glob e - Bilfinger Berger Industrial Services
glob e - Bilfinger Berger Industrial Services
glob e - Bilfinger Berger Industrial Services
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SolUTIoNS for INDUSTrIal ServIceS<br />
Seite 3 Kontinuität im Wandel<br />
Neues Management-Team<br />
der BIS Group<br />
Seite 12 BIS plus MCE<br />
Zugewinn an Kompetenzen<br />
Seite 52 Qualitätssicherung<br />
Mit System zu einheitlich hohen<br />
Standards<br />
Benchmark Ein wirksames für Compliance<br />
in System der Praxis schafft bewährtes Vertrauen<br />
Compliance-System<br />
und gibt Sicherheit<br />
<strong>glob</strong> e<br />
Das Magazin der BIS Group für<br />
Geschäftskunden, Partner und<br />
die Unternehmensgruppe<br />
n o 1 2010
eDITorIal<br />
» An einem Strang ziehen<br />
Der Globe als InformatIonsmeDIum Der bIs Group erscheInt erstmals<br />
Im neuen format, aber seIne funktIon bleIbt DIe GleIche: In erster<br />
lInIe wollen wIr unseren Geschäftspartnern In sachlIcher form Das<br />
breIte leIstunGsspektrum unserer unternehmensGruppe vermItteln.<br />
sIe steht aufGrunD Ihrer Grösse unD InternatIonalItät In exponIerter<br />
weIse für DIe DynamIsche entwIcklunG In unserer verGleIchweIse<br />
junGen branche. umso wIchtIGer Ist uns, Im wanDel kontInuItät zu<br />
wahren.<br />
Diesen anspruch teilen<br />
wir in unseren funktionen<br />
als vorsit zender des<br />
neuen verwaltungsrats<br />
der BIS Group und als<br />
neuer vorsitzender der<br />
Geschäftsführung. als<br />
langjähriger ceo und als<br />
Nachfolger in dieser Position<br />
an einem Strang ziehen<br />
zu wollen, signalisiert<br />
unseren Kunden Konsens<br />
in allen grundsätzlichen<br />
fragen. Dazu gehört<br />
insbesondere unser verständnis<br />
von compliance,<br />
das als Titel-Thema dieses<br />
Heftes die aufmerksamkeit<br />
unterstreicht, die wir<br />
ihm beimessen. Wir sind<br />
überzeugt, dass Integrität die voraussetzung<br />
dafür ist, das vertrauen unserer Kunden zu<br />
gewinnen und damit die Grundlage zu schaffen<br />
für eine dauerhafte partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit. Das ist nicht nur ein credo,<br />
sondern ein erfahrungswert, wie uns viele<br />
Stellungnahmen unserer operativen Gesellschaften<br />
und unserer Kunden bestätigen.<br />
Das fokus-Thema setzt Schlaglichter zur Integration<br />
der früheren Mce Gesellschaften.<br />
Beispielhaft erläutern wir, welche Kompetenzen<br />
sie in die BIS Group einbringen. Die<br />
BIS Group und die bisherige Mce haben sich,<br />
auch wenn sie aus unterschiedlichen Historien<br />
kommen, frühzeitig dem anspruch verpflichtet,<br />
ihre Kunden in der Prozessindustrie<br />
und energiewirtschaft als Dienstleistungs-<br />
Die erfolgsstory der bIs Group fortschreiben wollen thomas töpfer (links) und<br />
sein nachfolger als ceo, Dr. michael herbermann<br />
partner bei der Steigerung von Produktivität<br />
und effizienz zu unterstützen. Die Mce hat<br />
sich damit in ihrem Kernmarkt Österreich sowie<br />
in Mitteleuropa zu einem der führenden<br />
anbieter von anlagentechnik und Industrieservice<br />
entwickelt, während die BIS Group<br />
zum europäischen Marktführer im Industrieservice<br />
avancierte. Mit den neuen Gesellschaften<br />
