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Gesellschaft Nachrichten für Mitglieder ... - Goetheanum

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Allgemeine Anthroposophische<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>für</strong> <strong>Mitglieder</strong><br />

Anthroposophie weltweit 3/13<br />

Jahresbericht 2012/13<br />

ó Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong><br />

Editorial<br />

Allianzen <strong>für</strong> das Menschsein<br />

9. März 2013<br />

Anthroposophie weltweit Nr. 3<br />

Jahresbericht 2012/2013<br />

Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong><br />

Seite 1 Allianzen <strong>für</strong> das Menschsein<br />

Seite 11 Finanzbericht<br />

Seite 15 Adressen<br />

Anthroposophie in der Welt<br />

Seite 2 Welt: Jahresrückblick 2012<br />

Seite 3 FR: Generalsekretär René Becker<br />

Freie Hochschule<br />

<strong>für</strong> Geisteswissenschaft<br />

Seite 4 Allg. Anthroposophische Sektion:<br />

Fonds Kulturerbe Rudolf Steiner<br />

Seite 5 Pädagogische Sektion: Einwohnung<br />

des Geistigen im Erdenleben<br />

Seite 5 Sektion <strong>für</strong> Landwirtschaft:<br />

Kooperationsvermögen<br />

Seite 6 Medizinische Sektion: Ringen um<br />

die Anerkennung geistiger Realität<br />

Seite 7 Naturwissenschaftliche Sektion:<br />

Grenzphänomene des Stofflichen<br />

Seite 7 Mathematisch-Astronomische<br />

Sektion: Konstellationen<br />

Seite 8 Sektion <strong>für</strong> Bildende Künste:<br />

Das Wesen des Willens<br />

Seite 8 Sektion <strong>für</strong> Redende und<br />

Musizieren de Künste:<br />

Erneuerung der Künste<br />

Seite 9 Sektion <strong>für</strong> Schöne Wissenschaften:<br />

Entwicklungsbedingungen<br />

der Bewusstseinsseele<br />

Seite 9 Sektion <strong>für</strong> Sozialwissenschaften:<br />

Praktisch sozial<br />

Seite 9 Jugendsektion: Individuelle<br />

Fragen – gemeinsame Arbeit<br />

<strong>Goetheanum</strong><br />

Seite 2 Kommunikation am <strong>Goetheanum</strong><br />

Seite 10 Bühne: Gesamtprogramm,<br />

Bühne: Mysteriendramen<br />

Seite 10 Leitungsebene<br />

Die Sektion <strong>für</strong> Landwirtschaft eröffnete<br />

den Reigen der großen Tagungen 2013<br />

am <strong>Goetheanum</strong> mit über 600 Teilnehmenden<br />

aus aller Welt und dem Ziel, ‹Allianzen<br />

<strong>für</strong> unsere Erde› zu bilden. Zu Gast<br />

war mit einem Beitrag auch Maya Graf, die<br />

zur Zeit als Präsidentin des Schweizer Parlaments<br />

die höchste Schweizerin ist. Dies<br />

kann Bild da<strong>für</strong> sein, wie heute überall auf<br />

der Welt in den verschiedensten Lebensbereichen<br />

viele nach Tausenden zählende<br />

Menschen aus ihrer Begegnung oder Berührung<br />

mit dem Werk Rudolf Steiners<br />

ganz praktisch, aber doch in einem gemeinsamen<br />

Bewusstsein an der Veränderung<br />

des Lebens oder ihres sachlichen<br />

Feldes im Sinne von ‹mehr Mensch sein›<br />

wirken. Sie repräsentieren dabei in ihrem<br />

Tun und ihrer individuellen Bemühung den<br />

Freiheitsimpuls Rudolf Steiners und die<br />

Wirksamkeit der Anthroposophie in der<br />

Einbeziehung einer geistigen Dimension.<br />

Dabei gilt es, in den geistigen Richtungskämpfen<br />

der Gegenwart mehr als zuvor<br />

Allianzen mit anderen zu schließen, die in<br />

der Verantwortung <strong>für</strong> Mensch und Erde<br />

eines guten Willens sind.<br />

Eine Frage auch der Identität<br />

Die Sektionen am <strong>Goetheanum</strong> und<br />

ihre <strong>Mitglieder</strong> in einer weltweit zu denkenden<br />

Freien Hochschule <strong>für</strong> Geisteswissenschaft<br />

sind durch diese Wirksamkeit<br />

der Anthroposophie in der Welt mit<br />

zahlreichen Fragen konfrontiert. Sie suchen<br />

nach Lösungen und nach einem<br />

möglichst umfassenden Bewusstsein des<br />

jeweiligen Lebensgebietes (siehe die Beiträge<br />

in diesem Jahresbericht).<br />

Vor diesem Zusammenhang ist im letzten<br />

Jahr die Frage nach der Identität der<br />

Allgemeinen Anthroposophischen <strong>Gesellschaft</strong><br />

bearbeitet und durch Veröffentlichungen<br />

kontrovers diskutiert worden.<br />

Wie steht es angesichts der großen<br />

menschheitlichen Krisen um die Aufgabe<br />

der Anthroposophischen <strong>Gesellschaft</strong> im<br />

fortschreitenden 21. Jahrhundert? Und<br />

welches Verhältnis pflegen wir dabei zu<br />

Rudolf Steiner und seinem Werk?<br />

Diese Fragen bleiben <strong>für</strong> das jetzige Arbeitsjahr<br />

bestehen, werden aber ergänzt<br />

durch das Thema der Selbsterkenntnis des<br />

Menschen und seines Ich (‹Ich erkennet<br />

sich›) als Jahresthema 2013/14 – 100 Jahre<br />

nach der Grundsteinlegung des Ersten<br />

<strong>Goetheanum</strong>. Einen Einstieg dazu werden<br />

die Beiträge und Gespräche des Jahrestreffens<br />

der <strong>Mitglieder</strong> (mit Generalversammlung)<br />

von 22. bis 24. März 2013 am <strong>Goetheanum</strong><br />

bilden, gefolgt von der Ostertagung<br />

‹Es gebiert sich der Wille› und der Pfingsttagung<br />

‹Von den Quellen der Kunst. Die<br />

Bewusstseinsseele an der Schwelle›.<br />

Selbsterkenntnis in Gemeinschaft<br />

Zum letzten Mal vor der Schließung des<br />

Großen Saales wird es von 22. bis 28. Juli<br />

2013 – mit Beteiligung der <strong>Goetheanum</strong>-<br />

Leitung – einen Mysterien dramen-Zyklus<br />

geben, eine grandiose Möglichkeit, den<br />

Prozess der Selbsterkenntnis in Gemeinschaft<br />

und in Anschauung der dramatischen<br />

Bilder zu vollziehen. Nach einem<br />

Festakt zur Grundsteinlegung des Ersten<br />

<strong>Goetheanum</strong> am 20. September 2013<br />

möchte die Michaeli-Tagung möglichst<br />

viele tätig sein wollende <strong>Mitglieder</strong> von<br />

24. bis 29. September im <strong>Goetheanum</strong> versammeln,<br />

um gemeinsam auf die kommenden<br />

Aufgaben zu blicken.<br />

Die <strong>Goetheanum</strong>-Leitung freut sich auf<br />

ein interessantes Arbeitsjahr mit allen<br />

<strong>Mitglieder</strong>n und Interessenten. | Justus<br />

Wittich, Mitglied des Vorstands am <strong>Goetheanum</strong>


2 | Jahresbericht 2012/2013<br />

| Anthroposophie weltweit Nr. 3/13<br />

ó <strong>Goetheanum</strong><br />

Kommunikation am <strong>Goetheanum</strong><br />

Tag – Woche – Monat<br />

E<br />

nde Januar 2013 schloss das Pilotprojekt<br />

‹Startseite <strong>Goetheanum</strong>-Website› ab:<br />

Ein Großteil der Aktivitäten am <strong>Goetheanum</strong><br />

wird nun auf der Homepage abgebildet<br />

und laufend aktualisiert. Schon jetzt<br />

wird möglichst tagesaktuell berichtet<br />

(oder ein paar Tage nach einer Veranstaltung)<br />

und werden ‹offizielle› Mitteilungen<br />

vor ihrem Erscheinen im Print veröffentlicht.<br />

Wichtige kommende Veranstaltungen<br />

und Ereignisse <strong>für</strong> <strong>Mitglieder</strong> oder die<br />

Öffentlichkeit sind nahezu ‹auf einen Blick›<br />

zu erfassen.<br />

So kommuniziert das Goethe anum also<br />

täglich auf der Web site www.goethe<br />

anum.org (und gegebenenfalls über soziale<br />

Medien wie Facebook und Twitter),<br />

wöchentlich in der Wochenschrift ‹Das<br />

Goethe anum› und monatlich im <strong>Nachrichten</strong>blatt<br />

<strong>für</strong> <strong>Mitglieder</strong> ‹Anthroposophie<br />

weltweit›. Zusätzlich wird (wieder) über<br />

Medienmitteilungen von den Aktivitäten<br />

am <strong>Goetheanum</strong> informiert.<br />

Nun gilt es, das Potenzial dieser Kanäle<br />

weiter zu erschließen und sie aufeinander<br />

abzustimmen. Ein weiterer Schritt wird die<br />

Übersetzung der <strong>Nachrichten</strong> ins Englische<br />

sein. Offen ist, wie sich der Gratisdienst auf<br />

der Website finanzieren lässt beziehungsweise<br />

wie redaktionelle Leistungen im<br />

Print auch weiterhin als Kaufprodukt wertgeschätzt<br />

werden. | Sebastian Jüngel<br />

Impressum: Das <strong>Nachrichten</strong>blatt ‹Was in der Anthroposophischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> vorgeht – Anthroposophie<br />

weltweit› erscheint monatlich in deutscher und englischer<br />

Sprache als <strong>Mitglieder</strong>beilage der Wochenschrift<br />

‹Das <strong>Goetheanum</strong>› und wird zusätzlich von den<br />

anthroposophischen Landesgesellschaften verteilt, zum<br />

Teil eigenverantwortlich ergänzt mit landesspezifischen<br />

<strong>Nachrichten</strong>. • Herausgeber: Allgemeine Anthroposophische<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, vertreten durch Justus Wittich. •<br />

Redaktion: Sebastian Jüngel (verantwortlich <strong>für</strong> diese<br />

Ausgabe), Margot Saar (verantwortlich <strong>für</strong> die englischsprachige<br />

Ausgabe), Cornelia Friedrich, Wolfgang Held,<br />

Jonas von der Gathen und Philipp Tok. • Korrektur: Merle<br />

Rüdisser. • Adresse: Wochenschrift ‹Das <strong>Goetheanum</strong>›,<br />

Postfach, 4143 Dornach, Schweiz, Fax +41 61 706<br />

44 65, info@dasgoetheanum.ch. • Kor respondenten/<br />

<strong>Nachrichten</strong>agentur: Jürgen Vater (Schweden), News<br />

Network Anthroposophy (NNA). • Die aktive Unterstützung<br />

und Mitarbeit ist ausdrücklich erwünscht. • Abonnement:<br />

Wer ‹Anthropo sophie weltweit› beziehen<br />

möchte, wende sich bitte an die Anthroposophische<br />

<strong>Gesellschaft</strong> seines Landes oder bestelle es mit einem<br />

Abonnement der Wochenschrift ‹Das Goethe anum› (nur<br />

deutsch). Bei Unregelmäßigkeiten in der Zustellung<br />

wende man sich bitte an den Absender, der auf der Verpackung<br />

angegeben ist. • Druck: Birkhäuser+GBC, 4153<br />

Reinach, Schweiz. • Grafisches Gestaltungskonzept:<br />

Karl Lierl, DE–Unterföhring. • © 2013 Allgemeine Anthroposophische<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Dornach, Schweiz.<br />

ó Anthroposophie in der Welt<br />

Überblick<br />

Das Netz von Ich, Du und Wir<br />

Eine Reihe neuer Generalsekretär/inn/en und Landesvertreter/inne/n hat in den<br />

letzten Jahren ihre Arbeit begonnen. In der Art, wie sie ihre Aufgabe verstehen und<br />

ergreifen, zeigt sich, dass sie Exoterik und Esoterik als zwei Seiten derselben Medaille<br />

sehen.<br />

A<br />

rie van Ameringen gehört zu den<br />

Verantwortlichen unter den Generalsekretären<br />

und Landesvertretern, die erst<br />

kürzlich ihr Amt angetreten haben. Im Interview<br />

in ‹Anthroposophie weltweit› Nr.<br />

5/2012 betonte er, dass es in der anthroposophischen<br />

Arbeit auf dreierlei ankomme:<br />

Zum einen auf die innere meditativschöpferische<br />

Arbeit: «Anthroposophie<br />

als spi ritueller Weg ist nicht die Summe<br />

von Wissensinhalten.» Zweitens gehöre<br />

zur Anthroposophie<br />

die Begegnung<br />

der Menschen,<br />

die sich <strong>für</strong><br />

Geisteswissenschaft<br />

interessieren,<br />

über alle Generationen<br />

hinweg.<br />

Und drittens zähle<br />

die Beziehung zur<br />

Öffentlichkeit. Vor allem zum Jubiläumsjahr<br />

150 Jahre Rudolf Steiner seien hier<br />

neue Schritte gelungen. Es sind drei Bewegungen,<br />

die nicht nur ineinander verschlungen<br />

sind, sondern sich gegenseitig<br />

steigern können. Es ist die Bewegung zu<br />

sich selbst, zum Ich in der Meditation, zum<br />

Du in der Begegnung und zum großen Wir<br />

in der Kommunikation.<br />

Im Jahr 2012 gab es in zahlreichen anthroposophischen<br />

Landesgesellschaften<br />

neue Verantwortliche, und es ist interessant,<br />

dass diese drei skizzierten Aufgabenstellungen<br />

in jeweils unterschiedlicher Färbung<br />

immer wieder auftauchten: So betonte<br />

in derselben Ausgabe von ‹Anthroposophie<br />

weltweit› Marc Desaules, der<br />

nun die Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong> in<br />

der Schweiz vertritt, dass er sich «<strong>für</strong> Anthroposophie,<br />

jenseits des Privaten, als<br />

weltweiten Chor der Landesgesellschaften»<br />

einsetzen wolle. Hier gewinnt der<br />

Austausch des seelischen Lebens in der<br />

Mitgliedschaft seine größte Dimension,<br />

denn es geht um die Beziehung der verschiedenen<br />

Kulturen miteinander.<br />

Nach René Becker gilt es,<br />

die karmische Biodiversität<br />

innerhalb der<br />

Anthroposophischen <strong>Gesellschaft</strong><br />

aufrechtzuerhalten<br />

Anthroposophie als Brücke<br />

Jan Baker Finch und Peter Glasby, die<br />

nun Generalsekretäre von Australien sind,<br />

haben im Sommer 2012 die Tagung ‹Die<br />

Wiederentdeckung des heiligen Geheimnisses<br />

im Berufsleben› mit veranstaltet.<br />

Dabei ging es darum, die von Ameringen<br />

beschriebenen polaren Wege nach innen<br />

und außen im Alltagsleben zu verbinden.<br />

Glasby betonte, dass man heute lernen<br />

sollte, den Erfolg kleiner Schritte zu entdecken<br />

und ihn wertzuschätzen. Auch<br />

René Becker unterstrich bei seinem Amtsantritt<br />

als Generalsekretär in Frankreich<br />

das Miteinander in der Anthroposophischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, auch über die Generationen<br />

hinweg:<br />

«Sie [die nächsten<br />

Generationen]<br />

sollen ja ein Stück<br />

weiterkommen,<br />

als wir es bis jetzt<br />

geschafft haben.<br />

Wir sollten auf sie<br />

zugehen, sie fördern!»<br />

Kristina Lucia Parmentier, neue Generalsekretärin<br />

von Belgien, beschrieb eine<br />

übergeordnete Aufgabe der Begegnung:<br />

Anthroposophie könne den Graben zwischen<br />

Atheisten und religiös empfindenden<br />

Menschen überbrücken. Auch Aban<br />

Bana, die seit 2011 Landesvertreterin der<br />

Anthroposophischen <strong>Gesellschaft</strong> von Indien<br />

ist, betonte, dass zur anthroposophischen<br />

Arbeit sowohl Mut als auch Mitgefühl<br />

gehöre, und René Becker nannte<br />

gemäß seiner landwirtschaftlichen Perspektive<br />

die Aufgabe, die «karmische Biodiversität»<br />

innerhalb der Anthroposophischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> aufrechtzuerhalten.<br />

Bedeutung regionaler Treffen<br />

Um diese innere Vielfalt lebendig zu<br />

halten, haben regionale Treffen an Bedeutung<br />

gewonnen. So trafen sich an Pfingsten<br />

die Vorstände der nordischen Anthroposophischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en in Helsingør<br />

in Dänemark. Auf Anregung von Seija Zimmermann<br />

haben die Generalsekretäre eine<br />

‹nordische Woche› am <strong>Goetheanum</strong> <strong>für</strong><br />

den Sommer 2014 ins Auge gefasst. Im<br />

Sommer kamen Verantwortliche im pazifischen<br />

Raum in Australien zusammen,<br />

und auch die frankophonen Länder haben<br />

ein eigenes Treffen abgehalten, um an diesem<br />

dreifachen Netz von Ich-Du-Wir zu<br />

knüpfen. | Wolfgang Held


Jahresbericht 2012/2013 | 3<br />

Anthroposophie weltweit Nr. 3/13 |<br />

ó Anthroposophie in der Welt<br />

Frankreich<br />

Allianzen <strong>für</strong> den Geist<br />

In jedem Land findet Anthroposophie eine eigene Form der Verwirklichung mit besonderen<br />

