Kinoprogramm (PDF, 8 MB) - Deutsches Filminstitut
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Unterstützt<br />
durch die freunde<br />
des deutschen<br />
filminstituts/deutschen<br />
filmmuseums e.V.<br />
LUGGI WALDLEITNER Zum 100.<br />
Ludwig „Luggi“ Waldleitner (1913–1998) war ein Urgestein<br />
unter den deutschen Produzenten, ein bayerischer<br />
Dickschädel, wie einige ihn nannten. Eine Persönlichkeit,<br />
auf die die Branche hörte und die dem Kino der Bundesrepublik<br />
ihren Stempel aufdrückte.<br />
Seit 1991 befindet sich in unseren Sammlungen das<br />
Archiv seiner 1952 gegründeten Firma Roxy Film: Filmkopien,<br />
Fotografien, Plakate und Werbematerialien. Im<br />
Jahre 1998 ergänzt durch einen umfangreichen Aktenbestand,<br />
darunter sämtliche seiner Auszeichnungen und<br />
seine Büroeinrichtung. Roxy Film produzierte bis 1998<br />
rund 120 Filme, darunter viele Kassenschlager. In den<br />
50er Jahren gehörten dazu Titel wie TAUSEND ROTE<br />
ROSEN BLÜH’N, BIS WIR UNS WIEDERSEH’N und<br />
DAS MÄDCHEN ROSEMARIE. Als dann das Fernsehen<br />
dem Kino die Zuschauer nahm, hielt er sich mit einer interessanten<br />
Mischung an Produktionen am Markt: Einerseits<br />
brachte er acht Simmel-Romane auf die Leinwand,<br />
daneben produzierte er Sexfilmchen wie MÄDCHEN<br />
BEIM FRAUENARZT oder SCHÜLER-REPORT.<br />
Von den Einnahmen dieser Kassenerfolge finanzierte<br />
Waldleitner die Förderung junger Regie-Talente. 1974<br />
entstand Wolfgang Petersens Kino-Debüt EINER VON<br />
UNS BEIDEN, 1976 Hans W. Geißendörfers STERN-<br />
STEINHOF und schließlich 1981 LILI MARLEEN von<br />
Rainer Werner Fassbinder. Zwei Jahre vor seinem Tod<br />
gelang ihm noch einer seiner größten Erfolge: JENSEITS<br />
DER STILLE (Regie: Caroline Link) erhielt eine Oscar-<br />
Nominierung.<br />
Waldleitner, ein guter Freund von Franz Josef Strauß,<br />
hatte eine klare Devise: „Wenn wir einen Film machen,<br />
dann rede ich nicht über Politik. Dann nehm’ ich auch<br />
einen Kommunisten“.