September | Oktober 2013 - Deutsche Post - Philatelie
September | Oktober 2013 - Deutsche Post - Philatelie
September | Oktober 2013 - Deutsche Post - Philatelie
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<strong>September</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
postfrisch<br />
Das <strong>Philatelie</strong>-Journal<br />
175 Jahre Dampflokomotive Saxonia<br />
Legendäre Lok<br />
100 Jahre Völkerschlachtdenkmal<br />
Steinerner Gigant<br />
Mit Briefmarken Flutopfern helfen<br />
Zeichen der Solidarität
Editorial<br />
Oliver Brandes,<br />
Leiter <strong>Philatelie</strong><br />
Inhalt<br />
4 Titelthema<br />
Legendäre Lok<br />
175 Jahre Dampflokomotive »Saxonia«<br />
Liebe Abonnentin, lieber Abonnent,<br />
die Fertigstellung der »Saxonia«, der ersten in<br />
Deutschland konstruierten und gebauten funktionstüchtigen<br />
Lokomotive, jährt sich zum 175. Mal.<br />
Das nach heutigen Maßstäben kleine Eisenbahnfahrzeug<br />
aus Sachsen war der Beweis für die großen<br />
Fortschritte des Maschinenbaus in Deutschland in<br />
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Lesen Sie<br />
mehr zur »Saxonia« in der Titelgeschichte.<br />
Große Solidarität für die Opfer des Hochwassers<br />
Im Mai und Juni schockierten immer neue Hochwassermeldungen,<br />
als Flüsse wie die Elbe und die<br />
Donau über die Ufer traten. Ihre Pegel übertrafen teilweise<br />
die Höchststände der sogenannten Jahrhundertflut<br />
von 2002. Das Wasser verursachte Schäden in<br />
Milliardenhöhe. Der Bundesfinanzminister entschied<br />
daher, kurzfristig eine zusätzliche Wohlfahrtsmarke<br />
zugunsten der Hilfe für die Hochwasseropfer auszugeben.<br />
Erfahren Sie dazu mehr auf den Seiten 6 und 7.<br />
Freiheitskampf mit der Feder<br />
Mit dramatischen Theaterstücken wie »Dantons Tod«<br />
und »Woyzeck« wurde Georg Büchner einer der<br />
bedeutendsten deutschen Literaten. Seine Texte sind<br />
Schullektüre, seine Dramen zählen zu den meistgespielten<br />
auf deutschen Bühnen. Deutschland würdigt<br />
Georg Büchner zu seinem 200. Geburtstag mit der<br />
Ausgabe einer 10-Euro-Gedenkmünze und einer<br />
Briefmarke. Näheres zu diesem Thema finden Sie auf<br />
den Seiten 8 und 9.<br />
6 Aktuell<br />
Große Solidarität<br />
Wohlfahrtsmarke für die Flutopfer<br />
8 Jubiläum<br />
Literarischer Revolutionär<br />
200. Geburtstag Georg Büchner<br />
10 Klassiker<br />
Steinerner Gigant<br />
100 Jahre Völkerschlachtdenkmal<br />
12 Einblick<br />
Perle am Neckar<br />
Das malerische Panorama von Heidelberg<br />
14 Vorgestellt<br />
Kleine Kunstwerke<br />
Die Geschichte der Druckkunst<br />
16 Jubiläum<br />
Der verschollene Pionier<br />
200. Geburtstag Ludwig Leichhardt<br />
18 Neuausgaben<br />
Von der Marke »175 Jahre Dampflokomotive Saxonia«<br />
über »200 Jahre Skat« bis zum »Heidelberg Panorama«<br />
<strong>Deutsche</strong>r Titelgewinn<br />
Nach einem spannenden Finale sind Deutschlands<br />
Fußballerinnen Europameister! Ein großartiger<br />
Erfolg, der auch philatelistisch dokumentiert ist –<br />
wie Sie auf Seite 31 sehen können.<br />
Bitte beachten Sie auch die interessanten Shopangebote.<br />
Beim Lesen der postfrisch wünsche ich<br />
Ihnen viel Freude.<br />
Ihr<br />
Titelthema | Seite 4<br />
Die Dampflok »Saxonia« ist der historische Startpunkt des Eisenbahnbaus<br />
in Deutschland. Ihre erste Fahrt bei der Eröffnung der Ferneisenbahnstrecke<br />
Leipzig – Dresden begeisterte die Zuschauer.<br />
2 postfrisch 5.<strong>2013</strong>
Inhalt<br />
Neuausgaben | Seite 18<br />
Reizen, Stechen, Bedienen – die Begriffe des Skats sind<br />
eine eigene Welt. Das beliebte Kartenspiel fasziniert seit<br />
200 Jahren und hat Millionen Fans in der ganzen Welt.<br />
22 Rückblick<br />
Grande Dame der Gestaltung<br />
Erinnerung an Elisabeth von Janota-Bzowski<br />
Aktuell | Seite 6<br />
Solidarität und schnelle Hilfe prägten den Kampf gegen die<br />
Flutkatastrophe. Die Ausgabe einer zusätzlichen Wohlfahrtsmarke<br />
ermöglicht nun weitere Hilfen für die Opfer der Flut.<br />
23 Lesen und Gewinnen<br />
Tipps: Philatelistisches Lesebuch »Verschollene Länder«<br />
und Michel-Katalog »Eisenbahnen – Ganze Welt«<br />
24 Hintergrund<br />
Das Spiel mit Reizen<br />
200 Jahre Skat<br />
26 Nachrichten<br />
Messeankündigungen für Sindelfingen und Berlin,<br />
eine neue selbstklebende Marke u. v. m.<br />
31 Aktuell<br />
<strong>Deutsche</strong>r Titelgewinn<br />
Frauenfußball-EM in Schweden<br />
32 Termine<br />
Briefmarkenausstellungen und -schauen, Tauschtage und<br />
Messen; Stempel der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong><br />
Einblick | Seite 12<br />
Eine der schönsten deutschen Städte kommt zu besonderen<br />
Ehren: Am 5. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> erscheint ein Briefmarkenpaar,<br />
das das Panorama Heidelbergs zeigt.<br />
34 Klassiker<br />
Kostbarkeiten vom Kap<br />
Vor 160 Jahren erschienen die ersten Dreiecksmarken<br />
36 Leserbriefe<br />
Ihre Meinungen, Fragen, Anregungen und Kritik sind<br />
uns wichtig; Impressum<br />
38 Shop<br />
Philatelistische Sammlung »Bedeutende <strong>Deutsche</strong>«<br />
Eine faszinierende Dokumentation der Extraklasse<br />
40 Shop<br />
Die Silbermünzen-Kollektion »Kaiserreich in Silber«<br />
Historische Ausgaben aus einer spannenden Epoche<br />
Shop | Seite 38<br />
Wofür erhielt Einstein den Nobelpreis? Wer war Sophie Scholl?<br />
Diese und andere Fragen beantwortet die Sammlung »Bedeutende<br />
<strong>Deutsche</strong>« und zeigt dazu philatelistische Würdigungen.<br />
postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
3
mit Zuschlägen zugunsten der Stiftung zur Förderung der <strong>Philatelie</strong> und <strong>Post</strong>geschichte<br />
175 Jahre Dampflokomotive »Saxonia«<br />
Legendäre Lok<br />
Shop<br />
DAMPFLOKOMOTIVE »SAXONIA«<br />
LÄNGE ÜBER PUFFER: 8,73 m | TREIBRADDURCHMESSER: 152 cm<br />
DIENSTGEWICHT: 15 t | LEISTUNG: 40 kW (54 PS)<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT: 50 km/h | EINSATZZEIT: 1839–1856<br />
Es war ein kühnes<br />
Unterfangen, an das sich<br />
der Ingenieur Johann<br />
Andreas Schubert im<br />
Jahr 1837 wagte: der Bau<br />
der ersten deutschen<br />
Dampflokomotive »Saxonia«.<br />
Sie sollte nicht nur<br />
bei der Einweihung der<br />
ersten Ferneisenbahnstrecke<br />
zwischen Leipzig<br />
Die Marke »175 Jahre Dampflokomotive<br />
Saxonia« erscheint<br />
am 5. <strong>September</strong> <strong>2013</strong>.<br />
und Dresden die Öffentlichkeit<br />
beeindrucken, sondern fasziniert auch heute noch –<br />
nicht zuletzt als Motiv auf einer neuen Briefmarke.<br />
Schon vor Schubert hatten sich findige Männer an der<br />
Konstruktion einer deutschen Lokomotive versucht. Von<br />
besonderem Erfolg waren diese<br />
Unternehmen jedoch nicht gekrönt<br />
und so wurde die erste deutsche<br />
Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg<br />
und Fürth mit der Lokomotive<br />
»Adler«, die aus England stammte,<br />
in Betrieb genommen. Jenseits des<br />
Ärmelkanals – im Heimatland der<br />
Dampflokomotive – entstanden<br />
DDR MiNr. 3239<br />
allein im Zeitraum von 1828 bis 1838 mehr als 140 Maschinen<br />
und während die englischen Firmen ihre »Dampfrösser«<br />
als spezialisierte Hochtechnologie-Unternehmen zu garantierten<br />
Terminen anbieten konnten, fehlte in Deutschland<br />
noch die technische Erfahrung.<br />
Die Konstruktion einer eigenen Lokomotive stellte zu<br />
jener Zeit für deutsche Unternehmen ein großes wirtschaftliches<br />
Risiko dar. Doch Schubert, Leiter der erst seit 1836<br />
18. JAHRHUNDERT:<br />
DAMPFMASCHINE<br />
AB ETWA 1830:<br />
PFERDEBAHN<br />
Bild: pa<br />
ERSTTAGSBRIEF MIT DEM PLUS<br />
Der Ersttagsbrief »175 Jahre Dampflokomotive<br />
Saxonia« trägt zwei Briefmarken mit Bogenrandstück<br />
der Neuausgabe zum Jubiläum und den Ersttagsstempel<br />
»Bonn«. Gestaltet<br />
wurde die Briefmarke von<br />
Harry Scheuner aus Chemnitz.<br />
Bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
Die erste funktionstüchtige<br />
Dampfmaschine wurde 1712<br />
von T. Newcomen in England<br />
gebaut. Hier ein Modell von<br />
Andrew Mitchell von 1790<br />
(Dänemark MiNr. 972).<br />
Die ersten Eisenbahnen<br />
wurden von Pferden gezogen.<br />
So gab es im Ruhrgebiet der<br />
1830er-Jahre ein ca. 50 Kilometer<br />
langes Pferdebahnnetz<br />
(Österreich MiNr. 2922).<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt., ggf. zzgl. Versandkosten
TITELTHEMA<br />
FRIEDRICH LIST (1789–1846) war ein<br />
bedeutender Wirtschaftstheoretiker<br />
des 19. Jahrhunderts. In seinen 1833 veröffentlichten<br />
Plänen für ein deutsches<br />
Eisenbahnsystem war Leipzig die Rolle<br />
des zentralen Knotenpunkts zugedacht.<br />
Dies trieb den Bau der Leipzig-Dresdner<br />
Eisenbahn voran. (Bund MiNr. 1429)<br />
bestehenden Maschinenbauanstalt<br />
Übigau bei Dresden, ging dieses Wagnis<br />
ein. Er hatte ein klares Ziel vor Augen:<br />
Seine »Saxonia« wollte er zur Eröffnung<br />
der ersten deutschen Ferneisenbahnstrecke<br />
von Leipzig nach Dresden der<br />
Öffentlichkeit vorstellen.<br />
Deutschlands erste Ferneisenbahn<br />
Bereits vor 1830 hatte es Überlegungen<br />
gegeben, Leipzig durch eine Eisenbahn<br />
mit Strehla an der Elbe zu verbinden.<br />
Auftrieb erhielt diese Idee durch die<br />
Pläne für ein deutsches Eisenbahnsystem<br />
des Ökonomen Friedrich List. Am<br />
1. März 1836 wurde mit dem Bau der<br />
Strecke Leipzig–Dresden durch die im<br />
Vorjahr gegründete Leipzig-Dresdner<br />
Eisenbahn-Compagnie begonnen.<br />
Nach der Fertigstellung des Oberauer<br />
Eisenbahntunnels – des ersten Tunnels<br />
einer Vollbahn auf dem europäischen<br />
Festland – und der Riesaer Elbbrücke<br />
wurde die erste Ferneisenbahnstrecke<br />
INFOS ZUM SAMMELGEBIET<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Bahnpost e.V. | Ralf Heinz | Hohlweg 16<br />
66709 Weiskirchen (Bitte einen<br />
frankierten Rückumschlag beilegen!)<br />
Deutschlands am 7. April 1839 eröffnet.<br />
Johann Andreas Schuberts Wunsch,<br />
den Eröffnungszug auf der ersten deutschen<br />
Ferneisenbahnstrecke von der<br />
ersten deutschen Lokomotive ziehen zu<br />
lassen, ging allerdings nicht in Erfüllung.<br />
Die Bauleitung der Strecke und<br />
die Lieferung von Lokomotiven waren<br />
fest in britischer Hand – sogar die Lokführer<br />
kamen aus England – und so<br />
musste Schubert den beiden von englischen<br />
Maschinen gezogenen Eröffnungszügen<br />
mit seiner »Saxonia« hinterherfahren.<br />
Die Zuschauer waren<br />
trotzdem von der deutschen Lokomotive<br />
so begeistert, dass die englischen<br />
Lokführer zu Sabotagemitteln griffen,<br />
um die ungebetene Konkurrenz abzuwehren:<br />
So stellten sie heimtückisch<br />
eine Weiche auf ein Nebengleis, sodass<br />
die »Saxonia« auf eine dort unbesetzt<br />
parkende britische Lok prallte. Glücklicherweise<br />
blieben Schubert und sein<br />
Heizer unverletzt.<br />
Die »Saxonia« hat viele Fans<br />
Trotz dieses schwierigen Starts sollte die<br />
»Saxonia« noch länger im Einsatz bleiben<br />
– für das Jahr 1843 ist eine Laufleistung<br />
von 8.666 Kilometern belegt. Erst<br />
1856 wurde sie ausgemustert; danach<br />
verliert sich ihre Spur. Der Begeisterung<br />
für die erste deutsche Dampflokomotive<br />
tat dies jedoch keinen Abbruch: Zum<br />
150. Jahrestag der Eröffnung der ersten<br />
deutschen Ferneisenbahnstrecke im<br />
April 1989 ließ man die »Saxonia« wiederauferstehen.<br />
Sie wurde anhand von<br />
Originalplänen nachgebaut und setzt<br />
so bis heute den Pionieren des deutschen<br />
Lokomotivbaus ein eindrucksvolles<br />
Denkmal, das aktuell im Verkehrsmuseum<br />
in Dresden zu bewundern ist.<br />
175 JAHRE EISENBAHN<br />
Die 10-Euro-Gedenkmünze würdigt<br />
den Start der Eisenbahngeschichte<br />
in Deutschland mit der Fahrt der<br />
Dampflok »Adler« auf der Strecke<br />
Nürnberg–Fürth.<br />
AUSGABE 2010 | Silber (925/1000)<br />
18 g | 32,5 mm<br />
STEMPELGLANZ PREIS: 34,50 Euro<br />
SPIEGELGLANZ PREIS: 42,– Euro<br />
DEUTSCHE FERNEISENBAHN<br />
Die 5-Mark-Gedenkmünze der DDR mit<br />
der Abbildung der »Saxonia« würdigt<br />
das Jubiläum 150 Jahre deutsche Ferneisenbahn,<br />
die mit einer Verbindung<br />
zwischen Leipzig und Dresden startete.<br />
AUSGABE 1988 | Neusilber (CuZiNi)<br />
9,6 g | 29 mm | STEMPELGLANZ | vz<br />
PREIS: 24,50 Euro<br />
Bestellbar mit <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt.<br />
Shop<br />
ANFANG DES<br />
19. JAHRHUNDERTS:<br />
ERSTE DAMPFLOK<br />
1829: DAMPFLOKOMO-<br />
TIVE »THE ROCKET«<br />
1835: ERSTE EISEN-<br />
BAHNFAHRT IN<br />
DEUTSCHLAND<br />
1838:<br />
DAMPFLOK »SAXONIA«<br />
Der britische Erfinder, Ingenieur<br />
und Maschinenbauer<br />
Richard Trevithick entwickelte<br />
die ersten funktionsfähigen<br />
Dampflokomotiven (Polen<br />
MiNr. 2427).<br />
George und Robert Stephensons<br />
»The Rocket« (die Rakete)<br />
fuhr auf der ersten Eisenbahnstrecke<br />
der Welt zwischen<br />
Liverpool und Manchester<br />
(Ajman MiNr. 1197).<br />
Die Lok »Adler« der Eisenbahnpioniere<br />
Stephenson<br />
fuhr als erste neuartige<br />
Dampflokomotive Deutschlands<br />
zwischen Nürnberg<br />
und Fürth (Bund MiNr. 1264).<br />
Die englische Lokomotive<br />
»Comet« inspirierte Johann<br />
Andreas Schubert zu seiner<br />
»Saxonia« – der ersten<br />
deutschen Dampflokomotive<br />
(Bulgarien MiNr. 3279).<br />
postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
5
»Land unter!« hieß<br />
es auch in Dresden,<br />
wo der Pegel der<br />
Elbe neue Rekordwerte<br />
erreichte.<br />
Ein Sandsack wiegt<br />
zwischen zwölf<br />
und 20 Kilo – Schwerstarbeit<br />
für die Helfer.<br />
Der Zuschlagserlös aus dem Verkauf der Wohlfahrtsmarke<br />
kommt direkt den Betroffenen zugute – getreu dem Motto der<br />
Marken mit dem Plus: »Gutes tun – mit Briefmarken helfen«.<br />
Wohlfahrtsmarke für die Flutopfer<br />
Große Solidarität<br />
Die jüngste Flutkatastrophe hat großen Schaden<br />
angerichtet: Ganze Landstriche standen unter Wasser,<br />
viele Menschen haben fast alles verloren. Die<br />
neue Briefmarke »Hochwasserhilfe <strong>2013</strong>« hilft.<br />
Seit dem 18. Juli ist die Briefmarke, die in einer Auflage<br />
von acht Millionen Stück gedruckt wurde, in den Filialen<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> sowie im Internet erhältlich. Pro<br />
verkaufter Marke fließt ein Betrag von 42 Cent in Hilfen<br />
für die Hochwasseropfer – auf diese Weise kann jeder<br />
die Menschen in den betroffenen Regionen unterstützen.<br />
Der Zuschlagserlös wird komplett für Maßnahmen<br />
im Rahmen der Hochwasserhilfe zur Verfügung gestellt<br />
und durch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien<br />
Wohlfahrtspflege e.V. (BAGFW) verteilt, die das Geld an<br />
Projekte ihrer Mitgliedsverbände weiterleitet: die Arbeiterwohlfahrt,<br />
den <strong>Deutsche</strong>n Caritasverband, den Paritätischen<br />
Gesamtverband, das <strong>Deutsche</strong> Rote Kreuz, die<br />
Fluthelfer kämpften mit Sandsäcken gegen die<br />
steigenden Wassermassen der Elbe.<br />
Als das Wasser sich zurückzog, begannen die<br />
Aufräumarbeiten, bei denen alle mithalfen.<br />
6 postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble überreichte Erstdrucke<br />
der Marke an <strong>Post</strong>vorstand Jürgen Gerdes (l.) und den Vizepräsidenten<br />
der BAGFW, Oberkirchenrat Johannes Stockmeier (r.).
