26.10.2012 Aufrufe

Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

tal in einen entgegenkommenden PKW mit 3 Insassen. Da die Ladung unzureichend<br />

gesichert ist, fallen die IBCs von der Ladefläche. Ein IBC platzt direkt über<br />

dem PKW auf. Die zwei Personen im PKW sind eingeklemmt! Alle drei Personen<br />

sind mit Kresol kontaminiert. Auf der Gegenfahrbahn hinter dem Stückguttransporter<br />

fährt ein Linienbus, der mit Schülern und Berufspendlern, die auf dem Weg<br />

zur Arbeit sind, besetzt ist. Dem Tanklastzug, der mit einer 28 %iger Ammoniaklösung<br />

beladen ist, wird durch den Aufprall auf der rechten Seite der Tank<br />

aufgerissen. Der Tanklastzug kommt ins Schleudern und prallt seitlich in einen auf<br />

der Gegenfahrbahn entgegenkommenden Omnibus. Die Ammoniaklösung ergießt<br />

sich in den Fahrgastraum des Omnibusses. Dadurch werden einige der Fahrgäste,<br />

die durch den Unfall verletzt wurden, mit dem Ammoniak kontaminiert. Über<br />

Handy ruft ein nachfolgender PKW-Fahrer auf der Leitstelle für Feuerwehr und<br />

Rettungsdienst an und gibt folgende Meldung durch: „Schwerer Verkehrsunfall auf<br />

der B 312 zwischen Pfullingen und Unterhausen auf der Höhe Fa. Hortense, Tankzug,<br />

Omnibus, PKW und Kleinlaster beteiligt. Mind. 20 Personen verletzt. Es<br />

riecht stark nach Ammoniak! Im PKW sind Personen eingeklemmt und eine braune,<br />

stinkige Brühe läuft über die Betroffenen“.<br />

Die Leitstelle entsendet auf Grund dieser Meldung die Feuerwehr Pfullingen, Feuerwehr<br />

Lichtenstein, Abt. Unterhausen, den Gefahrstoffzug der Feuerwehr Reutlingen,<br />

zwei RTW, das NEF, die SEG-DRK-Bereitschaft Pfullingen, Rettungsdienstleiter<br />

und den KBm zur Einsatzstelle.<br />

Insgesamt gibt es 30 Verletzte, wovon 10 Personen schwer verletzt sind und 20<br />

Personen leicht verletzt sind. An der Unfallstelle bildet sich eine Ammoniakwolke,<br />

die sich durch die nebelige Witterung nicht verflüchtigen kann.<br />

Informationen zu den verwendeten Chemikalien:<br />

Kresol: (Quelle: Hommel)<br />

Gefahrendiamant:<br />

Gesundheitsgefahr: Sehr gefährlich ! Aufenthalt im Gefahrenbereich nur mit voller<br />

Schutzkleidung und Atemgerät. Brandgefahr: Entzündungsgefahr bei Erwärmung.<br />

Verhalten bei Freiwerden und Vermischen mit:<br />

– Luft<br />

Giftiger, ätzender und brennbarer fester Stoff oder giftige, ätzende und entzündbare<br />

Flüssigkeit mit relativ hohem Flammpunkt von 86°C. Bei starker<br />

Erhitzung bilden sich explosionsfähige Gemische. Sie sind schwerer als Luft<br />

und kriechen am Boden entlang. Entzündung durch heiße Oberflächen, Funken<br />

oder offene Flammen.<br />

– Wasser<br />

Sinkt im Wasser ab und löst sich langsam in der 50fachen Menge Wasser. Bildet<br />

auch bei Verdünnung noch giftige, ätzende Mischung.<br />

206

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!