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Holz im Außenbereich - Holzfragen.de

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INFORMATIONSDIENST HOLZ<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

holzbau handbuch Reihe 1 Teil 18 Folge 2


2<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Inhalt<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 <strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.1 Baurechtliche Aspekte/Vorschriften . . . . . . . . . 4<br />

2.2 Beanspruchungen <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong> . . . . . . . . 4<br />

2.3 Grundlagen <strong>de</strong>s konstruktiven <strong>Holz</strong>schutzes 4<br />

2.4 Geeignete <strong>Holz</strong>arten und Baustoffe . . . . . . . . . 5<br />

2.5 Vorbeugen<strong>de</strong>r chemischer <strong>Holz</strong>schutz . . . . . . 7<br />

2.6 Oberflächenbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3 Entwurf und Konstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3.1 Stützenfüße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3.2 Schutz horizontaler Tragglie<strong>de</strong>r . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3.3 Stützen und Streben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

4 Palisa<strong>de</strong>n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

4.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

4.2 Freistehen<strong>de</strong> Palisa<strong>de</strong>n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

4.3 Palisa<strong>de</strong>nstützwän<strong>de</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

5 Zäune und Einfriedungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

6 Pergolen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

7 Carports . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

8 Begehbare Konstruktionen . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

8.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

8.2 <strong>Holz</strong>roste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

8.3 Ebenerdige Terrassen und <strong>Holz</strong><strong>de</strong>cks . . . . . . 16<br />

8.4 Aufgestän<strong>de</strong>rte Terrassen und Stege . . . . . . 17<br />

8.5 Balkone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Abb. 1:<br />

<strong>Holz</strong>terrasse an <strong>de</strong>r See<br />

9 Außentreppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

10 Literatur und Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23


3<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Einführung<br />

1 <strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Trotz konkurrieren<strong>de</strong>r Materialien hat <strong>Holz</strong> bei <strong>de</strong>r<br />

Verwendung <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong> nichts an Beliebtheit<br />

eingebüßt. Auf privatem Grund o<strong>de</strong>r <strong>im</strong> öffentlichen<br />

Raum wird <strong>Holz</strong> als Gestaltungselement wie<strong>de</strong>r wesentlich<br />

häufiger verwen<strong>de</strong>t, als das noch vor10 o<strong>de</strong>r<br />

20 Jahren <strong>de</strong>r Fall war. Und dies nicht nur in ländlichen<br />

Regionen – gera<strong>de</strong> auch <strong>im</strong> städtischen Kontext<br />

ist eine Rückbesinnung auf die optische und haptische<br />

Qualität von <strong>Holz</strong>oberflächen zu beobachten.<br />

Neben Materialwahl und konstruktivem Einsatz<br />

wirft die Verwendung von <strong>Holz</strong> <strong>im</strong> Freien schnell die<br />

Frage nach seiner Dauerhaftigkeit infolge <strong>de</strong>r unvermeidlichen<br />

Bewitterung auf. Dieser häufig geäußerten<br />

Sorge lässt sich nur durch Vermittlung von Kenntnissen<br />

über <strong>de</strong>n werkstoffgerechten Umgang mit<br />

<strong>Holz</strong> begegnen. Zu diesem Zweck wur<strong>de</strong> die vorliegen<strong>de</strong><br />

Broschüre geschrieben: sie soll Bauinteressenten<br />

wie Baufachleuten das nötige Grundwissen<br />

zum Thema vermitteln, um <strong>de</strong>n durchaus überschaubaren<br />

Voraussetzungen für Planung und Errichtung<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Ungeachtet <strong>de</strong>r bewährten Regeln <strong>de</strong>s baulichen<br />

<strong>Holz</strong>schutzes bis hin zum maßvollen Einsatz<br />

von chemischen <strong>Holz</strong>schutzmitteln – dies alles wird<br />

nachfolgend genauer erläutert – ist dabei <strong>im</strong>mer zu<br />

be<strong>de</strong>nken, dass kein Baumaterial unendlich währt.<br />

<strong>Holz</strong> bietet hier <strong>de</strong>nnoch klare Vorteile: nach einer<br />

angemessenen Lebensdauer können dank <strong>de</strong>r leichten<br />

Bearbeitbarkeit und <strong>de</strong>s geringen Gewichtes<br />

Bauteile ohne größeren Aufwand ausgewechselt<br />

wer<strong>de</strong>n. Und die Verwendung von <strong>Holz</strong> als nachwachsen<strong>de</strong>m<br />

Rohstoff ist ökologisch unbe<strong>de</strong>nklich.<br />

Zur Begrenzung <strong>de</strong>s Umfangs wur<strong>de</strong> auf weitere<br />

Ausführungen zu Außenbekleidungen aus <strong>Holz</strong><br />

verzichtet. Sie können <strong>de</strong>r Informationsschrift „Außenbekleidungen<br />

aus Vollholz” [1] entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Wasserbauten, wie beispielsweise Bootsstege,<br />

o<strong>de</strong>r auch Brücken und Lärmschutzwän<strong>de</strong>, wer<strong>de</strong>n<br />

ebenfalls in eigenen Broschüren <strong>de</strong>s Informationsdienst<br />

<strong>Holz</strong> behan<strong>de</strong>lt [2], [3], [4].<br />

Abb. 2:<br />

Garteneinzäunung in Schwe<strong>de</strong>n


4<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Grundlagen<br />

2 Grundlagen<br />

2.1 Baurechtliche Aspekte/Vorschriften<br />

Für bauliche Anlagen <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sbauordnungen<br />

(z.B. Balkone, Einfriedungen über 1,80 m<br />

Höhe u.a.) for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Gesetzgeber Baugenehmigungen<br />

und für tragen<strong>de</strong> Bauteile gegebenenfalls<br />

Standsicherheitsnachweise (Statik). Ob eine bauliche<br />

Anlage genehmigungspflichtig ist o<strong>de</strong>r nicht, kann<br />

<strong>im</strong> Zweifelsfall be<strong>im</strong> örtlichen Bauordnungsamt o<strong>de</strong>r<br />

durch Nachfrage bei Fachleuten (Architekten o<strong>de</strong>r<br />

Ingenieure) geklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Innerhalb einer baulichen Anlage unterschei<strong>de</strong>t<br />

man zwischen tragen<strong>de</strong>n und/o<strong>de</strong>r aussteifen<strong>de</strong>n<br />

Bauteilen und Bauteilen ohne tragen<strong>de</strong> Funktion. Für<br />

tragen<strong>de</strong> und/o<strong>de</strong>r aussteifen<strong>de</strong> Bauteile sind <strong>de</strong>utlich<br />

höhere bauaufsichtliche Anfor<strong>de</strong>rungen zu erfüllen.<br />

So dürfen für tragen<strong>de</strong> <strong>Holz</strong>bauteile nur die in<br />

DIN 1052-1 genannten <strong>Holz</strong>arten verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Daneben ist auch die DIN 68800 in <strong>de</strong>n Teilen<br />

2 und 3 zwingend zu beachten. Unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

können auch Fragen <strong>de</strong>s Brandschutzes berührt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein typisches Beispiel für ein nicht tragen<strong>de</strong>s<br />

Bauteil ist ein Zaun; während eine Balkonstütze <strong>de</strong>n<br />

tragen<strong>de</strong>n Bauteilen zuzurechnen ist.<br />

I<strong>de</strong>ntische Bauteile können je nach Einbausituation<br />

unterschiedlich zugeordnet wer<strong>de</strong>n: so ist die<br />

Bohle eines Terrassenbelages ein nicht tragen<strong>de</strong>s<br />

Bauteil, während sie bei einem Balkon ohne tragfähige<br />

Unterkonstruktion tragen<strong>de</strong> und aussteifen<strong>de</strong><br />

Funktionen erfüllt. Auch bei <strong>de</strong>r Frage <strong>de</strong>r Zuordnung<br />

<strong>de</strong>r Bauteile sollten in Zweifelsfällen Fachleute<br />

befragt wer<strong>de</strong>n.<br />

2.3 Grundlagen <strong>de</strong>s konstruktiven<br />

<strong>Holz</strong>schutzes<br />

<strong>Holz</strong> ist ein organischer Baustoff und unterliegt als<br />

solcher <strong>de</strong>m Stoffkreislauf <strong>de</strong>r Natur. Wenn die <strong>Holz</strong>feuchte<br />

nicht langfristig <strong>de</strong>utlich über 20% liegt, ist<br />

mit einem Pilzbefall nicht zu rechnen (GK 0). Dieses<br />

wird durch geeignete Maßnahmen – bei Anlagen<br />

oberhalb <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Wassers – vor allem<br />

durch baulich-konstruktive Maßnahmen erreicht.<br />

Abb. 3:<br />

Hirnholzab<strong>de</strong>ckung eines Pfostens<br />

Hierzu zählen Dächer und Ab<strong>de</strong>ckungen wie bei abgedichteten<br />

Balkonen nachstehend dargestellt. Die<br />

tragen<strong>de</strong>n Hölzer <strong>de</strong>r abgedichteten Balkone bleiben<br />

sichtbar und sind somit kontrollierbar. In solchen<br />

Fällen ist die Wahrscheinlichkeit eines Insektenscha<strong>de</strong>ns<br />

äußerst gering, so dass auf eine generelle<br />

Behandlung <strong>de</strong>s <strong>Holz</strong>es verzichtet wer<strong>de</strong>n kann. Die<br />

ersten Anzeichen eines eventuellen Insektenbefalls<br />

können rechtzeitig erkannt und <strong>de</strong>r Befall dann umgehend<br />

bekämpft wer<strong>de</strong>n.<br />

Weitere Maßnahmen <strong>de</strong>s baulichen <strong>Holz</strong>schutzes<br />

können das Anfasen von <strong>Holz</strong>kanten, die Vermeidung<br />

waagerechter <strong>Holz</strong>flächen, Aufstän<strong>de</strong>rungen<br />

o<strong>de</strong>r die Verwendung rissarmer Halbhölzer sein,<br />

um eine längere Befeuchtung zu vermei<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n<br />

nachfolgen<strong>de</strong>n Beispielen wer<strong>de</strong>n einige Maßnahmen<br />

gezeigt.<br />

Die Gefährdung von <strong>Holz</strong>bauteilen <strong>im</strong> Freien<br />

durch Insekten tritt gegenüber <strong>de</strong>r Gefährdung<br />

durch Pilzbefall <strong>de</strong>utlich zurück. Die <strong>im</strong> sonstigen<br />

Hochbau üblichen baulich-konstruktiven Maßnahmen<br />

<strong>de</strong>r Ab<strong>de</strong>ckung in Verbindung mit nachhaltig<br />

trocken eingebautem und trocken bleiben<strong>de</strong>m <strong>Holz</strong><br />

lassen sich bei <strong>im</strong> Freien eingesetzten Hölzern nur<br />

bedingt realisieren. Hier beschränken sich die baulichen<br />

Maßnahmen <strong>im</strong> Wesentlichen auf die Verwendung<br />

von trockenem, rissarmem <strong>Holz</strong> mit schlanken,<br />

Querschnitten (z.B. Halbhölzer).<br />

Im <strong>Außenbereich</strong> eingesetztes <strong>Holz</strong> ist ständig<br />

