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Tennis in huchting - Tennisverein Süd

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unterwegs<br />

35<br />

penkultur dort ist schon anders als <strong>in</strong><br />

Deutschland, es gibt zum Beispiel viele<br />

Wet-T-Shirt-Contests und Oben-Ohne-<br />

Bedienungen“, erzählt er gr<strong>in</strong>send.<br />

Harte Arbeit auf der Blaubeerfarm<br />

Nach Melbourne zog es Markus und<br />

se<strong>in</strong>e Reisegruppe <strong>in</strong> die Sonne, als<br />

nächstes Ziel steuerten sie Brisbane<br />

an. Dieses Mal wählten die bequemere<br />

Variante und reisten nicht mit dem<br />

Auto, sondern mit dem Flugzeug. „Die<br />

Inlandsflüge <strong>in</strong> Australien s<strong>in</strong>d extrem<br />

günstig und kosten nur etwa 60 bis<br />

70 Euro“, fügt Markus erklärend h<strong>in</strong>zu.<br />

Die Zweimillionenstadt Brisbane<br />

erwuchs im 19. Jahrhundert aus e<strong>in</strong>er<br />

Strafkolonie und ist heute vor allem für<br />

die Ferienparadiese „Sunsh<strong>in</strong>e Coast“<br />

und „Gold Coast“ bekannt, die nördlich<br />

und südlich der Stadtgrenze beg<strong>in</strong>nen<br />

sowie für die attraktive Lage am Meer<br />

und das allgeme<strong>in</strong> gute Wetter. In Brisbane<br />

angekommen, arbeitete Markus<br />

auf e<strong>in</strong>er Blaubeerfarm. In der prallen<br />

Sonne stand er acht Stunden lang auf<br />

dem Feld und pflückte die Früchte. „Wir<br />

wurden dort nach Eimern bezahlt, das<br />

war aber e<strong>in</strong>e ziemliche Ausbeutung,<br />

weil wir für den ganzen Tag Arbeit nur<br />

40 Euro verdient haben“, erzählt Markus.<br />

Auf der Farm hielten es die Rucksacktouristen<br />

nicht lange aus und<br />

zogen Erholung am Stadtstrand<br />

der harten Maloche auf dem Feld<br />

vor. Schon bald g<strong>in</strong>g Markus<br />

aber zunehmend das Geld aus.<br />

Er und se<strong>in</strong>e Freunde brauchten<br />

dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>en neuen Job. „Weil<br />

wir das Angebot hatten, <strong>in</strong> Melbourne<br />

auf e<strong>in</strong>er Blumenfarm zu<br />

arbeiten, s<strong>in</strong>d wir wieder zurück<br />

<strong>in</strong> den <strong>Süd</strong>en.“ Nach nur e<strong>in</strong>er<br />

Woche fiel dem Arbeitgeber der<br />

Blumenfarm aber auf, dass er zu<br />

viel Personal hatte. „Er kündigte<br />

uns e<strong>in</strong>fach so von heute auf morgen,<br />

aber zum Glück habe ich über<br />

Kontakte dann e<strong>in</strong>en Job als Umzugshelfer<br />

<strong>in</strong> Melbourne bekommen.“<br />

Die darauffolgenden zehn<br />

Wochen arbeitete Markus hart, im<br />

Schnitt 60 Stunden die Woche.<br />

„Das war wirklich anstrengend,<br />

aber ich habe mich mit me<strong>in</strong>em<br />

Kollegen, e<strong>in</strong>em Australier, gut<br />

verstanden und konnte mit dem<br />

Job me<strong>in</strong>e Reisekasse wieder gut<br />

auffüllen.“<br />

4.000 Kilometer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er alten<br />

Klapperkiste<br />

Als bereits mehrere Monate vergangenen<br />

waren und die Rückreise<br />

nach Deutschland immer<br />

näher rückte, beschloss Markus,<br />

mit e<strong>in</strong> paar Freunden und e<strong>in</strong>em<br />

gut gefüllten Geldbeutel die letzten<br />

Wochen zu entspannen und<br />

herumzureisen. „Wir kauften uns<br />

e<strong>in</strong> 20 Jahre altes Auto, e<strong>in</strong>e absolute<br />

Klapperkiste, und fuhren damit<br />

rund 4.000 Kilometer die Ostküste<br />

entlang, Richtung Norden.“ Zwischendurch<br />

besuchten sie typische Touristenorte<br />

wie zum Beispiel „Byron Bay“,<br />

Surfers Paradise“, „Nimb<strong>in</strong>“ und „Coffs<br />

Harbour“ , schliefen mal im Auto, mal<br />

auf e<strong>in</strong>er Bank auf e<strong>in</strong>em Rastplatz, <strong>in</strong><br />

Zelten oder gönnten sich zu fünft e<strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>es Apartment. „E<strong>in</strong>mal haben wir<br />

sogar mit zehn Leuten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zweier-<br />

Apartment geschlafen, das war natürlich<br />

nicht erlaubt, aber der Vermieter<br />

hat davon zum Glück nichts mitbekommen“,<br />

er<strong>in</strong>nert sich Markus.<br />

Bei den „Australien Open“ live dabei<br />

Die sechsmonatige Reise war für<br />

Markus e<strong>in</strong>e völlig neue und nachhaltige<br />

Erfahrung. „Ich war vorher<br />

noch nie so lange von Zuhause weg.<br />

Das erste Mal habe ich Weihnachten<br />

und Silvester bei sommerlich warmen<br />

Temperaturen am Strand gefeiert,<br />

viele <strong>in</strong>teressante Menschen aus verschiedenen<br />

Ländern kennen gelernt<br />

und viele neue E<strong>in</strong>drücke gewonnen.“<br />

Als passionierter <strong>Tennis</strong>spieler wird<br />

Markus vor allem das Halbf<strong>in</strong>ale der<br />

„Australien Open“ immer <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung<br />

bleiben. „Das Match zwischen<br />

Andy Murray und Roger Federer war<br />

unglaublich spannend und dauerte<br />

über vier Stunden. Überhaupt war diese<br />

riesige <strong>Tennis</strong>anlage <strong>in</strong> Melbourne<br />

mit den zig Plätzen total imposant.“<br />

Am meisten vermisst hat der 25-Jährige<br />

während se<strong>in</strong>er Australienreise<br />

se<strong>in</strong> eigenes Bett, se<strong>in</strong>e Familie und<br />

se<strong>in</strong>e Freunde, erzählt er. Auch wenn<br />

die Zeit so viele tausend Kilometer<br />

von se<strong>in</strong>er Heimat entfernt nicht immer<br />

e<strong>in</strong>fach war, hat dieser Trip se<strong>in</strong>e<br />

Reiselust geweckt. „Plötzlich merkt<br />

man, wie groß die Welt ist, und dass<br />

es neben Österreich, Dänemark und<br />

Mallorca noch so viele andere Länder<br />

gibt.“ Markus nächstes Reiseziel<br />

steht bereits: „Thailand, Vietnam und<br />

Kambodscha wären schön, das würde<br />

mich <strong>in</strong>teressieren.“<br />

<br />

N<strong>in</strong>a Seegers

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