Nr. 58 - HOG Agnetheln

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Nr. 58 19. Jahrgang / März 2007 www.hog-agnetheln.de Inhalt für eilige Leser Urzeln Seite 2-15 Verschiedenes Seite 16-17 HOG-Nachrichten Seite 18-20 Impressum Seite 20 Aus gegebenem Anlass ziehen wir den angekündigten Erscheinungstermin des Agnethler Blattes vor, um möglichst zeitnah von dem vielfältigen Urzelngeschehen zu berichten. Die Urzeln beim Gottesdienst in der Kirche in Agnetheln / Datum: 28. Januar 2007 / Foto: Georg Hutter

<strong>Nr</strong>. <strong>58</strong> 19. Jahrgang / März 2007<br />

www.hog-agnetheln.de<br />

Inhalt für eilige Leser<br />

Urzeln Seite 2-15<br />

Verschiedenes Seite 16-17<br />

<strong>HOG</strong>-Nachrichten Seite 18-20<br />

Impressum Seite 20<br />

Aus gegebenem Anlass ziehen wir den angekündigten<br />

Erscheinungstermin des Agnethler Blattes vor, um möglichst<br />

zeitnah von dem vielfältigen Urzelngeschehen zu berichten.<br />

Die Urzeln beim Gottesdienst in der Kirche in <strong>Agnetheln</strong> / Datum: 28. Januar 2007 / Foto: Georg Hutter


Seite 2<br />

Urzeln<br />

Die Urzeln in der Europäischen<br />

Kulturhauptstadt Hermannstadt<br />

und in <strong>Agnetheln</strong><br />

Anlass der mit allseits großer Spannung erwarteten Veranstaltungen<br />

in Hermannstadt und <strong>Agnetheln</strong> waren zwei Ereignisse:<br />

Im Vorjahr belebte einerseits der Agnethler Deutschlehrer<br />

Bogdan Pătru mit seinen rumänischen Schülern den 1990<br />

zum letzten Mal von Sachsen begangenen Urzellauf in <strong>Agnetheln</strong>,<br />

indem er und 17 Schüler in Urzelkostüme schlüpften<br />

und laut lärmend durch die Gassen bis zum Bürgermeister<br />

liefen, was andererseits die Bukarester Jugendstiftung „Euro-<br />

Est“ zum Anlass nahm, den Urzelbrauch im Rahmen der Veranstaltungen<br />

zu Ehren der Europäischen Kulturhauptstadt<br />

Hermannstadt 2007 zu präsentieren.<br />

Um den sächsischen Brauch in seiner historisch gewachsenen<br />

und unverfälschten Form vorführen und den jungen begeisterten<br />

Neu-Urzeln alle damit verbundenen traditionellen und<br />

organisatorischen Daten vermitteln zu können, wurden die<br />

kundigen Urzeln aus Deutschland dazu geladen. Die Urzelnzunft<br />

Sachsenheim e.V. als wichtigster und größter Verein der<br />

in Deutschland lebenden Urzeln sowie die <strong>HOG</strong> <strong>Agnetheln</strong><br />

als der Verein, in dem die Agnethler Traditionen aufgearbeitet<br />

und niedergeschrieben, gepflegt, begleitet und gefördert<br />

werden, nahmen die Einladung dankbar an und beteiligten<br />

sich an der Organisation dieser viel versprechenden Veranstaltungen<br />

in der alten Heimat.<br />

Unter dem von Hans-Walter Zinz geprägten optimistischen<br />

Motto „Urzeln zurück zu den Wurzeln“ und seiner, wie sich<br />

wieder zeigen sollte, hervorragenden Reiseleitung, startete<br />

der Reisebus am Donnerstag, 25. Januar 2007 kurz nach<br />

7:00 Uhr in Sachsenheim bei Stuttgart und nahm an den<br />

Sammelstellen Heilbronn, Nürnberg und Pocking bei Passau<br />

rund 40 Urzeln auf, die der Einladung von „EuroEst“ folgten.<br />

Diese Jugendstiftung hat für sie die Reise und Verpflegung<br />

durch das rumänische Kulturministerium in Zusammenarbeit<br />

mit den Städten Hermannstadt und <strong>Agnetheln</strong> finanziert.<br />

Nach einer im Bus verbrachten Nacht kamen die Urzeln<br />

am Freitag, 26. Januar wohlbehalten kurz nach 9:00 Uhr in<br />

Hermannstadt an, wo sie von den beiden Vertretern der Stiftung<br />

„EuroEst“, Marilena Stanciu und Mihail Staicu, sowie<br />

vom Vertreter des Deutschen Demokratischen Forums Hermannstadt,<br />

Helmut Lerner, gebürtiger Agnethler, so herzlich<br />

empfangen wurden, dass auch der letzte Rest von Müdigkeit<br />

verflog. Nach dem Frühstück und einem erfrischenden<br />

Spaziergang im Zentrum von Hermannstadt gab der deutsche<br />

Geschichtslehrer Dieter Novak in der Aula des Brukenthal-Lyzeums<br />

einen kurzen und gut strukturierten Überblick<br />

über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen, ging auf<br />

die Entwicklung der Schule nach 1989 ein und führte die<br />

andächtig lauschenden Gäste zur hauseigenen Ausstellung<br />

anlässlich des runden Geburtstags der Schule (1380 errichtet),<br />

anschließend in die Evangelische Kirche und zuletzt auf<br />

den Großen Ring, wo neben den schön renovierten Häusern<br />

und dem neu gepflasterten Platz eine große Werbetafel in<br />

regelmäßigen Abständen u.a. den Urzellauf ankündigte. Im<br />

Teutsch-Haus konnte man sich mit deutschen Büchern eindecken<br />

und im Restaurant „Sibiul Vechi“ die traditionellen<br />

rumänischen Speisen genießen. Zunftmeister Thomas Lutsch<br />

war mit seinem Sohn nach Hermannstadt geflogen und traf<br />

beim Mittagessen zur gut gelaunten Gruppe.<br />

Am Nachmittag fuhr man weiter nach <strong>Agnetheln</strong> und wurde<br />

ca. 17:00 Uhr schon ungeduldig erwartet, doch nicht minder<br />

herzlich vom Agnethler Bürgermeister Radu Curcean,<br />

dem sächsischen Presbyter Michael Krauss, Pfarrer Reinhardt<br />

Boltres und vielen Agnethler Urzeln und Gastgebern, die den<br />

Transport in die Quartiere besorgten, begrüßt.<br />

18:30 Uhr gab es für die Gäste aus Deutschland einen Empfang<br />

des Bürgermeisters im Rathaus. Radu Curcean begrüßte<br />

die Urzeln aus Deutschland noch einmal offiziell, drückte seine<br />

und die Freude der Agnethler Urzeln über die geplanten<br />

gemeinsamen Veranstaltungen aus und bat sie, sich ins Goldene<br />

Buch der Stadt einzutragen. Das war ein guter Anlass,<br />

dem ehemaligen Überbringer des Buches zu gedenken: In<br />

einer ergreifenden stillen Trauer gedachten wir unseres viel<br />

zu früh verstorbenen <strong>HOG</strong>-Vorsitzenden Kurt Wagner.<br />

Der Willkommensgruß von Bogdan Pătru lautete: „Liebe<br />

Freunde, es ist eine große Ehre für alle Agnethler, euch in<br />

unserer Stadt begrüßen zu dürfen. Unsere Begeisterung beweist,<br />

dass wir die Sachsenfreunde nicht vergessen haben,<br />

dass wir alle auf den alten sächsischen Brauch stolz sind und<br />

ihn respektieren. In solchen Augenblicken tragen wir in den<br />

Herzen ein Gefühl der Freude und Nostalgie, wir spüren ein<br />

Kribbeln im Bauch, das uns schöne Erinnerungen aufweckt.<br />

Wir wollen uns alle an dem wertvollen sächsischen Brauch<br />

beteiligen und uns zusammen mit euch darüber freuen. Drum<br />

lasst uns alle Sorgen vergessen und die Freundschaft feiern,<br />

durch Peitschenknallen und Glockenlärm! Willkommen in der<br />

Heimat, liebe Urzeln!“<br />

Ansprachen hielten auch Marilena Stanciu, Helmut Lerner,<br />

Thomas Lutsch, Doris Hutter, Reinhardt Boltres und Michael<br />

Krauss. Nachdem die Geschenke wie Urzelmasken, T-Shirts<br />

und Anstecker seitens der Urzelnzunft, Bücher seitens der<br />

<strong>HOG</strong> und Mappen mit Informationsmaterial sowie einer<br />

DVD mit Ausschnitten aus Aufnahmen von Urzeltagen aus<br />

den 70-er Jahren seitens „EuroEst“ und der Stadt <strong>Agnetheln</strong><br />

überreicht und alle Urzeln im Goldenen Buch eingetragen<br />

waren, wurden die Gäste in das Restaurant „Calzone“ in der<br />

Grodengasse geladen, wo nach dem Essen noch gemeinsam<br />

mit den Gastgebern gesungen wurde.<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Urzeln Seite 3<br />

Am Samstag, 27. Januar war es schon richtig kalt, doch fehlte<br />

der Schnee zu einem echten Urzellauf wie vor 17 und mehr<br />

Jahren. Um 9:00 Uhr war Abfahrt aller Urzeln in Richtung<br />

Hermannstadt.<br />

Zu den rund 40 Urzeln aus Deutschland gesellten sich nun<br />

weitere rund 80 Urzeln aus <strong>Agnetheln</strong>, alle bestens ausgerüstet<br />

