Gesellschaft Nachrichten für Mitglieder ... - Goetheanum

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13.01.2014 Aufrufe

10 | Jahresbericht 2012/2013 | Anthroposophie weltweit Nr. 3/13 ó Goetheanum Goetheanum-Bühne: Gesamtprogramm Fokus mit Vielfalt Für die Goetheanum-Bühne stellten 2012 die Aufführungen der Mysteriendramen Rudolf Steiners und der Repertoireaufbau der Goetheanum-Eurythmie-Bühne den Fokus dar. Hinzu kamen Gastspiele: Eurythmie, Schauspiel und Konzerte. I nsgesamt haben rund 1300 Menschen die beiden Mysteriendramenzyklen im Sommer und an Weihnachten gesehen. Die Dramen finden großen Anklang, nicht zuletzt aufgrund einer Reisefassung, die in Arbeitszentren in Deutschland gezeigt wurde. Diese ‹Abstecher› werden 2013 und 2014 weitergeführt. Im Sommer 2013 werden wir die Mysteriendramen das letzte Mal vor der Sanierung der Großen Bühne im Goetheanum haben (mit Übersetzung ins Englische, Französische, Spanische). Dass sie nach der Sanierung wiederkommen, wird bereits erwogen. Dabei hat uns natürlich die Bühnenrenovation selbst, die im Oktober beginnen wird, das ganze Jahr über beschäftigt. Viele Vorarbeiten sind dafür nötig. Die Eurythmie-Bühne wird ihr Repertoire weiter ausbauen und in größeren und kleineren Aufführungen zeigen, darüber. Eine Besonderheit sind die Fensterworte mit vielen Zuzügern aus der Umgebung. Verschiedene Schauspieler führten und führen ‹Der Antichrist› und ‹Hieram und Salomo› von Albert Steffen und ‹Der Parasit› von Friedrich Schiller auf. Ab Herbst 2013 wollen die Schauspieler vom Mysteriendramen-Ensemble Johann Wolfgang Goethes ‹Faust› als Lesung in verschiedenen Besetzungen darbieten, auch um einen inhaltlichen Vorgeschmack auf die zukünftige Inszenierung zu bekommen. Wir wollen das Jahresprogramm vielfältig halten: Daher kam Clown Dimitri mit verschiedenen seiner Programme ans Goetheanum, ‹Momo› nach Michael Ende wird als Eurythmie-Gastspiel im Frühling und Sommer 2013 bei uns sein, ebenso das Eurythmietheater ‹Der kleine Muck› und die Theaterinitiative ‹TheaterTotal› aus Bochum. In der Sparte Musik haben wir immer wieder schöne Konzerte. Besonders hervorheben möchte ich die Jungen Symphoniker aus Basel, die im September 2013 das zweite Konzert am Goetheanum spielen werden, und Liederabende. Der Pianist Hris to Kazakov wird zudem über die nächsten zwei Jahre alle Beethoven-Sonaten spielen. | Nils Frischknecht, Geschäftsführer der Goetheanum-Bühne Goetheanum-Bühne: Mysteriendramen Vor Ort und auf Reisen Die Mysteriendramen Rudolf Steiners wurden auch 2012 als Gesamtinszenierung sowie in Form einzelner Szenen unter dem Namen ‹Mysteriendramen hautnah› unter der Leitung von Gioia Falk und Christian Peter aufgeführt. Es schien ein Wunder, dass trotz der Krankheitsfälle wir versprengten Schauspieler und Eurythmisten diese Aufführungen an Weihnachten 2012 bewältigt haben. Doch zur Aufführung gehörten nicht nur wir Darsteller, sondern auch die Techniker, Beleuchter, Musiker, die Mitarbeitenden in Administration und Ticketverkauf, die Vortragenden und die Simultanübersetzer. Und ich meine Sie: unsere Zuschauer, die Sie – oft zum wiederholten Male – gekommen sind, um mit uns dieses große Projekt zu verwirklichen! Im Herbst waren wir mit dem ersten Drama in Mannheim und mit dem dritten in Stuttgart. Diese Gastspiele und unsere Zusammenarbeit im Initiativkreis Mysteriendramen halten uns