klareworte. starke taten. report - Nehemia
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04 2013<br />
AVC<br />
<strong>report</strong><br />
NR.<br />
AKTION FÜR<br />
VERFOLGTE CHRISTEN<br />
UND NOTLEIDENDE<br />
EUROPA BRAUCHT JESUS ... und Dinge verändern sich<br />
griechenland Lichtblicke für Flüchtlinge<br />
Madagaskar »Recycling« des Herzens<br />
verfolgung Sat7 knackt islamischen Schutzwall<br />
klare worte.<br />
<strong>starke</strong> <strong>taten</strong>.<br />
Neue Telefonnummer für AVC/<strong>Nehemia</strong><br />
+49 (0)6043 98492-0
2<br />
AVCREPORT<br />
EDITORIAL<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
2 Editorial<br />
3 Europa braucht Jesus<br />
... und Dinge verändern sich<br />
4 Indonesien<br />
»Kindermund tut Wahrheit kund«<br />
5 Griechenland<br />
Lichtblicke für Flüchtlinge<br />
6 Russland<br />
»AVC hat mein Leben gerettet«<br />
7 Madagaskar<br />
»Recycling« des Herzens<br />
8 Sambia<br />
Sambia ist nicht gleich Sambia<br />
9 Tansania<br />
Der Bart ist weg<br />
10 Verfolgung<br />
Im Kreuzfeuer – Christen in der Verfolgung<br />
12 Iran<br />
Geistliches Urgestein<br />
13 News<br />
Russland, Pakistan<br />
14 AVC Porträt<br />
Impressum<br />
15 AVC<br />
Events for you<br />
16 Verfolgung<br />
Sat7 knackt islamischen Schutzwall<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
auf der teils verzweifelten Suche nach einem Sinn im<br />
Leben sind die meisten auf das Diesseits fixiert. Das<br />
führt in eine Sackgasse. Was geschieht, wenn Erfolg<br />
ausbleibt, ein Finanzcrash das Geld auffrisst, Freunde<br />
sich abwenden, die Familie auseinanderfällt, äußere<br />
Schönheit verblasst und die Gesundheit ruiniert ist?<br />
Dann ist das Fundament zerstört, der »Sinn« in sich<br />
zusammengefallen. Sinn ohne Gott gibt es nicht.<br />
Ein Bericht hat mich sehr betroffen gemacht. Unter den<br />
Trümmern eines eingestürzten Hotels: Mutter tot, Vater<br />
und Tochter eingeklemmt. Die Tochter fragt, warum<br />
Gott das zugelassen habe. Sie habe ihm doch ihr Leben<br />
zur Verfügung gestellt, um Menschen zu ihm zu führen.<br />
Warum sie jetzt sterben müsse, während zu Hause<br />
so viele seien, die nicht bereit wären zu gehen? Beide<br />
beten. Dann sagt das 16-jährige Mädchen: »Papa, jetzt<br />
weiß ich, du wirst leben und ich sterben. Erzähl meine<br />
Geschichte und bitte, dass viele an meiner Stelle hingehen<br />
und die gute Botschaft von Jesus zu den Menschen<br />
bringen.« Mit Gott hat auch Sterben einen tiefen Sinn.<br />
In dieser Ausgabe des AVC<strong>report</strong> lesen Sie, wie Leute<br />
dem Ruf Gottes gefolgt sind. Sie haben das Leben anderer<br />
berührt, sodass Herzen »recycled« werden (Recycling<br />
des Herzens, S. 7), ein Muslim sich zunehmend verändert<br />
(Der Bart ist weg, S. 9) und wir bei uns in Europa<br />
feststellen können: »… und Dinge verändern sich«, S. 3.<br />
Es gibt eine Antwort auf die Sinnfrage einer hoffnungsund<br />
orientierungslosen Welt. Deshalb ist es uns als AVC<br />
ein großes Anliegen, Jesus Christus bekannt zu machen.<br />
Denn Jesus allein ist der Weg, die Wahrheit und das<br />
Leben. Nur er gibt Sinn und Ziel, Erfüllung und Ewigkeit.<br />
Herzlich<br />
Pawel Sturz
AVCREPORT<br />
3<br />
europa braucht jesus<br />
Ob in Estland, Tschechien, Polen, im<br />
Flugzeug, auf der Straße oder sonst wo.<br />
Überall sind Menschen, die auf die Hoffnung<br />
warten, die für ihr Leben entscheidend ist.<br />
… und Dinge verändern sich<br />
Johannes Dappen<br />
Jugendarbeit<br />
Paldiski, Estland; Alex riecht nach Alkohol,<br />
hat seit Wochen nicht geduscht.<br />
Er hat keinen Schulabschluss, keine Arbeit,<br />
kein Zuhause. Und gekommen ist<br />
er auch nur, weil er gehört hat, dass es<br />
bei uns etwas zu Essen gibt. Am letzten<br />
Abend unseres Einsatzes im Rahmen<br />
von »Europa braucht Jesus« übergibt<br />
er sein Leben Jesus. Die darauf folgenden<br />
Veränderungen sind kaum zu fassen.<br />
Heute ist er ein treuer Mitarbeiter<br />
in der christlichen Gemeinde, hat einen<br />
Job – und ein Dach über dem Kopf.<br />
Wir sind in Polen, eine verzweifelte Mutter kommt auf<br />
uns zu. Ihre Söhne wollen nichts von Jesus wissen.<br />
Wir beten. Am selben Abend taucht einer von ihnen<br />
zum ersten Mal seit Langem wieder in der Gemeinde<br />
auf. Nach zehn Minuten Gespräch nimmt er Jesus in<br />
sein Leben auf.<br />
In Tschechien besuchen wir eine total verarmte<br />
Familie. Sie hausen zu viert in zwei kleinen Räumen.<br />
Das Dach ist undicht, es zieht. Ein Sohn ist behindert,<br />
ist blind und kann nicht richtig sprechen. Er schreit<br />
pausenlos vor sich hin. Nur wenn er Musik hört, wird er<br />
ruhig. Wir bringen ihnen Nahrungsmittel, erzählen von<br />
Jesus. Die Mutter und ihr gesunder Sohn vertrauen ihr<br />
Leben Jesus Christus an. Wir beten für den kranken<br />
Jungen. Zum ersten Mal seit Langem kommt er zur<br />
Ruhe – ohne Musik. Die dämonische Belastung ist weg.<br />
Rakvere in Estland. Jugendgottesdienst. Oder besser<br />
gesagt, Treffen der Dorfjugend. Wir erzählen davon,<br />
was Jesus in unserem Leben tut. Drei Jungs übergeben<br />
ihr Leben Jesus. Später beten diese drei für<br />
Kranke, und wir erleben, wie Jesus heilt. Genial.<br />
Ich sitze im Flugzeug von den USA nach Frankfurt,<br />
neben mir eine Dame. Ich merke, ihr geht es nicht gut.<br />
Sie wirkt traurig. Ich will ihr von Jesus erzählen. Doch<br />
irgendwie finde ich keinen Zugang zu ihr. Mehrere Versuche<br />
scheitern. Frustriert hocke ich die restlichen Stunden<br />
im Flieger ab. Fühle mich, als ob ich versagt hätte.<br />
Vor 2000 Jahren in Israel. Der römische Hauptmann,<br />
von dem im Matthäusevangelium (Kapitel 8) berichtet<br />
wird, hat ein Problem. Sein Diener ist schwer krank.<br />
Der Hauptmann trifft auf Jesus, worauf sich dieser<br />
anbietet, zu ihm nach Hause zu kommen. Der Römer<br />
wiegelt ab. Schön blöd, würden wir sagen. Ich hätte<br />
Jesus gerne bei mir im Wohnzimmer. Aber der Hauptmann<br />
wusste: Ein Wort von Jesus reicht – und Dinge<br />
verändern sich.<br />
Jesus sagte seinen Jüngern, es sei gut für sie, dass<br />
er zum Vater zurückkehre. Er würde den Heiligen<br />
Geist senden und sie sollten größere Dinge tun als er<br />
(!). Meint er, größere Zeichen und Wunder? Seien wir<br />
ehrlich: In dieser Hinsicht üben wir doch eigentlich alle<br />
auf ziemlich bescheidenem Niveau!<br />
2013 weltweit. Aber worin bestehen denn nun eigentlich<br />
diese »größeren Dinge«? Durch die Ausgießung<br />
des Heiligen Geistes hat sich Jesus »vervielfältigt«.<br />
Heute wird die einzige Hoffnung, die es für die Welt<br />
gibt, durch Millionen von Christen verbreitet. Darin<br />
besteht das größere Werk: nicht mehr Jesus allein,<br />
sondern du und ich, seine Gemeinde weltweit.<br />
Es wimmelt nur so von Menschen um dich herum, die<br />
Jesus brauchen. Sprich sie an! In dem was du über<br />
Jesus zu sagen hast, steckt das Potenzial, Leben zu<br />
verändern!