POSTSTEMPEL DOKUMENTIEREN SOLIDARITÄT<br />
AKTUELL<br />
Zur Ausgabe der Hochwassermarke<br />
führte die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Post</strong> in Lübeck, Bonn und<br />
Recklinghausen Sonderstempel<br />
zu Ehren der vielen Helferinnen<br />
und Helfer.<br />
Diakonie Deutschland und die Zentralwohlfahrtspflege<br />
der Juden in Deutschland. Um die wichtige Arbeit dieser<br />
Einrichtungen zu unterstützen, überreichte <strong>Post</strong>vorstand<br />
Jürgen Gerdes zusätzlich einen Scheck über eine Million<br />
Euro an den Vizepräsidenten der Freien Wohlfahrtspflege<br />
e.V., Oberkirchenrat Johannes Stockmeier. »Unsere Mitgliedsverbände<br />
verfügen über ein dichtes Netzwerk und<br />
werden das Geld schnell und unbürokratisch, aber gleichzeitig<br />
sicher und gerecht zur Soforthilfe und zum Wiederaufbau<br />
einsetzen«, betonte Stockmeier.<br />
ZEHNERBOGEN<br />
Seit Ende 2008 tragen<br />
die Wohlfahrtsmarken<br />
ein Gütezeichen, mit<br />
dem das Bundesfinanzministerium<br />
als Herausgeber<br />
der deutschen<br />
<strong>Post</strong>wertzeichen auf<br />
den guten Zweck beim<br />
Kauf dieser Marken<br />
hinweist: Das Plus<br />
steht dafür,<br />
dass jeder Cent<br />
direkt bei<br />
den Menschen<br />
ankommt, die<br />
auf die Solidarität<br />
unserer Gesellschaft<br />
angewiesen sind.<br />
Pro Gedenkkarte gehen<br />
3,36 Euro an die Flutopfer<br />
Shop<br />
Schnelle Hilfe durch rasches Handeln<br />
Normalerweise dauert die Entwicklung einer Briefmarke<br />
von der Ausschreibung des Gestaltungswettbewerbs bis<br />
zur Ausgabe ungefähr ein Jahr. Um möglichst rasch<br />
helfen zu können, wurde daher auf ein bereits bestehendes<br />
Motiv zurückgegriffen (siehe unten), das zudem als<br />
gestalterische Grundlage der Marke »Hochwasserhilfe<br />
2002« diente. Schon damals zeigten die Briefmarkenkäufer<br />
große Solidarität mit den Flutopfern: Über den Verkauf<br />
der Hochwassermarke erhielt die BAGFW rund<br />
2,5 Millionen Euro. Daran zeigt sich eindrucksvoll, was<br />
viele kleine Beträge in der Summe bewirken können.<br />
GEDENKKARTE<br />
Die Gedenkkarte mit vier <strong>Post</strong>wertzeichen »Hochwasserhilfe<br />
<strong>2013</strong>« sowie den Ersttagsstempeln »Berlin« und<br />
»Bonn« vom 18. Juli <strong>2013</strong> beinhaltet insgesamt Zuschläge<br />
in Höhe von 1,68 Euro. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> spendet<br />
pro verkaufter Karte zusätzliche 1,68 € für die Flutopfer.<br />
DIE VORGÄNGER DER AKTUELLEN AUSGABE<br />
Bund MiNr. 1989<br />
Bund MiNr. 2278<br />
Neben dem guten<br />
Zweck und der Ad-hoc-<br />
Ausgabe weist die<br />
Marke »Hochwasserhilfe<br />
<strong>2013</strong>« eine<br />
weitere Besonderheit<br />
auf: Als Gestaltungsgrundlage<br />
wurde ein<br />
bereits vorhandenes<br />
Motiv verwendet, das<br />
ursprünglich aus der<br />
Serie »Für den Umweltschutz«<br />
von 1998<br />
stammt – und auch<br />
bei der Marke »Hochwasserhilfe<br />
2002« zum<br />
Einsatz kam.<br />
ERSTTAGSBRIEF MIT DEM PLUS<br />
Dieser Briefumschlag trägt zwei Briefmarken »Hochwasserhilfe<br />
<strong>2013</strong>« mit Bogenrandstücken, einen Ersttagsstempel<br />
»Bonn« und einen<br />
themenbezogenen Zudruck. Das<br />
aufgedruckte »Plus« verweist<br />
auf den guten Zweck.<br />
Bestellbar mit <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt., ggf. zzgl. Versandkosten<br />
** Endpreis nach UStG. umsatzsteuerfrei, ggf. zzgl. Versandkosten
Die Briefmarke »200. Geburtstag Georg Büchner«<br />
zeigt einen Ausschnitt des Steckbriefs, mit dem<br />
er wegen politischer Arbeit von der Polizei verfolgt<br />
wurde. Die Briefmarke und die 10-Euro-Gedenkmünze<br />
zum Thema werden am 10. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
ausgegeben.<br />
200. Geburtstag Georg Büchner<br />
Literarischer Revolutionär<br />
Er gilt als einer der bedeutendsten Autoren des Vormärz, der Zeit vor der bürgerlichen Revolution<br />
von 1848. Seine Texte inspirierten Generationen von Schriftstellern – dabei wurde Georg Büchner nur<br />
23 Jahre alt. Am 17. <strong>Oktober</strong> jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal.<br />
Es war eine neue Welt, die sich Georg Büchner eröffnete,<br />
als er mit 18 Jahren ein Studium an der medizinischen<br />
Fakultät der Universität Straßburg aufnahm:<br />
Im Gegensatz zu Goddelau und Darmstadt im Großherzogtum<br />
Hessen, wo der Arztsohn seine Kindheit und<br />
Jugend verbracht hatte, herrschte in Frankreich nach der<br />
Julirevolution ein offenes politisches Klima. Die Studienjahre<br />
in Straßburg bezeichnete er als seine glücklichste<br />
Zeit, wohl auch, weil er hier seine große Liebe kennenlernte<br />
– die Pfarrerstochter Louise Wilhelmine Jaeglé, mit<br />
der er sich 1832 heimlich verlobte.<br />
Doch nach zwei Jahren musste Büchner 1833 Straßburg<br />
verlassen und an die Universität Gießen wechseln,<br />
um sein Studium nach hessischem Gesetz<br />
an einer Landesuniversität abzuschließen.<br />
Neben der Trennung von seiner Verlobten<br />
litt er dort besonders unter dem restaurativen<br />
Klima. Die 1819 aus Furcht vor<br />
einer Rebellion der Bevölkerung erlassenen<br />
Karlsbader Beschlüsse hatten die<br />
Zensur der Presse und ein Verbot der<br />
Burschenschaften zur Folge. Regierungsspitzel<br />
überwachten die Studenten an den Universitäten<br />
und liberal und national gesinnten Professoren drohten<br />
Entlassung und Berufsverbot. Doch nicht nur die<br />
politische Unfreiheit bedrückte Büchner, sondern auch<br />
die Armut des einfachen Volkes. In der Region Oberhessen,<br />
zu der Gießen gehörte, war die Not ganz besonders<br />
groß – als Untertanen des Großherzogs Ludwig II.<br />
von Hessen-Darmstadt mussten die Bauern hohe Abgaben<br />
zahlen. Zwar gab es gelegentlich Hungerrevolten,<br />
doch zielgerichtetes Engagement gegen die katastrophalen<br />
Zustände war nicht von Menschen zu erwarten, die ihre<br />
Kraft im täglichen Kampf um die nackte Existenz brauchten.<br />
In Hessen erlebte Büchner<br />
unmittelbar die Schikanen der<br />
Obrigkeit und die Gewalt im Staat<br />
und so konnte er die Vorgänge<br />
nicht mehr nur distanziert und<br />
nüchtern beobachten.<br />
Büchner handelte: Im Frühjahr<br />
1834 wurde er zum Mitbegründer<br />
der Gesellschaft für Menschenrechte<br />
– einer Geheimorganisation<br />
In »Dantons Tod« findet sich erstmals der Ausruf »Wir sind das Volk«, der über 150 Jahre später große Bedeutung für Deutschland<br />
gewinnen sollte: Es war jene Parole, mit der sich ab 1989 Hunderttausende DDR-Bürger im Rahmen der Montagsdemonstrationen zu<br />
Wort meldeten und gegen die politischen Verhältnisse protestierten (DDR MiNr. 3315).
JUBILÄUM<br />
nach französischem Vorbild, die den Umsturz<br />
der politischen Verhältnisse zum Ziel hatte. Wenig<br />
später verfasste er das Manuskript zu einer radikalen<br />
Flugschrift, in dem er die Verschwendungssucht<br />
der Mächtigen anprangerte und die Landbevölkerung<br />
zur Revolution gegen die Unterdrückung aufrief. »Friede den<br />
Hütten! Krieg den Palästen!« forderte der Text, der ab dem 31. Juli<br />
unter dem Namen »Der Hessische<br />
Landbote« heimlich in Umlauf<br />
gebracht wurde. Doch schon am<br />
folgenden Abend wurde einer<br />
der Aktivisten verhaftet – ein<br />
Spitzel hatte die Gruppe gegen<br />
Geld verraten. Büchner konnte<br />
Szene aus »Woyzeck« (DDR MiNr. 954)<br />
die übrigen Beteiligten noch<br />
rechtzeitig warnen, stellte jedoch<br />
bei seiner Rückkehr nach Gießen fest, dass die Polizei sein Zimmer<br />
durchsucht hatte. Er blieb auf freiem Fuß, aber unter Verdacht.<br />
Büchner kehrte zu seinen Eltern nach Darmstadt zurück, wo er in<br />
ständiger Angst vor Verhaftung lebte – was ihn allerdings nicht<br />
davon abhielt, sich für die dortige Sektion der Gesellschaft für Menschenrechte<br />
zu engagieren. In dieser Atmosphäre ständiger Bedrohung<br />
schrieb Georg Büchner in nur fünf Wochen sein Drama »Dantons<br />
Tod« nieder, in dem er sich mit dem Scheitern der Französischen<br />
Revolution auseinandersetzte.<br />
MÜNZQUALITÄT:<br />
Stempelglanz<br />
NUMISBLATT<br />
Das Numisblatt vereint<br />
die 10-Euro-Gedenkmünze<br />
und einen Zehnerbogen<br />
der Briefmarke zum Thema.<br />
NUMMERIERTER MÜNZBRIEF<br />
Der Münzbrief »200. Geburtstag Georg Büchner«<br />
beinhaltet ein Exemplar der Briefmarke<br />
und eine 10-Euro-Gedenkmünze zu Büchners<br />
200. Geburtstag. Jeder Brief ist nummeriert.<br />
Shop<br />
Dichter im Fadenkreuz der Herrschenden<br />
Nachdem Georg Büchner einer untersuchungsrichterlichen Vorladung<br />
ferngeblieben war, wurde er steckbrieflich wegen der »Theilnahme an<br />
staatsverräterischen Handlungen« gesucht. Er entschloss sich daher zur<br />
Flucht und kehrte im März 1835 nach Straßburg zurück, wo er sich<br />
regelrecht in die Arbeit stürzte: Neben Übersetzungen und der Vollendung<br />
seiner Doktorarbeit schuf er in dieser Zeit seine Erzählung »Lenz«<br />
und mit »Leonce und Lena« eine unter dem Deckmantel harmloser<br />
Fröhlichkeit versteckte Politsatire. Im Herbst wurde Büchner zum Doktor<br />
ernannt und zog nach Zürich, um dort als Privatdozent zu lehren.<br />
1837 erkrankte Büchner schwer an Typhus und starb am 19. Februar im<br />
Beisein seiner Verlobten. Seine Arbeit am Drama »Woyzeck« blieb<br />
unvollendet.<br />
Heute zählt Büchner zu den meistgespielten Autoren der deutschen<br />
Theaterlandschaft. Zudem trägt der bedeutendste Literaturpreis<br />
Deutschlands seinen Namen und ruft im gesamten deutschen Sprachraum<br />
den empörten, kämpfenden, rasenden Büchner in Erinnerung.<br />
ERINNERUNGSBLATT<br />
Das Erinnerungsblatt beinhaltet einen Viererblock<br />
der neuen Büchner-Briefmarke mit Ersttagsstempel<br />
»Berlin«.<br />
Szene aus Büchners »Dantons Tod«<br />
Bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt., ggf. zzgl. Versandkosten<br />
postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
9
Die Briefmarke zum Jubiläum »100 Jahre Völkerschlachtdenkmal«<br />
erscheint am 10. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>.<br />
100 Jahre Völkerschlachtdenkmal<br />
Steinerner<br />
Gigant<br />
Im Herbst 1813 markierte die Völkerschlacht bei Leipzig einen<br />
bedeutenden Wendepunkt in den Befreiungskriegen gegen<br />
die napoleonischen Truppen. 100 Jahre später wurde ein<br />
beeindruckendes Monument eingeweiht, das an das historische<br />
Ereignis erinnert: das Völkerschlachtdenkmal.<br />
Auch zu DDR-Zeiten galt das<br />
Völkerschlachtdenkmal als<br />
ein Wahrzeichen Leipzigs (DDR<br />
MiNr. 1483).<br />
Das Völkerschlachtdenkmal ist<br />
das wohl bekannteste Wahrzeichen<br />
Leipzigs. Das Monument, das<br />
mit seinen unglaublichen Maßen<br />
von 91 m Höhe, 126 m Sockelbreite<br />
und einem Gesamtgewicht von<br />
300.000 t im Südosten der Stadt aufragt,<br />
zählt zu den größten Denkmalbauten<br />
Europas.<br />
Erste Pläne für die Errichtung eines Völkerschlachtdenkmals<br />
entstanden schon kurz nach der Schlacht. Die<br />
Umsetzung konnte jedoch erst 1884 sichergestellt werden,<br />
nachdem der Architekt Clemens Thieme (1861–<br />
1945) den <strong>Deutsche</strong>n Patriotenbund gegründet hatte, der<br />
den Bau des Denkmals anschob und in der Bevölkerung<br />
Spenden für dessen Finanzierung<br />
sammelte.<br />
Das Vorhaben fiel auf fruchtbaren<br />
Boden: Das erst 1871<br />
gegründete <strong>Deutsche</strong> Reich hatte<br />
zwar wirtschaftlich schnell<br />
zu den führenden Industrienationen<br />
aufgeschlossen – was ihm<br />
jedoch fehlte, war eine die verschiedenen<br />
Landesteile verbindende<br />
Staatsidee. Daher wurde<br />
Das Kyffhäuser-Denkmal<br />
(DDR MiNr. 3347)<br />
versucht, dem gerade erst entstandenen Staatsvolk u. a.<br />
durch die Errichtung von Nationaldenkmälern eine historische,<br />
politische und kulturelle Identität zu verleihen.<br />
Da keiner der im Laufe zweier Wettbewerbe eingereichten<br />
Entwürfe den Vorstellungen Clemens Thiemes<br />
entsprach, wurde schließlich der bekannte Architekt<br />
Bruno Schmitz (1858–1916) mit dem Entwurf des Völkerschlachtdenkmals<br />
betraut: Er hatte sich bereits mit<br />
Großprojekten wie dem Kyffhäuser-Denkmal nördlich<br />
von Erfurt, dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta<br />
Westfalica und dem Denkmal am <strong>Deutsche</strong>n Eck in<br />
Koblenz einen Namen gemacht.<br />
Oben: Karl Philipp Fürst<br />
zu Schwarzenberg meldet<br />
den Sieg über Napoleon.<br />
Links: Der französische<br />
Kaiser Napoleon Bonaparte<br />
(Moldawien MiNr. 575)<br />
10 postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
VÖLKERSCHLACHT BEI LEIPZIG<br />
Vom 16. bis zum 19. <strong>Oktober</strong> 1813 trafen in der Völkerschlacht<br />
unweit von Leipzig mehr als eine halbe Million Soldaten<br />
aufeinander – es war die größte Feldschlacht bis zum Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts. Die Armeen Österreichs, Preußens,<br />
Russlands und Schwedens hatten sich gegen die zahlenmäßig<br />
unterlegenen Streitkräfte Napoleon Bonapartes zusammengeschlossen,<br />
über die sie gemeinsam den Sieg errangen.<br />
Damit war die Entscheidung in den sogenannten Befreiungskriegen<br />
gefallen: Der französische Kaiser war dazu gezwungen,<br />
sich mit seiner Restarmee und ohne Verbündete aus<br />
Deutschland zurückzuziehen. Doch forderte die Schlacht einen<br />
schrecklichen Tribut – zwischen 90.000 und 110.000 Soldaten<br />
sollen ihr zum Opfer gefallen sein. Zum Gedenken und als<br />
Mahnmal wurde genau 100 Jahre später das Völkerschlachtdenkmal<br />
eingeweiht – an jener Stelle, an der die Schlacht am<br />
heftigsten gewütet hatte.<br />
Preußens Generalfeldmarschall<br />
von Blücher (DDR MiNr. 401)<br />
Der russische Generalfeldmarschall<br />
und Kriegsminister Barclay<br />
de Tolly (Estland MiNr. 709)
Der Bau des Völkerschlachtdenkmals dauerte<br />
15 Jahre und verschlang sechs Millionen Goldmark<br />
– damals eine unglaubliche Summe.<br />
KLASSIKER<br />
Historischer Erinnerungsbeleg<br />
zur Einweihung<br />
des Völkerschlachtdenkmals<br />
aus dem Jahr 1913.<br />
Großprojekt mit moderner Bautechnik<br />
Am 18. <strong>Oktober</strong> 1898 wurde im Südosten Leipzigs<br />
der Grundstein für das Völkerschlachtdenkmal<br />
gelegt, dessen Bau ganze 15 Jahre dauern<br />
sollte. Zunächst wurden 82.000 m³ ausgeschachtet,<br />
doch um die Wälle der Außenanlage aufzuhäufen<br />
waren noch 1 Million m³ Erde zusätzlich<br />
erforderlich. Das Monument selbst wurde<br />
aus 12.500 m³ Granitporphyr und 120.000 m³<br />
Kaiser-Wilhelm-Denkmal am<br />
<strong>Deutsche</strong>n Eck (Bund MiNr. 1583)<br />
Stampfbeton errichtet und galt seinerzeit als eines der bedeutendsten Betonbauwerke<br />
Deutschlands. Die plastischen Arbeiten übernahmen die Bildhauer Christian<br />
Behrens (1852–1905) und Franz Metzner (1870–1919), wobei Ersterer das<br />
gigantische Relief an der Eingangsfront des Bauwerks schuf, in dessen Mitte der<br />
Erzengel Michael als Schutzpatron der Soldaten wacht. In seinem Inneren birgt<br />
das Denkmal einen einzigen großen 68 m hohen Raum:<br />
Zuunterst befindet sich die Krypta als symbolische<br />
