wirkung der eingebauten Säulen sehr gut<br />
erkennbar.<br />
Die <strong>zu</strong>sätzliche Verbesserung durch die Bewehrung der Sandschicht mit dem Teichvlies fällt<br />
jedoch gering aus.<br />
Geamtset<strong>zu</strong>ngen der Fahrbahn:<br />
Gesamtset<strong>zu</strong>ngen der Fahrbahn<br />
Set<strong>zu</strong>ngen [mm]<br />
0,00<br />
2,00<br />
4,00<br />
6,00<br />
8,00<br />
10,00<br />
12,00<br />
Anzahl der Umdrehungen [-]<br />
1 10 100 1000 10000<br />
Versuch 6<br />
Versuch 8<br />
Versuch 9<br />
Versuch 10<br />
Versuch 11<br />
Bild 2.23:<br />
Gesamtset<strong>zu</strong>ngen der Fahrbahn<br />
Bei diesem Vergleich macht sich der Unterschied zwischen der stabilisierten und der nicht<br />
stabilisierten Sandschicht noch weniger bemerkbar.<br />
Um die Set<strong>zu</strong>ngen der Sandschicht mit Versuch 5 vergleichen <strong>zu</strong> können, wurden die<br />
Set<strong>zu</strong>ngen im Torf von den Gesamtset<strong>zu</strong>ngen abgezogen.<br />
Set<strong>zu</strong>ngen in der Sandschicht:<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 30<br />
Set<strong>zu</strong>ngen in der Sandschicht<br />
Set<strong>zu</strong>ngen [mm]<br />
0,00<br />
1,00<br />
2,00<br />
3,00<br />
4,00<br />
5,00<br />
6,00<br />
Anzahl der Umdrehungen [-]<br />
1 10 100 1000 10000<br />
Versuch 5<br />
Versuch 6<br />
Versuch 8<br />
Versuch 9<br />
Versuch 10<br />
Versuch 11<br />
Bild 2.24:<br />
Set<strong>zu</strong>ngen in der Sandschicht<br />
Um weitere Aussagen über die aufgetretenen Set<strong>zu</strong>ngen <strong>zu</strong> machen, werden die Set<strong>zu</strong>ngen<br />
der Versuche 6 und 8 bis 11 auf Versuch 5 normiert.<br />
Hierbei werden die Gesamtset<strong>zu</strong>ngen der einzelnen Versuche durch die Set<strong>zu</strong>ngen von<br />
Versuch 5 geteilt.<br />
Zusammenstellung der Gesamtset<strong>zu</strong>ngen der Versuche<br />
Versuch Nr.: 5 6 8 9 10 11<br />
Umdrehungen<br />
Set<strong>zu</strong>ngen [mm]<br />
1 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
20 0,57 3,44 1,04 1,12 1,20 1,24<br />
40 0,74 4,34 1,59 1,57 1,44 1,86<br />
100 1,25 5,50 2,10 2,24 2,20 2,35<br />
200 1,77 7,03 2,91 2,89 2,78 2,94<br />
400 2,40 8,51 4,16 3,65 3,51 3,57<br />
1000 3,03 10,70 5,30 4,89 4,60 4,56<br />
2000 3,45 6,66 5,91 5,66 5,71<br />
Werte der normierten Set<strong>zu</strong>ngen<br />
Versuch Nr.: 5 6 8 9 10 11<br />
Umdrehungen Normierte Set<strong>zu</strong>ngen [-]<br />
1 1,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
20 1,00 6,00 1,82 1,96 2,10 2,16<br />
40 1,00 5,89 2,16 2,12 1,95 2,53<br />
100 1,00 4,41 1,69 1,80 1,76 1,89<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
<strong>Modellversuche</strong> <strong>zu</strong> aufgeständerten <strong>Fahrbahnen</strong><br />
Christian Schweiger
Fachhochschule Regensburg<br />
Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 31<br />
200 1,00 3,97 1,65 1,64 1,57 1,66<br />
400 1,00 3,55 1,73 1,52 1,46 1,49<br />
1000 1,00 3,53 1,75 1,61 1,52 1,50<br />
2000 1,00 1,93 1,71 1,64 1,65<br />
Zusammenstellung der normierten Set<strong>zu</strong>ngen:<br />
Normierte Set<strong>zu</strong>ngen [-]<br />
0,00<br />
1,00<br />
2,00<br />
3,00<br />
4,00<br />
5,00<br />
6,00<br />
7,00<br />
Vergleich der normierten Set<strong>zu</strong>ngen<br />
Anzahl der Umdrehungen [-]<br />
1 10 100 1000 10000<br />
Versuch 5<br />
Versuch 6<br />
Versuch 8<br />
Versuch 9<br />
Versuch 10<br />
Versuch 11<br />
Bild 2.25:<br />
Normierte Set<strong>zu</strong>ngen<br />
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Fachbereich Bauingenieurwesen Seite 32<br />
3. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Da Versuche mit Überfahrten auf Lastverteilungsschichten über Weichschichten bisher<br />
noch nicht durchgeführt worden sind, ist diese Arbeit als Vorarbeit <strong>zu</strong> sehen, um weitere<br />
Versuche optimieren <strong>zu</strong> können.<br />
Aus verschiedenen Gründen konnten aus diesen Versuchen nur wenig konkrete<br />
Schlußfolgerungen gezogen werden.<br />
Diese Gründe sind:<br />
- Verwendeter Sand der Lastverteilungsschicht für diese Aufgabe nicht geeignet. Schon<br />
nach wenigen Umdrehungen waren massive Set<strong>zu</strong>ngen aufgetreten, die ein Fortfahren der<br />
Versuche nicht ermöglichte, da Sand- und Schotterteilchen auf die Fahrbahn gelangten.<br />
Diese Teilchen führten beim Überfahren mit den Rollen <strong>zu</strong> starken Erschütterungen und <strong>zu</strong><br />
dynamischen Belastungen, welche <strong>zu</strong> noch größeren Set<strong>zu</strong>ngen führten.<br />
Ein Indiz für die geringe Tragfähigkeit in diesen Versuchen ist der geringe CBR – Index von<br />
durchschnittlich 9,3 %, der aus Laborversuchen gewonnen wurde.<br />
Die Ursache für diese geringe Tragfähigkeit liegt in der enggestuften Körnung des Sandes<br />
und dem völligen Fehlen von Feinstanteilen.<br />
Dieser Sand wirkt wie eine Anhäufung von lauter gleich großen Kugeln, die keine<br />
Verbindung untereinander haben. Dies zeigt sich auch in der sehr geringen<br />
Verdichtungsfähigkeit I f = 0,0211.<br />
Um ausschließen <strong>zu</strong> können, daß in der Sandschicht ein Grundbruch aufgetreten ist, wird<br />
die minimale Streifenbreite berechnet, welche die Fahrbahn bei 10 cm Fahrbahnbreite<br />
benötigt, um einen Grundbruch <strong>zu</strong> vermeiden<br />
Berechnung der Grundbruchlast:<br />
V<br />
b<br />
= b ⋅ a ⋅<br />
( c ⋅ N<br />
c<br />
⋅ν<br />
c<br />
+ γ<br />
1<br />
⋅ d ⋅ N<br />
d<br />
⋅ν<br />
d<br />
+ γ<br />
2<br />
⋅ b ⋅ N<br />
b b<br />
⋅ν<br />
)<br />
Für unseren Fall ohne Kohäsion und einer ebenflächigen Auflage gilt:<br />
c = 0<br />
d = 0<br />
Die Grundbruchlast berechnet sich in unserem Falle deshalb nach folgender Formel:<br />
V<br />
b<br />
= b ⋅ a ⋅γ<br />
2<br />
⋅ b ⋅ N b<br />
⋅ν<br />
b<br />
Für ϕ = 38,5° ergeben sich folgende Tragfähigkeitsbeiwerte:<br />
N C : 64,502<br />
N D : 52,307<br />
N B : 40,812<br />
Formbeiwert ν b = 1-0,3*b/a = 0,94<br />
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Wichte des Bodens unterhalb der Gründungssohle:<br />
1,78 g/cm³ entspricht 17,8 kN/m³<br />
Das Gewicht, welches pro Rollenpaar einwirkt, wird als Grundbruchlast V b betrachtet.<br />
V b = 48 N<br />
Minimale Breite des Streifens, um Grundbruch <strong>zu</strong> vermeiden:<br />
Vb<br />
amin<br />
=<br />
2<br />
b ⋅γ 2<br />
⋅ N<br />
b<br />
⋅ν<br />
b<br />
a min = 7 mm<br />
Es kann davon ausgegangen werden, daß bei dem für die Fahrbahn verwendeten Material<br />
mit seinen Biegemodul von 4100 kN/m² eine Lasteinwirkungsbreite von 7 mm erreicht<br />
wird. Deshalb ist Grundbruch nicht der Auslöser für die massiven Set<strong>zu</strong>ngen in der<br />
Sandschicht.<br />
Durch die größtenteils elastische Bewegung des Torfes in der Weichschicht und den<br />
dadurch resultierenden zyklischen Verformungen kam es in der Sandschicht <strong>zu</strong> einer<br />
seitlichen Verdrängung des Sandes unter der Fahrbahn und somit <strong>zu</strong> einer sehr<br />
ausgeprägten Set<strong>zu</strong>ngsmulde. Dies konnte bei den Versuchen gut beobachtet werden.<br />