einander warm. Warme, dezente Dankbarkeit Dazu kommen die Begegnungen mit Ihnen. Am Silvesterabend, nach dem vierten Drama, gab es Gelegenheit, gemeinsam in der Schreinerei zu essen. Es gab Begegnungen mit der finnischen Gruppe und ihrem Übersetzer, erfüllt von warmer und dezenter Dankbarkeit. Die Schweden wünschten, mit den Schauspielern fotografiert zu werden. Das wollte auch die Delegation der Spanier. Eine ältere spanische Dame erzählte, dass sie vor zwei Jahren – ohne ein Wort zu verstehen – alle Dramen gesehen habe und tief berührt gewesen sei. Immer wieder das Wort ‹Corazon›. Von 23. bis 28. Juli 2013 werden wir zum letzten Mal vor dem Bühnenumbau alle vier Dramen spielen. Davor werden wir nach Wuppertal, Frankfurt und Öschelbronn reisen. Weitere Reisen sind für den Herbst geplant, so nach Mannheim, Stuttgart und München. Wir hoffen, dass dadurch auch diejenigen die Dramen sehen können, denen der Aufwand eines Dornach-Besuchs zu hoch ist. Wir sind froh, dass jeder von uns – wie unterschiedlich wir sein mögen, wie andersartig unser Zugang zur Kunst wie zur Anthroposophie auch ist – mit seinen besten Kräften zum Gelingen unserer Sache beiträgt. | Angelina Gazquez, Mitglied des Mysteriendramenensembles Goetheanum: Leitungsebene Quantität und Qualität der Begegnung Auf drei Ebenen ging es 2012/13 darum, die Qualität der Zusammenarbeit zu steigern. In der Leitungsebene betraf es die Beziehung vom Vorstand zur Weltgesellschaft und zu den Sektionsverantwortlichen. M onatlich nahmen die Generalsekretäre der Niederlande, der Schweiz und Deutschlands an den Vorstandssitzungen teil. Das Selbstverständnis, die Identität des Vorstandes ist damit eine andere geworden: An Entschlüssen sind von Beginn der Beratung an die Generalsekretäre beteiligt. In dieselbe Richtung neuer Kollegialität weist der Entschluss, die Goethe anum- Leitung zu bilden. Sektionsverantwortliche und Vorstand bilden auf Augenhöhe eine Leitungsgruppe, die für einzelne Aufgaben Verantwortliche delegiert. Auch wenn sich die Verantwortlichkeiten nur geringfügig verschoben haben, ist der Boden, auf dem Entscheidungen nun fallen, völlig anders. Gleichzeitig fand zum dritten Mal die Jahrestagung der Sektion für Landwirtschaft in neuer Art statt. Was vor drei Jahren als Konzept mit moderierten Kleingruppen (‹WorldCafés›) begann, ist nun Arbeitsinstrument geworden. Im intimen Rahmen bildet sich eine biografische Energie, die unbefangener und vertrauensvoller auf die Probleme schauen lässt. Ueli Hurter, der als Sektionsverantwortlicher diesen Wandel mit verantwortet, ist mit Seija Zimmermann auch Konferenzleiter der Goetheanum-Leitung. So konnten diese Erfahrungen aus der Landwirtschaftlichen Sektion in die Arbeit am Goetheanum fließen. Ein zweiter Inspirationsquell für Sozialformen sind die Mysteriendramen von Rudolf Steiner. Zwei weitere Zyklen wurden gespielt. Der Publikumsstrom lässt die Frage nicht verstummen, wie es möglich wird, fortwährende Aufführungen der Dramen zu ermöglichen. 2012 war auch die Quantität des Miteinanders erfreulich. Die pädagogischen und medizinischen Jahrestagungen trafen mit ihren Themen einen Nerv, sodass der Große Saal an seine Kapazitätsgrenzen kam. ‹Die Kunst des Guten Handelns› lautete das Thema der Sozialtherapeuten und Heilpädagogen – ein Thema, das als Stern über der kommenden Bewährungszeit der neuen Formen stehen möge. | Wolfgang Held

