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Porzellan und Fayencen

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346<br />

<strong>Porzellan</strong><br />

3197<br />

3198 3198<br />

Register Seite 111–112


<strong>Porzellan</strong> 347<br />

3199 3199<br />

<strong>Porzellan</strong><br />

3197. Frau mit Amorette, Meissen, um 1745. Modell von Johann Joachim Kaendler. Auf Felssockel mit<br />

bunten Blumen belegt sitzende nackte Frau, mit dem linken Arm die Amorette umarmend, die rechte Hand<br />

neben zwei schnäbelnde Tauben gelegt. Über den Knien weisses Tuch. Schwertermarke auf der Unterseite<br />

des Sockels. Minime Reparaturstellen. H = 18 cm. 5000.—/6000.—<br />

3198. Oberberghauptmann, Meissen, 1924–1934. Nach dem Modell von Kaendler <strong>und</strong> Reinicke. Mit<br />

Stab, den linken Arm aufgestützt. In weissem, goldgesäumtem Rock, weisser Hose, Berg- <strong>und</strong> Knieleder, mit<br />

grünem Schachthut <strong>und</strong> Perücke. Naturalistisch gebildeter, mit wenig Blumen geschmückter, quadratischer<br />

Sockel. Schwertermarke mit Punkt <strong>und</strong> Malermarke. Kleine Reparaturstelle am Säbel. H = 20 cm.<br />

1500.—/1800.—<br />

Aus der Folge von Bergmannsfiguren, nach Stichen von Christoph Weigel, Nürnberg, 1721.<br />

3199. Sechs Teller, Meissen, um 1770. Gemuldeter Spiegel, schräge Fahne <strong>und</strong> fassonierter Goldrand. Dekoriert<br />

mit je einer bunt gemalten Schäferszene im Inselstil:Auf unebenem mit Büschen <strong>und</strong> Bäumchen bewachsenem<br />

Gelände Schäferin mit Schafen <strong>und</strong> Ziegen. Auf der Fahne, paralell zum Rand gemalter Goldstreifen<br />

aus Voluten <strong>und</strong> Rocaillen mit angehängten, bunten Blümchen. Breite, seegrüne Borte mit ausgesparten<br />

Rechtecken. Schwertermarke mit Punkt. Ein Stück bestossen. D = 24 cm. 1800.—/2400.—<br />

3200. Teile eines Kaffee- <strong>und</strong> Teeservices, Meissen, um 1770 <strong>und</strong> später. Purpurroter Reisstrohballendekor<br />

auf geriefeltem Gr<strong>und</strong>. R<strong>und</strong>e Zuckerdose, kleine Schale, 11 schalenförmige <strong>und</strong> 6 becherförmige Henkeltassen<br />

<strong>und</strong> 13 Untertassen (eine mit Riss, eine bestossen). Schwertermarke mit Punkt bzw. Stern.<br />

