Hintergrundinformation [PDF, 72.0 KB] - Zoo Zürich
Hintergrundinformation [PDF, 72.0 KB] - Zoo Zürich
Hintergrundinformation [PDF, 72.0 KB] - Zoo Zürich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mediendokumentation<br />
Ausgabe 2013<br />
Hintergrund Information<br />
<strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> AG<br />
<strong>Zürich</strong>bergstrasse 221<br />
CH-8044 <strong>Zürich</strong><br />
T +41 (0)44 254 25 00<br />
F +41 (0)44 254 25 10<br />
zoo@zoo.ch<br />
www.zoo.ch<br />
DER MASOALA REGENWALD<br />
FEIERT SEIN ZEHNJÄHRIGES JUBILÄUM<br />
EIN RÜCK- UND AUSBLICK<br />
Am 29. Juni 2003 wurde ein ehrgeiziges Vorhaben Realität: Nach über<br />
zwölf Jahren Planungs- und Bauzeit konnte im <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> der Masoala<br />
Regenwald eröffnet werden. Seither hat sich die Flora und Fauna in der<br />
weltweit einzigartigen Ökosystemhalle positiv entwickelt. Die ursprünglich<br />
17‘000 tropischen Pflanzen sind zu einem dichtem Regenwald<br />
herangewachsen, die Lemuren, Reptilien, Flughunde und Vögel sind in der<br />
Halle heimisch geworden und haben sich vermehrt. Seit 1995 hat der <strong>Zoo</strong><br />
<strong>Zürich</strong> über 3,3 Mio. Schweizer Franken in Naturschutz- und<br />
Entwicklungsprojekte in Madagaskar investiert, von denen heute 37‘000<br />
Menschen profitieren und wodurch 2‘100 km 2 Regenwald langfristig<br />
geschützt werden können.<br />
2003 stellte der Masoala Regenwald einen Meilenstein in der strategischen Entwicklung<br />
des <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> zum Naturschutzzentrum dar. Erstmals konnten Tiere in ihrem natürlichen<br />
Lebensraum und ohne Zäune beobachtet werden. Der Halle wurde ausserdem ein<br />
Informationszentrum angegliedert, das die Besucher dazu motivieren soll, selbst etwas zur<br />
Erhaltung des Regenwaldes zu tun. Die Masoala-Halle kommt gut an. In den zehn Jahren<br />
seit der Eröffnung haben rund 10 Millionen Personen den Regenwald besucht und<br />
300‘000 Interessierte an Führungen teilgenommen.<br />
Viel Nachwuchs in der Halle und einige gescheiterte Versuche<br />
Seit der Eröffnung hat sich der Masoala Regenwald im <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> zu einem<br />
funktionierenden „Mini-Regenwald-Ökosystem“ entwickelt. Viele Tierarten gedeihen in der<br />
Halle in Koexistenz. Bereits im Eröffnungsjahr konnten erste Zuchterfolge beim Mähnenibis<br />
verzeichnet werden. Wenig später folgten Junge bei den Blaukopf-Erdracken und den Roten<br />
Varis. Als Erfolg darf auch der Nachwuchs bei den Tomatenfröschen gewertet werden, die<br />
sich nur unter sehr speziellen klimatischen Bedingungen paaren. Streit zwischen den<br />
Lemurenarten führte allerdings dazu, dass die Bambuslemuren abgegeben werden mussten.<br />
Auch die Integration einiger Frosch- und Vogelarten scheiterte.<br />
Das Fachwissen und die Experimentierfreudigkeit von Dr. Martin Bauert, Kurator des<br />
Masoala Regenwaldes, hat sich auch auf die Botanik positiv ausgewirkt. So konnten aus<br />
Samen von Rosen- und Ebenholzbäumen aus Madagaskar Keimlinge gezogen und diese<br />
als Nachzuchten eingepflanzt werden. Die biologische Kontrolle der Insekten ist auch zehn<br />
Jahre nach der Eröffnung eine permanente Aufgabe, die jedoch aufgrund der erlangten<br />
Erfahrung kein Problem darstellt. 2010 wurden zehn in der Halle herangereifte Kakao-<br />
Früchte zur ersten reinen Schweizer Schokolade mit 100% Schweizer Zutaten verarbeitet<br />
und für einen guten Zweck verkauft. Die gesamten Einnahmen von CHF 30‘000 flossen in<br />
Wer Tiere kennt,<br />
wird Tiere schützen.