<strong>de</strong>r Witterung (UV-Strahlung <strong>de</strong>r Sonne, Befeuchtung<br />

durch Regen und Austrocknung) ausgesetzt.<br />

Diese Einwirkungen verän<strong>de</strong>rn die Oberfläche, das<br />

<strong>Holz</strong> vergraut. Pigmentierte Anstriche (Beschichtungen)<br />

können dies verhin<strong>de</strong>rn.<br />

2.2 Beanspruchungen <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Die Normen DIN 68 800-3 und DIN EN 335-1 stufen<br />

übereinst<strong>im</strong>mend <strong>Holz</strong>bauteile in sogenannte<br />

Gefährdungsklassen (GK) ein. Je höher die Klasse,<br />

<strong>de</strong>sto größer ist die biologische Gefährdung, <strong>de</strong>r die<br />

Hölzer dort ausgesetzt sind. (s. Tabelle 1)<br />

GK 4 ist auch dann anzusetzen, wenn damit gerechnet<br />

wer<strong>de</strong>n muss, dass sich Schmutz in Rissen<br />

und Fugen ablagert und dort Feuchtigkeit in beson<strong>de</strong>rem<br />

Maße speichert.<br />

Tab. 1:<br />

Definition <strong>de</strong>r Gefährdungsklassen gemäß DIN 68800-3<br />

GK Anwendungsbereich Typische Beispiele<br />

0 Innenbauteile in üblichen Wohnräumen, Sichtbar bleiben<strong>de</strong> Konstruktionshölzer<br />

kontrollierbar, gleichartig beanspruchte Bauteile wie z.B. Balken<br />

1 Innenbauteile in üblichen Wohnräumen, Konstruktionshölzer wie z.B. beklei<strong>de</strong>te Balken<br />

gleichartig beanspruchte Bauteile<br />

2 Außenbauteile ohne unmittelbare Belüftete Dach- o<strong>de</strong>r Balkonkonstruktion<br />

Wetterbeanspruchung<br />

unter Dach<br />

3 Außenbauteile mit Wetterbeanspruchung Balkonbalken ohne Dach, trotz Blechab<strong>de</strong>ckung<br />

ohne ständigen Erd- und/o<strong>de</strong>r Wasserkontakt Stützen mit Abstand zum Bo<strong>de</strong>n<br />

4 <strong>Holz</strong>teile in ständigem Erd- und/o<strong>de</strong>r Palisa<strong>de</strong>n<br />

Süßwasserkontakt<br />

Im Bo<strong>de</strong>n eingespannte Stützen (Masten)<br />

Risse und Fugen mit Schmutzablagerungen


5<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Grundlagen<br />

2.4 Geeignete <strong>Holz</strong>arten und Baustoffe<br />

Neben <strong>de</strong>n baulich-konstruktiven Maßnahmen bietet<br />

sich die Verwendung von natürlich dauerhaften<br />

<strong>Holz</strong>arten an. Einige Bäume lagern <strong>im</strong> Kernholz Inhaltsstoffe<br />

ein, die auf Schadorganismen toxisch wirken.<br />

Das Splintholz muss allerdings bei allen <strong>Holz</strong>arten<br />

als nicht dauerhaft eingestuft wer<strong>de</strong>n. Eine<br />

Verwendung von <strong>Holz</strong>arten mit ausreichen<strong>de</strong>r natürlicher<br />

Resistenz ist also nur dann sinnvoll, wenn<br />

die verwen<strong>de</strong>ten Hölzer splintfrei sind.<br />

Die Normen DIN 68 364 und DIN EN 350-2 geben<br />

an, welche natürliche Dauerhaftigkeit das splintfreie<br />

<strong>Holz</strong> <strong>de</strong>r einzelnen Arten besitzt. DIN 68 800-3<br />

n<strong>im</strong>mt zwar nur auf DIN 68 364 Bezug, jedoch existiert<br />

kein nennenswerter Unterschied zu DIN EN<br />

350-2. Die neuere DIN EN 350-2 zeigt <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu DIN 68 364 nicht nur die Dauerhaftigkeit gegenüber<br />

Pilzen son<strong>de</strong>rn auch gegenüber Insekten auf.<br />

Für bei<strong>de</strong> Normen gilt: Je niedriger die Bewertungsziffer,<br />

<strong>de</strong>sto dauerhafter ist das Kernholz<br />

(1 = sehr dauerhaft, 5 = nicht dauerhaft).<br />

Tabelle 2 zeigt die Dauerhaftigkeit von Kernholz<br />

gegenüber einem Befall mit holzzerstören<strong>de</strong>n Pilzen.<br />

Auf Hinweise zur Dauerhaftigkeit gegenüber Insekten<br />

wird hier verzichtet, da diese bei <strong>Holz</strong> <strong>im</strong> Freien eine<br />

<strong>de</strong>utlich geringere Rolle spielen und bei einem Befall<br />

schnell erkannt und bekämpft wer<strong>de</strong>n können.<br />

In Verbindung mit Tabelle 4 kann daraus die<br />

Möglichkeit <strong>de</strong>s Einsatzes von natürlich resistenten<br />

Hölzern o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r notwendige vorbeugen<strong>de</strong> chemische<br />

<strong>Holz</strong>schutz abgeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Tab. 2:<br />

Dauerhaftigkeit von splintfreiem Kernholz gegenüber Pilzbefall<br />

Dauerhaftigkeit <strong>de</strong>s<br />

<strong>Holz</strong>art<br />

Kernholzes gegen-<br />

Nr.Wissenschaftlicher Name über Pilzbefall 1) Anmerkungen<br />

1 Douglasie 3 (DIN 68 364)<br />

Pseudotsuga menziesii 3 (DIN EN 350-2) Aus Nordamerika<br />

Picea abiesBS-<strong>Holz</strong> vorwiegend ausFichte.<br />

3 - 4 (DIN EN 350-2) kultiviert in Europa<br />

Kesseldruck<strong>im</strong>prägniert auch für GK 4<br />

Bei <strong>Holz</strong> aus kultivierten Bestän<strong>de</strong>n Imprägnierung<br />

auch bei GK 3 empfohlen<br />

2 Fichte 4 Reagiert träge auf Befeuchtung.<br />

3 Kiefer 3 - 4 Harzhaltig.<br />

Pinus sylvestris<br />

Splint gut <strong>im</strong>prägnierbar.<br />

Imprägniert auch für GK 3 und GK 4<br />

4 Lärche 3 - 4 Harzhaltig.<br />

Larix <strong>de</strong>cidua<br />

Kernholz ohne Splint auch in GK 3 einsetzbar.<br />

Bei hohem Splintholzanteil kesseldruck<strong>im</strong>prägniert<br />

auch für GK 4.<br />

5 Tanne 4 Reagiert träge auf Befeuchtung.<br />

Abies alba<br />

Vereinzelt für BS-<strong>Holz</strong>.<br />

Kesseldruck<strong>im</strong>prägniert auch für GK 3 und GK 4<br />

6 Amerikanische Roteiche 4 Verwechslungsgefahr mit europ. Eiche.<br />

Quercus rubra<br />

Nicht für Bauteile <strong>im</strong> Freien geeignet und <strong>de</strong>shalb bei<br />

Angeboten ausschließen.<br />

Nachweis: 5% NaNO 2 färbt nicht o<strong>de</strong>r allenfalls leicht<br />

braun.<br />

7 Eiche 2 Inhaltsstoffe wirken korrosiv auf Metalle und können<br />

Quercus robur und petraea<br />

Fassa<strong>de</strong>n verschmutzen.<br />

Bei Angeboten ausdrücklich europäische Eiche<br />

for<strong>de</strong>rn (siehe Nr. 6)<br />

Nachweis: 5% NaNO 2 färbt schwarzbraun.<br />

8 Robinie 1 - 2 In größeren Abmessungen nur beschränkt verfügbar.<br />

Robinia pseudoacacia<br />

Relativ lange Lieferzeiten.<br />

Inhaltsstoffe wirken korrosiv auf Metalle und können<br />

Fassa<strong>de</strong>n verschmutzen.<br />

9 Afzelia 1 Importholz. Sehr resistent, daher gut geeignet für<br />

Einsatz in Bewitterung<br />

10 Azobé (Bongossi) 1 (DIN 68 364) Importholz. Sehr dauerhaft <strong>im</strong> Wasserkontakt. Ein<br />

2 v (DIN EN 350-2) breites Zwischenholz zwischen Kernholz und Splintholz<br />

hat eine natürliche Dauerhaftigkeit von nur 3.<br />

Drehwüchsig<br />

11 Teak 1 Importholz. Plantagenholz hat nicht <strong>im</strong>mer die gleiche<br />

1 - 3 natürliche Dauerhaftigkeit wie Teakholz aus <strong>de</strong>m Urwald.<br />

1 = sehr dauerhaft<br />

2 = dauerhaft<br />

3 = mäßig dauerhaft<br />

4 = wenig dauerhaft,<br />

5 = nicht dauerhaft<br />

v = die Art zeigt ein ungewöhlich hohes Ausmaß an Variabilität<br />

1) Für Splintholz ist die Resistenzklasse 5 anzusetzen


6<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Grundlagen<br />

Alle tragen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r aussteifen<strong>de</strong>n <strong>Holz</strong>bauteile<br />

sind in Übereinst<strong>im</strong>mung mit DIN 1052-1, DIN<br />

68 800-2 und DIN 18 334 trocken (u m ≤ 20 % <strong>Holz</strong>feuchte)<br />

einzubauen, um nachträgliche, trocknungsbedingte<br />

Schwindverformungen, u.a. Verdrehungen,<br />

Schüsselungen und Rissbildungen zu min<strong>im</strong>ieren<br />

und einen Sch<strong>im</strong>melpilzbefall zu verhin<strong>de</strong>rn. Diese<br />

For<strong>de</strong>rung gilt für <strong>Holz</strong> <strong>im</strong> Freien nicht in gleichem<br />

Maße für Eichenholz und einige an<strong>de</strong>re – auch nicht<br />

europäische – Hölzer, da diese bislang <strong>im</strong> Han<strong>de</strong>l<br />

nicht trocken angeboten wer<strong>de</strong>n. Die Konstruktion<br />

ist dann so auszubil<strong>de</strong>n, dass etwaige Schwindverformungen<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n und die Anschlüsse<br />

bei Bedarf nachgespannt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Bei Verwendung herzgetrennter o<strong>de</strong>r herzfreier<br />