Leider gelang mir keine befriedigende Photographie dieses Phänomens, da mit Blitz<br />
photographiert werden mußte, der Blitz jedoch sehr nah am Objektiv befestigt war und<br />
somit kein Schatten auftrat, der von der Kamera aufgenommen werden konnte.<br />
Der Sand versagt somit in seiner Aufgabe als Lastverteilungsschicht. Dies ist auch aus den<br />
Beobachtungen aus Versuch 7 erkenntlich, bei welchem die Torfschicht mit einer Dichte<br />
von 0.29 g/cm³ eingebaut wurde. Es traten sehr große Set<strong>zu</strong>ngen in der Torfschicht auf,<br />
deshalb wurde der Versuch auch vorzeitig abgebrochen. Nach dem Ausbau des Torfes<br />
konnte beobachtet werden, daß der Torf auch direkt an den Säulen die gleichen<br />
Set<strong>zu</strong>ngen aufwies wie in der Mitte der Felder.<br />
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Bild 3.1: Set<strong>zu</strong>ngen der Torfschicht bei Versuch 7<br />
- Der in den ersten Versuchen verwendete Schotter ist ebenfalls für diese Art von Versuchen<br />
ungeeignet.<br />
Dies zeigt sich vor allem beim Vergleich zwischen Versuch 4 und Versuch 5. Beide<br />
Versuche fanden ohne Weichschicht auf der aufgeständerten Sperrholzplatte statt, Versuch<br />
4 mit Schotterschicht und Versuch 5 ohne.<br />
Bei Versuch 4 liegen die Set<strong>zu</strong>ngen im Schnitt etwa doppelt so hoch, obwohl die<br />
Mächtigkeit der gesamten Schicht nur um 2 cm größer ist als bei Versuch 5.<br />
Auch bei den Versuchen davor konnte festgestellt werden, daß sehr große Set<strong>zu</strong>ngen in der<br />
Schotterschicht auftraten.<br />
Auch um Aussagen über das Materialverhalten machen <strong>zu</strong> können, ist eine mehrschichtige<br />
Lastverteilungsschicht ungünstig. Aus diesen Gründen wurden nachfolgende Versuche<br />
ohne Schotterschicht durchgeführt.<br />
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Set<strong>zu</strong>ngen in der Sandschicht<br />
Set<strong>zu</strong>ngen [mm]<br />
0,00<br />
2,00<br />
4,00<br />
6,00<br />
8,00<br />
10,00<br />
12,00<br />
14,00<br />
16,00<br />
Anzahl der Umdrehungen [-]<br />
1 10 100 1000 10000<br />
Versuch 2<br />
Versuch 4<br />
Versuch 5<br />
Bild 3.2: Vergleich der Set<strong>zu</strong>ngen bei den Versuche 2, 4 und 5<br />
- Die technischen Ausrüstungen und Möglichkeiten dieser Diplomarbeit waren teilweise<br />
begrenzt. Es mußte viel improvisiert werden, <strong>zu</strong>m Beispiel mit den Messgebern, deren<br />
Ablesegenauigkeit auf 0,1 mm begrenzt war. Erddrucksensoren in dem benötigten<br />
Messbereich sind auch nicht <strong>zu</strong>r Verfügung gestanden.<br />
- Der Maßstab mit λ = 25 wurde <strong>zu</strong> groß gewählt, und somit lagen die auftretenden<br />
Set<strong>zu</strong>ngen und Verformungen in einem sehr kleinen Größenbereich, was eine genaue<br />
Analyse erschwert hat, da versuchs- und materialbedingte Schwankungen im Vergleich <strong>zu</strong><br />
den Ablesungen sehr groß waren, vor allem bei den Set<strong>zu</strong>ngen der Torfschicht, bei denen<br />
die Veränderungen im 0,1 mm Bereich lagen, was auch die maximale Genauigkeit der<br />
Ablesung war.<br />
Vor allem da aufgrund der Sandeigenschaften nur wenig Überfahrten gemacht werden<br />
konnten, ist der Unterschied zwischen bewehrter und unbewehrter Sandschicht nur in<br />
einem Größenordnungsbereich von 0,9 mm.<br />
- Versuche mit vorgespannter Bewehrung der Sandschicht sind technisch mit den Mitteln,<br />
welche an der FH Regensburg vorhanden sind, sehr schwer <strong>zu</strong> realisieren, da vor allem bei<br />