Möglichkeiten und Hindernissen. René Becker, Generalsekretär der Anthroposophischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> in Frankreich, spricht mit der Haltung gegenüber Religiösität, Kindern<br />

und Jugendlichen und dem Stand der Anthroposophie im Land Aspekte Frankreichs an.<br />

Wolfgang Held: Nach einer Umfrage von<br />

‹Le Monde› empfinden sich in Frankreich<br />

nur 46 Prozent der Bevölkerung als religiös.<br />

Diese Zahl wird im Kommentar als extrem<br />

niedrig eingestuft. Teilen Sie diese Einschätzung?<br />

Rene Becker: Auf jeden Fall. Die Trennung<br />

von Kirche und Staat hat in Frankreich dazu<br />

geführt, dass Wörter wie ‹Priester› oder<br />

‹Esprit› stets mit der von der Kirche dominierten<br />

Vergangenheit verbunden werden.<br />

Früher galt Frankreich als die ‹fille aînée›,<br />

die älteste Tochter der Kirche, denn Frankreich<br />

war viele Jahrhunderte das Land, das<br />

Rom am nächsten stand und mit den meisten<br />

Kardinälen vertreten war.<br />

Zusammenschluss geistiger Minderheiten<br />

Held: Was bedeutet, dass nur drei Prozent<br />

der Bevölkerung protestantisch sind?<br />

Becker: Viele Protestanten leben zum Beispiel<br />

im Elsass oder in den Cévennes. Es<br />

ist eine Minorität. Und es ist kein Zufall,<br />

dass sich gerade im Elsass die Anthroposophie<br />

mit Schulen, Höfen und Arztpraxen<br />

gut entwickelt hat, während es in<br />

Lothringen, auch an der deutschen Grenze,<br />

kaum Demeter-Höfe und keine Waldorfschule<br />

gibt.<br />

Held: Welche Entwicklungen hat Frankreich<br />

bei dieser religiösen Ferne vor sich?<br />

Becker: Das Positive dieser Lage ist, dass<br />

sich jeder fragen muss, wie er sich zum<br />

Geis tigen stellen möchte. Die Franzosen<br />

lieben die Debatte. Jetzt darf jeder sagen,<br />

was er meint. Die individualisierte Seele ist<br />

so heimatlos und religionslos geworden.<br />

Das ist die Bewusstseinsseele. Aber in<br />

Frankreich spielt die Verstandesseele eine<br />

große Rolle; ihr muss vermutlich dieser Bewusstseinsschritt<br />

abgerungen werden.<br />

Es gibt jetzt mehrere ‹comité d'éthique›,<br />

um die Fragen unserer Zeit beantworten<br />

zu können. Wann beginnt das Leben? Darf<br />

eine Mutter das Kind einer anderen Mutter<br />

austragen? Die Orientierungslosigkeit ist<br />

groß, und geurteilt wird zumeist durch Gefühle.<br />

Es fehlen die geisteswissenschaftlichen<br />

Argumente. Gleichzeitig sind viele<br />

kleine spirituelle Bewegungen entstanden,<br />

die es allerdings schwer haben. Diese ‹spiritualités<br />

minoritaires› beginnen nun, sich<br />

zusammenzuschließen.<br />

Held: Die Landwirtschaftliche Sektion hat<br />

als Jahresthema ‹Allianzen <strong>für</strong> die Erde›.<br />

Wären in Frankreich ‹Allianzen <strong>für</strong> den<br />

Geist› denkbar?<br />

Becker: Auf jeden Fall. Aber bisher sind es<br />

Allianzen, um sich gegen die Unmöglichkeit<br />

zu verteidigen, über den Geist reden zu<br />

dürfen. Dies in positive Allianzen umzuwandeln,<br />

ist jetzt eine wichtige Aufgabe.<br />

Sterbebegleitung und Schutz des Lebens<br />

sind dabei die drängenden Fragen.<br />

Kinderliebe, Jugendarbeitslosigkeit<br />

Held: Frankreich hat mit die höchste Geburtenrate<br />

Europas, Deutschland die niedrigste.<br />

Warum ist das so?<br />

Becker: Da spielt etwas von der alten Seele<br />

Frankreichs hinein. Man liebt es, zusammenzusein:<br />

mit Essen, Feiern und mit Kindern.<br />

Es gibt eine gute Versorgung <strong>für</strong> die<br />

Zeit der Mutterschaft. Den deutschen Vorwurf<br />

‹Rabenmutter› kennt man in Frankreich<br />

nicht.<br />

Held: Der Kinderfülle steht die hohe Jugendarbeitslosigkeit<br />

von 25 Prozent gegenüber.<br />

Becker: Typisch französisch wurde die Intellektualität<br />

überbewertet. Jetzt gibt es<br />

ein Heer Diplomierter, <strong>für</strong> die wir keine Arbeit<br />

haben, aber keine Handwerker. In der<br />

Éducation nationale findet jetzt ein langsames<br />

Umdenken statt.<br />

Held: Wie entwickelt sich der Islam in<br />

Frankreich?<br />

Becker: Als vor 50 Jahren die erste Generation<br />

aus dem Maghreb kam, blieb sie im<br />

Hintergrund. Die zweite Generation möchte<br />

ihre religiöse Identität selbstbewusster<br />

leben – überall sieht man Moscheen – und<br />

will an den gesellschaftlichen Fragen teilnehmen,<br />

sie repräsentiert über drei Millionen<br />

Menschen. Viel hängt davon ab, ob hier<br />

ein Dialog gelingt.<br />

Anthroposophie als Zukunftsferment<br />

Held: Und wie steht die Anthroposophische<br />

<strong>Gesellschaft</strong> darinnen?<br />

Becker: Sie hat in Frankreich gegenwärtig<br />

1250 <strong>Mitglieder</strong>. Zählt man die 600 Winzer,<br />

die 400 Höfe, die Waldorfschulen und -kindergärten,<br />

die etwa 200 anthroposophisch<br />

arbeitenden Ärzte hinzu, so ergibt sich<br />

doch ein reiches anthroposophisches Leben.<br />

Es ist ein Ferment, das wirkt. Jetzt ist<br />

Aus gemeinsamem ‹Gegen› ein gemeinsames ‹Für›<br />

werden lassen: René Becker<br />

es an der Zeit, dass sich die Waldorfpädagogen<br />

mit den Freinetschulen und Montessorischulen<br />

zusammentun, dass sich<br />

die anthroposophischen Ärzte mehr mit<br />

den Homöopathen verständigen. Sie müssen<br />

zusammenkommen, weil sie sich gemeinsam<br />

gegen Einschränkungen wehren<br />

müssen.<br />

Es ist zu wünschen, dass aus diesem gemeinsamen<br />

‹Gegen› ein gemeinsames<br />

‹Für› wird. Ich erlebe viel Hoffnung in der<br />

Jugend. Wir haben dieses Jahr an unserer<br />

Generalversammlung das Thema ‹Anthroposophie<br />

als Zukunftsferment› – und nicht<br />

als Vergangenheitslehre. Da haben wir Jugendliche<br />

eingeladen, und auch Constanza<br />

Kaliks, Verantwortliche der Jugendsektion,<br />

wird dabei sein.<br />

Held: Sie sind ebenfalls aktiv in der <strong>Goetheanum</strong>-Meditations-Initiative.<br />

Becker: Wir haben diese Initiative zu elft in<br />

Frankreich weitergeführt. Letztes Jahr kamen<br />

auf unsere Einladung schon fast 100<br />

Menschen zusammen – viele, denen Anthroposophie<br />

recht unbekannt ist, die aber<br />

nach einer inneren Kultur fragen. Arthur<br />

Zajonc hat das Treffen geleitet. Ein nächster<br />

Schritt wird eine größere Zusammenkunft<br />

in der Anthroposophischen <strong>Gesellschaft</strong><br />

sein. Meditieren ist als Frage in der<br />

<strong>Gesellschaft</strong> angekommen. Hier liegen<br />

große Aufgaben unserer anthroposophischen<br />

Arbeit. ó<br />

Foto: Wolfgang Held


4 | Jahresbericht 2012/2013<br />

| Anthroposophie weltweit Nr. 3/13<br />

ó Freie Hochschule <strong>für</strong> Geisteswissenschaft<br />

Allgemeine Anthroposophische Sektion<br />

Gemeinsamer Entschluss <strong>für</strong> das Werk Rudolf Steiners<br />

In den letzten Jahren ist eine stille, aber konsequente Zusammenarbeit zwischen der Rudolf-<br />

Steiner-Nachlassverwaltung und der Allgemeinen Anthroposophischen <strong>Gesellschaft</strong> gewachsen.<br />

In dieser Zusammenarbeit steht nun ein neuer und entscheidender Schritt bevor –<br />

eine Skizze der Entwicklung in den letzten 50 Jahren soll seine Tragweite verdeutlichen.<br />

Die Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung<br />

bekam von Marie Steiner nach ihrem<br />

Tod 1948 sämtliche ihr von Rudolf Steiner<br />

testierten Rechte und Pflichten <strong>für</strong> seinen<br />

literarischen und künstlerischen Nachlass<br />

übertragen. Die Konzeption einer Gesamtausgabe<br />

sowie die Begründung des ‹Vereins<br />

zur Verwaltung des literarischen und<br />

künstlerischen Nachlasses von Dr. Rudolf<br />

Steiner, Dornach› fielen in ihre letzten Lebensjahre.<br />

Sie formulierte den heute noch<br />

gültigen Auftrag <strong>für</strong> den Nachlassverein<br />

im Übereignungsvertrag vom 1. Dezember<br />

1947 klar und deutlich:<br />

«Die <strong>Mitglieder</strong> des<br />

Vereins der Nachlass-<br />

Verwaltung haben<br />

darüber zu wachen,<br />

dass die Herausgabe<br />

des Werkes von Rudolf<br />

Steiner nach Möglichkeit<br />

und bestem Wissen<br />

und Gewissen in<br />

dessen Sinn erfolgt, dass namentlich auch<br />

kein Raubbau an den geistigen Inhalten<br />

getrieben wird, und dass Rudolf Steiners<br />

Werk mit seinem Namen verbunden<br />

bleibt.»<br />

Differenzen über die Orientierung der<br />

Anthroposophischen <strong>Gesellschaft</strong> hatten<br />

dazu geführt, dass Marie Steiner die Verantwortung<br />

<strong>für</strong> das nachgelassene Werk<br />

Rudolf Steiners nicht in die Hände ihrer<br />

Vorstandskollegen legte, sondern in die eines<br />

ihr vertrauten Mitarbeiterkreises. Viele<br />

<strong>Mitglieder</strong>, die ihre Auffassungen teilten,<br />

schlossen sich 1948 in der ‹Anthroposophischen<br />

Vereinigung in der Schweiz› (AVS)<br />

zusammen, darunter auch Gruppen in<br />

Deutschland und Österreich.<br />

Herausgabe der Gesamtausgabe ab 1954<br />

Trotz mehrerer Vermittlungsversuche<br />

nahm seit den 1950er-Jahren die Entfremdung<br />

zwischen der AVS und der Anthroposophischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> zu, während die<br />

Nachlassverwaltung wie auf einer Insel<br />

auf dem Dornacher Hügel im Rudolf-Steiner-Archiv<br />

mit der Sichtung und Bearbeitung<br />

des Nachlasses begann. 1954 startete<br />

sie mit der Herausgabe der Gesamtausgabe,<br />

die bald in dem 1956 eigens gegründeten<br />

Rudolf-Steiner-Verlag erschien. Ein<br />

kaum überschaubarer editorischer und<br />

konservatorischer Auftrag – Manuskripte,<br />

tausende Vortragsnachschriften unterschiedlichster<br />

Qualität, Notizzettel und<br />

-hefte, Briefe, Skizzen, Entwürfe, Modelle<br />

und Wandtafelzeichnungen –, geringe Mittel,<br />

kaum fachlich qualifizierte Mitarbeitende<br />

und hoher Zeitdruck (die gesetzliche<br />

Urheberrechts-Schutzfrist endete ursprünglich<br />

30 Jahre nach dem Tod des Autors,<br />

wurde dann auf 50, später auf 70 Jahre<br />

verlängert) waren die Gegebenheiten, die<br />

die Nachlass verwaltung zu meistern hatte.<br />

Die Früchte ihrer Arbeit wurden in der<br />

wachsenden anthroposophischen Bewegung<br />

geschätzt, am <strong>Goetheanum</strong> aber<br />

wurden die Bücher Rudolf Steiners ignoriert,<br />

ihr Verkauf untersagt. Erst der 1968<br />

leidenschaftlich umstrittene ‹Bücherbeschluss›<br />

erkennt die Edition der Werke Rudolf<br />

Steiners durch die Nachlassverwaltung<br />

an, und eine langsame Annäherung<br />

setzt ein.<br />

Intensivere Zusammenarbeit<br />

In den 1990er-Jahren beginnt eine intensivere<br />

Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Rudolf-Steiner-Archiv und der Dokumen tation<br />

am <strong>Goetheanum</strong> (Archiv, Bibliothek,<br />

Kunstsammlung): Verträge regeln den<br />

Umgang mit dem künstlerischen Werk Rudolf<br />

Steiners, das vor allem im <strong>Goetheanum</strong><br />

beheimatet ist, und ein Dokumentenund<br />

Dienstleistungs-Austausch wird<br />

selbstverständlich. In der ‹Arbeitsgemeinschaft<br />

Archiv und Geschichte› verbindet<br />

heute eine gemeinsame inhaltliche Arbeit<br />

und regelmäßiger Informationsaustausch<br />

Mitarbeitende aus Dornacher und Arlesheimer<br />

Archiven, Instituten und Sektionen<br />

der Hochschule. Zudem wird das Rudolf-<br />

Steiner-Archiv seit den 1990er-Jahren von<br />

der Anthroposophischen <strong>Gesellschaft</strong> in<br />

der Schweiz institutionell und finanziell<br />

gefördert.<br />

Schließlich begann in den letzten Jahren<br />

zwischen der Nachlassverwaltung und<br />

dem Vorstand am <strong>Goetheanum</strong> – bald erweitert<br />

um Teilnehmer aus dem Vorstand<br />

der Anthroposophischen <strong>Gesellschaft</strong> in<br />

Deutschland und dem Bund der Freien<br />

Waldorfschulen in Deutschland – eine regelmäßige<br />

Verständigung im Hinblick auf<br />

die Lage des Werkes Rudolf Steiners in der<br />

Öffentlichkeit. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit<br />

wurde deutlich, dass die Edition<br />

der noch ausstehenden, bearbeitungsintensiven<br />

Vortragsnachschriften – nicht<br />

zuletzt zur Geschichte der Anthroposophischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> – der auf etwa 340 Bände<br />

angewachsenen Gesamtausgabe nicht<br />

mehr allein von der Nachlassverwaltung<br />

getragen werden kann. Das unter der Leitung<br />

von Walter Kugler <strong>für</strong> die Steiner-Forschung<br />

und -Ausstellungen<br />

in aller<br />

Welt zu einem Zentrum<br />

gewordene<br />

Rudolf-Steiner-Archiv<br />

musste vor zwei<br />

Jahren seine Arbeit<br />

erheblich beschränken,<br />

ja selbst die weitere<br />

elementare,<br />

aber aufwendige Grundsicherung der<br />

wertvollen Bestände stand in Frage.<br />

Fonds Kulturerbe Rudolf Steiner<br />

Vor diesem Hintergrund haben sich die<br />

Nachlassverwaltung, die Allgemeine Anthroposophische<br />

<strong>Gesellschaft</strong> und die Anthroposophischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en in<br />

Deutschland und in der Schweiz vorgenommen,<br />

die Pflichten gegenüber dem<br />

Werk Rudolf Steiners als eine gemeinsame<br />

Aufgabe aufzugreifen. Mit dem ‹Fonds Kulturerbe<br />

Rudolf Steiners› wollen sie sich ab<br />

2013 gemeinsam <strong>für</strong> die finanzielle Grundsicherung<br />

des Rudolf-Steiner-Archivs und<br />

der Dokumentation am <strong>Goetheanum</strong> einsetzen.<br />

Die historisch gewachsenen Rechte<br />

sollen dabei ebenso respektiert werden<br />

wie die gegliederten Verantwortungen<br />

und Auf gabenbereiche in den beiden Arbeitszusammenhängen.<br />

Künftig steht der<br />

Trägerkreis des Fonds allen Institutionen<br />

und Personen offen, die das Werk Rudolf<br />

Steiners unterstützen wollen..<br />

Damit wird es hoffentlich gelingen,<br />

weiterhin eine sachgemäße Erhaltung,<br />

Erschließung und Vertretung des nachgelassenen<br />

Werkes Rudolf Steiners zu ermöglichen.<br />

| Bodo von Plato, Vorstand am<br />

<strong>Goetheanum</strong>


Jahresbericht 2012/2013 | 5<br />

Anthroposophie weltweit Nr. 3/13 |<br />

ó Freie Hochschule <strong>für</strong> Geisteswissenschaft<br />

Pädagogische Sektion<br />

Einwohnung des Geistigen im Erdenleben<br />

Nachdem 2011 die Felder aufgezeigt wurden, auf denen Arbeit <strong>für</strong> die neue Sektionsleitung<br />

wartet, stand 2012 im Zeichen der ‹Einwohnung›. Nun ging es darum, die Felder zu bestellen,<br />

zu sehen, wo was Not tut, und eine der Sache gemäße Bodenpflege zu beginnen. Denn<br />

jeder Geist braucht ja bekanntlich eine Heimstätte, will er auf der Erde Fuß fassen.<br />

