Download - Wasserwerke Zug AG
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22<br />
Lüften im Winter<br />
Frische Luft mit wenig<br />
Wärmeverlust<br />
Bei gut gedämmten Gebäuden geht wenig Wärme über die<br />
Gebäudehülle verloren. Umso stärker fallen die Wärmeverluste<br />
ins Gewicht, die beim Lüften entstehen.<br />
4 Tipps<br />
Kurz und<br />
kräftig Lüften<br />
1 Gekippte Fenster sind kein<br />
Problem, solange das<br />
Gebäude nicht beheizt wird.<br />
2 Lüften Sie während der<br />
Heizperiode mit Durchzug,<br />
aber nur sehr kurz, das<br />
heisst 5 bis 6 Minuten, und<br />
verzichten Sie auf gekippte<br />
Fenster – auch in Küche, WC<br />
und Treppenhaus.<br />
3 Bleiben Sie in dem Raum,<br />
den Sie gerade lüften.<br />
Sobald Ihnen zu kalt wird,<br />
ist genug gelüftet.<br />
4 Wenn Sie nicht im zu lüftenden<br />
Raum bleiben<br />
können, stellen Sie einen<br />
Timer auf 5 Minuten,<br />
damit Sie nicht vergessen,<br />
die Fenster wieder zu<br />
schliessen.<br />
Foto: Shutterstock / auremar<br />
Wenn sich Menschen in einem geschlossenen Raum<br />
aufhalten, ist die Luft darin nach einiger Zeit «verbraucht»:<br />
Durch das Atmen der Menschen ist einerseits<br />
der Kohlendioxidgehalt angestiegen, anderseits<br />
die Luftfeuchtigkeit – diese auch durch die Ausdünstung<br />
über die Haut. Deshalb ist ein Luftwechsel nötig.<br />
Moderne Gebäude sind weitgehend luftdicht. Die<br />
Erneuerung der Luft erfolgt dort deshalb häufig durch<br />
eine mechanische Lüftung («Komfortlüftung»). Um<br />
den Wärmeverlust gering zu halten, wird die angesaugte<br />
Aussenluft über einen Wärmetauscher durch<br />
die Abluft vorgewärmt.<br />
Bei älteren Bauten muss manuell gelüftet werden. Je<br />
nach Verhalten der Gebäudebenutzer geht dabei unterschiedlich<br />
viel Wärmeenergie verloren. Die Studie<br />
«Reales Lüftungsverhalten in Wohnungen mit unterschiedlichen<br />
Lüftungssystemen» * aus dem Jahr 2012<br />
zeigt, dass Wohnungen, die manuell gelüftet werden,<br />
pro Jahr grob geschätzt einen Mehrverbrauch von<br />
27 Kilowattstunden Wärmeenergie pro Quadratmeter<br />
beheizter Wohnfläche haben gegenüber Wohnungen<br />
mit Komfortlüftung. Das entspricht 2,7 Litern Öl oder<br />
2,7 Kubikmetern Erdgas pro Quadratmeter und Jahr.<br />
Darin ist berücksichtigt, dass auch in Wohnungen mit<br />
Komfortlüftung teilweise über die Fenster gelüftet wird.<br />
Zum Vergleich: Der gesamte Wärmebedarf eines<br />
schlecht isolierten Altbaus liegt bei etwa 200 Kilowattstunden<br />
pro Quadratmeter und Jahr, die Anforderung<br />
an ein Minergie-Haus bei 38 Kilowattstunden.<br />
Die Studie zeigt auch, dass das Bedürfnis der Bewohner,<br />
manuell zu lüften, in Häusern mit Komfortlüftung<br />
deutlich tiefer ist. Das heisst mit anderen Worten: Die<br />
Komfortlüftung erfüllt ihren Zweck. Alexander Jacobi<br />
* In Auftrag gegeben von der Stadt Zürich, Amt für Hochbauten