AUTO Bild Testbericht (PDF - 2,8 MB)
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Connected Car<br />
vor wenigen Wochen hat Mercedes<br />
die überarbeitete E-Klasse vorgestellt.<br />
Rund eine Milliarde Euro hat<br />
sich der Stuttgarter Hersteller die<br />
Renovierung kosten lassen und unter<br />
anderem die Infotainment- und<br />
Assistenzsysteme auf den neues -<br />
ten Stand gebracht. So verfügt die<br />
Unsere vier Testhandys (wie hier das Apple iPhone) lassen sich problemlos<br />
koppeln. Der ausfahrbare Monitor gefällt mit feiner Grafik<br />
E-Klasse bereits jetzt über die Technik,<br />
die eigentlich erst die neue<br />
S-Klasse ab Sommer nutzen sollte.<br />
Und auch Audi hat sich in den vergangenen<br />
Jahren intensiv mit der<br />
Vernetzung seiner Modelle beschäftigt.<br />
Unter dem Begriff „Audi connect“<br />
bündelt der bayrische Hersteller<br />
alle Anwendungen und Entwicklungen.<br />
So können Online-<br />
Informationen wie etwa Navigation<br />
mit Google Earth und Google Street<br />
View, Wetterinformationen, speziell<br />
aufbereitete Nachrichten und<br />
Verkehrsinformationen ins Auto geholt<br />
werden.<br />
– Stärken und Schwächen im Überblick<br />
Audi A6 Avant<br />
‡ Mit einem Preis von 5025 Euro ist das Audi-Multimediasystem<br />
am teuersten im Vergleich. Trotz -<br />
dem kann der A6 im Gegensatz zum BMW 5er nicht in<br />
Echtzeit um Staus navigieren. Die Bedienung ist zentral<br />
hinter dem Schalthebel zusammengefasst. Navigationsadressen<br />
lassen sich auf dem Touchpad mit Handschrift<br />
eingeben. Das lenkt deutlich weniger ab als die<br />
Bedienung per Dreh-Drück-Schalter in Mercedes E-Klasse<br />
und BMW 5er. Zudem verfügt der A6 über eine gut<br />
Intuitive Bedienung<br />
mit Tasten,<br />
fein rastendem<br />
Drehknopf (Foto)<br />
oder Touchpad<br />
links vom Schaltknopf<br />
– vorbildlich<br />
Doch nicht nur das Connectivity-<br />
Angebot ist komplex, die Bedienung<br />
leider häufig auch. Und der Gesetzgeber<br />
hinkt der Realität hinterher.<br />
Während es am Steuer verboten ist,<br />
ein Handy zu nutzen, hält der Frankfurter<br />
Verkehrsanwalt Uwe Lenhart<br />
es für legal, alle Funktionen wie .<br />
funktionierende Sprachsteuerung. Die Audi „MMI Navigation<br />
Plus“ lässt sich einfach mit allen vier Testhandys<br />
koppeln, übernimmt die Kontakte der Telefone, unterstützt<br />
allerdings nur beim BlackBerry die Sprachsteuerung<br />
und SMS-Anzeige. Das System spielt Musik von CD,<br />
Smartphone (per Bluetooth), USB und über Aux-Anschluss.<br />
Zudem empfängt es das Digitalradio DAB+. Bei<br />
den Assistenzsystemen ist Audi auf der Höhe der Zeit<br />
und bietet alle klassenüblichen Features an.<br />
Fazit<br />
Einfache Bedienung mit Touchpad,<br />
großer, übersichtlicher <strong>Bild</strong>schirm.<br />
Hohes Preisniveau, keine Stauumfahrung<br />
in Echtzeit, keine Apps verfügbar.<br />
Das BMW-Navi Professional führt mit Staumeldungen in Echtzeit (RTTI),<br />