2400.—/2800.—<br />

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348<br />

<strong>Porzellan</strong><br />

3201 3202<br />

3201. Zwei Teller, Zürich, um 1770. Schwach<br />

gemuldeter Spiegel, aufgebogene Fahne<br />

<strong>und</strong> stark fassonierter Rand. Purpurroter,<br />

ostasiatischer Dekor auf geriefeltem<br />

Gr<strong>und</strong> mit Reisstrohballe, Chrysanthemen<br />

<strong>und</strong> Schilf. Gestricheltes, doppeltes Zickzackmuster<br />

auf dem Rand. Marke blaues<br />

Z, eingeritzt ZD, blauer Punkt im Standring.<br />

D = 24 cm. 600.—/800.—<br />

3203<br />

3202. Zuckerdose, Meissen, um 1735/1740.<br />

R<strong>und</strong>. Steile Wandung, gewölbter Deckel<br />

mit aufgelegter Blume als Knauf. Bunter<br />

Dekor: Unterschiedliche Jagdszenen nach<br />

Vorlagen von J.E. Ridinger, im Inselstil gemalt,<br />

in fein reliefierte Reserven ausVoluten,<br />

Rocaillen <strong>und</strong> Blüten. Auf den freien<br />

Flächen kleine Bouquets <strong>und</strong> Streublümchen.<br />

Schwertermarke.<br />

H = 10 cm. 1900.—/2400.—<br />

3203. Kaffeekanne, Teekanne <strong>und</strong> Zuckerdose,<br />

Zürich, um 1770. Purpurroter<br />

Dekor nach ostasiatischer Vorlage auf fein<br />

geriefeltem Gr<strong>und</strong>: Aus Reisstrohballen<br />

wachsende Chrysanthemen <strong>und</strong> Schilf.<br />

Wenig mit Gold betonte Stellen. Birnenförmiges<br />

Kaffeekännchen (minim bestossener<br />

Deckelrand), kugeliges Teekännchen<br />

<strong>und</strong> r<strong>und</strong>e Zuckerdose. Marke blaues Z.<br />

H = 15,5 bzw. 11 bzw. 12 cm.<br />

1800.—/2400.—<br />

3204<br />

3204. Untertasse, Zürich, um 1770. Gemuldet,<br />

auf Standring. Dekor in grünschwarz:<br />

Uferstück mit auf Enten schiessendem<br />

Jäger. ImVordergr<strong>und</strong> grosser Baum, Steinbrocken<br />

<strong>und</strong> Zaun. Marke blaues Z <strong>und</strong><br />

vier Punkte. D = 12 cm. 350.—/450.—<br />

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<strong>Porzellan</strong> 349<br />