mit weißen Handschuhen, Tüchern, Geißeln, Schellen<br />

und Quetschen. Man sah ganz viele neue Anzüge und hinter<br />

der Maske erwartungsvolle Gesichter im Alter von 4 bis 53<br />

Jahren. Die Agnethler Urzeln waren durch interessante Partenzeichen<br />

(Türme der Agnethler Kirchenburg, Bär, Schnuller,<br />

u.a.), die an der Maske befestigt werden, schon in Parten eingeteilt.<br />

Auf dem Sammelplatz, dem Parkplatz auf der unteren<br />

Promenade in Hermannstadt, wurde ihnen, im Rahmen des<br />

Zugaufstellens gezeigt, wie die Urzeln während der Parade<br />

einerseits die Traditionsfiguren vor den Zuschauern und andererseits<br />

die Zuschauer vor den knallenden Urzeln schützen<br />

müssen: Die Urzeln bilden zu beiden Seiten des Zuges je eine<br />

Kette, indem sie das Peitschenende des Vorder-Urzels fassen.<br />

Alle Anweisungen wurden aufmerksam und willig befolgt.<br />

So konnte sich die Parade nach ihrem Start um 11:00 Uhr in<br />

hervorragender Disziplin und damit sicher an den Harteneck-<br />

Türmen vorbei durch die Honterusgasse und einem Teil der<br />

Heltauergasse über den Großen Ring bis zur Evangelischen<br />

Stadtpfarrkirche bewegen. Im Schulhof des Brukenthal-Lyzeums<br />

versammelten sich viele neugierige Zuschauer, die zum<br />

Teil noch nie Urzeln gesehen hatten. Pfarrer Killian Dörr empfing<br />

die Urzeln vor der Kirche sichtlich erfreut und bewegt von<br />

dem Bild, das sich ihm bot: Dicht gedrängt standen Schulter<br />

an Schulter Rumänen und Sachsen um das Georg Daniel<br />

Teutsch-Denkmal geschart, um einen Fastnachtsbrauch kennen<br />

zu lernen, der von Zeiten der Handwerkerzünfte in sächsischen<br />

Gemeinden erzählt. Neben ihm stand als Hauptmann<br />

gekleidet Reinhardt Lang mit seinen zwei Engeln, den Erstklässlern<br />

Ana Oancea und Bogdan Dobre, und im Dollmann<br />

Hans Walter Zinz, Friedrich Andree, Heinrich Brenner und Harald<br />

Wächter. Der Zunftmeister der Urzelnzunft Sachsenheim,<br />

Thomas Lutsch sagte in seiner Ansprache u. a.<br />

„Die Kirche viele hundert Jahr<br />

den Sachsen wert und Stütze war.<br />

Wir wünschen ihr noch langes Leben!<br />

Zum Glauben mögen die Leut’ streben!<br />

Dem Gotteshaus Zuspruch und Ehr’,<br />

für Christen tröstliche Einkehr.“<br />

Doris Hutter übersetzte sinngemäß ins Rumänische. Zum<br />

Abschluss dieser feierlichen Augenblicke wurde zu den Klängen<br />

der „H-Musikanten“, eine aus Militärmusikern gebildete<br />

Blaskapelle, die das Repertoire der Neppendorfer Blaskapelle<br />

übernommen und die Urzelparade 2007 sowohl in Hermannstadt<br />

als auch in <strong>Agnetheln</strong> begleit hat, das Siebenbürgenlied<br />

in deutscher Sprache gesungen.<br />

Dann bewegte sich der Urzelnzug in Richtung Großer Ring,<br />

wo eine große offene Bühne für die Urzeln aufgestellt worden<br />

war. In mitgetragenen Körben wurde für Krapfen-Nachschub<br />

gesorgt. 1000 Krapfen waren von einer Hermannstädter<br />

Firma gesponsert worden. Die Urzeln konnten so ihre<br />

Quetschen auffüllen und an die dankbar danach greifenden<br />

Hermannstädter verteilen.<br />

Hermannstadts Bürgermeister Klaus Johannis begrüßte die<br />

Urzeln bei ihrer ersten Parade in Hermannstadt und die Initiative<br />

der Jugendstiftung „EuroEst“, damit das Kulturprogramm<br />

zu Ehren der europäischen Kulturhauptstadt Hermannstadt<br />

2007 zu bereichern. Er dankte den Urzeln aus<br />

Deutschland, dass sie die Agnethler Urzeln unterstüzt haben,<br />

und berichtete, dass er vor mehreren Jahren, als er Physiklehrer<br />

in <strong>Agnetheln</strong> war, selber schon Urzel gewesen sei. Die<br />

ihm überreichten Geschenke, eine Schelle mit der Aufschrift<br />

„Urzeln 2007“ seitens „EuroEst“ bzw. eine Urzelmaske von<br />

der Sachsenheimer Urzelnzunft, passen also symbolisch zum<br />

Urzel Johannis und sollen einen Ehrenplatz bekommen. Darüber<br />

hinaus will der Bürgermeister Johannis die Schelle auch<br />

gegen Unruhe in Hermannstadt einsetzen, hofft aber, dass es<br />

nicht nötig sein wird.<br />

Zunftmeister Thomas Lutsch erwähnte in seiner Ansprache:<br />

„Als letztes Jahr Lehrer Bogdan Pătru mit seinen Schülern<br />

das Urzellaufen in der Herkunftsstadt <strong>Agnetheln</strong> wieder belebte,<br />

wurde bei uns spürbar, dass der Urzel und seine Tradition<br />

in Siebenbürgen weiterlebt.“ Er stellte die Urzelnzunft<br />

Sachsenheim vor und betonte: „Nach über 40 Jahren sorgsamer<br />

Aufbauarbeit in einer fastnachtsfremden Gegend gehört<br />

der Urzel nun zu einem festen Bestandteil der Sachsenheimer<br />

Stadtgeschichte... Wir haben den größten Wert darauf gelegt,<br />

dieses alte Brauchtum in seiner fremden Umgebung unverändert<br />

weiterzuführen. Die Urzeln wurden deshalb 1987 in<br />

die Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte<br />

(gegründet 1924) aufgenommen. Sie hat ca 50.000 Angehörige<br />

aus 68 geschichtlich belegten Zünften.“ U. a. wünschte<br />

er Hermannstadt viele Besucher und schloss mit den Worten:<br />

„Rumänien wünschen wir viel Kraft, Innovation und Zielstrebigkeit<br />

auf dem Weg in die Europäischen Gemeinschaft. Bewahren<br />

Sie Ihren Willen und Stolz, Mitglied dieser Gemeinschaft<br />

zu sein, mit soviel Herz, wie wir den Urzel bewahrt<br />

haben.“ Die Übersetzung ins Rumänische erfolgte durch<br />

Harold Fabritius.<br />

Seitens der <strong>HOG</strong> <strong>Agnetheln</strong> begrüßte deren Kulturreferentin<br />

Doris Hutter die Hermannstädter mit den rumänischen<br />

Versen:<br />

“Plăcută să fie ziua de azi<br />

cu veselie şi cu mult haz.<br />

Pocnind şi sunând ne puteţi admira,<br />

acest obicei vechi o cere aşa.<br />

Noi facem în oraş un zgomot straşnic,<br />

dar nu vă speriaţi, e un zgomot paşnic! Hirräii!”<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Seite 4<br />

Urzeln<br />

Treffen im Agnethler Rathaus: v.l.n.r.: Bürgermeister R. Curcean, Lehrer B. Patru, Organisatorin M. Stanciu, Doris Hutter,<br />

Michael Krauss, Helmut Lerner / Foto: Bogdan Patru<br />

Bürgermeister von Hermannstadt K. Johannis<br />

Foto: Ovidiu Dumitru<br />

Th. Lutsch, M. Stanciu, B. Patru / Foto: Ovidiu Dumitru<br />

Hans W. Zinz / Foto: Bogdan Patru<br />

Traditionsfiguren vor der Stadtpfarrkirche Hermannstadt / Foto: Georg Hutter<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Urzeln Seite 5<br />

Sie erwähnte kurz, zur „Kulturhauptstadt 2007“ gratulierend,<br />

die Verbindung der Siebenbürger Sachen zu Luxemburg, und<br />

erklärte, dass infolge eines im Mittelalter geborenen Brauches<br />

in <strong>Agnetheln</strong> ab 1911 jährlich (mit kriegsbedingten Unterbrechungen)<br />

bis 1990 die Urzelparade stattgefunden hat.<br />

„Die Alemannen trieb’n von Haus<br />

im Frühling gern den Winter aus.<br />

Indem man laut lärmte am Ort,<br />

trieb man auch böse Geister fort.<br />

Da hat der grauslig zottig Urzel<br />

seine mittelalterlich’ Wurzel.<br />

Agnethler Handwerker war’n schlau:<br />

Stellten die Urzeln ganz genau<br />

an die Stelle, wo böser Geist<br />

die Zunftlade gefährdet dreist.“<br />

Die Urzeln bekamen also die Aufgabe, die wertvolle Zunftlade<br />

der jeweiligen Handwerkerzunft während der Parade<br />

bei der Übergabe vom alten zum neuen Zunftmeister zu bewachen,<br />

bzw. böse Geister davon fernzuhalten. Mit der Zeit<br />

jedoch siedelten die Urzeln nach Deutschland aus. „Und nun,<br />

da unsre Hermannstadt Europa grad’ betreten hat, sogar Kulturhauptstadt<br />

jetzt ist,...“ Die Urzeln sind in ihre alte Heimat<br />

zurückgekehrt, um in ihrer einstigen Kreishauptstadt diejenigen<br />

vor bösen Geistern zu beschützen, die sie als wertvoll für<br />

Hermannstadt betrachten:<br />

„...einen Sachsen, tapfer und grad:<br />

den Bürgermeister dieser Stadt!<br />

Das gilt auch seinen Helfern all!<br />

Den Bürgern sag’n wir mit Krawall<br />

den Urzelspruch für diese Stadt,<br />

die uns geprägt und Recht drauf hat:<br />

Wir wünschen Glück der Hermannstadt,<br />

Kummer und Sorg’ vertreib’n wir glatt.<br />

Unseren Krach soll jeder hören,<br />

denn wir sind da, um euch zu ehren!<br />

Das Band der Freundschaft reiße nicht!<br />

Drum, Freunde, lasst uns singen schlicht<br />

vom Land, das uns vertraut anzieht!<br />

Singt mit das Siebenbürgenlied!“<br />

Danach erklang auf dem Großen Ring „Siebenbürgen, Land<br />

des Segens“. Den Augenblick werden die Urzeln so schnell<br />

nicht vergessen. Die Rumänen unter den Urzeln sangen mit<br />

und trugen dazu bei, dass die letzte Strophe auf dem Großen<br />

Ring in der ehemaligen Haupt- und Hermannstadt Selbstverständlichkeit<br />

wurde: „Und um alle deine Söhne schlinge sich<br />

der Eintracht Band!“<br />

Während der Ansprachen standen die Traditionsfiguren der<br />

Sachsenheimer Urzelnzunft auf der Bühne. Sie präsentierten<br />

ihre jeweiligen Zünfte im Anschluss an das Siebenbürgenlied,<br />

umrahmt von Zunftfahne, Zunftlade, Würdenträgern im<br />

Dollmann, Hauptmann mit Engelchen und Urzeln, mit ihren<br />

traditionellen Tänzen und Kunststücken: Schneiderrösschen<br />

mit Mummerl (Marion Koch und Christian Lang) für die<br />

Schneiderzunft, Bär und Treiber (Alfred und Norbert Hütter)<br />

für die Kürschnerzunft und der Reifenschwinger (Kurt Filp)<br />

für die Fassbinderzunft. Aufmerksam verfolgten die Zuschauer<br />

und die jungen Agnethler Urzeln diese ungewöhnlichen<br />

Vorführungen. Es hatte zu schneien begonnen. Diesmal hatten<br />

die Urzeln den Winter nicht vertrieben, sondern buchstäblich<br />

angelockt. Ein märchenhafter Zauber legte sich im<br />

Wirbel der ersten Schneeflocken auf so manchen Betrachter<br />

im Publikum: Staunend schienen Kinder und Erwachsene bei<br />

eiskaltem Wetter etwas vom Hauch einer vergangenen ganz<br />

anderen Zeit zu erahnen.<br />

Begeistert hatten Fernsehen und Radio das Geschehen aufgenommen<br />

und auch live gesendet, Interviews erbeten und<br />

Material sichergestellt. Und zufrieden setzten sich die Urzeln<br />

mit ihren Organisatoren ins nahe gelegene Restaurant „La<br />

Turn“ zum gemeinsamen Mittagessen. Man tauschte Eindrücke<br />

aus, gab weitere Interviews und wurde mit den noch zum<br />

Teil unbekannten Urzeln „warm“. Die kleinsten Urzeln wurden<br />

nach dem Essen heimgeschickt, damit sie auch den folgenden<br />

Tag gut überstehen können, die Erwachsenen beteiligten<br />

sich am so genannten „Urzelball“, der 17:00 Uhr auf<br />

der gleichen Bühne mit sächsischen Volkstänzen der Trachtentanzgruppe<br />

des Deutschen Demokratischen Forums Hermannstadt<br />

begann. Anschließend wurden dem zuströmenden<br />

Publikum eine weitere Vorführung der Traditionsfiguren<br />

und zwischendurch Meisterstücke besonderer Knallkunst geboten.<br />

Die durchgefrorene Abgeordnete Raluca Turcan wurde<br />

von Urzeln „in die Geißel genommen“ und bekam von Euro-<br />

Est eine Geißel geschenkt. Damit, versprach sie, wolle sie die<br />

bösen Geister aus der Politik vertreiben. Obwohl es auf dem<br />

Großen Ring keine wärmenden Getränke zu erwerben gab,<br />

blieben viele Zuschauer auch nach den Vorführungen auf<br />

dem Platz. Sie scharten sich um einzelne Urzeln und wollten<br />

mehr über diesen Brauch und seine Herkunft wissen.<br />

So kamen mehrere Urzeln, die breitwillig Auskunft erteilt<br />

und für Fotos posiert hatten, etwas später im Spiegelsaal des<br />

Deutschen Forums an. Dort hatte ca. 18:30 Uhr der Vorsitzende,<br />

Bischofsvikar Hans Klein, die Urzeln aufs Herzlichste<br />

begrüßt und ihnen für die Gestaltung des außergewöhnlichen<br />

Ereignisses gedankt. Der Urzellauf sei nicht nur als<br />

„event“ bei den Bürgern gut aufgenommen worden, sondern<br />

er habe auch bewiesen, dass die Rumänen und Sachsen<br />

im Rahmen dieses Projektes eine erfreuliche Gemeinschaft<br />

gepflegt haben, die rückblickend nicht ganz selbstverständlich<br />

war, doch unverzichtbar ist für die Zukunft in Siebenbürgen.<br />

Solche freundschaftlichen Bande seien ein wichtiges<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Seite 6<br />