Grabstätte für die Gefallenen der Schlacht, weiter oben<br />
erstreckt sich die von Rundfenstern erhellte Ruhmeshalle<br />
mit vier 9,5 m hohen Kolossalfiguren. Darüber wölbt<br />
sich die Kuppel, deren Innenseite umlaufende Reliefs mit<br />
324 fast lebensgroßen Reitern schmücken.<br />
Einzigartige Klangerlebnisse<br />
Besonders interessant für Musikfreunde ist die einzigartige Akustik des Völkerschlachtdenkmals.<br />
Regelmäßig werden daher Konzerte im Denkmal veranstaltet<br />
– so auch zur Festwoche im <strong>Oktober</strong>.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN DES VÖLKERSCHLACHTDENKMALS: April bis <strong>Oktober</strong> täglich 10–18 Uhr,<br />
November bis März täglich 10–16 Uhr | EINTRITT: Erwachsene 6 €, ermäßigt 4 €, Familienkarte<br />
11 €, Kinder bis 6 Jahre frei<br />
VERANSTALTUNGEN ZUM<br />
DOPPELJUBILÄUM IN LEIPZIG<br />
Das diesjährige Doppeljubiläum zum<br />
200. Jahrestag der Völkerschlacht und zur<br />
Einweihung des Denkmals vor 100 Jahren<br />
begeht die Stadt Leipzig mit einem abwechslungsreichen<br />
Programm, das unter anderem<br />
Ausstellungen, Konzerte, besondere Führungen<br />
und militärhistorische Nachstellungen<br />
umfasst. Höhepunkt der Feierlichkeiten<br />
ist die zentrale Gedenkwoche vom 16. bis<br />
zum 20. <strong>Oktober</strong>, in deren Verlauf das<br />
restaurierte Denkmal symbolisch der Öffentlichkeit<br />
übergeben wird.<br />
INFORMATIONEN<br />
Stadt Leipzig | Dezernat Kultur<br />
Telefon: 0341 123 42 06<br />
www.voelkerschlacht-jubilaeum.de<br />
Im Internet finden Sie zudem eine Übersicht<br />
aller Termine und das Programmheft<br />
zum Download.<br />
Shop<br />
© pa<br />
100 JAHRE ALTE GEDENKMÜNZE<br />
3-MARK-SILBER (1913) »Jahrhundertfeier<br />
Völkerschlacht«<br />
RARITÄT<br />
MATERIAL: Silber (900/1000)<br />
Spiegelglanz nur<br />
GEWICHT: 16,66 g<br />
17.000 Mal geprägt<br />
DURCHMESSER: 33 mm<br />
PREISE:<br />
STEMPELGLANZ/vz<br />
79,50 Euro<br />
SPIEGELGLANZ<br />
259,– Euro<br />
JUBILÄUMSBRIEF<br />
JUBILÄUMSBRIEF ZUM BERÜHMTEN DENKMAL<br />
Der Jubiläumsbrief bietet drei<br />
der neuen Briefmarken und<br />
den Ersttagsstempel »Bonn«.<br />
Bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt., ggf. zzgl. Versandkosten
EINBLICK<br />
Die beiden zusammenhängenden Briefmarken mit dem<br />
Panorama Heidelbergs erscheinen am 5. <strong>September</strong> <strong>2013</strong>.<br />
Das malerische Panorama von Heidelberg<br />
Perle am Neckar<br />
»Ich hab‘ mein Herz in Heidelberg verloren« – wer kennt ihn nicht, diesen populären Schlager der<br />
1920er-Jahre? Kaum einer anderen deutschen Stadt wurden so viele Lieder und Gedichte gewidmet.<br />
Zu Recht: Heidelberg gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands.<br />
Zahlreiche Berühmtheiten priesen die malerische<br />
Stadt am Neckar, darunter Johann Wolfgang<br />
von Goethe, Clemens Brentano, Gottfried Keller und<br />
Friedrich Hölderlin, der in seiner Ode »Heidelberg«<br />
schwärmt: »Du, der Vaterlandsstädte ländlichschönste,<br />
so viel ich sah.«<br />
Heidelbergs Geschichte reicht bis in die<br />
Zeit der Kelten und Römer zurück. Etliche<br />
der heutigen Stadtteile gehen auf<br />
Dörfer zurück, die bereits zur Frankenzeit<br />
im 6. Jahrhundert entstanden.<br />
Erstmals schriftlich erwähnt wurde<br />
Heidelberg jedoch in einer Urkunde<br />
des Klosters Schönau aus dem Jahr 1196.<br />
Wahrzeichen der Stadt ist eine der<br />
berühmtesten Ruinen Deutschlands: das Heidelberger<br />
Schloss. Das prachtvolle Bauwerk war die Residenz<br />
der Kurfürsten von der Pfalz, bis es Ende des<br />
17. Jahrhunderts im<br />
ERSTER AMTLICHER POSTFLUG<br />
HEIDELBERG–MANNHEIM<br />
1912 wurde in Deutschland erstmals <strong>Post</strong><br />
mit amtlicher Genehmigung durch Flugzeuge<br />
befördert. Die Maschinen pendelten<br />
zwischen Mannheim und dem 20 km entfernten<br />
Heidelberg – dokumentiert durch<br />
<strong>Post</strong>stempelungen (Bund MiNr. 2954).<br />
Pfälzischen Erbfolgekrieg<br />
durch die<br />
Soldaten Ludwigs<br />
XIV. zerstört wurde<br />
– ein Schicksal,<br />
das auch die Stadt<br />
ereilte. Das Schloss<br />
wurde nur teilweise<br />
restauriert. Die<br />
Ruine aus rotem<br />
Neckartäler Sandstein<br />
erhebt sich<br />
80 Meter über<br />
dem Talgrund am<br />
Nordhang des<br />
Königstuhls und beherbergt mit dem Ottheinrichsbau<br />
einen der schönsten und frühesten Palastbauten<br />
der deutschen Renaissance. Die Stadt wurde hingegen<br />
auf mittelalterlichem Grundriss im Stil des<br />
Barock wiederaufgebaut. Neben der imposanten<br />
Schlossruine prägen vor allem die Alte Brücke und<br />
bedeutende Kirchen wie die Heiliggeistkirche<br />
ihr Bild.<br />
Stadt der Romantik<br />
Eine besondere Anziehungskraft übte<br />
Heidelberg auf die Dichter und Maler<br />
der Romantik aus. Um Achim von<br />
Arnim und Clemens Brentano, die in<br />
Heidelberg ihre bekannte Liedersammlung<br />
»Des Knaben Wunderhorn« veröffentlichten, formierte<br />
sich ab 1804 eine Gruppe von Autoren, deren<br />
Wirken als »Heidelberger Romantik« bekannt ist.<br />
Auch Joseph von Eichendorff und sein Bruder Wilhelm<br />
hielten sich zu dieser Zeit in Heidelberg auf.<br />
Sie besuchten die bereits 1386 gegründete und damit<br />
älteste Universität auf dem Gebiet des heutigen<br />
Deutschland. An der Ruperto Carola – so benannt<br />
nach ihrem Stifter, dem pfälzischen Kurfürsten Ruprecht<br />
I. und dem ersten badischen Großherzog Karl<br />
Bund MiNr. 978 Berlin MiNr. 637 DDR MiNr. 3155
EINBLICK Klassiker<br />
BEDEUTENDE PERSÖNLICHKEITEN<br />
DER UNIVERSITÄT HEIDELBERG<br />
Viele Wissenschaftler, Künstler, Intellektuelle,<br />
die die deutsche Geschichte prägten, lernten<br />
oder lehrten in Heidelberg.<br />
Brief aus Heidelberg vom 30. Dezember 1866 nach Chateau Thierry bei Paris,<br />
frankiert mit 3 Kreuzer <strong>Post</strong>vereinstaxe plus 6 Kreuzer für den postalischen<br />
Weitertransport (3er-Streifen, Baden MiNr. 18).<br />
Friedrich – studierten und lehrten seit jeher berühmte Persönlichkeiten:<br />
Georg Friedrich Wilhelm Hegel und Robert Bunsen, Max<br />
Weber und Karl Jaspers, Hannah Arendt, Golo Mann und viele<br />
mehr. Zudem hat Heidelberg etliche Nobelpreisträger hervorgebracht:<br />
Bisher haben 55 Personen, deren Lebensläufe mit der Universität<br />
oder der Stadt verbunden sind, diese Ehrung erhalten.<br />
Viele dieser Berühmtheiten wurden auf Briefmarken gewürdigt.<br />
Lieblingsziel der Touristen<br />
Doch natürlich hat es die geschichtsträchtige Stadt am Neckar nicht<br />
nur den Romantikern und den Studenten angetan. Mehr als drei<br />
Millionen Touristen aus aller Welt besuchen jährlich die Stadt an<br />
Odenwald und Neckar. Insbesondere das Schloss ist ein Besuchermagnet:<br />
Laut einer Umfrage von 2012 ist es das beliebteste Reiseziel<br />
ausländischer Touristen – noch vor dem berühmten Schloss Neuschwanstein.<br />
Philipp Melanchthon<br />
(Bund MiNr. 1902)<br />
Hermann von Helmholtz<br />
(Bund MiNr. 1752)<br />
Hannah Arendt<br />
(Bund MiNr. 1391)<br />
Georg Wilhelm Hegel<br />
(Bund MiNr. 617)<br />
Gustav Robert Kirchhoff<br />
(DDR MiNr. 1941)<br />
Golo Mann<br />
(Bund MiNr. 2726)<br />
Shop<br />
Bund MiNr. 747 Bund MiNr. 1299<br />
BERÜHMTE UNIVERSITÄT<br />
Zum 600-jährigen Bestehen würdigte<br />
die Bundesrepublik Deutschland 1986<br />
die Ruprecht-Karls-Universität mit<br />
der Ausgabe einer 5-DM-Gedenkmünze.<br />
Die Bildseite zeigt den kurpfälzischen<br />
gekrönten Löwen aus dem historischen<br />
Rektoratssiegel der Universität.<br />
MATERIAL:<br />
Magnimat (CuNi)<br />
DURCHMESSER:<br />
29 mm<br />
PREISE:<br />
STEMPELGLANZ: 9,90 Euro<br />
SPIEGELGLANZ: 15,50 Euro<br />
Bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt., ggf. zzgl. Versandkosten<br />
Gemälde von Carl Anton Joseph Rottmann: Blick vom Hang des Königstuhls<br />
über das Heidelberger Schloss auf den Neckar und die Rheinebene (um 1815)<br />
postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
13
Die Geschichte der Druckkunst<br />
Kleine Kunstwerke<br />
Bund MiNr. 198<br />
Die Drucktechnik verbindet Kunstfertigkeit mit Hochtechnologie. Briefmarken zählen seit jeher zu<br />
den hochwertigsten Druckerzeugnissen und dokumentieren die technischen Möglichkeiten.<br />
chon im 4. Jahrtausend vor Christus soll im Alten<br />
S Orient mit Roll- und Stempelsiegeln gedruckt<br />
worden sein und im 6. Jahrhundert benutzten die<br />
Chinesen Drucktafeln. Dazu wurden Texte und Bilder<br />
seitenverkehrt aus Holz herausgeschnitten, mit Farbe<br />
bestrichen und auf Papier »gestempelt«. Da diese Art<br />
des Drucks nur über die erhabenen Stellen erfolgt,<br />
trägt die Technik den Namen Hochdruck. In Europa<br />
lässt sich das Verfahren ab dem 12. Jahrhundert<br />
nachweisen und mittels Holzplatten gedruckte<br />
sogenannte Blockbücher finden sich in Mitteleuropa<br />
ab etwa 1430. Die massenhafte Verbreitung<br />
von Druckerzeugnissen<br />
wurde erst möglich, als der<br />
Mainzer Goldschmied<br />
Johannes<br />
Gutenberg<br />
im Jahr 1450<br />
den Druck mit<br />
beweglichen<br />
Lettern erfunden<br />
hatte. Über<br />
Jahrhunderte<br />
wurden Druckschriften<br />
nach dem<br />
von Gutenberg entwickelten Hochdruckverfahren<br />
erzeugt und auch<br />
die erste deutsche Briefmarke, der<br />
1849 eingeführte »Schwarze Einser«,<br />
wurde mittels Hochdruck in einer<br />
Buchdruckmaschine hergestellt.<br />
Johannes Gutenberg<br />
(Ungarn MiNr. 1839)<br />
Noch bis in die 1970er-Jahre war der<br />
Hochdruck das wichtigste Verfahren<br />
zur Herstellung von Büchern, spielt<br />
heute aber gegenüber anderen Verfahren<br />
wie Offset- und Digitaldruck<br />
eine nachrangige Rolle.<br />
Die Ersten ihrer Art<br />
Buchdruckpresse<br />
Die erste Briefmarke der Welt, die (Bund MiNr. 546)<br />
1840 in England ausgegebene One<br />
Penny Black mit dem Porträt der jungen Königin<br />
Victoria, wurde hingegen im sogenannten Stichtiefdruck<br />
hergestellt. Dazu wurde eine Platte verwendet,<br />
in die man das zu druckende Motiv seitenverkehrt<br />
einritzte – im Fall der One Penny Black<br />
wurde es in eine Stahlplatte »gestochen«.<br />
Dieser Stich musste allerdings noch vervielfältigt<br />
werden, um ganze Briefmarkenbogen<br />
drucken zu können. Dies geschah mittels<br />
einer Molette genannten Walze aus weichem<br />
Stahl, in die das Motiv durch Überrollen<br />
der Urplatte unter großem Druck eingeprägt<br />
wurde. Mit der gehärteten Molette ließ sich<br />
das Briefmarkenmotiv dann in gewünschter<br />
Anzahl auf die eigentliche Druckplatte<br />
übertragen. Auf diese Platte wurde Farbe aufgetragen<br />
und anschließend so abgewischt, dass sie lediglich in<br />
den tiefer liegenden Bereichen verblieb. Nun wurde das<br />
Papier aufgelegt und angedrückt, wobei es Farbe aus<br />
den Vertiefungen aufsog – das spiegelverkehrte Bild<br />
der Druckplatte erschien seitenrichtig auf dem Papier.<br />
14 postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
Die handbetriebene Columbia Press – die ersten deutschen<br />
Marken wurden auf einer ähnlichen Maschine gedruckt.
VORGESTELLT<br />
Darstellung des Stichtiefdrucks (Norwegen MiNr. Block 15)<br />
Heute wird das Papier nicht mehr einzeln von Hand<br />
auf die Druckplatte gelegt, sondern läuft in langen<br />
Bahnen durch Rotationspressen: Im sogenannten<br />
Raster- oder auch Rakeltiefdruck wird mit Zylindern<br />
gedruckt, in deren Oberfläche das Druckbild eingeätzt<br />
oder -graviert wird. In der Briefmarkenproduktion<br />
kam das Verfahren<br />
bis 2003 zum Einsatz – mittlerweile<br />
werden <strong>Post</strong>wertzeichen<br />
zumeist im Offsetdruck hergestellt.<br />
Flachdruck<br />
(Bund MiNr. 715)<br />
Der Zufall brachte Verbesserungen<br />
Die Ursprünge des heutigen Offsetdrucks<br />
liegen im 18. Jahrhundert.<br />
Stichtiefdruck<br />
(Berlin MiNr. 439) Der Künstler Alois Senefelder suchte<br />
damals nach einer günstigen Druckmethode.<br />
1796 machte er beim Versuch der Herstellung<br />
einer Hochdruckform aus Stein eine Entdeckung:<br />
Wie damals bei der Erzeugung von Hochdruckplatten<br />
üblich, bestrich er die Oberfläche der zu druckenden<br />
Stellen mit Fetttusche, um anschließend die ungefetteten<br />
Stellen durch Herausätzen zu vertiefen. Dabei<br />
fiel ihm zufällig auf, dass die ungefetteten Flächen<br />
nach dem Benetzen mit Wasser keine Druckfarbe mehr<br />
annahmen, die gefetteten Flächen hingegen schon.<br />
Man konnte so also ein Druckbild auf einer flachen<br />
Fläche durch den Auftrag von Fett und Wasser abbilden<br />
und dieses Bild mit<br />
Farbe auf Papier übertragen.<br />
Damit wurde das aufwendige<br />
Ätzen von Hochdruckformen<br />
überflüssig. Senefelder hatte<br />
die Lithografie (nach griechisch<br />
»Lithos« für Stein) und damit den Flachdruck erfunden.<br />
Er entwickelte seine Erfindung weiter und konstruierte<br />
zunächst die Stangen- und später die Zylinderpresse,<br />
durch die das Drucken mittels Steinplatte und<br />
Gegendruckzylinder möglich wurde. Diese Technik<br />
kam auch bei der Briefmarkenherstellung zum Einsatz.<br />
Neben wenigen altdeutschen Ausgaben ist die 1920<br />
erschienene »Patrona Bavariae« die wohl bekannteste<br />
im Steindruck gefertigte deutsche Briefmarke.<br />
Patrona Bavariae<br />
(DR MiNr. 129)<br />
Kombinationen ermöglichen Vielfalt<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten<br />
der Amerikaner Ira Washington Rubel und<br />
der in den USA lebende <strong>Deutsche</strong> Cašpar<br />
Hermann unabhängig voneinander das<br />
Prinzip des Offsetdrucks. Statt Steindruckformen<br />
kamen damals auch Zinkplatten (Norwegen MiNr. 873)<br />
Offsetdruck<br />
auf rotierenden Zylindern zum Einsatz,<br />
wobei ein Gummituchzylinder als Gegendruck diente.<br />
Fehlte das Papier zwischen den Zylindern, wurde das<br />
Druckbild stattdessen auf die Gummioberfläche übertragen<br />
und beim nächsten Bogen von unten auf das<br />
Papier gedruckt. Das Ergebnis überzeugte und um<br />
1904 konstruierten sowohl Rubel als auch Hermann<br />
indirekt druckende Maschinen. In Deutschland<br />
wurden erstmals 1920 Briefmarken im Offsetdruck<br />
produziert. Heute werden oft verschiedene Drucktechniken<br />
gemeinsam angewandt. So wird etwa der<br />
Offsetdruck mit dem Stichtiefdruck oder dem Flexodruck<br />
(Hochdrucktechnik mit flexiblen Druckformen)<br />
kombiniert. Und Innovationen bereichern die<br />
<strong>Philatelie</strong>: So sind Besonderheiten wie Metalldruckfarbe<br />
oder duftender Effektlack hinzugekommen.<br />
WERDEN SIE DRUCKEXPERTE!<br />
So kommt das Bild auf die Marke:<br />
In dieser hochwertig gestalteten<br />
Edition sind die traditionellen wie<br />
modernen Druckverfahren anschaulich<br />
erklärt. 48 Seiten, umfangreich<br />
bebildert, mit 30 postfrischen<br />
Briefmarken in Klemmtaschen.<br />
Format: 22,5 x 23,0 cm.<br />
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Das Buch erhielt 2012 auf der<br />
Internationalen Philatelistischen<br />
Literaturausstellung (IPhLA) einen<br />
Preis für seine herausragende<br />
Gestaltung.<br />
Bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt.