3205<br />

3205. Walzenkrug in der Art von Meissen in<br />

Silbermontierung, wohl 18. Jh. Umlaufender,<br />

bunter Chinoiseriedekor zwischen<br />

unterglasurblauem, goldbetontem<br />

Gittermuster. Gestufter, fein gravierter<br />

Silberdeckel mit Daumenrast. Mit Riss.<br />

H = 19,5 cm. 1000.—/1500.—<br />

3206<br />

3206. Teller, Meissen, um 1735/40. Stark gemuldet,<br />

mit Sulkowski-Fahne. Bunter Dekor<br />

nach ostasiatischerVorlage:Vogel auf knorrigem<br />

Ast zwischen blühenden Chrysanthemenstauden.<br />

Auf der Fahne kleine<br />

Blumen. Schwertermarke. D = 21,5 cm.<br />

800.—/1200.—<br />

3207. Jagdgruppe mit Dose, Meissen, um<br />

1760. Modell von Weisser, braun gefleckter<br />

H<strong>und</strong> drei Wachteln jagend. Naturalistisch<br />

gebildeter, mit Blumen <strong>und</strong> blühendem<br />

Bäumchen belegter Sockel. Doppelt<br />

gebauchtes Gefäss mit Korbflechtmuster<br />

<strong>und</strong> bunten kleinen Bouquets. Ohne<br />

Schwertermarke. Minime Bestossungen<br />

<strong>und</strong> Reparaturstellen. H = 19,5 cm.<br />

5000.—/6000.—<br />

3207<br />

3208. Deckelschüsselchen auf Présentoir,<br />

Sèvres, um 1780. R<strong>und</strong>, auf Standring,<br />

mit verschlungenen Astgriffen. Hochgewölbter<br />

Deckel mit aufgelegtem Olivenzweig<br />

als Knauf. Bunter Vogeldekor: am<br />

Ufer stehend, im Anflug, auf Bäumchen<br />

mit Früchten. Marke: verschlungenes<br />

Doppel-L <strong>und</strong> Malermarke cp für Chappuis<br />

aîné. H = 11 cm. 3500.—/4500.—<br />

3208<br />

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350<br />

<strong>Porzellan</strong><br />

3209<br />

3209. Kännchen, sechs Tassen mit<br />

Untertassen, kleiner Teller,<br />

Höchst, um 1760. Birnenförmige<br />

Kanne mit Asthenkel, Schnabelausguss<br />

<strong>und</strong> Kuppeldeckel mit Fruchtknauf.<br />

Dekor: fein gemalte Bouquets<br />

<strong>und</strong> lose verstreute Blumen.<br />

Purpurrote Radmarke. Drei minime<br />

Randbestossungen.<br />

2000.—/2500.—<br />

3210<br />

3210. Schüssel mit Kakiemondekor,<br />

Meissen, 1735/1740. Zwei Fabeltiere,<br />

Schmetterling,blühende Staude<br />

mit Schilf. R<strong>und</strong>, tief gemuldet, auf<br />

Standring. Schräge Fahne mit<br />

Korbflechtmuster <strong>und</strong> passigem,<br />

wulstigem Rand. Ohne Marke. Beriebene<br />

Malerei. D = 26,5 cm.<br />

H = 8 cm. 1500.—/1800.—<br />

3211. Deckelschüssel, Meissen, um<br />

1745/50. R<strong>und</strong>e, stark gebauchte<br />

Schüssel mit Astgriffen. Gewölbter<br />

Deckel mit Zitrone als Knauf. Bunter<br />

Blumendekor mit Sträussen <strong>und</strong><br />

blühenden Zweigen. Schwertermarke.<br />

Minim bestossene Blumen<br />

<strong>und</strong> Knauf. L = 29,5 cm.<br />

H = 18,5 cm. 1200.—/1500.—<br />

3212. Kaffeeservice, Meissen, um 1770.<br />

Bunter Blumendekor: Grosse <strong>und</strong><br />

kleine Bouquets mit jeweils einer<br />

3211<br />

Register Seite 111–112


<strong>Porzellan</strong> 351<br />

3212<br />

dominierenden Blume, verstreute<br />

blühende Zweige <strong>und</strong> Blümchen.<br />

Grosse, birnenförmige Kaffeekanne<br />

(minim bestossener Knauf), kleiner<br />

Krug (Riss am Henkel) mit Deckel<br />

(bestossen), r<strong>und</strong>e Zuckerdose,<br />

rechteckige Teedose (reparierter<br />

Deckel), r<strong>und</strong>e Schüssel (beriebener<br />

Fond), zwei r<strong>und</strong>e, kleine<br />

Schalen, ovales Ravier, 9 schalenförmige<br />

Henkeltassen, 9 Untertassen<br />

(drei Randbestossungen).<br />

Schwertermarke mit Punkt.<br />

2000.—/2500.—<br />

3213. Tablett, Meissen, um 1745. Oval,<br />

gemuldet, stark geschweifter Rand,<br />

ausgeschnittene Rocaillegriffe. Bunter<br />

Blumendekor mit fein gemalten<br />

Sträussen blühenden Zweigen <strong>und</strong><br />

losen Blümchen. Schwertermarke.<br />

L = 37,5 cm. 1000.—/1200.—<br />

3213<br />

3214. Blattschale, Meissen, um 1750.<br />

Zwei aufeinander liegende Weinblätter<br />

mit fein reliefierter Struktur.<br />

Hellgrün staffierter Rand <strong>und</strong><br />

Asthenkel. Buntes Bouquet mit<br />

grosser Papageientulpe <strong>und</strong> Anemone<br />

<strong>und</strong> drei blühende Zweige.<br />

Schwertermarke. Randreparatur.<br />

L = 20 cm. 800.—/1200.—<br />

3214<br />

Register Seite 111–112


352<br />

<strong>Porzellan</strong><br />

3215<br />

3216<br />

3215. Zwei Koppchen mit Untertassen, Meissen, um 1730, Christian Friedrich Herold. Bunte Hafenszenen<br />

mit diskutierenden Kaufleuten in Goldkartuschen aus Voluten <strong>und</strong> Gitterfeldern mit violetten Schnörkeln.<br />

