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Gesellschaft Nachrichten für Mitglieder ... - Goetheanum

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8 | Jahresbericht 2012/2013<br />

| Anthroposophie weltweit Nr. 3/13<br />

ó Freie Hochschule <strong>für</strong> Geisteswissenschaft<br />

Sektion <strong>für</strong> Bildende Künste<br />

Das Wesen des Willens<br />

Die Sektion <strong>für</strong> Bildende Künste befindet<br />

sich weiterhin in einem aktiven Neubildeprozess<br />

und kann bereits auf eine kontinuierliche<br />

Arbeit zurückblicken. Mit ‹Willen›<br />

ist ein Forschungsgebiet bestimmt.<br />

Sebastian Jüngel: Was bildet den inhaltlichen<br />

Schwerpunkt Ihrer Arbeit?<br />

Rik ten Cate: Das Wesen des Willens, und<br />

zwar im Menschen und in der Kunst. Dabei<br />

gehen wir von den Hochschulinhalten aus,<br />

zuletzt bezüglich der Mantren der zweiten<br />

und vierten Klassenstunde.<br />

Jüngel: Was führte Sie zu diesem Thema?<br />

Ten Cate: Wir haben es aus verschiedenen<br />

Gründen gewählt: Für uns Künstler (und<br />

natürlich auch andere Menschen) ist der<br />

Wille das Instrument, das wir am meisten<br />

brauchen, damit eine Farbe auf die Leinwand<br />

und ein Klumpen Ton in die Form<br />

kommt. Um tote Materie ins Leben, in Bewegung<br />

zu bringen, braucht es Willen. Wir<br />

fragen uns also, was Materie eigentlich will:<br />

Was will ein Stein? Was will Beton? Was will<br />

ein Glasfenster? Wie lässt sich Silizium verwandeln,<br />

damit es als Fenster Licht durchlässt?<br />

Wie verbinden sich Metalle zu Bronze?<br />

Wie opfern sich Pflanzen, damit man<br />

aus ihren Substanzen malen kann? Und<br />

wie soll sich der menschliche Willen so richten,<br />

dass es gelingt, die Materie zur Kunst<br />

zu gestalten? Darüber hinaus müssen wir<br />

unseren Willen einsetzen, um der Sektion<br />

<strong>für</strong> Bildende Künste eine Gestalt zu geben.<br />

Jüngel: Wie werden Sie dabei vorgehen?<br />

Ten Cate: Wir laden Menschen zu unseren<br />

Zusammenkünften an Himmelfahrt und<br />

im November ein, Vorträge zu halten und<br />

Arbeitsgruppen anzubieten.<br />

Zusammenarbeit der Kunstsektionen<br />

Jüngel: Welche Vorhaben haben Sie?<br />

Ten Cate: Wir werden den Impuls von Himmelfahrt<br />

2012, als 80 Künstlerinnen und<br />

Künstler im <strong>Goetheanum</strong> ihre Werke ausstellten,<br />

2013 wiederholen. Ob dann wie der<br />

so viele kommen werden, wissen wir natürlich<br />

noch nicht.<br />

Im Bereich der Publizistik haben wir Weihnachten<br />

2012 die Probenummer eines Sektionsberichts<br />

auf Englisch und Deutsch<br />

herausgegeben. Darüber hinaus freuen wir<br />

uns, dass die Zeitschrift ‹Stil› auch nach<br />

Übergabe der Veranwortung von Wilhelm<br />

Oberhuber an Michael Kurtz weiterhin <strong>für</strong><br />

unsere Fragestellungen zur Verfügung<br />

steht. Denn es ist uns ein Anliegen, mit den<br />

anderen Kunstsektionen zusammenzuarbeiten.<br />

Es gab eine erste Besprechung mit<br />

der Sektion <strong>für</strong> Schöne Wissenschaften,<br />

der Sektion <strong>für</strong> Redende und Musizierende<br />

Künste sowie mit der Jugendsektion.<br />

Seitens der Sektion <strong>für</strong> Bildende Künste<br />

ging zudem ein Auftrag an Barbara<br />

Schnetzler und Steffen Marreel, aus dem<br />

abgestorbenen Birnbaum am <strong>Goetheanum</strong><br />

– einem ‹Zeitzeugen› des Brandes<br />

1922/23 – eine Plastik zu schnitzen. Am 12.<br />

Februar wurde sie aufgestellt.<br />

Jüngel: Wo ‹hakt› es?<br />

Ten Cate: Wir brauchen Räume, in denen<br />

wir künstlerisch arbeiten können. Inzwischen<br />

hat Thorwald Thiersch wieder einen<br />

einrichten können – wir hatten einmal drei<br />

Räume. Es gibt keinen Raum <strong>für</strong>s Bildhauen;<br />

Schnetzler und Marreel mussten ins<br />

Kulissenlager ausweichen. Darüber hinaus<br />

brauchen wir Raum, wo Kunst nicht nur<br />

ausgeübt, sondern auch erforscht wird.<br />

Räume <strong>für</strong> die Bildenden Künste<br />

Jüngel: Welche Aufgaben sehen Sie <strong>für</strong> die<br />

Gestalt der Sektion?<br />