D<br />

ie ‹Einwohnung› fand auf zwei Ebenen<br />

statt: in der Sektion und im <strong>Goetheanum</strong>.<br />

Unser Arbeitsort, das <strong>Goetheanum</strong>,<br />

erhielt eine neue Leitungsstruktur, die die<br />

<strong>Goetheanum</strong>-Leitung, die Sektionsarbeitsfelder<br />

und Hochschularbeit näher zusammenbringen<br />

wird. Auf dem pädagogischen<br />

Feld lebte die Frage, wie Geistiges in der<br />

Welt Fuß fassen kann und wie das in der<br />

Welt Erfahrene in der geistigen Welt wirkt,<br />

als Thema in zwei großen internationalen<br />

Tagungen <strong>für</strong> Lehrer/innen sowie <strong>für</strong> Erzieher/innen<br />

und Kindergärtner/innen um<br />

Ostern herum. Es war beeindruckend, zu<br />

erfahren, was <strong>für</strong> eine starke Kraft sich bilden<br />

kann, wenn Menschen aus der ganzen<br />

Welt ihre Aufmerksamkeit auf ein Thema<br />

– hier ‹Der Weg des Ich ins Leben› – richten.<br />

Tieferes Verständnis der Anthroposophie<br />

Dieses Motiv setzte sich durch das ganze<br />

Jahr fort. Mehrere Veranstaltungen, die<br />

wir selbst organisierten oder mitgestalteten,<br />

gaben uns die Möglichkeit, Beiträge zu<br />

geben. Einige seien erwähnt:<br />

– Ein Kongress der deutschen Schulbewegung<br />

zur Selbstverwaltung: Wie findet<br />

die Idee der Selbstverwaltung in den Schulen<br />

ihre sachgemäße Form? Was ist eine<br />

menschengemäße Führung der Schulen?<br />

– Oberstufenzusammenkünfte, die im<br />

Zeichen der Fragen biografischer Leistungsbewertung,<br />

Identitätsfindung und der Menschenkunde<br />

des dritten Jahrsiebts standen.<br />

– Zwei Wochenendtagungen zu unserem<br />

zentralen Anliegen, der Menschenkunde.<br />

In allen Anlässen sprach sich ein starkes<br />

Verlangen nach einem tieferen Verständnis<br />

der Anthroposophie aus, das heißt nach<br />

einer Befähigung, den Zwischenraum von<br />

Geist und Materie besser gestalten und<br />

der ‹Einwohnung› des Geistigen ins Erdenleben<br />

besser dienen zu können.<br />

Die vielen Anfragen an die Sektion um<br />

Mitarbeit halfen uns, die Sektionslandschaft<br />

besser kennenzulernen und weiterzugestalten.<br />

Wir konnten auf unseren Reisen<br />

in Brasilien, den USA, China, Europa<br />

und anderswo am Verständnis des pädagogischen<br />

Impulses mit unseren Kolleg/<br />

inn/en direkt vor Ort arbeiten. Neben weiteren<br />

großen Tagungen wie dem Congresso<br />

Ibero-Americano de Pedagogia Waldorf<br />

in Brasilien oder der Mainland China Conference<br />

in China gab es viele Anlässe, mit<br />

Lehrkräften direkt in den Schulen in Konferenzen,<br />

Weiterbildungen und Hospitationen<br />

zu arbeiten. Die Lehrer/innen-Bildung<br />

bleibt eine große Herausforderung.<br />

Der Alltag kann heute nur kindgemäß<br />

gemeistert werden, wenn er unmittelbar<br />

mit einer geistigen Quelle in Verbindung<br />

steht. Das verlangt einen umfassenden<br />

Umgang mit den Unterrichtsinhalten.<br />

Rudolf Steiner fasste die Besinnung auf<br />

das Umfassende der Erzieheraufgabe in<br />

einem Spruch zusammen: «Die Jugend erziehen,<br />

/ Heißt im Heute das Morgen, /<br />

Heißt im Stoffe den Geist, / Heißt im Erdenleben<br />

/ Das Geistessein pflegen.»<br />

Bildgestalt der internationalen Bewegung<br />

Die Sektion ist ein Ort, an dem sich ein<br />

Bewusstsein <strong>für</strong> die Anliegen der erzieherisch<br />

tätigen Menschen auf der ganzen Welt<br />

bildet. Die internationalen Netzwerke wollen<br />

gepflegt sein, und es ist wichtig, stets<br />

wach zu sein, dass die wirklichen Fragen und<br />

Bedürfnisse in ihnen behandelt werden. Die<br />

Treffen der Internationalen Konferenz (Haager<br />

Kreis) und der International Association<br />

of Steiner Waldorf Early Childhood Education<br />

(IASWECE) unterstützten uns bei der<br />

Bildgestaltung der weltweiten Erzieher-,<br />

Kindergarten- und Schulbewegung. Die<br />

Sektion hat zunehmend die Aufgabe, die Arbeit<br />

der Gremien zu koordinieren. Zusammenarbeit<br />

ist zu einem wichtigen Begriff<br />

geworden, aber nicht nur zwischen den Gremien,<br />

sondern auch zwischen den einzelnen<br />

Menschen. Sie wollen vermehrt direkt angesprochen<br />

werden. Mit dem ersten elektronischen<br />

Versand des Rundbriefes der Sektion<br />

er öffnen sich dazu neue Möglichkeiten der<br />

individuellen Zustellung.<br />

Wir hatten auch die Gelegenheit, Artikel<br />

in verschiedenen Zeitschriften zu publizieren,<br />

und konnten damit zu Forschungsthemen<br />

einen Beitrag leisten.<br />

Alle unsere Arbeit wäre nicht möglich,<br />

wenn wir nicht zwei Mitarbeiterinnen –<br />

Dorothee Prange und Folke Gerstner – hätten,<br />

die uns tatkräftig in unseren Vorhaben<br />

unterstützen. | Florian Osswald, Claus-<br />

Peter Röh, Leitung der Pädagogischen Sektion<br />

Sektion <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />

Kooperationsvermögen<br />

Allianzen bilden, um sich wirksam einzubringen,<br />

und Sicherheit im Umgang mit<br />

den eigenen Quellen ist der Bogen, den die<br />

Sektion von 2011 zu 2012 spannte.<br />

Das Arbeitsjahr 2011 unter dem Titel<br />

‹Vorwärts zu den Quellen› galt dem<br />

Nachspüren, was der biologisch-dynamischen<br />

Bewegung zugrunde liegt und<br />

das biologisch-dynamische Wirtschaften<br />

ausmacht. Es schloss mit der Jahrestagung<br />

im Februar 2012, bei der sich vier Tugenden<br />

zeigten: Ehrlichkeit, die man vom Umgang<br />

mit dem Boden lernt; Offenheit, die die<br />

Pflanzen vorleben; Kooperation, <strong>für</strong> die<br />

man im Tierreich Vorbilder findet; und Initiative,<br />

gepaart mit Verantwortung, als<br />

eigentlich menschliche Tugend. Mit dem<br />

Jahresthema 2012/13 ‹Allianzen <strong>für</strong> unsere<br />

Erde› stand das Vermögen der Kooperation<br />

im Mittelpunkt. Zur Vorbereitung der Jahrestagung<br />

2013 fand im Herbst 2012 ein<br />

Workshop mit Nicanor Perlas statt, um die<br />

Teilnehmer anzuregen, eigene Hindernisse<br />

zu überwinden – eine Voraussetzung der<br />

Allianzenbildung.<br />

In der 2012 erstmals stattfindenden ‹Intensivwoche›<br />

entwickelten Unternehmer<br />

der biologisch-dynamischen Bewegung anhand<br />

des U-Prozesses einen neuen Schritt<br />

<strong>für</strong> ihr Unternehmen. Auch wurde das Vorhaben,<br />

sogenannte biologisch-dynamische<br />

Botschafter der Sektion zu entsenden, Wirklichkeit.<br />

Melchior Pfeil hilft nun in Indien<br />

beim Aufbau der Schule <strong>für</strong> biologisch-dynamischen<br />

Landbau. Durch Einsätze dieser<br />

Art möchten die Mitarbeitenden der Sektion<br />

die Entwicklung der biologisch-dynamischen<br />

Landwirtschaft weltweit praktisch<br />

fördern. Ein ‹naheliegendes› Projekt betrifft<br />

die Landschaftsgestaltung am <strong>Goetheanum</strong><br />

selbst. An einer Landschaftsplanungswoche,<br />

veranstaltet mit der Gärtnerei am<br />

Goethe anum, haben 26 Landschaftsgestalter<br />

Perspektiven der Geländeentwick lung<br />

<strong>für</strong> den Nord-Osten des Gartenparks gebildet.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt war die Integration<br />

der stark wachsenden Zahl biologisch-dynamisch<br />

arbeitender Winzer. Mehr<br />

als 100 Menschen aus zwölf Ländern haben<br />

sich im Herbst während der ersten internationalen<br />

biologisch-dynamischen Weinbautagung<br />

in Colmar (Elsass) und am <strong>Goetheanum</strong><br />

getroffen, um neue Wege zur Regeneration<br />

der Rebe ins Auge zu fassen. Während<br />

in früherer Zeit eine Weinrebe ein Jahrhundert<br />

umfasste, werden die Stöcke heute<br />

kaum mehr 20 Jahre alt. | Wolfgang Held


6 | Jahresbericht 2012/2013<br />

| Anthroposophie weltweit Nr. 3/13<br />

ó Freie Hochschule <strong>für</strong> Geisteswissenschaft<br />

Medizinische Sektion<br />

Ringen um die Anerkennung geistiger Realität<br />

Auf der internationalen Perspektivenkonferenz im September 2012 konkretisierten sich die<br />

Arbeitsschwerpunkte der anthroposophisch-medizinischen Bewegung. Zentrale Aufgabenstellungen:<br />

die Förderung heilender, spiritueller Kräfte durch Selbstschulung und therapeutische<br />

Gemeinschaftsbildung sowie deren Anerkennung im akademischen Diskurs.<br />

Innere Befähigung, Ausbildung – auch <strong>für</strong><br />

die Ausbilder selbst – gehört als ‹spirituelle<br />

Qualitätssicherung› zu den von außen<br />

geforderten Prozessen der Auditierung<br />

und Zertifizierung <strong>für</strong> die verschiedenen<br />

Ausbildungswege in den therapeutischen<br />

Berufen. Da<strong>für</strong> gilt es, Schulungsangebote<br />

auf der Basis des Bildes vom Lehrer in Rudolf<br />

Steiners ‹Wie erlangt man Erkenntnisse<br />

der höheren Welten?› (GA 10) und in seinem<br />

Rednerkurs (GA 339) zu entwickeln.<br />

Auf dem Gebiet der Forschung wird es<br />

in der näheren Zukunft nicht nur darum<br />

gehen, die Wirksamkeit der Anthroposophischen<br />

Medizin und ihrer Arzneimittel<br />

zu belegen, sondern auch die Realität des<br />

Geistigen selbst innerhalb der wissenschaftlichen<br />

Medizin zur Anerkennung zu<br />

bringen. Dem materialistischen Paradigma<br />

muss das Paradigma des Umgangs mit<br />

geis tigen Realitäten an die Seite gestellt<br />

werden. Wie aber ist so ein Ziel zu verwirklichen?<br />

Ein erster Schritt soll von 1. bis 3.<br />

März 2013 in Form eines ‹Geist-Kolloquiums›<br />

an der Universität Witten-Herdecke<br />

getan werden. Im Hinblick auf die klinischen<br />

Anforderungen der heutigen Medizin<br />

stellt die Erarbeitung anthroposophischer<br />

Therapieansätze <strong>für</strong> die epidemischen<br />

Krankheitsbilder in Asien und Afrika<br />

– Tuberkulose, Lepra, Aids – <strong>für</strong> uns ein<br />

wichtiges Anliegen dar, sowie ethische Fragestellungen<br />

in der Palliativmedizin.<br />

Weitere Themen waren: Öffentlichkeitsarbeit<br />

und zivilgesellschaftliche Aktivität<br />

auf dem Boden der Eliant-Initiative, Gesundheitspolitik<br />

und Lobbyarbeit auf EU-<br />

Ebene in Brüssel <strong>für</strong> Komplementärmedizin<br />

und Anthroposophische Medizin.<br />

Internationalität<br />

Was im Jahr 2002 in Polen mit 170 Teilnehmern<br />

aus elf Ländern als International<br />

Postgraduate Medical Training (IPMT) begonnen<br />

hat, erreicht in diesem Jahr 17 Länder:<br />

Argentinien, China, Indien, Japan, Kuba,<br />

Malaysia, Peru, die Philippinen, Russ land,<br />

Sibirien, Serbien, Taiwan, Thailand, Tschechien,<br />

Ukraine, Südafrika, USA – mit insgesamt<br />

weit über 1000 Teilnehmern. So kamen zum<br />

Beispiel Anfang Februar 2013 in Buenos Aires<br />

130 Ärzte, Psychologen, Heilpädagogen und<br />

Therapeuten zusammen. Dabei zeigte sich<br />

wieder, dass gerade die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit unter den therapeutisch<br />

Tätigen zunehmend geschätzt wird.<br />

Ziel dieser berufsbegleitenden Weiterbildung<br />

in Anthroposophischer Medizin,<br />

Psychologie und Therapie ist, in den Ländern,<br />

wo es gewünscht wird, eine berufsbegleitende<br />

Ausbildung <strong>für</strong> Anthroposophische<br />

Medizin und ihre Therapien anzubieten,<br />

die mit einem internationalen Zertifikat<br />

abschließt.<br />

Weitere internationale Initiativen sind<br />

die Vademecum-Initiative von Georg Soldner<br />

und Mitarbeitern (Dokumentation der<br />

Kollegium Internationale<br />

Koordination Anthroposophische<br />

Medizin (IKAM)<br />

Andreas Arendt: Internationale Koordination<br />

Anthroposophischer Arzneimittel (IMKA)<br />

Roland Bersdorf, Andreas Jäschke:<br />

Koordination Kliniken<br />

Marion Debus: Koordination Fachärzte<br />

Ad Dekkers, Henriette Dekkers:<br />

Koordination Psychotherapie<br />

René de Winter, Hans-Jürgen Schumacher:<br />

Patientenorganisationen und Europäische<br />

Patientenföderation <strong>für</strong> Anthroposophische<br />

Medizin<br />

Stefan Geider: Koordination landeseigener Aktivitäten<br />

der Medizinischen Sektion<br />

Wolf-Ingo Gobin: Rechtsfragen Arzneimittel<br />

Michaela Glöckler: Koordination des IKAM-<br />

Kollegiums und der Konferenz der Vorstände<br />

Anthroposophischer Ärztegesellschaften<br />

Rüdiger Grimm: Internationale Konferenz<br />

<strong>für</strong> Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />

Rolf Heine: Internationales Forum Anthroposophische<br />

Pflege<br />

Angelika Jaschke: Forum Heileurythmie<br />

Kirstin Kaiser: Internationale Koordination<br />

Anthroposophische Kunsttherapie<br />

Manfred Kohlhase: International Association<br />

of Anthroposophic Pharmacists (IAAP)<br />

Petra Kühne: Ernährungsfragen<br />

Renate Künne: Koordination Heilpraktiker<br />

David Martin: Internationaler Forschungsrat<br />

Unda Niedermann: Koordination Physiotherapie<br />

Patrick Sirdey, Nand de Herdt: Association<br />

Européenne des Fabricants de Médicaments<br />

utilisés en Thérapeutique Anthroposophique<br />

Heike Sommer: Öffentlichkeitsarbeit<br />

Guus van der Bie, Jan Feldmann:<br />

Koordination Ärzteausbildung<br />

Anna Sophia Werthmann, Paul Werthmann:<br />

Internationales Jungmedizinerforum<br />

Peter Zimmermann, Laura Borghi:<br />

Internationale Vereinigung Anthroposophischer<br />

Ärztegesellschaften (IVAA)<br />

Wirkensweise anthroposophischer Arzneimittel<br />

in der täglichen Praxis) sowie das von<br />

Matthias Girke und Mitarbeitern konzipierte<br />

Topics-Projekt zur Erschließung der Literaturgrundlage<br />

der Anthroposophischen<br />

Medizin <strong>für</strong> die englischsprachige Welt.<br />

Das Kollegium der Medizinischen Sektion,<br />

die Internationale Koordination Anthroposophische<br />

Medizin (IKAM), hat sich<br />

seit 1996 kontinuierlich weiterentwickelt<br />

und <strong>für</strong> die verschiedenen Fachgebiete<br />

und Berufsgruppen verantwortliche Leiter/Koordinatoren<br />

(siehe Kasten) ernannt.<br />

Zum Jahresbeginn 2013 kommen hinzu der<br />

Bereich der Facharztgebiete, vertreten<br />

durch die Onkologin Marion Debus, sowie<br />

erstmals die Berufsgruppe der anthroposophischen<br />

Heilpraktiker, vertreten durch<br />

Renate Künne.<br />

Herausforderung Finanzierung<br />

Eine große Herausforderung stellt nach<br />

wie vor die Finanzierung der Arbeit dar.<br />

Auch wenn vieles ehrenamtlich geschehen<br />

kann, ist dies aufgrund der überall zunehmenden<br />

Arbeit immer weniger möglich.<br />

Derzeit kann die Allgemeine Anthroposophische<br />

<strong>Gesellschaft</strong> (AAG) zwar vollumfänglich<br />

der Medizinischen Sektion die<br />

Räumlichkeiten <strong>für</strong> die Arbeit sowie die<br />

notwendige Infrastruktur <strong>für</strong> die Veranstaltungen<br />

am <strong>Goetheanum</strong> zur Verfügung<br />

stellen. Für den Jahreshaushalt 2013<br />

können jedoch nur 75 000 Franken eingesetzt<br />

werden, was etwa fünf Prozent des<br />

Jahresbedarfs entspricht. Normalerweise<br />

erhalten Non-Profit-Einrichtungen mindestens<br />

30 Prozent ihrer Kosten als adminis<br />

trative Sockel- beziehungsweise Grundkosten<br />

aus festen Mitgliedsbeiträgen und<br />

Spenden und decken die dann noch fehlenden<br />

70 Prozent ihres Jahreshaushalts<br />

durch Projektfinanzierung über Drittmittel<br />

von Stiftungen. Eine solche Finanzstruktur<br />

von Sockel- und Projektfinanzierung streben<br />

wir auch <strong>für</strong> die Medizinische Sektion<br />

an und hoffen, dass es uns 2013/14 gelingen<br />

wird, einen festen Stamm von Freunden,<br />

Mitarbeitern und Sponsoren auf zubauen,<br />

der den notwendigen administrativen Sockelbetrag<br />

von etwa 450 000 Franken pro<br />

Jahr sicherstellen kann. | Michaela Glöckler,<br />

Leiterin der Medizinischen Sektion<br />

Information:<br />

www.medsektion-goetheanum.ch.<br />

Literatur:<br />

Michaela Glöckler / Rolf Heine:<br />

Die Anthroposophisch-Medizinische<br />

Bewegung. Verantwortungsstrukturen und<br />

Arbeitsweisen, Dornach 2011.


