13.01.2014 Aufrufe

September | Oktober 2013 - Deutsche Post - Philatelie

September | Oktober 2013 - Deutsche Post - Philatelie

September | Oktober 2013 - Deutsche Post - Philatelie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Geschichte der Druckkunst<br />

Kleine Kunstwerke<br />

Bund MiNr. 198<br />

Die Drucktechnik verbindet Kunstfertigkeit mit Hochtechnologie. Briefmarken zählen seit jeher zu<br />

den hochwertigsten Druckerzeugnissen und dokumentieren die technischen Möglichkeiten.<br />

chon im 4. Jahrtausend vor Christus soll im Alten<br />

S Orient mit Roll- und Stempelsiegeln gedruckt<br />

worden sein und im 6. Jahrhundert benutzten die<br />

Chinesen Drucktafeln. Dazu wurden Texte und Bilder<br />

seitenverkehrt aus Holz herausgeschnitten, mit Farbe<br />

bestrichen und auf Papier »gestempelt«. Da diese Art<br />

des Drucks nur über die erhabenen Stellen erfolgt,<br />

trägt die Technik den Namen Hochdruck. In Europa<br />

lässt sich das Verfahren ab dem 12. Jahrhundert<br />

nachweisen und mittels Holzplatten gedruckte<br />

sogenannte Blockbücher finden sich in Mitteleuropa<br />

ab etwa 1430. Die massenhafte Verbreitung<br />

von Druckerzeugnissen<br />

wurde erst möglich, als der<br />

Mainzer Goldschmied<br />

Johannes<br />

Gutenberg<br />

im Jahr 1450<br />

den Druck mit<br />

beweglichen<br />

Lettern erfunden<br />

hatte. Über<br />

Jahrhunderte<br />

wurden Druckschriften<br />

nach dem<br />

von Gutenberg entwickelten Hochdruckverfahren<br />

erzeugt und auch<br />

die erste deutsche Briefmarke, der<br />

1849 eingeführte »Schwarze Einser«,<br />

wurde mittels Hochdruck in einer<br />

Buchdruckmaschine hergestellt.<br />

Johannes Gutenberg<br />

(Ungarn MiNr. 1839)<br />

Noch bis in die 1970er-Jahre war der<br />

Hochdruck das wichtigste Verfahren<br />

zur Herstellung von Büchern, spielt<br />

heute aber gegenüber anderen Verfahren<br />

wie Offset- und Digitaldruck<br />

eine nachrangige Rolle.<br />

Die Ersten ihrer Art<br />

Buchdruckpresse<br />

Die erste Briefmarke der Welt, die (Bund MiNr. 546)<br />

1840 in England ausgegebene One<br />

Penny Black mit dem Porträt der jungen Königin<br />

Victoria, wurde hingegen im sogenannten Stichtiefdruck<br />

hergestellt. Dazu wurde eine Platte verwendet,<br />

in die man das zu druckende Motiv seitenverkehrt<br />

einritzte – im Fall der One Penny Black<br />

wurde es in eine Stahlplatte »gestochen«.<br />

Dieser Stich musste allerdings noch vervielfältigt<br />

werden, um ganze Briefmarkenbogen<br />

drucken zu können. Dies geschah mittels<br />

einer Molette genannten Walze aus weichem<br />

Stahl, in die das Motiv durch Überrollen<br />

der Urplatte unter großem Druck eingeprägt<br />

wurde. Mit der gehärteten Molette ließ sich<br />

das Briefmarkenmotiv dann in gewünschter<br />

Anzahl auf die eigentliche Druckplatte<br />

übertragen. Auf diese Platte wurde Farbe aufgetragen<br />

und anschließend so abgewischt, dass sie lediglich in<br />

den tiefer liegenden Bereichen verblieb. Nun wurde das<br />

Papier aufgelegt und angedrückt, wobei es Farbe aus<br />

den Vertiefungen aufsog – das spiegelverkehrte Bild<br />

der Druckplatte erschien seitenrichtig auf dem Papier.<br />

14 postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />

Die handbetriebene Columbia Press – die ersten deutschen<br />

Marken wurden auf einer ähnlichen Maschine gedruckt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!