Der 200. Geburtstag<br />
Ludwig Leichhardt<br />
Der verschollene Pionier<br />
–Muster–<br />
In einer Gemeinschaftsausgabe mit<br />
Australien wird der Entdecker erstmals<br />
auch in Deutschland mit einer Briefmarke<br />
geehrt. Erstausgabetag ist der<br />
10. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>.<br />
Die australische Variante der<br />
Gemeinschaftsausgabe.<br />
Quer durch völlig unerforschtes Binnenland aus Busch, Wüste und zerklüftetem<br />
Fels erkundete Ludwig Leichhardt 1845 erstmals einen Weg von<br />
Australiens Ost- zur Nordküste. Die Expedition des deutschen Naturforschers<br />
war wegweisend für die weitere Besiedlung des Fünften Kontinents.<br />
In Australien gilt der am 23. <strong>Oktober</strong> 1813 in der Mark Brandenburg<br />
geborene Naturforscher Ludwig Leichhardt als<br />
Nationalheld. Ihm zu Ehren sind beispielsweise Stadtteile von<br />
Brisbane und Ipswich benannt, Tiere und Pflanzen, ein Fluss,<br />
ein Staudamm sowie ein Fußballclub in Sydney. In Deutschland<br />
dagegen ist Leichhardt nur wenig bekannt. Wer also war<br />
dieser Mann, der im Alter von 29 Jahren in das von Europäern<br />
gerade mal 50 Jahre besiedelte Australien aufbrach?<br />
Leichhardts Lebenstraum<br />
Fasziniert von den Forschungsreisen seines großen Vorbildes<br />
Alexander von Humboldt (1769–1859), studierte der aus<br />
einfachen Verhältnissen stammende Leichhardt in Berlin,<br />
Göttingen, London und Paris. Doch seine Abenteuerlust war<br />
letztlich stärker als der Drang, sein Studium der Philosophie<br />
und Naturwissenschaft zu beenden. Das kaum erforschte<br />
Australien zog ihn magisch an. So bestieg Leichhardt 1841 in<br />
Cardiff (Wales) das Segelschiff »Sir Edward Paget«, das nach<br />
136-tägiger Überfahrt am 14. Februar 1842<br />
im Hafen von Sydney einlief.<br />
Angekommen auf dem Fünften<br />
Kontinent, erkundete er die australische<br />
Wildnis zunächst etappenweise. Zu Fuß und<br />
Leichhardt entdeckte<br />
u. a. einen später<br />
nach ihm benannten<br />
Grashüpfer (Australien<br />
MiNr. 2260).<br />
Leichhardts Sägefisch –<br />
Pristis microdon<br />
(Südafrika MiNr. 1466)<br />
Shop<br />
AUSTRALISCHER MÜNZBRIEF MIT BEIDEN GEMEINSCHAFTSAUSGABEN<br />
Der Münzbrief der Australischen Münzprägestätte<br />
Perth trägt eine deutsche und eine<br />
australische Briefmarke der Gemeinschaftsausgabe<br />
zu Ludwig Leichhardt – mit den<br />
entsprechenden Ersttagsstempeln. Zudem<br />
beinhaltet der Brief eine australische<br />
1-Dollar-Gedenkmünze.<br />
1-DOLLAR-GEDENKMÜNZE<br />
Aluminium/Bronze | 30,6 mm<br />
bankfrisch<br />
–Muster–<br />
16 postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
ERHÄLTLICH AB 10. OKTOBER
JUBILÄUM<br />
Zu Leichhardts Schicksal gibt es nur eine einzige Spur. Im Jahr 1900 fand man in Westaustralien<br />
nahe Sturt Creek dieses Namensschild. Es stammt von seinem Gewehr und ist im National Museum<br />
of Australia in Canberra ausgestellt.<br />
zu Pferd war er auf eigene Faust unterwegs<br />
und sammelte wichtige Erfahrungen.<br />
Die Ost-Nord-Durchquerung, zu der er am<br />
1. <strong>Oktober</strong> 1844 mit neun weiteren Teilnehmern<br />
aufbrach, war jedoch<br />
trotz aller Vorbereitung ein<br />
absolut waghalsiges Unternehmen.<br />
Mit Blick auf die lebensfeindliche<br />
Hitze, Giftschlangen,<br />
die Möglichkeit großflächiger<br />
Überflutungen durch Starkregenfälle<br />
und zudem die Ungewissheit,<br />
wie sich Zusammentreffen<br />
mit den Ureinwohnern<br />
gestalten würden, hielten Leichhardts<br />
Zeitgenossen sein Vorhaben für blinden<br />
Enthusiasmus. Die fast 5.000 Kilometer<br />
lange Strecke durch das australische Outback<br />
musste Leichhardt aufgrund mangelnder<br />
Finanzierung zudem mit einer<br />
spärlichen Ausrüstung bewerkstelligen.<br />
Aufbruch ins Outback<br />
Die Route führte vom<br />
östlichen Jimbour, dem<br />
letzten Außenposten der<br />
Zivilisation, bis Port<br />
Essington, einer völlig<br />
isolierten Militärstation<br />
an der Nordküste. Zu<br />
Leichhardts Team gehörten<br />
neben dem expediti-<br />
Australien MiNr. 860<br />
onserfahrenen Naturforscher<br />
John Gilbert und dem Botaniker<br />
James Calvert zwei Aborigines. Sie hatten<br />
die Aufgabe, in der kargen Landschaft<br />
Wasserstellen zu finden, die Spuren von<br />
Tieren zu lesen und Pflanzen hinsichtlich<br />
ihrer Genießbarkeit zu bestimmen. Während<br />
der 14 Monate dauernden Forschungsreise<br />
entdeckte das Team Gebirgsketten,<br />
Flüsse, Berge und Bodenschätze. Preußisch<br />
exakt führte Leichhardt Tagebuch,<br />
beschrieb Pflanzen, Vögel<br />
und Kleintiere, präparierte sie<br />
und fertigte Zeichnungen an.<br />
Als die verschollen geglaubten<br />
Männer am 17. Dezember 1845<br />
völlig entkräftet ihr Ziel<br />
erreichten, fehlte John Gilbert.<br />
Er hatte bei einem Konflikt mit<br />
Ureinwohnern sein Leben verloren.<br />
Per Schiff gelangte die Expedition<br />
schließlich am 29. März 1846 zurück nach<br />
Sydney, wo Tausende Australier ihr einen<br />
triumphalen Empfang bereiteten.<br />
Auf immer verschollen?<br />
Über Nacht berühmt geworden,<br />
verfolgte Leichhardt bald sein<br />
nächstes Ziel: eine Ost-West-<br />
Durchquerung Australiens. »Ich<br />
vollbringe es, oder ich sterbe«,<br />
notierte der ehrgeizige Preuße<br />
entschlossen. Doch seine zweite<br />
Expedition (1846–1847) scheiterte<br />
und die dritte endete tragisch.<br />
Seit April 1848 gilt die siebenköpfige<br />
Mannschaft als verschollen.<br />
Wie weit sie kam, ist bis heute<br />
ein Rätsel. Etliche Suchaktionen<br />
brachten keine Erkenntnisse. Doch was<br />
auch geschah: Die Erinnerung an Leichhardt<br />
lebt weiter – und ist ein verbindendes<br />
Glied zwischen Australien und<br />
Deutschland.<br />
Australien MiNr. 2064<br />
AUSTRALISCHES OUTBACK<br />
Alle Gegenden im Landesinneren,<br />
die nicht dicht besiedelt sind,<br />
nennen die Australier Outback.<br />
Das sind je nach Definition 75<br />
bis 90 Prozent der Landesfläche.<br />
In manchen Gegenden können die<br />
Temperaturen in den schier endlosen<br />
Weiten bis zu 60 Grad<br />
Celsius betragen. Der legendäre<br />
Ayers Rock, von den Aborigines<br />
Uluru genannt, wurde von europäischen<br />
Einwanderern erst vor<br />
140 Jahren entdeckt. Auch heute<br />
durchziehen nur wenige asphaltierte<br />
Highways das Outback.<br />
Abseits dieser Strecken sind Sandpisten<br />
nur mit Allradantrieb<br />
befahrbar.<br />
Aufbruch einer Expedition von 1865<br />
unter Duncan McIntyre, die das Ziel<br />
hatte, nach Spuren Leichhardts zu<br />
suchen. Zeitungszeichnung der »Illustrated<br />
Sydney News«.<br />
AUSTRALISCHE SCHÄTZE<br />
Die Bildseite zeigt das Känguru, das<br />
der Forscher Sir Joseph Banks von<br />
seiner Australien-Expedition auf<br />
der HMS Endeavor nach England<br />
brachte. Die Wertseite zeigt Königin<br />
Elisabeth II., das Staatsoberhaupt<br />
Australiens.<br />
10-DOLLAR-GOLDMÜNZE<br />
Gold (999/1000) | 1/10 oz (3,11 g)<br />
17,53 mm | PP | Auflage 1.500 Stück<br />
1-DOLLAR-SILBERMÜNZE<br />
Silber (999/1000) | 1 oz (31,105 g)<br />
40 mm | PP | Auflage 20.000 Stück<br />
Gold- und Silbermünze werden<br />
in Original-Schatullen geliefert.<br />
Shop<br />
SEHR KLEINE AUFLAGE<br />
Bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt., ggf. zzgl. Versandkosten
Neuausgaben & Konkurrenzentwürfe<br />
Hochwasserhilfe <strong>2013</strong><br />
Der Bundesminister der Finanzen, Dr. Wolfgang Schäuble, hat entschieden,<br />
eine Briefmarke für die Flutopfer herauszugeben. Den<br />
Ausschlag für die Entscheidung gab das immense Ausmaß der diesjährigen<br />
Hochwasserkatastrophe und die damit verbundene Notwendigkeit,<br />
rasch zu helfen. Der Erlös aus den zusätzlich zum<br />
Portowert zu zahlenden Beträgen soll direkt den vom Hochwasser<br />
betroffenen Menschen zugutekommen – getreu dem Motto der<br />
Briefmarken mit dem Plus: »Gutes tun – mit Briefmarken helfen«.<br />
Hochwasserhilfe <strong>2013</strong><br />
Die Marke hat einen Portowert von 58 Cent und weist einen zusätzlichen<br />
Betrag von 42 Cent aus, der beim Kauf zu entrichten ist. Die<br />
Summe aus den zusätzlichen Einzelbeträgen wird komplett für Maßnahmen<br />
im Rahmen der Hochwasserhilfe zur Verfügung gestellt und<br />
über die in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege<br />
(BAGFW) kooperierenden Wohlfahrtsverbände verteilt. Sie<br />
soll schnell und unbürokratisch sowie sicher und gerecht für Hilfen<br />
vor Ort eingesetzt werden. Um die Hochwassergeschädigten schnell<br />
unterstützen zu können, wird für die aktuelle Hochwasser-Briefmarke<br />
ein bereits vorhandenes Motiv aus der Serie »Für den Umweltschutz«<br />
von 1998 verwendet, das zudem bereits bei der Briefmarke<br />
»Hochwasserhilfe 2002« zum Einsatz kam.<br />
Entwurf: nach der Marke aus der Serie »Für den Umweltschutz«<br />
von Manfred Gottschall aus dem Jahr 1998, Chemnitz<br />
Erstausgabetag: 18. Juli <strong>2013</strong><br />
Michael Kunter<br />
Imme und Alessio Leonardi<br />
Stefan Klein und Olaf Neumann<br />
200 Jahre Skat<br />
Skat ist in Deutschland erfunden<br />
worden und bis heute das populärste<br />
aller Kartenspiele. Millionen<br />
Menschen treffen sich in geselligen<br />
Runden, um nach einem strengen<br />
Regelwerk zu geben, zu reizen und<br />
Karten zu dreschen. Die Wurzeln<br />
des Skats liegen im thüringischen<br />
Altenburg, wo vor gut 200 Jahren<br />
die Honoratioren der Stadt eine<br />
Kartenrunde gegründet hatten.<br />
Aus einer Variante des Schafkopf<br />
schufen sie durch Hinzunahme<br />
von Elementen anderer Spiele eine<br />
neue Spielkreation, die sie als »Scat«<br />
bezeichneten. Besonders beliebt<br />
war Skat unter Studenten, die das<br />
Spiel in allen Landesteilen verbreiteten.<br />
Durch Emigranten gelangte es<br />
auch in andere Erdregionen. Heute<br />
sind in der International Skat<br />
Players Association (ISPA), dem<br />
Weltverband, die Sektionen von<br />
rund 20 Staaten organisiert – doch<br />
nirgendwo ist das Kartenspiel<br />
so beliebt wie zwischen Rhein und<br />
Oder.<br />
200 Jahre Skat<br />
Entwurf: Christoph Niemann, Berlin<br />
Erstausgabetag: 5. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
18 postfrisch 5.<strong>2013</strong>
Neuausgaben & Konkurrenzentwürfe<br />
Serie »Tag der Briefmarke«:<br />
175 Jahre Dampflokomotive Saxonia<br />
© DB AG – DB Museum Nürnberg<br />
Serie »Tag der Briefmarke«:<br />
175 Jahre Dampflokomotive<br />
Saxonia<br />
Die Serie »Tag der Briefmarke«<br />
erscheint bereits seit 1949 und ist<br />
damit die einzige Serie, die seit<br />
der Gründung der Bundesrepublik<br />
Deutschland besteht. In jedem<br />
zweiten Jahr erscheinen die<br />
Marken der Serie als Plusmarken,<br />
deren Erlöse der Stiftung für<br />
<strong>Philatelie</strong> und <strong>Post</strong>geschichte<br />
zugute kommen.<br />
In diesem Jahr zeigt die Briefmarke<br />
mit der »Saxonia« die erste funktionstüchtige<br />
in Deutschland gebaute<br />
Dampflokomotive, mit deren Bau<br />
der Ingenieurwissenschaftler<br />
Professor Johann Andreas Schubert<br />
1837 begonnen hatte. Die Konstruktion<br />
einer solch komplexen<br />
Maschine war sowohl aus technischer<br />
als auch aus wirtschaftlicher<br />
Sicht riskant: Dampflokomotiven<br />
wurden bis dahin stets aus<br />
England importiert, während es in<br />
Deutschland an der nötigen Erfahrung<br />
im Lokomotivbau mangelte.<br />
Dennoch ließ sich Schubert auf das<br />
Wagnis ein. Konstruktion und Bau<br />
der Dampflokomotive »Saxonia«<br />
erfolgten in der Maschinenbauanstalt<br />
Übigau bei Dresden, deren<br />
Leiter Schubert war. Es gelang ihm,<br />
seine »Saxonia« pünktlich zur<br />
Eröffnung der ersten deutschen<br />
Ferneisenbahnstrecke zwischen<br />
Leipzig und Dresden im April 1839<br />
fertigzustellen. Die Zuschauer<br />
zeigten sich von der neuen, deutschen<br />
Lokomotive begeistert. Dies<br />
führte dazu, dass einige englische<br />
Lokomotivführer der zur Streckeneröffnung<br />
eingesetzten Loks aus<br />
britischer Produktion diese unerwünschte<br />
Konkurrenz mit Sabotageakten<br />
zu behindern versuchten.<br />
Ohne Erfolg – die »Saxonia« etablierte<br />
sich und war etliche Jahre im<br />
Einsatz. Über ihren Verbleib ist<br />
heute jedoch leider nichts Genaueres<br />
bekannt. Ein Nachbau, der<br />
1989 anlässlich des 150. Jahrestages<br />
der Eröffnung der ersten<br />
deutschen Ferneisenbahn angefertigt<br />
wurde, kann heute noch im<br />
Verkehrsmuseum Dresden bewundert<br />
werden.<br />
Prof. Henning Wagenbreth<br />
Günter Gamroth<br />
Nadine Nill<br />
© Verkehrsmuseum Nürnberg<br />
Entwurf: Harry Scheuner, Chemnitz<br />
Erstausgabetag: 5. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
19
Neuausgaben & Konkurrenzentwürfe<br />
Serie »Deutschlands schönste<br />
Panoramen«: Heidelberg Panorama<br />
Heidelbergs Panorama ist ein Ensemble aus<br />
dem ruhig dahinfließenden Neckar, bewaldeten<br />
Bergen und historischen Gebäuden.<br />
Über den Neckar führt die Alte Brücke zum<br />
Zentrum der Altstadt, wo die Heiliggeistkirche<br />
die Dächer der Bürgerhäuser überragt.<br />
Darüber thront das Heidelberger Schloss,<br />
einst einer der prächtigsten Palastbauten<br />
Europas und als Ruine ein viel besungener<br />
Sehnsuchtsort der deutschen Romantik. Bei<br />
einer Umfrage der <strong>Deutsche</strong>n Zentrale für<br />
Tourismus von 2012 wurde das Heidelberger<br />
Schloss auf Platz eins der 100 Top-Sehenswürdigkeiten<br />
in Deutschland gewählt und<br />
ließ dabei sogar das Schloss Neuschwanstein<br />
und den Kölner Dom hinter sich.<br />
Entwurf: Stefan Klein und Olaf Neumann, Iserlohn<br />
Erstausgabetag: 5. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
Serie »Deutschlands schönste Panoramen«: Heidelberg Panorama<br />
1<br />
Foto © Mel Stuart/Premium Stock<br />
Ingo Wulff<br />
© Georg-Büchner-Gesellschaft, Marburg /<br />
Büchner-Haus Goddelau<br />
Alina Hoyer<br />
Andrea Krause<br />
Werner Hans Schmidt<br />
200. Geburtstag Georg Büchner<br />
Georg Büchner war einer der<br />
bedeutendsten Dramatiker deutscher<br />
Sprache und ein Wegbereiter<br />
der literarischen Moderne in<br />
Deutschland. Seine Jugend verbrachte<br />
der 1813 geborene Arztsohn<br />
größtenteils in Darmstadt, 1831<br />
zog es ihn zum Medizinstudium<br />
nach Straßburg. Zwei Jahre später<br />
wechselte Büchner an die Universität<br />
nach Gießen, wo er die Schikanen<br />
der Obrigkeit und die Staatsgewalt<br />
erlebte. In der 1834 erschienenen<br />
Flugschrift »Der Hessische<br />
Landbote« prangerte er die politischen<br />
Missstände an. Wegen seiner<br />
politischen Aktivitäten gesucht<br />
(Ausschnitt des Steckbriefs auf der<br />
Briefmarke), floh er nach Straßburg.<br />
Er starb mit nur 23 Jahren in<br />
Zürich an Typhus. Büchner schuf<br />
ein bedeutendes schriftstellerisches<br />
Werk. <strong>2013</strong> jährt sich der Geburtstag<br />
des Revolutionärs und großen<br />
Literaten zum 200. Mal.<br />
200. Geburtstag Georg Büchner<br />
Entwurf: Katrin Stangl, Köln<br />
Erstausgabetag: 10. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
20 postfrisch 5.<strong>2013</strong>
Neuausgaben & Konkurrenzentwürfe<br />
200. Geburtstag Ludwig Leichhardt<br />
Reiter © Galyna Andrushko, Shutterstock<br />
Landschaft © Travel Ink, Getty Images<br />
Porträt, Schriftzeilen und Signatur von Leichhardt vom<br />
18.4.1846 © Peter Ptschelinzew/Lonely Planet, Getty Images<br />
© Nationalbibliothek Australien (an21971599)<br />
200. Geburtstag<br />
Ludwig Leichhardt<br />
In Australien zählt er zu den<br />
berühmtesten <strong>Deutsche</strong>n – in seiner<br />
Heimat ist Ludwig Leichhardt<br />
kaum bekannt. <strong>2013</strong> jährt sich der<br />
Geburtstag des preußischen Naturforschers<br />
und Entdeckers zum<br />
200. Mal. Ihm zu Ehren erscheint<br />
eine Gemeinschaftsausgabe<br />
Deutschlands und Australiens,<br />
deren motivgleiche Briefmarken<br />
ein Porträt des »Humboldts Australiens«<br />
zeigen. Im Jahr 1842 ging<br />
Leichhardt in Australien an Land<br />
und erforschte den nahezu unerschlossenen<br />
Kontinent. Von seiner<br />
dritten Expedition kehrte er nicht<br />
zurück – er und seine Mannschaft<br />
blieben im Outback verschollen.<br />
In ganz Australien erinnern noch<br />
heute viele nach Ludwig Leichhardt<br />
benannte Straßen, Schulen, Berge<br />
und Flüsse an den wagemutigen<br />
Forscher aus Brandenburg. Auf<br />
diese Weise lebt die Erinnerung an<br />
den großen Entdecker weiter fort.<br />
Entwurf: Gary Domoney, Australien<br />
Erstausgabetag: 10. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
Nicole Elsenbach<br />
und Frank Fienbork<br />
Prof. Iris Utikal<br />
und Prof. Michael Gais<br />
Prof. Peter Steiner<br />
und Regina Steiner<br />
100 Jahre Völkerschlachtdenkmal<br />
Foto © akg-images<br />
100 Jahre<br />
Völkerschlachtdenkmal<br />
Im Herbst 1813 wurde bei Leipzig<br />
Geschichte geschrieben: In der<br />
Völkerschlacht vor den Toren der<br />
Stadt siegte eine Streitmacht aus<br />
Österreichern, Preußen, Russen<br />
und Schweden über die Große<br />
Armee Napoleons. Damit war die<br />
Entscheidung in den »Befreiungskriegen«<br />
gefallen und Napoleons<br />
Niedergang besiegelt. Zum 100.<br />
Jahrestag dieses historischen Sieges<br />
wurde in Leipzig am 18. <strong>Oktober</strong><br />
1913 das monumentale Völkerschlachtdenkmal<br />
eingeweiht, das<br />
an die Schlacht und ihre Opfer<br />
erinnert. Das weithin sichtbare<br />
Mahnmal ist heute das bekannteste<br />
Wahrzeichen Leipzigs. Zum Doppeljubiläum,<br />
dem 200. Jahrestag der<br />
Völkerschlacht und dem 100. Jahrestag<br />
der Einweihung, finden in der<br />
sächsischen Metropole Feierlichkeiten<br />
statt.<br />
Jochen Bertholdt<br />
Nina Clausing<br />
© Stadtgeschichtliches Museum Leipzig<br />
Joachim Rieß<br />
Entwurf: Astrid Grahl und<br />
Lutz Menze, Wuppertal<br />
Erstausgabetag: 10. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
Die Ausgabe der ursprünglich für den 10. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> vorgesehenen Trauermarke<br />
wurde verschoben. Der neue Ausgabetermin wird noch bekannt gegeben.