4<br />
AVCREPORT<br />
indonesien<br />
»Kindermund<br />
tut Wahrheit kund«<br />
Gerhard Klaiber<br />
Projektleiter Indonesien<br />
Das Sprichwort hat viel Wahres<br />
in sich. Und was die Kinder zu<br />
sagen haben, geht erstaunten<br />
Zuhörern in Indonesien so<br />
unter die Haut, dass deren<br />
Reaktion kaum zu fassen ist.<br />
Unmittelbar nach dem Tsunami in Indonesien war<br />
AVC/<strong>Nehemia</strong> vor Ort und baute – als eines von vielen<br />
Projekten – drei Häuser in Medan. Diese wurden für<br />
48 Kinder zu einem neuen Zuhause.<br />
Handeln statt reden<br />
Singen, die Bibel studieren und beten sind feste Bestandteile<br />
ihres Alltags und prägen die Kinder. Sie sind<br />
inzwischen zu jungen Menschen herangewachsen,<br />
die im Glauben an Jesus Christus verankert sind. Dies<br />
zeigt sich nicht allein in ihren Worten, sondern vor<br />
allem ganz praktisch im Alltag.<br />
Die jungen Überlebenden des Tsunami haben nicht<br />
vergessen, was hinter ihnen liegt. Nicht vergessen,<br />
was Hunger nach Nahrung, nach Liebe, Schutz und<br />
Geborgenheit bedeutet. Deshalb verzichten sie freiwillig<br />
an einem Tag pro Woche auf ihre Mahlzeiten und<br />
setzen das eingesparte Geld für die Verpflegung von<br />
Straßenkindern ein. Doch darüber hinaus haben sie<br />
diesen noch weit mehr zu geben.<br />
Kleine Hütten – große Hoffnung<br />
Vor fünf Jahren haben wir als AVC/<strong>Nehemia</strong> eine<br />
Arbeit unter Straßenkindern angefangen. Unsere<br />
Schützlinge haben kräftig mit angepackt und mit uns<br />
zusammen ein paar Hütten aufgebaut. Darin betreiben<br />
wir inzwischen drei Kindergärten, geben Essen aus,<br />
helfen bei den Schularbeiten und feiern Gottesdienste.<br />
Unsere Kinder kümmern sich dabei rührend um diejenigen,<br />
die noch auf der Straße und in größtem Elend<br />
leben. Durch diese praktisch erfahrene Liebe und die<br />
Berichte und Lehren aus der Bibel sind schon mehr<br />
als 150 Straßenkinder – und in der Folge viele der Eltern<br />
und Angehörigen – zu einem lebendigen Glauben<br />
an Jesus Christus gekommen.<br />
Seine Botschaft ist wirklich großartig: Selbst wer in der<br />
Gesellschaft als wertlos gilt – verachtet ist, geprügelt,<br />
geschunden, betrogen und vergewaltigt wird – ist von<br />
Gott geliebt. Und genau diese Botschaft vermitteln unsere<br />
Kinder durch ihren treuen und liebevollen Einsatz.<br />
Ungewöhnliche Ereignisse in den Staatsschulen<br />
Seit nunmehr sechs Jahren haben wir offene Türen in<br />
den großen Schulen des Landes. Diese sind ein Spiegelbild<br />
der Armut der Menschen hier. So stehen beispielsweise<br />
für etwa 1500 Schüler nur ein bis zwei Computer<br />
zur Verfügung. Doch die materielle Unterversorgung<br />
wird von der geistlichen noch weit übertroffen.<br />
Machen wir Einsätze in den staatlichen Schulen, versammeln<br />
wir für gewöhnlich die Abiturienten von gleich<br />
zehn bis zwölf dieser Institutionen. Bevor die Schüler<br />
entlassen werden, veranstalten wir einen Gottesdienst,<br />
der ausschließlich von unseren Heimkindern gestaltet<br />
wird: von Kindern für (große) Kinder. Rufen unsere jungen<br />
»Prediger« am Schluss dieses Gottesdienstes dazu<br />
auf, das Leben Jesus Christus anzuvertrauen, kommen<br />
Tausende junger Leute, meist begleitet von Lehrern<br />
und Schulleitern, nach vorne – oftmals gerannt.<br />
Es ist offensichtlich, Gott schafft in diesem größten islamischen<br />
Staat der Welt neue Wege der Verkündigung:<br />
Die Bewohner hören die Wahrheit über seine Liebe nicht<br />
durch Theologen, sondern durch »Kindermund«. <br />
Sie verzichten<br />
freiwillig an<br />
einem Tag pro<br />
Woche auf ihre<br />
Mahlzeiten und<br />
setzen das eingesparte<br />
Geld<br />
für die Verpflegung<br />
von Straßenkindern<br />
ein.
AVCREPORT<br />
griechenland<br />
5<br />
Lichtblicke<br />
für Flüchtlinge<br />
Griechenland ist eines der ersten Ziele<br />
Hunderttausender Flüchtlinge aus<br />
Nahost und Afrika, die Sicherheit in<br />
Europa suchen. Doch was sie finden,<br />
wenn sie den Weg bis dorthin überleben,<br />
gleicht einer Hölle: Gefängnis, rassistische<br />
Übergriffe, Obdachlosigkeit,<br />
Menschenhandel, Vergewaltigungen.<br />
D. M.<br />
Teilnehmerin eines Erkundungstrips<br />
»Ich bringe mich um, wenn ich noch einmal<br />
dorthin muss«, H. spricht von dem Gefängnis<br />
nahe der türkischen Grenze, in das er nach seiner<br />
Flucht aus dem Iran gebracht wurde.<br />
Menschenunwürdige Haftbedingungen<br />
Sechs Monate war er dort – unter katastrophalen<br />
Zuständen, wurde geschlagen, erhielt wochenlang<br />
keine Toilettenartikel und keine Auskunft, was mit ihm<br />
passieren wird. Beim Beschreiben der Zustände im<br />
Gefängnis wird sein Englisch schlechter. »Entschuldige,<br />
wenn ich mich daran erinnere, kann ich nicht<br />
mehr richtig denken.« Er möchte wie die meisten aus<br />
Griechenland weg. Viele versuchen es unter lebensgefährlichen<br />
Umständen – halten sich z. B. am Boden<br />
von LKWs fest, die mit der Fähre nach Italien reisen.<br />
Wenn sie Geld haben, bezahlen sie 4000 Euro für<br />
einen gefälschten Pass – oft ohne Erfolg. Aufgrund<br />
der schlechten Wirtschaftslage gibt es keine Arbeit,<br />
die Ausländerfeindlichkeit steigt. Nicht selten werden<br />
Flüchtlinge zusammengeschlagen. Die Menschen leben<br />
in zerfallenen Gebäuden, versteckt im Wald oder im<br />
Schilf unweit des Hafens.<br />
Willkür und Schikane<br />
Jassi, ein 18-jähriges Mädchen, ist in Griechenland<br />
geboren, hat eine iranische Mutter. Sie muss seit 2006<br />
ihren Ausweis alle sechs Monate verlängern lassen,<br />
so wie an diesem Tag. »Wir haben deine Papiere verloren.<br />
Komm morgen wieder«, so der Bescheid. Seit<br />
drei Tagen versucht sie, einen gültigen Ausweis zu bekommen.<br />
Ich will wissen, was passiert, wenn sie kontrolliert<br />
wird. »Ich weiß nicht. Gefängnis vielleicht.« Ich<br />
bin den Tränen nahe, sage, wie ungerecht das alles ist,<br />
worauf sie antwortet: »Stell dir vor, was wäre, wenn<br />
nicht Leute wie ihr kommen und uns helfen würdet.«<br />
Lichtblick in der Stadt Athen<br />
In dieser ausweglosen Situation ist das christliche<br />
Zentrum ein Lichtblick mitten in Athen. Unser iranischer<br />
Partner F., der dieses Zentrum ins Leben gerufen hat,<br />
erwähnt, dass sie drei Jahre lang für so einen Platz<br />
gebetet hätten. Um die 80–100 Personen kommen sonntags<br />
und mittwochs zum Essen, das die iranischen und<br />
afghanischen Christen am Abend<br />
»Entschuldige, kochen und verteilen. Neben Gottesdiensten<br />
werden auch Bibelstunden<br />
wenn ich mich<br />
durchgeführt. Viele haben hier zum<br />
daran erinnere,<br />
christlichen Glauben gefunden, so<br />
kann ich nicht auch eine Frau aus Afghanistan. Sie<br />
mehr richtig lebt versteckt in einem Park, aus<br />
denken.« Angst, dass ihre Kinder vergewaltigt<br />
werden könnten. Für Frauen wie<br />
sie soll ein weiteres Zentrum entstehen, ein Ort, wo sie<br />
sicher untergebracht werden können. Es gibt viel zu tun<br />
hier und wir brauchen eure Unterstützung!<br />
Komm und hilf mit<br />
AVC ist dabei, in Kooperation mit unserem Partner in<br />
Griechenland Einsätze zu planen. Wenn du über 18<br />
Jahre alt bist und eine Woche, zehn Tage, zwei Monate<br />
bleiben kannst, um zu helfen, melde dich bei AVC<br />
Schweiz. Die Menschen in Griechenland sind dankbar<br />
für Englisch- und Deutschunterricht, Kleidung, Essen,<br />
