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Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

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5 Aus- und Fortbildungsaspekte des Konzeptes<br />

5.1 Ausgangslage<br />

Die flächendeckende Grundversorgung für die gesamte Bevölkerung für alle Arten<br />

von Schadensereignissen wird von den Rettungsdiensten gewährleistet. Die Regeldienstversorgung<br />

ist deshalb mit der Möglichkeit der zusätzlichen Alarmierung<br />

von Schnelleinsatzeinheiten (SEGen) je nach Region in der Lage, Unfälle mit<br />

1–50 Betroffenen zu bewältigen. Kommt es zu einem darüber hinaus gehenden<br />

Massenanfall von Verletzten – insbesondere bei Gefahrstoffunfällen mit kontamierten<br />

Verletzten – werden die Grenzen dieses Systems deutlich. Die primäre<br />

Situation muss durch den Rettungsdienst bewältigt werden und kann allenfalls<br />

durch die Einheiten des Sanitätsdienstes ergänzt werden. Unter den Aspekten der<br />

dann dringend notwendigen Qualität der medizinischen Versorgung ist das derzeitige<br />

Konzept des Katastrophenschutzes unzureichend.<br />

Schon die Qualifikationen der einzelnen Mitarbeiter im Rettungsdienst divergieren<br />

enorm. So lassen sich folgende Ausbildungsunterschiede skizzieren:<br />

RA – Rettungsassistent<br />

Ausbildungsdauer: 2 Jahre (zukünftig 3 Jahre)<br />

RS – Rettungssanitäter<br />

Voraussetzung RH<br />

Ausbildungsdauer: 40 Stunden Theorie, 160 Stunden Praxis (Klinik und<br />

Rettungsdienst)<br />

RH – Rettungshelfer<br />

Ausbildungsdauer: 160 Stunden Theorie, 160 Stunden Praxis (Klinik und<br />

Rettungsdienst)<br />

SAN – Sanitätshelfer<br />

Ausbildungsdauer: 56 Stunden (DRK) Theorie bzw. 144 Stunden (ASB)<br />

Die Ausbildungsinhalte und -dauer können regional erheblich variieren; derzeit ist<br />

nur die Ausbildung zum Rettungsassistenten staatlich geregelt. Wesentliche Unterschiede<br />

bestehen auch in der praktischen Erfahrung. Während hauptberuflich Tätige<br />

ihren Erfahrungsschatz täglich erweitern, sind ehrenamtlich Tätige selten im<br />

Einsatz und haben selten Gelegenheit zur Weiterbildung und regelmäßiger Fortbildung.<br />

Insbesondere bekommt dies eine Bedeutung, wenn es zu außerordentlichen<br />

Situationen wie der Versorgung von kontaminierten Patienten kommt. Bei<br />

der Notfallversorgung im Massenanfall kommen Einsatzkräfte häufig in die Situation,<br />

ohne ärztliche Aufsicht arbeiten zu müssen. Ein Rettungsassistent ist durch<br />

seine regelmäßige Erfahrung von Versorgung, Diagnose und Therapie von Notfallpatienten<br />

mit und ohne ärztliche Aufsicht in der Regel sehr effizient. Dies ist in<br />

diesen Situationen von extremer Wichtigkeit, in denen Notärzte nur in begrenz-<br />

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