Urzeln<br />

Fundament für gegenseitiges Verständnis, Respekt und Zusammenarbeit.<br />

Thomas Lutsch bekräftigte diese Erkenntnis<br />

und den guten Willen seitens der angereisten sächsischen<br />

Urzeln und Doris Hutter lobte die gute Zusammenarbeit mit<br />

den Organisatoren im Vorfeld und mit den Urzeln während<br />

des ganzen Tages: Die tadellosen Anzüge mit allen dazugehörigen<br />

Utensilien, Disziplin und Begeisterung bei der Parade<br />

sowie hervorragende Peitschenknaller in ihren Reihen führten<br />

berechtigt bei allen über 120 Urzeln zur Vergabe je einer Urkunde<br />

„Hermannstädter Urzel 2007“ durch „EuroEst“. Mit<br />

dem Urzelspruch „Wir wünschen Glück in diesem Haus...“<br />

ehrten die Urzeln traditionsgemäß auch das Deutsche Forum,<br />

dessen Mitglieder zu einem Faschingsball eingeladen worden<br />

waren. Es gab ein schmackhaftes Abendessen, Tanz und<br />

zum Abschied gemeinsame Lieder.<br />

Auf der Rückfahrt nach <strong>Agnetheln</strong> wurde im Bus weiter gesungen.<br />

Rumänische Lieder wurden aus der Erinnerung hervorgeholt<br />

und die Stimmung wurde immer ausgelassener.<br />

Der Agnethler Bürgermeister steckte auch im Urzelanzug<br />

und war mit dem Auftritt in Hermannstadt voll zufrieden. Bei<br />

der Ankunft in <strong>Agnetheln</strong> war noch soviel Energie vorhanden,<br />

dass mehrere Urzeln noch einige Stunden in der Bar „Acvariu“<br />

dranhängten. Nach Mitternacht, als der Platz ausreichte,<br />

wurde natürlich auch getanzt.<br />

Trotzdem saßen die evangelischen Urzeln am Sonntag, 28.<br />

Januar um 9:00 Uhr in unserer Kirche. In der Nacht hatte es<br />

soviel geschneit, dass der Schnee unter den Schuhen knirschte.<br />

Tagsüber war es heiter und kalt: richtiges Urzelwetter für<br />

den Urzellauf in <strong>Agnetheln</strong>! Als die Urzeln in den Urzelanzügen<br />

durch das Tor am Fassbinderturm gingen, dachten<br />

wohl alle das Gleiche: Unser Herrgott ist ein Urzel! Schellen,<br />

Peitschen und Masken legten sie auf den hinteren Bänken<br />

ab. Pfarrer Reinhardt Boltres begrüßte die Anwesenden sehr<br />

freundlich und sichtlich erfreut, dass wir den Tag mit einem<br />

Gottesdienst beginnen wollten. Angesichts der Tatsache,<br />

dass die alten Urzeln früher den Urzelnanzug neben dem<br />

Bräutigam-Anzug aufbewahrten, weil er als Festtagsgewand<br />

galt, und weil der Herrgott das Herz anschaut, hatte der Pfarrer<br />

kein Problem mit unseren Anzügen. Für die in <strong>Agnetheln</strong><br />

wohnenden Sachsen war es eine große Freude, die ausgesiedelten<br />

Urzeln begrüßen und drücken zu können. Es flossen<br />

Freudentränen. Nach dem Gottesdienst ergriff Presbyter Michael<br />

Krauss das Wort und dankte den Urzeln für das positive<br />

Zeichen, den Urzelntag mit den rumänischen Urzeln gestalten<br />

zu wollen, weil das zu einem besseren Miteinander führe.<br />

Ebenso dankte er im Namen aller Gemeindemitglieder für die<br />

Unterstützung von der <strong>HOG</strong> <strong>Agnetheln</strong>, die sich bisher vorbildlich<br />

um sie bemüht habe. Doris Hutter überbrachte „im<br />

Urzelkleid“ die Grüße des <strong>HOG</strong>- Vorstandes und versicherte<br />

auch im Namen von Hans Walter Zinz, der im Dollmann in<br />

die Kirche gekommen war, dass die <strong>HOG</strong> ihre Schwestern<br />

und Brüder in der alten Heimat nicht vergessen und nach<br />

Möglichkeit unterstützen werde. Ganz besonders dankte sie<br />

Michael Krauss, der sich mit großem Engagement, viel Erfahrung<br />

und Durchsetzungsvermögen unermüdlich für seine<br />

Kirchengemeinde einsetzt und hohen Respekt der Agnethler<br />

verdient habe.<br />

Mit Gottes Segen eilten die Urzeln dem Aufstellungsplatz<br />

bei der IMIX entgegen. In der Mittelgasse, vor der Strickerei,<br />

stutzte eine Urzelin, als eine junge Zigeunerin ihr entgegen<br />

kam und sich bekreuzigte. Mit dieser Reaktion hatte sie wohl<br />

nicht gerechnet, sie drehte sich nach der Zigeunerin um - und<br />

musste erleichtert lachen: Vor der Strickerei ist ein großes Jesus-<br />

Kreuz aufgestellt worden. Die Zigeunerin hatte sich wegen<br />

des Kreuzes, nicht wegen der Urzeln bekreuzigt...<br />

Viele Agnethler säumten die Hauptstraße und Weihergasse,<br />

doch sah man wenig bekannte Gesichter. Viele junge Agnethler<br />

arbeiten im Ausland. Die älteren, die man traf, hatten<br />

mehrfach Tränen in den Augen. Rückblickend sind doch alle<br />

Erinnerungen auch zugleich an die Menschen gebunden,<br />

die um einen herum gelebt haben, egal wie nahe sie einem<br />

standen, egal ob sie direkt betroffen oder beteiligt waren. Es<br />

sind Gesichter, die zur Stadt und somit zu unseren Erinnerungen<br />

gehören, wie z.B. der Handballtrainer Nelu Ţerbea oder<br />

Handball-Manager Pălărău, Lehrer, Angestellte öffentlicher<br />

Institutionen, Nachbarn, Verkäufer usw. Sie sind einem so<br />

vertraut!<br />

Mit solchen Gedanken haben wohl mehrere Urzeln den Umzug<br />

auf sich wirken lassen. Zwischen die vielen fremden Elemente<br />

(z.B. veränderte Häuserfassaden) mischen sich vertraute<br />

Bilder. Man wird hin und her gerissen. Vielleicht braucht<br />

man diese paar Menschen, die einem die Hand drücken, mit<br />

denen man gemeinsam für einen Moment zurückblickt, Menschen,<br />

die mitunter auch sagen: „Ihr fehlt uns!“, um seine<br />

Erinnerungen so aufzuarbeiten, dass sie nicht mehr weh tun,<br />

sondern Erleichterung bringen. Es ist erstaunlich, wie viel<br />

Heilsames ein vertrautes Gesicht in einer fremd gewordenen<br />

Umgebung bewirken kann. Verlorene Heimat findet man dort<br />

am besten, wo man Vertrautes entdeckt.<br />

Am Urzeltag in Agnetehln wurden solche Gedanken immer<br />

wieder durch die Ereignisse überlagert. Es beteiligten sich im<br />

Umzug auch zwei junge Damen in rumänischer Tracht: Lehrerin<br />

Ionela Drăgan und Mădălina Comanici, Schülerin der 10.<br />

Klasse. Die beiden Zunftladen trugen auf Wunsch<br />

Ioan Comanici, der einen kleinen Schuhbetrieb besitzt, mit<br />

Sohn Ioan und den Angestellten Suru Maricel und Buleandra<br />

Benone Dumitru. Viel zu schnell erreichte man den<br />

Marktplatz, wo Bürgermeister Radu Curcean die Urzeln in<br />

Zivil empfing und wie alte Freunde begrüßte. In wenigen<br />

Sätzen drückte er seine Freude darüber aus, dass und von<br />

wem dieser Urzeltag möglich gemacht worden sei. Thomas<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Urzeln Seite 7<br />

Fotograf: Gicu Serban<br />

Fotograf: Gicu Serban<br />

Fotograf: Gicu Serban<br />

Foto: Ovidiu Dumitru<br />

Fotograf: Gicu Serban<br />

Fotograf: Gicu Serban<br />

Fotos vom Urzellauf in Hermanstadt<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Seite 8<br />

Urzeln<br />

Lutsch, inzwischen gut bekannt mit dem Bürgermeister und<br />

weiteren Agnethlern, die zum Teil sehr gut Deutsch sprechen,<br />

kam bei seiner Ansprache ins Schwärmen: „Es ist für mich<br />

ein ergreifendes Gefühl als Urzel, der nie in Siebenbürgen<br />

Urzel gelaufen ist, hier sein zu dürfen.“ Überwältigt von den<br />

Erfahrungen in Hermannstadt und mit den vielen anwesenden<br />

Agnethlern, nahm er seine Urzelnummer, die „1“ und<br />

übergab sie offiziell Bogdan Pătru, den er symbolisch zum<br />

ersten Zunftmeister der jetzigen Agnethler Urzeln kürte. Der<br />

junge Deutschlehrer war gerührt und mit Recht sehr stolz<br />

auf diese Auszeichnung, die ein Ausdruck der Wertschätzung<br />

seiner Wiederbelebung des Urzelbrauchs in <strong>Agnetheln</strong> ist.<br />

Auch für Reinhardt Lang gab es ein Jubiläum: 1941 lief er<br />

(als Kind) das erste und letzte Mal Urzel in <strong>Agnetheln</strong>. Nach<br />