Jahresbericht 2012/2013 | 7<br />

Anthroposophie weltweit Nr. 3/13 |<br />

ó Freie Hochschule <strong>für</strong> Geisteswissenschaft<br />

Naturwissenschaftliche Sektion<br />

Grenzphänomene<br />

des Stofflichen<br />

Physikertagung 2012: Matthias Rang mit Kollegen<br />

In den Jahren 2011/12 betrugen die Verluste<br />

an Bienenvölkern in Deutschland 30<br />

Prozent, in der Schweiz 50 Prozent. Das<br />

zeigt das Ausmaß der ökologischen Krise<br />

und war eines der Themen der Sektion.<br />

Johannes Wirz, Biologe am Forschungsinstitut<br />

der Naturwissenschaftlichen<br />

Sektion und seit Jahren mit Imkerei und<br />

Forschung auf diesem Feld befasst, engagierte<br />

sich an drei Konferenzen über wesensgemäße<br />

Bienenhaltung in Tschechien,<br />

Deutschland und Großbritannien. Dabei<br />

sucht er auch Grenzfragen auf: in einem<br />

Kurs ging es um ‹Meditative Praxis mit Bienen›.<br />

Im Schicksal der Bienen, so Wirz, sehe<br />

man wie in einem Vergrößerungsglas den<br />

Zustand der Natur. Das groß angelegte Forschungsprojekt,<br />

Bienenvölker mit Mistelextrakten<br />

und Echinacea zu behandeln,<br />

hat dabei allerdings noch keine eindeutigen<br />

Ergebnisse erzielt.<br />

Johannes Kühl, Leiter der Sektion, war<br />

ein Jahr nach dem Reaktorunglück in Fukushima<br />

und 20 Jahre nach Tschernobyl<br />

mit Reisen und Vorträgen in Japan und der<br />

Ukraine unterwegs. Dabei ging es um Aufklärung<br />

und ein Verständnis der Radioaktivität<br />

als Gegenbild des Ich innerhalb der<br />

physischen Natur. Gemeinsam mit Peter<br />

Buck und Martin Rozumek wurde eine Forschungstagung<br />

zum Atomismus und den<br />

anthroposophischen Ideenbildungen auf<br />

diesem Feld durchgeführt. Zwei Jahre Vorbereitung<br />

und die Publikation ‹Hypothesenfreie<br />

Chemie› von Eugen Kolisko und<br />

Martin Rozumek gingen dem Treffen voraus.<br />

Ziel ist es, jenseits verbreiteter Stereotypen<br />

(«Es gibt keine Atome») zu belastbaren<br />

Vorstellungen über ‹Grenzphänomene<br />

des Stofflichen› zu kommen, auf<br />

Grund lage der Steiner’schen Erkenntnistheorie.<br />

Dabei geht es auch um didaktische Fragen.<br />

Beispiel: Wie und mit welchem Wert<br />

<strong>für</strong> die Schüler/innen an der Waldorfschule<br />

kann man zum Beispiel ein Rastertunnelmikroskop<br />

behandeln? Matthias Rang,<br />

Physiker am Institut, untersucht zusammen<br />

mit Johannes Kühl, wie man Experimente,<br />

welche in den Umkreis der Quantenphysik<br />

gehören, im Goethe'schen Sinne<br />

erarbeiten und verstehen kann, ohne<br />

gleich – wie häufig üblich – die Theorie herbeizuziehen,<br />

um die Phänomene zu erklären.<br />

Auch hier sollen die Studien zu Ergebnissen<br />

führen, die sich im Physikunterricht<br />

nutzen lassen.<br />

Torsten Arncken, Renatus Derbidge und<br />

Ruth Richter arbeiten an verschiedenen<br />

Projekten mit Heilpflanzen. Die Forschung<br />

findet zum Teil unter finanziell schwierigen<br />

Umständen statt. So verlor die Sektion<br />

durch die Einsparungen der Weleda 75 000<br />

Franken an Forschungsmitteln, <strong>für</strong> die sich<br />

keine andere Quelle finden ließ. | Wolfgang<br />

Held<br />

Weitere Infos: www.science.goetheanum.org<br />

Mathematisch-Astronomische Sektion<br />

Konstellationen<br />

Zu den Tagungen der Sektionsfachgebiete<br />

gehörte eine zur besonderen Stellung<br />

der Venus im Jahr 2012. Außerdem arbeitete<br />

Johann Wolfesberger am Hexagon-<br />

Mechanismus aus dem Gebiet der<br />

Schatz'schen Umstülpungstechnik.<br />

I<br />

n der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 2012<br />

wanderte die Venus zum zweiten und<br />

letzten Mal in diesem Jahrhundert direkt<br />

vor das Sonnenrund und war von der Erde<br />

aus als schwarzes Scheibchen vor der Sonne<br />

zu sehen. Obwohl dieser Venustransit<br />

von Mitteleuropa aus kaum zu beobachten<br />

war, zog er doch als seltenes Ereignis ein<br />

großes öffentliches Interesse auf sich. Die<br />

Mathematisch-Astronomische Sektion hat<br />

zu diesem Anlass eine gut besuchte Tagung<br />

veranstaltet und 2012 die Mai-Nummer<br />

der Zeitschrift ‹Jupiter› herausgegeben.<br />

Darin beschreibt Oliver Conradt sowohl<br />

den 243-jährigen Rhythmus der Venustransite<br />

als auch die Rhythmen der Venus<br />

als Abend- und Morgenstern von 8<br />

Jahren, 251 Jahren und 1255 Jahren.<br />

Seit Sommer 2011 verfolgt Diplom-Ingenieur<br />

Johann Wolfesberger im Rahmen der<br />

Mathematisch-Astronomischen Sektion<br />

das Forschungsprojekt Hexagon-Mechanimus.<br />

Beim Hexagon-Mechanismus handelt<br />

es sich um die neueste Entwicklung<br />

auf dem Gebiet der Schatz’schen Umstülpungstechnik.<br />

Johann Wolfesberger hat<br />

das Getriebe <strong>für</strong> den Hexagon-Mechanismus<br />

in Kombination mit Oloiden optimiert<br />

und untersucht dessen Wirksamkeit <strong>für</strong><br />

den Einsatz zur Windenergiegewinnung,<br />

als Schiffsantrieb und als Innen-, beziehungsweise<br />

Außenmischer. Im Jahr 2012<br />

wurden Konstruktionsunterlagen <strong>für</strong> vier<br />

Prototypen hergestellt.<br />

Die Mathematisch-Astronomische Sektion<br />

veranstaltete im Jahr 2012 verschiedene<br />

Kolloquien zu mathematischen, astronomischen<br />

und technischen Fragen sowie<br />

eine gut besuchte Mathematiklehrertagung<br />

zum Dialogischen Lernen mit Peter<br />

Gallin in Frankfurt. | Oliver Conradt, Leiter<br />

der Mathematisch-Astronomischen Sektion<br />

Hexagon-Mechanismus, maschinell umgesetzt<br />

Foto: Johannes Kühl


8 | Jahresbericht 2012/2013<br />

| Anthroposophie weltweit Nr. 3/13<br />

ó Freie Hochschule <strong>für</strong> Geisteswissenschaft<br />

Sektion <strong>für</strong> Bildende Künste<br />

Das Wesen des Willens<br />

Die Sektion <strong>für</strong> Bildende Künste befindet<br />

sich weiterhin in einem aktiven Neubildeprozess<br />

und kann bereits auf eine kontinuierliche<br />

Arbeit zurückblicken. Mit ‹Willen›<br />

ist ein Forschungsgebiet bestimmt.<br />

Sebastian Jüngel: Was bildet den inhaltlichen<br />

Schwerpunkt Ihrer Arbeit?<br />

Rik ten Cate: Das Wesen des Willens, und<br />

zwar im Menschen und in der Kunst. Dabei<br />

gehen wir von den Hochschulinhalten aus,<br />

zuletzt bezüglich der Mantren der zweiten<br />

und vierten Klassenstunde.<br />

Jüngel: Was führte Sie zu diesem Thema?<br />

Ten Cate: Wir haben es aus verschiedenen<br />

Gründen gewählt: Für uns Künstler (und<br />

natürlich auch andere Menschen) ist der<br />

Wille das Instrument, das wir am meisten<br />

brauchen, damit eine Farbe auf die Leinwand<br />

und ein Klumpen Ton in die Form<br />

kommt. Um tote Materie ins Leben, in Bewegung<br />

zu bringen, braucht es Willen. Wir<br />

fragen uns also, was Materie eigentlich will:<br />

Was will ein Stein? Was will Beton? Was will<br />

ein Glasfenster? Wie lässt sich Silizium verwandeln,<br />

damit es als Fenster Licht durchlässt?<br />

Wie verbinden sich Metalle zu Bronze?<br />

Wie opfern sich Pflanzen, damit man<br />

aus ihren Substanzen malen kann? Und<br />

wie soll sich der menschliche Willen so richten,<br />

dass es gelingt, die Materie zur Kunst<br />

zu gestalten? Darüber hinaus müssen wir<br />

unseren Willen einsetzen, um der Sektion<br />

<strong>für</strong> Bildende Künste eine Gestalt zu geben.<br />

Jüngel: Wie werden Sie dabei vorgehen?<br />

Ten Cate: Wir laden Menschen zu unseren<br />

Zusammenkünften an Himmelfahrt und<br />

im November ein, Vorträge zu halten und<br />

Arbeitsgruppen anzubieten.<br />

Zusammenarbeit der Kunstsektionen<br />

Jüngel: Welche Vorhaben haben Sie?<br />

Ten Cate: Wir werden den Impuls von Himmelfahrt<br />

2012, als 80 Künstlerinnen und<br />

Künstler im <strong>Goetheanum</strong> ihre Werke ausstellten,<br />

2013 wiederholen. Ob dann wie der<br />

so viele kommen werden, wissen wir natürlich<br />

noch nicht.<br />

Im Bereich der Publizistik haben wir Weihnachten<br />

2012 die Probenummer eines Sektionsberichts<br />

auf Englisch und Deutsch<br />

herausgegeben. Darüber hinaus freuen wir<br />

uns, dass die Zeitschrift ‹Stil› auch nach<br />

Übergabe der Veranwortung von Wilhelm<br />

Oberhuber an Michael Kurtz weiterhin <strong>für</strong><br />

unsere Fragestellungen zur Verfügung<br />

steht. Denn es ist uns ein Anliegen, mit den<br />

anderen Kunstsektionen zusammenzuarbeiten.<br />

Es gab eine erste Besprechung mit<br />

der Sektion <strong>für</strong> Schöne Wissenschaften,<br />

der Sektion <strong>für</strong> Redende und Musizierende<br />

Künste sowie mit der Jugendsektion.<br />

Seitens der Sektion <strong>für</strong> Bildende Künste<br />

ging zudem ein Auftrag an Barbara<br />

Schnetzler und Steffen Marreel, aus dem<br />

abgestorbenen Birnbaum am <strong>Goetheanum</strong><br />

– einem ‹Zeitzeugen› des Brandes<br />

1922/23 – eine Plastik zu schnitzen. Am 12.<br />

Februar wurde sie aufgestellt.<br />

Jüngel: Wo ‹hakt› es?<br />

Ten Cate: Wir brauchen Räume, in denen<br />

wir künstlerisch arbeiten können. Inzwischen<br />

hat Thorwald Thiersch wieder einen<br />

einrichten können – wir hatten einmal drei<br />

Räume. Es gibt keinen Raum <strong>für</strong>s Bildhauen;<br />

Schnetzler und Marreel mussten ins<br />

Kulissenlager ausweichen. Darüber hinaus<br />

brauchen wir Raum, wo Kunst nicht nur<br />

ausgeübt, sondern auch erforscht wird.<br />

Räume <strong>für</strong> die Bildenden Künste<br />

Jüngel: Welche Aufgaben sehen Sie <strong>für</strong> die<br />

Gestalt der Sektion?<br />

Ten Cate: An Himmelfahrt 2012 entschieden<br />

wir uns, längstens bis Himmelfahrt<br />

2014 einen Koordinator mit Sektionsrat zu<br />

haben. Sie treffen sich alle zwei Monate.<br />

Die Frage ist, inwieweit wir Zeit und Kraft<br />

haben, das zu leisten. Denn wir versuchen,<br />

die Sektion wenigstens ein Mal im Monat<br />

in der Goethenaum-Leitung zu vertreten.<br />

Und wir wollen weiterhin in einer öffentlichen<br />

Tagung an Himmelfahrt und im November<br />

in einer Tagung <strong>für</strong> Hochschulmitglieder<br />

zusammenkommen. Es gilt also, einen<br />

Weg zu finden, die Sektion mit den zur<br />

Verfügung stehenden Menschen und Kräften<br />

lebendig zu halten. Außerdem sind wir<br />

mit Fragen befasst, die nicht genügend beantwortet<br />

werden können – und das sind<br />

keine Kleinigkeiten. Etwa das Gespräch<br />

über den Standort des Menschheitsrepräsentanten.<br />

Oder die Gestaltung des Gruppenraums.<br />

Oder Kontakte zu Ausbildungsstätten,<br />

die Sektionsinitiativen in verschiedenen<br />

Ländern. Es gibt noch viel zu tun!<br />

Jüngel: Was sorgt Sie dabei?<br />

Ten Cate: Dass wir moderne Führungsformen<br />

<strong>für</strong> eine Sektion am <strong>Goetheanum</strong> finden.<br />

Noch sind wir nicht da, wo wir sein<br />

könnten. Meine Hoffnung dabei ist, dass<br />

wir nicht in alte Strukturen zurückfallen.<br />

Ungeduld und Zeitdruck helfen uns jedenfalls<br />

nicht weiter. Aber wir sind ständig daran,<br />

jeden Tag denke ich an diese Aufgabe.<br />

Rik ten Cate ist Koordinator der Sektion <strong>für</strong><br />

Bildende Künste.<br />

Sektion <strong>für</strong><br />

Redende und Musizierende Künste<br />

Erneuerung der Künste<br />

Die Fragestellung, die in der Sektion im<br />

Hintergrund <strong>für</strong> alles Tun gegenwärtig ist,<br />

ist die des Urquells <strong>für</strong> die Erneuerung und<br />

Durchgeistigung der Künste.<br />

Für die Eurythmie begann das Jahr 2012<br />

mit dem von Dorothea Mier gehaltenen<br />

Toneurythmiekurs; es wurde durch eine<br />

Kursreihe mit Werner Barfod, Ute Medebach<br />

und Ursula Ziegenbein fortgesetzt<br />

(2013 wird sie erweitert und weitergeführt).<br />

Der Verbund der Eurythmieausbildungen<br />

verantwortet Ausbildungsfragen innerhalb<br />

der Sektion. Qualitäten der eurythmischen<br />

Fähigkeitsbildung <strong>für</strong> die zukünftigen<br />

Aufgabenstellungen werden gemeinsam<br />

erarbeitet. Der Kreis trifft sich<br />

zweimal jährlich zur Beratung und zum<br />

fachlich-eurythmischen Austausch.<br />

Der Sektionskreis <strong>für</strong> Eurythmie im<br />

so zialen Bereich arbeitet intensiv an Fragestellungen<br />

des Erwachens auf verschiedenen<br />

Ebenen: Augenblick und Dauer,<br />

Präsenzforderung–Vertrauen. Wolf-Ulrich<br />

Klünker arbeitet mit.<br />

Im Juni trafen sich 120 neu ausgebildete<br />

Eurythmist/innen aus aller Welt. So verschieden<br />

kann Eurythmie sein – großes<br />

Staunen und gegenseitiger Wunsch, die<br />

Impulse des anderen zu erkennen.<br />

Mit der Tagung zu 100 Jahre Eurythmie<br />

wurden Vergangenheit, Gegenwart und<br />

Zukunft der eurythmischen Kunst durch<br />

Vorträge, eine Ausstellung und viele künstlerische<br />

Darbietungen <strong>für</strong> ein großes Publikum<br />

zum Erlebnis.<br />

Neue Mitarbeiterin<br />

im Bereich Sprachgestaltung<br />

Der Sektionskreis Figurenspiel arbeitet<br />

in Tagungen an verschiedenen Aspekten<br />

des Humors <strong>für</strong> die künstlerische Gestaltung.<br />

Zusätzlich zu den durch Jahre aufgebauten<br />

Musik-Sektionstagen wurde die<br />

anthroposophisch inspirierte Gesangskunst<br />

durch eine internationale Tagung einem<br />

breiten Publikum zugänglich gemacht.<br />

Für den Fachbereich Sprachgestaltung<br />

und Schauspiel konnte die Sektion Silke<br />

Kollewijn als neue Mitarbeiterin gewinnen.<br />

Eine künstlerische Sprachgestalter/innen-<br />

Tagung fand von 1. bis 3. März 2013<br />

statt. | Margrethe Solstad, Leiterin der<br />

Sektion <strong>für</strong> Redende und Musizierende Künste


Jahresbericht 2012/2013 | 9<br />

Anthroposophie weltweit Nr. 3/13 |<br />