Ten Cate: An Himmelfahrt 2012 entschieden<br />

wir uns, längstens bis Himmelfahrt<br />

2014 einen Koordinator mit Sektionsrat zu<br />

haben. Sie treffen sich alle zwei Monate.<br />

Die Frage ist, inwieweit wir Zeit und Kraft<br />

haben, das zu leisten. Denn wir versuchen,<br />

die Sektion wenigstens ein Mal im Monat<br />

in der Goethenaum-Leitung zu vertreten.<br />

Und wir wollen weiterhin in einer öffentlichen<br />

Tagung an Himmelfahrt und im November<br />

in einer Tagung <strong>für</strong> Hochschulmitglieder<br />

zusammenkommen. Es gilt also, einen<br />

Weg zu finden, die Sektion mit den zur<br />

Verfügung stehenden Menschen und Kräften<br />

lebendig zu halten. Außerdem sind wir<br />

mit Fragen befasst, die nicht genügend beantwortet<br />

werden können – und das sind<br />

keine Kleinigkeiten. Etwa das Gespräch<br />

über den Standort des Menschheitsrepräsentanten.<br />

Oder die Gestaltung des Gruppenraums.<br />

Oder Kontakte zu Ausbildungsstätten,<br />

die Sektionsinitiativen in verschiedenen<br />

Ländern. Es gibt noch viel zu tun!<br />

Jüngel: Was sorgt Sie dabei?<br />

Ten Cate: Dass wir moderne Führungsformen<br />

<strong>für</strong> eine Sektion am <strong>Goetheanum</strong> finden.<br />

Noch sind wir nicht da, wo wir sein<br />

könnten. Meine Hoffnung dabei ist, dass<br />

wir nicht in alte Strukturen zurückfallen.<br />

Ungeduld und Zeitdruck helfen uns jedenfalls<br />

nicht weiter. Aber wir sind ständig daran,<br />

jeden Tag denke ich an diese Aufgabe.<br />

Rik ten Cate ist Koordinator der Sektion <strong>für</strong><br />

Bildende Künste.<br />

Sektion <strong>für</strong><br />

Redende und Musizierende Künste<br />

Erneuerung der Künste<br />

Die Fragestellung, die in der Sektion im<br />

Hintergrund <strong>für</strong> alles Tun gegenwärtig ist,<br />

ist die des Urquells <strong>für</strong> die Erneuerung und<br />

Durchgeistigung der Künste.<br />

Für die Eurythmie begann das Jahr 2012<br />

mit dem von Dorothea Mier gehaltenen<br />

Toneurythmiekurs; es wurde durch eine<br />

Kursreihe mit Werner Barfod, Ute Medebach<br />

und Ursula Ziegenbein fortgesetzt<br />

(2013 wird sie erweitert und weitergeführt).<br />

Der Verbund der Eurythmieausbildungen<br />

verantwortet Ausbildungsfragen innerhalb<br />

der Sektion. Qualitäten der eurythmischen<br />

Fähigkeitsbildung <strong>für</strong> die zukünftigen<br />

Aufgabenstellungen werden gemeinsam<br />

erarbeitet. Der Kreis trifft sich<br />

zweimal jährlich zur Beratung und zum<br />

fachlich-eurythmischen Austausch.<br />

Der Sektionskreis <strong>für</strong> Eurythmie im<br />

so zialen Bereich arbeitet intensiv an Fragestellungen<br />

des Erwachens auf verschiedenen<br />

Ebenen: Augenblick und Dauer,<br />

Präsenzforderung–Vertrauen. Wolf-Ulrich<br />

Klünker arbeitet mit.<br />

Im Juni trafen sich 120 neu ausgebildete<br />

Eurythmist/innen aus aller Welt. So verschieden<br />

kann Eurythmie sein – großes<br />

Staunen und gegenseitiger Wunsch, die<br />

Impulse des anderen zu erkennen.<br />

Mit der Tagung zu 100 Jahre Eurythmie<br />

wurden Vergangenheit, Gegenwart und<br />

Zukunft der eurythmischen Kunst durch<br />

Vorträge, eine Ausstellung und viele künstlerische<br />

Darbietungen <strong>für</strong> ein großes Publikum<br />

zum Erlebnis.<br />

Neue Mitarbeiterin<br />

im Bereich Sprachgestaltung<br />

Der Sektionskreis Figurenspiel arbeitet<br />

in Tagungen an verschiedenen Aspekten<br />

des Humors <strong>für</strong> die künstlerische Gestaltung.<br />

Zusätzlich zu den durch Jahre aufgebauten<br />

Musik-Sektionstagen wurde die<br />

anthroposophisch inspirierte Gesangskunst<br />

durch eine internationale Tagung einem<br />

breiten Publikum zugänglich gemacht.<br />

Für den Fachbereich Sprachgestaltung<br />

und Schauspiel konnte die Sektion Silke<br />

Kollewijn als neue Mitarbeiterin gewinnen.<br />

Eine künstlerische Sprachgestalter/innen-<br />

Tagung fand von 1. bis 3. März 2013<br />

statt. | Margrethe Solstad, Leiterin der<br />

Sektion <strong>für</strong> Redende und Musizierende Künste

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