66 Jahren wieder als Urzel dort zu stehen, war für ihn auch<br />

ein besonderes Erlebnis. Doris Hutter dankte für die Einladung<br />

nach <strong>Agnetheln</strong>. Es sei den Urzeln Freude und Ehre, den<br />

alten Handwerkerbrauch wieder einmal wie früher vorstellen<br />

und ausleben zu können. Die Agnethler leben in Deutschland<br />

verstreut. Wenn sie sich treffen, erinnern sie sich gerne an<br />

die in <strong>Agnetheln</strong> verbrachten Zeiten. Die Heimat vergisst man<br />

nie. In diesem Sinne seien die Urzeln wirklich wieder daheim.<br />

Das Bild, das sich auf dem Marktplatz bot, war so vertraut!<br />

Als z.B. die Blasmusik erklang, tauchten vor dem geistigen<br />

Auge die ehemaligen Agnethler Bläser auf... Doris schluckte<br />

mal und setzte fort:<br />

„Dann änderte sich viel vor Ort.<br />

Und die Urzeln zogen auch fort...<br />

<strong>Agnetheln</strong>s Zunftleben klang ab,<br />

auch die Gemeinschaft, die’s mal gab.<br />

…<br />

Nun, da auch unsre Heimatstadt<br />

Europa grad’ betreten hat,<br />

braucht die Stadt Schutz von Urzeln – und<br />

wir kamen prompt zu dieser Stund.<br />

Hirräii!<br />

Da es keine mit Wertsachen gefüllte Zunftladen mehr zu beschützen<br />

gibt, hat sich der Auftrag der Urzeln gewandelt und den neuen<br />

Gegebenheiten angepasst:<br />

„Wir haben auf dem Weg hierher<br />

den Urzel-Vätern gemacht Ehr’:<br />

Geknallt, gelärmt wie eh und je!<br />

Kein böser Geist kommt in die Näh’<br />

dessen, was <strong>Agnetheln</strong> viel wert,<br />

wir schützten eb’n, wie sich’s gehört,<br />

den, der das höchste Amt hier hat:<br />

den Bürgermeister dieser Stadt.<br />

Hirräii!<br />

Răspunsul cred că l-aţi găsit:<br />

Primarul vostru l-am păzit<br />

azi de ghinion, de duhuri rele,<br />

oraşul de probleme grele,<br />

aşa că toţi veţi profita<br />

cînd lolele joacă aşa:<br />

Hirräii!<br />

Si vă urăm s-aveţi de toate:<br />

avânt, noroc, prosperitate!<br />

O să cântăm de prietenie.<br />

Ea veşnică, sperăm, să fie!<br />

Hirräii!“<br />

Nach dem Urzelspruch für <strong>Agnetheln</strong>:<br />

„Wir wünschen Glück der Heimatstadt,<br />

Kummer und Sorg’ vertreib’n wir glatt.<br />

Unseren Krach soll jeder hören,<br />

denn wir sind da, um euch zu ehren!<br />

Hirräii!”<br />

wurde „Siebenbürgen, Land des Segens“ gesungen, es traten<br />

die Traditionsfiguren auf und Kurt Filp schwang souverän<br />

6 volle Gläser. Der Bürgermeister schaffte es, ein Glas in Kurts<br />

Reifen zu schwingen und erntete wohlverdienten Applaus.<br />

Allerdings gab es Probleme mit den Mikrofonen. Als Michael<br />

Krauss als sächsischer Stadtrat einige Worte an die Agnethler<br />

richtete, setzte sich leider die Blasmusik in Bewegung, weil<br />

man in der Ecke nichts hörte.<br />

Der Zug endete wie immer bei der FIPA. Dort wurden die Urzeln<br />

aus Deutschland den Agnethler Parten zugeteilt, so dass<br />

6 gemischte Parten entstanden, die in die Häuser der ansässigen<br />

Urzeln liefen. Die Gastfreundschaft war sagenhaft! Die<br />

Stimmung stieg mit jedem Lied, das man gemeinsam singen<br />

konnte. Dieter Wellmann filmte für die <strong>HOG</strong> <strong>Agnetheln</strong> und<br />

begleitete eine Part bis zum abschließenden Lagerfeuer im<br />

Hirscheln. Es war gar nicht so einfach, den Alkoholkonsum<br />

einzuschränken, da überall mit den freundlichen Gastgebern<br />

anzustoßen war. Und natürlich bestand das Mittagessen<br />

aus „sarmale“. Die lockere Stimmung übertrug sich auf die<br />

Häuser, in denen die Urzeln einkehrten, so dass es fröhliche<br />

Gesichter gab und Singfreude aufkam. Die Part, der u. a. der<br />

Bürgermeister (inzwischen wieder Urzel), der Zunftmeister<br />

und der <strong>HOG</strong>-Vorstand Hans Walter Zinz angehörten, kehrte<br />

auch im Pfarrhaus ein. Thomas Lutsch sagte den Urzelspruch,<br />

Pfarrer Reinhardt Boltres begrüßte die Gäste und Michael<br />

Krauss hielt eine würdige Rede, in der er u.a. seine Freude ausdrückte,<br />

dass auch diese Tradition, den Pfarrer zu besuchen,<br />

beibehalten wurde. Frau Röhrig hatte für die Gäste herrliche<br />

Krapfen gebacken. 17:00 Uhr trafen sich alle Urzeln beim<br />

Lagerfeuer in der Nähe des ehemaligen Freibads („Strand“)<br />

im Hirscheln unter der Steinburg und zum Abschluss des Ur-<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Urzeln Seite 9<br />

zelntages abends im Restaurant „Dacia“. Vor dem köstlichen<br />

Abendessen gab es erst einen bemerkenswerten Auftritt der<br />

Jugendkulturgruppe des Agnethler Kulturhauses „Ansamblul<br />

Folcloric Hârtibaciul“, geleitet vom Lehrer Sârbu Ioan. Diese<br />

Tanzgruppe mit Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 16<br />

Jahren ist ein Teil der Tanzgruppe „Cununa“, die auch Erwachsene<br />

umfasst und im Laufe der Jahre eine große Anzahl<br />

von Preisen gewonnen hat. Gelegentlich reisen diese sehenswerten<br />

qualitativ hochwertigen Künstler durch Europa. Es<br />

gab schon Auftritte in Griechenland, Frankreich und Spanien.<br />

Nach dem Essen wurden das Tanzbein geschwungen, Erinnerungen<br />

von früher aufgefrischt, alte Bekannte wieder erkannt<br />

und von den Erlebnissen des Tages erzählt. Die Musik war<br />

spitze und die Stimmung richtig ausgelassen und fröhlich.<br />

Man tanzte einzeln, zu zweit, in Reihe oder im Kreis, trank<br />

edlen Wein oder „Ursus“-Bier und lobte anerkennend die<br />

Gastfreundschaft der Agnethler. Erst nach Mitternacht machte<br />

sich die Müdigkeit der letzten Tage bemerkbar.<br />

Während die anderen Urzeln meist den Friedhof oder ehemalige<br />

Bekannte und Häuser aufsuchten, fanden sich am Montag,<br />

29. Januar Presbyter Michael Krauss sowie Hans Walter<br />

Zinz und Doris Hutter aus dem <strong>HOG</strong> –Vorstand im Pfarrhaus<br />

zu einem Gespräch mit dem Pfarrer ein. Dabei wurden aktuelle<br />

Ereignisse, die <strong>HOG</strong> <strong>Agnetheln</strong> betreffend, erörtert und<br />

das ehemalige Gewerbevereinsgebäude besichtigt, das der<br />

Kirchengemeinde <strong>Agnetheln</strong> im Zuge der Eigentumsrückgabe<br />

zurückgegeben wurde und renovierungsbedürftig ist.<br />

Anschließend besuchte Doris Hutter den Geschichtslehrer a.<br />

D. Mircea Drăgan, der eine Monografie des Harbachtals plant<br />

und alle Bevölkerungsgruppen dabei erfassen will, also auch<br />

die Sachsen. Er hat schon eine respektable Privatbibliothek<br />

zusammengetragen, sucht jedoch noch Material und möchte<br />

zwecks korrekter Aufarbeitung der historischen Daten mit<br />

den kundigen Agnethler Sachsen zusammenarbeiten, was<br />

der <strong>HOG</strong>-Vorstand begrüßt.<br />

14:00 Uhr war Abfahrt bei der Polizei in der Mittelgasse, wo<br />

der Bus die ganze Zeit geparkt war. Der Bürgermeister mit<br />

Ehefrau und mehrere Urzeln verabschiedeten die Gäste aus<br />

Deutschland mit vielen guten Wünschen für die Fahrt und<br />

dem sehnlichen Wunsch, den gelungenen Urzelntag 2007 in<br />

Zukunft möglichst wieder mit Urzeln aus Deutschland feiern<br />

zu können. So wurde der Abschied ein herzliches Bekenntnis<br />

neu besiegelter Freundschaft, das so Manchen beim Wegfahren<br />

aus <strong>Agnetheln</strong> allerdings sehr nachdenklich stimmte.<br />

Denn bei aller Freundschaft und positiven Einstellung zum<br />

Weiterführen wertvoller Bräuche, stellt sich doch auch ein<br />

nicht weg zu feierndes Problem für die Agnethler: Die Handwerkerzünfte<br />

mit ihren über Jahrhunderte gewachsenen<br />

Traditionen in <strong>Agnetheln</strong> sind sächsisches Brauchtum und<br />

den Rumänen eigentlich doch recht fremd und naturgemäß<br />

keine Herzensangelegenheit. Es mag bei vielen Bürgern eine<br />

wehmütige Erinnerung an gemeinsam verbrachte Zeiten<br />

und Urzeltage gewesen sein, wenn sie gerührt am Straßenrand<br />

standen und dankbar winkten. Aber so mancher hat<br />

sich schon die Frage gestellt, wie man ohne Hilfe der Urzeln<br />

aus Deutschland diesen Brauch fortsetzen könnte, ohne die<br />

bestehende Tradition zu brechen. Da spielen vor allem die<br />

Traditionsfiguren, gebunden an die wichtigsten Zünfte in <strong>Agnetheln</strong>,<br />

eine entscheidende Rolle. Kann man sie mit gutem<br />

Gewissen nachmachen und auch dann, wenn vielleicht einmal<br />

keine Urzeln aus Deutschland anreisen können, in der<br />

Parade vorführen? Denn nur dann hat eine Tradition langfristig<br />

Bestand, wenn sie eigenständig und mit nicht nachlassender<br />

Begeisterung gepflegt werden kann. Es ist ein weiter<br />

Weg von Sachsenheim bis <strong>Agnetheln</strong>. Aber die Lage unseres<br />

Erachtens nicht ausweglos. Wenn man die Agnethler Urzeln<br />

als Freunde und vollwertige Urzel- Partner akzeptiert, die unserem<br />

Brauch soviel Respekt entgegengebracht haben, dass<br />

dieses gemeinsame Urzellaufen zustande kam, dann wollen<br />

wir, die ausgesiedelten Urzeln, den Agnethlern eben soviel<br />

Respekt zollen und ihnen nicht im Weg stehen, wenn sie sich<br />

ihren eigenen Brauch aufbauen wollen. So wie unsere Vorfahren<br />

einst diese grausige, lärmende Alemannische Figur,<br />

später liebevoll Urzel genannt, in den Dienst des handwerklichen<br />

Fastnachtsbrauches einbanden, so steht den Agnethler<br />

Rumänen das Recht zu, die „lole“ mit neuen Aufgaben zu<br />

betrauen, die ihnen näher liegen. Das zu beschützen, was<br />

z.B. der Stadt <strong>Agnetheln</strong> viel Wert ist, sollte man immer. Und<br />

sich dabei mit eigenen künstlerischen Auftritten zu präsentieren,<br />

kann genau so schön oder interessant sein, wie dem<br />

Reifenschwinger der ehemaligen Fassbinderzunft zuzusehen.<br />

Es wäre eine neue Aufgabe der jungen Agnethler Urzeln, die<br />

der unsrigen Aufgabe „Urzeln in Deutschland“ nichts wegnimmt,<br />

sondern das Urzellaufen insgesamt eher bereichert.<br />

Das waren Überlegungen beim Abschied aus der alten Heimat…Da<br />

hielt plötzlich der Bus und man wurde noch vor<br />

„Kabesch“ aus seinen Gedanken gerissen: Auf der Straße<br />

stand der Zoll! Einige Urzeln hatten die Straße gesperrt,<br />

hielten ein Schild „Urzeln-Zoll“ hoch, knallten noch mal für<br />

die Gäste aus Deutschland und reichten ihnen für die lange<br />

Fahrt zwei geschmückte Körbe mit Krapfen und mehrere Liter<br />

Wein. Eine gelungene Überraschung und herzliche Geste!<br />

Das i-Tüpfelchen zum Abschluss dieser denkwürdigen Urzelntage!<br />

Gerührt und mit großem Respekt für die Leistung<br />

der Agnethler Urzeln verließen die ehemaligen Agnethler<br />

die vertraute Gegend - in dem großartigen Gefühl, bei zwei<br />

wichtigen Ereignissen dabei gewesen zu sein. Wohlbehalten,<br />

dankbar und bereichert kamen sie am Dienstag, 30. Januar<br />

in der neuen Heimat an. Hirräiii!<br />

Doris Hutter<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Seite 10<br />

Urzeln<br />

Die Urzeln in den Gassen <strong>Agnetheln</strong>s / Fotograf: Gicu Serban<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Urzeln Seite 11<br />