Projekte zur Unterstützung des Kakaoanbaus und des Erhalts nachhaltiger Landwirtschaft in<br />
Masoala.<br />
Auch in <strong>Zürich</strong> werden wertvolle Ressourcen geschont<br />
Die Klimatisierung der Ökosystemhalle stellte das Team um Dr. Martin Bauert zu Beginn vor<br />
grosse Herausforderungen. Damit die Pflanzen gedeihen, muss die Halle Bedingungen<br />
aufweisen, wie sie auf der Masoala Halbinsel vorherrschen. Es sind dies Lufttemperaturen<br />
von 20°C bis 28°C, Luftfeuchtigkeitswerte von über 80% und ein tropischer Regen mit einer<br />
Niederschlagsmenge von zeitweise über 6 Millimeter pro Tag. Heizung, Lüftung und<br />
Beregnung der Halle erfolgen durch ein ausgeklügeltes System, das über die Jahre stetig<br />
verfeinert wurde. Bei der Erneuerung des Versorgungssystems im Jahr 2012 wurde grossen<br />
Wert gelegt auf die Energierückgewinnung und die Nutzung von erneuerbaren Energien.<br />
Fünfzig Erdsonden liefern aus 250 Metern Tiefe den hauptsächlichen Energiebedarf zum<br />
Heizen. Gleichzeitig werden die Erdsonden genutzt, um im Sommer das Restaurant und die<br />
Kühlräume zu kühlen.<br />
Erfolge und Rückschläge in Madagaskar<br />
Durch die direkte Verbindung zum Masoala Nationalpark im Nordosten Madagaskars<br />
leistet der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> einen wesentlichen Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung des<br />
Regenwaldes. Dort ist es trotz Rückschlägen durch mehrere Zyklone und den illegalen<br />
Schlag von wertvollen Edelhölzern gelungen, bei der lokalen Bevölkerung ein Bewusstsein<br />
für die Bedeutung eines intakten Regenwaldes zu schaffen.<br />
Seit 1995 hat der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> CHF 3‘340‘691 Schweizer Franken in Naturschutz- und<br />
Entwicklungshilfeprojekte in Madagaskar investiert. 85 Prozent des finanziellen<br />
Engagements flossen in die Region Masoala und den Nationalpark, 15 Prozent nach<br />
Ivoloina und den Regenwald um Betampona. Insgesamt setzte der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> mit seinen<br />
Partnern Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS) und<br />
Madagascar Fauna Group während den letzten zehn Jahren über zwanzig Projekte um,<br />
die dazu beitragen, den Regenwald zu erhalten und die Situation der lokalen Bevölkerung<br />
zu verbessern.<br />
Bildung – der Schlüssel zum Schutz der Natur und zu neuen<br />
Einkommensquellen<br />
Eine Massnahme, um den Nationalpark vor dem Zugriff der Menschen und vor Zerstörung<br />
zu schützen, ist die Schaffung alternativer Einkommensquellen. Die Basis dafür wurde mit<br />
zahlreichen Bildungsprojekten gelegt. Der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> hat Ausbildungsprogramme zur<br />
Förderung der Bienenzucht finanziert; in 16 Dörfern wird nun Honig produziert. 34 Fischer<br />
aus drei Dörfern wurden in der Verbesserung der Fischfangmethoden im Meer geschult mit<br />
dem Ziel, gute Ertragsmöglichkeiten zu schaffen und gleichzeitig die Fischbestände zu<br />
schonen. 130 Familien in fünf Dörfern kamen in den Genuss von Weiterbildungen im<br />
Kunsthandwerk wie Flechten und Schnitzen.<br />
130 Schülerinnen und Schüler aus zwei Dörfern konnten dank der Hilfe aus dem <strong>Zoo</strong><br />
<strong>Zürich</strong> in neue Schulhäuser einziehen. Ein Besucherzentrum des Masoala Nationalparks mit<br />
integrierter Schule befindet sich in Bau und soll im Herbst 2013 eröffnet werden. Das<br />
Konzept der Naturschutzschule „Saturday School“, das in der Region Ivoloina für 500<br />
Schüler sehr erfolgreich ist, hat die UNICEF nun für ganz Madagaskar übernommen.<br />
Wer Tiere kennt,<br />
wird Tiere schützen.
