Magazin Pdf-Download - Musikerlebnis
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Konzerte 2014<br />
11<br />
Mi, 19.03.14<br />
Allerheiligen-Hofkirche der Residenz 20 Uhr<br />
Ana Chumachenco Violine<br />
Siegfried Mauser Klavier<br />
Franz Schubert<br />
Sonate für Klavier und Violine, a-Moll, op. 137/2,<br />
D 385 • Sonate für Klavier und Violine, g-Moll, op.<br />
137/3, D 408 • Fantasie für Klavier und Violine,<br />
C-Dur, op. 159, D 934<br />
Zwei hervorragende Instrumentallehrer stellen<br />
sich als hervorragende Interpreten vor.<br />
Meisterliche Geigerin und Meistermacherin Ana<br />
Chumachenco, zu deren Eleven Stargeiger wie<br />
Arabella Steinbacher oder Julia Fischer zählen,<br />
hat in dieser Reihe einen ihrer seltenen Auftritte<br />
zugesagt. Begleitet vom Direktor der Hochschule<br />
für Musik und Theater München, Siegfried<br />
Mauser, widmen sich die beiden Künstler an<br />
diesem Abend der Violinliteratur von Franz<br />
Schubert. Die erst vom Verleger Diabelli so<br />
bezeichneten Sonatinen für Klavier und Violine<br />
hatte Schubert als 19-jähriger komponiert.<br />
Deutlich expressiver und in ihrer Dimension<br />
ausgedehnter ist die ein Jahr vor seinem Tod<br />
1827 komponierte große C-Dur-Fantasie, die an<br />
beide Partner die denkbar höchsten Herausforderungen<br />
stellt.<br />
OM Preise € 26 | 34 | 42 | 48<br />
Sa, 22.03.14<br />
Herkulessaal der Residenz 20 Uhr<br />
Renaud Capuçon<br />
Violine<br />
Junge Deutsche Philharmonie<br />
Stefan Asbury Leitung<br />
Schreker Vorspiel zu einem Drama aus der Oper<br />
„Die Gezeichneten“<br />
Schumann Violinkonzert, d-Moll, op. posth.<br />
Schostakowitsch Symphonie Nr. 4, op. 43<br />
Renaud Capuçon gehört heute zu den führenden<br />
Geigern seiner Generation. Er musiziert<br />
regelmäßig mit den bedeutendsten Orchestern<br />
und Dirigenten weltweit, so z.B. mit dem<br />
Chicago Symphony Orchestra, den Berliner<br />
Philharmonikern, dem Gewandhausorchester<br />
Leipzig, der Staatskapelle Dresden, den Wiener<br />
Philharmonikern, dem Orchestre de Paris und<br />
dem Chamber Orchestra of Europe. Er spielt die<br />
Guarneri del Gesù „Panette“ von 1737, die zuvor<br />
Isaac Stern gehörte und von der Banca Svizzera<br />
Italiana für ihn gekauft wurde.<br />
MW Preise € 30 | 38 | 44 | 50 | 56 | 62<br />
Gefördert durch:<br />
Freunde der<br />
Jungen Deutschen Philharmonie e.V.<br />
So, 23.03.14<br />
Herkulessaal der Residenz 20 Uhr<br />
„La Follia“<br />
Lärmende Lustbarkeiten<br />
Dorothee Oberlinger Barockflöten<br />
Hille Perl Viola da Gamba<br />
La Folia Barockorchester<br />
Robin Peter Müller Violine & Leitung<br />
Avison Concerto Nr. 5 für Streicher und B.c.<br />
nach D. Scarlatti<br />
Vivaldi Concerto für Flöte und Streicher und<br />
B.c., a-Moll • Concerto für Viola all‘ Inglese, Violine<br />
und Streicher und B.c., A-Dur<br />
J. G. Graun Concerto für Viola da Gamba und<br />
Streicher und B.c., G-Dur<br />
Geminiani Concerto grosso für Streicher und<br />
B.c., d-Moll, „La Follia“<br />
Fasch Concerto für Altblockflöte und Streicher<br />
und B.c., F-Dur<br />
Telemann Concerto für Blockflöte, Viola da<br />
Gamba und Streicher und B.c., A-Dur<br />
„Vor soviel Können neigt der kleinliche Kritiker<br />
ehrfürchtig sein Haupt!“ (Basler Zeitung)<br />
ORG Preise € 28 | 36 | 44 | 52 | 58 | 66<br />
Anzeige<br />
Sonntag, 16. März 2014<br />
Allerheiligen Hofkirche, 18 Uhr – Konzerteinführung mit Johann Sonnleitner: 17 Uhr<br />
Mehr Zeit für<br />
Gesprächskonzert<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Sonaten per Violino e Cembalo concertato<br />
Nr. 5 f-Moll BWV 1018<br />
Nr. 6 G-Dur BWV 1019<br />
Partita Nr. 3 E-Dur für Violine solo<br />
Aus der “Kunst der Fuge” BWV 1080:<br />
Contrapunctus 14, 1985 ergänzt von Erich Bergel<br />
(1930–1998), Fassung für Violine und Cembalo<br />