Die Urzeln in den Gassen <strong>Agnetheln</strong>s / Fotograf: Gicu Serban<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Seite 12<br />

Urzeln<br />

Stimmen von Teilnehmern zum<br />

Urzelngeschehen in Hermannstadt<br />

und <strong>Agnetheln</strong><br />

Insgesamt war ich von der Fahrt recht beeindruckt, da ich<br />

selber seit 14 Jahren - damals für einige Tage, also besser<br />

gesagt nach 17 Jahren, diese Gegend nicht mehr genießen<br />

konnte/wollte. In den Tagen habe ich vor allem <strong>Agnetheln</strong><br />

wie einen toten Körper empfunden, dessen Geist (der Sachsen)<br />

anderswo ist - nun war es wieder möglich, einen Teil<br />

des Geistes durch uns, ca. 45 Leutchen und das Urzelnlaufen<br />

zurückzuholen - ein sehr bewegendes Gefühl!<br />

Am gefühlsdussligsten war für mich sonntags der Gang zur<br />

Kirche, über den leicht knirschenden Schnee, als die lange<br />

nicht mehr gehörten Glocken zusammen erklangen und das<br />

Klangbild zugleich etwas Fremdes aber auch Vertrautes in<br />

meinen Empfindungen mitschwingen ließ. Von etlichen Gassen<br />

kamen Urzeln herbei, die teilweise recht wenig geschlafen<br />

hatten und/oder vom Feiern noch angeschlagen waren.<br />

Am spätesten ins Bett kamen wohl Ingo Andree und ich, weil<br />

wir am Samstagabend beim ersten Versuch nach unserem<br />

Quartier zu gehen, feststellen mussten, dass sich die Eingangstür<br />

nicht öffnen ließ (Schloss kaputt), um dann, mehr<br />

als ‚ne halbe Stunde, zu versuchen das Schloss doch auszutricksen<br />

, was misslang. Danach gingen wir, jetzt schon spät<br />

in der Nacht, durch das nostalgisch verschneite halbe <strong>Agnetheln</strong><br />

wieder in die Wirtschaft zurück, die wir vor einiger<br />

Zeit verlassen hatten, um unsere Hausherren zu finden oder<br />

anzurufen. Irgendwann ,gegen 3 Uhr war alles wieder gut<br />

- wir standen bei herrlichem Schneefall im Garten unserer<br />

Gastgeber unter dem Nettert und meditierten bei einer Zigarette<br />

über die Stille und über das, was wir gerade erlebt<br />

hatten- das war schön!!<br />

Am Montag sind wir durch einige Gassen von <strong>Agnetheln</strong><br />

gegangen um das zu fotografieren, was für jeden wichtig<br />

war. Ich habe stets den Eindruck gehabt, nicht für 15 Jahre<br />

weg gewesen zu sein, sondern höchstens für einige Monate<br />

und in dieser Zeit sind all die kleinen Veränderungen passiert.<br />

Auch die Leute sind etwas gealtert, was ja in diesem Zusammenhang<br />

eigentlich komisch wirkte.<br />

Am Urzelnlauf an sich, war ich am meisten beeindruckt von<br />

der Organisation, die die Rumänen beispielhaft gemeistert<br />

haben. Die Musikkapelle war einzigartig. Mit den Märschen,<br />

Polkas, die sie sozusagen“ außertourlich“ gespielt haben,<br />

haben sie uns zeitweilig das Gefühl gegeben, wieder zu Hause<br />

zu sein.<br />

Die Gastfreundschaft und das natürliche Verhalten der Rumänen<br />

haben mich tief bewegt- manch eine(r) in anderen Teilen<br />

der Welt könnte sich davon ein Stückchen abschneiden!<br />

Klaus Wellmann<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong><br />

Ich habe mir immer gewünscht einmal in <strong>Agnetheln</strong> zu laufen.<br />

Für mich ist der Traum in Erfüllung gegangen,<br />

Die Gastfreundlichkeit ist kaum noch zu überbieten,<br />

und das tollste war am Montag der Urzelnzoll.<br />

Richard Henning -- Urzel 151<br />

Wir wollten uns überraschen lassen und ich würde sagen -<br />

wir wurden überrascht.<br />

Das Wiedersehen mit Hermannstadt war auch eine Überraschung<br />

- da hat sich vieles, aber noch lange nicht genug zum<br />

besseren gewendet, genug zu tun also noch für viele Jahre.<br />

In <strong>Agnetheln</strong> begann es schon mit dem freundlichen und<br />

reibungslosen Empfang , Einquartieren und Abendessen. Die<br />

Abfahrt nach Herrmannstadt klappte gut, die Aufstellung,<br />

Parade und Abwicklung war disziplinierter als ich es mir je<br />

vorgestellt hatte. Besonders möchte ich noch den Empfang<br />

beim Forum erwähnen ,der wirklich Spitze war.<br />

Über mangelndes Publikum konnten wir uns weder hier noch<br />

in <strong>Agnetheln</strong> beklagen, viel besser ging es nicht.<br />

Die grösste Überraschung war jedoch der gesellige Abend,<br />

oder wollen wir Ball sagen. Die junge Tanzgruppe samt ihrem<br />

Orchester gab sich solche Mühe und war echt so gut, dass es<br />

mir leid tat nicht noch mehr gesammelt zu haben.Und dann<br />

das rührende kollektive Dankeschön der Kinder ,viele haben<br />

es im Eifer nicht einmal wahrgenommen, war mit eine der<br />

schönsten Gesten.<br />

Der Ball, die Tanzveranstaltung war sehr gut arrangiert, die<br />

Bedienung war auch auf der Höhe und ich glaube, Jung und<br />

Alt ist auf seine Kosten gekommen. Nicht vergessen wollen<br />

wir, dass unser Hergott immer noch ein alter Urzel ist und<br />

es pünktlich schneien ließ, um uns nicht nass und dreckig<br />

werden zu lassen, dafür wollen wir ihm in Gedanken dankbar<br />

sein. Der Montag war für das Persönliche, so stiegen denn<br />

Brenner sen. und ich über die Kirchenmauer und legten unseren<br />

Toten ein paar Blumen auf Ihre letzte Ruhestatt. Hätten<br />

wir gewartet, so hätten wir mit Ingo, der den Schlüssel holte,<br />

den neuen Aufgang gehen können. Fazit - man sollte sich<br />

nie beeilen.<br />

Was uns an der Bürgischer Weggabelung passierte, hat viele,<br />

mich auch, fast zu Tränen gerührt, es war die gelungenste<br />

Überraschung des Ausflugs und auch das schönste kollektive<br />

Dankeschön unserer Partner.<br />

H. Fabritius, Heilbronn<br />

„Soll ich mit, oder nicht? Die Frage bewegte mich lange….<br />

warum? Was soll ich als Sachsenheimer in <strong>Agnetheln</strong>? Womöglich<br />

als der Einzigste? Aber die Neugier auf die Herkunft<br />

meiner neuen und alten Freunde, sowie die Aussicht auf einmalige<br />

Erlebnisse haben mich dann doch überzeugt mitzugehen.<br />

Und siehe da, ich war nicht allein…es war noch ein<br />

zweiter „Nicht-Sachse“ dabei.


Urzeln Seite 13<br />

Und es waren wunderschöne, unvergessliche Tage mit viel<br />

Erlebtem, viel Lachen, viel Spaß und dem Gedanken, etwas<br />

Einmaliges erlebt haben zu dürfen:<br />

Urzelnlaufen am Ursprungsort bei Traumwetter und umgeben<br />

von begeisterten Kindern!<br />

Wäre ich nicht mit, ich hätte mich wohl mein Leben lang über<br />

diese verpasste Gelegenheit geärgert. Schade um jeden, der<br />

nicht dabei war…“<br />

Christoph Haible -- Urzel 178<br />

Nach 21 Jahren wieder in <strong>Agnetheln</strong> Urzeln zu laufen, hätte<br />