Rückblick<br />
Erinnerung an Elisabeth<br />
von Janota-Bzowski<br />
Grande Dame<br />
der Gestaltung<br />
Die Liebe zum Detail verlieh ihren Zeichnungen<br />
unverwechselbare Ausdrucksstärke. Mit<br />
ihren 38 Briefmarken hat sie in Deutschland<br />
<strong>Philatelie</strong>-Geschichte geschrieben.<br />
Ganz einfach nur »die Janota« nannte man die im Jahr 1912 in Prag<br />
geborene und vor etwas mehr als einem Jahr verstorbene Grafikerin<br />
in der internationalen Grafikerszene voller Respekt. Ihr bekanntestes<br />
Werk ist der »Friedensbote – Herald of Peace« – ein weißes Pferd, das an<br />
seiner Mähne das UNO-Emblem mit fünf farbigen Bändern trägt, die<br />
die fünf Erdteile symbolisieren. Das Motiv ist auf der UNO-Blockausgabe<br />
von 1986 abgebildet. Das Original ist im New Yorker Hauptsitz der<br />
Vereinten Nationen (UNO) ausgestellt. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg<br />
avancierte sie zur international gefragten Grafikerin. Ob Illustrati-<br />
(Vereinte Nationen<br />
Wien MiNr. 64)<br />
onen für Werbekampagnen oder Titelseiten für US-Magazine wie<br />
»Time«, »Harper’s Bazaar«, »Vogue« oder den deutschen »Spiegel«: Ihre Arbeit war<br />
immer herausragend. Viel Anerkennung erhielt die Janota auch für ihre Porträts<br />
bekannter Persönlichkeiten wie Henry Kissinger, Gerald Ford oder Konrad Adenauer.<br />
50. Geburtstag<br />
von Anne Frank<br />
(Bund MiNr. 1013)<br />
400 Jahre Gregorianischer<br />
Kalender<br />
(Bund MiNr. 1155)<br />
Briefmarken sind »Mini-Plakate«<br />
In Deutschland, wo sie seit Ende der 1960er-Jahre lebte, ist Janota-Bzowski vor allem<br />
für ihre Briefmarken-Gestaltung berühmt. Grundlage ihres großen Erfolgs war ihr<br />
gestalterischer Leitgedanke: »Eine Briefmarke ist ein Mini-Plakat und ein Plakat ist ein<br />
Telegramm. Die Botschaft muss unmittelbar, schnell und vollständig erfasst werden.<br />
Deshalb ist die Aufgabe stets dieselbe: Jedes Thema so einprägsam wie nur möglich zu<br />
gestalten.« Ihre Markenmotive »Szene an einer <strong>Post</strong>station« und »400 Jahre Gregorianischer<br />
Kalender« gewannen in den Jahren 1981 bzw. 1982 die »Wahl der Schönsten Briefmarke<br />
International«. Doch sie begeisterte nicht nur die Fachkreise. Mit Blick auf die<br />
38 Janota-Marken erinnern sich auch Nichtsammler an fast jedes ihrer Markenmotive<br />
und erkennen in ihnen die künstlerische Handschrift einer begnadeten Grafikerin –<br />
eine der Großen im Bereich der Briefmarken-Gestaltung.<br />
Szene an einer<br />
<strong>Post</strong>station<br />
(Bund MiNr. 1112)<br />
Tanzpaar in<br />
Schwarzwälder<br />
Tracht<br />
(MiNr. 1096)<br />
Shop<br />
Buch-Edition EvJ-B<br />
Die erste umfangreiche<br />
Würdigung des facettenreichen<br />
Lebenswerks von Elisabeth<br />
von Janota-Bzowski.<br />
Anhand ihrer Grafiken lässt<br />
sich ihr Lebensweg nachzeichnen,<br />
der sie von Prag und<br />
Berlin in die<br />
USA, nach Chile<br />
und Deutschland<br />
führte.<br />
Edition 5000<br />
Der Jahrgang 2012 der<br />
»Edition 5000« stellt Ihnen<br />
6 Briefmarken-Gestalter<br />
und ihre Werke vor –<br />
gedruckt auf edlem Papier<br />
in edlem Sammelordner.<br />
FORMAT:<br />
19,5 x 21,5 cm,<br />
240 Seiten<br />
Originalmarken, Ersttagsstempel,<br />
Signatur<br />
und Nummerierung<br />
Bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt.
Lesen & Gewinnen<br />
Tipp<br />
Briefmarken bewahren die Erinnerung<br />
Was haben Staaten wie<br />
die Sowjetunion, Oecussi-<br />
Ambeno oder das Kaiserreich<br />
Mexiko gemeinsam?<br />
Sie alle sind untergegangen.<br />
Das philatelistische<br />
Lesebuch »Verschollene<br />
Länder. Eine Weltgeschichte<br />
in Briefmarken«<br />
erzählt ihre Historien.<br />
Gemäß dem Motto »Briefmarken<br />
verraten mehr<br />
als Flaggen« spürt Autor Burkhard Müller dem<br />
nach, was die Marken erzählen. Ob Großreich<br />
oder kurzlebiges Kunstgebilde: Dies ist immer<br />
spannend. In der stark erweiterten Neuauflage<br />
des vor 15 Jahren schon mal erschienenen<br />
Buches werden 60 Länder porträtiert – 40 davon<br />
sind ganz neu aufgenommen. Das Buch<br />
(Best.-Nr. 015420) kostet 24,– Euro und ist<br />
bestellbar beim Versandzentrum <strong>Philatelie</strong> in<br />
Weiden, Telefon: 0961 3818 3818.<br />
Gewinnspiel<br />
Zu gewinnen: 10 Numisblätter<br />
»200. Geburtstag Georg Büchner«<br />
Das Numisblatt »200. Geburtstag Georg Büchner« vereint die<br />
10-Euro-Gedenkmünze und einen Zehnerbogen der Briefmarke zum<br />
Thema. Büchner schrieb noch heute oft aufgeführte und nach wie vor<br />
bewegende Theaterstücke<br />
wie »Woyzeck« und »Leonce<br />
und Lena« und zählt zu den<br />
meistgespielten Autoren der<br />
deutschen Literatur.<br />
Sammelthema »Eisenbahnen«<br />
Motivsammlern mit<br />
Interesse am Thema<br />
»Eisenbahn« präsentiert<br />
der Katalog<br />
»Michel. Eisenbahnen<br />
– Ganze Welt« einen<br />
Überblick über Briefmarken<br />
mit Eisenbahnmotiven<br />
aus aller<br />
Welt. 2010/11 erschien<br />
außerdem ein Ergänzungskatalog<br />
mit<br />
vielen zusätzlichen Informationen und einer<br />
eingelegten Programm-CD Michel-Soft, auf der<br />
die Katalogdaten auch für den Computer nutzbar<br />
gemacht sind. Zusammen enthalten die<br />
beiden Veröffentlichungen 5.500 farbige Abbildungen<br />
und insgesamt 38.000 Preisnotierungen<br />
der katalogisierten Briefmarken auf rund<br />
900 Seiten. Das Set aus Basiskatalog, Ergänzungskatalog<br />
und Programm-CD (Best.-Nr.<br />
011640) kostet 49,80 Euro und ist bestellbar<br />
beim Versandzentrum <strong>Philatelie</strong> in Weiden,<br />
Telefon: 0961 3818 3818.<br />
Die Lösung des Preisrätsels von Juli/August <strong>2013</strong> lautet »Vreneli«.<br />
Über ein Schmuckblatt »75. Geburtstag Romy Schneider« dürfen sich<br />
freuen: Erich Arnold, 55131 Mainz; Horst Bintakies, 26789 Leer; Horst<br />
Jaensch, 21423 Winsen; Dieter Braun, 83624 Otterfing; Ingrid Juds,<br />
66679 Losheim; Helmut Knupfer, 88512 Mengen; Heinz Rüter, 45138<br />
Essen; Günther Schultze, 14129 Berlin; Randolf Spiess, 57076 Siegen;<br />
Siegfried Wegner, 25709 Marne.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
TIPP: Die Antworten auf alle Fragen finden Sie in dieser postfrisch-Ausgabe.<br />
Bitte das Lösungswort auf eine <strong>Post</strong>karte schreiben und einsenden an:<br />
Redaktion postfrisch • <strong>Post</strong>fach 901206 • 33312 Gütersloh<br />
Einsendeschluss ist der 4. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> (<strong>Post</strong>stempel). Der Rechtsweg ist aus geschlossen.<br />
Weltbekannte Stadt am Neckar mit der berühmtesten Schlossruine Deutschlands.<br />
Der deutsche Entdecker Ludwig Leichhardt durchquerte als Erster diesen Kontinent.<br />
Großer deutscher Fluss, der im Mai und Juni dieses Jahres über die Ufer trat.<br />
Beliebtes Kartenspiel, das vor 200 Jahren in Altenburg (Thüringen) erfunden wurde.<br />
Veranstaltungsort einer großen Briefmarken-Messe im <strong>September</strong>.<br />
Eine 2-Euro-Gedenkmünze von <strong>2013</strong> dieses Landes würdigt das Kloster El Escorial.<br />
Name der ersten in Deutschland gebauten, funktionstüchtigen Dampflokomotive.<br />
postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
23
HINTERGRUND<br />
200 Jahre Skat<br />
Das Spiel<br />
mit Reizen<br />
Die Briefmarke »200 Jahre Skat« ist ab dem<br />
5. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> erhältlich.<br />
Das thüringische Altenburg gilt als Wiege des Skatspiels. Vor 200 Jahren traf sich hier ein illustrer<br />
Kreis von Männern zum Kartenspiel. Einer dieser Herren war der Kanzler Hans Carl Leopold von der<br />
Gabelentz. Am 5. <strong>September</strong> 1813 notierte er in seiner Kladde einen Gewinn von einem Taler und<br />
13 Groschen, eingenommen beim »Scat« – die früheste schriftliche Erwähnung des beliebten Spiels.<br />
Die Spielrunde um den Gymnasialprofessor<br />
Johann Friedrich Ludwig Hempel, den Ratsherrn<br />
Carl Christian Adam Neefe, den Medizinalrat<br />
Dr. Hans Carl Leopold Schuderoff, den Hofadvocat<br />
Friedrich Ferdinand Hempel, den Verleger Friedrich<br />
Arnold Brockhaus und den Kanzler von der Gabelentz<br />
hat den Begriff »Skat« nicht erfunden. Er<br />
stammt aus dem Italienischen: »scartare« bedeutet<br />
weglegen. Die Altenburger Honoratioren entwickelten<br />
ein neues Spiel. Sie vermischten Elemente des<br />
wendischen Schafkopfs mit Tarock und weiteren<br />
Spielen. Dabei benutzten sie den Satz aus 32 Karten,<br />
der seit Jahrhunderten in Altenburg gefertigt wurde.<br />
Beim Ausgeben bekam jeder der drei Spielteilnehmer<br />
zehn Karten. Der Geber spielte immer ein Solo und<br />
erhielt mit den übrig gebliebenen beiden Karten den<br />
»Scat«, nach dem die Runde ihr Spiel benannte.<br />
Feste Regeln erhöhten den Spielspaß<br />
Erstmals publiziert wurde der Name im Jahr 1818 in<br />
den »Osterländischen Blättern«, herausgegeben<br />
vom Altenburger Friedrich Ferdinand Hempel. Das<br />
berühmte Reizen war zu Beginn noch nicht Bestandteil<br />
der Regeln. Buben waren von Anfang an die höchsten<br />
Trumpfkarten, Karo zunächst immer Trumpf. Die<br />
Regeln veränderten sich rasch und schon 1817 schuf<br />
Drei Spieler, ein Spiel – historische<br />
Aufnahme einer Skatrunde.
HINTERGRUND<br />
Das Einschreiben, versendet aus Karl-Marx-Stadt<br />
(Chemnitz), trägt eine Mischfrankatur u.a. mit Marken<br />
des Satzes »<strong>Deutsche</strong> Spielkarten« (DDR MiNr.<br />
1298–1300). Sie zeigen Schellen Unter/Karo Bube,<br />
Herz Unter/Herz Bube und Grün Unter/Pik Bube.<br />
Carl Christian Adam Neefe mit der sogenannten Spitzen-<br />
und Matadorenrechnung die Grundlage für das<br />
heutige Reizen. Dabei unterschieden die Spieler seinerzeit<br />
zwischen Solo- und Wendespielen. Das »Solo«<br />
meinte die heutige Spielform »Hand«: Der »Skat«, auch<br />
als »Stock« bezeichnet, wurde dabei nicht aufgenommen.<br />
Beim Wendespiel nahm der Alleinspieler<br />
den Stock auf und drückte zwei Karten, die ihm am<br />
wenigsten geeignet für sein Blatt erschienen.<br />
Historische Spielkarten (Belgien MiNr. 1746–1749)<br />
Skat eroberte die Welt<br />
Das Spiel verbreitete sich insbesondere an thüringischen<br />
und sächsischen Universitäten rasch. Die<br />
Studenten trugen es nach ihrer Universitätszeit in viele<br />
Landesteile und alle Gesellschaftsschichten hatten<br />
ihren Spaß am Skat. Die explosionsartige Verbreitung<br />
sorgte aber auch für eine große Regelvielfalt. Mit der<br />
Gründung des <strong>Deutsche</strong>n Kaiserreichs und dem<br />
Fallen der nationalen und gesellschaftlichen Schranken<br />
wurde der Ruf nach einer Vereinheitlichung der Regeln<br />
immer lauter. 1884 erschien ein »Illustriertes Scatbuch«<br />
des Freiherrn von Hirschfeld. Ein Jahr später<br />
veröffentlichte der Amtsgerichtsrat Karl Buhle das<br />
»Illustrierte Lehrbuch des Scatspiels«. Es bildete die<br />
Grundlage der »Allgemeinen <strong>Deutsche</strong>n Scatordnung«,<br />
die 1886 in Altenburg beschlossen wurde. Denn hier<br />
fand anlässlich einer Industrieausstellung ein Skatturnier<br />
mit etwa 1.000 Teilnehmern statt, das in den<br />
ersten <strong>Deutsche</strong>n Skatkongress mündete. Auf dem dritten<br />
Skatkongress 1899 gründete sich schließlich der<br />
<strong>Deutsche</strong> Skatverband.<br />
Es entwickelten sich jedoch immer wieder regional<br />
unterschiedliche Spielweisen. 1928 wurde das Zahlenreizen<br />
in der »Neuen <strong>Deutsche</strong>n Skatordnung« zur<br />
offiziellen Zählmethode bestimmt. 1998 vereinbarten<br />
der <strong>Deutsche</strong> Skatverband und der Weltskatverband<br />
die »Internationale Skatordnung«, nach deren Regeln<br />
auch heute noch gespielt wird – zum Beispiel in der<br />
1984 gegründeten Bundesliga. In Deutschland gibt es<br />
etwa 20 Millionen<br />
Menschen, die<br />
sich regelmäßig<br />
zum Skat treffen.<br />
Durch die Auswanderung<br />
deutscher<br />
Bürger ist<br />
Skat heute weltweit<br />
verbreitet.<br />
FESTWOCHE<br />
»200 JAHRE SKAT«<br />
Vom 31. August bis 5. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> lädt<br />
der <strong>Deutsche</strong> Skatverband in Altenburg zur<br />
Festwoche »200 Jahre Skat« ein. Höhepunkt<br />
ist der 5. <strong>September</strong> mit der Sonderpostfiliale<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> zum Erscheinen der<br />
Briefmarke »200 Jahre Skat« samt Ersttagsbrief<br />
und Briefmarkentauschbörse. Einen Tag<br />
zuvor sind Prominente zu einem Skatturnier<br />
eingeladen. Vom 31. August bis 1. <strong>September</strong><br />
finden darüber hinaus das Altenburger Altstadtfest<br />
unter dem Motto »Altenburg reizt –<br />
200 Jahre Skat« und ein Skatturnier für jedermann<br />
am 1. <strong>September</strong> statt.<br />
MEHR INFOS UNTER:<br />
www.deutscherskatverband.de/<br />
200jahreskat.html<br />
Tel.: 03447 892909<br />
Der Ersttagsbrief vom 14. August 1986 mit Sonderstempel<br />
wurde zum 100-jährigen Jubiläum des<br />
<strong>Deutsche</strong>n Skatkongresses ausgegeben. Die Marke<br />
(Bund MiNr. 1293) zeigt eine stilisierte Herz-Dame-<br />
Karte. An den Rändern befinden sich sowohl französische<br />
wie deutsch-sächsische Farbensymbole. Der<br />
Zudruck zeigt eine Herz-Dame und Karten der drei<br />
weiteren Farben eines französischen Kartenspiels.<br />
postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
25
Nachrichten<br />
Erste Münzenmotive<br />
für 2014<br />
Das Bundesfinanzministerium<br />
stellte die Gestaltungen dreier<br />
Gedenkmünzen des Jahres 2014 vor.<br />
2-EURO-GEDENKMÜNZE<br />
Serie »Bundesländer«: Niedersachsen –<br />
St. Michaelis zu Hildesheim<br />
10-EURO-GEDENKMÜNZE<br />
Serie »Grimms Märchen«: Hänsel und Gretel<br />
Geschenkidee: Briefmarkenkalender<br />
<strong>Philatelie</strong> für das ganze Jahr bietet<br />
der großformatige Briefmarkenkalender<br />
2014, der ab sofort beim<br />
Versandzentrum <strong>Philatelie</strong> bestellt<br />
werden kann. Zwölf künstlerisch<br />
ge staltete Kalenderblätter im Format<br />
42,5 x 33,5 cm präsentieren<br />
Monat für Monat jeweils eine Original-Briefmarke<br />
mit einem passenden<br />
Stempelabdruck.<br />
Interessante Hintergrundinformationen<br />
zum<br />
Ausgabeanlass und die<br />
Abbildung der jeweiligen<br />
Briefmarke im Großformat<br />
machen diesen auf<br />
hochwertigem Kunstdruckpapier<br />
gedruckten<br />
Kalender zu einem<br />
besonderen Begleiter für<br />
das Jahr 2014.<br />
JETZT BESTELLEN:<br />
LIEFERUNG DEZEMBER <strong>2013</strong><br />
10-EURO-GEDENKMÜNZE<br />
250. Geburtstag Johann Gottfried Schadow<br />
Bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt.<br />
Internationale Briefmarken-Messe Berlin am 12. und 13. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
INTERNATIONALE<br />
BRIEFMARKEN-MESSE BERLIN<br />
Messe Berlin unterm Funkturm<br />
Halle 9<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Samstag, 12. <strong>Oktober</strong>, 9.30–17.00 Uhr<br />
Sonntag, 13. <strong>Oktober</strong>, 9.30–15.00 Uhr<br />
EINTRITT:<br />
Samtag 6 Euro, Sonntag 4 Euro<br />
Bis 16 Jahre Eintritt frei<br />
Eintrittskarten gelten für<br />
Briefmarken- und Münzen-Messe<br />
INFO IM INTERNET:<br />
www.briefmarken-messe-berlin.de<br />
Briefmarken und Münzen<br />
unter einem Dach<br />
Die Hauptstadt bietet am 12. und 13. <strong>Oktober</strong><br />
wieder eine Veranstaltung für Briefmarkenund<br />
