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Die Hufrehe_Fürst_2009 - Horses.ch

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<strong>Hufrehe</strong><br />

Übergewi<strong>ch</strong>t und das Verna<strong>ch</strong>lässigen der Hufe (Pflege und Bes<strong>ch</strong>lagsintervalle) können infolge der<br />

unphysiologis<strong>ch</strong>en Belastung zu einer <strong>Hufrehe</strong> führen. Fris<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>lagene Pferde sind dur<strong>ch</strong> zu<br />

heisses Aufri<strong>ch</strong>ten ebenfalls einem erhöhten Reherisiko ausgesetzt.<br />

Erkrankungen, die systemis<strong>ch</strong>e Allgemeinstörungen zur Folge haben können wie Equines Cushing<br />

Syndrom, Na<strong>ch</strong>geburtsverhalten, Vergiftungen, gastrointestinale Erkrankungen (Kolik, Dur<strong>ch</strong>fall etc.),<br />

dur<strong>ch</strong> Mikroorganismen wie Pilze, Bakterien etc. verursa<strong>ch</strong>te Infektionen (Aspergillose, Ehrli<strong>ch</strong>iose,<br />

etc.), Sepsis, Blutgerinnungsstörungen…<br />

Medikamente:<br />

Auf dem Markt existieren diverse Medikamente, die beim Pferd eine <strong>Hufrehe</strong> induzieren können; z.B.<br />

können bestimmte kortisonhaltige Präparate (Glukokortikoide), v.a. bedingt dur<strong>ch</strong> ihre<br />

gefässverengende Wirkung (Vasokonstriktion), eine <strong>Hufrehe</strong> auslösen. <strong>Die</strong>sbezügli<strong>ch</strong> besonders<br />

gefährli<strong>ch</strong> sind Depotkortisone, wie Triamcinolonazetat, Flumethasonazetat, Methylprednisolonazetat<br />

und Dexamethasonazetat<br />

Typis<strong>ch</strong>er Cushingpatient<br />

Typis<strong>ch</strong>er Cushingpatient<br />

V. Therapiestrategien<br />

<strong>Die</strong> Pathogenese der <strong>Hufrehe</strong> ist äusserst komplex und trotz intensiven Investitionen in die Fors<strong>ch</strong>ung<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t eindeutig geklärt. Aus diesem Grund sind Therapiestrategien und Prophylaxemassnahmen<br />

erst ansatzweise vorhanden und geben immer wieder Anlass zu polarisierenden Diskussionen. Bei der<br />

<strong>Hufrehe</strong> handelt es si<strong>ch</strong> um einen absoluten Notfall. Aus diesem Grund und um Spätfolgen zu<br />

vermeiden, muss das Pferd umgehend medizinis<strong>ch</strong> versorgt werden. Je früher die Therapie eingeleitet<br />

wird, desto besser stehen die Chancen für eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Heilung und einen Wiedereinsatz im Sport.<br />

1.Therapiegrundsätze:<br />

Ursa<strong>ch</strong>e beseitigen: Bei vorberi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er akuter Aufnahme einer Überdosis Kraftfutter bzw. jungem<br />

Gras oder ähnli<strong>ch</strong>em, muss mittels Nasens<strong>ch</strong>lundsonde der Magen entleert und im Ans<strong>ch</strong>luss Öl,<br />

wel<strong>ch</strong>es die Darmpassage bes<strong>ch</strong>leunigt und Toxine bindet, verabrei<strong>ch</strong>t werden.<br />

Besteht der Verda<strong>ch</strong>t, dass eine Erkrankung vorliegt, die eine systemis<strong>ch</strong>e Stoffwe<strong>ch</strong>selstörung zur<br />

Folge hat, wel<strong>ch</strong>e die Rehe ausgelöst haben könnte, muss diese genauer abgeklärt und behandelt<br />

werden.<br />

Wei<strong>ch</strong>es Aufstallen<br />

Hufe kühlen: Mittels Eiss<strong>ch</strong>uhen, Coldpacks (besonders im Berei<strong>ch</strong> des Kronrands)<br />

Absolute Bewegungsrestriktion bis zum Abklingen der Symptome<br />

Kein Kraftfutter, Reduktion des Raufutters<br />

Gabe von viel Flüssigkeit; Infusionstherapie (Glucose)<br />

Wei<strong>ch</strong>e Polsterverbände mit Ho<strong>ch</strong>stellung der Tra<strong>ch</strong>ten<br />

S<strong>ch</strong>merzbekämpfung/Antiphlogistika<br />

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