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Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

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üstung passieren kann. Das primäre Ziel der medizinischen Versorgung ist immer,<br />

die Transportfähigkeit herzustellen um danach die sekundärärztliche Weiterbehandlung<br />

durchführen zu können. Für den Transport im kontaminierten Bereich<br />

sollen abgedeckte oder geschlossene Fahrzeuge verwendet werden, um eine<br />

Sekundärkontamination zu vermeiden.<br />

Die Rettungsstrategie der Bundeswehr umfasst den Versuch zuerst alle Verwundeten<br />

aus dem kontaminierten Bereich zu retten, um sie dann zu dekontaminieren<br />

und medizinisch zu behandeln. Das liegt daran, dass grundsätzlich von Kampfhandlungen<br />

bzw. weiteren Gefahren im Kontaminationsbereich ausgegangen wird.<br />

Die medizinische Versorgung ist in diesem Bereich meistens schwierig bis unmöglich.<br />

Zum anderen ist aus Untersuchungen bekannt, dass insbesondere bei direkten<br />

invasiven Maßnahmen bei kontaminierter Haut, z.B. intravenösen Zugängen<br />

und Applikationen mit einer hohen Letalität zu Rechnen ist.<br />

3.4.3.1.8 Logistische Infrastruktur der Bundeswehr bei C-Zwischenfällen<br />

Grundlage der Out-of-area Einsätze der Bundeswehr ist das Mobile Rettungs- und<br />

Gesundheitssystem „TransHospital“ der Firma EADS Dornier, Friedrichshafen,<br />

das unter anderem der Deutschen Bundeswehr zur Verfügung steht.. Es besteht aus<br />

transportfähigen ISO-Containern, die mit LKW, Anhänger, Bahn, Schiff, Flugzeug<br />

oder Hubschrauber an praktisch jeden beliebigen Einsatzort transportiert werden<br />

können und ermöglicht durch seinen modularen Aufbau die Bewältigung der speziellen<br />

Aufgaben eines voll funktionsfähigen, medizinischen Zentrums unter Reinraum-Klimabedingungen<br />

und ABC-Schutzbelüftung. Die medizinischen Ausstattungen<br />

und die Versorgungssysteme für Energie- und Wasserversorgung, für Nahrungsaufbereitung<br />

sind ebenso wie Toiletten und Waschräume in den Containern<br />

bereits integriert und machen die mobilen Stationen autark. Die Container sind<br />

unterschiedlich ausgerüstet für verschiedene, medizinische Disziplinen. Eine<br />

gesonderte Ausstattung zur Dekontamination und besonders diejenige von Verletzten<br />

in Containerform werden nicht angeboten. Hier empfiehlt der Hersteller den<br />

Einsatz von bereits bestehenden, bewährten Dekontaminationssystemen im<br />

Zusammenschluß mit dem „TransHospital“.<br />

Das System „TransHospital“ besteht aus drei aufeinander abgestimmten Etappen,<br />

die in den Abbildungen 13–15 schematisch dargestellt sind:<br />

– der mobilen Rettungsstation (in weniger als 10 km Entfernung vom Unfallort),<br />

– dem mobilen Rettungszentrum (20 bis 30 km davon entfernt),<br />

– dem mobilen Rettungshospital (30 bis 50 km davon entfernt).<br />

Die mobile Rettungsstation dient der ersten Hilfe von Leicht- und Schwerverletzten<br />

und bereitet die Verletzten für den Transport ins Rettungszentrum vor. In<br />

jedem Zelt können 10 Betten untergebracht werden. Das mobile Rettungszentrum<br />

wird eingesetzt für die Diagnostik und medizinische Erstbehandlung, für<br />

chirurgische Einsätze an Leicht- und Schwerverletzten, für chirurgische Wundbe-<br />

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