Schnitthölzer (Halbhölzer) ist die Neigung zur trocknungsbedingten<br />

Rissbildung <strong>de</strong>utlich geringer als<br />

bei einstielig eingeschnittenen Hölzern.<br />

Bei bewittertem Brettschichtholz (BS-<strong>Holz</strong>) begrenzt<br />

DIN 1052-1 die Lamellendicke auf max<strong>im</strong>al<br />

33 mm. Durch intensive direktere Besonnung und<br />

Bewitterung steigt die Gefahr <strong>de</strong>r Rissbildung. Solche<br />

BS-Hölzer sollten daher mit Lamellendicken gefertigt<br />

wer<strong>de</strong>n, die kleiner als 33 mm sind.<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffplatten dürfen als tragend und<br />

aussteifend beispielsweise für Dächer von Carports<br />

o<strong>de</strong>r Beplankungen von Balkonen eingesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn sie genormt o<strong>de</strong>r allgemein bauaufsichtlich<br />

zugelassen sind. DIN 68 800-2 for<strong>de</strong>rt hierfür<br />

<strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r <strong>Holz</strong>werkstoffklasse 100 G mit<br />

einem werkseitig eingebrachten vorbeugen<strong>de</strong>n chemischen<br />

<strong>Holz</strong>schutz nach DIN 68 800-5. Abweichend<br />

davon erlauben einzelne Allgemeine Bauaufsichtliche<br />

Zulassungen (BAZ), z.B. für Drei- und Fünfschichtplatten,<br />

auf einen vorbeugen<strong>de</strong>n chemischen<br />

<strong>Holz</strong>schutz zu verzichten (BAZ Z 9.1-258 Dold) o<strong>de</strong>r<br />

ihn erst nach genügend langer Aushärtung <strong>de</strong>s Klebstoffes<br />

(BAZ Z 9.1-242 Kaufmann) vom Verarbeiter<br />

aufzubringen.<br />

Der erfor<strong>de</strong>rliche Korrosionsschutz mechanischer<br />

Verbindungsmittel und von Stahlblech für Verbindungen<br />

ist DIN 1052-2, Abschnitt 3.6 zu entnehmen.<br />

Aus nachfolgen<strong>de</strong>r Tabelle 3 ist zu erkennen,<br />

dass feuerverzinkte Stahlblechverbin<strong>de</strong>r und Verbindungsmittel<br />

für tragen<strong>de</strong> Verbindungen allenfalls<br />

unter Dach in Landatmosphäre mit geringer korrosiver<br />

Beanspruchung durch <strong>de</strong>n werksseitigen Überzug<br />

ausreichend geschützt wer<strong>de</strong>n. In allen an<strong>de</strong>ren<br />

Gebieten ist bei Stahlblechformteilen ein weitergehen<strong>de</strong>r<br />

Schutz entsprechend Tabelle 1 aus DIN<br />

1052-2 zu wählen.<br />

In <strong>de</strong>r Praxis wird trotz <strong>de</strong>r höheren Kosten<br />

nichtrosten<strong>de</strong>r Stahl gerne genommen, da es damit<br />

nicht zu Verschmutzungen <strong>de</strong>r Konstruktion durch<br />

Rostfahnen kommt. Auch korrosive Einflüsse aus <strong>de</strong>r<br />

Gerbsäure einzelner Hölzer (z.B. Eiche) wer<strong>de</strong>n dadurch<br />

ausgeschlossen.<br />

Tab. 3:<br />

Erfor<strong>de</strong>rlicher Korrosionsschutz für mechanische Verbindungsmittel und Stahlbleche für Verbindungen gemäß DIN 1052-2<br />

Anwendungsbereiche<br />

...bei überdachten Bauten, zu <strong>de</strong>nen die Bei überdachten Bauteilen, zu <strong>de</strong>nen die Im Freien ..., bei überdachen Bauteilen, zu<br />

Außenluft ständig Zugang hat, bei Außenluft ständig Zugang hat, bei <strong>de</strong>nen die Außenluft ständig Zugang hat,<br />

vergleichsweise geringer korrosiver mittlerer korrosiver Beanspruchung bei beson<strong>de</strong>rs starker korrosiver<br />

Beanspruchung (= Landatmosphäre) (= Stadtatmosphäre) Beanspruchung (= Industrieatmosphäre)<br />

Art <strong>de</strong>s<br />

Verbindungsmittels Mittlere Min<strong>de</strong>stzinkauflage in g/m 2<br />

Dübel Korrosionsschutz nicht erfor<strong>de</strong>rlich 400<br />

Bolzen Bei einseitigen Dübeln Typ C muss eine mittlere Min<strong>de</strong>stzinkauflage von 400 g/m 2 auf- Bei außergewöhnlicher kl<strong>im</strong>atischer<br />

Stabdübel gebracht wer<strong>de</strong>n. Beanspruchung sind zusätzliche, auf die<br />

Nägel Bei Stahlblech-<strong>Holz</strong>verbindungen mit außenliegen<strong>de</strong>n Blechen müssen die Nägel bzw. Beanspruchung abgest<strong>im</strong>mte Maßnahmen<br />

<strong>Holz</strong>schrauben Schrauben eine mittlere Min<strong>de</strong>stzinkauflage von 50 g/m 2 aufweisen. erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Klammern 50 Nichtrosten<strong>de</strong> Stähle nach DIN 17 440 Nichtrosten<strong>de</strong> Stähle nach DIN 17 440<br />

Stahlbleche 275 275 (mittlere Zinkauflage beidseitig) und Nichtrosten<strong>de</strong> Stähle nach DIN 17440 o<strong>de</strong>r<br />

≤ 3 mm Beschichtung nach DIN 55 928-5 + -8 o<strong>de</strong>r Korrosionsschutz nach DIN 55928-8<br />

350 und geeignete Chromatierung<br />

Stahlbleche 100 400 Nichtrosten<strong>de</strong> Stähle nach DIN 17440 o<strong>de</strong>r<br />

> 3 bis 5 mm Korrosionsschutz nach DIN 55928-5<br />

Nagelplatten 275 (mittlere Zinkauflage beidseitig) 350 (mittlere Zinkauflage beidseitig) und Nichtrosten<strong>de</strong> Stähle nach DIN 17440<br />

geeignete Chromatierung


7<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Grundlagen<br />

2.5 Vorbeugen<strong>de</strong>r chemischer <strong>Holz</strong>schutzes<br />

Vorbeugen<strong>de</strong> chemische Schutzmaßnahmen kommen<br />

nur zur Anwendung<br />

· wenn alle baulichen Möglichkeiten <strong>de</strong>s <strong>Holz</strong>schutzes<br />

ausgeschöpft wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r konstruktionsbedingt<br />

nicht möglich sind,<br />

· wenn entsprechend dauerhafte <strong>Holz</strong>arten nicht in<br />

ausreichen<strong>de</strong>r Menge o<strong>de</strong>r Qualität zur Verfügung<br />

stehen,<br />

· o<strong>de</strong>r wenn ihre Verwendung aus finanziellen o<strong>de</strong>r<br />

sonstigen Grün<strong>de</strong>n abgelehnt wird.<br />

Je nach Beanspruchung wird ein Kernholz mit<br />

entsprechend hoher natürlicher Resistenz o<strong>de</strong>r<br />

ein vorbeugen<strong>de</strong>r chemischer <strong>Holz</strong>schutz nach<br />

DIN 68 800-3 gewählt. Dabei muss das <strong>Holz</strong>schutzmittel<br />

für tragen<strong>de</strong> und/o<strong>de</strong>r aussteifen<strong>de</strong> Bauteile<br />

allgemein bauaufsichtlich für dieses Einsatzgebiet<br />

und für das vorgesehene Einbringverfahren zugelassen<br />

sein und die jeweiligen Anfor<strong>de</strong>rungen dauerhaft<br />

erfüllen.<br />

DIN 68 800-3 sieht in GK 3 (bewittert aber kein<br />

Erdkontakt) die in nachstehen<strong>de</strong>r Tabelle 4 dargestellten<br />

Möglichkeiten für tragen<strong>de</strong> und o<strong>de</strong>r aussteifen<strong>de</strong><br />

Bauteile vor.<br />

Die Schutzbehandlung in Gefährdungsklasse 3<br />

(GK 3) wird durch Kesseldrucktränkung durchgeführt,<br />

darf darüber hinaus aber auch handwerklich<br />

vom <strong>Holz</strong>bauer <strong>im</strong> Streich- und Sprühverfahren vorgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Mit diesen z<strong>im</strong>mermannsmäßigen<br />

Verfahren wird kein Tiefenschutz erzielt, daher<br />

sind die Hölzer regelmäßig zu kontrollieren und<br />

Schwindrisse bei Bedarf nachzuschützen.<br />

Bei Einsatz in Gefährdungsklasse 4 (GK 4) soll<br />

das <strong>Holz</strong>schutzmittel beson<strong>de</strong>rs tief in das <strong>Holz</strong> eindringen.<br />

Erreicht wird dies am besten mit einer Kesseldrucktränkung<br />

nach DIN 68 800-3. Imprägnierte<br />

Rund- und Schnitthölzer mit <strong>de</strong>m Gütezeichen<br />

RAL-GZ 411 „Imprägnierte <strong>Holz</strong>bauelemente” erfüllen<br />

auch die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r GK 4. Es empfiehlt<br />

sich daher für diesen Einsatzbereich nur Hölzer einzubauen,<br />

die das Gütezeichen tragen.<br />

Die meisten Kernhölzer lassen sich aufgrund ihrer<br />

Anatomie nur schwer <strong>im</strong>prägnieren. Es kommt jedoch<br />

vor allem darauf an, das wenig dauerhafte<br />

Splintholz möglichst tief zu durchtränken und damit<br />

zu schützen. Das gelingt normalerweise mit einer<br />

fachgerecht durchgeführten Kessel druck<strong>im</strong>prägnierung.<br />

Hölzer mit direktem Erdkontakt, wie Palisa<strong>de</strong>n,<br />

sind ein gutes Beispiel für einen Einsatzbereich, bei<br />

<strong>de</strong>m eine frühzeitige Zerstörung durch <strong>de</strong>n Befall mit<br />

Pilzen nur durch <strong>de</strong>n Einsatz natürlich dauerhafter<br />

<strong>Holz</strong>arten o<strong>de</strong>r durch einen vorbeugen<strong>de</strong>n chemischen<br />

Schutz verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Der vorbeugen<strong>de</strong> chemische <strong>Holz</strong>schutz ist<br />

möglichst nach <strong>de</strong>m Abbund vorzunehmen. An<strong>de</strong>rnfalls<br />

sind Anschnitte o<strong>de</strong>r Bohrungen nachträglich<br />

handwerklich ausreichend zu schützen.<br />

Festzuhalten bleibt, dass baulich-konstruktive, „natürliche”<br />

und chemische Schutzmaßnahmen we<strong>de</strong>r als<br />

Gegensatz noch als beliebig austauschbare Alternativen<br />

gesehen wer<strong>de</strong>n dürfen. Die jeweiligen Maßnahmen<br />

ergänzen sich vielmehr be<strong>im</strong> Einsatz von <strong>Holz</strong> <strong>im</strong> Freien.<br />

2.6 Oberflächenbehandlung<br />

UV-Licht und Regen greifen die <strong>Holz</strong>oberfläche an,<br />

<strong>Holz</strong>bestandteile an <strong>de</strong>r Oberfläche wer<strong>de</strong>n chemisch<br />

verän<strong>de</strong>rt und dadurch auswaschbar mit <strong>de</strong>r<br />

Folge, dass die <strong>Holz</strong>oberfläche sich grau verfärbt.<br />

Dies verhin<strong>de</strong>rt ein vorbeugen<strong>de</strong>r chemischer <strong>Holz</strong>schutz<br />

nach DIN 68 800-3 nicht.<br />

Pigmentierte Beschichtungssysteme, sowohl lasierend<br />

als auch <strong>de</strong>ckend erzielen einen ausreichen<strong>de</strong>n<br />

physikalischen Schutz <strong>de</strong>s <strong>Holz</strong>es. Farblose Beschichtungen<br />

hingegen versagen vorzeitig.<br />

Pigmentierte Anstriche erfüllen die Aufgaben eines<br />

gewissen Feuchteschutzes, <strong>de</strong>s Schutzes vor UV-<br />

Strahlen und sind von <strong>de</strong>korativer, gestalterischer<br />

Wirkung. Durch <strong>de</strong>n Anstrich erhöht sich die Gebrauchstauglichkeit<br />

