Geschäftsbericht 2012 - PSI AG
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Die Richtlinie zum Risikomanagement regelt die Bereiche:<br />
• Risikostrategie: explizite Grundsätze zur Minimierung der<br />
Hauptrisiken und allge meine Grundsätze zum Risikomanagement<br />
• Risikomanagementorganisation: Zuständigkeiten der beteiligten<br />
Manage ment ebenen und Controller<br />
• Risikoerkennung, -steuerung und -überwachung: Instrumente der<br />
Risikoerkennung und zur Überwachung verwendete Kennzahlen<br />
• Risikomanagementsystem: Anwendung der konzernweiten<br />
Professional Services Automation (PSA) und einer konzernweiten<br />
Issue-Tracking-Lösung.<br />
Diese Bestimmung wird durch eine Richtlinie zum Risikomanagement in<br />
Projekten ergänzt. Sie regelt die Implementierung des Risikomanagements im<br />
Projekt, die Identifikation, Erfassung, Analyse und Bewertung von Risiken<br />
sowie die Planung, Festlegung und Kontrolle von Maßnahmen zur Minimierung<br />
von Risiken im Rahmen von Projekten. Dies betrifft insbesondere Maßnahmen<br />
zur Begrenzung der Vorfinanzierung in Projekten.<br />
Die Professional Services Automation (PSA) Lösung verfügt über ein integriertes<br />
Management Information System (MIS) und dient als einheitliches<br />
Informations- und Steuerungsinstrument für alle Ebenen des Konzerns.<br />
Regelmäßige MIS-Berichte, die im Wesentlichen monatlich erstellt werden,<br />
liefern im Richtliniensystem definierte Kenn zahlen aus den Bereichen:<br />
• Entwicklung der Auftragslage und der Kapazitätsauslastung<br />
• Liquiditätsplanung<br />
• Entwicklung der Vermögens- und Finanzlage<br />
• Prognose der wirtschaftlichen Eckwerte<br />
• Vertriebsprognose und Marktentwicklung<br />
• Projektcontrolling und Vertragsmanagement.<br />
ANALYSE DER CHANCEN UND RISIKEN<br />
Der <strong>PSI</strong>-Konzern ist einer Reihe von Risiken ausgesetzt. Dies umfasst normale<br />
Risiken aus der Geschäftstätigkeit, allgemeine wirtschaftliche Risiken, steuerliche<br />
und Finanz risiken sowie Risiken, die sich aus der Aktionärsstruktur<br />
ergeben können. Im Geschäfts jahr <strong>2012</strong> veränderte sich das Risikoprofil nur<br />
unwesentlich, da es weder bei der regionalen Verteilung des Geschäfts, der<br />
Aktionärsstruktur noch beim regulatorischen Umfeld des Geschäftsfeldes<br />
Energie substanzielle Änderungen gab.<br />
Chancen und Risiken der Segmente<br />
Im Energiemanagement gewann <strong>PSI</strong> weitere internationale Aufträge,<br />
konnte die Effekte der deutschen Energiewende aber erneut nicht ganz kompensieren.<br />
Die deutschen Energieversorger litten auch <strong>2012</strong> unter sinkenden<br />
Einnahmen, so dass sie nur verhalten in den Umbau der Netzinfrastruktur<br />
investierten. In der Folge erhielt <strong>PSI</strong> vor allem im Bereich der elektrischen<br />
Verteilnetze erneut nur wenige Aufträge. Dem Risiko eines fortgesetzten<br />
Investitionsstaus im deutschen Markt stehen zusätzliche Chancen in den<br />
europäischen Nachbarländern sowie weiteres Wachstumspotenzial in Asien<br />
gegenüber. Durch die Ausweitung des internationalen Geschäfts erhöht sich<br />
jedoch der Bedarf an Vorfinanzierung und Avalkrediten.<br />
Langfristig ergibt sich für <strong>PSI</strong> durch die grenzüberschreitenden<br />
Effekte des Ausbaus der erneuerbaren Energien,<br />
das Zusammenwachsen der Strom- und Gasmärkte in<br />
Europa, den Ausbau von Speichertechnologien, innovative<br />
Energiedienstleistungen und Smart-Grid-Technologien<br />
zusätzliches Geschäftspotenzial, da hierfür Investitionen<br />
notwendig werden.<br />
Großprojekte im Export sind naturgemäß mit Durchführungsrisiken<br />
durch lokale Part ner und deren Ausbildung,<br />
abweichende Leistungsinterpretation und Standards<br />
sowie manchmal auch wechselnde Kundenpolitik<br />
verbunden. Die bestehenden internationalen Partnerschaften<br />
vergrößern die Vertriebsreichweite und damit<br />
die Absatzchancen der <strong>PSI</strong>-Produkte. Zugleich ergeben<br />
sich dadurch neue Abhängigkeiten.<br />
Im Produktionsmanagement setzte <strong>PSI</strong> auch <strong>2012</strong> im<br />
Metallbereich den Ausbau des internationalen Geschäfts<br />
fort. Mit Neukunden und Folgeaufträgen aus China,<br />
Frankreich, den USA, Kanada, Indien, den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten, Argentinien, Brasilien, Mexiko,<br />
Luxemburg, Dänemark, der Türkei und Indonesien<br />
wurde die weltweit führende Position als Spezialsoftwareanbieter<br />
in diesem Bereich weiter ausgebaut. Nachdem<br />
der weltweite Stahlmarkt auch <strong>2012</strong> noch leicht<br />
gewachsen ist, besteht im wirtschaftlich schwächeren<br />
Umfeld das Risiko einer weiteren Abkühlung. Das Risiko<br />
in diesem Segment hat sich für <strong>PSI</strong> allerdings verringert,<br />
da die Abhängigkeit von der Entwicklung einzelner<br />
Regionen oder Kunden durch die verbesserte Marktposition<br />
und wichtige Neukunden weiter reduziert wurde.<br />
Risiken können auch weiterhin von der Entwicklung der<br />
Rohstoffpreise ausgehen. Eine Gefahr liegt zudem in einzelnen<br />
Ländern Ostasiens im noch immer nicht voll entwickelten<br />
Qualitätsbewusstsein und Markenschutz.<br />
Die Bereiche Logistik und Produktionssteuerung/ERP<br />
sind aufgrund ihrer Marktposition und Kundenstruktur<br />
in besonderer Weise von Schwankungen des wirtschaftlichen<br />
Klimas betroffen. Deshalb besteht für den Fall<br />
einer schwachen Binnenkonjunktur das Risiko eines zu<br />
geringen Auftragseingangs. Im Logistikbereich konzentriert<br />
sich <strong>PSI</strong> daher vor allem auf Logistiklösungen für<br />
komplexe Anforderungen, die sich durch sehr kurze<br />
Amortisationszeiten auszeichnen. <strong>PSI</strong> Logistics setzte die<br />
positive Entwicklung auch <strong>2012</strong> mit weiteren Aufträgen<br />
großer Logistikdienstleister fort. Die ERP-Tochter<br />
<strong>PSI</strong>PENTA konnte sich <strong>2012</strong> im Teilsegment Maschinenbau<br />
verbessern, während die Aktivitäten in den<br />
Marktsegmenten Fahrzeug- und Turbinenbau trotz einiger<br />
Exporterfolge unter den Erwartungen blieben.<br />
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