Kinderprogramme und für einen Menschen, der ihnen<br />
zuhört. Es ist eine außergewöhnliche Chance, Afghanen<br />
und Iraner mit der guten Nachricht von Jesus zu<br />
erreichen und zu erleben, wie Gottes Liebe und Licht<br />
einen dunklen Ort erhellen. <br />
Filmtipp www.youtube.com/watch?v=4mWY4kf4YDM
6<br />
AVCREPORT<br />
russland<br />
AVC hat mein Leben gerettet«<br />
Kemerowo in Sibirien. Ekaterina wächst in einer typisch russischen Familie auf.<br />
Der Vater ist weg, die Mutter schwer alkoholabhängig. Üblicherweise ist der Weg<br />
der Kinder damit vorgezeichnet. Doch es kam anders. Simon Boschmann, damals<br />
Pastor in Kemerowo, berichtet.<br />
Simon Boschmann<br />
Public Relations<br />
Ekaterina, ein Teenager, besucht mit ihrer zwei Jahre älteren<br />
Schwester zusammen die Jugendtreffen in der von<br />
mir und meiner Frau Ludmilla gegründeten Gemeinde in<br />
Kemerowo. Wir sind dort als AVC-Missionare tätig.<br />
Auf Rettung folgt Horror<br />
Ekaterina hört die gute Nachricht von Jesus Christus und<br />
nimmt ihn als ihren Retter an. Am liebsten würde sie nach<br />
den Jugendtreffen und Gottesdiensten nicht mehr nach<br />
Hause gehen, sie bleibt ihrer Clique fern und wird von<br />
ihrem Freund verlassen. Das Leben zu Hause bleibt eine<br />
Katastrophe: Die Mutter ist ständig im Alkoholrausch.<br />
Eines Tages werden Ekaterina und ihre Schwester<br />
Zeugen einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf<br />
der Liebhaber ihrer Mutter von einem anderen schwer<br />
Betrunkenen ermordet wird. In Panik verbarrikadieren<br />
sich die Mädchen in ihrem Zimmer.<br />
Sie müssen zuhören, wie<br />
die Mutter und der Mörder beschließen,<br />
die Leiche zu zerstückeln<br />
und bei Dunkelheit in der<br />
Kanalisation zu entsorgen. Die<br />
Mädchen rufen mich an. Ich gehe<br />
hin, schnappe die betrunkene<br />
Mutter und bringe sie zur Polizei,<br />
wo sie ein Geständnis ablegt.<br />
Liebe heilt<br />
Wir nehmen die beiden Teenager<br />
für mehrere Wochen bei uns zu<br />
Hause auf. Anfänglich bieten sie<br />
einfach nur ein Bild des Jammers.<br />
Doch die liebevolle Fürsorge von meiner Frau<br />
und Gemeindegliedern und ein für uns normales – für<br />
sie jedoch völlig fremdes – auf der Bibel basierendes<br />
Familienleben wirken Wunder: Nach wenigen Wochen<br />
sind die Mädchen völlig verändert. Sie gehen in ihre<br />
Wohnung zurück, die inzwischen durch ein Team unserer<br />
Gemeinde vom ehemals verwahrlosten in einen<br />
Top-Zustand verwandelt worden ist. Und sie besuchen<br />
wieder die Schule, wo sie dank eines humanitären<br />
Hilfsgütertransports von AVC die am modischsten<br />
gekleideten Schülerinnen sind. Ein neues Leben hat<br />
seinen Anfang genommen.<br />
Eine neue Familie entsteht<br />
Nach ihrem Abitur studiert Ekaterina Personalmanagement<br />
und erhält eine Anstellung bei der Gerichtsmedizin.<br />
In der Gemeinde dient sie ehrenamtlich als<br />
Kassiererin. Dort lernt sie Juri kennen – ebenfalls<br />
aus einem desolaten Hintergrund. In einem der von<br />
AVC geführten Reha-Zentren ist er von<br />
jahrelanger Drogensucht und zu einem<br />
völlig neuen Lebensstil befreit worden.<br />
Die beiden heiraten, bekommen zwei<br />
Söhne und führen heute ein gesundes<br />
Familienleben. Im vergangenen Jahr<br />
wurde Juri als Diakon für die Gründung<br />
einer neuer Gemeinde eingesetzt.<br />
Ekaterina sagt: »AVC hat mein Leben<br />
gerettet.« Das ist vielleicht nicht ganz<br />
korrekt – steht doch in Wirklichkeit<br />
Gott hinter dem Wunder der Wiederherstellung.<br />
Aber uns freut, dass wir<br />
dazu beitragen konnten. Und dass sie<br />
inmitten ihres trostlosen und depressiven<br />
Umfeldes als eine weitere<br />
Familie ein leuchtendes Beispiel sind<br />
und anderen Menschen Mut machen<br />
können.<br />
Gott hat viele Wege, um Menschen zu erreichen. Und<br />
einer ist der Dienst von AVC.
AVCREPORT<br />
7<br />
madagaskar<br />
Schwelende Feuer, beißender Qualm, Fliegenschwärme,<br />
Dreck – eine Müllhalde. Schemenhaft<br />
kann er Menschen erkennen, die im Müll stöbern<br />
und nach Ess- oder anderweitig Verwertbarem<br />
suchen – Recycling auf Madagassisch.<br />
»Recycling«<br />
des Herzens<br />
Dr. Friedhelm Ernst<br />
Katastrophen-, Entwicklungshilfe<br />
Für die Bewohner der kleinen Siedlung am Rand der<br />
Halde ist die Arbeit mit und auf dem Müll Hauptbeschäftigung<br />
und Lebensgrundlage.<br />
Menschen im Müll<br />
»Als unsere Arbeit vor etwa zehn Jahren hier anfing,<br />
lebten die Menschen noch direkt auf der Müllhalde«,<br />
erinnert sich Jean Forschlé, der Leiter der AVC-Arbeit<br />
auf Madagaskar. Es begann mit Treffen, bei denen die<br />
gute Nachricht von Jesus Christus weitergesagt wurde.<br />
Menschen kamen zum Glauben, eine kleine Gemeinde<br />
entstand und ein Pastor fand sich, der bereit war, sich<br />
um die neuen Christen zu kümmern und die Arbeit weiterzuführen.<br />
Heute treffen sich regelmäßig etwa achtzig<br />
Menschen in einer Kirche im Zentrum der Siedlung.<br />
Recycled – ein buntes Häufchen<br />
Ich frage Pastor Romain, welche Auswirkungen der<br />
christliche Glaube unter seinen Leuten hat. Ohne<br />
zu zögern verspricht er, mir Bilder und Berichte zu<br />
schicken. Stattdessen folgt ein Anruf am Sonntagnachmittag.<br />
»Wir sitzen hier und warten auf euch.<br />
Die Leute wollen euch ihre Geschichten gleich<br />
selbst erzählen.« Kurz darauf finden wir dort eine<br />
bunt gemischte Schar vor: hauptsächlich Jugendliche<br />
und junge Erwachsene, aber auch einige der<br />
älteren Garde.<br />
suche durch den Pastor bis hin zu Einladungen in Gottesdienste<br />
durch christliche Freunde und Verwandte.<br />
»Und was hat sich verändert, seit Jesus Einfluss auf<br />
euer Leben genommen hat?« Das Vorher der Jugendlichen<br />
war geprägt von Rebellion, Ungehorsam, Rumtreiben<br />
mit schlechten Freunden, die sie selbst ja auch für<br />
andere waren. Für die Erwachsenen war der Alkoholismus<br />
mit sämtlichen Folgeerscheinungen wie Gewalt,<br />
Verwahrlosung etc. ein Hauptproblem. Heute haben die<br />
Leute eine völlig neue Ausrichtung, leben nach<br />
neuen Wertmaßstäben. In ihren Familien kehrt<br />
Friede ein. Sie haben plötzlich ein Herz für andere.<br />
Erstaunlich!<br />
Der Pastor kann die euphorischen Berichte<br />
nur bestätigen. Ein großer Teil dieser Leute<br />
besucht seit Jahren treu die Gottesdienste und<br />
sie engagieren sich zum Wohl von andern. Ihr neuer<br />
Lebensstil kommt unter anderem auch visuell zum<br />
Ausdruck: »Man kann durch die<br />
Straße gehen und sieht schon von<br />
außen, in welchen der Häuser Christen<br />
wohnen.«<br />
Sie haben<br />
plötzlich<br />
ein Herz<br />
für andere.<br />
Mich interessiert: »Wie habt ihr zum Glauben gefunden?«<br />
Die Palette von Impulsen reicht von zufälligen<br />
Besuchen von Freiluftveranstaltungen über Hausbe-
8<br />
AVCREPORT<br />
sambia<br />
Die gute Nachricht von Jesus Christus<br />
in einer sich verändernden Welt<br />
weiterzugeben, ist ähnlich herausfordernd<br />
wie dort, wo seit Hunderten<br />
von Jahren das meiste so ist, wie es<br />
immer war. Helmut Reutter berichtet.<br />
Sambia ist nicht gleich Sambia<br />
Helmut Reuter<br />
Projektleiter in Sambia<br />
In Sambia besteht eine riesige Kluft zwischen dem<br />
Landvolk und den Bewohnern der (Groß)städte.<br />
Dörflicher Livestyle in Sambia<br />
In den vergangenen Wochen besuchte ein Evangelisationsteam<br />