Schutz und Aufforstung des Regenwaldes<br />
Zu den Meilensteinen der realisierten Projekte zählt die Markierung der Nationalpark-<br />
Grenzen. In den sogenannten Pufferzonen haben 21 Dörfer speziell zugewiesene<br />
Waldgebiete zur Selbstverwaltung in nachhaltiger Nutzung erhalten. 22‘000 Personen sind<br />
somit berechtigt, Holz für den Eigenbedarf und Nichtholz-Produkte wie Flechtmaterial im<br />
Wald zu sammeln, ebenso Wildfrüchte. Damit soll die Verantwortung für die nachhaltige<br />
Nutzung und den Schutz an die lokale Bevölkerung übergeben werden. Einerseits profitiert<br />
die Bevölkerung wirtschaftlich, andererseits schützt sie den Wald vor Fremden.<br />
Erfolgreich war auch die Wiederaufforstung im Korridor von Ambatoledama, wo 60<br />
Hektaren neuer Wald angepflanzt wurden. Weitere 39 Hektaren wurden bepflanzt, um<br />
zwei bestehende Parkteile zu verbinden und so einen Wanderkorridor für Wildtiere zu<br />
schaffen.<br />
Reis – die Lebensgrundlage der Madagassen<br />
Der Reisanbau ist für die lokale Bevölkerung von allergrösster Bedeutung. Aus diesem<br />
Grund wurden zahlreiche Projekte umgesetzt, welche den Ertrag und die Lagerung der<br />
Ernte verbessern. 103 Familien aus acht Dörfern wurden in effizienten Reisanbaumethoden<br />
ausgebildet. Das im Zuge der Weiterbildung neu eingeführte Bearbeitungswerkzeug führt<br />
zu einer besseren Bodenbeschaffenheit und fördert so den ertragreichen Nassreisanbau.<br />
Auf verschiedenen Reisfeldern mit einer Gesamtfläche von 380 Hektaren wurden<br />
zuverlässige Wasserversorgungen mittels betonierten Wasserkanälen und Aquädukten<br />
gebaut, von denen 962 Familien aus neun Dörfern profitieren. Um die Verluste bei falscher<br />
Lagerung zu mindern, hat der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> die Erstellung von Reissilos für 19 Familien<br />
ermöglicht.<br />
Illegaler Rosenholzhandel und Wirbelstürme<br />
Die politische Instabilität Madagaskars brachte mit sich, dass die Edelholzausbeutung im<br />
Nationalpark von 2009 bis 2011 ausser Kontrolle geriet. Der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> hat sich stark für<br />
die Bekämpfung des illegalen Rosenholzhandels eingesetzt. Zusammen mit der ETH <strong>Zürich</strong><br />
entwickelte der <strong>Zoo</strong> einen DNA-Test, um illegales und legales Tropenholz mittels<br />
Laboruntersuchungen unterscheiden zu können und dessen Herkunft zu bestimmen.<br />
Rückschläge mussten auch immer wieder aufgrund von Naturkatastrophen wie Zyklonen<br />