von Johann Sonnleitner<br />
Eile mit Weile ! sagt das Sprichwort. Für die Eile, der das<br />
Verweilen fehlt, hat J.W. von Goethe ein Kunstwort geprägt,<br />
das aus lateinisch „velocitas”, d.h. Geschwindigkeit,<br />
und Luzifer zusammengesetzt ist: „veloziferisch”. Wenn<br />
von Bach überliefert ist, dass „...er so viele Mannigfaltigkeit<br />
in seinen Vortrag zu bringen wußte, dass jedes Stück<br />
unter seiner Hand gleichsam wie eine Rede sprach....”<br />
(Joh. Nikolaus Forkel 1749–1818), so ist dies alles andere<br />
als ein Plädoyer für einen „veloziferischen” Bach-Stil. Im<br />
Gegenteil: Eine deutlich vernehmbare Darstellung der komplexen<br />
Bach’schen Klangrede braucht eine angemessene<br />
Zeit, damit sie wirklich nachvollzogen werden kann.<br />
Zu Bachs Zeiten versuchten bereits einige Musiker, auch<br />
für einfachere Musik das angemessene Tempo mit Hilfe<br />
des menschlichen Pulsschlages oder mit mechanischen<br />
Hilfsmitteln (Fadenpendel, Uhren-Ticken etc.) anzugeben.<br />
1815 erfand schließlich J. N. Mälzel eine Taktschlag-Maschine,<br />
das Pendel-Metronom, mit welchem<br />
ein gewünschtes Tempo durch die Anzahl der Schläge pro<br />
Minute angegeben werden konnte.<br />
Die frühesten metronomischen Tempoangaben zu Bachs<br />
Violin-Cembalo-Sonaten stammen von Carl Czerny.<br />
Czerny war Schüler Beethovens, dessen Lehrer Christian<br />
Gottlob Neefe (1748–1798) war, von dem eine direkte<br />
Linie zur Leipziger Bach-Tradition führt.<br />
Vermitteln Czernys Tempo-Angaben annäherungsweise<br />
einen Eindruck historischer Bach-Tempi? Das hängt sehr<br />
davon ab, wie sie gelesen werden. Denn normal gelesen<br />
wären sie Wasser auf die Mühle eines höchst „veloziferischen“<br />
Bach-Spiels. Unter „normal gelesen“ versteht man<br />
heute: Jeder einzelne Tick des Metronoms, jede einzelne<br />
Bewegung des Pendelarmes in eine Richtung wird als<br />
Schlag betrachtet. Gibt es eine Alternative?<br />
Neuere Forschungen haben ergeben, dass bei historischen<br />
Metronom-Angaben sowohl mit dem Einzelschlag (Tick)<br />
als auch mit dem Doppelschlag (Tick-tack) zu rechnen ist.<br />
Wie bei vielen doppelphasigen Erscheinungen, z.B. Einund<br />
Ausatmen, Tag und Nacht, Ebbe und Flut darf auch<br />
bei historischen Metronom-Angaben von einem „Ungetrennt-Doppelten“,<br />
einer „Zwei-Einheit“ der Zähleinheiten<br />
ausgegangen werden.<br />
Alleine schon die Grenzen der Repetitions-Geschwindigkeit<br />
aller historischen Klaviermechaniken zeigen deutlich<br />
genug, dass die heute fast ausschließlich vertretene Einzelschlag-Hypothese<br />
bei historischen Metronom-Angaben<br />
unhaltbar ist..<br />
Bezieht man nun Czernys Metronom-Angaben in seine<br />
Bach-Studien ein, so führt deren sachgemäßes Lesen also<br />
in vielen Fällen zu sehr ruhigen Tempi.<br />
Fazit: Mehr Zeit für Bach!<br />
ach?<br />
Johann Sonnleitner, Cembalo<br />
Cembalo-Kopie nach Christian Zell, Hamburg 1728<br />
… an Cembalo und Hammerflügel u.a. in Wien, Salzburg,<br />
Zürich, Mailand jahrzehntelang Weggefährte von Nikolaus<br />
Harnoncourt, emer. Professor für historische Tasteninstrumente<br />
an der Musikhochschule Zürich, über<br />
20 Jahre an der „Schola Cantorum Basiliensis“ Basel. Konzerte<br />
und Vorträge im In- und Ausland. Autor des Buches<br />
„Bach : Wie schnell?“<br />
Gudrun Schaumann, Violine<br />
Stradivari-Violine 1731 mit Barockbogen<br />
… begegnete der historisch informierten Aufführungspraxis<br />
durch Nikolaus Harnoncourt, gastierte u.a. in der<br />
Wigmore Hall London, der Weill Recital Hall New York,<br />
im Konzerthaus Berlin, im Musikverein Wien. Das Label<br />
Capriccio in Wien veröffentlichte mit ihr auf historischen<br />
Instrumenten bisher 4 CDs.<br />
Karten: € 26 / 32 / 38 /44, Schüler/Studenten € 10 Tickethotline 0800-5454455 (kostenfrei) www.musikerlebnis.de und an allen Vorverkaufsstellen