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Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt

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Die entscheidende Kenngröße bei der Verwendung von Gasfiltern stellt das Rückhaltevermögen<br />

dar. Die Einteilung in die Gasfilterklassen 1, 2 oder 3 ist nur sehr<br />

grob und erlaubt keine quantitative Aussage über die Tragedauer bei vorgegebener<br />

Konzentration. Ein „Durchbrechen“ des Schadgases liegt vor, wenn es hinter<br />

dem Filter (in relevanter Konzentration) messbar ist. Dieses Durchbruchverhalten<br />

von Gasfiltern hängt von sehr vielen Faktoren ab. Neben den chemischen und physikalisch-chemischen<br />

Eigenschaften, der Konzentration des Gefahrstoffes, der<br />

Temperatur, dem Alter des Filters und der Luftfeuchtigkeit ist ferner die Anwesenheit<br />

weiterer Gase bedeutsam. Da der Einfluss dieser Faktoren im Einzelfall<br />

nur sehr schwer bestimmbar ist, können keine allgemein gültigen Durchbruchszeiten<br />

aufgestellt werden. Ihre Schwankung liegt im Bereich mehrerer Größenordnungen.<br />

Die tatsächlichen Durchbruchszeiten sind für die betrieblichen Gefahrstoffe nur<br />

schwer abschätzbar. Auf Grund der zahlreichen Einflussfaktoren können sie bei<br />

ähnlichen Stoffen bereits um eine Größenordnung schwanken. Im konkreten<br />

Einzelfall muss durch experimentelle Überprüfung die Durchbruchszeit ermittelt<br />

werden. Da dies jedoch nur selten durchführbar ist, müssen alternative Strategien<br />

zur Sicherheit der Mitarbeiter gewählt werden. Häufig werden aus diesem Grund<br />

die Filter weit vor dem Erreichen ihrer physikalischen Grenze ausgetauscht. Die<br />

Filterlieferanten können für spezielle Anwendungszwecke ebenfalls konkrete<br />

Entscheidungshilfen geben.<br />

Die Nutzungsdauer der Gasfilter hängt neben den bereits erwähnten Faktoren noch<br />

von dem Luftbedarf des Trägers, der Schwere der Arbeit, der Feuchtigkeit als auch<br />

der Lufttemperatur ab. Da in der Praxis häufig verschiedene Schadgase gleichzeitig<br />

auftreten, sind Gasfilter mit Schutz gegen mehrere Gefahrstoffe entwickelt<br />

worden. Die Durchbruchszeiten sind für Mehrbereichsfilter meist geringer als für<br />

Eingasfilter. Der am häufigsten verwendete Mehrbereichsfilter ABEK kann<br />

sowohl zum Schutz vor organischen, anorganischen, sauren und basischen Gasen<br />

eingesetzt werden. Kombinationsfilter (ABEK P) können zum Schutz vor Gasen<br />

und Dämpfen und auch Partikeln eingesetzt werden.<br />

Filtergeräte mit Gebläse sind von der Umgebungsluft abhängige Atemschutzgeräte.<br />

Man unterscheidet hierbei solche mit Voll- und Halbmaske von Helm oder<br />

Haube. Als Filter können sowohl Partikelfilter, Gasfilter als auch Kombinationsfilter<br />

eingesetzt werden. Je nach Leckrate werden die Gebläsefilter in drei Geräteklassen<br />

unterteilt. Da Gebläsefilter mit Masken geringere Leckraten besitzen,<br />

dürfen sie für höhere Gaskonzentrationen als die Gebläsefilter mit Helm oder<br />

Haube eingesetzt werden. Die Vorteile dieser Hauben sind, dass keine arbeitsmedizinische<br />

Vorsorgeuntersuchung nötig ist, sie einen großen Tragekonfort besitzen<br />

(Belüftung, Sicht) und die Akzeptanz besonders bei medizinischem Personal besser<br />

ist. Auf die Gebläsesysteme für die Hauben können unterschiedliche Filter<br />

adaptiert werden. Derzeit ist in Europa kein System für die zu erwartende Problematik<br />

zugelassen. In der Übung ist von den Notärzten eine Haube mit Gebläsesystem<br />

(Firma 3M) erfolgreich erprobt worden. Entsprechende europäische<br />

Zulassungen für diesen Einsatzbereich sind empfehlenswert.<br />

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