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Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

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3.3.3 Schnittstellenanalyse<br />

3.3.3.1 Einführung<br />

Generell sind als Szenarien ABC-Unfälle oder sekundäre ABC-Unfälle infolge von<br />

Kollisionen, Flugzeugabstürzen, Flächenbränden, Unwetter, Fluten, oder Erdbeben<br />

vorstellbar. Hierbei kann es zum Massenanfall von Betroffenen und Verletzten<br />

kommen. Ein normierter Alltagsschutz für die gesamte Bevölkerung für alle<br />

Arten von Schadenereignissen basiert auf einem flächendeckenden Grundschutz.<br />

Dieser ist in Deutschland auf kommunaler Ebene angesiedelt. Der Rettungsdienst<br />

versorgt gemäß den Rettungsdienstgesetzen je nach Region Unfälle mit 1–50<br />

Betroffenen. Ein erhöhter Schutz kann nur regional bzw. für bestimmte Einrichtungen<br />

gewährleistet werden (z.B. internationaler Flughafen). Sonderschutz kann<br />

notwendig sein, um ganz spezielle Vorsorge für einzelne Gefahrenlagen und Szenarien<br />

beherrschen zu können (z.B. ABC-Vorsorge). Die Schutz- und Versorgungsstufen<br />

gemäß Bundesministerium des Innern beinhalten neue Strategien zum<br />

Schutz der Bevölkerung:<br />

1. Flächendeckender, normierter Schutz gegen alltägliche Gefahren (Rettungsdienst,<br />

Feuerwehr)<br />

2. Flächendeckender, standardisierter Grundschutz gegen nicht alltägliche, aber<br />

in der Regel mit den vorhandenen Kräften beherrschbare Schadenslage<br />

3. Erhöhter lokaler oder regionaler Spezialschutz für Einrichtungen und Regionen<br />

mit erhöhtem Risiko und der Notwendigkeit zur deutlich erhöhten oder<br />

speziellen Ressourcenvorhaltung<br />

4. Ausgewiesener Sonderschutz durch spezielle operative Vorhaltung (Task Forces)<br />

und Infrastruktur (Kompetenzzentren) für von Bund und Ländern gemeinsam<br />

festgelegte außergewöhnliche Gefahren- und Schadenslagen<br />

Es ist leicht vorstellbar, dass jedes starre Konzept an der Modifikation des Szenarios,<br />

z.B. durch die Anzahl der Betroffenen, an seine Grenzen gebracht wird. Die<br />

Lage bei Großschadensfällen mit Massenanfall von Verletzten (inklusive kontaminierter<br />

Personen), wie sie bei aktuell in den Brennpunkt geratenen Großunfällen<br />

und Terroranschlägen entstehen, erfordern neue Konzeptionen für den<br />

Rettungs- und Sanitätsdienst. Um einen Überblick über die Aspekte der Schnittstellenproblematik<br />

zu bekommen, wurden verschiedene Unfall- bzw. Großschadensfalltypen<br />

analysiert. Bei dieser Schnittstellenanalyse wurde auch die Möglichkeit<br />

der Informationsgewinnung für Einsatzkräfte bezüglich Eigenschutz,<br />

Besonderheiten der Dekontamination und medizinischer Versorgung von Verletzten<br />

untersucht.<br />

3.3.3.2 Planungsgrundlagen<br />

Das vom Deutschen Städtetag erarbeitete Stufenkonzept zur Abwicklung von<br />

Großschadensfällen dient uns als Grundlage Unfälle, Großschadensfälle und Ka-<br />

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