Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt
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Szenario 4: MANV 50–500 Verletzte,<br />
FW und RD vor Ort,<br />
anschließend Polizei, THW, SEG, (Eintreffzeit mind. 30 min)<br />
Triage, Dekontamination vor Ort, angepasste Einsatztaktik<br />
(stehend, liegend, sitzen), doppelter Materialvorrat, paralleler<br />
Einsatzablauf, übergeordnete Führungsstruktur (mehrere RD-<br />
Bezirke), Vorhaltung Antidote, Einrichtung einer Notfallstation<br />
(keine Verletzte berücksichtigt), medizinische Behandlung und<br />
Dekontaminationseinheit vor dem Krankenhaus, Menschenwürde<br />
beachten<br />
Szenario 5: MANV > 500 Verletzte<br />
FW und RD vor Ort,<br />
anschließend Polizei, THW, SEG, (Eintreffzeit mind. 30 min)<br />
Triage, Dekontamination vor Ort, angepasste Einsatztaktik<br />
(stehend, liegend, sitzen), doppelter Materialvorrat, paralleler<br />
Einsatzablauf, übergeordnete Führungsstruktur (mehrere RD-<br />
Bezirke), Vorhaltung Antidote, Einrichtung einer Notfallstation<br />
(keine Verletzte berücksichtigt), medizinische Behandlung und<br />
Dekontaminationseinheit vor dem Krankenhaus, Menschenwürde<br />
beachten<br />
Auf der Basis dieser fiktiven Szenarien wurden die verschiedenen Vertreter gebeten,<br />
aktuelle Beschlusslagen in ihren Organisationen zu identifizieren und der<br />
Arbeitsgruppe zuzuleiten. Diese Ergebnisse fanden Eingang in unser an späterer<br />
Stelle empfohlenes Konzept zur Dekontamination Verletzter beim Massenanfall<br />
nach Gefahrstoffunfall. Nach Analyse dieser Unterlagen scheint es notwendig, eine<br />
solche Konsensuskonferenz zu wiederholen, um die Grundlage für eine juristische,<br />
bzw. politische Klärung der Aspekte zur Dekontamination von Verletzten zu schaffen.<br />
Fazit<br />
Nach den aktuellen Erkenntnissen unserer Arbeitsgruppe sowie der Mehrheit der<br />
Konferenzteilnehmer empfiehlt es sich, die Kompetenzen folgendermaßen festzulegen:<br />
Ärzte, Rettungsassistenten und Sanitäter der Feuerwehr bzw. der Feuerwehr<br />
unterstellt, führen im kontaminierten Bereich in Schutzkleidung die notfallmedizinischen<br />
Maßnahmen zur Sicherung der Vitalfunktionen wie auch die Triage<br />
durch. Anschließend wird die Dekontamination von geschulten Fachkräften durchgeführt.<br />
Nach der Dekontamination wird der Verletzte von den Ärzten, Rettungsassistenten<br />
und Sanitätern des Rettungsdienstes weiterbehandelt und nach einer<br />
Re-Triage weiter behandelt und transportfähig gemacht.<br />
Informationsquellen für Einsatzkräfte bezüglich der Gefahrstoffanalyse im Hinblick<br />
auf Gefahreneinschätzung, Eigenschutz und Patientenversorgung stammen<br />
in der Regel aus folgenden Quellen, sind ausreichend, sollten aber am Unfallort<br />
zur Verfügung stehen:<br />
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