unserer Gemeinde bisher unerreichte,<br />
abgelegene Dörfer. In diesen Siedlungen gibt es<br />
keinen Strom, keine Wasserversorgung, keine öffentlichen<br />
Einrichtungen. Die Hütten sind schlicht, mit<br />
Stroh gedeckt. Das Leben verläuft einfach – und ist ein<br />
täglicher Kampf gegen Hitze und Kälte, im Winter mit<br />
Temperaturen bis an den Gefrierpunkt. Dazu kommen<br />
sintflutartige Regenschauer mit Überflutungen, verunreinigtes<br />
Wasser und eine breite Palette von Krankheiten.<br />
Unterhaltungsangebote, wie in der westlichen<br />
Welt üblich, kennt hier keiner. Der Tag ist mit Anbruch<br />
der Dunkelheit zu Ende.<br />
Attraktion Kino im Dorf<br />
Wen wundert’s, dass unsere Teams begeistert<br />
empfangen werden? Alles haben wir mitgebracht:<br />
Generator, Leinwand und Lautsprechersystem. Die<br />
»Freilichtbühne«, ein freier Platz, brodelt innerhalb<br />
kürzester Zeit von neugierigen Dorfbewohnern. Bei<br />
Einbruch der Dunkelheit lassen wir den Jesus-Film in<br />
einer der vielen lokalen Sprachen über die Leinwand<br />
laufen – eine einmalige Attraktion. Bei der Kreuzigungsszene<br />
unterbrechen wir, um mit kurzen Worten<br />
das Thema Vergebung unserer Sünden durch Jesus<br />
Christus und das Angebot einer lebendigen Beziehung<br />
mit Gott zu beleuchten. Die Reaktionen sind stark:<br />
Viele Menschen sind berührt und vertrauen ihr Leben<br />
Jesus an. Hunderte haben sich in diesen Wochen entschlossen,<br />
Jesus nachzufolgen.<br />
Reizüberflutung in den Städten<br />
In den großen Städten kommen mobile Kinos nicht an.<br />
Die Leute sind beschäftigt, abgelenkt durch alle möglichen<br />
Unterhaltungsangebote. Der Fernseher flimmert<br />
hier fast durchgehend in praktisch jeder Behausung.<br />
Was liegt näher, als uns der Medien Radio und Fernsehen<br />
zu bedienen? Der Effekt lässt sich nicht so leicht<br />
ermessen, weil das Publikum nicht vor uns sitzt. Aber<br />
wir kommen laufend mit Menschen in Kontakt, die uns<br />
berichten, dass sie von unseren Sendungen berührt<br />
worden sind.<br />
Ein Bespiel: Die Referentin auf einer Tagung, zu der<br />
ich eingeladen war, berichtete, wie sie durch unsere<br />
TV-Programme mit den Aussagen der Bibel konfrontiert<br />
und ihr Leben dadurch total auf den Kopf gestellt<br />
wurde. Das ging so weit, dass sie ihren gut bezahlen<br />
Job kündigte, um sich um ihre eigenen Kinder zu kümmern.<br />
Sie ist begeistert: »Seither hat sich eine großartige<br />
Freundschaft zwischen mir und meinen Kindern<br />
entwickelt. Außerdem habe ich jetzt Zeit, mich in den<br />
Garten zu setzen und die Blumen zu genießen, die ich<br />
zuvor kaum wahrgenommen hatte.« Sie arbeitet nur<br />
noch hin und wieder als Consultant<br />
– und verdient dabei genauso<br />
viel, wie vorher in ihrem Job.<br />
Unsere Arbeit und finanziellen Herausforderungen<br />
bringen uns oft<br />
an die Grenzen der Anspannung.<br />
Dann sind es genau diese Berichte<br />
von Menschen, die verändert<br />
werden und in ihrem geistlichen<br />
Leben vorankommen, die uns Mut<br />
machen – und uns entspannen.<br />
Missionsarbeit lohnt sich!
Der Bart ist weg<br />
AVCREPORT<br />
9<br />
tansania<br />
Als sie ihn zum ersten Mal sah, war er typisch islamisch gekleidet, trug einen Spitzbart und gab dem<br />
Straßenhund vor ihm gerade einen kräftigen Tritt. Ihr Urteil war gefällt.<br />
Tabea Geipel<br />
Mitarbeiterin in Tansania<br />
Seit vier Jahren stößt unser Team während der Sommerferien<br />
– in Tansania »Winterferien« – ins Landesinnere<br />
vor. Ziel sind die Dörfer des Singida-Gebietes. Wir<br />
führen Seminare für Erwachsene durch, treffen Kinder<br />
und Jugendliche in Schulen und auf Fußballplätzen und<br />
abends beamen wir christliche Videos auf die Leinwand.<br />
kräftigen Tritt versetzt. Mein Urteil über ihn stand fest.<br />
Am ersten Tag gebe ich meine Gedanken über die<br />
Vorbildwirkung von Eltern weiter. Vor allem die Väter<br />
fordere ich heraus: Sie sollten zusammen mit ihren<br />
Kindern anpacken – statt diese zur Arbeit zu schicken<br />
und ihrerseits in der Männerrunde stundenlange<br />
Diskussionen zu führen.<br />
Überraschung am Morgen<br />
Am folgenden Morgen gehe ich mit Joseph auf dem<br />
Weg ins Dorfcenter an vielen Feldern vorbei. Es ist an<br />
der Zeit, zwischen den Maispflanzen Unkraut zu jäten –<br />
eine schweißtreibende Arbeit, die meist<br />
den Frauen und Mädchen überlassen<br />
wird. Zu meinem Erstaunen erblicke ich<br />
den vermeintlichen Pascha von gestern<br />
inmitten seiner Töchter auf dem Feld.<br />
Sein Kommentar: »Das Gelernte soll<br />
doch in die Praxis umgesetzt werden!«<br />
Dörfer an der Sklavenstraße<br />
Die Dörfer rings um Singida liegen<br />
an einer alten Sklavenstraße<br />
und sind stark islamisch geprägt.<br />
Joseph, einer unserer Jugendlichen,<br />
stammt aus dieser Gegend.<br />
Vor ein paar Jahren wurde er<br />
Christ und seither anfänglich als »Unreiner«<br />
gestempelt und gemieden. Dennoch<br />
hält er weiterhin Kontakt zu seiner Familie.<br />
Vor vier Jahren begleitete ich ihn auf einen<br />
seiner Besuche in sein Dorf, um Einblick in<br />
die Kultur und das Leben der Leute hier zu<br />
gewinnen.<br />
»Gott lässt<br />
sich nicht<br />
durch meine<br />
Vorurteile<br />
aufhalten.«<br />
»Männer, hört auf zu palavern – arbeitet!«<br />
Wir bleiben drei Tage und treffen alle möglichen Verwandten<br />
und Bekannten. Joseph schlägt ihnen jeweils<br />
vor, nachmittags zu unserem Gastgeber zu kommen;<br />
ich würde ihnen viel von meinen Erfahrungen im<br />
Umgang mit Kindern und Jugendlichen weitergeben .<br />
Viele kommen. Wir sprechen – was hier eher unüblich<br />
ist – intensiv über Beziehungen in Ehe und Familie.<br />
Unter den Zuhörern sitzt ein Nachbar, der mir schon<br />
aufgefallen ist, als wir vom Bus abgeholt worden sind.<br />
In typisch islamischem Aufzug – weißem Gewand, Turban<br />
und Spitzbart – hatte er gerade einem Hund einen<br />
PR-Aktion in der Moschee<br />
Ein Jahr später ist es ausgerechnet<br />
dieser Mann, der mit vielen Muslimen<br />
im Schlepptau zu unserem Seminar<br />
kommt. Am Schluss des Freitagsgottesdienstes<br />
in der Moschee hat er<br />
die Besucher »genötigt«, allesamt<br />
mein Seminar zu besuchen, weil es<br />
dort viel Gutes zu lernen gäbe. Für<br />
diesen Tag haben wir uns vorgenommen,<br />
aus unserem Leben zu<br />
berichten und aufzuzeigen, wie<br />
unser Leben durch Jesus Christus<br />
radikal zum Positiven hin verändert<br />
werden kann. Im Gespräch mit vielen der<br />
Frauen kommt später heraus, dass sie verstanden<br />
hätten, dass wir die Wahrheit sagten. Sie<br />
trauten sich nur nicht, sich offen dazu zu bekennen<br />
– aus Angst vor ihren Männern.<br />
Ein weiteres Jahr später: Der erwähnte Mann<br />
begrüßt uns wie ein Vater, umarmt uns und<br />
drückt seine Freude aus, dass wir wieder gekommen<br />
sind: »Ich habe nur eine Frau. Und eine meiner<br />
Töchter habe ich auf die Sekundarschule geschickt,<br />
weil ich nicht will, dass sie zu früh verheiratet wird.«<br />
Und was ins Auge sticht: Der Bart ist weg; auch der<br />
Turban. Beim Abschied lege ich ihm meinen Wunsch<br />
ans Herz, dass er doch Jesus Christus als persönlichen<br />
Retter seines Lebens kennenlernen möchte.<br />
Er schmunzelt nur. Und ich auch – angesichts meiner<br />
Feststellung, dass Gott nun wirklich jeden verändern<br />
kann und sich dabei nicht durch meine Vorurteile<br />
aufhalten lässt.