und damit verbundene Überschwemmungen hingenommen werden. In der Folge übernahm<br />
der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> die Finanzierung der Reparatur von Fusswegen und Wasserversorgung<br />
sowie die Wiederaufforstung zerstörter Waldstücke.<br />
Blick in die Zukunft<br />
Grosses Potenzial sieht der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> im Kakao-Anbau. Ein neues Anbauprojekt in der<br />
Region westlich von Maroantsetra beinhaltet eine Modellplantage, eine Baumschule, eine<br />
mit Solarenergie betriebene Trocknungsanlage sowie eine Fermentationsanlage. Das<br />
Projekt wird durch die Landwirtschaftsunion von Voloina, einer Vereinigung von 13<br />
Landwirtschaftskooperationen, betrieben.<br />
Trotz Rückschlägen haben sich das Engagement in Masoala, das 2007 zum UNESCO<br />
Weltkulturerbe erklärt wurde, und die Investitionen des <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> gemäss Aussage von<br />
<strong>Zoo</strong>-Direktor Dr. Alex Rübel gelohnt. Die Erhaltung der Wälder sichert die Produktivität der<br />
Felder in der Umgebungszone. Ohne Wälder würden 75 Prozent des Regens<br />
verschwinden, Erosion und Versteppung einsetzen. Die Ausbildung der lokalen Bevölkerung<br />
Wer Tiere kennt,<br />
wird Tiere schützen.
fördert das Verständnis für die Bedeutung und den Wert des Ökosystems und schafft<br />
alternative Einnahmequellen, ohne den Regenwald zu zerstören.<br />
Die Vogelperspektive lockt<br />
Zum Jubiläum 2013 zeigt sich der Masoala Regenwald im <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> von einer völlig<br />
neuen Seite: von oben. Möglich wird dies durch zwei Türme (18 und 10 Meter), die durch<br />
einen Baumkronenweg miteinander verbunden sind.<br />
Als Vorbild dafür diente den Landschaftsarchitekten Günther Vogt und Lars Ruge, die<br />
bereits am Bau der Masoala-Halle beteiligt waren, ein Insektenkokon. So wie das Forscher-<br />
Camp oder andere kleinere Gebäude in der Halle, sollen sich auch die beiden Stahltürme<br />
harmonisch in den Regenwald integrieren. Schon bald werden Lianen und<br />
Aufsitzerpflanzen die Konstruktion umschlingen. In der Mitte des grossen Turmes soll ein<br />
Baum in die Höhe wachsen, sodass die Besucher dereinst entlang seines Stamms ins<br />
Blätterdach aufsteigen können.<br />
Der neue Masoala-Baumkronenweg wird nach rund vier monatiger Bauzeit ab 27. März<br />
2013 für die <strong>Zoo</strong>-Besucher zugänglich sein.<br />
www.zoo.ch<br />
Wer Tiere kennt,<br />
wird Tiere schützen.
