Impressions 74 - Druckmarkt

INHALT | EDITORIAL
Cleverer Schachzug
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Inhaltsverzeichnis
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Markt & Zahlen
Portal
Branchengrößen bündeln ihre Kräfte
Nachrichten
Heidelberg steigert Profitibalität
Gute Stimmung bei den Ausstellern und
Besuchern in Sinsheim
Menschen & Karrieren
Die ›neue Kodak‹ ist am Start
Rollenoffsetmarkt schmiert weiter ab
Veränderung und Risikobereitschaft sind
entscheidend
Print & Finishing
Ein starkes Commitment für Print
Nachrichten
Achtfarben erweitert die Kapazität
Verlängerter Maschineneinsatz
Flaschenhals beseitigt
Flugsicherheit dank zwei Xeikon 8500
Schweizer Bogenoffset-Tag
Termine, Bildung & Events
Terminkalender
Nachrichten
Seminare & Veranstaltungen
Business to Business
Impressum
So ruhig, fast schon lethargisch, wie sich das Jahr 2013 aus Branchensicht
dahinschleppte, umso stürmischer ist es jetzt im Herbst geworden. Plötzlich
häufen sich die Nachrichten, die in ihren Dimensionen noch längst nicht ab -
sehbar sind. Nur ein paar Schlagworte: Neustart für Kodak unter völlig neuen
Vorzeichen (wir berichten auf Seite 14), Landa verspätet sich mit seiner
Technologie (was viele erwartet haben) und lässt die Maschinen bei Komori
bauen, die Verkäufe im Rollenoffset-Maschinenbau schmieren weiter ab
(siehe Seite 16), Koenig & Bauer reduziert seine Erwartungen bei Umsatz und
Ergebnis (KBA wird entsprechende Zahlen nächste Woche veröffentlichen),
Heidelberg erholt sich finanziell und geht mit Fujifilm eine Partnerschaft ein
(siehe Seite 6).
Da spekulierte alle Welt, dass KBA und Heidelberg in der einen oder anderen
Form miteinander kooperieren könnten und nun geht Heidelberg stattdessen
mit Fujifilm eine laut Firmeninformation ›umfassende Allianz‹ ein. Für uns
ein cleverer Schachzug, der fast schon Sensations-Charakter hat, weil damit
der gesamte Markt durcheinander gewirbelt werden könnte.
Auch wenn in der Meldung der gemeinsame Bau von Digitaldruckmaschinen
besonders in den Vordergrund gestellt wird, lässt der Hinweis darauf, dass
sich die beiden Partner auch in der Druckvorstufe gegenseitigen Zugang zu
den jeweiligen Technologien eröffnen, aufhorchen. Da geht es wohl weniger
um Software oder Workflows, sondern um Hardware. Heidelberg beispielsweise
hat eine eigene Produktion für CtP-Systeme (Fujifilm kauft seine Sys -
teme bei Screen ein), Fujifilm hat eine beachtliche Produktionskapazität für
Druckplatten, die Heidelberg bisher bei Agfa, Fuji, Kodak & Co. für sein
Saphira-Programm kaufte. Fujifilm produziert zudem Klebstoffe, Lacke und
Druck saalbedarf, was ebenfalls ins Programm mit den Consumables passen
könnte und hat schließlich Zugang zu verschiedenen Inkjet-Technologien.
Darü ber hinaus hält Fujifilm die Mehrheit von 75% am Digitaldruckmaschinenhersteller
FujiXerox, dessen Produkte hierzulande von Xerox vertrieben
werden. Heidelberg wiederum baut Bogenoffsetmaschinen und Maschinen
für die Weiterverarbeitung, das Finishing und den Verpackungsmarkt.
Sieht man also einmal vom Bau von Akzidenz- und Zeitungsrollenoffsetmaschinen
ab (einem Markt, in dem ja offensichtlich kein Geld mehr zu verdienen
ist), haben die beiden Unternehmen alles zu bieten, was in der Branche
an Software, Hardware, Maschinen, Gerät und Verbrauchsmaterial benötigt
wird. Und wenn Fujifilm und Heidelberg nunmehr von ihrer jeweiligen
Marktmacht Gebrauch machen, könnte das für einige Wettbewerber und
Händler unangenehm werden. Aber warten wir ab.
Ihre Druckmarkt-Redaktion
Klaus-Peter und Julius Nicolay
DRUCKMARKT impressions 74 W 8. November 2013 W 3