10<br />
AVCREPORT<br />
verfolgung<br />
Im Kreuzfeuer Christen<br />
in der Verfolgung<br />
Christenverfolgung: Diskriminierung, Brandstiftung, Denunziation,<br />
Gefängnis, Folter, traumatische Erfahrungen. B, J und D berichten<br />
auf der diesjährigen Pfingstkonferenz von AVC in Nidda von Verfolgung<br />
aufgrund ihres Glaubens an Jesus Christus.<br />
Dr. Ulrike Awad<br />
Beiratsmitglied AVC Deutschland<br />
Die Schauplätze sind Nordsudan, Irak, Israel und<br />
Uganda – weit weg und doch ganz nah.<br />
Säuberungswelle im Sudan<br />
Bis vor wenigen Wochen war B Direktor der christlichen<br />
Schule im Sudan. Dann setzte eine Säuberungswelle<br />
ein mit dem Ziel, im Sudan die Scharia einzuführen<br />
und das Land christenfrei zu machen. B wird verhaftet,<br />
verbringt mehrere Tage in Einzelhaft. Seine Zelle ist ein<br />
dunkles, kaltes Loch, das er nur zu Verhören verlassen<br />
»darf«. Seine Schergen wollen mehr über seine Kirche,<br />
deren Mitglieder, sein christliches Netzwerk und seine<br />
Unterstützer wissen. B schweigt. Er ist nicht bereit,<br />
diese Informationen weiterzugeben.<br />
Er wird mit Eisenstangen geschlagen und bis zur Unkenntlichkeit<br />
entstellt. In einem Verhör muss B zusehen,<br />
wie einem anderen Häftling bei vollem Bewusstsein<br />
alle Fuß- und Fingernägel sowie die Zähne ausgerissen<br />
werden. Er ist als Nächster an der Reihe, doch dann<br />
wird er plötzlich zu einem Verhör gerufen. Er soll zum<br />
Islam konvertieren, um dann als Abtrünniger getötet zu<br />
werden. Unbeugbar wird er abgeführt.<br />
Dem Tod ganz nah<br />
Nachts in einem Raum des Gefängnisses wartet B mit<br />
verbundenen Augen auf seine Erschießung. Er hört die<br />
Schüsse, die seine beiden Mithäftlinge niederstrecken.<br />
Er hört, wie sie auf den Boden fallen. Auch er ist bereit<br />
zu sterben und wartet qualvoll lange Stunden – bis<br />
zum Morgengrauen – auf den tödlichen Schuss. Dann<br />
wird er abgeführt. Sein Martyrium ist nicht zu Ende.<br />
Doch seine Peiniger kommen nicht zum Ziel. »Ihr<br />
könnt mich umbringen, um mich zum Schweigen zu<br />
bringen«, sagt er immer wieder. »Doch Jesus Christus<br />
wird bleiben, ihn und das Evangelium könnt ihr nicht<br />
aus dem Sudan vertreiben.«<br />
Nach 28 Tagen Haft wird er freigelassen und in den<br />
Südsudan abgeschoben. Nichts von seinem Besitz darf<br />
er mitnehmen. B hat Schreckliches erlebt. Vor allem<br />
nachts holen ihn seine Erinnerungen ein. Doch seine<br />
Liebe zu Christus und seine Hingabe haben nicht gelitten.<br />
Im Gegenteil. Er ist entschlossen: »Ich will, dass<br />
Menschen im Sudan gerettet werden und bin bereit,<br />
dafür erneut zu leiden.« Und jeder nimmt ihm das ab.<br />
Untergrundgemeinde im Irak<br />
J, erfolgreicher Unternehmer und Christ im Irak, hatte<br />
die Emigrationspapiere bereits in der Tasche, als Gott zu<br />
ihm sprach, er solle mit seiner Familie im Irak bleiben<br />
und dort Gemeinden gründen. Das brachte ihn in die<br />
Todeszelle eines berüchtigten Gefängnisses in Bagdad,<br />
aus der er – wie durch ein Wunder – entlassen wurde.<br />
Auch er hat Folter und unvorstellbare Angst erlebt. Auch<br />
er war bereit zu sterben. Gut zehn Jahre ist das her.
AVCREPORT<br />
11<br />
verfolgung<br />
Heute ist J Pastor von fünf Gemeinden in fünf Provinzen.<br />
Sie spannen sich in der Form eines Kreuzes<br />
über den Irak. Eine Gemeinde mit 400 Straßenkindern<br />
in Bagdad platzt aus allen Nähten. Jeweils<br />
zwei Kinder teilen sich im Kindergottesdienst einen<br />
Stuhl. Der Machtkampf zwischen den verfeindeten<br />
Sunniten und Schiiten schafft den Christen zurzeit<br />
Freiräume. J und seine Untergrundgemeinde nutzen<br />
sie zur Evangelisation. Die Gefahr ist dennoch<br />
täglich präsent, immer wieder explodieren Bomben,<br />
gibt es Attentate. Sie haben auch das Leben<br />
von Gemeindemitgliedern gekostet.<br />
Kommt zum Ernten!<br />
»In welcher Bedrängnis wir auch sind, Gottes<br />
Gnade ist immer ausreichend«, sagt J. Er weiß,<br />
wovon er spricht, und berichtet vom Gebet für ein<br />
muslimisches junges Mädchen, dessen Essen<br />
vergiftet worden war. Ihr Arzt hatte sie aufgegeben.<br />
Die Mutter des Mädchens hatte von J und<br />
den Wundern gehört, die in seiner Gemeinde geschehen.<br />
Er kannte sie nicht, hatte viel Angst und wenig<br />
Glauben. Doch gleich nach dem Gebet erbrach sich das<br />
Mädchen und fing an zu essen. Am nächsten Sonntag<br />
kamen die ganze Familie und drei benachbarte Familien<br />
mit in den Gottesdienst und gaben ihr Leben Jesus. An<br />
diesem Tag hat J eine ganze Kiste an Bibeln verteilt.<br />
J hat die Vision, dass eines Tages 1000 Straßenkinder<br />
seine Gemeinde in Bagdad besuchen. Und er will in<br />
allen irakischen Provinzen eine Gemeinde bauen.<br />
»Kommt«, sagt er, »wir brauchen dringend Mitarbeiter<br />
im Irak, um die Ernte einzubringen«. Bei J strahlen die<br />
Liebe von Jesus und das Feuer des Heiligen Geistes<br />
aus allen Knopflöchern. Kommt!<br />
Verfolgung in Israel<br />
Christenverfolgung in Israel? Ja, berichtet D, der eine<br />
Gemeinde messianischer Juden in Tiberias leitet. Weit<br />
mehr als die Hälfte seiner Gemeindemitglieder ist<br />
unter 25. Sie trotzen dem Kampf, den ihnen die orthodoxen<br />
Juden angesagt haben.<br />
Fünf Jahre versammelte sich D’s Gemeinde im Freien.<br />
Seine Gegner hatten den Gemeindesaal in Brand<br />
gesteckt. Steinwürfe, zerschlagene Fensterscheiben,<br />
zerstochene Reifen, verächtliches Bespucktwerden<br />
gehörten zur Tagesordnung. Steckbrieflich gesucht<br />
fühlten sie sich, als sie in der Zeitung abgebildet und<br />
namentlich genannt wurden. Auch das ist Verfolgung.<br />
Die Orthodoxen werfen den messianischen Juden vor,<br />
schlimmer als Nazis zu sein. Jene hätten die Körper der<br />
Juden getötet, sie jedoch würden deren Seele töten.<br />
Zeichen und Wunder<br />
Die Gemeinde in der orthodoxen Hochburg Tiberias<br />
steht nun vor dem Erwerb eines großen Gebäudes<br />
mitten im Zentrum der Stadt. Eines der vielen Zeichen<br />
und Wunder, die Gott dort tut. »Weitermachen«, sagt<br />
D. Er weiß, dass es sich lohnt. Er weiß, dass er von<br />
Gott berufen ist, und strahlt trotz Verfolgung eine<br />
tiefe Ruhe aus. »Ich will dich segnen und du sollst<br />
ein Segen sein!« Singend segnet er die Besucher der<br />
Pfingstkonferenz mit dem aaronitischen Segen.<br />
Wundersame Öffnung der Gefängnistüren in Uganda<br />
Waldemar Sardaczuk berichtet von einem Mann aus<br />
Uganda. Unter dem Diktator Idi Amin war er als Christ<br />
inhaftiert worden. Die Haft war brutal: Folter, Hunger,<br />
Durst, eine stinkende Zelle voller Kot. Seine Peiniger<br />
hatten gesagt, dass er nur an die Zellentür klopfen<br />
und sich von Jesus lossagen müsse, dann sei er frei.<br />
Die Versuchung war groß. Eines Abends war er bereit<br />