Goldspitzenbordüren. Schwertermarke. Minime Randbestossung. 3000.—/4000.—<br />

3216. Ein Paar Tassen mit Untertassen, Meissen, um 1735/1740. Becherform mit fassoniertem J-Henkel.<br />

Dekor: bunte, fein gemalte Jagdszenen im Inselstil in der Art von Ridinger in fein reliefierten, aus Voluten,<br />

Blüten <strong>und</strong> Rocaillen gebildeten Reserven. Dazwischen kleine Sträusschen <strong>und</strong> lose verstreute Blumen.<br />

Schwertermarke. Eine Untertasse minim bestossen. 2000.—/3000.—<br />

3217. Kaffeeservice, Meissen, um 1740. Fein gemalte, bunte Veduten in der Art von Teniers: Bauersleute in<br />

Landschaft ausserhalb des Dorfes oder vor dem Gehöft bei der Arbeit, bei der Rast, beim Spazieren, Karisie-<br />

Register Seite 111–112


<strong>Porzellan</strong> 353<br />

3217<br />

3217<br />

ren <strong>und</strong> Diskutieren. Reiche, braun betonte, breite Goldkartusche aus Gitter- <strong>und</strong> Schuppenfeldern, Akanthusvoluten,<br />

Blütengehänge <strong>und</strong> Blättern. Grosse Kaffeekanne (Riss <strong>und</strong> bestossener Knauf), kleine Kanne<br />

mit flachem Deckel (bestossener Knauf),Teedose mit assortiertem Deckel, ovales Ravier, elf Koppchen (zwei<br />

minim bestossen), elf Untertassen. Schwertermarke <strong>und</strong> Goldziffer 41, unterschiedliche, zweistellige Pressziffern.<br />

10 000.—/15 000.—<br />

Register Seite 111–112


354<br />

<strong>Porzellan</strong><br />

3218<br />

3218. Detail Aus «Cris de Paris» von Edmé Bouchardon<br />

3218. Kaminuhr <strong>und</strong> ein Paar Girandolen, Meissen, um 1748 bzw. 1760. Kaminuhr: Mädchen mit Drehleier<br />

<strong>und</strong> Knabe mit Dudelsack. Modelle von Johann Joachim Kaendler, um 1760.Auf Felssockeln sitzend, das<br />

Instrument spielend. In grünem Rock bzw. Hose, rosarotem Mieder bzw. Jacke. In reicher Blumenentourage<br />

aus bunten, auf Eisenäste montierten <strong>Porzellan</strong>blüten. Darüber tonnenförmiges Uhrengehäuse aus vergoldeter<br />

Bronze mit weissem Emailzifferblatt, blauen, römischen Minuten <strong>und</strong> schwarzen, arabischen St<strong>und</strong>en.<br />

Durchbrochener, aus Voluten, Blättern <strong>und</strong> Blumen gebildeter, leuchtend vergoldeter Bronzesockel mit Blatt<strong>und</strong><br />

Bodenstruktur. Girandolen: Tabulettkrämer <strong>und</strong> Tabulettkrämerin. Modelle von Johann Joachim<br />

Kaendler, bald nach 1748.AlsVorlage dienten Kupferstiche von Edmé Bouchardon, «Etudes prises dans le bas<br />

Peuple ou les Cris de Paris», Paris 1714. Der junge Mann vor einem Schubladenstock in seegrün bemalter<br />

Jacke stehend, mit der rechten Hand auf seinen Tabulettkasten mit Galanterieware deutend. Das Mädchen in<br />

grüner Jacke, hellviolettem Rock <strong>und</strong> weisser Schürze mit bunt geblumtem Rand, die modischen Accessoires<br />

in einem Bauchladen preisend. Durchbrochene, mit Voluten verzierte Rocaillesockel aus leuchtend vergoldeter<br />

