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Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

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gang, die eine Verwendung unter Realbedingungen eher ausschließen: Beschränkung<br />

der Arbeitszeit durch Atemluftvorrat: Zwar konnte der vorgesehene Behandlungsalgorithmus<br />

von allen Teams innerhalb 20 min abgearbeitet werden, jedoch<br />

war damit auch die max. Arbeitszeit erreicht, so dass ein neues Team die Weiterbehandlung<br />

übernehmen musste (hoher Personalaufwand). Das Tragen und Arbeiten<br />

unter umluftunabhängigem Atemschutz (Gerätegruppe III), insbesondere unter<br />

CSA erfordert neben einer positiven G26-Untersuchung eine gute körperliche und<br />

mentale Fitness und bedarf regelmäßiger aufwändiger Aus- und Fortbildung. Dies<br />

ist für Notärzte und Rettungsdienstpersonal nur unter großem Aufwand vorhaltbar.<br />

Auch unter CSA war insbesondere die Kommunikation ein Hauptproblem,<br />

welches technisch heute lösbar sein müsste. Medizinisch war der Tastsinn durch<br />

die Handschuhdicke noch stärker kompromittiert. Auskultation ist ohne elektronische<br />

Lösungen nicht möglich. Die durch das Ausrüstungsgewicht erhöhte körperliche<br />

Arbeit macht den Wärmestau im Schutzanzug zu einem physisch und psychisch<br />

einschränkenden Faktor.<br />

3.4.3 Militärische Planungen und Systeme<br />

3.4.3.1 Bundeswehr<br />

3.4.3.1.1 Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr<br />

Der Auftrag der Bundeswehr ist klar definiert: Er umfasst die Landes- und Bündnisverteidigung,<br />

Humanitäre Einsätze und Katastrophenhilfe in Notlagen. Kernfunktion<br />

der Bundeswehr ist die kollektive Verteidigung, welche den Umfang und<br />

das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr begründet. Zu unterscheiden ist zwischen der<br />

Landesverteidigung im Bündnisrahmen und der Unterstützung von Bündnispartnern.<br />

Landesverteidigung im Bündnisrahmen ist die Abwehr eines Angriffs auf das<br />

eigene Land oder das Bündnis als Ganzes. Die Landesverteidigung im Bündnisrahmen<br />

verlangt den Einsatz der gesamten Bundeswehr und die Nutzung aller verfügbaren<br />

Ressourcen. Die Unterstützung von Bündnispartnern ist in die NATO-<br />

Streitkräfte- und Operationsplanung eingebunden. Darüber hinaus hat sich die<br />

Bundeswehr über die Kernaufgabe der kollektiven Verteidigung im Rahmen der<br />

NATO der internationalen Konfliktprävention und Krisenbewältigung sowie<br />

umfassender Kooperation und Partnerschaft zugewandt.<br />

Die Bundeswehr ist im Rahmen von humanitären Einsätzen und Katastrophenhilfe<br />

national (Oder-Hochwasser 1997, Elbe-Flut 2002) und international präsent.<br />

Bis zur Vereinigung Deutschlands fanden Einsätze der Bundeswehr über die Landesgrenzen<br />

hinaus praktisch nicht statt. Allerdings führte die Bundeswehr seit<br />

1960 weit über 120 humanitäre Hilfsaktionen in mehr als 50 Ländern der gesamten<br />

Welt durch. Diese humanitären Hilfeleistungen basierten auf bilateralen<br />

Abkommen oder Übereinkünften zwischen Deutschland und den jeweiligen Empfängerstaaten.<br />

Nachfolgend werden Kräfte, Mittel und Möglichkeiten der Bundeswehr<br />

dargestellt, die bei schweren Unglücksfällen im Rahmen der dringenden Not-<br />

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