<strong>de</strong>s <strong>Holz</strong>es.<br />

Die Beschichtung soll für „nicht maßhaltige Bauteile”<br />

diffusionsoffen sein und daher einen s D-Wert<br />

von 0,5 m nicht überschreiten. Es empfiehlt sich, die<br />

Hölzer und beson<strong>de</strong>rs intensiv die Hirnholzflächen<br />

schon vor <strong>de</strong>r Montage zu beschichten. Weitere Angaben<br />

sind <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Literatur [5] zu entnehmen.<br />

Tab. 4:<br />

Beispiele für die Zuordnung von tragen<strong>de</strong>n <strong>Holz</strong>bauteilen zu Gefährdungsklassen und die daraus abzuleiten<strong>de</strong> Auswahl <strong>de</strong>s <strong>Holz</strong>es o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s vorbeugen<strong>de</strong>n chemischen Schutzes<br />

<strong>Holz</strong>bauteil tragend 2) GK Bauteil – Charakteristik Möglichkeit 1: Möglichkeit 2:<br />

Wahl natürlich<br />

dauerhafter <strong>Holz</strong>arten Vorbeugen<strong>de</strong>r chemischer <strong>Holz</strong>schutz<br />

Kernholz min<strong>de</strong>stens Einbringverfahren <strong>Holz</strong>schutzmittel<br />

Dauerhaftigkeitsklasse Tränkung Prüfprädikat<br />

Balkonbalken 0 Die Dachdichtung schützt vor unzuträglicher 4 – –<br />

Unter Dach<br />

Befeuchtung<br />

Insektenbefall ist kontrollierbar<br />

Balkonbalken 2 Blech <strong>de</strong>ckt <strong>Holz</strong> oben vollständig ab. 3 frei Iv, P<br />

mit Blechab<strong>de</strong>ckung<br />

Feuchte erreicht <strong>Holz</strong> nur seitlich<br />

Balkonstützen 3 Allseitig bewitterte Teile. Feuchte ist 2 Trog<br />

Streben auch durch Bleche nicht fernzuhalten Kesseldruck 1) Iv, P, W<br />

Bohlenbelag 3 Bohlenbelag direkt bewittert 2 Kesseldruck Iv, P, W<br />

Bohlenbelag waagerecht<br />

4 Bohlenbelag direkt bewittert, 1 Kesseldruck Iv, P, W, E<br />

Bohlenbelag waagerecht. Zwischen<br />

offenen Fugen bil<strong>de</strong>n sich Schmutzkegel<br />

1)<br />

Bei BS-<strong>Holz</strong> und bei Schnittholz für Gebäu<strong>de</strong> bis 2 Geschossen auch z<strong>im</strong>mermannsmäßige Streich- und Sprühverfahren sowie Tauchen zulässig;<br />

dann Nachpflege erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

2) Die Vorschrift kann für nicht tragen<strong>de</strong> Bauteile als Empfehlung gelten. Für nichttragen<strong>de</strong> Bauteile dürfen <strong>Holz</strong>schutzmittel mit RAL-Gütezeichen eingesetzt wer<strong>de</strong>n.


8<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Entwurf und Konstruktion<br />

3 Entwurf und Konstruktion<br />

10 mm<br />

Abb. 4:<br />

Ausbildung eines Stützenfußes<br />

mit Quadratrohr<br />

Stabdübel o<strong>de</strong>r<br />

Passbolzen<br />

Schwert<br />

Quadratrohrstütze<br />

3.1 Stützenfüße<br />

Abbildung 4 zeigt eine korrosionsgeschützte Quadratrohrstütze,<br />

die in ein Köcherfundament eingespannt<br />

ist. Das „Schwert” wird möglichst quer zur<br />

Hauptwetterseite in die Stützen eingeschlitzt und<br />

mit nichtrosten<strong>de</strong>n Passbolzen o<strong>de</strong>r Stabdübeln an<br />

das <strong>Holz</strong> angeschlossen (Empfehlung aus gestalterischen<br />

Grün<strong>de</strong>n). Die Stabdübel sind von <strong>de</strong>r geschützten<br />

Balkonseite her nur soweit einzutreiben,<br />

dass min<strong>de</strong>stens 10 mm <strong>Holz</strong> <strong>de</strong>r bewitterten Seite<br />

<strong>de</strong>r Stütze stehen bleibt. Auf <strong>de</strong>r geschützten Seite<br />

dürfen die Stabdübel sichtbar bleiben und sogar etwas<br />

aus <strong>de</strong>m <strong>Holz</strong> herausstehen. Ansonsten wer<strong>de</strong>n<br />

Bohrungen und Schlitze mit <strong>Holz</strong>stopfen verschlossen<br />

o<strong>de</strong>r mit Leisten verle<strong>im</strong>t, um das Eindringen von<br />

Wasser zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Abb. 5:<br />

Einlassen <strong>de</strong>r Unterlegscheiben an einem Pfostenanschluss<br />

Abb. 6:<br />

Ausbildung eines Stützenfußes mit I-Profil<br />

50°<br />

Lasche<br />

I-Stahl-Abschnitt<br />

Köcherfundament<br />

Bei größeren Lasten und/o<strong>de</strong>r bei Horizontalkräften<br />

aus Aussteifungsverbän<strong>de</strong>n können korrosionsgeschützte<br />

Stahlprofile in das Köcherfundament eingespannt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Anschlüsse sind ansonsten wie<br />

dargestellt auszubil<strong>de</strong>n.<br />

Stabdübel<br />

Stahlanschluss<br />

Beton-Werksteinsockel<br />

Abb. 7:<br />

Ausbildung eines Stützenfußes mit Betonwerksteinsockel<br />

Die gestalterisch nicht <strong>im</strong>mer befriedigen<strong>de</strong>n<br />

stählernen Stützenfüße können durch Betonwerksteinsockel<br />

mit eingebautem Stahlanschluss ersetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die in Abb. 7 gezeigte Variante führt aber<br />

zu einer höheren Spritzwasserbeanspruchung als<br />

die in Abb. 6 gezeigte.<br />

Regenwasser kann Unterlegscheiben von Passbolzen,<br />

die in <strong>de</strong>n Pfosten eingelassen sind, kaum<br />

unterwan<strong>de</strong>rn.


9<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Entwurf und Konstruktion<br />

3.2 Schutz horizontaler Tragglie<strong>de</strong>r<br />

Horizontale Tragglie<strong>de</strong>r beispielsweise von Balkonen<br />

o<strong>de</strong>r Terrassen sollten einteilig ausgebil<strong>de</strong>t, möglichst<br />

an <strong>de</strong>r wetterabgewandten Seite (wegen Hirnholzschutz)<br />

an die Stützen angeschlossen und durch<br />

Blech abge<strong>de</strong>ckt o<strong>de</strong>r (bei Balkonen) überdacht<br />

wer<strong>de</strong>n. Freie Hirnholzen<strong>de</strong>n sollten ebenfalls abge<strong>de</strong>ckt<br />

o<strong>de</strong>r durch Überstän<strong>de</strong> geschützt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Belag sollte möglichst nicht durch die Blechab<strong>de</strong>ckung<br />

hindurch mit <strong>de</strong>n tragen<strong>de</strong>n Balken verbun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Es empfiehlt sich, <strong>Holz</strong>roste lose auf<br />

die Blechverwahrung zu legen und bei Bedarf die<br />

unteren Leisten <strong>de</strong>r Roste seitlich an die Balken anzuschrauben.<br />

Statt einer Blechab<strong>de</strong>ckung kann auch eine circa<br />

1,2 mm starke Kunststofffolie eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese entspricht jedoch häufig nicht <strong>de</strong>n gestalterischen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen und wird leichter als eine<br />

Blechab<strong>de</strong>ckung beschädigt.<br />

Abb. 8:<br />

Schutz horizontaler Tragglie<strong>de</strong>r<br />

3.3 Stützen und Streben<br />

An <strong>de</strong>n senkrecht stehen<strong>de</strong>n Stützen fließt auftreffen<strong>de</strong>s<br />

Regenwasser zügig ab.Dadurch kann sich<br />

in eventuell vorhan<strong>de</strong>nen Trockenrissen kein Wasser<br />

sammeln und einen Pilzbefall verursachen.<br />

Der Anschluss einer Stütze an die Gründung mit<br />

zwischengeschalteten Stahlbauteilen wur<strong>de</strong> in Abschnitt<br />

3.1 dargestellt. Der gefähr<strong>de</strong>tste Punkt ist die<br />

untere Aufstandsfläche. Die korrosionsgeschützte<br />

Stahlplatte darf keinesfalls über das <strong>Holz</strong> hinausragen,<br />

da sich dort Wasser sammeln und über das<br />

Hirnholz in das <strong>Holz</strong> eindringen kann. Die Aufstandsplatte<br />

muss daher etwas kleiner als die Stütze ausgebil<strong>de</strong>t<br />

sein und sollte zu<strong>de</strong>m in das Hirnholz <strong>de</strong>r Stütze<br />

eingelassen wer<strong>de</strong>n.<br />

An <strong>Holz</strong>streben läuft Regenwasser ebenfalls<br />

recht zügig ab. Trotz<strong>de</strong>m sind Streben bedingt durch<br />

Trockenrisse stärker gefähr<strong>de</strong>t als Stützen so dass es<br />

sich empfiehlt, auf <strong>de</strong>r oberen Seite ein leicht austauschbares<br />

Deckbrett anzuordnen, in das sinnvollerweise<br />

Entlastungsnuten eingefräst wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Holz</strong>roste<br />

Blechab<strong>de</strong>ckung<br />

Randholz<br />

ca.<br />

2 cm<br />

Abb. 10:<br />

Ab<strong>de</strong>ckung einer Strebe<br />

Abb. 9:<br />

Schutz horizontaler Tragglie<strong>de</strong>r


10<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Palisa<strong>de</strong>n<br />

4 Palisa<strong>de</strong>n<br />

4.1 Allgemeines<br />

Unter Palisa<strong>de</strong>n versteht man senkrecht nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

eingegrabene Rund- o<strong>de</strong>r Rechteckhölzer mit<br />

<strong>de</strong>ren Hilfe Bereiche abgegrenzt, Böschungen gesichert,<br />

Ufer befestigt o<strong>de</strong>r Spiel- und Ruhezonen geglie<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

Palisa<strong>de</strong>n grün<strong>de</strong>n <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> feuchten Bo<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r stehen <strong>im</strong> Wasser. Dieses feuchte Milieu führt<br />

zu hoher biologischer Gefährdung durch holzzerstören<strong>de</strong><br />

Pilze. Palisa<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n daher <strong>im</strong>mer <strong>de</strong>r<br />

Gefährdungsklasse 4 nach DIN 68800-3 zugeordnet.<br />

Auch bei einer Einspannung <strong>im</strong> Beton ist <strong>de</strong>r<br />

Einspannbereich dauerhaft feuchtegefähr<strong>de</strong>t und<br />

damit <strong>de</strong>r Gefährdungsklasse 4 zuzuordnen.<br />

Palisa<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n normalerweise nicht für tragen<strong>de</strong><br />

Bauteile <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r DIN 1052 eingesetzt.<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong>n Ausführungen zu Palisa<strong>de</strong>n befassen<br />

sich daher nur mit nicht tragen<strong>de</strong>n baulichen<br />

Anlagen.<br />

Eine angemessene Nutzungsdauer erhält man<br />

durch <strong>de</strong>n Einsatz von Hölzern mit hoher natürlicher<br />

Dauerhaftigkeit (also Hölzer <strong>de</strong>r Resistenzklasse 1<br />

o<strong>de</strong>r 2, z.B. Eichenkernholz) o<strong>de</strong>r durch Hölzer, die <strong>im</strong><br />