Münzinteressierte: die Internationale<br />
Briefmarken-Messe Berlin und die parallel im<br />
gleichen Gebäude stattfindende NUMIS-<br />
MATA <strong>2013</strong>. Auf der Briefmarken-Messe präsentieren<br />
Fachhandel, <strong>Post</strong>organisationen,<br />
Verlage und Zubehörfirmen ihre vielseitigen<br />
Angebote. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> ist mit einem<br />
Team »Erlebnis: Briefmarken« vor Ort und<br />
führt zwei Sonderstempel zur Dokumentation<br />
der Messe.<br />
Die NUMISMATA ist eine internationale<br />
Münzen-Messe, auf der Münzen und Medaillen<br />
von der Antike bis zur Neuzeit angeboten<br />
werden. Eine Eintrittskarte gilt für beide Veranstaltungen.<br />
»Krönung«<br />
»Berlin–Potsdam«<br />
Bitte richten Sie schriftliche<br />
Stempel aufträge an die Stempelstelle<br />
Berlin (Anschrift Seite<br />
33) und nennen Sie das entsprechende<br />
Stichwort.<br />
– Muster –<br />
26 postfrisch 5.<strong>2013</strong>
Nachrichten<br />
Bundespräsident Gauck präsentiert Gemeinschaftsausgaben<br />
»Hier, nicht allzu weit von der einstigen innerdeutschen<br />
Grenze entfernt, sind wir ganz nahe bei der Erfahrung, die<br />
unsere Länder in besonderer Weise verbindet: die Erfahrung<br />
der Teilung«, sagte Bundespräsident Joachim Gauck<br />
anlässlich des Festakts »130 Jahre Deutsch-Koreanische<br />
Beziehungen« am 21. Juni in der Kaiserpfalz zu Goslar.<br />
Dass das 12. Deutsch-Koreanische Forum an diesem Ort<br />
stattfinde, verstehe er als Zeichen der Ermutigung, und der<br />
Bundespräsident betonte: »Menschen können sich ermächtigen,<br />
sie können Grenzen überwinden!«<br />
Gemeinschaftsausgaben zeigen traditionelle Gärten<br />
Deutschland und Südkorea verbindet nun auch eine neue<br />
Gemeinschaftsausgabe, die der Parlamentarische Staatssekretär<br />
beim Bundesminister der Finanzen, Hartmut<br />
Koschyk, zusammen mit dem Generaldirektor des Kulturbüros<br />
im Auswärtigen Amt der Republik Korea, Choonghee<br />
Han, im Rahmen der Veranstaltung der Öffentlichkeit vorstellte.<br />
Erstdrucke der Briefmarken überreichte Staatssekretär<br />
Koschyk unter anderem an Bundespräsident Joachim<br />
Gauck und den südkoreanischen Botschafter Jae-Shin Kim.<br />
Beide Motive werden sowohl in Deutschland als auch in<br />
Südkorea ausgegeben und wurden von dem Grafiker Jae-<br />
Yong Shin gestaltet. Die Marken sind dem Thema »Traditionelle<br />
Gärten« gewidmet und zeigen den Hyangwonjeong<br />
Pavillon des Gyeongbokgung Palastes in Seoul sowie den<br />
Bundespräsident Joachim Gauck (m.), der Botschafter Südkoreas<br />
Jae-Shin Kim (r.) und Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk präsentierten<br />
die neuen Gemeinschaftsausgaben.<br />
Sonnentempel des Neuen Schlosses der Eremitage Bayreuth.<br />
Staatssekretär Hartmut Koschyk wies auf die passende<br />
Symbolik dieses Themas hin: »So wie traditionelle Gärten<br />
immerwährende Zuwendung und Pflege benötigen, so<br />
bedürfen auch die traditionellen deutsch-koreanischen<br />
Beziehungen beständiger Aufmerksamkeit beider Seiten<br />
sowie neuer und lebendiger Impulse.«<br />
Bundestagswahl <strong>2013</strong> dokumentieren<br />
Der <strong>Philatelie</strong>brief zur<br />
Bundestagswahl <strong>2013</strong> bietet<br />
eine interessante Sammlung<br />
von postfrischen deutschen<br />
<strong>Post</strong>wertzeichen zum politischen<br />
System Deutschlands.<br />
ERHÄLTLICH AB OKTOBER <strong>2013</strong><br />
Mit Wahl-<br />
Sonderstempel<br />
Auflage 100-Euro-<br />
Goldmünze steht fest<br />
Die 100-Euro-Goldmünze <strong>2013</strong> der<br />
Serie »UNESCO Welterbe« mit dem<br />
Motiv »Gartenreich Dessau-Wörlitz«<br />
hat eine Auflage von 220.000 Exemplaren.<br />
Jede der fünf deutschen Münzstätten<br />
prägt 44.000 Exemplare. Die<br />
Prägebuchstaben bezeichnen den<br />
Prägeort: Berlin (Prägebuchstabe A),<br />
München (D), Stuttgart (F), Karlsruhe<br />
(G) und Hamburg (J). Das offizielle<br />
Ausgabedatum ist der 1. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>.<br />
– Muster –<br />
Bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt., ggf. zzgl. Versandkosten<br />
postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
27
Nachrichten<br />
Internationale Briefmarken-Börse vom 24. bis 26. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
Sindelfingen <strong>2013</strong> – das <strong>Philatelie</strong>-Ereignis<br />
Die Briefmarken-Börse Sindelfingen gehört zu den größten deutschen <strong>Philatelie</strong>-Treffen des<br />
Jahres. Sie bietet viele Möglichkeiten, sich rund um das Hobby Briefmarken-Sammeln zu<br />
informieren. Vor Ort präsentieren internationale <strong>Post</strong>organisationen und Händler ihre neuesten<br />
Angebote, Arbeits- sowie Motivgemeinschaften<br />
ihre Arbeit.<br />
Die Ganzsache (Bestell-Nr. 008185, Preis 0,90 Euro)<br />
ist bestellbar beim Versandzentrum <strong>Philatelie</strong> in<br />
Weiden, Telefon: 0961 3818 3818.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> mit Messestand vor Ort<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> bietet an ihrem großen<br />
Messestand über Zehnerbogen und Sammelzubehör<br />
bis hin zu Modellen mit posthistorischem<br />
Bezug ihr umfangreiches<br />
Sortiment. Darunter auch eine Messeganzsache<br />
zum Thema »historische Elektrofahrzeuge<br />
der <strong>Post</strong>« mit einem Eindruck<br />
der aktuellen EUROPA-Briefmarke<br />
zum Thema »<strong>Post</strong>fahrzeuge«. Drei Sonderstempel<br />
zur Messe bieten die Möglichkeit,<br />
philatelistische Erinnerungsstücke zu<br />
gestalten. Während der Briefmarkenausstellung ÖVEBRIA in Gmunden/Österreich<br />
im August wurde der internationale Ideenwettbewerb »meine Marken, meine Idee« ausgetragen.<br />
Sindelfingen präsentiert nun die faszinierenden und fantasievollen deutschen<br />
Siegerexponate in einer besonderen Ausstellung.<br />
»<strong>Post</strong>geschichte«<br />
»<strong>Post</strong>fahrzeuge«<br />
»Tag der Briefmarke«<br />
INTERNATIONALE BRIEFMARKEN-BÖRSE SINDELFINGEN<br />
Mahdentalstraße 116 | 71065 Sindelfingen<br />
ÖFFNUNGSZEITEN: 24. und 25. <strong>Oktober</strong>, 10–18 Uhr | 26. <strong>Oktober</strong>, 10–17 Uhr | Eintritt frei<br />
INFORMATION IM INTERNET: www.briefmarken-messe.de<br />
Bitte richten Sie schriftliche<br />
Stempel aufträge an die Stempelstelle<br />
Berlin (Anschrift<br />
Seite 33) und nennen Sie das<br />
entsprechende Stichwort.<br />
Neue Selbstklebende<br />
»Tränendes Herz«<br />
Das hier präsentierte Motiv der selbstklebenden<br />
Briefmarke ist auch in der nassklebenden Form<br />
als Einzelmarke und als Zehnerbogen erhältlich.<br />
Wie das abgebildete Angebot sind sie bestellbar<br />
beim Versandzentrum <strong>Philatelie</strong> in Weiden,<br />
Telefon: 0961 3818 3818.<br />
MARKENSET »TRÄNENDES HERZ«<br />
ERSTVERWENDUNG: 10. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
INHALT: 10 Marken à 100 Cent | PREIS: 10 Euro**<br />
BESTELL-NR.: 008481<br />
** Endpreis nach UStG. umsatzsteuerfrei, ggf. zzgl. Versandkosten<br />
Philatelistentag in Heidenheim<br />
Gastgeber des 113. <strong>Deutsche</strong>n Philatelistentages ist Heidenheim<br />
an der Brenz. Vom 11. bis zum 13. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> bietet die Veranstaltung<br />
mit Vorträgen und Präsentationen die Möglichkeit zum<br />
fachlichen Austausch. Anlässlich dieses Ereignisses führt die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> einen Sonderstempel zur Veranstaltung. Zudem wird<br />
vor Ort eine Messeganzsache angeboten, die einen Eindruck der<br />
Marke »175 Jahre Dampflokomotive Saxonia« aus der Serie »Tag der<br />
Briefmarke« trägt und mit einem zugedruckten Foto des Nachbaus<br />
der »Saxonia« geschmückt ist.<br />
Die Ganzsache<br />
(Bestell-Nr. 008224,<br />
Preis 1,– Euro)<br />
ist bestellbar beim<br />
Versandzentrum<br />
<strong>Philatelie</strong>, Telefon:<br />
0961 3818 3818.<br />
28 postfrisch 5.<strong>2013</strong>
Nachrichten<br />
Papst Johannes Paul II.<br />
wird heiliggesprochen<br />
Der 2005 gestorbene Papst Johannes Paul II. wird vermutlich<br />
noch in diesem Jahr heiliggesprochen. Papst Franziskus unterzeichnete<br />
Anfang Juli einen diesbezüglichen Erlass. Der beliebte<br />
Papst war am 2. April 2005 im Alter von 84 Jahren gestorben. Sein mehr als<br />
26-jähriges Pontifikat war das zweitlängste der Kirchengeschichte. Für eine<br />
Heiligsprechung müssen Kandidaten in der katholischen Kirche zunächst<br />
seliggesprochen werden. Für beide Stufen ist die Anerkennung eines Wunders<br />
notwendig. Nach umfangreichen Überprüfungen liegt die endgültige Entscheidung<br />
darüber beim Papst. Die<br />
Seligsprechung erlaubt die offizielle<br />
Verehrung eines gestorbenen Menschen<br />
in einer bestimmten Region, die<br />
Heiligsprechung dehnt diese Verehrung<br />
auf die gesamte römisch-katholische<br />
Weltkirche aus. Besonders in seinem<br />
Heimatland Polen wurde und<br />
wird Johannes Paul II. von Millionen<br />
Gläubigen verehrt.<br />
Papst Johannes Paul II. im schmuckvollen<br />
päpstlichen Ornat (1979)<br />
DIE ERSTE EURO-<br />
MÜNZE MIT<br />
PAPST-PORTRÄT<br />
T<br />
EINE DER ERSTEN<br />
POLNISCHEN GEDENK-<br />
MÜNZEN ZU PAPST<br />
JOHANNES PAUL II.<br />
POLEN<br />
1000-ZŁOTY-MÜNZE »JAN PAWEŁ II« (1982/83)<br />
Silber (750/1000) | 14,5 g | 31 mm | vz<br />
PREIS: 29,90 EURO*<br />
VATIKAN<br />
5-EURO-MÜNZE »IOANNES PAULUS II« (2002)<br />
Silber (835/1000) | 18 g | 32 mm | PP<br />
AUFLAGE: nur 10.000 Exemplare<br />
PREIS: 199,– EURO*<br />
2-Euro-Münze<br />
und Blockausgabe<br />
»El Escorial«<br />
Spanien gab im Februar eine<br />
2-Euro-Gedenkmünze aus, die nun<br />
vereint mit einer Briefmarken-<br />
Blockausgabe und einem Schwarzdruck<br />
des Blocks im offiziellen,<br />
einzeln nummerierten Blister der<br />
Königlichen Münzprägestätte und<br />
der Spanischen <strong>Post</strong> angeboten<br />
wird. Die Bildseite der Münze und<br />
der Block zeigen die königliche<br />
Schloss- und Klosteranlage Sankt<br />
Laurentius von El Escorial<br />
(UNESCO-Welterbe seit 1984).<br />
Limitierung: nur 5.000 Stück.<br />
2-Euro-<br />
Gedenkmünze<br />
»El Escorial«,<br />
QUALITÄT:<br />
bankfrisch<br />
Die Briefmarke des<br />
Blocks ist rund und<br />
zeigt die neue<br />
2-Euro-Gedenkmünze.<br />
Alle Produkte auf dieser Seite bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt., ggf. zzgl. Versandkosten<br />
postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
29
Nachrichten<br />
Offizielle Münze<br />
für das königliche Baby<br />
Zu Ehren des am 22. Juli <strong>2013</strong> geborenen jüngsten britischen<br />
Thronfolgers, Prinz George, hat die Königlich-Britische Münzanstalt<br />
(Royal Mint) noch am selben Tag Gedenkmünzen geprägt.<br />
Das edle Silberstück wird in Original-Schatullen mit offiziellem<br />
Zertifikat angeboten, in dem es u. a. heißt: »Die königliche<br />
Geburt | <strong>2013</strong> | Vereinigtes Königreich | 5-Pfund-Silber-<br />
Münze | polierte Platte« (s. r.). Das<br />
5-Pfund-Stück zeigt auf der Vorderseite<br />
das Porträt Königin Elisabeths<br />
II., auf der Rückseite St. George (den<br />
heiligen Georg), legendärer Drachentöter<br />
und Schutzheiliger Englands.<br />
Es ist ein traditionelles Motiv, das seit<br />
1817 zumeist auf Sovereign-Goldmünzen<br />
geprägt wurde.<br />
Prinz William und seine Frau Catherine, Herzogin von Cambridge,<br />
mit dem kleinen George Alexander Louis vor dem<br />
Londoner St. Mary‘s Hospital. In Zukunft wird der Junge<br />
»His Royal Highness Prince George of Cambridge« genannt.<br />
STERLINGSILBER<br />
Erstmals in Silber »Polierte Platte«<br />
Mit Ausgabe der 5-Pfund-Silber-<br />
Gedenkmünze erscheint das<br />
Motiv erstmals als Silbermünze<br />
in der höchsten Prägequalität<br />
»Polierte Platte«. Die Auflage<br />
von 10.000 Stück ist bei der Royal<br />
Mint bereits ausverkauft!<br />
IN ENGLAND<br />
BEREITS<br />
AUSVERKAUFT<br />
5-PFUND-MÜNZE »ST. GEORGE«<br />
POLIERTE PLATTE<br />
Silber (925/1000) | 28 g | 38,61 mm<br />
AUFLAGE: nur 10.000 Exemplare<br />
Muster<br />
Willkommen in der Gemeinschaft<br />
Seit dem 1. Juli <strong>2013</strong> ist Kroatien Mitglied der Europäischen Union. Die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> bietet zu diesem Thema ein Gedenkblatt, das den Weg Kroatiens<br />
in die EU vorstellt. Es beinhaltet drei postfrische kroatische Briefmarkenausgaben<br />
(2 Blocks und<br />
1 Einzelmarke) in Klemmtaschen:<br />
Darunter die aktuelle<br />
Blockausgabe und die Einzelmarke<br />
zum EU-Beitritt Kroatiens<br />
vom 1. Juli <strong>2013</strong>. Ein<br />
faszinierendes Dokument zur<br />
Historie dieses beliebten<br />
Urlaubslandes.<br />
20-Euro-Goldmünze<br />
»Kiefer« – jetzt erhältlich!<br />
Seit dem 26. Juni <strong>2013</strong> ist die neue<br />
20-Euro-Gold-Gedenkmünze der<br />
Serie »<strong>Deutsche</strong>r Wald« erhältlich. Sie<br />
zeigt das Motiv »Kiefer«. Es ist die<br />
vierte Ausgabe der auf insgesamt sechs<br />
Münzen angelegten Goldmünzenserie.<br />
Es erschienen bereits die Motive<br />
»Eiche« (2010), »Buche« (2011) und<br />
»Fichte« (2012). In den kommenden<br />
Jahren werden zusätzlich die Münzen<br />
»Kastanie« (2014) und »Linde« (2015)<br />
ausgegeben.<br />
Original-<br />
Briefmarken<br />
zum EU-Beitritt<br />
20-EURO-GOLDMÜNZE »KIEFER«<br />
MATERIAL: Gold (999,9/1000)<br />
GEWICHT: 3,89 g | DURCHMESSER: 17,5 mm<br />
30 postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
Alle Angebote auf dieser Seite sind bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt., ggf. zzgl. Versandkosten
Aktuell<br />
Shop<br />
10-EURO-GEDENKMÜNZE »FRAUEN-<br />
FUSSBALL-WM IN DEUTSCHLAND«<br />
STEMPELGLANZ | CuNi | 14 g | 32,5 mm<br />
PREIS: 22,50 Euro*<br />
SPIEGELGLANZ<br />
Silber (625/1000) | 16 g | 32,5 mm<br />
PREIS: 39,90 Euro*<br />
JETZT<br />
NOCH<br />
SICHERN<br />
Fußball-Europameisterschaft der Frauen <strong>2013</strong><br />
<strong>Deutsche</strong>r Titelgewinn<br />
Der Jubel der deutschen Fußballfrauen war kaum zu bändigen: Die Elf um<br />
Bundestrainerin Silvia Neid setzte sich im packenden EM-Finale gegen die<br />
Norwegerinnen mit 1:0 durch. Ein verdienter Sieg für die junge Mannschaft.<br />
Erste inoffizielle Europameisterschaften wurden bereits 1969 und 1979 in Italien<br />
ausgespielt. Als Wiege der Frauenfußball-EM kann jedoch auch Skandinavien<br />
betrachtet werden: Schon ab 1974 konkurrierten Schweden, Finnland,<br />
Dänemark und später auch Norwegen jährlich um den Titel des nordischen<br />
Fußballmeisters. Dieser Wettbewerb wurde eingestellt,<br />
als die UEFA offiziell die Fußball-Europameisterschaft<br />
der Frauen einführte. Sie wurde zum ersten<br />
Mal zwischen 1982 und 1984 ausgespielt und von<br />
den Schwedinnen gewonnen, die sich im Finale gegen<br />
die Engländerinnen durchsetzen konnten.<br />
Den deutschen Fußballfrauen gelang es erstmals<br />
1988, sich für die EM zu qualifizieren. Im Turnier<br />
1989 schaffte es die Nationalmannschaft unter Trainer<br />
Gero Bisanz direkt bis ins Finale – und errang<br />
Die Europameisterinnen<br />
einen spektakulären 4:1-Finalsieg über die als Favoritinnen<br />
gehandelten Norwegerinnen. Dieser Triumph bedeutete den Durchbruch<br />
für den Frauenfußball in Deutschland.<br />
Heute besitzt Deutschland neben den USA die erfolgreichste Frauenfußballnationalmannschaft<br />