ó Freie Hochschule <strong>für</strong> Geisteswissenschaft<br />

Sektion <strong>für</strong> Schöne Wissenschaften<br />

Entwicklungsbedingungen<br />

der Bewusstseinsseele<br />

Nach einer Interimszeit von sieben Monaten<br />

begann Christiane Haid ihre Arbeit in<br />

der Sektion <strong>für</strong> Schöne Wissenschaften im<br />

September 2012 parallel zur Leitung des<br />

Verlags am <strong>Goetheanum</strong>.<br />

Die ersten Monate waren unter anderem<br />

Gesprächen und Kontakten mit<br />

den Sektionsgruppen in anderen Ländern<br />

gewidmet. Kunst und Wissenschaft als<br />

Zusammenklang in Dichtung, Märchen,<br />

Malerei, Sprache, Eurythmie und den Mysteriendramen<br />

bestimmten die letzten<br />

Monate des vergangenen Jahres. Die Geschichte<br />

der Sektion wurde in einem Totengedenken<br />

an die verstorbenen Sektionsleiter<br />

lebendig. In diesem Strom stand<br />

auch ein Arbeitstag zum 200. Geburtsjahr<br />

von Kaspar Hauser, der betrachtend, poetisch<br />

und malerisch das Kind Europas vergegenwärtigte.<br />

2013 wird sich die Bewusstseinsseele<br />

mit ihren Entwicklungsbedingungen wie<br />

ein roter Faden durch viele Veranstaltungen<br />

ziehen: Zu Pfingsten im Hinblick auf<br />

die Quellen der Kunst; als ‹Metamorphosen<br />

des tragischen Bewusstseins› in den<br />

Tagungen zum Werk Albert Steffens<br />

anläss lich seines 50. Todestages mit Aufführungen<br />

seiner Dramen ‹Der Sturz des<br />

Antichrist› und ‹Hieram und Salomo› im<br />

Sommer und in der literarisch-musikalischen<br />

Tagung zu Parzival-Parsifal, dem Mythos<br />

des Menschen der Bewusstseinsseele,<br />

die einen Bogen von Chrétien de Troyes bis<br />

hin zu Richard Wagner spannen wird.<br />

Dass Dichtung eine eigene Form der<br />

Wirklichkeitswahrnehmung ist, zeigen Sieben<br />

Sonntags-Soireen, die Werken aus drei<br />

Jahrtausenden gewidmet sind. Des weiteren<br />

bilden Studien zum Werk Rudolf Steiners<br />

ein Zentrum der Arbeit mit einer Tagung<br />

im April zu ‹Die Schwelle der geistigen<br />

Welt› sowie einer kontinuierlichen<br />

forschenden Vertiefung in Themenfelder<br />

des Werkes von Rudolf Steiner, auch im<br />

Hinblick auf stilistisch-literaturwissenschaftliche<br />

Fragestellungen.<br />

Eine Herausforderung und fruchtbare<br />

Verbindung mit dem Arbeitsfeld des Publizierens<br />

und Schreibens ergibt sich dadurch,<br />

dass der Verlag am <strong>Goetheanum</strong> nun Teil<br />

der Sektionstätigkeit selbst ist und sie somit<br />

ein wichtiges Lebensfeld aktiv mit gestaltet.<br />

| Christiane Haid, Leiterin der Sektion<br />

<strong>für</strong> Schöne Wissenschaften<br />

Sektion <strong>für</strong> Sozialwissenschaften<br />

Praktisch sozial<br />

Der Neugriff der Sektionsarbeit geht in ersten<br />

Projekten auf: Aus dem neuen Sektionskollegium<br />

heraus entstanden Ideen<br />

<strong>für</strong> Veranstaltungen, die 2013 und 2014<br />

stattfinden werden; die neue Website informiert<br />

über die Arbeitsfelder der Sektion.<br />

Forschung ist zugleich Selbsterkenntnis<br />

und Veränderung der Welt.› Diese Sentenz<br />

ist zugleich Titel einer Fortbildungsreihe<br />

auf Initiative von Ingo Krampen. <strong>Mitglieder</strong><br />

der Sektion vermitteln ihre Erfahrungen<br />

in Sozialberufen auf dem Hintergrund der<br />

Dreigliederung des sozialen Organismus,<br />

der Sozialkunst und im Hinblick auf Schicksalsfragen.<br />

«In jedem Augenblick trage ich<br />

die Mitverantwortung der Zukunft meiner<br />

Entwicklung und der meiner Mitmenschen<br />

– wie ich die Verantwortung ergreife und<br />

welches mein inneres Leitmotiv dabei ist,<br />

zeigt sich durch mein Tun», so Johanna Keller,<br />

Seminardozentin im September.<br />

Joachim Zieglers Kursinitiative ‹Mensch<br />

und Organisation› ermutigt, schöpferisch<br />

mit Veränderung und Konflikt umzugehen.<br />

2013 wird das Jahrestreffen der Sektion<br />

dem Thema Grundeinkommen gewidmet<br />

sein. Unter anderem wird Enno Schmidt,<br />

Mitbegründer der Initiative Grundeinkommen<br />

in der Schweiz, Fragen zum anthroposophischen<br />

Charakter des Grundeinkommens<br />

aufwerfen, und Ursula Piffaretti, Mitglied<br />

im Initiativkomitee <strong>für</strong> das bedingungslose<br />

Grundeinkommen in der Schweiz,<br />

wird auf die Volksinitiative eingehen.<br />

Im November 2014 geht es ums Alter –<br />

ist es ‹Auslaufmodell oder Sinn- und Kraftquelle?›<br />

– und damit um den spezifischen<br />

Beitrag älterer Menschen mit Blick auf <strong>für</strong><br />

die Praxis noch weitgehend unerschlossene<br />

geistige Dimensionen.<br />

Die Initiative eines Weltsozialforums<br />

um Ute Craemer wird nun <strong>für</strong> 2014 als Konferenz<br />

mit dem Arbeitstitel ‹Initiation<br />

durch das Leben› stattfinden. Indem man<br />

soziale Not sieht und tätig wird, geht man<br />

durch Prüfungen, persönlich und gesellschaftlich.<br />

«Wir möchten», so Sektionsleiter<br />

Paul Mackay, «gemeinsam das Weltgeschehen<br />

aus einer zivilgesellschaftlichen<br />

Perspektive ergreifen.» Wirksam sei dabei<br />

die Kraft, die entstehe, indem man sich gesellschaftlich<br />

engagiere. «Es gibt», so<br />

Mackay weiter, «keinen geschenkten Frieden.<br />

Er ist abhängig von der Initiative von<br />

Menschen, die guten Willens sind.» | Sebastian<br />

Jüngel<br />

Jugendsektion<br />

Individuelle Fragen –<br />

gemeinsame Arbeit<br />

2012 war ein Jahr voller Tätigkeit und<br />

Wahrnehmungen <strong>für</strong> die Jugendsektion:<br />

des neuen Teams, des vorhandenen Netzwerks<br />

der Jugendsektion und des Erarbeitens<br />

neuer Verbindungen.<br />

Die Aufgaben auszuführen, hat uns vor<br />

eine doppelte Aufgabe gestellt: wahrzunehmen,<br />

was die individuelle Person an<br />

selbst erarbeiteten Gedanken und Fragestellungen<br />

mitbringt und wie sich diese<br />

Gedanken zu einem gemeinsamen Thema<br />

bilden können, das eine Grundlage <strong>für</strong> die<br />

Zusammenarbeit setzt.<br />

In dieser Zeit erfuhren wir, welch ein<br />

Glück es ist, aus dem Zusammensein heraus<br />

frisch schaffen zu können. Durch eine<br />

Hinwendung zur Welt wollen wir präsent<br />

und aufmerksam <strong>für</strong> die Zukunft sein; eine<br />

Hinwendung, die den tiefsten Willen nach<br />

Verstehen der Welt und des Lebens umfasst.<br />

Die Worte von Hannah Arendts ‹Vita<br />

Activa› und die Auseinandersetzung und<br />

das Studium von Vorträgen und Texten<br />

Rudolf Steiners haben uns in dieser Hinwendung<br />

begleitet und geprägt.<br />

Immer wieder wurde das <strong>Goetheanum</strong><br />

dankbar als der Ort erlebt, der dieses Beisammensein<br />

ermöglicht: bei der Sommertagung<br />

‹Jetzt-Sein!› / ‹Being Present!›, in<br />

wöchentlichen Treffen und in unserem Kolloquium<br />

zu Zeitfragen ‹Ich im Netz›. Die<br />

Berichte hiervon werden über unsere neue<br />

Webseite mitgeteilt werden, wo ihr euch<br />

auch gern beteiligen könnt. | Lisa Seidel,<br />

Mitarbeiterin der Jugendsektion<br />

Foto: Magdalena Vollmer<br />

www.youthsection.org


10 | Jahresbericht 2012/2013<br />

| Anthroposophie weltweit Nr. 3/13<br />

ó <strong>Goetheanum</strong><br />

<strong>Goetheanum</strong>-Bühne: Gesamtprogramm<br />

Fokus mit Vielfalt<br />

Für die <strong>Goetheanum</strong>-Bühne stellten 2012<br />

die Aufführungen der Mysteriendramen<br />

Rudolf Steiners und der Repertoireaufbau<br />

der <strong>Goetheanum</strong>-Eurythmie-Bühne den<br />

Fokus dar. Hinzu kamen Gastspiele:<br />

Eurythmie, Schauspiel und Konzerte.<br />

I<br />

nsgesamt haben rund 1300 Menschen die<br />

beiden Mysteriendramenzyklen im Sommer<br />

und an Weihnachten gesehen. Die Dramen<br />

finden großen Anklang, nicht zuletzt<br />

aufgrund einer Reisefassung, die in Arbeitszentren<br />

in Deutschland gezeigt wurde. Diese<br />

‹Abstecher› werden 2013 und 2014 weitergeführt.<br />

Im Sommer 2013 werden wir die Mysteriendramen<br />

das letzte Mal vor der Sanierung<br />

der Großen Bühne im <strong>Goetheanum</strong><br />

haben (mit Übersetzung ins Englische, Französische,<br />

Spanische). Dass sie nach der Sanierung<br />

wiederkommen, wird bereits erwogen.<br />

Dabei hat uns natürlich die Bühnenrenovation<br />

selbst, die im Oktober beginnen<br />

wird, das ganze Jahr über beschäftigt. Viele<br />

Vorarbeiten sind da<strong>für</strong> nötig.<br />

Die Eurythmie-Bühne wird ihr Repertoire<br />

weiter ausbauen und in größeren und<br />

kleineren Aufführungen zeigen, darüber.<br />

Eine Besonderheit sind die Fensterworte<br />

mit vielen Zuzügern aus der Umgebung.<br />

Verschiedene Schauspieler führten und<br />

führen ‹Der Antichrist› und ‹Hieram und<br />

Salomo› von Albert Steffen und ‹Der Parasit›<br />

von Friedrich Schiller auf. Ab Herbst<br />

2013 wollen die Schauspieler vom Mysteriendramen-Ensemble<br />

Johann Wolfgang<br />

Goethes ‹Faust› als Lesung in verschiedenen<br />

Besetzungen darbieten, auch um einen<br />

inhaltlichen Vorgeschmack auf die<br />

zukünftige Inszenierung zu bekommen.<br />

Wir wollen das Jahresprogramm vielfältig<br />

halten: Daher kam Clown Dimitri mit verschiedenen<br />

seiner Programme ans <strong>Goetheanum</strong>,<br />

‹Momo› nach Michael Ende wird als<br />

Eurythmie-Gastspiel im Frühling und Sommer<br />

2013 bei uns sein, ebenso das Eurythmietheater<br />

‹Der kleine Muck› und die Theaterinitiative<br />

‹TheaterTotal› aus Bochum.<br />

In der Sparte Musik haben wir immer<br />

wieder schöne Konzerte. Besonders hervorheben<br />

möchte ich die Jungen Symphoniker<br />

aus Basel, die im September 2013 das<br />

zweite Konzert am <strong>Goetheanum</strong> spielen<br />

werden, und Liederabende. Der Pianist<br />

Hris to Kazakov wird zudem über die nächsten<br />

zwei Jahre alle Beethoven-Sonaten<br />

spielen. | Nils Frischknecht, Geschäftsführer<br />

der <strong>Goetheanum</strong>-Bühne<br />

<strong>Goetheanum</strong>-Bühne: Mysteriendramen<br />

Vor Ort und auf Reisen<br />

Die Mysteriendramen Rudolf Steiners<br />

wurden auch 2012 als Gesamtinszenierung<br />

sowie in Form einzelner Szenen unter dem<br />

Namen ‹Mysteriendramen hautnah› unter<br />

der Leitung von Gioia Falk und Christian<br />

Peter aufgeführt.<br />

Es schien ein Wunder, dass trotz der<br />

Krankheitsfälle wir versprengten Schauspieler<br />

und Eurythmisten diese Aufführungen<br />

an Weihnachten 2012 bewältigt haben.<br />

Doch zur Aufführung gehörten nicht<br />

nur wir Darsteller, sondern auch die Techniker,<br />

Beleuchter, Musiker, die Mitarbeitenden<br />

in Administration und Ticketverkauf,<br />

die Vortragenden und die Simultanübersetzer.<br />

Und ich meine Sie: unsere Zuschauer,<br />

die Sie – oft zum wiederholten Male –<br />

gekommen sind, um mit uns dieses große<br />

Projekt zu verwirklichen!<br />

Im Herbst waren wir mit dem ersten<br />

Drama in Mannheim und mit dem dritten<br />

in Stuttgart. Diese Gastspiele und unsere<br />

Zusammenarbeit im Initiativkreis Mysteriendramen<br />

halten uns einander warm.<br />

Warme, dezente Dankbarkeit<br />

Dazu kommen die Begegnungen mit Ihnen.<br />

Am Silvesterabend, nach dem vierten<br />

Drama, gab es Gelegenheit, gemeinsam in<br />

der Schreinerei zu essen. Es gab Begegnungen<br />

mit der finnischen Gruppe und ihrem<br />

Übersetzer, erfüllt von warmer und dezenter<br />

Dankbarkeit. Die Schweden wünschten,<br />

mit den Schauspielern fotografiert zu werden.<br />

Das wollte auch die Delegation der<br />

Spanier. Eine ältere spanische Dame erzählte,<br />

dass sie vor zwei Jahren – ohne ein<br />

Wort zu verstehen – alle Dramen gesehen<br />

habe und tief berührt gewesen sei. Immer<br />

wieder das Wort ‹Corazon›.<br />

Von 23. bis 28. Juli 2013 werden wir zum<br />

letzten Mal vor dem Bühnenumbau alle<br />

vier Dramen spielen. Davor werden wir<br />

nach Wuppertal, Frankfurt und Öschelbronn<br />

reisen. Weitere Reisen sind <strong>für</strong> den Herbst<br />

geplant, so nach Mannheim, Stuttgart und<br />

München. Wir hoffen, dass dadurch auch<br />

diejenigen die Dramen sehen können, denen<br />

der Aufwand eines Dornach-Besuchs<br />

zu hoch ist. Wir sind froh, dass jeder von uns<br />

– wie unterschiedlich wir sein mögen, wie<br />

andersartig unser Zugang zur Kunst wie<br />

zur Anthroposophie auch ist – mit seinen<br />

besten Kräften zum Gelingen unserer Sache<br />

beiträgt. | Angelina Gazquez, Mitglied<br />

des Mysteriendramenensembles<br />

<strong>Goetheanum</strong>: Leitungsebene<br />

Quantität und Qualität<br />

der Begegnung<br />

Auf drei Ebenen ging es 2012/13 darum, die<br />

Qualität der Zusammenarbeit zu steigern.<br />

In der Leitungsebene betraf es die Beziehung<br />

vom Vorstand zur Weltgesellschaft<br />

und zu den Sektionsverantwortlichen.<br />

M<br />

onatlich nahmen die Generalsekretäre<br />

der Niederlande, der Schweiz und<br />

Deutschlands an den Vorstandssitzungen<br />

teil. Das Selbstverständnis, die Identität des<br />

Vorstandes ist damit eine andere geworden:<br />

An Entschlüssen sind von Beginn der<br />

Beratung an die Generalsekretäre beteiligt.<br />

In dieselbe Richtung neuer Kollegialität<br />

weist der Entschluss, die Goethe anum-<br />

Leitung zu bilden. Sektionsverantwortliche<br />

und Vorstand bilden auf Augenhöhe eine<br />

Leitungsgruppe, die <strong>für</strong> einzelne Aufgaben<br />

Verantwortliche delegiert. Auch wenn sich<br />

die Verantwortlichkeiten nur geringfügig<br />

verschoben haben, ist der Boden, auf dem<br />

Entscheidungen nun fallen, völlig anders.<br />

Gleichzeitig fand zum dritten Mal die<br />

Jahrestagung der Sektion <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />

in neuer Art statt. Was vor drei Jahren<br />

als Konzept mit moderierten Kleingruppen<br />

(‹WorldCafés›) begann, ist nun<br />

Arbeitsinstrument geworden. Im intimen<br />

Rahmen bildet sich eine biografische Energie,<br />

die unbefangener und vertrauensvoller<br />

auf die Probleme schauen lässt. Ueli<br />

Hurter, der als Sektionsverantwortlicher<br />

diesen Wandel mit verantwortet, ist mit<br />

Seija Zimmermann auch Konferenzleiter<br />

der <strong>Goetheanum</strong>-Leitung. So konnten diese<br />

Erfahrungen aus der Landwirtschaftlichen<br />

Sektion in die Arbeit am <strong>Goetheanum</strong><br />

fließen.<br />

Ein zweiter Inspirationsquell <strong>für</strong> Sozialformen<br />

sind die Mysteriendramen von Rudolf<br />

Steiner. Zwei weitere Zyklen wurden<br />

gespielt. Der Publikumsstrom lässt die Frage<br />

nicht verstummen, wie es möglich wird,<br />

fortwährende Aufführungen der Dramen<br />

zu ermöglichen.<br />

2012 war auch die Quantität des Miteinanders<br />

erfreulich. Die pädagogischen<br />

und medizinischen Jahrestagungen trafen<br />

mit ihren Themen einen Nerv, sodass der<br />

Große Saal an seine Kapazitätsgrenzen<br />

kam. ‹Die Kunst des Guten Handelns› lautete<br />

das Thema der Sozialtherapeuten und<br />

Heilpädagogen – ein Thema, das als Stern<br />

über der kommenden Bewährungszeit der<br />

neuen Formen stehen möge. | Wolfgang<br />

Held


Jahresbericht 2012/2013 | 11<br />

Anthroposophie weltweit Nr. 3/13 |<br />

ó <strong>Goetheanum</strong><br />

Finanzbericht zur Jahresrechnung 2012<br />

Bauprojekt bringt Dynamik in die Finanzen<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr haben zunächst noch Paul Mackay als Schatzmeister und<br />

sein Assistent Hans Hasler das Budget erstellt und die Geschäfte geführt, bevor die Verantwortung<br />

ab April 2012 an Justus Wittich als Schatzmeister und die konkrete Arbeit an<br />

Walter Laubi als seinen Assistenten und Leiter der Finanzabteilung überging.<br />

Die Übergabe verlief reibungslos, hervorragend<br />

vorbereitet und begleitet<br />

von Hans Hasler (zum Teil von Finnland<br />

aus) und ist nicht zuletzt dem Einsatz und<br />

der Tüchtigkeit der Mitarbeiter in der Finanzabteilung<br />

zu verdanken (Sylvie Stürchler<br />

Krüsi, Stephan Frei und Frieder Sprich).<br />

Neben dem einmal jährlich nach der Generalversammlung<br />

stattfindenden Treffen<br />

der internationalen Schatzmeister habe ich<br />

einen Beraterkreis, den sogenannten ‹kleinen<br />

Schatzmeisterkreis›, gebeten, mich in<br />

den Aufgaben zu begleiten und die Finanzen<br />

am <strong>Goetheanum</strong> und in der Allgemeinen<br />

Anthroposophischen <strong>Gesellschaft</strong> als<br />

Weltgesellschaft zu spiegeln und zu befragen.<br />

Ihm gehören Daniel Håkanson (Banker<br />

und Schatzmeister <strong>für</strong> die dänische Landesgesellschaft),<br />

Rodim van Es (Unternehmensberater,<br />

Schatzmeister in den Niederlanden),<br />

Marc Desaules (Unternehmer,<br />

Schatzmeister in der Schweiz), Peter Krüger<br />

(Rechtsanwalt, Schatzmeister in Deutschland),<br />

Alexander Thiersch (Geschäftsführer<br />

der Anthroposophischen <strong>Gesellschaft</strong> in<br />

Deutschland) und Paul Mackay an.<br />

Das <strong>Goetheanum</strong>-Bauprojekt bestimmte<br />

das Finanzjahr 2012<br />

Das Jahr 2012 war von der finanziellen<br />

Seite her vor allem von den Vorbereitungen<br />

und der Spendensammlung <strong>für</strong> das große<br />

<strong>Goetheanum</strong>-Bauprojekt (technische Sanierung<br />

der Bühne, des Daches und der Betonaußenhaut)<br />

geprägt – immerhin mit<br />

13,5 Millionen Franken ein Volumen fast in<br />

der Dimension eines ganzen Jahreshaushaltes.<br />

Dadurch kam eine erfreuliche Dynamik<br />

in den Finanzhaushalt des <strong>Goetheanum</strong><br />

und es gab – in diesem Jahr – keine<br />

Probleme mit der Liquidität. Durch die sehr<br />

erfreuliche Spenden-Resonanz aus der<br />

Mitgliedschaft und einer unerwarteten<br />

Großspende aus der Schweiz konnte das<br />

erste finanzielle Etappenziel mit 5,1 Millionen<br />

Franken vorhandenem Baugeld bei<br />

Auftragserteilung im Januar 2013 erfüllt<br />

werden.<br />

Jetzt steht die große und offene Frage<br />

vor uns, ob wir bis zum Baubeginn am 1.<br />

Oktober 2013 die Marke von 9 Millionen<br />

Franken vorhandener Eigenmittel <strong>für</strong> das<br />

Bauprojekt wie vorgenommen erreichen<br />

können. Ich freue mich dabei immer über<br />

die besonderen Qualitäten der Spenden,<br />

wenn zum Beispiel aus der Weltgesellschaft<br />

eine Spende als Zeichen der Solidarität<br />

aus dem so weit entfernten Australien<br />

eintrifft. Aber natürlich genauso, wenn ein<br />

unmittelbarer Anwohner in Dornach sich<br />

mit einem nennenswerten Betrag bei seinem<br />

fast täglichen Blick auf das <strong>Goetheanum</strong><br />

<strong>für</strong> diesen Bau einsetzt. Herzlichen<br />

Dank <strong>für</strong> Ihrer aller so großartige Mithilfe<br />

und Unterstützung!<br />

Zur Jahresrechnung 2012<br />

Im Hinblick auf dieses im April 2012 endgültig<br />

angeschobene Projekt geriet notwendigerweise<br />

das sorgfältig geplante<br />

Budget <strong>für</strong> das letzte Jahr ein wenig durcheinander.<br />

Viele sonst frei dem <strong>Goetheanum</strong><br />

zufließende Spenden (erhofft waren<br />

zwei Millionen Franken) wurden nun dem<br />

Bauprojekt gewidmet und standen nicht<br />

dem laufenden Haushalt zur Verfügung.<br />

Hinzu kam im Krisenjahr der Weleda – das<br />

zum Glück zuletzt positiv gemeistert werden<br />

konnte! – eine unerwartete Einschränkung<br />

von Projektaufträgen und Förderungen<br />

der Sektionen. Auch bereitet nach wie<br />

vor der gegenüber den anderen Währungen<br />

starke Franken einige Sorgen. Zwar ist<br />

die Summe der Beiträge in etwa gleich geblieben<br />

(bei leicht gesunkener <strong>Mitglieder</strong>zahl),<br />

doch sind wir noch weit davon entfernt,<br />

den gemeinsamen Beschluss aus<br />

den 90er-Jahren umzusetzen, dass jede<br />

Gruppe <strong>für</strong> jedes ihrer <strong>Mitglieder</strong> im Jahr<br />

125 Franken pro Mitglied treuhänderisch<br />

einsammelt und an das <strong>Goetheanum</strong> weiterleitet.<br />

Für das Budget und den Hauhalt<br />

kam es da sehr gelegen, dass die großen<br />

pä dagogischen Tagungen, die Jubiläums-<br />

Eurythmie tagung im Sommer und die beiden<br />

Mysteriendramen-Zyklen sehr gut besucht<br />

waren und viele Menschen an das<br />

<strong>Goetheanum</strong> brachten.<br />

Gleichzeitig sind die Aufwendungen <strong>für</strong><br />

die Mitarbeiter am <strong>Goetheanum</strong> in Folge<br />

von Einsparungen und auch krankheitsbedingt<br />

noch einmal um eine halbe Million<br />

Franken vermindert worden. Die im Budget<br />

berücksichtigten Aufgaben der Freien<br />

Hochschule <strong>für</strong> Geisteswissenschaft und<br />

des <strong>Goetheanum</strong> konnten mit Hilfe der<br />

freien Spenden und eines größeren Teiles<br />

der eingegangenen Legate (insgesamt 1,4<br />

Millionen Franken) aber alle wie geplant<br />

durchgeführt werden. Immerhin wurden<br />

aus dem Jahresergebnis 100 000 Franken<br />

zusätzlich <strong>für</strong> das Bauprojekt in die Rücklagen<br />

eingestellt, mit 180 000 Franken eine<br />

erste Instandsetzungsrücklage <strong>für</strong> die<br />

<strong>Goetheanum</strong>-Bauten eingerichtet, die in<br />

den Folgejahren langsam aufzubauen ist,<br />

und weitere Rücklagen <strong>für</strong> anstehende<br />

Projekte und Initiativen der Sektionen gebildet.<br />

Zuletzt wird praktisch eine ausgeglichene<br />

Jahresrechnung mit einem geringen<br />

Überschuss von 6564 Franken ausgewiesen,<br />

der den Eigenmitteln des <strong>Goetheanum</strong><br />

zugeführt wird.<br />

Zur Bilanz 2012<br />

Erfolgsrechnung wie Bilanz folgen auch<br />

in diesem Jahr der 2012 entwickelten Darstellungsform.<br />

Die Bilanzsumme hat sich<br />

um gut 2 Millionen Franken erhöht, was vor<br />

allem auf die Ansammlung von Baumitteln<br />

aus den eingegangenen Spenden,<br />

Baubriefen und Darlehen <strong>für</strong> das <strong>Goetheanum</strong>-Bauprojekt<br />

zurückzuführen ist.<br />

Ebenso sind die aktivierten Investitionen in<br />

Mitarbeiterwohnungen und erste Baukosten<br />

an dieser Bilanzsummen-Erhöhung<br />

beteiligt. Auf der Passivseite wachsen entsprechend<br />

die Rücklagen <strong>für</strong> den Bau und<br />

weitere Vorhaben, während Verbindlichkeiten<br />

und Verrechnungskosten aufgrund<br />

der guten Liquiditätslage deutlich verringert<br />

werden konnten.<br />

Ausblick 2013<br />

Das Budget 2013 stellt im Laufe des Erstellungsprozesse<br />

im Grunde ein fortgeschriebenes<br />

Jahr 2012 unter Berücksichtigung<br />

der fehlenden oder hinzukommenden<br />

Sondereffekte dar. Noch nicht ganz<br />

deutlich ist <strong>für</strong> die einzelnen Bereiche, wie<br />

das Leben am <strong>Goetheanum</strong> ab dem 1. Oktober<br />

ohne Nutzung der Bühne und des Großen<br />

Saales durchzuführen sein wird. Die<br />

<strong>Goetheanum</strong>-Bühne selbst wird vermehrt<br />

auf Tournee gehen und den Grundstein-<br />

Saal wie die Schreinerei nutzen.<br />

Angesichts der wiederum erhofften und<br />

erwarteten Bauspenden sind die ‹Freien<br />

Spenden› sicherlich zu hoch angesetzt.<br />

Aber auch schon im letzten Jahr war dieser<br />

Spielraum von etwa zehn Prozent der Einnahmen,<br />

die zu Anfang des Jahres noch<br />

nicht gesichert sind, die Herausforderung<br />

<strong>für</strong> den Schatzmeister und die etwa 30 Kostenstellenverantwortlichen<br />

in den verschiedenen<br />

Sektionen und Bereichen des<br />

<strong>Goetheanum</strong>. Denn in einer freien Kultur-


12 | Jahresbericht 2012/2013<br />

| Anthroposophie weltweit Nr. 3/13<br />

ó <strong>Goetheanum</strong><br />

einrichtung ist das konkrete Leben sowohl<br />

in den Einnahmen wie Ausgaben nie ganz<br />

genau zu planen. Würden nur Ausgaben<br />

zugelassen, <strong>für</strong> die es sichere Einnahmen<br />

gibt, so hieße dies den sicheren Verzicht<br />

auf weitere zehn Prozent der Mitarbeitenden<br />

und natürlich der entsprechenden<br />

wertvollen Leistungen, Möglichkeiten und<br />

Ausstrahlung. So gilt es, mit großer Wachsamkeit,<br />

Kreativität und einer gewissen<br />

Begeisterung danach zu suchen, wie das,<br />

was sich die <strong>Goetheanum</strong>-Leitung mit Vorstand<br />

und den Sektionen <strong>für</strong> 2013 vorgenommen<br />

hat, umzusetzen ist; wie <strong>für</strong><br />

die einzelnen Zwecke Förderer gefunden<br />

werden können, aber notfalls auch auf<br />

Ausgaben zu verzichten ist, wenn es sich<br />

unter dem Jahr erweist, dass die erhofften<br />

Einnahmen nicht zustande kommen werden.<br />

In diesem Zusammenhang hat sich in<br />

den letzten beiden Jahren ein erfreulicher<br />

Gemeinschaftswille unter allen Mitarbeitenden<br />

entwickelt.<br />

Für diese großen Aufgaben bitten wir<br />

Sie als <strong>Mitglieder</strong> und Freunde des <strong>Goetheanum</strong><br />

weiterhin um Unterstützung und<br />

Mithilfe und danken sehr herzlich <strong>für</strong> die<br />

schon bisher zur Verfügung gestellten<br />

Spenden und Mittel. | Justus Wittich,<br />

Schatzmeister<br />

Allgemeine Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong><br />

Erfolgsrechnung 2012<br />

alle Beträge in CHF<br />

2012 2011<br />

Anmerkung<br />

ERTRAG<br />

<strong>Mitglieder</strong>beiträge 4'084'957 4'100'069<br />

Beiträge von Institutionen, nicht zweckgebunden 1'853'770 1'949'868<br />

Freie Spenden 864'314 1 1'432'348<br />

Zweckgebundene Spenden 2'652'395 2'672'178<br />

Beiträge und Spenden 9'455'436 1 0'154'463<br />

Veranstaltungen, Studium und Weiterbildung 2'918'792 2'423'729<br />

Publikationen, Wochenschrift 1'065'270 1'189'114<br />

Dienstleistungen 940'464 2 995'886<br />

Finanzertrag 101'316 3 227'858<br />

Eigene Erträge 5'025'841 4'836'587<br />

ERTRAG TOTAL 14'481'277 14'991'050<br />

AUFWAND<br />

Aufwand Veranstaltungen und Studium -2'245'416 -2'090'286<br />

Dienstleistungsaufwand -2'560'221 -2'426'323<br />

Unterhalt Gebäude, Gelände, Mobiliar -922'752 -1'046'047<br />

Finanzaufwand -162'933 3 -80'601<br />

AUFWAND TOTAL -5'891'323 -5'643'257<br />

Bruttoergebnis 8'589'955 9'347'793<br />

Mitarbeitereinkommen inkl. Sozialleistungen -10'029'229 -10'540'100<br />

Ordentliches Ergebnis -1'439'274 -1'192'307<br />

Ausserordentliches Ergebnis<br />

1 Siehe Finanzbericht.<br />

2 Davon als große Posten rund 658 000 Franken berechnete Dienstleistungen<br />

an Dritte außerhalb des <strong>Goetheanum</strong> und interne Verrechnung<br />

mit Liegenschaften (zum Beispiel der Gärtnerei), etwa 172 000<br />

Franken <strong>für</strong> Raumvermietungen.<br />

3 Davon unter anderem etwa 31 000 Franken Kursgewinn Fremdwährungen,<br />

denen im Aufwand rund 133 000 Franken Kursverlust gegenüberstehen.<br />

Rund 36 000 Franken sind Zins ertrag durch Ansammlung<br />

der Baugelder.<br />

4 Siehe Anmerkung 4 zur Bilanz. Der Aufwand reicht <strong>für</strong> die Instandhaltung<br />

der Wohnungen, enthält aber zur Zeit keine Abschreibungen.<br />

5 Das <strong>Goetheanum</strong> unterstützt mit diesem Betrag ehemalige Mitarbeiter,<br />

die aus früheren Zeiten noch nicht über genügende Pensionskassenrenten<br />

verfügen. Der Betrag wird von Jahr zu Jahr geringer, da <strong>für</strong> später<br />

eingetretene Mitarbeiter genügende Renten während des Arbeitslebens<br />

gebildet werden.<br />

6 Zum außerordentlichen Ertrag gehört der Verkauf einer Eigentumswohnung<br />

<strong>für</strong> 180 000 Franken, die in der Bilanz nur mit einem Erinnerungswert<br />

von einem Franken stand. Diese Summe ist zum Start einer<br />

Instandsetzungsrücklage Goethe anum-Bauten genutzt worden, die<br />

in den nächsten Jahren aufgebaut werden soll.<br />

7 Bei den Entnahmen aus Fonds und Rücklagen handelt es sich um Spenden<br />

aus früheren Jahren, die jetzt verwendet wurden, bei den Einlagen<br />

um zweckgebundene Spenden und Erträge aus dem Jahr 2012, die erst in<br />

den folgenden Jahren verwendet werden. Ebenso sind hier die 1.86 Millionen<br />

Franken enthalten, die aus dem Spendenaufruf Bauprojekt <strong>Goetheanum</strong><br />