Kesseldruckverfahren vorbeugend chemisch geschützt<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Be<strong>im</strong> Einbau <strong>de</strong>r Palisa<strong>de</strong>n in bindige, feuchte<br />

und nährstoffreiche Bö<strong>de</strong>n (beson<strong>de</strong>rs wenn Rin<strong>de</strong>nmulch<br />

in unmittelbarer Nähe eingesetzt wur<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r eingesetzt wer<strong>de</strong>n soll) empfiehlt es sich, ein<br />

Sanddrainagebett und eine vertikale Sperrschicht<br />

zwischen <strong>Holz</strong> und Erdreich vorzusehen. Diese<br />

Sperrschicht (Kunststofffolie) muss bis in die Drainageschicht<br />

geführt wer<strong>de</strong>n. Sie darf jedoch keinesfalls<br />

um <strong>de</strong>n Palisa<strong>de</strong>nfuß herumgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Hinweise für Palisa<strong>de</strong>n gelten in ähnlicher<br />

Weise auch für alle sonstigen in Erdkontakt stehen<strong>de</strong>n<br />

Bauteile (Pfosten, Stützen) an<strong>de</strong>rer <strong>Holz</strong>konstruktionen<br />

wie Spielgeräte, Pergolen o<strong>de</strong>r Zaunpfähle.<br />

Für Spielgeräte ist darüber hinaus das Merkblatt<br />

„<strong>Holz</strong>schutzmaßnahmen bei Kin<strong>de</strong>rspielplatzeinrichtungen”<br />

zu beachten.<br />

Abb. 11:<br />

Freistehen<strong>de</strong> Palisa<strong>de</strong><br />

4.2 Freistehen<strong>de</strong> Palisa<strong>de</strong>n<br />

Tab. 5:<br />

Freistehen<strong>de</strong> Palisa<strong>de</strong>n in mitteldichtem, erdfeuchtem Sandbo<strong>de</strong>n; berechnet für 0,5 kN/m 2 Windlast und 1 kN/m<br />

Horizontallast am oberen Rand (Mannlast)<br />

h = freie Höhe (cm) 10 20 35 50 65 85 100 115 130 180<br />

t = Einbautiefe (cm) 130 40 45 50 55 55 60 65 70 70<br />

l = Palisa<strong>de</strong>nlänge (cm) 140 60 80 100 120 140 160 180 200 250<br />

d = Min<strong>de</strong>stdurchmesser 8 cm<br />

h<br />

t<br />

l<br />

Freistehen<strong>de</strong> Palisa<strong>de</strong>n von mehr als 1,80 m freier<br />

Höhe benötigen – wie höhere Einfriedungen – regelmäßig<br />

eine Baugenehmigung. Sie wer<strong>de</strong>n hier<br />

nicht weiter dargestellt. Bei Bedarf ist ein Tragwerksplaner<br />

einzuschalten, <strong>de</strong>r die Standsicherheit unter<br />

Beachtung <strong>de</strong>r örtlichen Bo<strong>de</strong>nverhältnisse nachweist.<br />

Abb. 12:<br />

Freistehen<strong>de</strong> Palisa<strong>de</strong><br />

Palisa<strong>de</strong><br />

Richtlatte<br />

Abb. 13:<br />

Einbauempfehlungen für<br />

freistehen<strong>de</strong> Palisa<strong>de</strong>n<br />

20 cm<br />

Aushub<br />

Kies


11<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Palisa<strong>de</strong>n<br />

4.3 Palisa<strong>de</strong>nstützwän<strong>de</strong><br />

Tab. 6:<br />

Palisa<strong>de</strong>nstützwand in mitteldichtem, erdfeuchten Sandbo<strong>de</strong>n; berechnet für 5 kN/m 2 vertikale Verkehrslast, z.B.<br />

aus Pkw-Einstellplatz<br />

n = Niveauunterschied (cm) 10 20 35 50 65 85 95<br />

t = Einbautiefe (cm) 30 40 45 50 55 55 65<br />

l = Palisa<strong>de</strong>nlänge (cm) 40 60 80 100 120 140 160<br />

d = Min<strong>de</strong>stdurchmesser 8 cm<br />

Höhere Stützwän<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n schon mehrfach ausgeführt.<br />

Sie sollten jedoch nur mit einer Beratung durch<br />

<strong>Holz</strong>schutzfachleute und Tragwerksplaner ausgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Es wird empfohlen, die Palisa<strong>de</strong>n mit<br />

einer Neigung von ≥ 2 % gegen <strong>de</strong>n Hang einzubauen,<br />

um <strong>de</strong>m optischen Eindruck <strong>de</strong>s Kippens <strong>de</strong>r<br />

Stützmauer entgegenzuwirken.<br />

n<br />

t<br />

l<br />

Abb. 14:<br />

Palisa<strong>de</strong>nstützwand<br />

Abb. 15:<br />

Palisa<strong>de</strong>nstützwand<br />

Palisa<strong>de</strong><br />

Folie o<strong>de</strong>r Dachpappe<br />

Richtlatte<br />

Abb. 10 und 11:<br />

Palisa<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Gartenbereich bei unterschiedlichem Erdniveau<br />

Kies<br />

Aushub<br />

Abb. 16:<br />

Einbauempfehlungen für<br />

Palisa<strong>de</strong>nstützwän<strong>de</strong><br />

Magerbeton<br />

Aushub<br />

20 cm<br />

Kies


12<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Zäune und Einfriedungen<br />

5 Zäune und Einfriedungen<br />

Zäune und Einfriedungen ordnen und gestalten<br />

Freiflächen, Gärten und Parkanlagen. Je nach Beschaffenheit<br />

(durchscheinend o<strong>de</strong>r geschlossen)<br />

und Höhe erlauben sie das nachbarliche Gespräch<br />

o<strong>de</strong>r sie setzen bei Bedarf ein<strong>de</strong>utige Grenzen. Gera<strong>de</strong><br />

in ländlichen Regionen lassen sich beson<strong>de</strong>rs<br />

bei alten Zäunen hervorragen<strong>de</strong> Beispiele für unprätentiöse<br />

Gestaltung fin<strong>de</strong>n.<br />

Wind, Regen und Sonnenschein beanspruchen<br />

natürlich die <strong>Holz</strong>bauteile. Es empfiehlt sich daher,<br />

für einen zügigen Wasserabfluss zu sorgen z.B. durch<br />

Abschrägung waagerechter Flächen, wie <strong>im</strong> Abschnitt<br />

2.3 bereits dargelegt.<br />

Die Wahl <strong>de</strong>r Hölzer sowie <strong>de</strong>r vorbeugen<strong>de</strong><br />

chemische <strong>Holz</strong>schutz sind prinzipiell freigestellt.<br />

Aus Grün<strong>de</strong>n, wie sie in <strong>de</strong>n Abschnitten 2.4 und 2.5<br />

dargelegt wer<strong>de</strong>n, empfiehlt es sich, Hölzer mit<br />

höherer natürlicher Resistenz o<strong>de</strong>r kesseldruck<strong>im</strong>prägnierte<br />

Hölzer einzusetzen. Solche Hölzer sind –<br />

wie Palisa<strong>de</strong>n – auch für <strong>de</strong>n Einbau direkt in das<br />

Erdreich geeignet. Unabhängig davon wer<strong>de</strong>n aus<br />

gestalterischen und konstruktiven Grün<strong>de</strong>n häufig<br />

korrosionsgeschützte Stahlbauteile zwischen geschaltet<br />

und/ o<strong>de</strong>r mit massiven Sockeln kombiniert.<br />

Abb. 17:<br />

Einfriedung <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

Aushub<br />

Beton unbewehrt<br />

Aushub<br />

Kies<br />

Pfostenlasche<br />

Beton unbewehrt<br />

Zaunpfosten können mit entsprechen<strong>de</strong>n Geräten<br />

mechanisch in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n getrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei bindigen Bö<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r bei stärkerer Beanspruchung<br />

von relativ geschlossenen Zäunen durch<br />

Wind empfiehlt es sich folgen<strong>de</strong>s Vorgehen:<br />

· Setzloch auszuheben<br />

· ca. 20 cm Dränkies einzufüllen<br />

· Pfosten einzusetzen<br />

· nichtbindigen, sandigen Bo<strong>de</strong>n lagenweise einfüllen<br />

und gut verdichten<br />

· unterhalb <strong>de</strong>s Terrains einen Kranz aus Magerbeton<br />

einbringen<br />

· mit <strong>de</strong>m anstehen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n auffüllen.<br />

Aus gestalterischen o<strong>de</strong>r konstruktiven Grün<strong>de</strong>n<br />

wird gerne ein massiver Sockel angeordnet, <strong>de</strong>n<br />

man mit <strong>de</strong>n Pfosten durch feuerverzinkte Metallverbin<strong>de</strong>r<br />

verbin<strong>de</strong>t. Als weitere Möglichkeiten stehen,<br />

neben an<strong>de</strong>ren, einschlagbare, feuerverzinkte<br />

Pfostenanker zur Verfügung.<br />

Abb. 18:<br />

Stapel mit Zaunpfählen


13<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Zäune und Einfriedungen<br />

Abb. 19:<br />

Einfriedung <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

Abb. 20:<br />

Naturfarbene Zaunelemente<br />

Die Landwirtschaft prägt mit diesen einfachen,<br />

preiswerten Einfriedungen seit eh und je die Landschaft<br />

und schützt damit naturnahe Bereiche wie<br />

beispielsweise Uferrän<strong>de</strong>r vor Viehtritt.<br />

Die klassischen Zäune mit senkrecht angeordneten<br />

Latten sind in Siedlungs- und Dorfgebieten,<br />

sehr beliebt, dienen aber auch zur Abgrenzung von<br />

Kin<strong>de</strong>rspielplätzen, Schulhöfen o<strong>de</strong>r Sportplätzen.<br />

Setzt man die Latten o<strong>de</strong>r Leisten dicht aneinan<strong>de</strong>r,<br />

so schirmen sie sensible Bereiche ab und schützen<br />

vor Wind. Außer<strong>de</strong>m können sie beispielsweise<br />

in Kombination mit Pergolen „grüne Inseln” in verdichteter<br />

Bebauung bil<strong>de</strong>n.<br />

Abb. 21:<br />

Weiß gestrichene<br />

Zaunelemente<br />

Abb. 22:<br />

Dichter Lattenzaun


14<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Pergolen<br />

Carports<br />

6 Pergolen<br />

7 Carports<br />

Pergolen glie<strong>de</strong>rn Freiräume und schaffen Verbindungen<br />

zu Gebäu<strong>de</strong>n. Sie können mit Zaunelementen<br />

und Gartenmöbeln kombiniert wer<strong>de</strong>n und<br />

dienen als Rankgerüste für Pflanzen.<br />

Die vorstehen<strong>de</strong>n Hinweise in Bezug auf <strong>de</strong>n<br />

baulichen und <strong>de</strong>n vorbeugen<strong>de</strong>n chemischen <strong>Holz</strong>schutz<br />

bzw. die Auswahl dauerhafter <strong>Holz</strong>arten gelten<br />

hier in gleichem Maße. Über die han<strong>de</strong>lsüblichen<br />

Angebote hinaus kann auf Konstruktionen mit <strong>de</strong>n<br />

in Kapitel 3.1 dargestellten Details zurückgegriffen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Abb. 23:<br />