ich noch vor einem halben Jahr für einen schönen Traum<br />

gehalten. Und siehe, manchmal gehen Träume in Erfüllung.<br />

In Agnethler Festtracht auf dem ehrwürdigen Großen Ring<br />

in Hermannstadt zu stehen und wieder im Urzelnanzug an<br />

unseren alten Kirchenmauern vorbei zu laufen - es sind in<br />

meinem Leben Augenblicke ,die ich so bald nicht vergessen<br />

werde.<br />

Für mich als Mitorganisator gab es im Vorfeld der Reise vieles<br />

zu klären und noch nie hat mich eine Reise emotional<br />

Das Urzelnjahr 2007 und der Urzelntag<br />

Die Fasnachtssaison ist nun vorbei und die Urzelnzunft Sachsenheim<br />

e.V. kann mit Freude auf viele erfolgreich absolvierte<br />

Termine zurückschauen.<br />

Am 20./21. Januar waren die Urzeln auf dem Landschaftsnarrentreffen<br />

Neckar-Alb der Vereinigung schwäbisch-alemannischer<br />

Narrenzünfte in Hechingen zu Gast.<br />

Die Reise der Urzeln nach Rumänien wurde wohl zum emotionalen<br />

Höhepunkt und Erfolg für alle Teilnehmer und die<br />

Gastgeber in Hermannstadt und <strong>Agnetheln</strong>.<br />

Bei perfektem Urzelwetter, für Schnee und Sonnenschein<br />

hatte unser Herrgott gesorgt, können alle das Urzelnlaufen<br />

nach Lust und Laune genießen.<br />

Auch eine Woche später bei dem Treffen der Landschaft<br />

Hochrhein in Waldshut konnten die Urzeln das Publikum begeistern.<br />

Daheimgebliebene trieben ihren Urzelnschabernack<br />

in Häfnerhaslach.<br />

Die diesjährige Saison der Urzeln endete am 17. Februar<br />

2007 mit dem Urzelntag.<br />

Wie jedes Jahr fuhren die Urzeln um 8.00 Uhr mit den Bussen<br />

an der Sporthalle in Sachsenheim ab, um die benachbarten<br />

Ortsteile zu besuchen. In Hohenhaslach fanden die diesjährigen<br />

Brauchtumsvorführungen statt.<br />

Der Große Umzug in Großsachsenheim, zusammen mit der<br />

Stadtkapelle, begann um 12.00 Uhr in der Bahnhofstrasse.<br />

Außergewöhnlich, entgegen den Erwartungen der meisten<br />

aber auch rational so tief bewegt und beschäftigt. Besprechungen<br />

mit dem <strong>HOG</strong>-Vorstand, Treffen mit Vertretern der<br />

Urzelnzunft, Diskussionsrunden mit Agnethler Freunden, es<br />

gab tausend Meinungen und Vorschläge zum Vorhaben, die<br />

berücksichtigt werden sollten.<br />

Kann es sein, dass wir unseren alten sächsischen Brauch<br />

auch zusammen mit Rumänen feiern? Wie ist es möglich,<br />

dass wir von rumänischer Seite eingeladen und sogar finanziell<br />

unterstützt werden? Fragen über Fragen….<br />

Mein von Anfang an positives Gefühl hat mich nicht getäuscht.<br />

Wir haben die Chance genutzt den jungen Rumänen<br />

die Hand zu reichen. Dazu haben wir Toleranz bewiesen, ein<br />

Wort das auch heute noch bei einigen von unserem „Minderheitenvölkchen“<br />

nicht immer den richtigen Stellenwert hat.<br />

Mein Dank gilt allen, die dieses so schöne Erlebnis ermöglicht<br />

haben. Zum Schluss einen ganz besonderen herzlichen<br />

Dank von meiner Seite an Marilena Stanciu, Bogdan Patru<br />

und Radu Curcean. Diese drei haben durch ihre Geduld, viel<br />

Überzeugungskraft, Offenheit und Respekt eine hoffentlich<br />

lange anhaltende Partnerschaft ermöglicht.<br />

Hans W. Zinz , Schwabach<br />

Gäste, fuhren dieses Jahr keine Busse mit den Urzeln am<br />

Bahnhof vor, sondern die Urzeln kamen zu Fuß quer durch<br />

die Sachsenheimer Innenstadt zum Treffpunkt und der Umzugsaufstellung.<br />

Im Schlosshof empfing der Bürgermeister Sachsenheims die<br />

Urzeln mit ihren traditionellen Brauchtumsfiguren. Nach den<br />

Brauchtumspräsentationen zogen die Urzeln weiter zum<br />

Pfarrhaus und kamen ca.13.00 Uhr in der Sporthalle an, wo<br />

sie alle mit Speis und Trank erwartet wurden.<br />

Das, was den diesjährigen Urzelntag wohl außergewöhnlich<br />

und auch ein wenig speziell macht, war der Gegenbesuch der<br />

rumänischen Urzeln.<br />

Eine Delegation von 12 Personen machte sich kurz entschlossen<br />

2 Tage vor dem Urzelntag auf den Weg nach Deutschland,<br />

um den Tag mit allen anderen Urzeln zusammen zu feiern.<br />

Unter den Gästen konnten wir unter anderem den Agnethler<br />

Bürgermeister Radu Curcean und den Initiator des Urzelnlaufen<br />

in Hermannstadt und <strong>Agnetheln</strong>, Bogdan Patru, mit ihren<br />

Frauen begrüßen.<br />

Es war uns eine große Ehre sie in unseren Kreisen zu haben<br />

und Ihnen zeigen zu können, wie sich das Agnethler Urzelnlaufen<br />

in Deutschland entwickelt hat.<br />

Wir danken allen Urzeln und Helfern, sowie allen Gästen, die<br />

den Urzelntag 2007 mitgestaltet haben und unvergesslich<br />

gemacht haben.<br />

Es grüßt bis zum nächsten Jahr mit einem<br />

kräftigem HIRRÄI!!,<br />

Urzelnzunft Sachsenheim e.V.<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Seite 14<br />

Urzeln<br />

Urzeln mit viel Herz<br />

in Nürnberg und Weisendorf<br />

Einmalig waren am 18. Februar in Nürnberg nicht nur das<br />

sonnig-trockene Wetter und „so viele Zuschauer wie nie“<br />

beim Fastnachtszug, nämlich rund 175.000 (NN, 19.02.07)<br />

ausgelassene Fastnachts-Fans, die die Straßen säumten.<br />

Nicht nur 50 Urzeln, die ab 13 Uhr besonders diszipliniert die<br />

Zuschauer von den Peitschenknallern und die Reifenschwinger<br />

vor dem Publikum schützten, „knallharte“ Urzeln und<br />

begeisterter Nachwuchs, es war darüber hinaus ein besonders<br />

herzliches Urzeltreiben: Furcht erregend knallten zwar<br />

traditionsgemäß vorne weg einige Urzeln, um das heidnische<br />

Element des Böse-Geister-Vertreibens zu zeigen, jedoch versuchten<br />

die restlichen Urzeln, die Zuschauer in ein fröhlich<br />

ausgelassenes Spiel mit einzubinden, indem sie laut lärmend<br />

und zugleich freundlich Krapfen spendend, erschreckend und<br />

doch liebevoll zugleich, närrisch aber mit Herz auf die Zuschauer<br />

zugingen. Und es kam an. Auch bei vielen oft verängstigten<br />

Kleinen. Man fand sich gegenseitig toll.<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong><br />

Gitte Henning / Foto: Herbert Richter<br />

Bewundert wurden auch heuer die Reifenschwinger. Zu den<br />

Akkordeonklängen des Franken Reinhold Burkart und des<br />

Sachsen Christian Fuss, schwangen Gitte Henning (21, Ühlfeld)<br />

und erstmals in Nürnberg Sabine Herberth (16, Raindorf,<br />

Schlick-Tochter) souverän während des Umzugs 1 oder 3 und<br />

am Nachmittag Gitte sogar 6 volle Weingläser in ihren Reifen.<br />

Das Singen in der U-Bahn, wo Mitreisende einstimmten, und<br />

Knallen im U-Bahnschacht waren ebenfalls außergewöhnliche<br />

Erlebnisse. Im Haus der Heimat wurden für die Helfer<br />

sowie Vertreter der Landsmannschaft, Vorstandsvize Gerhard<br />

Berner und Annemarie Wagner, Sprecherin des HdH- Arbeitskreises<br />

Kultur, die das Urzellaufen fördern, noch einmal Leckerbissen<br />

der Knall- und Reifenschwingerkunst geboten,<br />

danach das Urzelkraut von Maria Hutter genossen und alle<br />

noch nicht getauften<br />

Urzeln zünftig getauft.<br />

Zur Urzelntaufe traten<br />

an Axel (7) und Markus<br />

(10) Theiss (Oczko-Söhne),<br />

Dominik Richter (11,<br />

Martini Karinas Sohn),<br />

Ingrid Hutter (23), Herta<br />

Burkart (Weisendorf) und<br />

Elke Wonner, geb. Hütter<br />

(Agnethlerin, wohnhaft in<br />

Hagen).<br />

Zu den Krapfen der Bäckerei<br />

„Ludwig“, die im<br />

Umzug verteilt worden<br />

waren, gesellten sich<br />

weitere Backwaren von<br />

Angehörigen der beteiligten<br />

Urzelfamilien: Hermi<br />

Sitorius, Hedda Zinz, Ilse<br />

Klein, Dodo Oczko, Elke<br />

Sabine Herberth / Foto: H. Richter<br />

und Irene Roth, Renate<br />

und Monika Kellner, Gertrud Sturm, Ilse Buchholzer, Gundi<br />

Henning, Monika Kenzel, Hiltrud Theiss. Ihnen sowie den<br />

beiden Musikern, die noch zum gemeinsamen Singen aufspielten,<br />

herzlichen Dank! Während die Urzeln abends noch<br />

tanzten, kegelten die Urzelchen oder sie übten im Hof das<br />

Knallen. Fleißige Helfer (außer den o. g. auch Edith und Werner<br />

Zinz, Heide Herberth, Sigrid Roth und Monika Kenzel)<br />

sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Dadurch wurde der<br />

Urzeltag im Haus der Heimat wieder zu gelebtem Brauchtum<br />

und erlebter Gemeinschaft.<br />

Dasselbe fühlte man am Faschingsdienstag in Weisendorf<br />

auch: 40 Gäste durften das Urzelkraut im Hause Brigitte und<br />

Gerhard Berner (Fogarasch) genießen. Es waren 27 Urzeln<br />

und deren (Groß)Eltern. 14 Uhr ging der von den Urzeln<br />

angeführte Umzug los. Reifenschwingerin Sabine Herberth<br />

bekam einen neuen Akkordeonspieler, Steffen Schulze, gebürtiger<br />

Magdeburger, der vom Brauch so begeistert ist, dass<br />

er in Zukunft wieder dabei sein möchte. Getauft wurden Axel<br />

Urzelkrautessen im Haus der Heimat, Nürnberg / Foto: D. Hutter


Urzeln Seite 15<br />

und Markus Theiss, Yannick (8) und dann Horst Wayand, wobei<br />

der frisch getaufte Sohn mithalf, und H-Georg Roth, der<br />

übersprungen worden war, weil er auch ungetauft hervorragend<br />

knallen kann. Mit Krapfen und Kuchenspenden sowie<br />

helfend auch beim Kaffeetrinken dabei waren Frauen der Familien<br />

Roth H-Georg, Orend Michael, Wayand Horst, Kellner<br />

Klaus und Manfred, Oczko/Theiss, Hutter, Sill Ika, Gross/Filp,<br />

Schuster und Buchholzer. Danke!<br />

Nach dem Umzug waren alle Teilnehmer in die Mehrzweckhalle<br />

geladen worden. Die Urzeln boten auch dort ein kleines<br />

Programm. Landrat Eberhard Irlinger, der die Urzeln im<br />

Umzug zum ersten Mal erlebt hatte und erst nachher erfuhr,<br />

wer sie sind, sagte anerkennend: „Ich hätte es mir denken<br />

müssen, dass es die Siebenbürger Sachsen sind!“ Es zeigt<br />

seinen Respekt vor den Leistungen der Siebenbürger Sachsen<br />

in dieser Region. In diesem Sinne: Dank an alle Brauchtumspfleger!<br />

Hirräii!<br />

Doris Hutter, 21.02.2007<br />

Rezept für Urzelkrapfen<br />

Vor einigen Tagen habe ich Urzelkrapfen für die Urzeln im<br />

Großraum Nürnberg gebacken, nach dem Rezept meiner<br />

Schwiegermutter Hermine Orend. Sie hat in ihrem Leben<br />

so viele Krapfen gebacken, dass man damit den Agnethler<br />

Marktplatz hätte vollständig auslegen können. Das Rezept<br />

gelingt immer und ist sehr gut.<br />

1 kg Mehl, 4 Eidotter, 2 Eiweiß zu Schnee schlagen , 1 Würfel<br />

frische Hefe, 1 Päckchen Trockenhefe, 2 Esslöffel Zucker, 2<br />

Teelöffel Salz, ca. ¾ Liter Milch, 10 Esslöffel ausgelassene<br />

Butter und 2 Esslöffel Rum.<br />

Das fest geschlagene Eiweiß wird zuletzt leicht in den Teig<br />

gemischt. Der Teig soll nicht zu fest sein. Fingerdick auswalken<br />

und mit dem speziellen Stechreifen (7 cm Durchmesser)<br />

ausstechen – ergibt 40-45 Krapfen.<br />

Sigrid Orend, Herzogenaurach<br />

Eine echte Urzeldame!<br />

Horst (Hori) Wagner, wohnhaft in Geretsried, hat eine umwerfende Nachricht für alle Urzeldamen:<br />

1902 traten in der Faschingszeit einige Urzeln in München auf dem Marienplatz an und ließen sich nachher mit Frau Müller,<br />

der damaligen Wirtin des Hofbräuhauses, in Tracht sitzend, fotografieren. Auf dem Bild sind weiterhin zu sehen: Wächter Hans<br />

aus <strong>Agnetheln</strong>, später der „Dachau-Wächter“ genannt (stehend, links), Andree Georg, Horis Großvater (stehend, rechts), ein<br />

Hauptmannssohn aus München (sitzend, links), Uhrmacher Bajand aus Schäßburg (vorne sitzend, Mitte) sowie Knall (oder<br />