ENTWICKLUNGSPROJEKTE IN MADAGASKAR<br />
Seit 1995 hat der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> CHF 3‘340‘691 Schweizer Franken in Naturschutz- und<br />
Entwicklungshilfeprojekte in Madagaskar investiert. 85 Prozent des finanziellen<br />
Engagements flossen in die Region Masoala und den Nationalpark, 15 Prozent nach<br />
Ivoloina und den Regenwald um Betampona. Der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> hat 20 Projekte finanziert<br />
oder mitgetragen:<br />
1. Betrieb und Unterhalt des Masoala Nationalparks<br />
Löhne, Ausbildung und Ausrüstung der Wildhüter und des übrigen Personals.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS)<br />
2. Speisung des Nachhaltigkeitsfonds<br />
Jährlich Überweisung des <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> von mindestens CHF 25‘000.- in den<br />
Nachhaltigkeitsfonds. Ende 2012 waren CHF 902‘000.- einbezahlt. Ende 2042<br />
werden es CHF 4 Mio. sein. Der Ertrag aus diesem Fondsvermögen soll den Betrieb<br />
des Masoala Nationalparks langfristig ermöglichen.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP)<br />
3. Informations- und Werbeauftritt für den Nationalpark Masoala<br />
Finanzierung der Produktion von Naturschutzplakaten, Karten und Broschüren sowie<br />
die Gestaltung der Webseite www.parcs-madagascar.com.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS)<br />
4. Wildhüterposten<br />
Finanzierung von drei Wildhüterposten.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS)<br />
5. Ausbau der Infrastruktur für Lokalbevölkerung und Touristen<br />
Finanzierung des Neubaus von fünf befahrbaren Brücken und von 15 km Fusswegen.<br />
Reparatur von verschiedenen Wanderwegen nach Wirbelstürmen. Finanzierung von<br />
sechs Holzunterständen im Nationalpark für den Tourismus.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS)<br />
6. Aufforstungen<br />
Aufforstung von 60 Hektaren zerstörten Waldes mit 15‘000 Bäumen. Bepflanzung von<br />
39 Hektaren Wald, um die Wälder von zwei bestehenden Parkteilen zu verbinden<br />
und so einen Wanderkorridor für Wildtiere zu schaffen.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS)<br />
7. Baumschulen<br />
17 vom <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> finanzierten Dorfbaumschulen haben eine jährliche Kapazität von<br />
60‘000 Pflanzen. Die Bäume werden im dörflichen Umfeld gepflanzt.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS)<br />
Wer Tiere kennt,<br />
wird Tiere schützen.
8. Samenbank für bedrohte madagassische Baumarten<br />
Unterstützung beim Aufbau einer staatlichen Samenbank in Madagaskar für bedrohte<br />
Baumarten.<br />
Partner: Silo National des Graines Forestières (SNGF)<br />
9. Waldnutzungsrechte für die einheimische Bevölkerung<br />
Seit 2009 dürfen 21 Dörfer speziell zugewiesene Waldgebiete in Selbstverwaltung<br />
nachhaltig nutzen. 22‘000 Personen sind berechtigt, Holz für den Eigenbedarf und<br />
Nichtholz-Produkte wie Flechtmaterial und Wildfrüchte im Wald zu sammeln. Damit<br />
soll die Verantwortung für die nachhaltige Nutzung und den Schutz an die lokale<br />
Bevölkerung übertragen werden.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS)<br />
10. Förderung der Honigproduktion<br />
Finanzierung eines Ausbildungsprogrammes zur Verbesserung und Förderung der<br />
Bienenzucht. In 16 Dörfern wird Honig produziert.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS)<br />
11. Nachhaltige Fischerei<br />
Finanzierung eines Ausbildungsprogrammes zur Verbesserung der Fischfangmethoden<br />
im Meer mit dem Ziel, gute Ertragsmöglichkeiten zu schaffen und gleichzeitig die<br />
Fischbestände zu schonen. 34 Fischer aus drei Dörfern wurden ausgebildet.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS)<br />
12. Förderung des Kunsthandwerks<br />
Weiterbildungsprogramme im Kunsthandwerk wie Flechten und Schnitzen. 130<br />
Familien in fünf Dörfern profitieren davon.<br />
Unsere Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society<br />
(WCS)<br />
13. Effizienzsteigerung im ertragreichen Nassreisanbau und sichere<br />
Reislagerung<br />
Finanzierung von betonierten Wasserkanälen und kleinen Aquädukten auf Reisfeldern<br />
mit einer Gesamtfläche von 380 Hektaren. Reparatur der Wasserversorgung nach<br />
Wirbelstürmen. Bau eines Reissilos für 19 Familien.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS),<br />
Verein Freunde Masoalas<br />
14. Ausbildung im ertragreichen Nassreisanbau<br />
Ausbildung von 103 Familien aus acht Dörfern in effizienten Reisanbaumethoden.<br />
Einführung eines neuen Bearbeitungswerkzeugs zur Verbesserung der<br />
Bodenbeschaffenheit und Förderung des Ertrags im Nassreisanbau.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS)<br />
15. Förderung des Kakao-Anbaus<br />
Förderung des Kakao-Anbaus und Finanzierung einer Modellplantage, einer<br />
Baumschule, einer mit Solarenergie betriebene Trocknungsanlage sowie eine<br />
Fermentationsanlage. Das Projekt wird durch die Landwirtschaftsunion von Voloina,<br />
Wer Tiere kennt,<br />
wird Tiere schützen.