Bronze. Daraus wachsende, mit bunten <strong>Porzellan</strong>blumen verzierte Leuchterarme. Der Kistendeckel<br />

repariert <strong>und</strong> minimste Fehlstellen bei den Blumen. H = 41,5 bzw. 38 cm. 70 000.—/80 000.—<br />

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<strong>Porzellan</strong> 355<br />

3218<br />

In der französischen Hauptstadt gehörte um 1750 <strong>Porzellan</strong> zur Zierde jeder adeligen Tafel, <strong>und</strong> man war in diesen Kreisen sehr angetan<br />

vom sächsischen <strong>Porzellan</strong>. Das Exklusivrecht zum Vertrieb des Meissener <strong>Porzellan</strong>s hatte zu dieser Zeit in Paris der Kaufmann Jean-<br />

Charles Huet. Als erfolgreicher Geschäftsmann kannte dieser den Geschmack <strong>und</strong> die Wünsche seiner vornehmen K<strong>und</strong>schaft sehr<br />

genau <strong>und</strong> bestellte in Meissen ganz gezielt Objekte, nach denen im noblen Paris Nachfrage bestand. So orderte Huet 1745 eine Serie<br />

von Pariser Strassenverkäufern nach den Stichen «Cris de Paris» von Edmé Bouchardon (1698–1762). Möglicher Weise wurden dann<br />

diese Figuren aus dem weissen Gold Sachsens auf Bestellung von Huet mit vergoldeter Pariser Bronze noch zusätzlich veredelt, um den<br />

feinen Geschmack seiner äusserst anspruchsvollen Klienten zu bedienen.<br />

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356<br />

<strong>Porzellan</strong><br />

3219<br />

3220<br />

3219. Kratervase, Brüssel, um 1800. Mit bunter Vedute in der Art von<br />

Fabert: äusserst fein gemalt Hirsche an einem Tümpel an lichtem<br />

Waldrand. Die übrigen Flächen reich vergoldet, zum Teil radiert,<br />

<strong>und</strong> weinroter Fond. Ein Henkel repariert. H = 30 cm.<br />

2000.—/2400.—<br />

3220. Ein Paar Vasen, Paris, 1. Hälfte 19. Jh. Schlanker, eiförmiger<br />

Korpus auf Trompetenfuss über flacher Quadratplinthe. Zwei eingerollte<br />

Henkel, gerader Hals <strong>und</strong> ausgeweiteter Mündungsrand.<br />

Auf der Schauseite zwei bunte gemalte Szenen aus dem Leben von<br />

Robinson Crusoe. Rückseitig violetter Fond <strong>und</strong> radierter Golddekor.<br />

H = 29 cm. 2000.—/2500.—<br />

3222<br />

3221. Tasse in Vermeilmontierung,Wien, um 1800. Stiefelform, kantiger<br />

Henkel. Fein bemalter, bunter, umlaufender Dekor, Bacchus<br />

bei den Nymphen von Nysa darstellend. Blauer Bindenschild.<br />

H = 7 cm. 400.—/500.—<br />

3222. Krug <strong>und</strong> Becken, Paris, um 1800. Eiförmiger Korpus auf konischem<br />

Standring. Gerader, kurzer Hals <strong>und</strong> breiter Ausguss. Henkel<br />

in Form einer geflügelten Männerfigur in äusserst leuchtender<br />

Vergoldung. Minutiös gemalter, umlaufender Landschaftsdekor: in<br />

baumbestandenem Gelände mit Fluss <strong>und</strong> Steinbrücke sich unterhaltende<br />

Spaziergänger. Im Hintergr<strong>und</strong> ein Turm <strong>und</strong> Berge unter<br />

leicht bewölktem Himmel. Im Becken ähnliche Landschaft, jedoch<br />

mit Flüsschen <strong>und</strong> ohne Staffage. ReicheVergoldungen.<br />

H = 33 cm. L = 38 cm. 5000.—/7000.—<br />

Von ausserordentlicher Qualität <strong>und</strong> meisterhafter Malerei.<br />