freie Straßen werden grün dargestellt. Ein Vorteil für Vielfahrer<br />
BMW 520i Touring<br />
‡ BMW war der erste deutsche Hersteller, der die Bedienung<br />
entrümpelt hat. Die Bayern haben längst auf<br />
die Kritik an den ersten iDrive-Systemen reagiert, der<br />
5er ist einfach und intuitiv zu bedienen. Das Multmediasystem<br />
„BMW Navigation Plus“ wird über den Drehschalter<br />
in der Mittelkonsole gesteuert oder per Sprachsteuerung<br />
bedient. Die einzelnen Menüs sind übersichtlich<br />
aufgebaut. Die Kopplung der vier Test-Smartphones gelingt<br />
problemlos, es können sogar zwei Telefone gleich-<br />
Leicht verständliches<br />
iDrive<br />
und übersichtliche<br />
Menüstrukturen.<br />
BMW<br />
hat aus Fehlern<br />
gelernt<br />
zeitig angemeldet werden. So lassen sich zum Beispiel<br />
sowohl Dienst- als auch Privat-Handy nutzen. SMS werden<br />
im <strong>Bild</strong>schirm angezeigt, aber nicht vorgelesen. Wird<br />
das Telefon per USB gekoppelt, zeigt der BMW als Einziger<br />
bei der Musikwiedergabe die CD-Cover an. Ein echter<br />
Vorteil für Vielfahrer ist die Navigation mit Echtzeit-<br />
Verkehrsinfos (RTTI) – das bietet die Konkurrenz bislang<br />
nicht. Preis für das System: teure 4990 Euro. Auch BMW<br />
bietet alle wichtigen Assistenzsysteme an.<br />
Fazit<br />
Einfache Bedienung, Verkehrsinformationen<br />
in Echtzeit, zeigt CD-Cover.<br />
Hoher Preis, schwer verständliche Angebotsstruktur<br />
in der Preisliste.<br />
Das Mercedes-System lässt sich problemlos per Sprachbefehl bedienen.<br />
Der <strong>Bild</strong>schirm wurde vorbildlich weit oben ins Cockpit integriert<br />
Mercedes E 200 T-Modell<br />
‡ Mit 3876 Euro ist „Comand Online“ das preisgünstigste<br />
System im Test. Es wird über Tasten in der Mittelkonsole<br />
oder einen Dreh-Drück-Knopf auf dem Mitteltunnel<br />
bedient. Das ist unnötig kompliziert. Die Koppelung<br />
funktioniert mit drei Test-Handys problemlos. Allerdings<br />
schwächelt die E-Klasse als einziger Testkandidat mit<br />
dem Windows-Smartphone von Nokia. So kann mit ihm<br />
keine Musik gestreamt werden. Und während sich SMS<br />
von den drei anderen Geräten im <strong>Bild</strong>schirm anzeigen<br />
Bedienung per<br />
Dreh-Drück-<br />
Schalter (Foto)<br />
auf dem Mitteltunnel<br />
und<br />
Tasten in der<br />
Mittelkonsole<br />
lassen, geht das mit dem Nokia Lumia nicht. Die Navigation<br />
ist im Vergleich zu Audi und BMW ver altet. Mercedes<br />
nutzt nur TMC zur dynamischen Routenberechnung.<br />
„Comand Online“ spielt Musik von CD, Handy (per<br />
Bluetooth) und über Aux. Die Wiedergabe per USB klappt<br />
nur mit dem iPhone, andere Smartphones werden nicht<br />
als Massenspeicher erkannt. Vorteile hat Mercedes bei<br />
den Assistenzsystemen, so wird zum Beispiel Querverkehr<br />
erkannt.<br />
Fazit<br />
Vergleichsweise günstiger Preis, Top-<br />
Assistenzsysteme.<br />
Umständliche Bedienung, veraltete Navigation,<br />
Probleme mit Windows-Handy.<br />
Fotos: C. Bittmann (6)<br />
56 www.autobild.de · Nr. 19 · 8. Mai 2013