Pergola mit integriertem Zaun<br />

Carports wer<strong>de</strong>n in vielfältigen, standardisierten Formen<br />

<strong>im</strong> Han<strong>de</strong>l angeboten. Selbstverständlich können<br />

sie auch individuell entworfen und konstruiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Es sind bauliche Anlagen <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sbauordnungen,<br />

die die dort und in dazu ergangenen<br />

Durchführungsverordnungen (z.B. Garagenverordnungen)<br />

gestellten Anfor<strong>de</strong>rungen beispielsweise<br />

zur Standsicherheit und zum Brandschutz erfüllen<br />

müssen. Es empfiehlt sich daher Fachleute<br />

(Architekten) heranzuziehen, die die notwendigen<br />

Unterlagen erstellen o<strong>de</strong>r beschaffen, zusammenstellen<br />

und be<strong>im</strong> Bauordnungsamt einreichen.<br />

Ein offener o<strong>de</strong>r teilweise geschlossener Carport<br />

schützt das dort abgestellte Fahrzeug vor direkter<br />

Bewitterung. Damit wer<strong>de</strong>n beispielsweise Vereisungen<br />

<strong>de</strong>r Scheiben vermie<strong>de</strong>n. Ein nasses Fahrzeug<br />

trocknet schnell, was zur Werterhaltung beiträgt.<br />

Ein guter baulicher <strong>Holz</strong>schutz ist bei Carports<br />

durch das Dach gegeben. Wenn darüber hinaus<br />

auch die Stützenfüße ausreichend Abstand (siehe<br />

Kapitel 3.1) zum Bo<strong>de</strong>n besitzen, reicht übliches Bauholz,<br />

das einen z<strong>im</strong>mermannsmäßig aufgebrachten<br />

chemischen <strong>Holz</strong>schutz besitzt, auch für die bewitterten<br />

Stützen. Eigentümer und Nutzer kontrollieren<br />

diese Konstruktion unbewusst je<strong>de</strong>n Tag und wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>n Befall mit tierischen (Insekten) o<strong>de</strong>r pflanzlichen<br />

(Pilz, Schwamm) Schädlingen schnell erkennen<br />

und bekämpfen.<br />

Das Flachdach von Carports kann gleichzeitig als<br />

begehbare Terrasse o<strong>de</strong>r Balkon und auch als Gründach<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n. Einzelheiten dazu können<br />

<strong>de</strong>m Abschnitt 8.5 Balkone entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Abb. 24:<br />

Pergola mit Sichtschutz<br />

Abb. 26:<br />

Carport mit Satteldach<br />

Abb. 25:<br />

Carport mit Flachdach


15<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Begehbare Konstrukionen<br />

8 Begehbare Konstruktionen<br />

8.1 Allgemeines<br />

Freisitze und Terrassen sind Sitz- und Ruheplätze in<br />

Gärten und Anlagen, die mit <strong>Holz</strong>roste belegt die<br />

Naturnähe dieser Plätze beson<strong>de</strong>rs unterstreichen.<br />

Sie können fast auf Terrainhöhe o<strong>de</strong>r als „schweben<strong>de</strong>”<br />

Terrasse beispielsweise bei hängigem<br />

Gelän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r über Wasserflächen ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch eine Ausbildung als Steg über Gräben ist<br />

möglich.<br />

Alle diese Bauteile sind <strong>de</strong>r ständigen Bewitterung<br />

ausgesetzt. Es muss damit gerechnet wer<strong>de</strong>n,<br />

dass Laub, Schmutz o<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> sich auf diesen Flächen<br />

ablagern und ein schnelles Trocknen <strong>de</strong>r Hölzer<br />

behin<strong>de</strong>rn. Der feuchtebedingten biologischen Gefährdung<br />

wird entgegengewirkt durch die regelmäßige<br />

Entfernung solcher Ablagerungen und<br />

durch <strong>de</strong>n Einsatz von splintfreien Hölzern mit hoher<br />

natürlicher Dauerhaftigkeit o<strong>de</strong>r – üblicherweise –<br />

von einhe<strong>im</strong>ischen Na<strong>de</strong>lhölzern, die <strong>im</strong> Kesseldruckverfahren<br />

min<strong>de</strong>stens für GK 3 nach DIN<br />

68 800-3 vorbeugend chemisch geschützt wur<strong>de</strong>n.<br />

8.2 <strong>Holz</strong>roste<br />

Neben <strong>de</strong>n han<strong>de</strong>lsüblichen Rosten ab 50/50 cm<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>Holz</strong>roste in individuellen Abmessungen je<br />

nach örtlicher Gegebenheit gefertigt. Aufnehmbare<br />

<strong>Holz</strong>roste sollten in <strong>de</strong>n Abmessungen (ca. 2,5 m 2 )<br />

so begrenzt wer<strong>de</strong>n, dass sie von zwei Personen<br />

problemlos gehandhabt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Mit einem Lagerabstand von max. 50 cm reduziert<br />

man <strong>de</strong>n oft als unangenehm empfun<strong>de</strong>nen<br />

Wippeffekt auf Grund <strong>de</strong>r Durchbiegung einzelner<br />

Bretter und verringert darüber hinaus die Gefahr <strong>de</strong>s<br />

Verziehens und Verwerfens <strong>de</strong>r Roste. Höhere Lager<br />

(= Rippen) und <strong>de</strong>ren Befestigung auf einer Tragkonstruktion<br />

unterstützen diesen positiven Effekt.<br />

Es hat sich bewährt, die tragen<strong>de</strong>n Bretter individuell<br />

gefertigter Roste min<strong>de</strong>stens 25 mm dick und<br />

max<strong>im</strong>al 120 mm breit zu wählen. Von schmalen<br />

Brettern fließt Oberflächenwasser schnell ab und sie<br />

trocken zügig. Letzteres führt neben <strong>de</strong>r Verlängerung<br />

<strong>de</strong>r Nutzungsdauer auch zu einer Verringerung<br />

<strong>de</strong>r Rutschgefahr durch Algenbewuchs.<br />

In <strong>de</strong>r Fachöffentlichkeit wird zurzeit noch kontrovers<br />

diskutiert, ob eine Riffelung <strong>de</strong>r Brettoberfläche<br />

die Rutschsicherheit <strong>de</strong>s Belages erhöht. Offensichtlich<br />

liegen hier unterschiedliche Erfahrungen<br />

vor. Die Riffelung wirkt sich jedoch unzweifelhaft auf<br />

die Oberflächenoptik aus, da durch sie Eindrückungen<br />

und Abnutzungserscheinungen weniger auffallen.<br />

Abb. 27:<br />

<strong>Holz</strong>rost<br />

Verschie<strong>de</strong>ntlich wird die Ansicht vertreten, dass<br />

die rechte (die <strong>de</strong>r Markröhre zugewandte) Brettseite<br />

<strong>im</strong>mer nach oben verlegt wer<strong>de</strong>n sollte, um so<br />

nach trocknungsbedingter Schwindverformung eine<br />

konvexe Oberfläche zu erhalten, die bei Regen einen<br />

zügigen Abfluss <strong>de</strong>s Wasser unterstützt. Bei einigen<br />

Na<strong>de</strong>lhölzern können jedoch Ring- und Schilferrisse<br />

<strong>im</strong> marknahen Bereich zu Ablösungen ganzer Jahrringe<br />

mit Verletzungs- und Stolpergefahr führen. Bei<br />

solchen marknahen Brettern n<strong>im</strong>mt man daher<br />

zweckmäßigerweise die linke Seite nach oben. Dem<br />

Schüsseln <strong>de</strong>r Bretter kann durch je zwei Entlastungsnuten<br />

entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Fugen zwischen <strong>de</strong>n Brettern wer<strong>de</strong>n jahreszeitlich<br />

bedingt unterschiedlich breit sein. Die<br />

Wahl schmaler Fugen (≈ 3 mm) bei <strong>de</strong>r Herstellung<br />

begrenzt die Fugenbreite auch bei intensiver trocknungsbedingter<br />

Schwindverformung <strong>de</strong>r Bretter <strong>im</strong><br />

Sommer auf ein hinnehmbares Maß.<br />

Es wird empfohlen, die Bretter jeweils mit nichtrosten<strong>de</strong>n<br />

Schrauben auf <strong>de</strong>n Lagerhölzern zu befestigen.<br />

Bei Brettbreiten bis 60 mm reicht eine Schraube,<br />

alle an<strong>de</strong>ren sollten zwei Schrauben erhalten mit<br />

einer Länge <strong>de</strong>r 2,5-fachen Brettdicke. Dabei reduziert<br />

eine Vorbohrung <strong>de</strong>r Bretter die Spaltgefahr.


16<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Begehbare Konstruktionen<br />

8.3 Ebenerdige Terrassen und <strong>Holz</strong><strong>de</strong>cks<br />

Für ebenerdige Terrassen und <strong>Holz</strong><strong>de</strong>cks wer<strong>de</strong>n die<br />

in Abschnitt 8.2 dargestellten <strong>Holz</strong>roste eingesetzt.<br />

Der Unterbau für eine <strong>Holz</strong>terrasse in Terrainhöhe<br />

besteht aus einer Schicht von ca. 25 cm grobem<br />

Kies und darüber einer weiteren Schicht von 10 bis<br />

15 cm gut wasserdurchlässigem Sand (z.B. abgestufte<br />

Sandgemische 0 - 5 mm o<strong>de</strong>r 0 - 8 mm; o<strong>de</strong>r<br />

auch Estrichsan<strong>de</strong>. Sowohl Unterbau als auch <strong>Holz</strong>roste<br />

sollten ein leichtes Gefälle von ca. 2 % erhalten,<br />

um Wasser zügig abfließen zu lassen.<br />

≤ 120 mm<br />

≈ 3 mm<br />

Abb. 30:<br />

Aufbau ebenerdiger Terrassen und <strong>Holz</strong><strong>de</strong>cks<br />

Abb. 28:<br />

<strong>Holz</strong>rost aus kesseldruck<strong>im</strong>prägnierter Kiefer<br />

≥ 25 mm<br />

≈ 50 cm<br />

Sand<br />

Kies<br />

Bo<strong>de</strong>n<br />

Abb. 29:<br />

<strong>Holz</strong>rost aus tropischem Laubholz<br />

Abb. 31:<br />

Ebenerdiges, umlaufen<strong>de</strong>s<br />

Deck an einem Sommerhaus


17<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Begehbare Konstruktionen<br />

8.4 Aufgestän<strong>de</strong>rte Terrassen und Stege<br />

„Schweben<strong>de</strong>“, aufgestän<strong>de</strong>rte Terrassen mit größerem<br />

Abstand zum Bo<strong>de</strong>n besitzen gegenüber <strong>Holz</strong>terrassen<br />

in Terrainhöhe einen verbesserten baulichen<br />

<strong>Holz</strong>schutz, <strong>de</strong>r durch Blechverwahrungen<br />

(preiswerter aber auch leichter zu beschädigen:<br />

Sperrfolie) oberhalb <strong>de</strong>r Haupt- und Nebenträger<br />

weiter erhöht wird. Dies erlaubt <strong>de</strong>n Einsatz von<br />

mäßig dauerhaften Hölzern o<strong>de</strong>r üblicher Bauhölzer<br />

mit z<strong>im</strong>mermannsmäßigem vorbeugen<strong>de</strong>m chemischem<br />

