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18<br />

Wer den Seegrund wie Florian vorab mit dem Echolot sondiert hat, fängt auch schon mal einen Fisch vom Liegestuhl aus.<br />

eher ein Schrittmuster: Martin hat schon mehrmals<br />

seinen Standort gewechselt. Das heisst allerdings<br />

auch, jedes Mal 30 Zentimeter Pulverschnee wegschaufeln<br />

und 80 Zentimeter Schneematsch und Eis<br />

durchbohren. Woher er weiss, wo er das Loch machen<br />

muss? «Ich lese viel in Internetforen oder Fachzeitschriften,<br />

aber viel wichtiger ist die Erfahrung»,<br />

erklärt Martin. «Die einen sagen, an den Steilhängen,<br />

die anderen sagen, an der tiefsten Stelle und so weiter.<br />

Frag drei Fischer nach ihrer Meinung, und du erhältst<br />

drei verschiedene Antworten. Frag drei Eisfischer,<br />

und du erhältst mindestens vier. Ich persönlich<br />

fische gerne dort, wo mir die Sonne ins Gesicht<br />

scheint.» Sagt’s, schmunzelt und blickt Richtung<br />

Rico, der immer noch im Schatten ausharrt. «Ständig<br />

von Eisloch zu Eisloch zu wechseln, halte ich für<br />

keine gute Taktik. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht,<br />

dass die Fische häufig dort beissen, wo es sich<br />

der Fischer nicht allzu gemütlich machen kann», ruft<br />

dieser zurück.<br />

Wie aufs Stichwort schaltet sich jetzt auch Florian<br />

im Liegestuhl wieder in die Diskussion ein. Mit Taten<br />

statt Worten: Seine Seeforelle ist der zweite Fang des<br />

Tages und auch der letzte. Denn inzwischen liegt der<br />

ganze See im Schatten, und es ist empfindlich kühl<br />

geworden. Rico nimmt es, ganz seiner Profession entsprechend,<br />

«sportlich»: «Beim Eisfischen gehört das<br />

Scheitern dazu. Dann ist der nächste Erfolg umso<br />

schöner.» Matthias Bill<br />

Was macht ein Stausee im Winter?<br />

Nicht ganz so still und starr<br />

Bei genauem<br />

Hinhören hätten<br />

unsere drei Fischer<br />

in der Nähe<br />

der Staumauer ein<br />

dumpfes Knacken<br />

im Eis registrieren<br />

können. Denn<br />

Durchschnittlicher Füllungsgrad der Schweizer<br />

Speicherseen im Jahresverlauf (Quelle: BFE)<br />

ganz so still und starr, wie es für sie den Anschein<br />

machte, lag der Stausee Garichti an diesem schönen<br />

Wintertag nicht da. Der Grund: Auch an diesem Tag<br />

floss über den Druckstollen des Stausees Wasser zur<br />

Stromerzeugung ab, und der Seespiegel samt Eisdecke<br />

senkte sich unbemerkt.<br />

Bis zum Ende des Winters leeren sich die<br />

Schweizer Stauseen fast vollständig (siehe Abbildung).<br />

Einerseits weil der grösste Teil des Wassers in<br />

Schnee und Eis gebunden ist, andererseits weil wir<br />

in der kalten und dunklen Jahreszeit mehr Strom<br />

für Heizung und Beleuchtung brauchen. Durch das<br />

stetige Absinken kommt es an den Ufern von<br />

gefrorenen Stauseen mit der Zeit zu sichtbaren<br />

Rissen in der Eisdecke. Im Sommer mit der<br />

Schnee- und Gletscherschmelze sowie den starken<br />

Niederschlägen füllen sich die Stauseen wieder.

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