September | Oktober 2013 - Deutsche Post - Philatelie

HINTERGRUND
200 Jahre Skat
Das Spiel
mit Reizen
Die Briefmarke »200 Jahre Skat« ist ab dem
5. September 2013 erhältlich.
Das thüringische Altenburg gilt als Wiege des Skatspiels. Vor 200 Jahren traf sich hier ein illustrer
Kreis von Männern zum Kartenspiel. Einer dieser Herren war der Kanzler Hans Carl Leopold von der
Gabelentz. Am 5. September 1813 notierte er in seiner Kladde einen Gewinn von einem Taler und
13 Groschen, eingenommen beim »Scat« – die früheste schriftliche Erwähnung des beliebten Spiels.
Die Spielrunde um den Gymnasialprofessor
Johann Friedrich Ludwig Hempel, den Ratsherrn
Carl Christian Adam Neefe, den Medizinalrat
Dr. Hans Carl Leopold Schuderoff, den Hofadvocat
Friedrich Ferdinand Hempel, den Verleger Friedrich
Arnold Brockhaus und den Kanzler von der Gabelentz
hat den Begriff »Skat« nicht erfunden. Er
stammt aus dem Italienischen: »scartare« bedeutet
weglegen. Die Altenburger Honoratioren entwickelten
ein neues Spiel. Sie vermischten Elemente des
wendischen Schafkopfs mit Tarock und weiteren
Spielen. Dabei benutzten sie den Satz aus 32 Karten,
der seit Jahrhunderten in Altenburg gefertigt wurde.
Beim Ausgeben bekam jeder der drei Spielteilnehmer
zehn Karten. Der Geber spielte immer ein Solo und
erhielt mit den übrig gebliebenen beiden Karten den
»Scat«, nach dem die Runde ihr Spiel benannte.
Feste Regeln erhöhten den Spielspaß
Erstmals publiziert wurde der Name im Jahr 1818 in
den »Osterländischen Blättern«, herausgegeben
vom Altenburger Friedrich Ferdinand Hempel. Das
berühmte Reizen war zu Beginn noch nicht Bestandteil
der Regeln. Buben waren von Anfang an die höchsten
Trumpfkarten, Karo zunächst immer Trumpf. Die
Regeln veränderten sich rasch und schon 1817 schuf
Drei Spieler, ein Spiel – historische
Aufnahme einer Skatrunde.