der Welt: Sie errang bislang zwei Weltmeister- und<br />
acht Europameistertitel, davon die letzten sechs in Folge. Darüber hinaus ist<br />
Deutschland das einzige Land, das sowohl mit den Frauen als auch mit den<br />
Männern Fußballweltmeister und Europameister wurde.<br />
WELTMEISTERLICHE GOLDMÜNZE<br />
Die 100-Euro-Goldmünze zur Fußballweltmeisterschaft<br />
der Männer in Deutschland<br />
2006 – ein edles Erinnerungsstück<br />
an das »Sommermärchen«. Jetzt eine der<br />
letzten Münzen sichern!<br />
ERSTAUSGABETAG: 4. OKTOBER 2005<br />
Gold (999,9/1000) | 15,55 g | 28 mm<br />
STEMPEL ZUR EUROPAMEISTERSCHAFT<br />
Das Stempelset bietet Ihnen alle Sonderstempel<br />
zur EM in Schweden und zudem<br />
ausgewählte Briefmarken.<br />
BESONDERER STEMPEL<br />
Zum Gewinn der EM führte die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> ab dem Finaltag<br />
einen Stempel, der mittlerweile<br />
nicht mehr bestellbar ist. Er<br />
ist allerdings im Stempelset zur<br />
EM enthalten (siehe rechts).<br />
TIPP<br />
Alle Produkte dieser Seite bestellbar mit der <strong>Post</strong>karte am Heftende<br />
*Endpreis inkl. gesetzl. USt., ggf. zzgl. Versandkosten
Termine<br />
Termine<br />
Museen für Kommunikation<br />
Die drei Museen für Kommunikation präsentieren<br />
in ihren Dauerausstellungen die Entwicklung<br />
der Informationsgesellschaft. Zusätzlich<br />
bieten sie Wechselausstellungen. Infos im<br />
Internet unter www.museumsstiftung.de<br />
10117 Berlin, Leipziger Straße 16<br />
Di. 9–20 Uhr, Mi.–Fr. 9–17 Uhr, Sa. u. So. 10–18 Uhr<br />
• Die Ausstellung »Bin ich schön?« widmet sich<br />
den vielfältigen Aspekten rund um die Macht<br />
der Schönheit: Sie beleuchtet die biologischen<br />
und kulturellen Grundlagen von Attraktivität,<br />
benennt und hinterfragt konstruierte<br />
Vorbilder und nimmt auch die Schattenseiten<br />
des heutigen Schönheitskults in den Blick.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt der Ausstellung<br />
bilden dabei die scheinbar unbegrenzten<br />
Möglichkeiten moderner Digitaltechniken.<br />
(27. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> bis 23. Februar 2014).<br />
60596 Frankfurt am Main, Schaumainkai 53<br />
Di.–Fr. 9–18 Uhr, Sa. u. So. 11–19 Uhr<br />
• Wie werden Informationen über Menschen<br />
gesammelt und genutzt? Die Ausstellung<br />
»Außer Kontrolle? Leben in einer überwachten<br />
Welt« gibt Aufschluss. Neben Objekten<br />
aus Museumssammlungen reflektieren<br />
aktuell eingesetzte Systeme und künstlerische<br />
Stellungnahmen das Thema.<br />
(2. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> bis 23. Februar 2014)<br />
90443 Nürnberg, Lessingstraße 6<br />
Di.–Fr. 9–17 Uhr, Sa. u. So. 10–18 Uhr<br />
• In vier aufwendig gestalteten Themenräumen<br />
stehen Menschen und ihre Kommunikation<br />
mit Tönen, Bildern, Schrift und mithilfe<br />
des Internets im Mittelpunkt. 400 Objekte<br />
machen Geschichte und Funktionsmechanismen<br />
der Kommunikation erleb- und<br />
begreifbar: von der Schneckentrompete<br />
über Piktogramme bis hin zum Computer.<br />
(Dauerausstellung)<br />
Sehr geehrte Briefmarkenfreunde,<br />
gerne veröffentlichen wir Termine von<br />
Ausstellungen und Tauschtagen (ohne<br />
Gewähr). Bitte geben Sie Folgendes an:<br />
<strong>Post</strong>leitzahl, Ort, Tauschort (z.B. Gaststätte,<br />
Kurhaus …), ggf. Straßenname<br />
und Hausnummer, Veranstaltungsart<br />
(Großtausch, Tausch, Markenschau …)<br />
und Uhrzeit. Einsendeschluss für die<br />
Ausgabe November/Dezember<br />
ist der 27. <strong>September</strong> <strong>2013</strong>.<br />
Ihre postfrisch-Redaktion<br />
Tauschtage<br />
1. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 50737 Köln, Pfarrsaal Heilig Kreuz, Kapuzinerstr.<br />
7, Tausch, 10–13 Uhr, auch 15.9.<br />
(Großtausch, 10–16 Uhr), 6. und 20.10.<br />
• 67061 Ludwigshafen, ESV Sportheim, Oskar-<br />
Vongerichten-Str. 7, Großtausch, 9–16 Uhr<br />
2. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 50226 Frechen, Kolpinghaus, Hauptstr. 55,<br />
Tausch, 18.30–20 Uhr, auch 7.10.<br />
• 50676 Köln, Gaststätte Reissdorf, Kleiner<br />
Griechenmarkt 40, Tausch, 16–18.30 Uhr,<br />
auch 16.9.<br />
3. <strong>September</strong><strong>2013</strong><br />
• 51429 Bergisch Gladbach (Bensberg),<br />
Pro (Gymnasium), Schloßstr. 84, Tausch,<br />
19–21 Uhr, auch 1.10.<br />
8. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 42859 Remscheid, Bürgerhaus Süd, Auguststr.<br />
24, Tausch, So. ab 10 Uhr, Do. ab 19 Uhr,<br />
auch 6. und 17.10.<br />
• 49809 Lingen, Gaststätte Klaas-Schaper,<br />
Frerener Str. 37, Großtausch, 10–15 Uhr<br />
• 50825 Köln-Ehrenfeld, Bürgerzentrum,<br />
Venloer Str. 429, Tausch, 9–12.30 Uhr, auch<br />
22.9., 13. und 27.10.<br />
• 51469 Bergisch Gladbach, Sporthotel Klever,<br />
Mülheimer Str. 184, Tausch, 10–13 Uhr, auch<br />
22.9., 13. und 27.10.<br />
• 52066 Aachen-Burtscheid, Mensa der Fachhochschule,<br />
Bayernallee 9, Tausch, 9.30–<br />
12.30 Uhr, auch 22.9., 13. und 27.10.<br />
• 90469 Nürnberg, Gaststätte des E.S.V. Flügelrad,<br />
Finkenbrunn 151, Großtausch, 9–15 Uhr<br />
9. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 25469 Halstenbek, DRK Stätte der Begegnungen,<br />
Schulstr. 10, Tausch, 19 Uhr,<br />
auch 23.9., 13.10. (Großtausch, 10–15 Uhr)<br />
und 28.10.<br />
•60435 Frankfurt/Main, Saalbau Bürgerhaus<br />
Ronneburg, Gelnhäuser Str. 2, Tausch,<br />
17–20 Uhr, auch 23.9., 6.10. (Großtausch,<br />
8–14 Uhr), 14. und 28.10.<br />
11. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 12103 Berlin-Tempelhof, Restaurant<br />
»Cafe Klatsch«, Alt Tempelhof 46, Tausch,<br />
ab 17 Uhr, auch 25.9., 9. und 23.10.<br />
• 53721 Siegburg, »Zum Kolpinghaus«,<br />
Mühlenstr. 2–4, Tausch, 19–22 Uhr,<br />
auch 25.9., 9. und 23.10.<br />
12. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 50767 Köln-Heimersdorf, Restaurant »Haus<br />
Thomas«, Volkhovenerweg 176, Tausch,<br />
19–21 Uhr, auch 10.10.<br />
14. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 50668 Köln, Café-Raum i.d. Residenz am<br />
Dom (Nähe Hbf), An den Dominikanern<br />
6–8, Tausch, ab 15 Uhr, auch 12.10.<br />
• 73550 Waldstetten, Stuifenhalle, Großtausch,<br />
9–16 Uhr, auch 15.9.<br />
15. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 34497 Korbach, Bürgerhaus, Kirchstr., Großtausch,<br />
9–15 Uhr<br />
• 67661 Kaiserslautern, Burgherrenhalle Hohenecken,<br />
Forststr. 2a, Großtausch, 9–14 Uhr<br />
17. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 12203 Berlin-Lichterfelde-West, Restaurant<br />
»Oma Brinks«, Gardeschützenweg 139,<br />
Tausch, ab 17 Uhr, auch 15.10.<br />
18. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 50999 Köln, Matthias-Pullem-Haus, Grüner<br />
Weg 3, Tausch, 17–20 Uhr, auch 16.10.<br />
19. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 63739 Aschaffenburg, Hotel »Wilder Mann«,<br />
Löherstr. 51, Tausch, ab 19.30 Uhr, auch<br />
24.10.<br />
21. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 24768 Rendsburg, Nordmarkhalle, Willy-<br />
Brandt-Platz 1, Großtausch, 9–16 Uhr<br />
• 51103 Köln-Kalk, Ev. Gemeindehaus, Eythstr.<br />
7, Tausch, 13–15 Uhr, auch 19.10.<br />
• 78050 VS-Villingen, Theater am Ring (kleiner<br />
Saal), Romäusring 1, Großtausch, 9–16 Uhr<br />
22. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 14532 Kleinmachnow, Freizeitstätte<br />
»Toni Stemmler«, Hohe Kiefer 41, Tausch,<br />
ab 10 Uhr, auch 27.10.<br />
28. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 23968 Gägelow, Mecklenburger Einkaufszentrum,<br />
Marktstr. 1, Großtausch, 9–15 Uhr<br />
29. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 04177 Leipzig, Veranstaltungssaal der Verkehrsbetriebe,<br />
Straßenbahnhof Angerbrücke,<br />
Jahnallee 54, Tausch, 8–12 Uhr, auch 27.10.<br />
• 44369 Dortmund-Huckarde, Forum<br />
Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Parsevalstr.<br />
170, Großtausch, 9–14 Uhr<br />
5. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
•06246 Bad Lauchstädt, Hotel Lindenhof,<br />
Lindenstr. 21, Großtausch, 10–15 Uhr<br />
6. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
• 33332 Gütersloh, Grün-Weiß-Casino Heidewald-Stadion,<br />
Brunnenstr. 71, Großtausch,<br />
9–14 Uhr<br />
• 93413 Cham, Stadthalle, Further Str. 11,<br />
Tausch, 9–14 Uhr<br />
13. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
• 31303 Burgdorf, Haus der Jugend, Sorgenserstr.,<br />
Großtausch, 9–16 Uhr<br />
19. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
• 17036 Neubrandenburg, Lindetal-Center,<br />
Juri-Gagarin-Ring 1, Großtausch, 8–17 Uhr<br />
• 20537 Hamburg-Hamm, Gemeindezentrum<br />
der ev.-luth. Wichernkirche, Wichernsweg 16,<br />
Großtausch, 9–15 Uhr<br />
20. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
• 68199 Mannheim-Neckarau, Rheingoldhalle,<br />
Rheingoldstr. 215–217, Großtausch, 9–16 Uhr<br />
27. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
• 65719 Hofheim, Stadthalle, Chinonplatz 4,<br />
Großtausch, 9–15 Uhr<br />
32 postfrisch 5.<strong>2013</strong>
Termine<br />
Stempel<br />
Stempel für <strong>Post</strong>-Eigenwerbung*<br />
1. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
•22559 Hamburg<br />
(E:B, 11–17 Uhr);<br />
Anlass: ElbeLeuchtturmTag,<br />
Leuchtturm<br />
»Oberfeuer Tinsdal«,<br />
Am Leuchtturm.<br />
Bitte die Stempelnummer 16/273 angeben.<br />
p Stempelstelle Berlin<br />
• 66679 Losheim am<br />
See (E:B, 11–15 Uhr);<br />
Anlass: 17. Bahnpostund<br />
Dampflokfest<br />
des Bahnpostmuseums,<br />
Bahnpostmuseum,<br />
Streifstraße.<br />
Bitte die Stempelnummer 16/274 angeben.<br />
p Stempelstelle Weiden<br />
14. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 44879 Bochum<br />
(E:B, 14. und<br />
15.9., 10–18 Uhr);<br />
Anlass: 150 Jahre<br />
Eisenbahnanschluss<br />
Dahlhausen/Eisenbahnmuseumstage,<br />
Eisenbahnmuseum Dahlhausen, Dr.-C.-Otto-<br />
Straße 191. Bitte die Stempelnummer 17/300<br />
angeben.<br />
p Stempelstelle Bonn<br />
•24768 Rendsburg<br />
(E:B, 10–17 Uhr);<br />
Anlass: 100 Jahre<br />
Eisenbahnhochbrücke,<br />
Vorplatz am<br />
Kanalufer bei der<br />
Eisenbahnhochbrücke. Bitte die Stempelnummer<br />
17/303 angeben.<br />
p Stempelstelle Berlin<br />
15. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
•98634 Oepfershausen<br />
(E:B, 14.9.,<br />
9–17 Uhr und<br />
15.9., 9–16 Uhr);<br />
Anlass: Naturerlebnistage<br />
im Biosphärenreservat Rhön,<br />
Schwarzes Schloss, Beckengasse 47. Bitte die<br />
Stempelnummer 17/309 angeben.<br />
p Stempelstelle Weiden<br />
20. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 55232 Alzey (E:B,<br />
17–19 Uhr); Anlass:<br />
75. Winzerfest mit<br />
Preisverleihung des<br />
Georg Scheu Weinkulturpreises,<br />
<strong>Post</strong>zelt, Antoniterstr. 46.<br />
Bitte die Stempelnummer 17/310 angeben.<br />
p Stempelstelle Bonn<br />
23. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 10117 Berlin; Anlass:<br />
75. Geburtstag<br />
Romy Schneider.<br />
Bitte die Stempelnummer<br />
17/319<br />
angeben.<br />
p Stempelstelle Berlin<br />
Sonderstempel*<br />
8. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 21698 Harsefeld<br />
(E:B); Anlass: Tag der<br />
Briefmarke, Rathaus,<br />
Herrenstraße 25. Bitte<br />
die Stempelnummer<br />
16/285 angeben.<br />
p Stempelstelle Berlin<br />
12. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
• 60327 Frankfurt am<br />
Main; Anlass: 65.<br />
Internationale Automobil-Ausstellung<br />
<strong>2013</strong>, Messegelände.<br />
Bitte die Stempelnummer 17/295 angeben.<br />
p Stempelstelle Weiden<br />
13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
•96215 Lichtenfels<br />
(E:B); Anlass:<br />
LIPOSTA <strong>2013</strong>,<br />
Stadthalle, Schützenplatz<br />
10. Bitte<br />
die Stempelnummer 17/299 angeben.<br />
p Stempelstelle Weiden<br />
21. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />
•32052 Herford<br />
(E:B); Anlass:<br />
Weltkindertag <strong>2013</strong>,<br />
Innenstadt, Quartier<br />
Radewig. Bitte die<br />
Stempelnummer 17/313 angeben.<br />
p Stempelstelle Bonn<br />
* Der Vermerk »E:B« gibt an, dass an einem Stand eines Teams »Erlebnis: Briefmarken«<br />
jeweils Stempelungen vor Ort möglich sind.<br />
Der Weg zum Stempel<br />
Senden Sie Ihre Belege in einem Briefumschlag<br />
mit Absenderangabe an die<br />
zuständige Stempelstelle. Gestempelt<br />
werden echtlaufende Briefsendungen<br />
(auch Zusatzleistung Einschreiben<br />
möglich), die mit gültigen deutschen<br />
<strong>Post</strong>wertzeichen vollständig freigemacht<br />
sind und Vorlagen, die gültige deutsche<br />
<strong>Post</strong>wertzeichen im Mindestwert von<br />
0,10 Euro tragen. Sollen die gestempelten<br />
Belege postalisch weitertransportiert<br />
werden, müssen sie neben der gültigen<br />
Frankatur auch eine Adresse tragen.<br />
Ansonsten werden die Belege nach der<br />
Stempelung wieder zurück zum Einsender<br />
geschickt. Ab drucke der Stempel werden<br />
auch noch in den auf deren Einsatztag<br />
folgenden 28 Tagen abgegeben. Aus Platzgründen<br />
können hier nicht alle Bedingungen<br />
und Sonderfälle dargelegt werden.<br />
Die vollständigen Richtlinien finden Sie<br />
auf den Internetseiten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong><br />
unter: www.deutschepost.de/philatelie<br />
Stempelstelle Berlin<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG, Niederlassung<br />
BRIEF, Sonderstempelstelle,<br />
10770 Berlin<br />
Fracht: Uhlandstraße 85,<br />
10717 Berlin<br />
Telefon 03086486253**<br />
Stempelstelle Bonn<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG, Niederlassung<br />
BRIEF, Sonderstempelstelle,<br />
53253 Bonn<br />
Fracht: Am Propsthof 94,<br />
53121 Bonn<br />
Telefon 022896214330**<br />
Stempelstelle Weiden<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG,<br />
Niederlassung Privatkunden/Filialen,<br />
Sonderstempelstelle,<br />
92627 Weiden<br />
Fracht: Franz-Zebisch-Straße 15,<br />
92637 Weiden<br />
Telefon 096138183812**<br />
** Nur für Stempelanfragen<br />
Aufgrund des begrenzten Platzes wird<br />
hier nur eine Auswahl aktueller Stempel<br />
vorgestellt. Einen umfassenden Überblick<br />
bietet das 14-täglich erscheinende Infor -<br />
mationsblatt »Stempel&Informationen«.<br />
Es ist im Abo für 4,95 Euro (Inland) bzw.<br />
8,05 Euro (Ausland) pro Quartal zu<br />
bestellen bei: <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG, Niederlassung<br />
Privatkunden, 92637 Weiden.<br />
Kostenloser Download im Internet unter<br />
www.deutschepost.de/philatelie<br />
postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
33
KLASSIKER<br />
Südafrikanische Staaten, Kap der<br />
Guten Hoffnung MiNr. 1<br />
Südafrikanische Staaten, Kap der<br />
Guten Hoffnung MiNr. 2<br />
Vor 160 Jahren erschienen die ersten Dreiecksmarken<br />
Kostbarkeiten vom Kap<br />
Atemberaubende Felsformationen sowie eine von Seefahrermythen umrankte Geschichte machen das Kap der<br />
Guten Hoffnung zum Wahrzeichen Südafrikas. Auch in postalischer Hinsicht fasziniert das Kap mit sogenannten<br />
Steinpostämtern und Dreiecksmarken der Kapkolonie, die zu den Schätzen der Weltphilatelie zählen.<br />
FRÜHE POSTSTATIONEN<br />
AUF DER GEWÜRZROUTE<br />
Deckstein eines Steinpostamts<br />
mit holländischer Inschrift aus dem<br />
Jahr 1635. Mehrere solcher Steinpostämter<br />
sind im Nationalmuseum<br />
in Kapstadt ausgestellt.<br />
ie auf halbem Weg zwischen Europa<br />
