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Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

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fluoriertes Zitrat, welches den gesamten Intermediärstoffwechsel stört. Die perorale<br />

LD50 beträgt 2-5 mg/kg Körpergewicht. Nach einer Latenzzeit von 30 Minuten<br />

bis 6 Stunden kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Parästhesien, Hör-, Sprachund<br />

Sehstörungen, unwillkürlicher Harn- und Stuhlabgang, Herzstörungen,<br />

Krämpfe und Atemdepression. Nur symptomatische Therapie möglich. Es existiert<br />

kein Antidot. Ein Therapieversuch mit Glycerinmonoacetat oder Acetamid oder<br />

stark konzentrierter Alkohol oral kann innerhalb von 5-10 Minuten nach Intoxikation<br />

durchgeführt werden. Bei schweren Vergiftungen ist die Prognose infaust<br />

und bei leichteren gut. Gegen die Inhalation schützt nur ein entsprechender Atemanschluss<br />

(Vollmaske) mit entsprechendem Filter. Auf Grund der Beständigkeit<br />

gegen Oxidationsmittel ist die Dekontamination erschwert. Fluorkarbonverbindungen<br />

kommen als Flüssigkeiten und Salze zum Einsatz. Denkbar sind sie als<br />

Sabotagemittel zur Kontamination von Nahrungsmitteln und Wasser.<br />

Tabelle 5: Eigenschaften der Blutkampfstoffe Fluorkarbonsäuren<br />

Siedepunkt<br />

in °C<br />

Schmelzpunkt<br />

in °C<br />

Fluoralkanole<br />

Löslichkeit In Wasser<br />

und verschiedenenorganischenLösungsmitteln<br />

gut<br />

löslich<br />

3.2.5.2.2 Hautkampfstoffe<br />

Fluorkarbonsäure<br />

Fluorkarbonsäure-<br />

Alkylester<br />

Fluorkarbonsäure-Fluoräthylester<br />

102 bis 104 167 bis 168,5 104 158<br />

– 43 31 – 32 – –<br />

In Wasser<br />

und Ethanol<br />

leicht löslich<br />

– –<br />

Arsenhaltige Verbindungen<br />

Die Aufnahme erfolgt über die Schleimhäute (z.B. Augen), die Haut und den<br />

Resorptionstrakt. Es kommt zur Blockierung von SH-Gruppen durch Arsinverbindungen.<br />

Es kommt zu einem sofort einsetzenden schmerzhaften Brennen und<br />

Stechen auf kontaminierter Haut und Auftreten eines Erythems innerhalb von 30<br />

Minuten. Nach zwölf Stunden bilden sich Blasen, die konfluieren und bis zum dritten<br />

bis vierten Tag zerfallen. Bei Schädigung tieferer Hautpartien können schmerz-<br />

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