im Unternehmensverbund gewinnt<br />
die BIS Group als lösungsanbieter und strategischer<br />
Partner ihrer Kunden weiter an Profil.<br />
Wie unsere Kunden durch die Übernahme<br />
der Mce von leistungssynergien profitieren,<br />
zeigt anschaulich der Beitrag über den Bau<br />
einer Pilotanlage im Industrie- und Gewerbepark<br />
Schwarze Pumpe in der lausitz. er leitet<br />
über zu den anwendungsbeispielen unter<br />
der rubrik „Divisions“, die<br />
einen Bogen schlagen von<br />
aufbereitungsanlagen für<br />
rohbiogas über die entwicklung<br />
und den einsatz<br />
neuer rauchgasadsorber<br />
bis zu Kraftwerksprojekten<br />
und Großaufträgen in der<br />
Öl- und Gasindustrie. Unter<br />
der Überschrift „Netzwerk“<br />
als einer weiteren<br />
festen rubrik haben im<br />
neuen <strong>glob</strong>e jene Themen<br />
ihren Platz, denen die BIS<br />
Group besondere Bedeutung<br />
beimisst und die von<br />
der aussagekraft her auch<br />
für unsere Kunden relevant<br />
sind. In dieser ausgabe<br />
sind es die Themen<br />
Qualitätssicherung sowie die Qualifizierung<br />
von fach- und führungskräften im rahmen<br />
der BIS academy.<br />
Wir sind stolz darauf, uns mit diesem breiten<br />
Themenspektrum präsentieren zu können. es<br />
ist nicht zuletzt eine Bestätigung dafür, was<br />
uns unsere Kunden zutrauen. Wir arbeiten<br />
mit vereinten Kräften daran, dass sich daran<br />
nichts ändert.<br />
Thomas Töpfer<br />
Mitglied des vorstands von <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong><br />
und vorsitzender des verwaltungsbeirats<br />
der BIS Group<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Dr. Michael Herbermann<br />
vorsitzender der Geschäftsführung der BIS Group<br />
Seite 2
eDITorIal<br />
VErStärkung An dEr SPitzE<br />
Mit Wirkung zum 1. September 2010 ist<br />
Dr.-Ing. Michael Herbermann zum neuen<br />
vorsitzenden der Geschäftsführung der<br />
<strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> <strong>Industrial</strong> <strong>Services</strong> GmbH<br />
ernannt worden. er folgt auf Thomas Töpfer,<br />
der mit diesem Datum entsprechend<br />
seiner ressortverantwortung als Mitglied<br />
des vorstands der <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> aG den<br />
vorsitz des neuen verwaltungsbeirats übernommen<br />
hat. Der verwaltungsbeirat tritt<br />
an die Stelle des bisherigen aufsichtsrats,<br />
nachdem zu Beginn des Jahres die rechtsform<br />
der BIS Group von aG in GmbH geändert<br />
worden ist.<br />
Dr. Michael Herbermann (50) war zuletzt<br />
bei dem Technologieunternehmen Gea<br />
Group Bereichsvorstand für das Segment<br />
Gea refrigeration Technologies mit Sitz in<br />
dAS nEuE MAnAgEMEnt-tEAM<br />
den Niederlanden und in dieser funktion<br />
auch ceo der royal Gea Grasso Holding Nv.<br />
Bevor er die weltweite verantwortung<br />
für den Bereich industrieller Kältetechnik<br />
übernahm, war er leiter der Business Unit<br />
Power innerhalb des Segments Gea energy<br />
Technology und in Personalunion vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Gea<br />
energietechnik, Bochum.<br />
Geboren in Krefeld, hat Dr. Michael Herbermann<br />
an der rWTH aachen Maschinenbau<br />
