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Die Antiquiertheit des Menschen, Bd. 1

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20 Einleitung<br />

Verzichtet man aber auf solche Übertreibung; unterläßt man es,<br />

die Wegrichtung, in der die Seelen sich zu verwandeln abmühen,<br />

zu verlängern und das (oft nur intendierte, aber nur halbwegs oder<br />

garnicht erreichte) Metamorphose-Ziel als erreicht darzustellen,<br />

dann läuft man umgekehrt Gefahr, den Zügen, ja selbst der Wegrichtung,<br />

jede Erkennbarkeit zu nehmen. <strong>Die</strong>se Übertreibung ist<br />

um so legitimer, als die faktische Tendenz <strong>des</strong> Zeitalters ja dahin<br />

geht, die Metamorphose durch übertriebene Mittel zu forcieren,<br />

zum Beispiel mit dem Mittel <strong>des</strong> „Human Engineering". Unsere<br />

„übertreibende" Darstellung ist also nur ein Teil dieser heute faktisch<br />

vor sich gehenden „Übertreibung": nur die übertreibende<br />

Darstellung <strong>des</strong>sen, was in Übertreibung hergestellt wird, —<br />

<strong>Die</strong>s ist also der Zusammenhang zwischen „Gefälle" und „Übertreibung".<br />

Dem Verdacht, daß wir unter „Übertreibung" irgendetwas<br />

Sensationelles im Auge haben, ist damit wohl die Spitze abgebrochen.<br />

Daher springen wir nun medias in res, in unsere erste<br />

übertreibende Darstellung: in die der „Prometheischen Scham".

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