HRRS-Festgabe für Gerhard Fezer zum 70 ... - hrr-strafrecht.de
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VI Vorwort<br />
Sein Eintreten <strong>für</strong> die schützen<strong>de</strong>n Formen zieht sich wie ein roter Fa<strong>de</strong>n<br />
durch diese Arbeiten. In einer Zeit, in <strong>de</strong>r alles abwägbar zu wer<strong>de</strong>n scheint<br />
und Aussagen über rechtliche Grenzen <strong>strafrecht</strong>licher Ermittlungen und<br />
Limitierungen <strong>de</strong>r Verteidigungsrechte oft im Ungefähren bleiben, heben<br />
sich diese Abhandlungen wohltuend ab und machen Mut, Rechtswidriges<br />
ohne Umschweife auch als solches zu benennen und <strong>de</strong>n Staat nicht durch<br />
artifizielle Rechtmäßigkeitshypothesen o<strong>de</strong>r Funktionalitätserwägungen<br />
von <strong>de</strong>n Folgen seines Fehlverhaltens freizuhalten. Vor allem durch sein<br />
noch heute maßgebliches Lehrwerk <strong>zum</strong> Strafprozessrecht und durch zahlreiche<br />
konzise Beiträge und Anmerkungen hat <strong>de</strong>r Jubilar über seine Lehrtätigkeit<br />
an <strong>de</strong>r Hamburger Universität hinaus Studieren<strong>de</strong> und Praktiker<br />
gleichermaßen dazu angeleitet, die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Strafprozessrechts<br />
ernst zu nehmen und sich ihrer als einem persönlichen Anliegen anzunehmen.<br />
Dass es <strong>de</strong>n Ausführungen <strong>Gerhard</strong> <strong>Fezer</strong>s dabei nie am Augenmaß mangelt,<br />
beeindruckt zusätzlich, ist doch gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>ssen Entwicklung <strong>für</strong> viele Wissenschaftler<br />
ein langwieriger schmerzhafter Prozess. Nicht nur in dieser<br />
Hinsicht hat sich <strong>de</strong>r Jubilar auch einiger <strong>de</strong>r Autoren frühzeitig angenommen<br />
und mit mil<strong>de</strong>r Strenge die Häutungsprozesse seiner Assistenten und<br />
Doktoran<strong>de</strong>n begleitet. Auch in punkto Strukturierung wissenschaftlicher<br />
Arbeiten und ihrer sprachlichen Umsetzung hat so mancher schwere Stun<strong>de</strong>n<br />
hinter sich. Sinnverschleiern<strong>de</strong> Geschwätzigkeit ist ihm ein Graus. Seinen<br />
Stil kennzeichnen vielmehr sprachliche Schärfe und unprätentiöse<br />
Sachlichkeit.<br />
Es sind freilich nicht allein diese gelebten Standards, die Orientierung geben.<br />
Ohne Würdigung <strong>de</strong>r menschlichen Seite bliebe das Bild unvollständig.<br />
Zu betonen sind hier seine persönliche Integrität und Zuverlässigkeit<br />
gepaart mit trocken-hintergründigem Humor, <strong>de</strong>r so Manchem einen Spitznamen<br />
aus <strong>de</strong>r griechischen Mythologie bescherte. In <strong>de</strong>r <strong>für</strong>sorglichen<br />
För<strong>de</strong>rung, die er ihm anvertrauten Wissenschaftlern gleichermaßen aus