zu klopfen. Er wollte sich äußerlich lossagen und in<br />
seinem Herzen die Liebe zu Jesus bewahren.<br />
Da stand Jesus neben ihm und sagte »Willst du<br />
wirklich gehen? Ich bleibe hier.« Dem Gefangenen<br />
wurde klar, dass Jesus die ganze Zeit mit ihm in der<br />
Zelle gewesen war. Seine Freude war unbeschreiblich<br />
groß. Dreck und Gestank waren ihm nun egal. Er<br />
pries Gott, sang und tanzte bis tief in die Nacht. Er war<br />
weithin zu hören. Der drohende Appell der Wärter,<br />
dass sie schlafen wollten, störte ihn nicht. Nach zwei<br />
oder drei Stunden kamen sie und warfen ihn hinaus.<br />
Sie wollten den Störenfried ein für allemal loswerden.<br />
Die Gefängnistüren hatten sich auf wunderbare Weise<br />
geöffnet und er war frei.<br />
In vielen Ländern dieser Erde kostet der Glaube an<br />
Jesus Christus einen hohen Preis. Das hat die Pfingstkonferenz<br />
deutlich gezeigt. Die Berichte der Verfolgten<br />
machen nachdenklich und betroffen, sie bewegen die<br />
Zuhörer tief. Doch reicht das aus? Auch Christen in<br />
Deutschland brauchen Mut. Und Verfolgte brauchen<br />
Beter. Lassen wir uns rufen? <br />
Statements:<br />
»Es hat mich sehr beeindruckt, die<br />
Zeugnisse von Menschen zu hören,<br />
die für Jesus gelitten haben und<br />
bereit waren, für ihn zu sterben.<br />
Ich habe schon viele Bücher und<br />
Berichte über Verfolgung gelesen,<br />
aber es war etwas anderes, die<br />
Menschen live zu erleben. Es hat<br />
mich ermutigt, mich auf das Wesentliche<br />
zu konzentrieren, die<br />
Ewigkeit im Blick zu halten und<br />
auch selbst bereit zu sein, im Kleinen<br />
für Jesus zu leiden beziehungsweise<br />
Risiken für ihn einzugehen.«<br />
»Was für ein Privileg, dort in den<br />
Reihen zu sitzen und diesen Helden<br />
Gottes aus erster Hand lauschen zu<br />
dürfen!«
12<br />
AVCREPORT<br />
iran<br />
Unter den meist jungen Christen des<br />
iranischen Aufbruchs, mutet Pastor<br />
Fayed* wie eine Art Methusalem an.<br />
Ein Urgestein, das auch nach Jahrzehnten<br />
Verfolgung nicht verwittert ist.<br />
Geistliches Urgestein<br />
Andreas Rossel<br />
Public Relations, Multimedia<br />
1959 startet der gebürtige Assyrer zusammen mit<br />
seiner Frau Nasrin* in der Stadt P. eine Gemeindeaufbauarbeit<br />
unter Iranern und Kurden. Zum Leidwesen<br />
der iranischen Behörden konvertierten in den folgenden<br />
Jahren auch viele Muslime zum christlichen<br />
Glauben. »Alle zwei bis drei Monate tauchten sie auf<br />
und setzten uns unter Druck«, erinnert sich Fayed.<br />
Seine Haltung blieb fest: »Gott hat mich hierher geführt,<br />
um unter den Muslimen zu predigen. Soweit Gott<br />
es zulässt, werde ich weitermachen.« Unbeirrt führt<br />
er Hunderte von ihnen zum christlichen Glauben und<br />
gründet Gemeinden weit über die eigene Stadt hinaus.<br />
Gefangen im Namen des Propheten<br />
»1988 kamen ein paar Sicherheitsleute in mein Haus.<br />
Danach existierte unsere Gemeinde offiziell nicht<br />
mehr, wir machten jedoch im Untergrund weiter.« Die<br />
Quittung folgt. Fayed und einige Leiter werden verhaftet.<br />
»Die Zeit im Gefängnis war sehr hart. Ich wurde<br />
geschlagen, getreten, gefoltert und mit schlimmsten<br />
Schimpftiraden und Todesdrohungen<br />
eingedeckt.« In seiner Einzelzelle<br />
hatte Fayed nichts anderes zu tun,<br />
als sieben bis acht Stunden täglich<br />
zu beten. »Ich erlebte die Gegenwart<br />
Gottes so stark. Er sagte: ‚Du<br />
bist nicht allein. In- und außerhalb<br />
Irans beten viele Leute für dich.‘ Ich<br />
fühlte mich getragen, obwohl die<br />
Situation fast unerträglich war.«<br />
Und die Ehefrau zu Hause?<br />
Nach 50 Tagen kann er zum ersten<br />
Mal mit seiner Frau Nasrin reden.<br />
Seine Stimme ist schwach: » Gott hat<br />
mich für würdig erachtet, für ihn zu leiden.<br />
Es lohnt sich, für ihn zu leben. Das Leiden,<br />
das Jesus auf sich genommen hat, ist unvergleichbar<br />
größer, als was ich hier erlebe.<br />
Mach dir keine Sorgen um mich, kümmere<br />
dich um dich selbst.«<br />
Doch Nasrin denkt anders: » Als mein Mann verhaftet<br />
wurde, begann ich zu fasten und hörte erst nach 55 Tagen<br />
auf, als mein Mann aus dem Gefängnis entlassen<br />
wurde. Während dieser Zeit habe ich Gott sehr stark<br />
erlebt. Ich hatte eine <strong>starke</strong> Überzeugung, dass Fayed<br />
zurückkommen wird. Ich bin Gott so dankbar, dass er<br />
uns die nötige Kraft gegeben hat, durchzuhalten.«<br />
Trotz allem nur »Diener, weiter nichts«<br />
Fayed sagt bescheiden: »Ich habe nichts für Jesus<br />
getan, aber er unendlich viel für mich. 400-500 Leute<br />
sind durch uns zum Glauben gekommen. Hunderte<br />
habe ich getauft. Kurz bevor wir den Iran verließen,<br />
tauften wir noch 42 Leute, obwohl dies im Iran sehr<br />
gefährlich ist und viele Gemeinden es deswegen nicht<br />
mehr tun. Aber Gott gab uns die Kraft dazu. «<br />
Nasrin ergänzt: »Als mein Mann entlassen worden war,<br />
ersetzten wir mein Fasten mit Feiern. Wir wurden zwar<br />
gedemütigt – aber die Bibel sagt, dass der Herr den<br />
Demütigen Gnade schenkt. Wir sind nur Diener, nichts<br />
weiter – aber Speerspitzen in der Hand des Herrn.«<br />
Und was beiden<br />
am Herz<br />
liegt: »Wir<br />
sind jetzt im<br />
Ausland in Sicherheit,<br />
aber<br />
wir beten,<br />
dass wir in<br />
den Iran zurückkehren<br />
können.« <br />
*Namen aus Sicherheitsgründen geändert
AVCREPORT<br />
news<br />
13<br />
Sie waren bereit, loszulassen,<br />
abzugeben, mit leeren Händen neu<br />
anzufangen. Und dann das.<br />
Schmerzhafter<br />
Neuanfang<br />
In unserer letzten Ausgabe (Report 3/2013, S. 3) berichteten wir<br />
von Nikolai Kuznietzow, der mit seiner Familie alles aufgeben hat<br />
und nach Moskau gezogen ist, um dort eine christliche Gemeinde<br />
aufzubauen.<br />
Der Anfang wäre eigentlich an sich schon schwer genug gewesen,<br />
doch das Rückenleiden seiner Frau Veronika machte ihn zur Qual.<br />
Der Bandscheibenvorfall mit Verschiebung eines Wirbels, der auf<br />
das Rückenmark drückte, verursachten unerträgliche Schmerzen.<br />
Weder Tabletten noch Spritzen halfen. Veronika konnte nicht mehr<br />
sitzen oder liegen und stand bzw. ging den ganzen Tag herum. Für<br />
höchstens zwei Stunden in der Nacht schaffte sie es, in einer halb<br />
sitzenden, halb liegenden Position ein wenig zur Ruhe zu kommen.<br />
Es folgten Gefühllosigkeit im linken Bein und Lähmungserscheinungen.<br />
Die Situation war so kritisch, dass eine völlige Lähmung drohte.<br />
Eine Operation war dringend erforderlich. Die Kosten mussten sie<br />
selbst tragen, was für sie jedoch unmöglich war. AVC hat ihnen geholfen.<br />
Allein die Operation kostete 4000 EUR; was an Kosten für die<br />
Nachbehandlung anfallen wird, lässt sich zurzeit noch nicht sagen.<br />
Wir sind dankbar für alle, die uns helfen, diese unvorhergesehenen<br />
