Download - Wasserwerke Zug AG
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Der Stausee Garichti ist ab Mitte Januar für das Fischen freigegeben. Die Eisschicht ist so dick, dass Martin und<br />
Florian (v.l.) richtig ins Schwitzen kommen, bevor sie zusammen mit Rico an einem Eisloch Platz nehmen können.<br />
«Ständig von Eisloch zu<br />
Eisloch zu wechseln,<br />
halte ich für keine gute<br />
Taktik.»<br />
Rico Schneider<br />
Feingefühl lässt man die Handschuhe am besten weg.<br />
An einem sonnigen Tag wie heute kein Problem. «Aber<br />
eincremen nicht vergessen», mahnt Rico, in dieser<br />
Hinsicht offensichtlich ein «gebranntes» Kind.<br />
«Ich persönlich fische<br />
gerne dort, wo mir<br />
die Sonne ins Gesicht<br />
scheint.»<br />
Martin Meier<br />
Stein, Paketschnur, Antenne<br />
Ohne Handschuhe lassen sich natürlich auch die Köder<br />
besser aufziehen. Eine feinmotorische Herausforderung,<br />
die Rico, der Bewegungsmensch und Sportlehrer,<br />
in aller Seelenruhe meistert. Als Kind war sein Bewegungsdrang<br />
eher ein Problem. «Ruhig war ich eigentlich<br />
nur am See beim Fischen.»<br />
Damals bestand<br />
seine Ausrüstung aus der<br />
Antenne von Papis Auto, einer<br />
Paketschnur und einem<br />
Stein. Heute probiert er gerne<br />
die neusten technischen<br />
Entwicklungen aus. Zum<br />
Beispiel neuartige Gummiköder<br />
aus Japan, die beim Absenken der Schnur eine<br />
perfekte Imitation von Beutefischen abgeben.<br />
Im Gegensatz zu Rico hat Florian mit den neusten<br />
Innovationen aus dem Fischereibedarf wenig am Hut.<br />
Der Gartenbauer gilt bei seinen Kameraden eher als<br />
konservativer Fischer. Aber vielleicht liegt das auch an<br />
seinem gemütlichen Naturell. Während sich die beiden<br />
anderen auf Schlitten und Campingstuhl gesetzt<br />
haben, hat er es sich in einem Liegestuhl bequem gemacht.<br />
«Der hat die Ruhe weg», stichelt Martin, «kein<br />
Wunder, bestimmt hat er den Seegrund vorher wieder<br />
mit dem Echolot sondiert.» Und tatsächlich, ganz verwehren<br />
gegenüber neuen Technologien will sich Florian<br />
scheinbar doch nicht. «Der See ist hier 17 Meter tief,<br />
und ich habe an dieser Stelle deutliche Bewegungssignale<br />
erhalten», offenbart er seine Erkenntnisse.<br />
Mit Lowtech statt Hightech entfernt Martin ein Loch<br />
weiter derweil kleine Eisstückchen: «Ziemlich schnell<br />
bildet sich an der Wasseroberfläche wieder eine dünne<br />
Eisschicht, die die Schnur angreift. Und mit dem Spätzlisieb<br />
meiner Frau geht das Abschöpfen einfach am<br />
besten», gesteht er diebisch. Sie dürfte sich einiges gewohnt<br />
sein, denn das Fischen spielt eine grosse Rolle<br />
im Leben des diplomierten Pflegefachmanns. «Unsere<br />
Familienferien gehen meistens irgendwohin, wo es<br />
Fischgewässer oder zumindest einen Hafen hat», gibt<br />
er zu. «Aber vielleicht klappt’s ja bald mal mit Kanada,<br />
da hätten alle etwas davon.» Umso mehr, als ihm sein<br />
zweijähriger Sohn schon nacheifert. Martin selbst kam<br />
nicht so früh zum Fischen, denn sein Vater konnte damit<br />
nichts anfangen. Trotzdem kaufte er ihm die erste<br />
Rute – aus dem Versandkatalog. Mit einem Zustupf<br />
vom Gotti im Sack liess er sich beim nächsten Kauf beraten.<br />
Da war Martin acht. Der erste Egli biss mit zwölf.<br />
Schrittmuster im Schnee<br />
Mittlerweile sieht die Schneedecke auf dem See aus<br />
der Vogelperspektive aus wie ein Schnittmuster. Wohl