<strong>Holz</strong>schutz.<br />

Die Hauptträger wer<strong>de</strong>n je nach gewünschter<br />

Nutzungsdauer und gestalterischen Wünschen getragen<br />

von nach DIN 68 800-3 <strong>im</strong> Kesseldruckverfahren<br />

geschützten Palisa<strong>de</strong>nhölzern o<strong>de</strong>r korrosionsgeschützten<br />

Metallstän<strong>de</strong>rn.<br />

Auf das Balkenrost verlegt man die individuell<br />

gefertigten <strong>Holz</strong>roste, <strong>de</strong>ren leichte Handhabbarkeit<br />

die Kontrolle, Wartung und Reparatur <strong>de</strong>r Unterkonstruktion<br />

problemlos erlaubt. Der Hauptträger<br />

muss bei <strong>de</strong>montablen Rosten tiefer als die Nebenträger<br />

angeordnet wer<strong>de</strong>n, um die Leisten <strong>de</strong>r <strong>Holz</strong>roste<br />

durchlaufen zu lassen. Für <strong>de</strong>n Anschluss <strong>de</strong>r<br />

Nebenträger an die Hauptträger wer<strong>de</strong>n korrosionsgeschützte<br />

o<strong>de</strong>r nichtrosten<strong>de</strong> Stahlblechverbin<strong>de</strong>r<br />

(Bauaufsichtliche Zulassung beachten) o<strong>de</strong>r Zapfen<br />

verwen<strong>de</strong>t. Die Blechverwahrung schützt diese Verbindungen<br />

vor einer direkten Befeuchtung.<br />

Abb. 34:<br />

Aufgestän<strong>de</strong>rte Terrasse<br />

Abb. 35:<br />

Steg<br />

Blechverwahrung<br />

Randbalken<br />

<strong>Holz</strong>roste<br />

Korrosionsgeschützte<br />

Stahlstütze<br />

Beton<br />

Traghölzer<br />

~50 cm<br />

Abb. 32:<br />

Beispiel aufgestän<strong>de</strong>rte Terrasse<br />

Blechab<strong>de</strong>ckung<br />

Montageschlitz<br />

Balken<br />

Stabdübel<br />

Balkenträger<br />

Abb. 33:<br />

Beispiel Ab<strong>de</strong>ckung<br />

waagerechter Bauteile<br />

Randholz


18<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Begehbare Konstruktionen<br />

8.5 Balkone<br />

Mit Balkonen lassen sich Räume <strong>im</strong> Freien an Gebäu<strong>de</strong>n<br />

mit kleineren Grundstücken o<strong>de</strong>r für Etagenwohnungen<br />

schaffen, um so zur Aufwertung <strong>de</strong>r<br />

Wohnqualität beizutragen.<br />

Balkone sind eigentlich nur höher o<strong>de</strong>r übereinan<strong>de</strong>r<br />

angeordnete Terrassen. Bei <strong>de</strong>n vorstehend<br />

beschriebenen Terrassen fließen Regenwasser und<br />

auch Schmutzablagerungen nach unten ab. Bei Balkonen<br />

kann dies zu Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r unteren<br />

Nutzflächen führen. Aus diesem Grund wird hier nur<br />

ein einziges Beispiel mit offenen Fugen vorgestellt.<br />

Die an<strong>de</strong>ren Beispiele erhalten eine geschlossene<br />

Balkonfläche, die als Flachdach mit leichtem Gefälle<br />

(≥ 2 %) ausgebil<strong>de</strong>t wird und dadurch gleichzeitig<br />

die tragen<strong>de</strong> Konstruktion vorbildlich baulich-konstruktiv<br />

schützt.<br />

Dies erlaubt <strong>de</strong>n Einsatz von mäßig dauerhaften<br />

Hölzern o<strong>de</strong>r üblicher Bauhölzer mit z<strong>im</strong>mermannsmäßigem<br />

vorbeugen<strong>de</strong>m chemischem <strong>Holz</strong>schutz.<br />

Die direkt bewitterten, chemisch geschützten Hölzer,<br />

i.d.R. also die Pfosten und Stützen sind darüber hinaus<br />

vom Nutzer in größeren Abstän<strong>de</strong>n zu kontrollieren<br />

und bei Bedarf nachzuschützen.<br />

Die Gelän<strong>de</strong>r können unter Beachtung <strong>de</strong>s baulich-konstruktiven<br />

<strong>Holz</strong>schutzes, <strong>de</strong>r statischen Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />

und <strong>de</strong>r Absturzsicherheit frei gestaltet<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Befestigung erfolgt sinnvollerweise<br />

durch vertikal in die Pfosten eingeschlitzter Bleche,<br />

<strong>de</strong>ren Befestigungsmittel wetterabgewandt eingebracht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die bewitterten <strong>Holz</strong>stützen sollten in je<strong>de</strong>m Fall<br />

aus <strong>de</strong>r Spritzwasserzone (≥ 30 cm) herausgehoben<br />

wer<strong>de</strong>n durch Zwischenschaltung von korrosionsgeschützten<br />

o<strong>de</strong>r nichtrosten<strong>de</strong>n Stahlbauteilen o<strong>de</strong>r<br />

armierten Stahlbetonwerksteinen (siehe dazu Abschnitt<br />

3.1).<br />

Abb. 36:<br />

Aufgestän<strong>de</strong>rter Balkon auf hölzernen Rundstützen


19<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Begehbare Konstruktionen<br />

Auskragen<strong>de</strong> Balken durchstoßen die Ebenen<br />

<strong>de</strong>r Luftdichtigkeit. Sie sollten daher grundsätzlich<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Diese Konstruktion kann in ähnlicher<br />

Form jedoch auch bei Altbauten vorkommen.<br />

Aus diesem Grun<strong>de</strong> wird hier eine solche Lösung<br />

dargestellt. Auf die Notwendigkeit, die Durchdringungen<br />

<strong>de</strong>r Außenhülle allseitig luftdicht abzudichten<br />

wird ausdrücklich hingewiesen.<br />

Abb. 37:<br />

Auskragen<strong>de</strong> Balkonanlage an einem Mehrfamilienhaus<br />

Abb. 38:<br />

Konstruktion eines auskragen<strong>de</strong>n Balkones<br />

1<br />

6<br />

3<br />

1 <strong>Holz</strong>roste<br />

2 Blechverwahrung<br />

3 Auskragen<strong>de</strong>r Balken<br />

4 Füllhölzer mit umlaufen<strong>de</strong>r Nut zur Aufnahme von<br />

5 <strong>im</strong>prägnierten Schaumstoffdichtbän<strong>de</strong>rn<br />

6 Neoprenestreifen unter <strong>de</strong>r Bohle auf <strong>de</strong>r Blechverwahrung in <strong>de</strong>r Türnische<br />

7 Rundstahl mit Innengewin<strong>de</strong><br />

8 Gewin<strong>de</strong>stab<br />

8<br />

7<br />

2<br />

3<br />

3<br />

2<br />

3<br />

5<br />

4


20<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Begehbare Konstruktionen<br />

Frei vor <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong> Balkone haben sich<br />

aus verschie<strong>de</strong>nen Grün<strong>de</strong>n bewährt. Vor allem die<br />

Vermeidung <strong>de</strong>r vielfachen Durchdringung <strong>de</strong>r Ebene<br />

<strong>de</strong>r Luftdichtigkeit und die schalltechnische Entkopplung<br />

<strong>de</strong>s Balkons von <strong>de</strong>r Geschoss<strong>de</strong>cke ist<br />

hier positiv zu bewerten.<br />

Die Stützen laufen durch und gestalten die vertikale<br />

Struktur <strong>de</strong>s Balkons und damit <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong>. An<br />

<strong>de</strong>n Ecken wird eine zusätzliche Stütze angeordnet,<br />

um das Gelän<strong>de</strong>r aufzunehmen und ohne „Bruch”<br />

um die Ecke zu führen aber auch um <strong>de</strong>n Gestaltungsrhythmus<br />

beizubehalten.<br />

Die tragen<strong>de</strong>n Balkonbalken wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r gleichen<br />

Achse (≤ 2 m) geschützt hinter <strong>de</strong>n Stützen angeordnet,<br />

bleiben also trocken und besitzen dadurch<br />

einen guten baulichen <strong>Holz</strong>schutz.<br />

Die tragen<strong>de</strong> Schalung kann aus N+F-Schalung,<br />

Mehrschichtplatten, Dickholzplatten o<strong>de</strong>r ähnlichem<br />

bestehen und ist selbstverständlich – wie die gesamte<br />

Konstruktion einschließlich ihrer Aussteifung<br />

– statisch nachzuweisen.<br />

Der Gehbelag besteht aus han<strong>de</strong>lsüblichen<br />

o<strong>de</strong>r individuell gefertigten <strong>Holz</strong>rosten, die auf Mörtelbatzen<br />

o<strong>de</strong>r Stelzlager verlegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch die Anordnung <strong>de</strong>r Regenrinne vor <strong>de</strong>r<br />

Fassa<strong>de</strong> kann <strong>de</strong>r Balkonbelag und <strong>de</strong>r Innenfußbo<strong>de</strong>n<br />

auf gleicher Höhe angeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Ebenfalls frei vor <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> steht die in Abbildung<br />

40 dargestellte Konstruktion. Die tragen<strong>de</strong>n<br />

Stützen wer<strong>de</strong>n hier geschossweise gestoßen und<br />

mittels korrosionsgeschützter Flachstahlschwerter<br />

miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n. Dies erlaubt die Durchdringung<br />

<strong>de</strong>r Balkonabdichtung, die am Schwert hochgezogen<br />

und mit diesem verklebt wird. Der Abstand<br />

zwischen Balkonrand und Stütze ist notwendig, um<br />

die Abdichtung problemlos an <strong>de</strong>n Rand und an das<br />

Stahlschwert anschließen zu können. DieserAbstand<br />

schützt außer<strong>de</strong>m die äußere Zange vor direkter<br />

Bewitterung.<br />

Zwischen <strong>de</strong>n Zangen kann das Regenfallrohr<br />

geführt wer<strong>de</strong>n, in das die Abdichtung über einen<br />

Flachdach-Gully entwässert.<br />

Abb. 41:<br />

Angehängter Balkon<br />

11<br />

1<br />

2<br />

6<br />

4<br />

3<br />

7<br />

9<br />

8<br />

60°<br />

7<br />

3<br />

1 <strong>Holz</strong>roste<br />

2 Mörtelbatzen in PE-Beutel<br />

3 Abdichtung<br />

4 N+F-Schalung ≈ 55 mm dick, Spannweite ≤ 2 m<br />

5 Balkonbalken e ≤ 2 m mit ca. 2% Gefälle. Die Balken dürfen<br />

mit korrosionsgeschützten (275 g/m 2 Zinkauflage +<br />

Beschichtung nach DIN 55 928-5 und 8) o<strong>de</strong>r nichtrosten<strong>de</strong>n<br />

