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Wettinger Schul- spiegel - egloff-druck

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Neue Autorität nach Haim Omer<br />

<strong>Schul</strong>hauskultur Altenburg<br />

und Careteam<br />

Die aktuelle gesellschaftliche Wirklichkeit ist<br />

geprägt von hohen Ansprüchen an Eltern und<br />

<strong>Schul</strong>e und der Neigung, wechselseitig Kompetenz<br />

und Autorität zu hinterfragen. Diese<br />

Tendenzen begünstigen Disziplinar-, Gewaltund<br />

Vandalismusphänomene in den <strong>Schul</strong>en.<br />

Mit einer sorgfältigen Kooperation zwischen<br />

Lehrpersonen und Eltern muss wechselseitiger<br />

Respekt und Vertrauen aufgebaut und<br />

gemeinsam ein orientierender Rahmen für<br />

Kinder sichergestellt werden. Disziplinar-,<br />

Gewalt- und Vandalismusvorfälle sind für eine<br />

<strong>Schul</strong>e nicht nur Situationen, in denen mit<br />

Sanktionen die gültige Ordnung durchgesetzt<br />

werden muss. Solche Vorfälle sind günstige<br />

Gelegenheiten, um wichtige Lern- und Entwicklungsprozesse<br />

bei den Kindern anzustossen.<br />

Die Art, wie wir mit solchen Situationen<br />

umgehen, hat Vorbildcharakter und ist darauf<br />

ausgerichtet, die Kinder in der Entwicklung<br />

ihrer Selbststeuerungskompetenz zu unterstützen.<br />

In den letzten vier Jahren haben der <strong>Schul</strong>leiter<br />

und mehrere Lehrpersonen in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Schul</strong>sozialarbeiter und den<br />

betroffenen Eltern einen konstruktiven Umgang<br />

mit Gewalt- und Vandalismusvorfällen<br />

kontinuierlich weiterentwickelt. Aus diesen<br />

Erfahrungen heraus haben wir nützliche Haltungen<br />

und Vorgehensweisen herauskristallisiert,<br />

die durch die Schaffung des «Careteams»<br />

auf Beginn des <strong>Schul</strong>jahrs 2011/12<br />

noch mehr im Team und bei den Eltern verankert<br />

werden können. Das Careteam-Altenburg<br />

besteht aus einer Vertretung der Unterstufe<br />

(Marija Vukadin), der Mittelstufe (Gisela<br />

Neumann), dem <strong>Schul</strong>leiter (Arnold Messmer)<br />

und in beratender Rolle dem <strong>Schul</strong>sozialarbeiter<br />

(Michael Kurz).<br />

23<br />

Handlungsbereiche des Careteams<br />

• Unterstützung der Lehrpersonen aufgrund<br />

von Beobachtungen: Unterstützung anbieten<br />

und Möglichkeiten aufzeigen<br />

• Unterstützung der Lehrpersonen auf Anfrage<br />

• Interventionen bei <strong>Schul</strong>vorfällen (Vandalismus,<br />

Vorfälle ohne Beobachter, siehe Beispiele)<br />

• Entwicklung von Formen der Mitwirkung<br />

und der Verantwortung der Schülerinnen<br />

und Schüler bei der Lösungssuche<br />

Handlungsprinzipien<br />

• Neue Autorität: Wir orientieren uns in<br />

unserer Arbeit an den systemischen Grundprinzipien<br />

der «Neuen Autorität» nach<br />

Haim Omer und integrieren auch andere<br />

methodische Vorgehensweisen, meist aus<br />

dem Bereich des lösungs- und ressourcenorientieren<br />

Ansatzes.<br />

• Erwachsenenkooperation und -präsenz: Es<br />

ist unser zentrales Anliegen, die Kooperation<br />

der Erwachsenen zu stärken und die<br />

Präsenz und wachsame Sorge der Erwachsenen<br />

zu erhöhen, vor allem bei Vorfällen<br />

in Pausen und schulangrenzender Freizeit.<br />

In der Zusammenarbeit liegt der Schlüssel<br />

für gelingende Interventionen, da den Kindern<br />

so klare Signale gesendet werden. Sie<br />

spüren, dass die Erwachsen da sind und<br />

gemeinsam Sorge für ihre persönliche Entwicklung,<br />

aber auch für die Umgangsnormen<br />

im und um das <strong>Schul</strong>haus tragen.<br />

• Logische Konsequenzen: Wir arbeiten vorzugsweise<br />

mit logischen Konsequenzen<br />

und Wiedergutmachungen, da diese auf<br />

einen nachhaltigeren Lern- und Veränderungsprozess<br />

ausgerichtet sind und respektvolle<br />

Beziehungen begünstigen. Wir<br />

nehmen die Schülerinnen und Schüler so<br />

auch in die Mitverantwortung für die Entwicklung<br />

und Erhaltung unserer <strong>Schul</strong>hauskultur<br />

und unserer Werte. Zugleich schulen<br />

und trainieren wir dabei ihre Sozial- und<br />

Selbstkompetenz.<br />

Fallbeispiel: «Sprayergang» siehe unter:<br />

http://www.primarschule-altenburg.ch/<br />

schule/schulhauskultur/beispiel1<br />

Arnold Messmer und<br />

Michael Kurz

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