D und Asien gelegene Südwestspitze<br />
Afrikas wurde im Zeitalter der Entdeckungen<br />
(15.–18. Jahrhundert) zum<br />
strategisch wichtigen Punkt. Unterwegs<br />
auf der legendären Gewürzroute<br />
machten die Segelschiffe Portugals,<br />
Spaniens und Großbritanniens<br />
dort Zwischenstation,<br />
um frisches Wasser aufzunehmen<br />
und Nahrungsmittelvorräte<br />
aufzufüllen. Mit<br />
dem regelmäßigen Handelsverkehr<br />
begann bald<br />
die <strong>Post</strong>geschichte am Kap.<br />
Die Seeleute nutzten sogenannte<br />
Steinpostämter. Briefe, die ein<br />
anderes Schiff in die Heimat mitnehmen<br />
sollte, wurden am Kap unter große<br />
Steinblöcke gelegt. Auf diesen war üblicherweise<br />
der Name des jeweiligen<br />
Absenderschiffes und des Kapitäns eingemeißelt.<br />
Das älteste bekannte Steinpostamt<br />
datiert von 1602.<br />
Das Dreieck als Blickfang<br />
Auch Briefmarken haben am Kap eine<br />
lange Tradition. Diese reicht sogar<br />
zurück bis in die Anfangstage der <strong>Philatelie</strong>.<br />
Bereits 1853 wurden in der britischen<br />
Kapkolonie die ersten Briefmarken<br />
ausgegeben – nur dreizehn Jahre<br />
nachdem in London mit der One Penny<br />
Black die erste Briefmarke der Welt<br />
erschienen war. Darüber hinaus waren<br />
die Kap-Dreiecke die ersten Dreiecksmarken<br />
der Welt. Es gab sie zunächst in<br />
den Wertstufen 1 Pence (rot) und 4 Pence
KLASSIKER<br />
Kap der Guten Hoffnung MiNr. 3:<br />
in London gedrucktes Exemplar<br />
Kap der Guten Hoffnung MiNr. 5:<br />
in Kapstadt gedruckte Holzschnitt-Marke<br />
Südafrika MiNr. 1523: Jubiläumsmarke<br />
zum 150. Geburtstag im Jahr 2003<br />
KAP-DREIECKE IM VERGLEICH<br />
Auf die zwei am 1. <strong>September</strong> 1853 erschienenen Dreiecksmarken folgten ab 1858 zwei zusätzliche Wertstufen (6 Pence lila und 1 Schilling<br />
gelbgrün). In London gedruckte Kap-Dreiecke wurden im Stichtiefdruck-Verfahren erstellt. Aufgrund eines Lieferengpasses wurde<br />
jedoch im Jahr 1861 auch in Kapstadt gedruckt – im einfachen Buchdruckverfahren. Diese Exemplare sind leicht zu erkennen: Sie sehen<br />
holzschnittartig aus und sind heute sehr selten und begehrt. Alle Kap-Dreiecke wurden 1864 von viereckigen Briefmarken abgelöst. Sie<br />
blieben jedoch noch bis 1900 gültig. Eine Hommage an die weltberühmten Marken vom Kap erschien 2003 in Südafrika.<br />
(blau). Die Kap-Dreiecke wurden die ersten zehn Jahre<br />
in derselben Londoner Druckerei gedruckt wie die<br />
legendäre One Penny Black (Perkins, Bacon & Co.). Ihre<br />
Dreicksform erhielten sie allein aus praktischen Gründen.<br />
Im <strong>Post</strong>dienst ihrer Majestät waren viele Einheimische<br />
beschäftigt, die nicht lesen konnten. Deshalb sollten<br />
sich die Kap-Marken schon durch ihre Form von<br />
den britischen Marken unterscheiden.<br />
So banal der Grund für die Dreiecksform,<br />
so faszinierend jedoch die<br />
Gestaltung der Marken. Viele Philatelisten<br />
zählen sie zu den grafisch<br />
gelungensten Marken, die es gibt.<br />
Markenmotiv ist eine Frauengestalt als<br />
Verkörperung der Hoffnung. Der<br />
abgebildete Anker gilt als Symbol<br />
göttlicher Hilfe in stürmischen Zeiten.<br />
Ein prägnantes Sinnbild, wenn man<br />
bedenkt, dass am Kap, einem der<br />
berüchtigsten Gefahrenpunkte der<br />
Seefahrtsgeschichte, Schiffswracks aus fünf Jahrhunderten<br />
auf dem Meeresgrund liegen.<br />
In England gedruckte<br />
Kap-Dreiecke haben<br />
ein Ankermotiv<br />
als Wasserzeichen.<br />
Spitzenpreise für Farbfehlermarken<br />
Heute begeistern sich Sammler auf der ganzen Welt für<br />
das Sammelgebiet, das zudem sehr überschaubar ist:<br />
Im Katalog umfasst es nur sechs Hauptnummern. Darüber<br />
hinaus gibt es jedoch zahlreiche Varianten mit<br />
Farb- und Druckbildunterschieden. Besondere Faszination<br />
geht von Exemplaren aus, die im Zuge eines Versorgungsengpasses<br />
nicht in London, sondern in<br />
Kapstadt gedruckt wurden – im einfachen Buchdruckverfahren<br />
und auf gelblichem Papier. Weltberühmte<br />
Raritäten dieser »Aushilfsausgaben«<br />
sind Farbfehldrucke,<br />
bei denen die<br />
Druckerei Rot und Blau<br />
verwechselte: Fälschlicherweise<br />
wurde bei diesen<br />
die 1-Penny-Marke blau<br />
und die 4-Pence-Marke rot<br />
gedruckt. Nur noch etwa<br />
20 Exemplare sind von diesen<br />
beiden Fehldrucken<br />
heute bekannt. Ein weltberühmtes<br />
Einzelstück ist ein<br />
erhaltener Probedruck der<br />
roten 1-Penny-Marke. Kabinettstücke<br />
der Dreiecksmarken<br />
sind heute mehr als<br />
100.000 Euro wert. Das Kap<br />
der Guten Hoffnung gab bis<br />
1902 insgesamt 61 Marken<br />
heraus. Die Kap-Dreiecke sind die prominentesten<br />
unter ihnen – Zeugen einer faszinierenden Zeit, in der<br />
sich die Briefmarken weltweit etablierten. Mit ihrem<br />
formvollendeten Markenmotiv umweht sie immer noch<br />
der Mythos der Entdeckerzeit.<br />
Kap-Dreiecke der 1-Penny-Wertstufe wurden<br />
oft zum Versand von Zeitungen verwendet.<br />
Dieses Exemplar der Zeitung »Cape Argus«<br />
von 1858 blieb glücklicherweise erhalten.<br />
In den meisten Fällen wurden die Kap-<br />
Drei ecke mit einem ebenfalls dreieckigen<br />
Stempel entwertet. Er<br />
trägt die Buchstaben CGH für<br />
»Cape of Good Hope«.<br />
Der schmuckvolle Brief aus dem Jahr 1856 wurde von der südafrikanischen<br />
Küstenstadt Grahamstown ins schottische Edinburgh versandt – frankiert<br />
mit zwei 4-Pence-Marken und mit dem typischen Dreiecksstempel versehen.<br />
postfrisch 5.<strong>2013</strong><br />
35
Leserbriefe<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Ihre Meinung ist und bleibt uns<br />
wichtig. Bitte haben Sie jedoch dafür<br />
Verständnis, dass wir mangels Zeit<br />
nicht alle Zuschriften beantworten<br />
und aus Platzgründen leider nur<br />
einen Teil – manchmal gekürzt –<br />
abdrucken können. Antworten auf<br />
Ihre Fragen, Anregungen oder Kritik<br />
finden Sie auf dieser Seite.<br />
Unsere Anschrift:<br />
Redaktion postfrisch<br />
Leserbriefe<br />
<strong>Post</strong>fach 901204<br />
33312 Gütersloh<br />
Einzug der Demokratie<br />
Thema: Namensgebung<br />
»Warum und ab wann steht auf<br />
Bayerns alten Briefmarken Freistaat?«<br />
Jannik Wend, Warnemünde<br />
Generell gilt: <strong>Post</strong>wertzeichen sind<br />
immer offizielle hoheitliche Emissionen<br />
des ausgebenden Staates und<br />
die Bezeichnung des Landes findet<br />
sich in der Regel auf den Briefmarken.<br />
So auch im Falle Bayerns, das<br />
als erster Staat in Deutschland<br />
eigene Briefmarken ausgab: von 1849<br />
bis 1920, als die bayerischen Briefmarken<br />
durch Ausgaben des <strong>Deutsche</strong>n<br />
Reichs abgelöst wurden.<br />
Die bayerischen Briefmarken trugen<br />
in der Zeit des Königreichs<br />
lediglich den<br />
Staatsnamen Bayern.<br />
Nach der Absetzung<br />
König Ludwigs III. wurde<br />
Bayern zum Freistaat<br />
ausgerufen, also einem<br />
Bayern<br />
MiNr. 117<br />
Bayern<br />
MiNr. 152<br />
Staat, der von keinem<br />
Monarchen regiert wird,<br />
kurz: einer Republik.<br />
Für kurze Zeit hatten<br />
in Bayern sozialistische<br />
Kräfte die Oberhand<br />
und es kam zur Gründung<br />
einer Räterepublik.<br />
Dies dokumentieren<br />
Briefmarkenausgaben<br />
von 1919, die mit dem<br />
nachträglichen Aufdruck »Volksstaat«<br />
versehen wurden. Wenige Wochen<br />
darauf wurde die Räterepublik<br />
blutig niedergeschlagen und konservative<br />
Kräfte setzten sich durch. Ab<br />
diesem Zeitpunkt stand auf den<br />
Briefmarken »Freistaat Bayern« und<br />
schließlich wieder nur »Bayern«.<br />
Wann war das erste Mal?<br />
Thema: Jahrbücher<br />
»Ich bin im Internet-Shop der <strong>Post</strong><br />
auf das Angebot von Jahrbüchern<br />
gestoßen. Seit wann erscheinen in<br />
Deutschland Jahrbücher?«<br />
Adriane Alshuth, per E-Mail<br />
Jahrbücher sind Sammlungen aller<br />
Sonderpostwertzeichen eines<br />
Jahres. Das erste Jahrbuch zu Briefmarken<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
erschien 1973. Auch die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Post</strong> der DDR gab Jahrbücher<br />
heraus – das erste 1984, das letzte<br />
1990. In den Jahrbüchern der Bundesrepublik<br />
sind die Briefmarken in<br />
postfrischer Erhaltung in Klemmta-<br />
Ganz schön irritierend<br />
Thema: <strong>Post</strong>alische Irrläufer?<br />
»Vor einigen Tagen sah ich eine historische<br />
<strong>Post</strong>karte mit dem postalischen<br />
Vermerk Irrläufer. Was genau<br />
ist ein Irrläufer?«<br />
Constanze Alfe, Dinslaken<br />
schen geschützt. Erläuterungen und<br />
technische Angaben geben Aufschluss<br />
über Ausgabeanlass und Motiv jeder<br />
einzelnen Ausgabe. Die Bücher im<br />
Format A5 und im gleichbleibenden<br />
Design lassen sich zu einer attraktiven<br />
Sammlung zusammenstellen.<br />
Bei einem Irrläufer handelt es sich<br />
im postalischen Fall um eine Sendung,<br />
die einem falschen Empfänger<br />
zugestellt wurde oder an einen falschen<br />
Bestimmungsort gelangte, was<br />
sich zumeist anhand von Stempeln<br />
oder auch handschriftlichen Vermerken<br />
nachvollziehen lässt.<br />
Ein philatelistisch interessantes<br />
Beispiel ist die unten abgebildete<br />
<strong>Post</strong>karte, die am 31. Dezember 1895<br />
aus Neunkirchen versandt wurde.<br />
Sie zeigt zudem, wie aufwendig die<br />
<strong>Post</strong> schon vor mehr als 100 Jahren<br />
alles daransetzte, eine <strong>Post</strong>sendung<br />
auch bei unklarer Adressierung<br />
zuzustellen. Gerichtet war die Karte<br />
an einen Karl Wörner in Fauerbach<br />
bei Friedberg in Hessen. Der Neunkirchener<br />
Abgangsstempel ist auf<br />
den 31. Dezember 1895 datiert und<br />
der Rundstempel darunter bezeugt<br />
den Eingang am 1. Januar 1896<br />
in Nidda. Am 2. Januar erhielt die<br />
Karte in Nidda einen Abgangsstempel<br />
und gelangte nach Butzbach<br />
(Eingang 3. Januar). Aus Butzbach<br />
ging die Reise am 4. Januar weiter<br />
zurück nach Neunkirchen, wo sie am<br />
6. Januar eintraf, wie der Stempelabdruck<br />
im linken Teil der Karte<br />
dokumentiert. Zu den Schwierigkeiten<br />
kam es, weil es in der Umgebung<br />
Friedbergs zwei Fauerbachs gibt –<br />
eines in der Nähe von Nidda und das<br />
zweite näher bei Butzbach. Den<br />
Beamten in beiden Ämtern war ein<br />
Karl Wörner nicht bekannt, was sie<br />
handschriftlich vermerkten: »Adressat<br />
... unbekannt«. Sie übersahen,<br />
dass ein drittes Fauerbach gemeint<br />
war, ein damals schon eingemeindeter<br />
Stadtteil Friedbergs. Und so<br />
gelangte der Neujahrsgruß nach<br />
einer wahren Odyssee wieder zurück<br />
zum Absender.<br />
Ein Irrläufer aus<br />
der Zeit Ende des<br />
19. Jahrhunderts,<br />
der nach einer<br />
Odyssee durch<br />
Hessen wieder zum<br />
Absender zurückkehrte<br />
– philatelistisch<br />
gesehen ein<br />
Glücksfall.
Leserbriefe<br />
Was sagt der Name?<br />
Thema: Prüfungen<br />
»Ich habe einige ältere Briefmarken<br />
aus dem <strong>Deutsche</strong>n Reich in<br />
meiner Sammlung. Bei einer von<br />
ihnen ist auf der Rückseite ein<br />
gestempelter Namenszug zu lesen.<br />
Was bedeutet das?«<br />
Kersten Friedrich, Würzburg<br />
Es handelt sich dabei wahrscheinlich<br />
um die Kennzeichnung eines<br />
philatelistischen Prüfers. Solche<br />
Stempelabdrücke sind gelegentlich<br />
auf wertvollen älteren Briefmarken<br />
und Briefen zu finden. Früher<br />
war es in Deutschland üblich, dass<br />
anerkannte philatelistische Experten<br />
Stücke im Anschluss an ihre<br />
Prüfung mit einem solchen kleinen,<br />
aber gut lesbaren Stempelabdruck<br />
als echt bestätigten – bei<br />
Briefmarken erfolgte die Stempelung<br />
auf der Rückseite, bei Briefen<br />
und <strong>Post</strong>karten direkt unterhalb<br />
der Frankatur.<br />
Heute werden die philatelistischen<br />
Originale schonender<br />
behandelt. Es ist mittlerweile verbreitete<br />
Praxis, dass Prüfer sogenannte<br />
Fotoatteste ausstellen. Sie<br />
machen fotografische Nahaufnahmen<br />
des geprüften Stücks und<br />
stellen dazu ein Attest aus, in dem<br />
zusätzlich Be sonderheiten des<br />
Stücks beschrieben werden. So ist<br />
das Attest unverwechselbar einer<br />
Briefmarke oder einem Brief<br />
zuzuordnen und das Objekt bleibt<br />
unbeeinträchtigt.<br />
Warum Sterlingsilber?<br />
Thema: Münzlegierungen<br />
»Ein kleiner Teil der deutschen<br />
10-Euro-Gedenkmünzen wird aus<br />
Sterlingsilber in der höchsten<br />
Sammlerqualität Spiegelglanz<br />
geprägt. Die Bezeichnung kenne ich<br />
im Zu sammenhang mit der britischen<br />
Währung Pfund-Sterling<br />
bereits seit meiner Schul zeit. Bis<br />
heute weiß ich aber nicht, wo her<br />
dieser Name stammt. Wissen Sie<br />
mehr?«<br />
Bartono Prasito, Landshuth<br />
Vorder- und Rückseite einer englischen<br />
Penny-Münze aus dem 12. Jahrhundert<br />
Der Begriff »Sterlingsilber« für die<br />
Legierung aus 925 Teilen reinem<br />
Silber und 75 Teilen Kupfer geht auf<br />
eine hochwertige englische Penny-<br />
Münze aus dem 12. Jahrhundert<br />
zurück. Sie war in ganz Europa verbreitet.<br />
Ihre Materialzusammensetzung<br />
und das Münzgewicht blieben<br />
über 200 Jahre fast unverändert<br />
und setzten Maßstäbe.<br />
Zur Herkunft der Bezeichnung<br />
»Sterling« gibt es mehrere Theorien:<br />
Es könnte sein, dass der Begriff vom<br />
griechischen Wort »Statera« (Waage)<br />
herrührt und auf die Bedeutung<br />
von Metallqualität und -gewicht verweist.<br />
Es wäre auch möglich, dass<br />
»Sterling« sich aus dem altenglischen<br />
Wort »stearling« für Stern entwickelte.<br />
Das könnte mit dem historischen<br />
Fakt zu sam menhängen, dass<br />
Sterne im Prägebild einiger früher<br />
norwegischer Münzen zu sehen sind,<br />
die mit den Wikingern nach Großbritannien<br />
kamen. Eine dritte Theorie<br />
sieht den Ursprung des Namens<br />
in Norddeutschland. Die Angelsachsen<br />
nannten die von ihnen aus im<br />
Osten gelegenen norddeutschen<br />
Gebiete, die später von den Hansestädten<br />
dominiert wurden, »Easterling«.<br />
Als die Händler der Hanse<br />
ab dem 12. Jahrhundert vermehrt<br />
englische Waren kauften, bezahlten<br />
sie mit norddeutschen Münzen.<br />
Die Engländer schätzten deren hohe<br />
Qualität und nannten sie »Münzen<br />
der Ostlinge« – englisch: »Coins of<br />
the Easterlings«. Daraus leitete sich<br />
eventuell der verkürzte Name »Sterling«<br />
ab, als die Engländer begannen,<br />
ähnliche eigene Münzen zu prägen.<br />
Noch heute wird Sterlingsilber für<br />
die Münzprägung verwendet. Beleg<br />
dafür ist die neue 5-Pfund-Münze<br />
zur Geburt des Thronfolgers George,<br />
die aus Sterlingsilber besteht.<br />
Sterlingsilber in schönster Form: die Münze<br />
zur Geburt des Thronfolgers George<br />
Impressum postfrisch<br />
Die Kennzeichnung eines Prüfers ist<br />
deutlich am unteren Rand der Briefmarkenrückseite<br />
zu erkennen.<br />
Herausgeber<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />
Zentrale<br />
53250 Bonn<br />
Verantwortlich<br />
Dr. Christof E. Ehrhart,<br />
Direktor Konzernkommunikation<br />
Redaktion<br />
Helmut Dallei<br />
Realisation<br />
Medienfabrik Gütersloh GmbH<br />
Redaktionsanschrift<br />
Redaktion postfrisch<br />
Carl-Bertelsmann-Straße 33<br />
33311 Gütersloh<br />
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