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Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

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6 Zusammenfassung<br />

Die Grundsätze dieses Konzeptes umfassen folgende Punkte:<br />

• alle bei einem Schadstoffunfall Verletzten sind als (potenziell) kontaminiert zu<br />

betrachten<br />

• Verletzte werden vor Ort dekontaminiert<br />

• Krankenhäuser müssen vorbereitet sein, um für unkontrolliert eintreffende<br />

Patienten gewappnet zu sein<br />

• Dekontaminationsequipment und persönliche Schutzausrüstung müssen aufgerüstet<br />

werden und multifunktionell sein<br />

• Verletzte werden vor der Dekontamination notfallmässig behandelt<br />

• Interdisziplinäre Arbeitsteilung auf allen Ebenen: „Feuerwehr gemeinsam mit<br />

Rettungsdienst und Polizei“<br />

Die Tätigkeiten „am Patienten“ müssen von Feuerwehr und Rettungsdienst<br />

gemeinsam durchgeführt werden. Hierbei wird die „eigentliche“ Dekontamination<br />

von der Feuerwehr durchgeführt. Die Triage, die Notfallbehandlung und Patientenversorgung<br />

erfolgen durch den Rettungsdienst. Aufgrund der Gegebenheiten<br />

finden diese Maßnahmen jedoch nicht strikt getrennt statt. Daher ist eine enge<br />

Kooperation unerlässlich. Die notwendige Ausstattung muss zwar für den kontaminierten<br />

Bereich ausgerichtet sein, sollte aber so weit als möglich multifunktionell<br />

sein. Das Konzept ist modular anzulegen. Dies bedeutet, dass man bei Aufstockung<br />

der Ressourcen entsprechend mehr Patienten notfallmäßig behandeln<br />

und dekontaminieren kann.<br />

Die Prinzipien der Dekontamination von Verletzten bauen auf folgenden Pfeilern<br />

auf:<br />

• Triage<br />

• Frühes Entfernen der Kleidung<br />

• Kontrolle, Management und Dekontamination von Wertgegenständen<br />

(Identifikation!)<br />

• Basic-Life Support, Spot-Dekontamination, Wundversorgung, Antidot<br />

• Dekontaminationsmöglichkeit für mobile und immobile Patienten<br />

Bei der Erstuntersuchung im Rahmen der Triage ist die Bestimmung der Sauerstoffsättigung<br />

(Oximterie) unbedingt erforderlich. Daher gehört zur Standardausrüstung<br />

des praktikablen Konzeptes die Oximetrie. Eine Auskultation der Lunge<br />

ist in Schutzkleidung nicht möglich. Das Tasten des Pulses mit zwei Handschuhen<br />

ist erschwert.<br />

Nicht möglich bzw. erschwert ist die taktile Diagnostik, Palpation und Perkussion.<br />

Moderne Techniken wurden hier neuerdings entwickelt in Form mobiler Ultraschallgeräte.<br />

Diese Geräte ermöglichen, Gefäße oder auch Nervenplexus genau zu<br />

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