Stahlblechverbin<strong>de</strong>rn (Bauaufsichtliche<br />

Zulassung beachten!) o<strong>de</strong>r mit Zapfen an die Stützen<br />

angeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

6 Stützen<br />

7 Querträger<br />

8 Regenrinne<br />

9 Fensterbank Alu-Strangpressprofil<br />

10 I-Trägerabschnitt<br />

11 I-Trägerabschnitt<br />

5<br />

10<br />

Abb. 39:<br />

Frei vor <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong>r Balkon<br />

mit durchlaufen<strong>de</strong>n Stützen<br />

Abb. 40:<br />

Frei vor <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong>r Balkon<br />

mit geschossweise gestoßenen Stützen


21<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Begehbare Konstruktionen<br />

Abb. 42:<br />

Frei vor <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong>r Balkon in einem Kin<strong>de</strong>rgarten<br />

Die Entwicklung und bauaufsichtliche Zulassung<br />

beschichteter zementgebun<strong>de</strong>ner Spanplatten<br />

(Balkodur ® ) erlaubt <strong>de</strong>ren Einsatz als tragen<strong>de</strong> Platte<br />

in direkter Bewitterung und damit auf Balkonen.<br />

Die Balkon-Bo<strong>de</strong>nplatte wird <strong>im</strong> Werk vorgefertigt,<br />

beschichtet und auf <strong>de</strong>r Baustelle nur noch versetzt.<br />

Die Platten sind in <strong>de</strong>n Abmessungen begrenzt.<br />

Die Anordnung <strong>de</strong>r Fugen muss aus konstruktiven<br />

und gestalterischen Grün<strong>de</strong>n genau geplant<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Balkonplatte greift nicht in die<br />

Fassa<strong>de</strong> ein. Die Fußbo<strong>de</strong>nhöhe sollte innen höher<br />

als außen sein.<br />

Abb. 44, 45:<br />

Balkonanlage mit Balkodur ® Platten als tragen<strong>de</strong> Platte<br />

1 <strong>Holz</strong>roste = Glattkantbretter auf Latten<br />

2 Mörtelbatzen in PE-Beutel<br />

3 Abdichtung<br />

4 N + F-Schalung<br />

5 Balkonbalken e ≈ 0,80 m mit ca. 2% Gefälle<br />

6 Stützen ≈ 12/12 cm<br />

7 Querzangen<br />

8 Stahlschwert<br />

6<br />

1<br />

5<br />

1<br />

8<br />

3<br />

4<br />

2<br />

5<br />

2<br />

4<br />

1 Balkodur ® Balkon-Bo<strong>de</strong>nplatte = Tragplatte und Dachdichtung<br />

2 Balkon-Deckenbalken e ≤ 54 cm bis max. 60 cm mit 2% Gefälle.<br />

Die Deckenbalken dürfen mit korrosionsgeschützten (275 g/m 2<br />

Zinkauflage + Beschichtung nach DIN 55 928-5 und 8) o<strong>de</strong>r nichtrosten<strong>de</strong>n<br />

Stahlblechverbin<strong>de</strong>rn (Bauaufsichtliche Zulassung beachten!)<br />

o<strong>de</strong>r mit Zapfen an die Stützen angeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

3 Stützen<br />

4 Hauptträger<br />

5 Dachrinne<br />

6 Hauswand<br />

6<br />

Abb. 43:<br />

Frei vor <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong>r<br />

Balkon mit Balkodur ® Platte


22<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Außentreppen<br />

9 Außentreppen<br />

Außentreppen sind <strong>de</strong>r Bewitterung und damit <strong>de</strong>r<br />

Befeuchtung weitgehend ungeschützt ausgesetzt.<br />

Die tragen<strong>de</strong> Konstruktion kann nicht abge<strong>de</strong>ckt<br />

wer<strong>de</strong>n. DIN 68800-3 stuft daher die Hölzer in die<br />

GK 3 ein und for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Einsatz von splintfreien<br />

Kernhölzern <strong>de</strong>r Dauerhaftigkeitsklasse 2 (z.B. Eichenkernholz)<br />

o<strong>de</strong>r eine Kesseldruck<strong>im</strong>prägnierung <strong>de</strong>r<br />

Hölzer für die GK 3 (besser 4) nach DIN 68 800-3.<br />

Der bauliche <strong>Holz</strong>schutz beschränkt sich auf<br />

folgen<strong>de</strong> Maßnahmen:<br />

· Mit <strong>de</strong>r Anordnung einer massiven Antrittstufe<br />

wird <strong>de</strong>r Spritzwasserschutz erreicht<br />

· Fugen sollten mit einem planmäßigen Abstand<br />

ausgeführt wer<strong>de</strong>n. Bei Fugen zwischen Hölzern<br />

und und massiven Auflagern sollten Neoprenelager<br />

bzw. Abstandshülsen zum Einsatz kommen.<br />

Höhendifferenzen <strong>im</strong> Gelän<strong>de</strong> können mit für<br />

GK 4 kesseldruck<strong>im</strong>prägnierten Schwellen überwun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Der Unterbau ist dann, wie unter<br />

Kapitel 8.2 „Ebenerdige Terrassen und <strong>Holz</strong><strong>de</strong>cks“<br />

dargestellt, analog auszuführen.<br />

Abb. 46:<br />

Freitreppe<br />

Abstandhalter<br />

Blechab<strong>de</strong>ckung<br />

Flachstahl<br />

Neoprenelager<br />

Betonstufe<br />

Abb. 47:<br />

Beispiel einer Freitreppe


23<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 18<br />

Folge 2<br />

<strong>Holz</strong> <strong>im</strong> <strong>Außenbereich</strong><br />

Literatur und Normen<br />

10 Literatur und Normen<br />

Literatur:<br />

[1] Kabelitz; E.; Re<strong>im</strong>ann, G.:<br />

Außenbekleidungen aus Vollholz,<br />

INFORMATIONSDIENST HOLZ,<br />

holzbau handbuch, Reihe 1, Teil 10, Folge 1,<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>Holz</strong>,<br />

Düsseldorf, 1998<br />

[2] Brüninghoff, H.; Luther, A.:<br />

He<strong>im</strong>isches <strong>Holz</strong> <strong>im</strong> Wasserbau,<br />

INFORMATIONSDIENST HOLZ, DGfH,<br />

München, 1990<br />

[3] Brüninghoff, H.; He<strong>im</strong>eshoff, B.; Sengler, D.;<br />

Samuel, S.; Rampf, G.:<br />

Brücken – Planung, Konstruktion, Berechnung,<br />

INFORMATIONSDIENST HOLZ<br />

holzbau handbuch, Reihe 1, Teil 9, Folge 1,<br />

DGfH, München, 1997<br />

[4] Illner, H. M.:<br />

Lärmschutzwän<strong>de</strong>,<br />

INFORMATIONSDIENST HOLZ<br />

holzbau handbuch, Reihe 1, Teil 6, Folge 1,<br />

DGfH, München, 2000<br />

[5] Böttcher, P.:<br />

Anstriche für <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>werkstoffe <strong>im</strong><br />

<strong>Außenbereich</strong>,<br />

INFORMATIONSDIENST HOLZ<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>Holz</strong>, Düsseldorf, 1999<br />

Normen:<br />

DIN 1052-1/A1:1996-10<br />

<strong>Holz</strong>bauwerke – Berechnung und Ausführung<br />

DIN 1052-2/A1:1996-10<br />

<strong>Holz</strong>bauwerke – Mechanische Verbindungen<br />

DIN 18 334:1996-06<br />

Allgemeine Technische Vertragsbedingungen<br />

für Bauleistungen VOB Teil C Z<strong>im</strong>mer- und<br />

<strong>Holz</strong>bauarbeiten<br />

Achtung: für Februar 2001 ist die<br />

Veröffentlichung <strong>de</strong>r Ausgabe<br />

DIN 18 334:2001 angekündigt. Für <strong>de</strong>n<br />

Inhalt dieser Schrift ergeben sich aber<br />

aller Voraussicht nach keine Än<strong>de</strong>rungen.<br />

DIN 18 900:1982-10<br />

<strong>Holz</strong>mastenbauart – Berechnung und<br />

Ausführung<br />

DIN 68 364:1979-11<br />

Kennwerte von <strong>Holz</strong>arten – Festigkeit,<br />

Elastizität, Resistenz<br />

DIN 68 800-2:1996-05<br />

<strong>Holz</strong>schutz – Vorbeugen<strong>de</strong> bauliche<br />

Maßnahmen <strong>im</strong> Hochbau<br />

DIN 68 800-3:1990-04<br />

<strong>Holz</strong>schutz – Vorbeugen<strong>de</strong>r chemischer<br />

<strong>Holz</strong>schutz<br />

DIN EN 335-1:1992-09<br />

Dauerhaftigkeit von <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>produkten;<br />

Definition <strong>de</strong>r Gefährdungsklassen für einen<br />

biologischen Befall, Allgemeines<br />

DIN EN 350-2:1994-10<br />

Dauerhaftigkeit von <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>produkten;<br />

Natürliche Dauerhaftigkeit von <strong>Holz</strong>; Leitfa<strong>de</strong>n<br />

für die natürliche Dauerhaftigkeit und<br />

Tränkbarkeit von ausgewählten <strong>Holz</strong>arten von<br />

beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung in Europa


Impressum<br />

Der Informationsdienst <strong>Holz</strong> ist eine gemeinsame<br />

Schriftenreihe von<br />

· Arbeitsgemeinschaft <strong>Holz</strong>, Düsseldorf<br />

· Entwicklungsgemeinschaft <strong>Holz</strong>bau (EGH) in <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Gesellschaft für <strong>Holz</strong>forschung, München<br />

Herausgeber:<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>Holz</strong> e.V., Düsseldorf<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />

<strong>Holz</strong>absatzfonds, Absatzför<strong>de</strong>rungsfonds <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft, Bonn<br />

Bearbeitung:<br />

Dipl.-Ing. H. Schmidt, Sta<strong>de</strong><br />

Technische Anfragen an:<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>Holz</strong> e.V.<br />

Postfach 30 01 41<br />

D - 40401 Düsseldorf<br />

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www.argeholz.<strong>de</strong><br />

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Fachverlag <strong>Holz</strong> (Adresse wie Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Holz</strong>) erhältlich.<br />

Die technischen Informationen dieser Schrift entsprechen<br />

zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Drucklegung <strong>de</strong>n anerkannten<br />

Regeln <strong>de</strong>r Technik. Eine Haftung für <strong>de</strong>n<br />

Inhalt kann trotz sorgfältigster Prüfung nicht übernommen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Abbildungen:<br />

· Archiv Arge <strong>Holz</strong> e.V . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 12, 14, 15, 18, 19, 24, 35<br />

· Otto Albert Lüghausen KG, Siegburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22, 23<br />

· Archiv DGfH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

· Eternit AG, Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44, 45<br />

· OSMO Ostermann & Scheiwe GmbH & Co. KG, Münster<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20, 21, 24, 25, 26, 28, 29<br />

· Ott, Darmstadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27, 42<br />

· Schmidt, Sta<strong>de</strong>/ Lochner, Hamburg<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4, 6, 7, 8, 10, 13, 16, 17, 30, 32, 33, 38, 39, 40, 43, 47<br />

· Schwaner, Biberach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3, 5<br />

· Teetz, Eurasburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37, 41<br />

· Träinformation, Schwe<strong>de</strong>n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1, 2, 31<br />

· V. Wormbs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Titel, 9<br />

· Werksfoto Achberger + Deuter, Bobingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

®<br />

Und Deine Welt<br />

hat wie<strong>de</strong>r ein Gesicht.<br />

Erschienen: 12/2000<br />

ISSN-Nr. 0466-2114

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