2013/14 verwendet werden, sowie die in Anmerkung 6 erwähnte<br />

Bildung einer neuen Instandsetzungsrücklage <strong>für</strong> die <strong>Goetheanum</strong>-Bauten<br />

in Höhe von 180 000 Franken.<br />

Mitarbeiterwohnungen<br />

Ertrag 1'418'936 1'317'547<br />

Aufwand -876'992 4 -718'999<br />

Ergebnis 541'944 598'548<br />

Leistungen <strong>für</strong> pensionierte Mitarbeiter -288'258 5 -309'600<br />

A.o. und periodenfremde Vorgänge<br />

Ertrag 191'982 6 106'724<br />

Aufwand -22'984 -1'243'261<br />

Ergebnis 168'998 -1'136'537<br />

Rücklagen<br />

Entnahmen 275'239 7 141'514<br />

Einlagen -565'333 7 -2'958'053<br />

Ergebnis -290'094 -2'816'539<br />

Erneuerung <strong>Goetheanum</strong><br />

Spenden Erneuerung <strong>Goetheanum</strong> 1'973'510 7<br />

Rücklagen Erneuerung <strong>Goetheanum</strong> -2'073'510 7<br />

Ergebnis<br />

-100'000<br />

Legate<br />

Ergebnis 1'413'247 5'014'398<br />

Ausserordentliches Ergebnis 1'445'838 1'350'270<br />

Ordentliches Ergebnis -1'439'274 -1'192'307<br />

Ausserordentliches Ergebnis 1'445'838 1'350'270<br />

Ergebnis 6'564 157'963


Jahresbericht 2012/2013 | 13<br />

Anthroposophie weltweit Nr. 3/13 |<br />

Allgemeine Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong><br />

Bilanz per 31. Dezember 2012 mit Vergleich 2011<br />

alle Beträge in CHF 31.12.12 31.12.11<br />

AKTIVEN<br />

Anmerkung<br />

Umlaufvermögen<br />

Kassen, Banken 4'456'637 1 1'649'030<br />

Debitoren und Verrechnungskonten 1'076'564 1'883'557<br />

Finanzielle Anlagen<br />

Darlehen, Wertschriften und Beteiligungen 6'308'927 2 6'243'301<br />

Sachanlagen<br />

<strong>Goetheanum</strong>bauten, Gelände, Mobiliar 1 1<br />

Grosser Saal 1'840'393 3 1'860'232<br />

angefangene Arbeiten Erneuerung <strong>Goetheanum</strong> 58'348<br />

Mitarbeiterwohnungen 5'739'430 4 5'615'829<br />

TOTAL AKTIVEN 19'480'301 17'251'951<br />

PASSIVEN<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Kreditoren und sonstige Verbindlichkeiten 867'312 1'052'135<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Schenkungen mit Rückfallrecht 4'791'989 5 4'974'803<br />

Darlehen <strong>Goetheanum</strong> 1'409'503 6 1'444'443<br />

Baubriefe und Darlehen Grosser Saal 1'840'393 1'860'174<br />

Baubriefe/Darlehen Erneuerung <strong>Goetheanum</strong> 660'231 7<br />

Darlehen Mitarbeiterwohnungen 3'105'000 8 3'117'000<br />

Eigene Mittel<br />

Diverse Rücklagen 1'643'483 9 1'721'080<br />

Rücklagen Erneuerung <strong>Goetheanum</strong> 4'637'852 9 2'564'342<br />

Freie Eigenmittel 1.1.2012 / 1.1.2011 517'974 360'011<br />

Ergebnis 2012 / 2011 6'564 157'963<br />

Freie Eigenmittel 31.12.2012/31.12.2011 524'537 517'974<br />

TOTAL PASSIVEN 19'480'301 17'251'951<br />

1 Der sehr hohe Betrag an flüssigen Mitteln beruht auf<br />

der Ansparung der Mittel <strong>für</strong> das <strong>Goetheanum</strong>-Bauprojekt.<br />

2 Davon unter anderem (in TCHF): 3079 in Höhe des<br />

Nominalwertes <strong>für</strong> Weleda-Aktien (5670 Stück) und<br />

Partizipationsscheine (3444 Stück), 1000 als Darlehen<br />

zur Geldanlage bis zum Beginn des Bauprojektes, 320<br />

als Darlehen an die Hestia Genossenschaft. Weitere<br />

1862 sind als Konten oder Aktiendepots treuhänderisch<br />

von Todes wegen bereits übertragen, dürfen<br />

aber nicht verändert oder aufgelöst werden.<br />

3 Aus der Bauzeit des Großen Saales 1996–1998 ist<br />

dieser Betrag noch nicht abgeschrieben. Dem Betrag<br />

steht in der Bilanz unter Passiven der Posten ‹Baubriefe<br />

und Darlehen Großer Saal› gegenüber.<br />

4 Diese Position enthält 42 Gebäude sowie 23 Eigentumswohnungen<br />

mit insgesamt rund 95 Mietverträgen<br />

<strong>für</strong> Mitarbeiter und 50 Studentenzimmern. Der<br />

Versicherungswert dieser Liegenschaften liegt deutlich<br />

über dem Bilanzwert.<br />

5 Die Schenkungen mit Rückfallrecht haben in früheren<br />

Jahren wesentlich zur Finanzierung von Bauvorhaben<br />

und Projekten beigetragen – und werden<br />

jetzt vor allem mit den Baubriefen wieder <strong>für</strong> das große<br />

<strong>Goetheanum</strong>-Bauprojekt aktiviert. Von diesen<br />

Schenkungen sind im Laufe des Jahres 2012 195 000<br />

Franken durch Tod des Schenkenden endgültig dem<br />

<strong>Goetheanum</strong> als Legat zugeflossen.<br />

6 Bei dieser Position handelt es sich um 19 Darlehen,<br />

die zinsfrei oder zu geringem Zinssatz dem <strong>Goetheanum</strong><br />

langfristig zur Verfügung gestellt worden sind.<br />

7 Es sind aufgrund des Spendenaufrufes <strong>für</strong> das <strong>Goetheanum</strong>-Bauprojekt<br />

Baubriefe und Darlehen im<br />

Wert von 660 000 Franken neu ausgegeben worden.<br />

8 Hypotheken von Banken und Pensionskassen sowie<br />

Darlehen von Mitarbeitern <strong>für</strong> die Wohnliegenschaften.<br />

9 Die diversen Rücklagen sind vor allem aufgrund des<br />

Bauprojektes stark angestiegen (in TCHF): 4638 Rücklage<br />

<strong>Goetheanum</strong>-Bauprojekt, der Rest verteilt sich<br />

auf diverse Fonds der Sektionen sowie Rücklagen <strong>für</strong><br />

die Vorbereitungsarbeiten zur neuen ‹Faust›-Inszenierung<br />

über 100 und <strong>für</strong> das Kulturerbe Rudolf Steiners<br />

mit 100.


14 | Jahresbericht 2012/2013<br />

| Anthroposophie weltweit Nr. 3/13<br />

ó <strong>Goetheanum</strong><br />

Allgemeine Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong><br />

Budget 2012 - Erfolgsrechnung 2012 - Budget 2013, nach Bereichen gegliedert<br />

Budget 2012 Ergebnis 2012 Budget 2013<br />

in 1000 CHF Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand<br />

Spenden 2'000 - 864 - 2'000 -<br />

Spenden und Beiträge von Institutionen 2'100 - 1'854 - 2'150 -<br />

<strong>Mitglieder</strong>beiträge 4'300 - 4'085 - 4'350 -<br />

Jahrestagungen 41 -41 128 -112 181<br />

-<br />

-141<br />

Allgemeine Anthroposophische Sektion 584 -582 490 -646 348 -422<br />

(darin Studium und Weiterbildung) 437 -437 281 -408 210 -329<br />

(darin Kulturimpuls) 128 -128 123 -123 128 -128<br />

Jugendsektion 89 -257 44 -195 105 -272<br />

Mathematische-Astronomische Sektion 78 -274 85 -299 234 -427<br />

Medizinische Sektion 1'464 -1'539 1'785 -1'986 1'655 -1'730<br />

Naturwissenschaftliche Sektion 512 -750 545 -750 417 -654<br />

Pädagogische Sektion 1'136 -1'207 878 -973 527 -667<br />

Sektion <strong>für</strong> Bildende Künste 0 -75 32 -87 28 -110<br />

Sektion <strong>für</strong> Landwirtschaft 350 -490 271 -436 355 -496<br />

Sektion <strong>für</strong> Redende und Musizierende Künste 391 -543 426 -470 104 -255<br />

Sektion <strong>für</strong> Schöne Wissenschaften 29 -74 39 -84 67 -185<br />

Sektion <strong>für</strong> Sozialwissenschaften 40 -67 51 -30<br />

-<br />

35 -53<br />

Vorstand und Sekretariate 5 -1'252 33 -1'170 32 -1'354<br />

Kommunikation und Dokumentation 990 -1'546 1'082 -1'567 983 -1'559<br />

davon Öffentlichkeitsarbeit 0 -122 0 -124 10 -123<br />

davon Dokumentation 20 -332 28 -334 52 -364<br />

davon Wochenschrift 970 -1'092 1'054 -1'110 950<br />

-<br />

-1'071<br />

<strong>Goetheanum</strong> Bühne 690 -2'472 1'159 -2'585 427 -2'276<br />

davon Mysteriendramen 530 -540 767 -457 375 -375<br />

<strong>Goetheanum</strong> Bauadministration 1'035 -3'121 1'504 -3'495 1'146 -3'210<br />

Empfang und Veranstaltungsmanagement 50 -916 82 -999 47 -883<br />

Personalwesen 0 -268 16 -240 47 -314<br />

Finanzwesen 0 -375 0 -351 0 -291<br />

EDV 0 -313 5 -299 0 -326<br />

Unverteilter Ertrag und Aufwand 5 -51 85 -143<br />

-<br />

57 0<br />

Liegenschaften 1'330 -730 1'419 -877 1'331 -740<br />

Leistungen <strong>für</strong> pensionierte Mitarbeiter 0 -275 0 -288 25 -284<br />

periodenfremder Ertrag und Aufwand 0 0 194 -34 0 0<br />

Rücklagen 0 0 79 -424 0 0<br />

Erneuerung <strong>Goetheanum</strong> 0 0 1'974 -2'074 0 0<br />

Legate 1'413 0 0<br />

zu den Eigenmitteln - 7<br />

17'217 -17'217 20'622 -20'622 16'648 -16'648<br />

Jahresbericht als ‹Anthroposophie weltweit›<br />

Liebe <strong>Mitglieder</strong>,<br />

dieses Jahr erhalten Sie wie bereits 2011 den Jahresbericht im<br />

Rahmen von ‹Anthroposophie weltweit›. ‹Anthroposophie weltweit›<br />

erscheint in Deutsch und Englisch zehn Mal pro Jahr. Auflage<br />

ca. 23000 Exemplare (DE: 18500; EN: 4500).<br />

Dieses Jahr erscheint der Jahresbericht auch noch in Spanisch,<br />

Portugiesisch, Französisch und Italienisch. Falls Sie den Jahresbericht<br />

in Zukunft gern in einer anderen Sprache erhalten wollen,<br />

schreiben Sie uns eine E-Mail oder eine Postkarte.<br />

Bezugsmöglichkeiten <strong>für</strong> <strong>Mitglieder</strong> der AAG:<br />

• Kostenlos als Beilage zur Wochenschrift ‹Das <strong>Goetheanum</strong>›<br />

(nur deutsch)<br />

• Kostenlos über Ihre Landesgesellschaft (nicht alle Landesgesellschaften<br />

bieten das an) bzw. als Einzelmitglied<br />

• Kostenlos als E-Mail-Abo<br />

• Für CHF 30 / € 25 direkt von uns (falls keine der anderen Möglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Sie in Betracht kommt)<br />

Kontakt:<br />

Abo-Service, ‹Das <strong>Goetheanum</strong>›, Postfach, CH-4143 Dornach<br />

Tel. +41 61 706 44 64, Fax +41 61 706 44 65, abo@goetheanum.ch<br />

Online: www.goetheanum.org/aw.html


Jahresbericht 2012/2013 | 15<br />

Anthroposophie weltweit Nr. 3/13 |<br />

ó Adressen<br />

Allgemeine Anthroposophische<br />

<strong>Gesellschaft</strong><br />

Postfach, CH-4143 Dornach<br />

www.goetheanum.org<br />

Vorstand am <strong>Goetheanum</strong><br />

Virginia Sease<br />

Andrea Jeserich, Tel. +41 61 706 43 12<br />

andrea.jeserich@goetheanum.ch<br />

Paul Mackay<br />

Monika Clément, Tel. +41 61 706 43 09<br />

monika.clement@goetheanum.ch<br />

Bodo von Plato<br />

Renate Braun, Tel. +41 61 706 43 07<br />

renate.braun@goetheanum.ch<br />

Seija Zimmermann<br />

Tanja Hietsch, Tel. +41 61 706 43 64<br />

tanja.hietsch@goetheanum.ch<br />

Justus Wittich<br />

Walter Laubi, Tel. +41 61 706 44 20<br />

walter.laubi@goetheanum.ch<br />

Sergej Prokofieff<br />

aus Gesundheitsgründen emeritiert.<br />

<strong>Mitglieder</strong>sekretariat<br />

Leitung: Angelika Pauletto<br />

Tel. +41 61 706 42 72<br />

Fax +41 61 706 43 14<br />

sekretariat@goetheanum.ch<br />

Ägypten<br />

Anthroposophische Ges. Zweig Sekem<br />

Tel. +20 2 2656 41 24<br />

info@sekem.com, www.sekem.com<br />

Argentinien<br />

Sociedad Antroposófica en la Argentina<br />

Tel. +54 11 4702 98 72<br />

rosa.korte@archai.net<br />

www.antroposofia.com.ar<br />

Landesvertreter: Rosa Körte<br />

Asien<br />

Vertretung der Allgemeinen Anthroposophischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> in Asien<br />

Tel. +64 6 855 55 99<br />

hmulder@xtra.co.nz<br />

Australien<br />

Anthroposophical Society in Australia<br />

glasby.peter@gmail.com<br />

janb-f@optusnet.com.au<br />

www.anthroposophy.org.au<br />

Generalsekretär: Peter Glasby, Jan Baker-<br />

Finch<br />

Belgien<br />

Antroposofische Vereniging in België<br />

Tel. +32 9 233 54 58<br />

avib@antroposofie.be<br />

www.antroposofie.be<br />

Generalsekretär: Kristina Lucia Parmentier<br />

Brasilien<br />

Sociedade Antroposófica no Brasil<br />

Tel. +55 11 568 742 52<br />

sab@sab.org.br<br />

www.sab.org.br<br />

Generalsekretär: Michael Mösch<br />

Grupo Michael, Grupo Novalis, Grupo<br />

Raphael<br />

c/o Bernardete de Jesus Ribeiro<br />

Caxia Postal 16277<br />

BR-22221-971 Rio de Janeiro RJ<br />

Bulgarien<br />

Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong> in Bulgarien<br />

Tel. +359 2 980 84 86<br />

aobg@aobg.org, www.aobg.org<br />

Landesvertreter: Traytcho Frangov<br />

Chile<br />

Rama Christophorus<br />

natg@hotmail.com<br />

Rama Santiago<br />

gbwaldorf@yahoo.es<br />

Rama Sophia<br />

Tel. +562 2250056<br />

carinavacazeller@gmail.com<br />

Dänemark<br />

Antroposofisk Selskab Danmark<br />

Tel. +45 86 27 60 60<br />

asd@mail.tele.dk<br />

www.rudolfsteiner.dk<br />

Generalsekretär: Troels Ussing<br />

Deutschland<br />

Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong> in<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 711 164 31 21<br />