einem kreisförmigen Versuchsaufbau eine konstante Vorspannung schwer ein<strong>zu</strong>stellen ist<br />
und auch der Wert dieser Vorspannung nur äußerst schwer fest<strong>zu</strong>stellen ist. Auch nach<br />
längeren Überlegungen ist mir keine Vorrichtung eingefallen, mit welcher so etwas<br />
durch<strong>zu</strong>führen wäre.<br />
Trotz dieser ungünstigen Randbedingungen konnten aussagekräftige Beobachtungen<br />
gemacht werden.<br />
So konnte eine die Verbesserung der Trageigenschaft von Torf durch eine Stabilisierung<br />
mit Säulen quantitativ nachgewiesen werden.<br />
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Bei diesen Ausführungen werden allein die Set<strong>zu</strong>ngen in der Weichschicht betrachtet.<br />
Vorhandenes Verhältnis A S / A 0 : 0,095<br />
Dicke der Weichschicht: 30 cm<br />
Mittelwerte der Set<strong>zu</strong>ngen in der Weichschicht nach 1000 Umdrehungen:<br />
Weichschicht ohne Säulen, unbewehrte Sandschicht:<br />
Weichschicht mit Säulen, unbewehrte Sandschicht:<br />
Weichschicht mit Säulen, bewehrte Sandschicht:<br />
5,0 mm<br />
1,7 mm<br />
1,4 mm<br />
Die Verbesserung bei der bewehrten Sandschicht kann aus obengenannten Gründen<br />
eigentlich nicht als relevant betrachtet werden.<br />
Die Verbesserung gegenüber der nicht stabilisierten Weichschicht ist für die verbessernde<br />
Wirkung der Säulen auffälliger, da die Sandschicht als Lastverteilungsschicht versagt.<br />
Die Verbesserung der Tragfähigkeit liegt größtenteils an der Mantelreibung der Säulen.<br />
Weitere Erkenntnisse können nur durch erweiterte Versuchsreihen gewonnen werden. Um<br />
jedoch diese Reihen durchführen <strong>zu</strong> können, muß ein geeignetes Material für die<br />
Lastverteilungsschicht gefunden werden. Nur dann können Versuche mit höheren<br />
Überfahtszahlen gemacht werden.<br />
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4. Danksagung<br />
Last but not least möchte ich mich hier noch sehr herzlich bei allen diejenigen bedanken,<br />
die mir während dieser Diplomarbeit geholfen haben.<br />
Allen voran die Werkmeister, die mir mit Rat und Tat <strong>zu</strong>r Seite gestanden haben:<br />
Herrn Griesbeck im Grundbaulabor, für Hilfestellungen bei Versuchen und in der Werkstatt<br />
Herrn Bräu in der Schreinerei, für unentgeltliche Materialgaben und Hilfe bei der<br />
Schreinereibenüt<strong>zu</strong>ng<br />
Herrn Gassner und Herrn Schmidbauer für die Leihgabe und Auslesung der<br />
Digitalkameras<br />
Herrn Sachse für Hilfestellungen im technischen und datenverarbeitenden Bereich<br />
Und natürlich bei Herrn Professor Neidhart, der mit Ideen, Literatur und Problemlösungen<br />
das ganze erst ermöglichte.<br />
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5. Verwendete Literatur<br />
[1]: Zaeske, D.: Zur Wirksamkeit von unbewehrten und bewehrten mineralischen<br />
Tragschichten über pfahlartigen Gründungselementen, Schriftenreihe Geotechnik,<br />
Universität Gh Kassel, Heft 10, 2001<br />
[2]: Schneider, K.-J. (Herausgeber): Bautabellen für Ingenieure, 12. Auflage, Werner<br />
[3]: Hettler, A.: Bleibende Set<strong>zu</strong>ngen des Schotteroberbaues. ETR –<br />
Eisenbahntechnische Rundschau 33 (1984), H. 11, S. 847 – 852<br />
[4]: Görtler, H.: Dimensionsanalyse, Springer, Berlin, Heidelberg, New York, 1975<br />
[5]: Jaup, A.: Schlußbericht <strong>zu</strong>m F+E Projekt Wirksamkeit von Regelausführungen im<br />
Hinterfüllungsbereich von Brückenwiderlagern, Universität Kassel, 1998<br />
Diplomarbeit Geotechnik 2003<br />
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Christian Schweiger