Jahresbericht 2012/2013 | 11 Anthroposophie weltweit Nr. 3/13 | ó Goetheanum Finanzbericht zur Jahresrechnung 2012 Bauprojekt bringt Dynamik in die Finanzen Im vergangenen Geschäftsjahr haben zunächst noch Paul Mackay als Schatzmeister und sein Assistent Hans Hasler das Budget erstellt und die Geschäfte geführt, bevor die Verantwortung ab April 2012 an Justus Wittich als Schatzmeister und die konkrete Arbeit an Walter Laubi als seinen Assistenten und Leiter der Finanzabteilung überging. Die Übergabe verlief reibungslos, hervorragend vorbereitet und begleitet von Hans Hasler (zum Teil von Finnland aus) und ist nicht zuletzt dem Einsatz und der Tüchtigkeit der Mitarbeiter in der Finanzabteilung zu verdanken (Sylvie Stürchler Krüsi, Stephan Frei und Frieder Sprich). Neben dem einmal jährlich nach der Generalversammlung stattfindenden Treffen der internationalen Schatzmeister habe ich einen Beraterkreis, den sogenannten ‹kleinen Schatzmeisterkreis›, gebeten, mich in den Aufgaben zu begleiten und die Finanzen am Goetheanum und in der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft als Weltgesellschaft zu spiegeln und zu befragen. Ihm gehören Daniel Håkanson (Banker und Schatzmeister für die dänische Landesgesellschaft), Rodim van Es (Unternehmensberater, Schatzmeister in den Niederlanden), Marc Desaules (Unternehmer, Schatzmeister in der Schweiz), Peter Krüger (Rechtsanwalt, Schatzmeister in Deutschland), Alexander Thiersch (Geschäftsführer der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland) und Paul Mackay an. Das Goetheanum-Bauprojekt bestimmte das Finanzjahr 2012 Das Jahr 2012 war von der finanziellen Seite her vor allem von den Vorbereitungen und der Spendensammlung für das große Goetheanum-Bauprojekt (technische Sanierung der Bühne, des Daches und der Betonaußenhaut) geprägt – immerhin mit 13,5 Millionen Franken ein Volumen fast in der Dimension eines ganzen Jahreshaushaltes. Dadurch kam eine erfreuliche Dynamik in den Finanzhaushalt des Goetheanum und es gab – in diesem Jahr – keine Probleme mit der Liquidität. Durch die sehr erfreuliche Spenden-Resonanz aus der Mitgliedschaft und einer unerwarteten Großspende aus der Schweiz konnte das erste finanzielle Etappenziel mit 5,1 Millionen Franken vorhandenem Baugeld bei Auftragserteilung im Januar 2013 erfüllt werden. Jetzt steht die große und offene Frage vor uns, ob wir bis zum Baubeginn am 1. Oktober 2013 die Marke von 9 Millionen Franken vorhandener Eigenmittel für das Bauprojekt wie vorgenommen erreichen können. Ich freue mich dabei immer über die besonderen Qualitäten der Spenden, wenn zum Beispiel aus der Weltgesellschaft eine Spende als Zeichen der Solidarität aus dem so weit entfernten Australien eintrifft. Aber natürlich genauso, wenn ein unmittelbarer Anwohner in Dornach sich mit einem nennenswerten Betrag bei seinem fast täglichen Blick auf das Goetheanum für diesen Bau einsetzt. Herzlichen Dank für Ihrer aller so großartige Mithilfe und Unterstützung! Zur Jahresrechnung 2012 Im Hinblick auf dieses im April 2012 endgültig angeschobene Projekt geriet notwendigerweise das sorgfältig geplante Budget für das letzte Jahr ein wenig durcheinander. Viele sonst frei dem Goetheanum zufließende Spenden (erhofft waren zwei Millionen Franken) wurden nun dem Bauprojekt gewidmet und standen nicht dem laufenden Haushalt zur Verfügung. Hinzu kam im Krisenjahr