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Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

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Versorgung erfolgt durch Rettungsassistenten, welche die erforderlichen Maßnahmen<br />

erst nach Rücksprache mit einem Arzt in der Rettungsleitstelle durchführen.<br />

So zeigte sich am Notfallort der U-Bahnstation folgendes Bild: 1 Patient i.v.<br />

Zugang, 0 Patienten endotracheale Intubation, 12 Tote. Nach dem zeitaufwendigen<br />

Aufbau von Behandlungszentren an allen U-Bahn Stationen durch TMFD<br />

zeigt sich, dass keine schwer Erkrankten mehr zur Behandlung vor Ort vorhanden<br />

waren – sie waren alle bereits abtransportiert. Durch Unkenntnis über die Gefahrenlage<br />

und fehlende Schutzausrüstung, kam es bei Rettungs- und Klinikpersonal<br />

sekundär zu Vergiftungserscheinungen. So mussten ~10% des Rettungspersonals<br />

und ~23% des Klinkpersonals aufgrund Intoxikationserscheinungen ihre Tätigkeit<br />

einstellen und medizinisch behandelt werden. Dabei zeigte sich ein Symptomspektrum<br />

wie in folgender Tabelle dargestellt.<br />

Tabelle 17: Symptomspektrum für St. Luke`s Hospital Tokio (n=498 Patienten)<br />

Folgende Schlussfolgerungen sind aus den Ereignissen von Tokio zu ziehen:<br />

• ein Dekontaminationskonzept ist für die Versorgung vor Ort zu erstellen<br />

• Dekontaminationssysteme sind vorzuhalten<br />

• Schutzausrüstung (PSA) ist für Einsatzkräfte vorzuhalten<br />

• Zuständigkeiten sind vorab zu klären<br />

• Kommunikationsstrukturen sind vorab zu klären und zu festigen<br />

• Krankenhausplanung ist durchzuführen und zu beüben<br />

• Krankenhäuser sind auszustatten<br />

• Selbstschutz der Bevölkerung (Eigen-Dekontamination und Atemschutz)<br />

• Gemeinsame interdisziplinäre Übungen sind durchzuführen<br />

3.3.3.4 Konsensuskonferenz<br />

• Augen 66 (14%)<br />

• Kopfschmerz 52 (11%)<br />

• Rachenschleimhautreizung 39 (8%)<br />

• Dyspnoe 25 (5%)<br />

• Übelkeit 14 (3%)<br />

• Schwindel 12 (2,5%)<br />

• Nasenschleimhautreizung 9 (2%)<br />

In Absprache mit den Auftraggebern wurde zur Klärung der Schnittstellenproblematik<br />

am 25. 02. 2002 an der THW-Bundesschule in Neuhausen a.d.F. eine<br />

„Konsensuskonferenz“ zum Thema „Management der Erstversorgung und Dekontamination<br />

Verletzter“ mit Vertretern aller Hilfsorganisationen, Notärzteverbänden,<br />

großer Berufsfeuerwehren, freiwilligen Feuerwehren, Bundeswehr und THW<br />

durchgeführt und ausgewertet.<br />

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