info@anthroposophische-gesellschaft.org<br />

www.anthroposophische-gesellschaft.org<br />

Generalsekretär: Hartwig Schiller<br />

Arbeitszentrum Berlin<br />

Tel. +49 30 832 59 32<br />

sekretariat@agberlin.de, www.agberlin.de<br />

Vertreter: Sebastian Boegner<br />

Arbeitszentrum Frankfurt<br />

Tel. +49 69 53 09 35 81/82<br />

info@arbeitszentrum-ffm.de<br />

www.arbeitszentrum-ffm.de<br />

Vertreter: Barbara Messmer<br />

Arbeitszentrum Hannover<br />

Tel. +49 511 85 32 38<br />

mail@anthroposophie-hannover.de<br />

www.anthroposophie-hannover.de<br />

Vertreter: Thomas Wiehl<br />

Arbeitszentrum München<br />

Tel. +49 89 33 25 20<br />

info@anthroposophie-muenchen.de<br />

www.anthroposophie-muenchen.de<br />

Vertreter: Florian Roder<br />

Arbeitszentrum Nord<br />

Tel. +49 40 41 33 16 22<br />

buero@anthroposophie-nord.de<br />

www.anthroposophie-nord.de<br />

Vertreter: Roland Wiese<br />

Arbeitszentrum Nordrhein-Westfalen<br />

Tel. +49 234 333 67 30<br />

Anthroposophie.NRW@t-online.de<br />

www.anthroposophie-nrw.de<br />

Vertreter: Michael Schmock<br />

Arbeitszentrum Nürnberg<br />

Tel. +49 911 33 86 78/79<br />

info@anthroposophie-nuernberg.de<br />

www.anthroposophie-nuernberg.de<br />

Vertreter: Bernd Händler<br />

Arbeitszentrum Oberrhein<br />

Tel. +49 761 2 55 59<br />

agid-azob@t-online.de<br />

www.anthroposophie-az-oberrhein.de<br />

Vertreter: Wolfgang Drescher<br />

Arbeitszentrum Ost<br />

Tel. +49 351 802 23 72<br />

post@az-ost.de<br />

www.anthroposophie-ost.de<br />

Vertreter: Jörg Lindt<br />

Arbeitszentrum Stuttgart<br />

Tel. +49 711 164 31 14<br />

empfang@<br />

anthroposophische-gesellschaft.org<br />

www.rudolf-steiner-haus-stuttgart.de<br />

Vertreter: Johannes Kehrer<br />

Arbeitsgemeinschaft Impuls Ost<br />

Dr. Peter Schmiedel<br />

Richard-Wagner-Strasse 7<br />

DE-04416 Markkleeberg<br />

Ekuador<br />

Sociedad Antroposófica Rama Micael<br />

Tel. +593 2 240 76 21<br />

patjaram@ecutel.net<br />

Estland<br />

Eesti Antroposoofiline Selts<br />

jaanus.moldre@gmail.com<br />

Landesvertreter: Jaanus Möldre<br />

Finnland<br />

Suomen Antroposofinen Liitto<br />

Tel. +358 9 696 25 20<br />

toimisto@antropos.fi, www.antropos.fi<br />

Generalsekretär: Leena Westergrén<br />

Frankreich<br />

Société Anthroposophique en France<br />

Tel. +33 1 46 34 76 19<br />

contact@anthroposophie.fr<br />

www.anthroposophie.fr<br />

Generalsekretär: René Becker<br />

Georgien<br />

Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong> in Georgien<br />

Tel. +995 32 99 95 76<br />

antrsg@myoffice.ge<br />

Landesvertreter: Nodar Belkania<br />

Grossbritannien<br />

Anthroposophical Society in Great Britain<br />

Tel. +44 20 7723 4400<br />

rsh-office@anth.org.uk<br />

www.anthroposophy.org.uk<br />

Generalsekretär: Ann Druitt<br />

Hawai'i<br />

Anthroposophical Society in Hawai'i<br />

Tel. +1 808 988 45 55<br />

vanjames@hawaiiantel.net<br />

Landesvertreter: Van James<br />

Indien<br />

Anthroposophical Society in India<br />

abanbana123@rediffmail.com<br />

www.anthroposophyindia.org<br />

Landesvertreter: Aban Bana<br />

Irland<br />

Anthroposophical Society in Ireland<br />

Tel. +353 505 42830<br />

info@anthroposophy.ie<br />

www.anthroposophy.ie<br />

Landesvertreter: Martin Henry<br />

Island<br />

Antróposófiska félagiđ á Íslandi<br />

Tel. +354 4 86 60 22<br />

skaftholt@simnet.is<br />

Landesvertreter: Gudfinnur Ellert Jakobsson<br />

Israel<br />

Elija Branch<br />

abdalma@gmail.com<br />

Sophia Branch<br />

joangahtan@gmail.com<br />

Hillel-Zweig<br />

Tel. +972 4 983 20 67<br />

stef.allon@hotmail.com<br />

Italien<br />

Società Antroposofica in Italia<br />

Tel. +39 02 659 55 58<br />

societa.antroposofica@gmail.com<br />

www.rudolfsteiner.it<br />

Generalsekretär: Stefano Gasperi<br />

Japan<br />

Anthroposophische Gruppe in Japan<br />

Tel. +81 44 954 2156<br />

agematsu@joy.ocn.ne.jp<br />

www.anthroposophische-gesellschaftjapan.org<br />

Anthroposophische Gruppe in Japan<br />

Tel. +81 3 69 08 82 56<br />

www.anthroposophische-gesellschaft.jp<br />

Shikoku-Anthroposophie-Kreis<br />

info@shikokuanthroposopiekreis.com<br />

www.shikokuanthroposophiekreis.com<br />

Kanada<br />

Anthroposophical Society in Canada<br />

info@anthroposophy.ca<br />

Generalsekretär: Arie van Ameringen<br />

Kolumbien<br />

Rama Micael<br />

Tel. +57 4 266 53 61<br />

sofiamaria3@gmail.com<br />

Rama Santiago Apóstol<br />

Tel. +57 2 513 34 22<br />

castromac2@hotmail.com<br />

Kroatien<br />

Antropozofsko društvo 'Marija Sofija'<br />

Zagreb<br />

Tel. +385 1 468 02 70<br />

marijasofija@antropozofija.hr<br />

www.antropozofija.hr<br />

Lettland<br />

Anthroposophischer Zweig in Lettland<br />

Tel. +371 2 9 16 50 00<br />

antroposofia@inbox.lv<br />

www.antroposofija.lv<br />

Litauen<br />

Michael Zweig<br />

darzelis.rugelis@gmail.com<br />

Mexiko<br />

Rama Juan de la Cruz<br />

Tel. +52 5 617 68 54<br />

oresal@servidor.unam.mx<br />

Rama Sor Juana Inés de la Cruz<br />

Tel. +52 777 313 0546<br />

erg@amates.org<br />

Namibia<br />

Anthroposophische Arbeitsgruppe in Namibia<br />

Tel. +264 61 234 702<br />

amoller@iway.na<br />

Neuseeland<br />

Anthroposophical Society in New Zealand<br />

Tel. +64 6 877 66 56<br />

sue.simpson0@gmail.com<br />

www.anthroposophy.org.nz<br />

Generalsekretär: Sue Simpson<br />

Niederlande<br />

Antroposofische Vereniging in Nederland<br />

Tel. +31 30 691 82 16<br />

secretariaat@antrop-ver.nl<br />

www.antroposofie.nl<br />

Generalsekretär: Ron Dunselman<br />

Norwegen<br />

Antroposofisk Selskap i Norge<br />

Tel. +47 22 60 00 67<br />

asn@antroposofi.no<br />

www.antroposofi.no<br />

Generalsekretär: Frode Barkved<br />

Österreich<br />

Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong><br />

in Österreich<br />

Tel. +43 1 505 34 54<br />

buero@anthroposophie.or.at<br />

www.anthroposophie.or.at<br />

Generalsekretär: Helmut Goldmann<br />

Peru<br />

Sociedad Antroposófica en el Perú<br />

Tel. +51 1 471 12 33<br />

info@prohumanus.org


16 | Jahresbericht 2012/2013<br />

| Anthroposophie weltweit Nr. 3/13<br />

ó Adressen<br />

Philippinen<br />

Anthroposophical Group in the Philippines<br />

bvfajardo@hotmail.com<br />

Polen<br />

Towarzystwo Antropozoficzne w Polsce<br />

Tel. +48 22 666 88 32<br />

sekretariat.tawp@wp.pl<br />

www.antropozofia.pl<br />

Landesvertreter: Ewa Waśniewska<br />

Portugal<br />

Sociedade Antroposófica em Portugal<br />

Tel. +351 967 239 920<br />

sociedade.antroposofica@gmail.com<br />

Landesvertreter: Fritz Wessling<br />

Rumänien<br />

Societatea Antroposofică din România<br />

Tel. +40 21 323 20 57<br />

info@antroposofie.ro<br />

www.antroposofie.ro<br />

Landesvertreter: Gheorghe Paxino<br />

Russland<br />

Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong><br />

in Russland<br />

Tel. +7 495 695 09 64<br />

landesvertreter@gmail.com<br />

Landesvertreter: Alexey Zhukov<br />

Schweden<br />

Antroposofiska Sällskapet i Sverige<br />

Tel. +46 8 55 43 02 20<br />

kontakt@antroposofi.nu<br />

www.antroposofi.nu<br />

Generalsekretär: Mats-Ola Ohlsson<br />

Schweiz<br />

Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong><br />

in der Schweiz<br />

Tel. +41 61 706 84 40<br />

anthrosuisse@bluewin.ch<br />

www.anthroposophie.ch<br />

Generalsekretär: Marc Desaules<br />

Serbien<br />

Antroposofski Kulturni Centar Beograd<br />

Tel. +381 11 15 81 35<br />

vkecman@ptt.rs<br />

Slowakei<br />

Slovenská antropozofická spoločnost'<br />

Tel. +421 2 4445 36 90<br />

info@antropozofia.sk<br />

www.antropozofia.sk<br />

Landesvertreter: Erich Šašinka<br />

Spanien<br />

Sociedad Antroposófica en España<br />

Tel. +34 91 115 34 78<br />

sociedadantroposofica@gmail.com<br />

www.sociedadantroposofica.com<br />

Landesvertreter: Leonor Montes<br />

Südafrika<br />

Anthroposophical Society in Southern Africa<br />

Tel. +27 21 788 10 22<br />

linoia@mweb.co.za<br />

Thailand<br />

Anthroposophical Group in Thailand<br />

Tel. +66 2 792 0670<br />

waldorfthai@hotmail.com<br />

Vertreter: Porn Panosot<br />

Tschechische Republik<br />

Anthroposofická společnost<br />

v Ceské rebublice<br />

Tel. +420 246 030 358<br />

info@anthroposof.cz<br />

www.anthroposof.cz<br />

Landesvertreter: Anežka Janátová<br />

Ukraine<br />

Anthroposophische <strong>Gesellschaft</strong> Zweig Kiew<br />

Tel. +380 44 572 89 93<br />

serganth@ukr.net<br />

Ungarn<br />

Magyar Antropozófiai Társaság<br />

Tel. +36 1 336 04 26<br />

antropozofiai.tarsasag@gmail.com<br />

www.antropozofiai-tarsasag.hu<br />

Landesvertreter: Zsuzsa Mesterházi<br />

Uruguay<br />

Sociedad Antroposófica Rama Novalis<br />

Tel. +5982 619 33 70<br />

USA<br />

Anthroposophical Society in America<br />

Tel. +1 734 662 93 55<br />

info@anthroposophy.org<br />

www.anthroposophy.org<br />

Generalsekretär: Torin Finser<br />

Freie Hochschule <strong>für</strong><br />

Geisteswissenschaft<br />

Postfach, CH-4143 Dornach<br />

Tel. +41 61 706 43 12<br />

Fax +41 61 706 43 14<br />

hochschule@goetheanum.ch<br />

www.goetheanum.org<br />

Hochschulkollegium<br />

am <strong>Goetheanum</strong><br />

Oliver Conradt, Jean-Michel Florin, Michaela<br />

Glöckler, Christiane Haid, Ueli Hurter,<br />

Constanza Kaliks, Johannes Kühl, Thomas<br />

Lüthi, Paul Mackay, Florian Osswald,<br />

Bodo von Plato, Claus-Peter Röh,<br />

Virginia Sease, Margrethe Solstad, Justus<br />

Wittich, Seija Zimmermann<br />

Allgemeine<br />

Anthroposophische Sektion<br />

Leitung: Virginia Sease, Paul Mackay, Bodo<br />

von Plato, Seija Zimmermann, Justus<br />

Wittich<br />

vorstandsassistenz@goetheanum.ch<br />

Studium und Weiterbildung<br />

am <strong>Goetheanum</strong><br />

Sekretariat: Ursula Schönholzer<br />

Tel. +41 61 706 42 20<br />

studium@goetheanum.ch<br />

www.studium.goetheanum.org<br />

Jugendsektion<br />

(Sektion <strong>für</strong> das Geistesstreben<br />

der Jugend)<br />

Leitung: Constanza Kaliks<br />

Tel. +41 61 706 43 91<br />

mail@youthsection.org<br />

www.youthsection.org<br />

Mathematisch-Astronomische Sektion<br />

Leitung: Dr. Oliver Conradt<br />

Tel. +41 61 706 42 20<br />

mas@goetheanum.ch<br />

www.mas.goetheanum.org<br />

Medizinische Sektion<br />

Leitung: Dr. med. Michaela Glöckler<br />

Tel. +41 61 706 42 90<br />

sekretariat<br />

@medsektion-goetheanum.ch<br />

www.medsektion-goetheanum.ch<br />

Internationale Koordination<br />

Anthroposophische Medizin (IKAM)<br />

michaela.gloeckler<br />

@medsektion-goetheanum.ch<br />

Naturwissenschaftliche Sektion<br />

Leitung: Johannes Kühl<br />

Tel. +41 61 706 42 10<br />

science@goetheanum.ch<br />

www.science.goetheanum.org<br />

Pädagogische Sektion<br />

Leitung: Claus-Peter Röh, Florian Osswald<br />

Tel. +41 61 706 43 15<br />

paed.sektion@goetheanum.ch<br />

www.paedagogik-goetheanum.ch<br />

Sektion <strong>für</strong> Bildende Künste<br />

Kontaktpersonen: Seija Zimmermann<br />

Tel. +41 61 706 41 37<br />

sbk@goetheanum.ch<br />

www.internationalartsection.com<br />

Sektion <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />

Leitung: Jean-Michel Florin,<br />

Ueli Hurter, Thomas Lüthi<br />

Tel. +41 61 706 42 12<br />

sektion.landwirtschaft@goetheanum.ch<br />

www.sektion-landwirtschaft.org<br />

Sektion <strong>für</strong> Redende<br />

und Musizierende Künste<br />

Leitung: Margrethe Solstad<br />

Tel. +41 61 706 43 59<br />

srmk@goetheanum.ch<br />

www.srmk.goetheanum.org<br />

Sektion <strong>für</strong> Schöne Wissenschaften<br />

Leitung: Dr. Christiane Haid<br />

Tel. +41 61 706 43 82<br />

ssw@goetheanum.ch<br />

ssw.goetheanum.org<br />

Sektion <strong>für</strong> Sozialwissenschaften<br />

Leitung: Paul Mackay<br />

Tel. +41 61 706 43 09<br />

sektion.sozialwissenschaften<br />

@goetheanum.ch<br />

www.sozial.goetheanum.org<br />

<strong>Goetheanum</strong><br />

Postfach, CH-4143 Dornach<br />

<strong>Goetheanum</strong>-Leitung<br />

Oliver Conradt, Jean-Michel Florin, Michaela<br />

Glöckler, Christiane Haid, Ueli Hurter,<br />

Constanza Kaliks, Johannes Kühl, Paul<br />

Mackay, Florian Osswald, Bodo von Plato,<br />

Claus-Peter Röh, Virginia Sease, Margrethe<br />

Solstad, Justus Wittich, Seija Zimmermann<br />

vorstandsassistenz@goetheanum.ch<br />

Empfang und Veranstaltungen<br />

Leitung: Katharina Hofmann<br />

Information<br />

Tel. +41 61 706 42 42<br />

Fax +41 61 706 44 46<br />

info@goetheanum.ch<br />

www.goetheanum.org<br />

Führungen<br />

Esther Gerster<br />

Tel. +41 61 706 44 38 (Anrufbeantworter)<br />

fuehrungen@goetheanum.ch<br />

Kommunikation und Öffentlichkeit<br />

Leitung: Wolfgang Held<br />

Tel. +41 61 706 42 61<br />

wolfgang.held@goetheanum.ch<br />

<strong>Goetheanum</strong>-Bühne<br />

Geschäftsführung:<br />

Nils Frischknecht<br />

Tel. +41 61 706 42 50<br />

buehne@goetheanum.ch<br />

www.goetheanum-buehne.ch<br />

Dokumentation<br />

Leitung: Johannes Nilo<br />

Archiv<br />

Tel. +41 61 706 42 63<br />

dokumentation@goetheanum.ch<br />

Bibliothek<br />

Tel. +41 61 706 42 60<br />

Freitag 11–18 Uhr<br />

bibliothek@goetheanum.ch<br />

Kunstsammlung <strong>Goetheanum</strong><br />

Tel. +41 61 706 42 85<br />

kunstsammlung@goetheanum.ch<br />

Wochenschrift ‹Das <strong>Goetheanum</strong>›<br />

Tel. +41 61 706 44 64<br />

Fax +41 61 706 44 65<br />

info@dasgoetheanum.ch<br />

www.dasgoetheanum.ch<br />

Buchhandlung am <strong>Goetheanum</strong><br />

Tel. +41 61 706 42 75<br />

Fax +41 61 706 42 76<br />

buchhandlung@goetheanum.ch<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag 9–18.30 Uhr<br />

Samstag: 9–17 Uhr<br />

Verlag am <strong>Goetheanum</strong><br />

Leitung: Dr. Christiane Haid<br />

Hügelweg 53, Postfach 131<br />

CH-4143 Dornach<br />

Tel. +41 61 706 42 00<br />

info@vamg.ch<br />

www.vamg.ch<br />

Vital Speisehaus AG<br />

Cafeteria-Restaurant-Bioladen<br />

Dorneckstrasse 2<br />

CH-4143 Dornach<br />

Restaurant Tel. +41 61 706 85 10<br />

Bioladen Tel. +41 61 706 85 14<br />

Boutique Persephone +41 61 706 85 14<br />

Caféteria im <strong>Goetheanum</strong><br />

Tel. +41 61 706 42 88<br />

www.speisehaus.ch<br />

Gästehäuser am <strong>Goetheanum</strong><br />

(Haus Friedwart und<br />

Begegnungszentrum)<br />

Privatzimmervermittlung<br />

Geschäftsführung:<br />

Waltraud Frischknecht<br />

Tel. +41 61 706 44 45<br />

zimmer@goetheanum.ch<br />

Die aktuellen Adressen finden Sie unter: www.goetheanum.org/adressen.html

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