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Die Antiquiertheit des Menschen, Bd. 1

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308 Über die Bombe und die Wurzeln unserer Apokalypse-Blindheit<br />

Es sei denn, Einzelne begännen damit, sich, Kriegsdienstverweigerern<br />

gleich, öffentlich und unter Eid und im vollen Bewußtsein<br />

möglicher Gefahr zu verpflichten:<br />

niemals, auch nicht unter Druck, unter physischem so wenig wie<br />

unter dem der öffentlichen Meinung, an irgendetwas mitzuarbeiten,<br />

was auch nur aufs Indirekteste mit der Herstellung, Erprobung<br />

und Verwendung <strong>des</strong> Dinges zu tun haben könnte;<br />

von dem Dinge zu sprechen wie von einem Fluche;<br />

diejenigen, die sich achselzuckend mit ihm abfinden, zu belehren;<br />

und von denen, die das Ding in Schutz nehmen, demonstrativ<br />

abzurücken,<br />

Es sei denn, dieser Anfang würde gemacht; und Weitere folgten<br />

den Ersten; und diesen weitere. Bis jene, die den Eid verweigerten,<br />

vor der Folie der Verschworenen notorisch würden und als<br />

Streikbrecher gälten im Kampf der Menschheit um ihren eigenen<br />

Fortbestand.<br />

Denn eines hat sie erreicht, die Bombe: ein Kampf der Menschheit<br />

ist es nun. Was Religionen und Philosophien, was Imperien<br />

und Revolutionen nicht zustandegebracht haben: uns wirklich zu<br />

einer Menschheit zu machen — ihr ist es geglückt. Was alle treffen<br />

kann, das betrifft uns alle. Das stürzende Dach wird unser<br />

Dach. Als morituri sind wir nun wir. Zum ersten Male wirklich.<br />

Daß es dazu der Bombe bedurft hat, ist wenig ehrenvoll. Aber<br />

vergessen wir das. Nun sind wir es. Beweisen wir, daß wir es auch<br />

als Lebende sein können; und hoffen wir auf den Tag, an dem wir<br />

die apokalyptischen Ängste von heute als Alpträume der Vergangenheit<br />

zurechnen und zu Worten, wie den hier ausgesprochenen,<br />

nichts anderes bemerken werden als: „Welch überflüssiges<br />

Pathos." —

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