mit fachrichtung verfahrenstechnik sowie<br />
Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Zum<br />
Dr.-Ing. promovierte er am forschungszentrum<br />
Jülich. Nach dem Start der beruflichen<br />
laufbahn bei rWe entsorgung im<br />
Bereich thermischer entsorgungsanlagen<br />
wechselte er 1997 zur Gea Group.<br />
„Ich freue mich, meine internationale<br />
Industrieerfahrung bei einem so erfolgreichen<br />
Unternehmen wie der BIS Group<br />
einbringen zu können“, so Dr. Michael Herbermann.<br />
„Ich bin überzeugt, dass das verständnis<br />
als lösungsanbieter und der hohe<br />
Stellenwert der Dienstleistungs- und Kundenorientierung<br />
bei der BIS Group wesentlich<br />
zum Unternehmenserfolg beigetragen<br />
haben. Das soll auch in Zukunft richtungsweisend<br />
sein.“<br />
Die entwicklung der BIS Group weiterhin<br />
eng begleiten wird Thomas Töpfer als vorsitzender<br />
des neuen verwaltungsbeirats.<br />
Unter seiner leitung hat das Unternehmen<br />
die leistung von rund 850 Mio. euro<br />
im Jahr 2004 auf ein volumen von jetzt 3<br />
Mrd. euro gesteigert.<br />
Die Geschäftsführung der bIs Group bilden – von links – Dr. michael herbermann als vorsitzender, matti jäkel als kaufmännischer Geschäftsführer sowie<br />
Dr. rudolf k. jürcke und Gerhard schmidt als operative Geschäftsführer.<br />
Im Zuge einer Straffung der organisationsstruktur<br />
hat sich das Management-Team<br />
der BIS Group neu formiert. Neben Dr. Michael<br />
Herbermann als ceo ist per 1. oktober<br />
2010 auch Matti Jäkel als cfo in die<br />
Geschäftsführung berufen worden. er hat<br />
die gleiche funktion zuvor beim <strong>Bilfinger</strong><br />
<strong>Berger</strong> Ingenieurbau in Wiesbaden wahrgenommen.<br />
als operative Geschäftsführer<br />
sind Dr. rudolf K. Jürcke und Gerhard<br />
Schmidt jeweils für zwei Divisions verantwortlich.<br />
Zur ressortverantwortung von<br />
Dr. rudolf K. Jürcke gehören die Division<br />
Northern & eastern europe sowie die Division<br />
Western europe & International mit<br />
dem Schwerpunkt Nordamerika, zum ver-<br />
antwortungsbereich von Gerhard Schmidt<br />
die Division central europe und die überregional<br />
ausgerichtete Division Plant Technologies.<br />
Dabei bilden die Gesellschaften in<br />
der DacH-region mit den Gesellschaften<br />
in Benelux die erweiterte Division central<br />
europe.<br />
auch in der neuen Struktur bleibt die BIS<br />
Group auf Wachstumskurs, sei es durch<br />
organisches Wachstum, durch akquisitionen<br />
zur verstärkung in bestehenden<br />
Märkten oder durch die erschließung neuer<br />
Zielmärkte. für Matti Jäkel (49) liegt gerade<br />
darin der anreiz, die aufgabe als cfo<br />
der BIS Group zu übernehmen. Geboren<br />
in Düsseldorf, hat er an der TU München<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
das Studium des Bauingenieurwesens als<br />
Diplom-Ingenieur abgeschlossen. am Henley<br />
Management college und der Brunel<br />
University in england hat er anschließend<br />
Betriebswirtschaftslehre studiert und<br />
berufsbegleitend einen MBa erworben.<br />
Mit dem eintritt bei <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> 1989<br />
konnte er seine berufliche Qualifikation<br />
