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Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

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Das N-Lost löst ähnliche Veränderungen aus. Natriumthiosulfat i.v. ist das Antidot<br />

bei systemischer Intoxikation. Ansonsten wird symptomatisch behandelt. Bei<br />

geringgradiger Intoxikation ist mit einer restitutio ad integrum zu rechnen. Bei<br />

systemischer Intoxikation kann es zu jahrelang anhaltenden organischen und psychischen<br />

Schäden führen. ABC-Schutzmaske und eine entsprechende Schutzkleidung<br />

(Schutzplane, Handschuhe, Überschuhe) sind das wirksamste Mittel gegen<br />

die Kontamination. Als Dekontaminationsmittel sind Chloramin T, Chlorkalk und<br />

10 %ige Natriumbikarbonatlösung geeignet. Lost wird als Aerosol oder als Zählost<br />

eingesetzt, der wegen beigefügter Kunstharze an Haut, Kleidung und Material<br />

haften bleibt. Als Einsatzmittel kommen Artilleriegranaten, Mörsergeschosse,<br />

Landminen, Bomben, Raketen, Mehrfachraketenwerfer) und Sprühtanks in Frage.<br />

Tabelle 9: Eigenschaften der Hautkampfstoffe Schwefellost und Stickstoffloste<br />

Eigenschaften Dichlor-<br />

Diäthylsulfid<br />

= S-Lost<br />

Siedepunkt<br />

in °C<br />

Schmelzpunkt<br />

in °C<br />

Zündtemperatur<br />

in °C<br />

Dampfdruck bei<br />

20 °C in mmHg<br />

Flüchtigkeit bei<br />

20 °C in mg/l<br />

3.2.5.2.3 Lungenkampfstoffe<br />

N-Äthyl-<br />

Dichlor-<br />

Diäthylamin<br />

= HN-1<br />

227,8 85<br />

(15 mmHg)<br />

N-Methyl-<br />

Dichlor-<br />

Diäthylamin<br />

= HN-2<br />

75<br />

(15 mmHg)<br />

Trichlor-<br />

Triäthylamin<br />

= HN-3<br />

137-138<br />

(15 mmHg)<br />

14 – 34 – 65 bis – 60 – 4<br />

105 Hoch genug, um den militärischen Einsatz<br />

nicht zu stören<br />

0,72 0,25 (25 °C) 0,29 (25 °C) 0,0109 (25 °C)<br />

0,610 1,59 0,007 0,07<br />

Hydrolyse Sehr langsam Sehr langsam Schnell bei niedrigenTemperaturen,<br />

Beschleunigung<br />

bei Alkali<br />

Hydrolyseprodukte<br />

Thiodiglycol,<br />

Salzsäure<br />

Hydroxylierte<br />

Derivate, Dimere,<br />

Salzsäure<br />

Sehr schnell<br />

Die Aufnahme erfolgt über die Augen und über die Atemwege. Durch die Azetylierung<br />

freier Aminogruppen von Proteinen entwickelt sich ein toxisches Lungenödem.<br />

Die LCt50 und ICt50 von Phosgen und Diphosgen betragen 3.200<br />

mg*min/m 3 bzw. 1.600 mg*min/m 3; ihre Giftigkeit ist etwa viermal so hoch wie<br />

die von Chlorpikrin. Die klinische Symptomatik wird im Allgemeinen bei Lungenkampfstoffen<br />

erst nach einer Latenzzeit von 12 – 24 Stunden manifest, welche<br />

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