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<strong>Porzellan</strong> 357<br />

3222<br />

3222<br />

Register Seite 111–112


358<br />

<strong>Porzellan</strong><br />

3223<br />

3224<br />

3225<br />

3223. Kaffee- <strong>und</strong> Teeservice, Paris, Anfang 19. Jh. Bauchige Formstücke mit Bandhenkeln, Röhrenausgüssen<br />

mit Tierköpfen, flachen Deckeln. Dekor: je eine Landschaftsreserve in Sepia <strong>und</strong> zartgelb mit Gewässern,<br />

Bergen, Häusern <strong>und</strong> Figuren. Reiche, glänzende Vergoldungen. Kaffeekanne,Teekanne, Krug, Zuckerdose,<br />

r<strong>und</strong>e Schüssel, 12 Stiefeltassen (drei mit Randreparatur) <strong>und</strong> 12 Untertassen. 5000.—/7000.—<br />

3224. Tischblatt, Paris, 19. Jh. R<strong>und</strong>. Schlachtendarstellung: Der Herzog von Enghien, Ludwig II. von Bourbon<br />

zu Pferd, umgeben von französischen <strong>und</strong> spanischen Soldaten, nach dem Sieg bei Rocroy im Jahr 1643<br />

während des Französisch-Spanischen Krieges (1635–1659). Rückseitig bezeichnet. Marke: verschlungenes<br />

Doppel-L. D = 51,5 cm. 3000.—/4000.—<br />

3225. Tasse mit Untertasse, Sèvres, um 1780. Becherform mit kleinem J-förmigem Henkel. Äusserst fein gemalte<br />

Borte mit buntem, etruskischem Dekor <strong>und</strong> lavendelblauer Fond. Marke: JR ligiert. 600.—/800.—<br />

Register Seite 111–112


<strong>Porzellan</strong> 359<br />

3226<br />

3226. Plakette, wohl Berlin, 2. Hälfte 19. Jh. Rechteckig. Die<br />

Pastetenesser. Darstellung der zwei naschenden Knaben mit<br />

H<strong>und</strong> nach dem Gemälde von Bartolomé Esteban Murillo<br />

(1617–1682).Antiker Echtgoldrahmen. 20:16 cm.<br />

2000.—/2500.—<br />

3227. Krug <strong>und</strong> Becken, Paris, um 1790–1810. Manufaktur<br />

Locré <strong>und</strong> Pouyat, Rue Fontaine-au-Roi. Eifömiger Korpus<br />

auf konischem Standring, hochgezogener Henkel mit<br />

Palmetten am Ansatz, steiler, breiter Ausguss. Ellipsenförmiges,<br />

tief gemuldetes Becken. Die Malerei in streng klassizistischem<br />

Stil von Locré, Russinger, Pouyat in typisch<br />

pompeijanischem Rot <strong>und</strong> Grün. Radierte <strong>und</strong> matte Vergoldungen.<br />