der Weleda – das zum Glück zuletzt positiv gemeistert werden konnte! – eine unerwartete Einschränkung von Projektaufträgen und Förderungen der Sektionen. Auch bereitet nach wie vor der gegenüber den anderen Währungen starke Franken einige Sorgen. Zwar ist die Summe der Beiträge in etwa gleich geblieben (bei leicht gesunkener Mitgliederzahl), doch sind wir noch weit davon entfernt, den gemeinsamen Beschluss aus den 90er-Jahren umzusetzen, dass jede Gruppe für jedes ihrer Mitglieder im Jahr 125 Franken pro Mitglied treuhänderisch einsammelt und an das Goetheanum weiterleitet. Für das Budget und den Hauhalt kam es da sehr gelegen, dass die großen pä dagogischen Tagungen, die Jubiläums- Eurythmie tagung im Sommer und die beiden Mysteriendramen-Zyklen sehr gut besucht waren und viele Menschen an das Goetheanum brachten. Gleichzeitig sind die Aufwendungen für die Mitarbeiter am Goetheanum in Folge von Einsparungen und auch krankheitsbedingt noch einmal um eine halbe Million Franken vermindert worden. Die im Budget berücksichtigten Aufgaben der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft und des Goetheanum konnten mit Hilfe der freien Spenden und eines größeren Teiles der eingegangenen Legate (insgesamt 1,4 Millionen Franken) aber alle wie geplant durchgeführt werden. Immerhin wurden aus dem Jahresergebnis 100 000 Franken zusätzlich für das Bauprojekt in die Rücklagen eingestellt, mit 180 000 Franken eine erste Instandsetzungsrücklage für die Goetheanum-Bauten eingerichtet, die in den Folgejahren langsam aufzubauen ist, und weitere Rücklagen für anstehende Projekte und Initiativen der Sektionen gebildet. Zuletzt wird praktisch eine ausgeglichene Jahresrechnung mit einem geringen Überschuss von 6564 Franken ausgewiesen, der den Eigenmitteln des Goetheanum zugeführt wird. Zur Bilanz 2012 Erfolgsrechnung wie Bilanz folgen auch in diesem Jahr der 2012 entwickelten Darstellungsform. Die Bilanzsumme hat sich um gut 2 Millionen Franken erhöht, was vor allem auf die Ansammlung von Baumitteln aus den eingegangenen Spenden, Baubriefen und Darlehen für das Goetheanum-Bauprojekt zurückzuführen ist. Ebenso sind die aktivierten Investitionen in Mitarbeiterwohnungen und erste Baukosten an dieser Bilanzsummen-Erhöhung beteiligt. Auf der Passivseite wachsen entsprechend die Rücklagen für den Bau und weitere Vorhaben, während Verbindlichkeiten und Verrechnungskosten aufgrund der guten Liquiditätslage deutlich verringert werden konnten. Ausblick 2013 Das Budget 2013 stellt im Laufe des Erstellungsprozesse im Grunde ein fortgeschriebenes Jahr 2012 unter Berücksichtigung der fehlenden oder hinzukommenden Sondereffekte dar. Noch nicht ganz deutlich ist für die einzelnen Bereiche, wie das Leben am Goetheanum ab dem 1. Oktober ohne Nutzung der Bühne und des Großen Saales durchzuführen sein wird. Die Goetheanum-Bühne selbst wird vermehrt auf Tournee gehen und den Grundstein- Saal wie die Schreinerei nutzen. Angesichts der wiederum erhofften und erwarteten Bauspenden sind die ‹Freien Spenden› sicherlich zu hoch angesetzt. Aber auch schon im letzten Jahr war dieser Spielraum von etwa zehn Prozent der Einnahmen, die zu Anfang des Jahres noch nicht gesichert sind, die Herausforderung für den Schatzmeister und die etwa 30 Kostenstellenverantwortlichen in den verschiedenen Sektionen und Bereichen des Goetheanum. Denn in einer freien Kultur-