Krampf) Daniel aus <strong>Agnetheln</strong> (sitzend, rechts). Und nun schaut euch mal die Urzeldame (sitzend, 2.von rechts) genauer an:<br />

Sie trägt einen Urzel-Rock!!! Gratulation, Frau Scholtes, auch wenn Sie aus Bistritz waren!<br />

Dieses Datum ist schwer zu<br />

überbieten. Aber wir geben<br />

nicht auf. Und wir sind auch<br />

neugierig, welches die erste<br />

Agnethler Urzeldame war.<br />

Also, wir bleiben im Rennen.<br />

Helft bitte mit!<br />

Doris Hutter,<br />

Herzogenaurach<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Seite 16<br />

Verschiedenes<br />

Siebenbürgerin – Agnethlerin – Mutter<br />

Nachruf auf<br />

Martha Ehrmann,<br />

geb. Hann<br />

05.08.1912 – 12.12.2006<br />

Klein war das Eckchen, das ihr<br />

verblieb, doch ihr war es genug.<br />

Sie wurde selbst klein, gebückt<br />

von all der Jahre Zahl.<br />

Eng war der Raum, doch ihr war er genug.<br />

Ihre Hände – ja – sie waren alt und welk. Still gefaltet umfassten<br />

sie die Früchte, die aus ihren Träumen reiften.<br />

Nun sind sie kalt…<br />

Die Früchte dieser Träume hat sie verschenkt, so sehr verschenkt,<br />

dass sie sich selber vergessen hat. Und sie hatte oft<br />

nicht viel Dank. Ein karger Dank, doch ihr war er genug.<br />

Der Abend nahte, ihre Kräfte schwanden, die Erlösung war<br />

eine Gnade.<br />

Nun ist sie gegangen, still und leise, mit einem Lächeln im<br />

Gesicht. Hat sie es gewusst, gemerkt? Wir wissen es nicht.<br />

Was wir aber sicher wissen ist, dass unsere Mama ein langes,<br />

oftmals schweres Leben friedlich beendet hat.<br />

Ihre Kraft war zu Ende und sie hat sich würdevoll verabschiedet.<br />

Vielen Agnethlern war sie als „de Marthatant“ bekannt, als<br />

eine Frau voller Energie, die sich selten eine Pause gegönnt<br />

hat; Sie war hilfsbereit und ideenreich. Am glücklichsten war<br />

sie, wenn sie Anderen Freude bereiten konnte und ihre Mühen<br />

anerkannt wurden.<br />

Sie ist immer wieder aufgestanden, auch nach schweren<br />

Schicksalsschlägen, hat gekämpft, mal verloren, aber auch<br />

gewonnen.<br />

Unserer alten Heimat Siebenbürgen, und besonders <strong>Agnetheln</strong>,<br />

galt immer ihre Liebe und Sorge. Diese Verbundenheit<br />

mit der Heimat hat sie in Form von Gedichten lebendig erhalten.<br />

Deshalb wird sie uns und auch vielen Agnethlern immer<br />

in Erinnerung bleiben.<br />

Jetzt ist sie gegangen… Der Schmerz über ihr Lebensende<br />

wird uns ständig begleiten, so wie sie uns den größten Teil<br />

unseres Lebens begleitet hat.<br />

Der Zauber einer Fotografie<br />

– ein voller Erfolg<br />

Jeden Sonntag das gleiche Bild: Pünktlich zum Kaffeetrinken<br />

finden wir uns auf der Heidestrasse bei unseren Eltern<br />

ein. Wenn es nur möglich ist, findet das gleiche Ritual statt,<br />

genau wie damals, in <strong>Agnetheln</strong>, als wir noch kleine Kinder<br />

waren. Jeden Sonntag traf man sich, mit Kind und Kegel, bei<br />

den Großeltern auf der Hill. Im Hof war ein großer Maulbeerbaum,<br />

in dessen Schatten man beisammen saß. Wir Kinder<br />

tobten herum und fühlten uns geborgen, unbeeindruckt vom<br />

Trennungsschmerz, mit dem unsere Eltern und Großeltern damals<br />

schon lebten. Ein Teil der Kinder und Geschwister waren<br />

bereits durch die Kriegswirren in Österreich und Deutschland<br />

geblieben. Das Glück schien vollkommen zu sein, wenn diese<br />

mit ihren Familien zu Besuch kamen.<br />

Dreißig Jahre sind inzwischen vergangen. Wir, die Kinder von<br />

damals sind erwachsen geworden. Jeder Einzelne hat früher<br />

oder später <strong>Agnetheln</strong> verlassen und ist jeweils seiner Familie<br />

in den Westen gefolgt. Eine Zusammenkunft, wie damals, hat<br />

es nicht mehr gegeben. Dieses Bild jedoch, die Geborgenheit<br />

im Kreise der Großeltern, hat sich tief eingeprägt und ist geblieben.<br />

Im Herbsturlaub 2005 traf ich in Ungarn zufällig Sigrid, die<br />

Tochter von Kessler Willonkel. Wir haben eine ganze Woche<br />

zusammen verbracht, in der wir die gesamten Kindheitserinnerungen<br />

aufgefrischt haben. Wieder zu Hause angekommen,<br />

erhielt ich von ihr ein Foto. Es stellt genau das Bild dar, das<br />

sich mir in meiner Kindheit eingeprägt hatte. Vollkommene<br />

Geborgenheit im Kreise unserer Familie bei Oma und Opa.<br />

Unter dem tiefen Eindruck dieses Fotos habe ich mich entschlossen<br />

meine Cousins und Cousinen aufzurufen, uns noch<br />

einmal zu treffen. Ein Treffen zu dem jeder, im Rahmen des<br />

Möglichen, seine Familie mitbringen sollte. Selbstverständlich<br />

gehörte zu jeder Einladung auch das zauberhafte Foto.<br />

So, wie sie war – wird sie uns fehlen.<br />

Sie bleibt in unseren Herzen – so, wie sie war!<br />

Lisbeth, Edda und Gerri,<br />

geb. Ehrmann<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Verschiedenes Seite 17<br />

Agnethler Klassentreffen<br />

Hallo liebe Schulabgänger aus <strong>Agnetheln</strong> des Jahres 1947.<br />

Nach Abschluss der Volksschule in <strong>Agnetheln</strong> sind wir in die<br />

große, weite Welt entlassen worden. Jeder von uns hat seinen<br />

Weg beschritten, viele große und kleine Ereignisse haben<br />

sich seither abgespielt. Damit wir diese vielen Eindrücke<br />

erzählen und erfassen können, wollen wir noch einmal<br />

ein Klassentreffen organisieren. Hiermit laden wir euch, mit<br />

Ehepartner oder Lebensgefährten, im September 2007 nach<br />

Heilbronn ein.<br />

Es war ein voller Erfolg. Im Oktober 2006 folgten alle meinem<br />

Aufruf und brachten auch ihre Familien mit. Wir waren<br />

über 60 Personen, in allen Altersgruppen, zwischen ½ Jahr<br />

und 83 Jahren. Wir trafen uns im Ferienpark Geyersberg, im<br />

Bayerischen Wald. Nach wenigen Stunden hatte man bereits<br />

das Gefühl, dass die Zeit stehen geblieben war. Als ob wir<br />

uns erst am vorigen Sonntag bei Oma und Opa unter dem<br />

Maulbeerbaum getroffen hätten. Dass wir eine große Familie<br />

sind, auf die wir stolz sein können, daran hat keiner gezweifelt.<br />

Gesellige Abende, ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen<br />

durch den schönen Bayerischen Wald ließen eine<br />

Woche wie im Flug vergehen.<br />

Der Truditante, mit 84 Jahren die älteste Teilnehmerin, Tochter<br />

unseres geliebten Großvaters Michael Kessler (Beschef),<br />

haben wir dieses Treffen gewidmet.<br />

Auf diesem Wege noch einmal ein herzliches Dankeschön an<br />

Alle fürs Kommen.<br />

Selbstverständlich werden wir uns wieder treffen.<br />

Gertrud Schmidt geb. Kessler, Schwerte<br />

Busenkittel zu verkaufen!<br />

Eine komplette Agnethler Mädchentracht für eine schlanke<br />

bis vollschlanke Person zu verkaufen.<br />

Anna Mesaros - Telefon: 0 75 81 / 52 82 48<br />

Geschwister Scholl-Str. 5, 88348 Bad Saulgau<br />

(in der Nähe von Ravensburg)<br />

Agnethler Tracht zu erwerben<br />

bei Ilse Klein, Telefon: 09 11 / 41 83 38<br />

Um besser planen zu können – meldet euch bitte bis zum<br />

30. April 2007 an, bei:<br />

Friedrich Andree – Tel: 0 71 31 / 48 42 47 oder<br />

Wilhelm Wächter – Tel: 0 71 31 / 8 98 71 83<br />

Schriftliche Einladungen werden noch rechtzeitig an alle verschickt,<br />

mit genauem Datum und Beginn.<br />

Ich wünsche euch allen ein gutes Jahr<br />

und die beste Gesundheit!<br />

W. Wächter, Heilbronn<br />

Einladung zum siebenten Klassentreffen<br />

des Jahrgangs 1931/32<br />

Unter dem Motto: „Net loss dich, äi!“ wollen wir unser<br />

siebentes und letztes Klassentreffen begehen.<br />

„Wir haben es geschafft!“<br />

Es ist traurig, aber wahr, wir werden alle 75 Jahr<br />

Drum laden die Heilbronner ein<br />

Zum fröhlichen Beisammensein.<br />

Termin: 06. Oktober 2007<br />

Ort: Restaurant Bürgerhaus, Kirchsteige 5,<br />

74080 Heilbronn-Böckingen<br />

Ankunft: 10.30 Uhr – 12.00 Uhr<br />

Anmeldung bis zum 91. August 2007:<br />

bei Marlies Henning, Tel. 07131 / 48 18 28 oder<br />

Hans Roth, Tel. 07131 / 4 67 11<br />

Wir wünschen alle ein gutes Jahr 2007 und grüßen herzlich,<br />

Marlies, Edda, Hans-Heinz, Hans und Fritz.<br />

Marlies Henning, Heilbronn<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Seite 18<br />