einer Vereinigung von 13 Landwirtschaftskooperationen, betrieben. Die<br />
Fermentationsanlage befindet sich in Projektierung.<br />
Partner: Landwirtschaftsunion von Voloina, Helvetas, Verein Freunde Masoalas<br />
16. Trinkwasserversorgung<br />
Finanzierung eines Trinkwasserbrunnens von dem 1‘307 Familien aus sieben Dörfern<br />
profitieren.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP, vormals ANGAP), Wildlife Conservation<br />
Society (WCS), Medair<br />
17. Bildung<br />
Finanzierung eines Schulhauses in dem 130 Schülerinnen und Schüler aus zwei<br />
Dörfern zur Schule gehen. Ein Besucherzentrum des Masoala Nationalparks mit<br />
integrierter Schule befindet sich in Bau (Stand April 2013).<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS),<br />
Verein Freunde Masoalas<br />
18. Forschung und Aufforstung im Reservat von Betampona<br />
Das kleine Reservat von Betampona hat eine Fläche von 29,2 km2 und schützt eine<br />
Population von schwarz-weissen Vari. Der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> leistet finanzielle Hilfe für die<br />
Untersuchung der Artenvielfalt im Reservat. Ausserdem flossen Spendengelder in die<br />
Aufforstung von Pufferzonen rund um Betampona.<br />
Partner: Madagascar Fauna Group (MFG), Stiftung Kunst für den Tropenwald<br />
19. Umweltbildung im <strong>Zoo</strong> von Ivaloina<br />
Für den Betrieb und Unterhalt der <strong>Zoo</strong>schule Ivoloina leistet der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> jährlich<br />
wiederkehrend Beiträge. In der Schule werden die Kinder neben Französisch und<br />
Mathematik auch in Biologie und Ökologie ausgebildet. Das Konzept ist sehr<br />
erfolgreich.<br />
Partner: Madagascar Fauna Group (MFG)<br />
20. Bekämpfung des illegalen Rosenholzhandels<br />
Der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> hat die Machenschaften des illegalen Rosenholzhandels aufgedeckt.<br />
Mitverantwortliche US-amerikanische und europäische Firmen wurden deswegen<br />
bereits bestraft. Zusammen mit der ETH <strong>Zürich</strong> entwickelte der <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong> einen DNA-<br />
Test, um illegales und legales Tropenholz mittels Laboruntersuchungen ausfindig<br />
machen zu können.<br />
Partner: Madagascar National Parks (MNP), Wildlife Conservation Society (WCS),<br />
ETH <strong>Zürich</strong><br />
Links<br />
www.freundemasoalas.ch<br />
www.wcs.org<br />
www.wildmadagascar.org<br />
www.parcs-madagascar.com (Masoala Nationalpark/MNP)<br />
Weitere Informationen:<br />
Dr. Alex Rübel, Direktor <strong>Zoo</strong> <strong>Zürich</strong>, T +41 44 254 25 00, medien@zoo.ch<br />
Dr. Martin Bauert, Kurator Masoala Regenwald, T +41 44 254 25 00, medien@zoo.ch<br />
Das Dokument ist als Download unter www.zoo.ch/medien verfügbar<br />
Wer Tiere kennt,<br />
wird Tiere schützen.