Zivilschutz- Forschung - Bundesverwaltungsamt
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3.4.2.3.2 Augen und Gesichtsschutz<br />
Beim Umgang mit Gefahrstoffen sind Schädigungen des Auges sehr häufige<br />
Unfallfolgen. Dies gilt sowohl im betrieblichen Arbeitsschutz als auch bei anderen<br />
Zwischenfällen mit Gefahrstoffen. Bereits durch Verwendung einfacher Schutzgeräte<br />
ist weitgehender Schutz möglich. Chemikalien können Augen und Gesicht auf<br />
Grund verschiedener Einflüsse schädigen. Neben mechanischen Schädigungen<br />
(z.B. durch unter Druck stehende Flüssigkeiten und Gase) können thermische<br />
Schädigungen oder chemische Schädigungen durch ätzende oder reizende Stoffe<br />
erfolgen.<br />
Zum Schutz von Augen und Gesicht gegenüber der mechanischen Einwirkungsmöglichkeiten<br />
von Chemikalien werden ganz allgemein Schutzbrillen, Schutzschirme<br />
oder Schutzhauben verwendet. Bei den Schutzbrillen unterscheidet man<br />
zwischen Gestell- und Korbbrillen. Zur Unterscheidung müssen Schutzbrillen<br />
gekennzeichnet werden (DIN 58211). Durch Vollschutzmasken (siehe Atemschutz)<br />
wird ebenfalls ein Augenschutz erreicht. Auf die Auswahl verschiedener Augenund<br />
Gesichtsschutzgeräten in Abhängigkeit der Stoffeigenschaften (Gefährlichkeitsmerkmale<br />
und R-Sätze) kann hier verzichtet werden. Atemschutzmasken werden<br />
an anderer Stelle abgehandelt.<br />
3.4.2.3.3 Schutzhandschuhe<br />
Schutzhandschuhe sollen die Hände vor Schädigungen durch äußere, wie mechanischer,<br />
chemischer oder thermischer, Einwirkung schützen. Beim Umgang mit<br />
Chemikalien interessiert vor allem das Rückhaltevermögen der Handschuhe. Je<br />
nach Tätigkeit (Bergung/Rettung, Erste Hilfe/invasive Maßnahmen) ist die Einschränkung<br />
der Bewegungsfähigkeit und der taktilen Fähigkeiten von wesentlicher<br />
Bedeutung. Zur Charakterisierung der Eigenschaften von Schutzhandschuhen sind<br />
folgende Begriffe von Bedeutung:<br />
„Penetration“: Durchtritt von festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen<br />
durch sichtbare Nähte oder Beschädigungen.<br />
„Permeation“: Übertritt von festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen im<br />
molekularem Bereich. Die Permeation von Stoffen ist<br />
diffusionsgesteuert und sehr stark von den Handschuhmaterialien<br />
abhängig.<br />
„Degregation“: Verschlechterung des ursprünglichen Rückhaltevermögens<br />
von Stoffen. Dies muss u.a. bei der Reinigung oder bei<br />
Benutzung bereits verunreinigten Handschuhen berücksichtigt<br />
werden.<br />
„Quellbeständigkeit“:Neigung vieler Handschuhmaterialien unter Einwirkung<br />
von Lösemitteln zum Quellen. Sie stellt ein wichtiges Qualitätskriterium<br />
der Schutzhandschuhe dar.<br />
„Durchbruchszeit“: Zeit, die eine Chemikalie zur Permeation durch ein Handschuhmaterialbei<br />
vollständiger äußerer Benetzung benötigt.<br />
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