Wettinger Schul- spiegel - egloff-druck

Welt seit jeher anzutreffen und entsprechen
offenbar einem menschlichen Urbedürfnis.
Zu welchen Anlässen wirst Du eingeladen?
Wie kommst Du zu Aufträgen?
Ich leite viele DrumCircles an Schulen aller
Stufen (Projektwochen, Kulturtage, Schuljahresanfang
oder -abschluss etc.), sowie mit
Teams in Schulen, Verwaltung und Wirtschaft;
an Festen und Feiern aller Art sowie offene
DrumCircles.
An Aufträge komme ich hauptsächlich über
meine Webseite www.rhythmusik.ch sowie
über persönliche Empfehlung.
Du arbeitest mit ganz unterschiedlichen Gruppen
und Gruppengrössen und verschiedenen
Altersstufen. Was sind deine Erfahrungen
damit? Wo liegen die speziellen Herausforderungen?
Was ist einfacher: die Arbeit mit Kindern
oder mit Erwachsenen?
Ein DrumCircle «funktioniert» mit Gruppen
ab ca. 8 Teilnehmenden, am einfachsten zu
leiten sind solche von ca. 15 bis ca. 150 Teilnehmenden.
Bei grösseren Circles wird die
Logistik sehr aufwendig, da ich in der Regel
alle Instrumente mitbringe und es kann für
die Teilnehmenden schwierig werden, den
Kontakt zum ganzen Kreis zu halten.
Mit entsprechender Vorbereitung habe ich
aber auch schon tolle DrumCircles mit bis zu
1000 teilnehmenden Schüler und Schülerinnen
erlebt (Jugendfest Baden 2003 und 2011).
Die 2000 Teilnehmer am kommenden Jugendfest
Wettingen stellen allerdings eine
neue Dimension und Herausforderung dar,
auf die ich gespannt bin.
Die allermeisten DrumCircles dauern ca. 1,5
bis 2 Stunden – gelegentlich auch länger, was
ein wirkliches Eintauchen in den Rhythmus
und den Gruppenprozess erlaubt.
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In halb- oder ganztägigen Workshops können
neben Improvisation und Gemeinschaftserlebnis
auch Spieltechnik und einfache Rhythmusmuster
vermittelt werden. Je nach Rahmen,
Alter der Teilnehmenden etc. können
aber auch kürzere Circles ab 30 Minuten sinnvoll
sein.
Ich erlebe es als sehr befriedigend und bereichernd,
Trommelkreise sowohl mit Kindern als
auch mit Erwachsenen zu leiten und kann
nicht sagen, was einfacher wäre. Aber am
schönsten ist es, wenn Erwachsene und Kinder
zusammen einen tragenden Rhythmus
kreieren können, z.B. an Festen und öffentlichen
Anlässen.
Du hast auch einen DrumCircle an der HPS
durchgeführt. Kannst Du etwas dazu sagen?
Die Schüler und Schülerinnen an der HPS bringen
sehr unterschiedliche rhythmische und
motorische Fähigkeiten mit, sind aber durchwegs
für Rhythmus und Trommeln zu begeistern
und mit viel Engagement und Freude
dabei. Durch die wiederholte Erfahrung (wir
führen in diesem Schuljahr in kleineren Gruppen
je vier DrumCircles durch) hat sich ein
gutes Verständnis dafür entwickelt, worauf es
beim Zusammenspiel ankommt und ich freue
mich auf den Abschluss-DrumCircle mit allen
am 21.Mai
Hier eine typische Lehrerfrage: Was lernen die
Kinder bei einem DrumCircle?
Aufeinander zu hören, sich auf ein gemeinsames
Ziel (einen mitreissenden Rhythmus) auszurichten,
Toleranz, Kooperation, Gemeinschaftssinn
und nebenbei lernen sie verschiedene
Trommeln und andere Rhythmusinstrumente
aus verschiedenen Kulturen kennen.
Du wirst einen DrumCircle mit allen Schülern
der ganzen Unter-, Mittel- und Oberstufe
durchführen. Wenn ich daran denke, wie
schwierig es manchmal sein kann, nur schon
in einer kleinen Gruppe die notwendige Konzentration
hinzukriegen, fragen sich sicher
viele, wie das mit so einer grossen Anzahl Kindern
sein wird. Was sind Deine Erfahrungen
damit? Wie schaffst Du es, die notwendige
Konzentration zu schaffen?
Schon die Aufstellung im Kreis fördert
Kon-Zentration (im Wortsinn). Im Weiteren ist
eine klare Körpersprache hilfreich und der
gemeinsam aus der Gruppe entstehende
Rhythmus kann einen «Sog» entwickeln, der
Konzentration fast von selbst schafft.
Der DrumCircle am Jugendfest Wettingen
wird zwar fast doppelt so gross wie der grösste,
den ich bisher geleitet habe und er wird
sicher einer der grössten, der je mit Kindern
durchgeführt wurde. Aber es wird nicht
grundlegend anders sein als mit ein paar hundert
Mitspielenden. Ich freue mich darauf!
Herzlichen Dank. Ich denke, alle warten
gespannt auf den Start fürs Jugendfest 2013.
Interview René Heimgartner