Auslagen zu tragen. Herzlichen Dank.<br />
Über den Tod hinaus<br />
Wachmann vor Kirche<br />
in Peshawar angegriffen<br />
und getötet<br />
Pakistan kommt nicht zur Ruhe.<br />
Kürzlich wurde ein Wachmann<br />
vor einer Kirche in Peshawar<br />
Opfer einer Gewalttat.<br />
Der Überfall ereignete sich morgens<br />
während der regelmäßigen Gebetszeit<br />
der Mitarbeiter. Alarmiert durch Schüsse<br />
begaben sie sich vor das Gebäude. Der<br />
verletzte Wachmann wurde sofort zum<br />
nächsten Krankenhaus gebracht, erlag<br />
jedoch noch auf dem Weg dorthin seinen<br />
Verletzungen.<br />
Die betroffene Kirche, eine Partnergemeinde<br />
von AVC, steht rund um die Uhr<br />
unter Polizeischutz. Einer der Polizisten<br />
bezahlte jetzt diesen Einsatz mit dem Leben.<br />
Der Leiter der betroffenen Gemeinde<br />
richtete die eine Bitte an uns:<br />
»Betet für die Familie des getöteten<br />
Sicherheitsbeamten Shezad Gull. Und<br />
betet für Sicherheit der Gemeinde und<br />
dass dieser Vorfall den Gemeindegliedern<br />
nicht den Mut raubt.«<br />
Wir wurden in letzter Zeit mehrfach auf die Thematik Erbe/n angesprochen. Aus diesem Grund<br />
möchten wir einfach nur darauf hinweisen, wie wichtig es ist, diese Frage rechtzeitig zu klären.<br />
Es bleibt zurück<br />
»Das letzte Hemd hat keine Taschen«, sagt ein<br />
Sprichwort. Und es hat recht: Wir können auf die letzte<br />
Reise nichts von dem mitnehmen, was wir im Leben<br />
angesammelt haben. Aber wir können dafür sorgen,<br />
dass das, was wir zurücklassen müssen, noch über<br />
unseren Tod hinaus für andere zum Segen wird.<br />
Selbst bestimmen<br />
Gerade wenn man keine nahen Angehörigen hat, stellt<br />
sich die Frage, wem man seinen Besitz hinterlassen soll.<br />
Selten wird die Wahl dabei auf den Staat fallen. Doch<br />
wurde kein Testament errichtet und sind gesetzliche<br />
Erben nicht zu ermitteln, so fällt das Erbe dem Staat zu.<br />
Rechtzeitig handeln<br />
Deshalb sollten wir rechtzeitig regeln, wem wir unser<br />
Vermögen zuwenden wollen. Der Wunsch ist berechtigt,<br />
dass der materielle Ertrag unseres Lebens<br />
für Ziele eingesetzt wird, die wir teilen. AVC, <strong>Nehemia</strong>,<br />
eine christliche Gemeinde oder gemeinnützige<br />
Institution durch das Testament zu bedenken ist eine<br />
gute Möglichkeit, über den Tod hinaus noch Gutes zu<br />
bewirken.<br />
Gerne dürfen Sie uns ansprechen.
14<br />
AVCREPORT<br />
Porträt<br />
AVC Auftrag und Werte<br />
AVC investiert in Menschen; arbeitet in Kooperation<br />
mit lokalen Partnern kompetent, vertrauenswürdig<br />
und zukunftsweisend in rund 60 Ländern:<br />
1. AVC steht verfolgten Christen bei<br />
Wir geben ihnen eine Stimme und helfen praktisch:<br />
• mutig • entschlossen • wirksam.<br />
2. AVC hilft Notleidenden<br />
Wir leisten bedürfnisorientierte humanitäre Hilfe:<br />
• schnell • unbürokratisch • effektiv.<br />
3. AVC macht Jesus Christus bekannt<br />
Wir verbreiten die christliche Botschaft:<br />
• engagiert • respektvoll • mit Herz.<br />
klare worte.<br />
<strong>starke</strong> <strong>taten</strong>.<br />
Asien Aserbaidschan I Bangladesch I Bhutan I China<br />
Georgien I Indien I Indonesien I Japan Kambodscha<br />
Kasachstan I Laos I Mongolei I Myanmar I Nepal<br />
Nordkorea I Pakistan I Philippinen I Thailand I Usbekistan I Vietnam<br />
Afrika Ägypten I Äthiopien I Dschibuti I Eritrea I Libyen I Madagaskar<br />
Mali Marokko I Sambia I Sudan I Tansania<br />
Europa Albanien I Bosnien/Herzegowina I Bulgarien I Deutschland I<br />
Estland Frankreich I Kosovo I Lettland I Litauen I Moldawien I Österreich I<br />
Polen Rumänien I Russland I Schweiz I Serbien I Slowakei I Slowenien<br />
Ukraine I Weissrussland<br />
Lateinamerika Brasilien I Costa Rica I Ecuador I Haiti I Nicaragua I Peru<br />
Naher Osten Irak I Iran I Israel I Jordanien I Libanon I Syrien I Türkei<br />
Libanon Hilfe an den<br />
Brennpunkten der Welt<br />
Impressum<br />
AVC Aktion für verfolgte Christen und Notleidende<br />
AVC International<br />
• AVC Deutschland I www.avc-de.org<br />
• AVC Schweiz I www.avc-ch.org<br />
• AVC Österreich I www.avc-at.org<br />
• <strong>Nehemia</strong> Christliches Hilfswerk e.V.<br />
www.nehemia.org<br />
AVC Deutschland / <strong>Nehemia</strong><br />
Hassiaweg 3 I 63667 Nidda<br />
Tel. +49 (0)6043 98492-0 I Fax +49 (0)6043 98492-99<br />
mail@avc-de.org I www.avc-de.org<br />
mail@nehemia.org I www.nehemia.org<br />
Leiter Pawel Sturz<br />
Bankverbindungen<br />
AVC Evangelische Kreditgenossenschaft<br />
BLZ 520 604 10 I Kto 4113 012 I BIC GENODEF1EK1<br />
IBAN: DE37 5206 0410 0004 1130 12<br />
<strong>Nehemia</strong> Evangelische Kreditgenossenschaft<br />
BLZ 520 604 10 I Kto 400 1508 I BIC GENODEF1EK1<br />
IBAN: DE56 5206 0410 0004 0015 08<br />
AVC hat zur Umsetzung humanitärer Projekte<br />
die Tochterorganisation <strong>Nehemia</strong> e.V. gegründet.<br />
AVC Schweiz<br />
Industriestrasse 21 I CH–2553 Safnern b. Biel<br />
Tel. +41 (0)32 356 00 80<br />
mail@avc-ch.org I www.avc-ch.org<br />
Leiter Daniel Hofer<br />
AVC Österreich<br />
Julius-Fritsche-Gasse 44 I A-5111 Bürmoos<br />
Tel. +43 676 8969 2600<br />
mail@avc-at.org I www.avc-at.org<br />
Leiter Edwin Jung<br />
Der AVC <strong>report</strong><br />
ist eine Publikation von AVC International<br />
Verantwortung Redaktion<br />
Angelika Hoch I a.hoch@avc-de.org<br />
Redaktion und Layout<br />
Andreas Rossel I a.rossel@avc-ch.org<br />
Bildnachweis AVC I istockphoto.com I 123rf.com<br />
Druck Steinheil Direkt-Marketing<br />
Zweckgebundene Spenden<br />
werden entsprechend verwendet und bei einem Überschuss<br />
für ein möglichst ähnliches Projekt eingesetzt.<br />
Ich habe Interesse ...<br />
einen AVC-Vertreter zu einem Event einzuladen<br />
(Infoveranstaltung / Gottesdienst / Hauskreis)<br />
eine Patenschaft zu übernehmen für ...<br />
Kinder<br />
Evangelisten<br />
verfolgte Christen<br />
den AVC-<strong>report</strong> (zweimonatlich) kostenlos zu erhalten<br />
den Rundbrief (in der Regel zweimonatlich) zu erhalten<br />
als Mail<br />
als Brief<br />
Name / Vorname<br />
Strasse / Nr.<br />
PLZ / Ort<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Bitte einsenden an: AVC I Hassiaweg 3 I 63667 Nidda<br />
Rückmeldung
AVCREPORT<br />
15<br />
Events für sie<br />
klare worte. <strong>starke</strong> <strong>taten</strong>.<br />
Konferenzen und Freizeiten 2013<br />
Event Datum Infos<br />
AVC Regionalkonferenz in<br />
Lüneburg<br />
AVC Regionalkonferenz in<br />
Nidda<br />
AVC Regionalkonferenz in<br />
Zwickau<br />
AVC Regionalkonferenz in<br />
Stuttgart<br />
AVC Regionalkonferenz in<br />
München<br />
31. August 2013<br />
10.00 Uhr<br />
12. Oktober 2013<br />
10.00 Uhr<br />
19. Oktober 2013<br />
10.00 Uhr<br />
26. Oktober 2013<br />
10.00 Uhr<br />
2. November 2013<br />
10.00 Uhr<br />