10 | Jahresbericht 2012/2013<br />

| Anthroposophie weltweit Nr. 3/13<br />

ó <strong>Goetheanum</strong><br />

<strong>Goetheanum</strong>-Bühne: Gesamtprogramm<br />

Fokus mit Vielfalt<br />

Für die <strong>Goetheanum</strong>-Bühne stellten 2012<br />

die Aufführungen der Mysteriendramen<br />

Rudolf Steiners und der Repertoireaufbau<br />

der <strong>Goetheanum</strong>-Eurythmie-Bühne den<br />

Fokus dar. Hinzu kamen Gastspiele:<br />

Eurythmie, Schauspiel und Konzerte.<br />

I<br />

nsgesamt haben rund 1300 Menschen die<br />

beiden Mysteriendramenzyklen im Sommer<br />

und an Weihnachten gesehen. Die Dramen<br />

finden großen Anklang, nicht zuletzt<br />

aufgrund einer Reisefassung, die in Arbeitszentren<br />

in Deutschland gezeigt wurde. Diese<br />

‹Abstecher› werden 2013 und 2014 weitergeführt.<br />

Im Sommer 2013 werden wir die Mysteriendramen<br />

das letzte Mal vor der Sanierung<br />

der Großen Bühne im <strong>Goetheanum</strong><br />

haben (mit Übersetzung ins Englische, Französische,<br />

Spanische). Dass sie nach der Sanierung<br />

wiederkommen, wird bereits erwogen.<br />

Dabei hat uns natürlich die Bühnenrenovation<br />

selbst, die im Oktober beginnen<br />

wird, das ganze Jahr über beschäftigt. Viele<br />

Vorarbeiten sind da<strong>für</strong> nötig.<br />

Die Eurythmie-Bühne wird ihr Repertoire<br />

weiter ausbauen und in größeren und<br />

kleineren Aufführungen zeigen, darüber.<br />

Eine Besonderheit sind die Fensterworte<br />

mit vielen Zuzügern aus der Umgebung.<br />

Verschiedene Schauspieler führten und<br />

führen ‹Der Antichrist› und ‹Hieram und<br />

Salomo› von Albert Steffen und ‹Der Parasit›<br />

von Friedrich Schiller auf. Ab Herbst<br />

2013 wollen die Schauspieler vom Mysteriendramen-Ensemble<br />

Johann Wolfgang<br />

Goethes ‹Faust› als Lesung in verschiedenen<br />

Besetzungen darbieten, auch um einen<br />

inhaltlichen Vorgeschmack auf die<br />

zukünftige Inszenierung zu bekommen.<br />

Wir wollen das Jahresprogramm vielfältig<br />

halten: Daher kam Clown Dimitri mit verschiedenen<br />

seiner Programme ans <strong>Goetheanum</strong>,<br />

‹Momo› nach Michael Ende wird als<br />

Eurythmie-Gastspiel im Frühling und Sommer<br />

2013 bei uns sein, ebenso das Eurythmietheater<br />

‹Der kleine Muck› und die Theaterinitiative<br />

‹TheaterTotal› aus Bochum.<br />

In der Sparte Musik haben wir immer<br />

wieder schöne Konzerte. Besonders hervorheben<br />

möchte ich die Jungen Symphoniker<br />

aus Basel, die im September 2013 das<br />

zweite Konzert am <strong>Goetheanum</strong> spielen<br />

werden, und Liederabende. Der Pianist<br />

Hris to Kazakov wird zudem über die nächsten<br />

zwei Jahre alle Beethoven-Sonaten<br />

spielen. | Nils Frischknecht, Geschäftsführer<br />

der <strong>Goetheanum</strong>-Bühne<br />

<strong>Goetheanum</strong>-Bühne: Mysteriendramen<br />

Vor Ort und auf Reisen<br />

Die Mysteriendramen Rudolf Steiners<br />

wurden auch 2012 als Gesamtinszenierung<br />

sowie in Form einzelner Szenen unter dem<br />

Namen ‹Mysteriendramen hautnah› unter<br />

der Leitung von Gioia Falk und Christian<br />

Peter aufgeführt.<br />

Es schien ein Wunder, dass trotz der<br />

Krankheitsfälle wir versprengten Schauspieler<br />

und Eurythmisten diese Aufführungen<br />

an Weihnachten 2012 bewältigt haben.<br />

Doch zur Aufführung gehörten nicht<br />

nur wir Darsteller, sondern auch die Techniker,<br />

Beleuchter, Musiker, die Mitarbeitenden<br />

in Administration und Ticketverkauf,<br />

die Vortragenden und die Simultanübersetzer.<br />

Und ich meine Sie: unsere Zuschauer,<br />

die Sie – oft zum wiederholten Male –<br />

gekommen sind, um mit uns dieses große<br />

Projekt zu verwirklichen!<br />

Im Herbst waren wir mit dem ersten<br />

Drama in Mannheim und mit dem dritten<br />

in Stuttgart. Diese Gastspiele und unsere<br />

Zusammenarbeit im Initiativkreis Mysteriendramen<br />

halten uns einander warm.<br />

Warme, dezente Dankbarkeit<br />

Dazu kommen die Begegnungen mit Ihnen.<br />