H = 25 cm. L = 36 cm. 2500.—/3000.—<br />

Prachtvolle Bemalung. Der Henkel mit Riss.<br />

3227<br />

Register Seite 111–112


360<br />

<strong>Porzellan</strong><br />

3228. Zwei Figuren aus den Vier Jahreszeiten,<br />

Meissen, um 1760. Modell von Friedrich<br />

Elias Meyer. Allegorie des Frühlings <strong>und</strong> des<br />

Herbstes. Mit bunt geblumtem, hellgelbem Tuch<br />

bekleidete Frau in bewegter Haltung neben einer<br />

mit Blumen bewachsenen <strong>und</strong> gefüllten Vase<br />

stehend.Auf hohem Rocaillesockel liegendes, mit<br />

Eiern gefülltes Vogelnest./Mit violettem, bunt<br />

geblumtem Tuch bekleideter Mann in bewegter<br />

Haltung mit ungehängtem, erlegtem Hasen. Auf<br />

eine mit Trauben gefüllte Vase gestützt, einen Becher<br />

voll Wein haltend. Hoher Rocaillesockel.<br />

Schwertermarke. Minime Bestossungen <strong>und</strong> Reparaturen.<br />

H = 23 cm. 6000.—/8000.—<br />

3228<br />

3229. Winzergruppe, Meissen, Anfang 19. Jh. Zwei<br />

Mädchen <strong>und</strong> zwei Knaben in bunten Kleidern,<br />

mit Trauben geschmückt, Trauben kostend oder<br />

anbietend. Hoher, r<strong>und</strong>er Sockel mit Draperie<br />

<strong>und</strong> Lorbeerwulst. Schwertermarke mit Stern.<br />

Minime Bestossungen. H = 28 cm.<br />

3500.—/4500.—<br />

3230. Zwei Figuren, Meissen, Ende 18. Jh. Gärtner<br />

<strong>und</strong> Gärtnerin. Der Knabe in gemustertem Gilet,<br />

gestreifter, ärmelloser Jacke, zartgrüner Hose. Auf<br />

einen Spaten gestützt, mit Sträusschen in der<br />

rechten Hand. Das Mädchen in gestreiftem Rock<br />

<strong>und</strong> rosarotem Mieder. Auf der rechten Schulter<br />

ruht ein Rechen mit angehängtem, mit Äpfeln<br />

gefüllten Strohhut. In der linken Hand hält sie<br />

eine dieser Früchte. Schwertermarke mit Stern.<br />

Diverse Inventarnummern. Mit Reparaturstellen.<br />

H = 14,5 bzw. 12,5 cm. 700.—/900.—<br />

3229<br />

3231. Grosse Jagdgruppe in der Art von Meissen,<br />

deutsch, 19. Jh. Junger Mann mit zwei H<strong>und</strong>en<br />

vor hohlem Baumstrunk. In hellgrüner, bunt geblumter<br />

Jacke, hellgelber, bunt geblumter Kniehose,<br />

mit schwarzem Hut. Naturalistisch gestalteter<br />

Sockel. Marke: Unterglasurblaue, zwei sich<br />

kreuzende Striche <strong>und</strong> Stern.<br />

H = 36,5 cm. 4000.—/5000.—<br />

3232. Grosse Jagdgruppe in der Art von Meissen,<br />

deutsch, 19. Jh. Junger Mann mit umgehängtem<br />

Horn, seine zwei H<strong>und</strong>e führend. Er trägt geblumtes<br />

Hemd <strong>und</strong> Hose, rosarotes Gilet <strong>und</strong><br />

hellbraunen Hut. Naturalistisch gestalteter Sockel<br />

mit grossem, hohlem Baumstrunk. Verdeckte<br />

Marke: Unterglasurblaue, zwei sich kreuzende<br />

Striche <strong>und</strong> Stern. H = 40 cm.<br />

4000.—/5000.—<br />

3230<br />

Register Seite 111–112


<strong>Porzellan</strong> 361<br />

3231 3232<br />

3233 3234<br />

3233. Zwei Tassen mit Untertassen <strong>und</strong> Crémier, Meissen, 2. Hälfte 19. Jh. Becherform <strong>und</strong><br />

ohrenförmiger Henkel.Türkisfarbener Fond <strong>und</strong> kleine bunte Reiterdarstellungen. Schwertermarke.<br />

1500.—/1800.—<br />

3234. Ein Paar Tafelaufsätze, Paris, Mitte 19. Jh. Sehr naturalistische Blumenmalerei: im flachen Spiegel<br />

Rosen bzw. Stiefmütterchen, auf der ausgebogenen Fahne je drei Reserven mit je einem Gebinde aus verschiedenen<br />