zunächst als Ingenieur und seit 1994 im<br />
kaufmännischen Bereich einbringen. Sein<br />
Werdegang führte ihn innerhalb des Konzerns<br />
mit führungsaufgaben von 1997 bis<br />
2000 nach australien und als cfo bis 2006<br />
in die USa. In dieser funktion wechselte er<br />
zunächst zum Hochbau und 2007 zum Ingenieurbau.<br />
Seite 3
INHalT<br />
» inhalt<br />
7 Mit CoMplianCe in der Vorreiterrolle<br />
Integrität ist ein Schlüsselbegriff der BIS Unternehmensgrundsätze.<br />
Dabei geht es nicht nur um die – eigentlich selbstverständliche<br />
– einhaltung von recht und Gesetz, sondern um das grundlegende<br />
Selbstverständnis des Unternehmens. Der langjährige<br />
12<br />
12 ergänzung und Verstärkung<br />
Mit der Integration der früheren Mce hat die BIS Group als strategischer<br />
lösungspartner für Industrieservice und anlagentechnik<br />
weiter an Profil gewonnen. Die Beiträge zu unserem fokus-<br />
Thema vermitteln beispielhaft diesen Zugewinn an Kompetenzen<br />
und sind daher durchgehend mit dem Gütesiegel „Gemeinsam<br />
noch leistungsstärker“ gekennzeichnet. Das belegt eindrucksvoll<br />
auch die intensive Zusammenarbeit der früheren Wettbewerber<br />
beim Bau einer Pilotanlage in der lausitz (Seite 30).<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 4<br />
vorstandsvorsitzende der BIS Group, Thomas Töpfer, bringt das<br />
im Interview auf Seite 11 zum <strong>glob</strong>e Titelthema compliance<br />
klar auf den Punkt: „Wir wollen im Wettbewerb durch leistung,<br />
Qualität, Zuverlässigkeit und fairness überzeugen.“<br />
32 pioniere beiM biogas<br />
Die Spezialisten der BIS e.M.S. haben gemeinsam mit namhaften<br />
Partnern ein neues verfahren zur Biogasaufbereitung entwickelt<br />
und zur Marktreife gebracht.<br />
36 Für saubere luFt<br />
Innovative rauchgasadsorber von BIS Industrieservice Mitte sorgen<br />
bei der Klärschlammverbrennung in frankfurt am Main für<br />
die einhaltung der von der eU geforderten Werte.<br />
7<br />
36
INHalT<br />
46 HoHer Vertrauensbeweis<br />
rahmenverträge der Öl- und Gasindustrie mit einem Gesamtvolumen von rund<br />
230 Mio. euro bestätigen die wachsende reputation von BIS <strong>Industrial</strong> <strong>Services</strong> in<br />
Großbritannien.<br />
52 Maßstäbe gesetzt<br />
BIS Gesellschaften überzeugen ihre Kunden durch konsequentes engagement für<br />
arbeitssicherheit. HSeQ-awards der BIS Group sind ein weiterer ansporn.<br />
46<br />
55 inVestitionen in die zukunFt<br />
Die umfassenden Qualifizierungsangebote der BIS academy für die Beschäftigten der<br />
BIS Group sind für das Unternehmen nachhaltige Investitionen in seine Zukunftsfähigkeit,<br />
denn nur qualifizierte fach- und führungskräfte gewährleisten die Qualität, die<br />
von den Kunden erwartet wird. Breite und Tiefe des angebots sind inzwischen anerkannte<br />
alleinstellungsmerkmale der BIS academy im Markt.<br />
52<br />
titel<br />
7 Integrität ist die Grundlage für<br />
partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
iM Fokus<br />
12 BIS plus Mce – Beispielhafte referenzen<br />
für umfassendes leistungsspektrum<br />
16 ausbauprojekt „linthal 2015“<br />
18 Hochofen-Sanierung im Winter<br />
20 für Pipelinebau gerüstet<br />
