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Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

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3.4.3.1.6 Ausbildungsbedingungen für Einsätze der Bundeswehr bei<br />

C-Zwischenfällen<br />

Die Angehörigen des Sanitätsdienstes können ihre Kenntnisse auf dem Gebiet der<br />

Gefährdungen durch ABC-Kampfstoffe im Rahmen lehrgangsgebundener Ausbildung<br />

an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München und der ABC- und<br />

Selbstschutzschule in Sonthofen vertiefen. Für Sanitätsoffiziere (Ärzte, Zahnärzte,<br />

Veterinärmediziner und Apotheker) wird der Grundkurs in medizinischem<br />

ABC-Schutz wohl ab dem kommenden Jahr verpflichtend sein. Vom Grundsatz<br />

sind die Lehrgänge auch für nicht Bundeswehrangehörige offen.<br />

Für die Anwendung von Medikamenten stehen folgende Anwendungsvorschriften<br />

der o. a. Medikamente zur Verfügung:<br />

– Fachdienstliche Anweisung des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr<br />

(FA InspSan A. 42.03) Merkblatt: „Vergiftungen durch Phosphorsäureester<br />

und ihre Behandlung“ richtet sich an das sanitätsdienstliche Fachpersonal,<br />

nennt die bekanntesten Substanzen aus dem Katalog der Insektizide und<br />

als Nervenkampfstoffe Tabun, Sarin VX, Soman; beschreibt die häufigsten<br />

Vergiftungssymptome und nennt die wichtigsten ärztlichen Therapie-Maßnahmen<br />

mit Dosierungshinweis bei den Medikamenten.<br />

– NATO Allied Publication 6 (AMedP-6) steht als aktualisiertes Lehrbuch und<br />

Nachschlagewerk für SanOffz zur Verfügung.<br />

– Taschenkarte „ABC-Abwehr aller Truppen“ trägt jeder Soldat am Mann;<br />

enthält u.a. Bedeutung der Sirenensignale, gibt Hinweise zum Verhalten bei<br />

Verdacht auf ABC-Einsatz usw.; weist auf die Anwendung der mitgeführten<br />

Autoinjektoren hin.<br />

– Zentrale Dienstvorschriften der ABC-Abwehrtruppe (nicht medizinisch).<br />

3.4.3.1.7 Aspekte der Dekontamination bei Einsätzen der Bundeswehr bei<br />

C-Zwischenfällen<br />

Die Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr sind sehr komplex. Prinzipiell muss<br />

man theoretisch zwischen Kampfeinsätzen bei kriegerischen Auseinandersetzungen,<br />

Katastrophenhilfe in Notlagen z.B. bei terrroristischen Anschlägen und Hilfeleistungen<br />

bei Grossunfällen mit chemischen Gefahrstoffen unterscheiden. Je<br />

nach Einsatzart werden die ABC-Einheiten unterschiedliche Bedingungen vorfinden.<br />

Zunächst fokussieren wir den Einsatz von Kampfmitteln. C-Kampfmittel<br />

bestehen aus C-Kampfstoffen und Einsatzmitteln. C-Kampfstoffe sind zu nicht<br />

friedlichen Zwecken produzierte toxische Chemikalien, die durch ihre Wirkung<br />

auf die Lebensvorgänge, den Tod, eine vorübergehende Handlungsunfähigkeit<br />

oder eine Dauerschädigung herbeiführen können. C-Kampfstoffe können als Aerosole,<br />

Flüssigkeiten oder als Dampf oder Gas freigesetzt werden. Als Einsatzmittel<br />

kommen Bomben, Raketen und Granaten zum Einsatz. Bei der Explosion können<br />

diese Einsatzmittel auch konventionelle, mechanische oder thermische Verletzungen<br />

verursachen. Es ist möglich, dass Gemische verschiedener C-Kampfstoffe mit<br />

Radionukliden, bzw. B-Kampfstoffen zum Einsatz kommen und die Diagnostik<br />

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