Sommerblumen.Auf den übrigen Feldern königsblauer Fond,Voluten, Blumen <strong>und</strong> Gitterfelder<br />

in Gold. D = 23 cm. H = 12 cm. 1500.—/2000.—<br />

Register Seite 111–112


362<br />

Fayence, Steinzeug<br />

3235<br />

3236<br />

Fayence, Steinzeug<br />

3235. Füllkachel, Winterthur, 17. Jh. Hochrechteckig. Figurenbesetzte Architektur, zentral eine Frau auf einem<br />

Panzertier. Bezeichnet: «Africa». Monochrome, grüne Glasur. 37,5:31 cm. 800.—/1000.—<br />

3236. Zwei Krüge, Westerwald, 1588. Scheibenförmiger Korpus auf stark eingezogenem, hohem Standring.<br />

Reliefierter, bunt glasierter Dekor mit Wappenkartusche <strong>und</strong> Jahrzahl. Ein Stück mit repariertem Rand.<br />

H = 43,5 cm. 2000.—/3000.—<br />

3237. Teller, Strassburg, 1765–1773/74. «Façon d’argent». Schwarz konturierter, bunter Blumendekor: im flachen<br />

Spiegel links grosse, purpurrote Rose, auf der schrägen Fahne zwei blühende Stengel. Fassonierter Rand mit<br />

braunem Streifen. Marke des Joseph Hannong <strong>und</strong> Formnummer 39. Minime Glasurabsplitterung.<br />

D = 25 cm. 800.—/1000.—<br />

3238. Schale, Strassburg, um 1765–1773/74. R<strong>und</strong>, gemuldet, mit achtpassigem Rand. Schwarz konturierter,<br />

bunter Blumendekor: Boquet aus Anemone,Tulpe, blauen <strong>und</strong> violetten kleinen Blumen. Rechts lose, verstreute<br />

Blumen. Marke des Joseph Hannong <strong>und</strong> Formnummer 614. Minime Glasurabsplitterung.<br />

D = 22 cm. 700.—/800.—<br />

3239. Grosse Platte, Rouen, um 1730. R<strong>und</strong>. Flacher Spiegel, konkav geschwungene Kehle, schräge Fahne.<br />

Dekor: im Zentrum ein mit Blumen gefüllter Korb, aussen breite Blumenborte <strong>und</strong> Granatäpfel, abschliessende<br />

Godrons. Zwei Haarrisse <strong>und</strong> minime Glasurabsplitterung. D = 45,5 cm. 1800.—/2400.—<br />

Herausragend grosses Stück, fein <strong>und</strong> sorgfältig bemalt.<br />

3240. Teller, Rouen, um 1720/1730. Dekor in Blau <strong>und</strong> Eisenrot: auf der Fahne breites Blütenfüllmuster mit<br />

Voluten, Rollwerk, gestrichelten Oliven <strong>und</strong> Blattgehänge. Im flachen Spiegelzentrum kleine Blume. Bestossung<br />

<strong>und</strong> Glasurabsplitterungen. D = 24 cm. 700.—/900.—<br />

3241. Grosse Platte, Rouen, um 1750. R<strong>und</strong>. Bunter Blumendekor: im flachen Spiegelzentrum steifes kleines<br />

Bouquet, auf der fassonierten Fahne blauer Streifen zwischen zwei gemusterten Bändern. Malermarke G in<br />

Grün. D = 40 cm. 1000.—/1200.—<br />

3242. Rasierschüssel, Rouen, um 1750. Tiefes, ovales Gefäss, ausgebogener Rand mit Einschnitt. Dekor in Blau,<br />

Rot, wenig Gelb <strong>und</strong> Olivgrün: im Fond ein mit Blumen gefüllter Cachepot, auf der Fahne Blattwerk mit<br />

Blüten <strong>und</strong> Gitterfeldern. Minim bestossen. L = 32 cm. 800.—/900.—<br />

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Fayence, Steinzeug 363<br />

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3239 3240<br />

3241 3242<br />

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