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Neue Autorität nach Haim Omer Prinzipien der neuen Autorität im Zehntenhof Oftmals sind wir an der Realschule mit schwierigen Ausgangslagen konfrontiert. Alle Bezugssysteme der Jugendlichen sind überlastet und können die <strong>Schul</strong>e kaum oder gar nicht unterstützen. Dies führt oft in eine Spirale der symmetrischen oder asymmetrischen Eskalation, wo am Schluss alle als Verlierer dastehen. Dies wollen wir vermeiden. Die Prinzipien der neuen Autorität helfen uns sehr stark, in schwierigen Situationen handlungsfähig zu werden. Haim Omer beschreibt Instrumente, welche in einer eskalierenden Situation deeskalierend wirken und den Beteiligten eine Plattform für ein gemeinsames Handeln ohne Gesichtsverlust ermöglicht. Die Prinzipien helfen mit grossem und nachhaltigem Erfolg, sofern sie situationsgemäss und transparent eingesetzt werden. Im Alltag unseres <strong>Schul</strong>kreises sind sie nicht mehr wegzudenken und allgegenwärtig: Präventionsarbeit Die konzeptionelle Präventionsarbeit an der Realschule wurde ausgebaut und in sensiblen Bereichen durch Prinzipien der neuen Autorität gestärkt. Dies bewirkt eine vertieftere Auseinandersetzung aller Beteiligten mit den Themen und erreicht einen breiten Kreis von Bezugspersonen rund um die Jugendlichen. Massgeblich tragen dazu regelmässige obligatorische Eltern(mitwirkungs)veranstaltungen bei. Beispiele: «Ich-Wir-Gewalt»-Projekt, Suchtprävention, neue Medien 21 Schwierige Situationen Einzelne Schülerinnen und Schüler haben Mühe, sich in unsere <strong>Schul</strong>kultur einzufinden und unsere Regeln zu akzeptieren. Auch die Pubertät lässt nicht immer die für uns Erwachsene passendste Entscheidung zu. Das Zusammenspiel zwischen Erwachsenen und Jugendlichen in ihren Rollen und Verantwortlichkeiten scheint oftmals unvereinbar. Hier gilt es, in einer respektvollen Beziehung zu bleiben und gemeinsame Lösungen – grösstenteils zusammen mit den Eltern – zu vereinbaren. Beispiele: Zielvereinbarungen, Kooperationsgespräche, Wiedergutmachungen, Timeout Interventionen Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Dies trifft auch auf ganze Gruppen oder Klassen zu – im Guten, wie im Schlechten. Gemeinsam getragene Instrumente nach den Prinzipien der neuen Autorität haben entscheidend dabei geholfen, dass die Klassen wesentlich tragfähiger wurden. Eskalationen, die sich in Streit unter den Schülerinnen und Schülern oder im Verunmöglichen einer guten Klassenführung ausgewirkt haben, nahmen ab. Hier gilt es, präventiv eine Basis für disziplinarische Massnahmen zu schaffen, wie Gelegenheiten zur Begleitung und zur Beratung zu ermöglichen. Beispiele: Klasseninterventionen, Konflikte zwischen Geschlechtergruppen, Mobbing Netzwerk und Kooperation Die <strong>Schul</strong>führung und <strong>Schul</strong>sozialarbeit bauen ein breites Netzwerk mit möglichen «Helfern» und «Unterstützern» auf. Diese Beziehungen helfen uns, in schwierigen Situationen rasch zu reagieren und entsprechende Hilfsangebote zu offerieren. Ein Netzwerk hilft, die eigene Kompetenz zu erweitern und Erfahrungen weiterzugeben. Diese Verknüpfungen sind in allen Bereichen sehr wichtig: Prävention, Beratung, Intervention und weiterführende Behandlung. Beispiele: Elterngruppen, Beratungszentrum, <strong>Schul</strong>dienste, Jugendarbeit, Rotary-Club, Jugendpolizist Klassenzimmer Im Unterricht spielt die kompetente Führung der Klasse eine Hauptrolle. Guter Unterricht ist nur in einer förderlichen und konstruktiven Atmosphäre möglich. Diese entsteht nicht von selbst, sondern muss geschaffen werden. Die Prinzipien der neuen Autorität geben Möglichkeiten und Ansatzpunkte, die Klasse zu führen und die Dynamik der Gruppe für einen erfolgreichen Lernprozess zu nutzen. Hohe Präsenz, tragfähige Beziehung, grosser Respekt und das Einbinden der eigenen Ressourcen sind dabei die grossen Gelingfaktoren. Beratung Um die pubertierenden Jugendlichen zu begleiten, ist eine Basis mit gegenseitigem Respekt und Vertrauen unabdingbar. Es ist daher entscheidend, dass die autoritätsbezogenen Rollen zwischen allen Mitwirkenden geklärt und akzeptiert sind. Auf dieser Basis gelingt der unterstützende Auftrag der <strong>Schul</strong>e und ist ein Gewinn für Lernende, Eltern und die Beteiligten in der <strong>Schul</strong>e. Für Fragen und Anregungen stehen wir Interessierten gerne zur Verfügung und empfehlen folgende Literatur: Haim Omer, Stärke statt Macht, ISBN-978-525-40203-0. Martin Villing, <strong>Schul</strong>leitung Monika Peter, <strong>Schul</strong>sozialarbeit