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Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

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lokalisieren um Injektionen, zentralvenöse Zugänge und Nervenblockaden gezielt<br />

vornehmen zu können. Z. B. kann damit ein Hämatothorax gezielt diagnostiziert<br />

und punktiert werden.<br />

Die Dekontamination des Patienten beinhaltet im weiteren Sinne rasches Entkleiden<br />

als wichtigste Maßnahme zur Reduktion der „Gefahrstofflast“. Die Spotdekontamination<br />

sichert, dass besonders belastete und potenziell kontaminierte Körperbereiche<br />

(z.B. Wunden) bzw. besonders sensible Bereiche (Schleimhäute) rasch<br />

dekontaminiert werden. Das letztendlich durchgeführte Duschen des ganzen<br />

Patienten stellt abschließend die vollständige Dekontamination sicher.<br />

Die Dauer bis zur Einsatzbereitschaft ist als ein kritischer Faktor zu sehen. Für den<br />

Massenanfall kontaminierter Verletzter muss von einer Vorlaufzeit von mindestens<br />

60 Minuten ausgegangen werden.<br />

Während dieser Zeitspanne ist mit den entsprechenden Maßnahmen des sog.<br />

Basiskonzeptes (Helms/Wenke) zu beginnen (wie beschrieben). Eine flächendeckende<br />

Versorgung mit weiterreichenden Möglichkeiten ist sicherlich nicht zu<br />

realisieren. Eine Risikoanalyse zur Verteilung der limitierten Ressourcen scheint<br />

notwendig.<br />

Die Anforderungen an Personal und Material müssen durch die verantwortlichen<br />

Stellen vorgegeben werden. Ausbildungs- und Trainingskonzept müssen entwickelt<br />

und implementiert werden. Das Material des DEKON-P-Fahrzeuges ist<br />

feuerwehrtechnisch und rettungsdienstlich aufzurüsten. Die unterschiedlichen<br />

Strukturen im Katastrophenschutz in den einzelnen Bundesländern dürfen die<br />

Umsetzung nicht behindern.<br />

Die Ausarbeitung des Konzeptes zeigt auch, dass in manchen Bereichen durchaus<br />

Gemeinsamkeiten bestehen, aber auf jeden Fall eigene („spezialisierte“) Konzepte<br />

für atomare, biologische und chemische Gefahrenlagen notwendig sind.<br />

Die gesetzlichen Grundlagen sollten stärker das Prinzip eines integrierten Hilfe-<br />

Leistungs-Systems anstreben entsprechend dem Bremer Hilfe-Leistungs-System<br />

aus dem Jahre 2002. Bei einer geplanten Implementierung des Konzeptes ist es<br />

sinnvoll, zunächst auf der Stufe 4 des ausgewiesenen staatlichen Sonderschutzes<br />

nach der Definition des Bundesinnenministeriums zu beginnen; d. h. ähnlich den<br />

über das Bundesgebiet verteilten sieben Kompetenzzentren für biologische Schadensfälle.<br />

Das Konzept beinhaltet, wie bei der Übung demonstriert, dass 72 Hilfskräfte der<br />

Feuerwehr und des Rettungsdienstes im schwarzen (kontaminierten) Bereich in<br />

90 Minuten 50 kontaminierte Verletzte erstversorgen und dekontaminieren können.<br />

Die dabei notwendigen medizinischen Erstmaßnahmen müssen von dem rettungsdienstlichen<br />

Personal auch in Schutzkleidung vorgenommen werden.<br />

Ausbildung und in Übung halten sind außer der materiellen Ausrüstung die wichtigsten<br />

Vorraussetzungen des Konzeptes.<br />

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