<strong>HOG</strong>-Nachrichten<br />

Informationen aus <strong>Agnetheln</strong><br />

Pfarrer R. Boltres schrieb uns im Dezember 2006 einen Brief,<br />

der leider nicht termingerecht bei uns ankam zur Veröffentlichung<br />

in der Dezemberausgabe 2006 des Agnethler Blattes.<br />

Aus diesem Brief bringen wir nachträglich folgende Auszüge:<br />

„Dieses Jahr 2006 auch manches Erfreuliche gebracht. So<br />

etwa ist es uns gelungen, zum bevorstehenden Weihnachtsfest<br />

am alten Brauch festzuhalten und eine Tanne in der<br />

Kirche aufzustellen. Auch für die Gemeindeglieder und für<br />

die Kinder konnte in Form einer Christbescherung in Form<br />

von Lebensmitteln und Weihnachtspäckchen gesorgt werden,<br />

wofür wir allen sehr dankbar sind, die dazu beigetragen<br />

haben.<br />

Auch auf dem Agnethler Friedhof hat sich einiges getan. Seit<br />

Mai dieses Jahres war es möglich, Frau Silivestru Stela als<br />

Friedhofsbesorgerin mit Arbeitsvertrag und Vollzeitarbeitsplatz<br />

anzustellen. Wir sind der Meinung, dass sich seither<br />

das Aussehen des Friedhofes wesentlich gebessert hat. Doch<br />

dies alles wäre nicht möglich gewesen und wird weiterhin<br />

nicht möglich sein ohne den Beitrag aller ausgewanderten<br />

Agnethler. Wir möchten auf diesem Wege allen herzlich danken,<br />

die bisher dazu beigetragen haben, dass unser Friedhof<br />

in Ordnung gehalten werden konnte und hoffen auch<br />

für die Zukunft auf die Unterstützung aller, deren Angehörige<br />

auf dem Agnethler Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden<br />

haben.<br />

Unseren herzlichen Dank möchten wir Ihnen aussprechen<br />

auch für das regelmäßige Zustellen des Agnethler Blattes,<br />

für das Abonnement für die Siebenbürgische Zeitung sowie<br />

für die gesamte Unterstützung, die Sie uns hier in <strong>Agnetheln</strong><br />

zukommen lassen.“<br />

Am 29.01.2007 trafen sich aus dem Vorstand der <strong>HOG</strong> Hans<br />

Walter Zinz und Doris Hutter sowie Presbyter Michael Krauss<br />

mit Pfarrer Reinhardt Boltres im Pfarrhaus, um einige wichtige<br />

Themenbereiche zu besprechen. Das Gespräch verlief in<br />

entspannter und freundlicher Atmosphäre und wurde von<br />

beiden Seiten als konstruktiv eingeschätzt.<br />

Hans Walter übergab dem Pfarrer 350,- Euro für ein von der<br />

Kirchengemeinde für den Friedhof benötigtes landwirtschaftliches<br />

Gerät (eine Benzin-Motorsense).<br />

Personalwechsel:<br />

Lörenzi Theresa ist Kirchendienerin (Sie hat eine halbe Stelle,<br />

die von der Gemeinde bezahlt wird und eine halbe Stelle als<br />

Helferin in der Altenbetreuung, die vom<br />

Bezirkskonsistorium Hermannstadt bezahlt wird.).<br />

Den Friedhof besorgt weiterhin Stela Silivestru.<br />

Michael Krauss berichtete:<br />

Die Agnethler Kirchengemeinde (136 ev. Mitglieder, rund<br />

50 sächsische Namen) hat im Zuge der Eigentumsrückgabe<br />

zurückbekommen:<br />

1. 10 ha Ackerboden (verpachtet an Herrn Bela Ioan aus <strong>Agnetheln</strong>)<br />

2. 11 ha Wald (diese wurden dem staatlichen Ocolul Silvic<br />

ROMSILVA verpachtet bzw. mit Vertrag zur Bewirtschaftung<br />

und Bewachung übergeben)<br />

3. das Pfarrhaus (1996/97)<br />

4. das Haus in der Neugasse <strong>Nr</strong>. 9 (im Hof der Turnhalle), es<br />

ist reparaturbedürftig<br />

5. das Gewerbevereinshaus in der Mittelgasse (ehemalige<br />

Cresa, dann Gostat-Büros) (2006), es ist reparaturbedürftig<br />

Es wurden weiterhin zurückgefordert:<br />

1. Der Salzbrunnen<br />

2. Die deutsche Schule<br />

3. Der Kindergarten<br />

4. Das Predigerhaus<br />

Hans-Walther Zinz, Schwabach<br />

Informationen der<br />

Agnethler Kirchengemeinde<br />

Pfarramt:<br />

Informationen und Sprechzeiten:<br />

Dienstag und Donnerstag 09.00 –12.00 Uhr<br />

Telefon und Fax: 0040 - 269 - 51 09 34<br />

Pfarrer Reinhardt Boltres: 0040 - 724 - 27 13 59<br />

auch außerhalb der oben genannten Sprechzeiten<br />

Auskünfte über diverse Kirchendokumente können<br />

nach rechtzeitiger Anmeldung erteilt werden.<br />

Küsterin:<br />

Frau Lörinci Theresa<br />

Adresse: Block 45, Ap. 1,<br />

Telefon: 0040 - 269 - 51 26 29<br />

Kirchenburgbesichtigungen sollten spätestens<br />

einen Tag vorher beim Pfarrer oder bei der Küsterin<br />

angemeldet werden.<br />

Friedhofspflege:<br />

Frau Stela Silivestru<br />

Adresse: Str. Fabricii Block. 42, Ap.15<br />

Telefon: 0040 - 724 - 92 76 76<br />

Öffnungszeiten Friedhof<br />

Winter: Mittwoch, Samstag, Sonntag ab 12.00 Uhr<br />

Sommer: Täglich ab 10.00 Uhr<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


<strong>HOG</strong>-Nachrichten Seite 19<br />

Rechenschaftsbericht der <strong>HOG</strong> <strong>Agnetheln</strong> für den Zeitraum 1.1.2006 – 31.12.2006<br />

Anfangssaldo 2049,77<br />

Spendeneingang für Friedhof + Agnethler Blatt 18710,46<br />

Bücherverkauf 1057,25<br />

Übertrag aus Festgeld<br />

Spenden Gedenken Kurt Wagner, zweckgebunden Gästehaus <strong>Agnetheln</strong> 4815,83<br />

Bankgebühren 104,00<br />

Dinkelsbühl, Blumen etc. 674,00<br />

<strong>HOG</strong>-Sitzungen + Spesen/Fahrtkosten 312,50<br />

Druck + Versand Agnethler Blatt 5299,43<br />

Spenden + Beiträge an siebenbürgische Einrichtungen + Verbände 1200,00<br />

Büro- + Verwaltungskosten 673,92<br />

Zuführung Festgeld 10000,00<br />

Zwischensumme 26633,31 23079,68<br />

Saldo Girokonto per 29.12.2006 Guthaben 3553,63<br />

Gesamt 26633,31 26633,31<br />

Urzelngruppen jeder Art, meldet euch!<br />

Wie im letzten Agnethler Blatt bekannt gegeben, plant die<br />

<strong>HOG</strong> <strong>Agnetheln</strong>, in einem von Horst Fabritius zu erstellenden<br />

Buch über die Urzeln das gesamte zur Verfügung stehende<br />

Material zur Geschichte der Urzeln, deren Verbreitung, Entwicklung<br />

und Übertragung nach Deutschland bis einschließlich<br />

2007 herauszugeben.<br />

Achtung kleinere Urzelngruppen in Deutschland!<br />

Wenn ihr in Gruppen bei Fastnachts- oder Faschingsumzügen<br />

auftretet, meldet euch bitte mit einem Bericht darüber.<br />

Wichtig sind dabei vor allem der Beginn eurer Aktivität als<br />

Gruppe, euer Name, die Orte, wo ihr aufgetreten seid, in<br />

welchem Rahmen und wie es abläuft, sowie die Adresse des<br />

Ansprechpartners für evtl. Rückfragen.<br />

Hinweise und Berichte bitte an:<br />

Doris Hutter, Nutzungstr. 24 a, 91074 Herzogenaurach<br />

Tel. 09132-6 33 90 (am Nachmittag auch 0911-80 0 26 38)<br />

E-Mail hausderheimat-nbg@t-online.de<br />

Herzlichen Dank für alle rechtzeitigen Hinweise und Berichte!<br />

Hirräii!<br />

Doris Hutter, Herzogenaurach<br />

Achtung: In der Dezemberausgabe 2006 des Agnethler Blattes<br />

hat sich ein Fehler eingeschlichen: Die Postleitzahl der<br />

Adresse von Horst Fabritius lautet korrekt: 53115 Bonn<br />

Homepage <strong>HOG</strong> <strong>Agnetheln</strong><br />

Es ist so weit – wir sind wieder im Netz und auf dem Bildschirm!<br />

Zwei weitere begeisterte Agnethler, die mithelfen und einer<br />

gemeinsamen Sache dienen wollen, sind gefunden!<br />

Gunter Wellmann ist unser neuer Webmaster und eifrig dabei<br />

euch auf virtuellem Weg mit Infos, Bildern, Neuigkeiten zu<br />

versorgen!<br />

Alles anzusehen und nachzulesen unter:<br />

www.hog-agnetheln.de<br />

Ilse Feldmann (geb. Freymaier) arbeitet ihm zu. Bitte schickt<br />

alles, was ihr veröffentlicht haben möchtet an sie. Nach Sichtung,<br />

evt. Bearbeitung oder Aktualisierung leitet sie alles an<br />

Gunter weiter. Ihre E-Mail-Adresse:<br />

feldmann@hdm-stuttgart.de<br />

Natürlich können das auch Beiträge auf herkömmlichem<br />

Postweg sein, die Ilse dann abtippt und weitergibt!<br />

Wir freuen uns auf eine gute, erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

und wünschen den beiden viel Freude an neuen Aufgaben!<br />

Von allen Lesern wünschen wir uns kräftige Unterstützung<br />

mit Zuschriften, Bildern, aktuellen Nachrichten und Terminen,<br />

die uns allen wichtig sind und nicht bis zum Erscheinen<br />

des Agnethler Blattes warten sollten!<br />

Gudrun Wagner<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong>


Seite 20<br />

<strong>HOG</strong>-Nachrichten / Impressum<br />

Trachtenumzug beim Heimattag<br />

in Dinkelsbühl<br />

Wie in den letzten Jahren wollen wir uns auch beim diesjährigen<br />

Heimattag in Dinkelsbühl in der Tracht treffen und im<br />

Umzug mitgehen. Kommt und macht mit, es macht Freude!<br />

Wir treffen uns am Pfingstsonntag, dem 27. Mai, um 10.15<br />

Uhr auf der Bleiche. Dort ist die Aufstellung zum Trachtenumzug.<br />

Hans-Walther Zinz, Schwabach<br />

Agnethler Treffen<br />

Auf Wunsch vieler Agnethler und Leser des Agnethler<br />

Blattes haben wir das nächste Agnethler Treffen bereits<br />

für das kommende Jahr festgelegt, und nicht wie geplant,<br />

erst für das Jahr 2010.<br />

Bitte daher jetzt schon den Termin festhalten:<br />

Das nächste Agnethler Treffen findet statt am<br />

11. Oktober 2008 in der Mühlbachtalhalle<br />

in Bad Rappenau bei Heilbronn statt.<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber: <strong>HOG</strong> <strong>Agnetheln</strong><br />

Redaktion: Gudrun Wagner und Marianne Brenner<br />

Anschrift: Aachener Str. 17, 74078 Heilbronn<br />

Telefon: 0 70 66 / 55 21<br />

Telefax: 0 70 66 / 90 28 91<br />

E-Mail: wagner_agnetheln@t-online.de<br />

Versand: Gitte Henning, Heidelberger Str. 135,<br />

74080 Heilbronn, Telefon: 0 71 31 / 48 31 37;<br />

Kassiererin: Ilse Hohenecker, Fritz-Haber-Str. 7,<br />

74081 Heilbronn, Telefon: 0 71 31 / 25 38 41<br />

Bankverbindung: Kreissparkasse Heilbronn<br />

BLZ 620 500 00, Konto-<strong>Nr</strong>.: 4928968<br />

Auflage: 900 Stück<br />

Layout: Carmen Popa-Schuster<br />

Druck: Handelsdruckerei Georg Hohmann GmbH, HN<br />

Das Blatt ist die Publikation der <strong>HOG</strong> <strong>Agnetheln</strong> und<br />

erscheint drei Mal jährlich.<br />

Fotograf: Dragos Savu Supercar<br />

Urzel in den Gassen <strong>Agnetheln</strong>s / Fotograf: Gicu Serban<br />

Das nächste Agnethler Blatt erscheint voraussichtlich:<br />

Mitte September 2007<br />

Redaktionsschluss ist der 15. August 2007<br />

Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong><br />

Fröhliche Urzeln in <strong>Agnetheln</strong>

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