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Hochleistungs-Flachschleifen

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gen diskutiert. Dabei wurde vorrangig versucht, die bisher ungeklärten<br />

Fragen in bezug auf Schleifkräfte, Prozeßtemperaturen und Einfluß der<br />

Schleifrnittelart beim <strong>Hochleistungs</strong>schleifen zu erörtern. Hierzu wurde<br />

mit der Kontaktschicht-Theorie ein neuer Erklärungsansatz eingeführt, der<br />

von einer prozeßrelevanten Wirkschicht zwischen Scheibe und Werkstück<br />

ausgeht, die in ihrer Dicke der mittleren Spanungsdicke entspricht.<br />

Da bei hohen Abtragsleistungen und erhöhten Energieumsätze gemeinhin<br />

auch höhere Prozeßtemperaturen erwartet werden, wurden die in der neu<br />

erzeugten Werkstück-Randzone und in der Kontaktzone auftretenden<br />

Temperaturen durch Messungen mittels Mikro-Thermoelementen<br />

bestimmt. Dabei konnte die allgemein verbreitete Ansicht widerlegt<br />

werden, daß die Randzonentemperatur mit steigender Scheibenumfangs-<br />

.geschwindigkeit permanent ansteigt. Sowohl für konventionelle Schleifscheiben<br />

als auch für CBN-Schleifwerkzeuge konnte aufgezeigt werden,<br />

daß die Werkstück-Randzonentemperatur mit v; nur bis ca. 100 mls ansteigt.<br />

Überschreitet die Scheibenumfangsgeschwindigkeit diesen<br />

Grenzwert, fällt die Randschichttemperatur nach Durchlauf eines<br />

Maximums wieder ab. Diese Beobachtung ist für die Entwicklung des<br />

HEDG-Schleifens von großer Wichtigkeit. Sie ist überraschend, läßt sich<br />

aber durch die Kontaktschichttheorie erklären.<br />

Auch für die Ausbildung der Werkstückeigenspannungen in der<br />

Werkstück-Randzone ist die niedrige Wirktemperatur beim HEDG-<br />

Schleifen von Bedeutung. Denn dadurch werden Druck-Eigenspannungen<br />

dominant, die durch plastische Verformung bei niedrigen bzw. kurzzeitig<br />

wirkenden Temperaturen entstehen. Punktuelle Messungen der Oberflächen-Eigenspannung<br />

an Stahlbauteilen, die bei höchsten Abtragsleistungen<br />

mit CBN-Werkzeugen geschliffen wurden, zeigen bemerkenswerte Ergebnisse.<br />

Es zeigen sich extrem hohe Druckeigenspannungen, die zum Teil<br />

deutlich höher liegen als die Werkstoff-Festigkeit. Mit der vorliegenden<br />

Arbeit konnten erstmals derart hohe Druck-Eigenspannungswerte bei<br />

einem niedrig-legierten Stahl nachgewiesen werden. Dieses überraschende<br />

Ergebnis könnte ein Hinweis dafür sein, daß man in bestimmten Fällen<br />

durch gezielte Ausführung des Schleifprozesses das thermische Härten<br />

substituieren kann.<br />

Im letzten Kapital der Arbeit werden die Ergebnisse von Schleifversuchen

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