Am Silvesterabend, nach dem vierten<br />

Drama, gab es Gelegenheit, gemeinsam in<br />

der Schreinerei zu essen. Es gab Begegnungen<br />

mit der finnischen Gruppe und ihrem<br />

Übersetzer, erfüllt von warmer und dezenter<br />

Dankbarkeit. Die Schweden wünschten,<br />

mit den Schauspielern fotografiert zu werden.<br />

Das wollte auch die Delegation der<br />

Spanier. Eine ältere spanische Dame erzählte,<br />

dass sie vor zwei Jahren – ohne ein<br />

Wort zu verstehen – alle Dramen gesehen<br />

habe und tief berührt gewesen sei. Immer<br />

wieder das Wort ‹Corazon›.<br />

Von 23. bis 28. Juli 2013 werden wir zum<br />

letzten Mal vor dem Bühnenumbau alle<br />

vier Dramen spielen. Davor werden wir<br />

nach Wuppertal, Frankfurt und Öschelbronn<br />

reisen. Weitere Reisen sind <strong>für</strong> den Herbst<br />

geplant, so nach Mannheim, Stuttgart und<br />

München. Wir hoffen, dass dadurch auch<br />

diejenigen die Dramen sehen können, denen<br />

der Aufwand eines Dornach-Besuchs<br />

zu hoch ist. Wir sind froh, dass jeder von uns<br />

– wie unterschiedlich wir sein mögen, wie<br />

andersartig unser Zugang zur Kunst wie<br />

zur Anthroposophie auch ist – mit seinen<br />

besten Kräften zum Gelingen unserer Sache<br />

beiträgt. | Angelina Gazquez, Mitglied<br />

des Mysteriendramenensembles<br />

<strong>Goetheanum</strong>: Leitungsebene<br />

Quantität und Qualität<br />

der Begegnung<br />

Auf drei Ebenen ging es 2012/13 darum, die<br />

Qualität der Zusammenarbeit zu steigern.<br />

In der Leitungsebene betraf es die Beziehung<br />

vom Vorstand zur Weltgesellschaft<br />

und zu den Sektionsverantwortlichen.<br />

M<br />

onatlich nahmen die Generalsekretäre<br />

der Niederlande, der Schweiz und<br />

Deutschlands an den Vorstandssitzungen<br />

teil. Das Selbstverständnis, die Identität des<br />

Vorstandes ist damit eine andere geworden:<br />

An Entschlüssen sind von Beginn der<br />

Beratung an die Generalsekretäre beteiligt.<br />

In dieselbe Richtung neuer Kollegialität<br />

weist der Entschluss, die Goethe anum-<br />

Leitung zu bilden. Sektionsverantwortliche<br />

und Vorstand bilden auf Augenhöhe eine<br />

Leitungsgruppe, die <strong>für</strong> einzelne Aufgaben<br />

Verantwortliche delegiert. Auch wenn sich<br />

die Verantwortlichkeiten nur geringfügig<br />

verschoben haben, ist der Boden, auf dem<br />

Entscheidungen nun fallen, völlig anders.<br />

Gleichzeitig fand zum dritten Mal die<br />

Jahrestagung der Sektion <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />

in neuer Art statt. Was vor drei Jahren<br />

als Konzept mit moderierten Kleingruppen<br />

(‹WorldCafés›) begann, ist nun<br />

Arbeitsinstrument geworden. Im intimen<br />

Rahmen bildet sich eine biografische Energie,<br />

die unbefangener und vertrauensvoller<br />

auf die Probleme schauen lässt. Ueli<br />

Hurter, der als Sektionsverantwortlicher<br />

diesen Wandel mit verantwortet, ist mit<br />

Seija Zimmermann auch Konferenzleiter<br />

der <strong>Goetheanum</strong>-Leitung. So konnten diese<br />

Erfahrungen aus der Landwirtschaftlichen<br />

Sektion in die Arbeit am <strong>Goetheanum</strong><br />

fließen.<br />

Ein zweiter Inspirationsquell <strong>für</strong> Sozialformen<br />

sind die Mysteriendramen von Rudolf<br />

Steiner. Zwei weitere Zyklen wurden<br />

gespielt. Der Publikumsstrom lässt die Frage<br />

nicht verstummen, wie es möglich wird,<br />

fortwährende Aufführungen der Dramen<br />

zu ermöglichen.<br />

2012 war auch die Quantität des Miteinanders<br />

erfreulich. Die pädagogischen<br />

und medizinischen Jahrestagungen trafen<br />

mit ihren Themen einen Nerv, sodass der<br />

Große Saal an seine Kapazitätsgrenzen<br />

kam. ‹Die Kunst des Guten Handelns› lautete<br />

das Thema der Sozialtherapeuten und<br />

Heilpädagogen – ein Thema, das als Stern<br />

über der kommenden Bewährungszeit der<br />

neuen Formen stehen möge. | Wolfgang<br />

Held

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