Leuphana Universität, Scharnhorststr. 1, 21335<br />
Lüneburg<br />
Bürgerhaus Wallernhausen<br />
Ranstädter Str. 1, 63667 Nidda-Wallernhausen<br />
Ev. Christengemeinde Elim<br />
Parkstraße 22, 08056 Zwickau<br />
Christliches Zentrum Volksmission Stuttgart,<br />
Markgröninger Str. 47, 70435 Stuttgart<br />
Charismatisches Centrum München<br />
Emil-Geis.Straße 39, 81379 München<br />
einladen<br />
Sie wünschen für Ihre<br />
Gemeinde eine Horizonterweiterung<br />
über die<br />
Landesgrenzen hinaus?<br />
Gern besuchen wir Sie<br />
für eine Filmpräsentation<br />
mit Predigt in einem Ihrer<br />
Gottesdienste oder an<br />
anderen Events.<br />
Kontakt Angelika Speck,<br />
Tel. 06043 3038<br />
a.speck@avc-de.org<br />
Klare Worte Info-Events in Ihrer Gemeinde<br />
Tag Datum Zeit Ort Adresse Referent<br />
So. 4. Aug. 2013 10.30 90489 Nürnberg Evangeliumsgemeinde »Alpha und Omega«, Krellerstraße 4 Friedhelm Ernst<br />
So. 11. Aug. 2013 10.00 77761 Schiltach Christliche Gemeinschaft Schiltach, Spitalstr. 3 Lothar Riegel<br />
So. 1. Sept. 2013 10.00 21481 Lauenburg Elim Gemeinde Lauenburg, Alte Wache 8 Lothar Riegel<br />
So. 1. Sept. 2013 10.00 21337 Lüneburg FCG Lüneburg, Wedekindstraße 16 Hans Hesse<br />
So. 6. Okt. 2013 10.00 52062 Aachen Freie Christengemeinde Aachen, Lothringerstraße 21 Pawel Sturz<br />
16.00<br />
So. 20. Okt. 2013 9.30 08056 Zwickau Elim-Gemeinde Zwickau, Parkstr. 22 Lothar Riegel<br />
So. 3. Nov. 2013 10.00 34134 Kassel Jesus Centrum Kassel, Mendelssohn-Bartholdy-Str. 27 Pawel Sturz<br />
So. 10. Nov. 2013 10.00 39128 Magdeburg Pfingstgemeinde »Haus des Vaters«, Johannes-R.-Becher-Str. 51b Pawel Sturz<br />
Fr. 15. Nov. 2013 19.30 69118 Heidelberg-Ziegelhausen Hotel Schwarzer Adler, Kleingemünder Str. 6<br />
Johannes Dappen<br />
(Veranstalter: Christen in Beruf)<br />
Sa. 16. Nov. 2013 18.00 66981 Münchweiler Gasthaus Ständenhof, Rasthaus an der B10<br />
Johannes Dappen<br />
(Veranstalter: Christen in Beruf)<br />
So. 17. Nov. 2013 10.00 40237 Düsseldorf Jesus-Haus-Gemeinde, Grafenberger Allee 51-55 Pawel Sturz<br />
So. 17. Nov. 2013 10.00 76703 Kraichtal Gochsheim Christliche Gemeinschaft Gochsheim, Wilhelmstraße 9a Friedhelm Ernst<br />
So. 1. Dez. 2013 10.00 25335 Elmshorn CZA in der Lornsenstr. 53 Pawel Sturz<br />
Urlaub/Einsätze 2013<br />
Event Datum Infos<br />
12.–19. Okt. 2013 Einsatz in Moskau. Leitung und nähere Infos bei:<br />
europa<br />
braucht jesus<br />
Johannes Dappen, j.dappen@avc-de.org, Tel. 06043 405884<br />
Mission experience<br />
Äthiopien<br />
Kurzurlaub für Frauen<br />
in Bad Dürkheim<br />
15.–29. Okt. 2013 Leitung Hans Ollesch<br />
Preis ca. 1400 EUR (Visum, Flug, Unterkunft, Verpflegung, Fahrten im Land)<br />
Reiseprogramm Voraussichtlicht Addis Abeba, Goba, Dodola, Areka, Ambo,<br />
Injibara, Merawi, Bahir Dar. Besuch der Patenschafsprojekte, Treffen mit<br />
Patenkindern, ihren Eltern und mit AVC-Evangelisten, Gottesdienste in<br />
äthiopischen Gemeinden. Ausflug zu den Nil-Wasserfällen und anderen<br />
Sehenswürdigkeiten.<br />
Anmeldung bei AVC, Danuta Sturz, Tel. 06043 4524; d.sturz@avc-de.org<br />
Nähere Infos bei Hans Ollesch, Tel. 06043-405112; h-g-ollesch@t-online.de<br />
Mindestteilnehmerzahl 10 Personen<br />
Anmeldeschluss 10. August 2013<br />
5. - 9. März 2014 »Wo der Himmel die Erde berührt, wird das Kostbare sichtbar«<br />
Atemholen für die Seele , Kurzurlaub für Frauen in Bad Dürkheim<br />
mit Kurzreferaten, Seelsorge, Gesprächen, Candlelight-Dinner. Schwimmbad,<br />
Sauna und Wellnessbereich im Haus.<br />
Preis 330 EUR VP (Einzelzimmerzuschlag 15 EUR/Tag)
16<br />
AVCREPORT<br />
Verfolgung<br />
Sat7 knackt islamischen<br />
Schutzwall<br />
Saudi-Arabien, von allen<br />
islamischen Staaten am<br />
gründlichsten gegen christliche<br />
Einflüsse abgeriegelt,<br />
untersagt selbst eine persönliche<br />
Bibel im Reisegepäck<br />
und verfolgt die Christen im<br />
Land. Doch – es gibt Sat7!<br />
Postvertriebsstück D 13051 F – Entgelt bezahlt –<br />
AVC, Hassiaweg 3, 63667 Nidda<br />
klare worte.<br />
<strong>starke</strong> <strong>taten</strong>.<br />
Daniel Hofer<br />
Leiter AVC Schweiz<br />
Die allgegenwärtig flimmernden TV-Geräte sind das perfekte<br />
Transportmittel für die einzige Botschaft, die in islamischen Staaten<br />
wie Saudi Arabien, Jemen, Iran, Irak, Afghanistan und anderen<br />
Hoffnung vermitteln kann. Denn die allzeit flimmernden »Familienaltäre«<br />
sind in diesen Ländern Unterhaltung Nr. 1.<br />
Seit 1996 sendet Sat7 rund um die Uhr über fünf Sender christliche<br />
TV-Programme in Arabisch, Farsi und Türkisch. Sie werden in 20<br />
Staaten von täglich über 14 Millionen Menschen gesehen, die meisten<br />
Muslime.<br />
Die Programme vermitteln den christlichen Glauben und enthalten<br />
Hilfestellungen für Ehe und Familie, Tipps für die Sanierung von<br />
Finanzen und den Umgang mit Krankheit, Scheidung, Tod etc. Rund<br />
9 Millionen Kinder lassen sich regelmäßig von den Kinderprogrammen<br />
begeistern. Recherchen ergeben, dass allein in Saudi-Arabien über<br />
1,7 Millionen Kinder diese Programme verfolgen; jedes vierte im Land.<br />
Im Irak sind es über 4 Millionen, ein Drittel aller irakischen Kinder.<br />
Tausende von Muslimen finden durch diese Sendungen inmitten<br />
eines feindseligen Umfeldes zum Glauben an Jesus Christus, werden<br />
durch Sat7-Teams mittels Internet, Literatur und persönlicher<br />
Gespräche weitergeführt und, wo möglich, an lokale christliche<br />
Gemeinden vermittelt.<br />
Die Kosten für eine Sendestunde belaufen sich auf 1000 EUR. Sat7<br />
beschäftigt 150 Mitarbeiter, 120 davon aus arabischen Ländern, die<br />
meisten Ex-Muslime.<br />
AVC hat das Privileg, diese großartige Arbeit unterstützen zu dürfen.<br />
Kurze Auszüge aus Zuschriften an den<br />
Sender belegen die Wirkung der guten<br />
Nachricht in der arabischen Welt:<br />
Mann aus dem Iran »Ich schaue Ihre<br />
Programme seit drei Monaten an. Sie<br />
sind sehr beeindruckend und ich möchte<br />
mein Herz, mein Geld, meine Karriere<br />
und mein Leben Christus geben.«<br />
Frau aus dem Iran<br />
»Hallo. Ich war nicht Christin, aber habe<br />
mich für den christlichen Glauben entschieden.<br />
Welche Schritte kann ich als Nächstes<br />
tun? Können Sie mir bitte helfen?«<br />
Mann aus Saudi-Arabien<br />
»Meine Familie und ich sind kürzlich<br />
gläubig geworden und lieben das Sat7-<br />
Programm. Es ist die einzige Quelle, wo<br />
wir hier in Saudi-Arabien christliche Lehre<br />
erhalten können. Ich möchte gerne mehr<br />
von Jesus erfahren. Wir sind in Gefahr,<br />
wenn wir im Land bleiben.«<br />
Mann aus Algerien »Bitte helfen Sie<br />
mir. Wie kann ich Christ werden? Ich<br />
möchte Jesus kennenlernen.«<br />
Mann aus Afghanistan »Ich suche<br />
nach der Wahrheit im Christentum<br />
und habe Ihr Programm gesehen.<br />
Können Sie mir helfen?«