22 erfolgreicher Turnaround<br />
24 vibracheck ausgezeichnet<br />
25 Hohe Betriebszeiten<br />
26 Prestigeprojekt in Paris<br />
28 Spezialist für Prüfzentren<br />
diVisions<br />
30 Gebündelte Kompetenz für<br />
Pilotanlage in der lausitz<br />
32 Biogas von exzellenter Qualität<br />
34 Neuer Instandhaltungsstützpunkt<br />
für Gassco-erdgasterminals<br />
36 Innovative rauchgasadsorber<br />
38 Mehr Power für ungarisches Kraftwerk<br />
40 folgeauftrag für Großkraftwerk<br />
42 Saubere energie für europa<br />
44 Zusammenschluss stärkt<br />
Marktposition in UK<br />
46 Öl- und Gasindustrie vertraut<br />
auf BIS Kompetenz<br />
48 BIS Salamis gewinnt Safety award<br />
49 aktuelle aufträge<br />
netzwerk<br />
52 Überzeugende HSeQ-leistungen<br />
54 Qualitätssicherung auf hohem Niveau<br />
58 BIS academy – Qualität kommt<br />
von Qualifizieren<br />
60 Impressum<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 5
TITel<br />
» integrität ist die grundlage<br />
für partnerschaftliche zusammenarbeit<br />
eIner Der wesentlIchen schlüsselbeGrIffe Der bIs unternehmens-<br />
GrunDsätze Ist InteGrItät. er Ist Im weIteren sInne eIn bekenntnIs zu<br />
eInem posItIven selbstverstänDnIs Des unternehmens unD<br />
zuGleIch DIe GrunDlaGe für nachhaltIGen wIrtschaftlIchen<br />
erfolG. wer InteGer Ist, GewInnt Das vertrauen seIner kunDen<br />
unD qualIfIzIert sIch – über fachlIche kompetenz hInaus – für eIne<br />
Dauerhafte partnerschaftlIche zusammenarbeIt. nach Innen wIrkt<br />
InteGrItät wIe eIn katalysator unD träGt zu eIner kultur Der klarheIt<br />
unD transparenz, Der zuverlässIGkeIt unD<br />
GeraDlInIGkeIt beI.<br />
Mit ihrer vision „Solutions for <strong>Industrial</strong> <strong>Services</strong>“ und deren offensiven<br />
Umsetzung hat die BIS Group maßgeblichen anteil daran, dass<br />
der Industrieservice als eigenständige Branche an Profil gewonnen<br />
hat. Maßstäbe setzt der in der europäischen Prozessindustrie führende<br />
Industriedienstleister auch im Bereich compliance. als eines der<br />
ersten Unternehmen der Branche hat es ein umfassendes compliance<br />
System eingerichtet. „Dabei“, betont andreas frey, compliance<br />
officer der BIS Group, „liegt ein wesentlicher Teil der aufgaben darin,<br />
alle Beteiligten von der Notwendigkeit eines compliance Programms<br />
zu überzeugen, sie für die vielzahl von risiken für Unternehmen und<br />
Mitarbeiter zu sensibilisieren und auf Transparenz aller Geschäftsprozesse<br />
hinzuwirken.“<br />
CoMPliAnCE SEtzt MAßStäBE<br />
Welche Brisanz das Thema compliance entwickeln kann, zeigt sich<br />
immer wieder, wenn große, international agierende Unternehmen<br />
wegen korrupter Praktiken zum Gegenstand kritischer Medienberichte<br />
werden. Zum wirtschaftlichen Schaden kommt so zusätzlich in<br />
der regel ein stark ramponiertes Image. redliches verhalten erweist<br />
sich damit mehr und mehr als zwingende voraussetzung für das<br />
ansehen in der Öffentlichkeit und die Wertschätzung durch Kunden<br />
und lieferanten. ein wirksames compliance System und transparente<br />
Geschäftsprozesse sind letztlich ausschlaggebend für die Solidität<br />
eines Unternehmens und dessen Zukunftssicherung.<br />
vor diesem Hintergrund ist es eigentlich eine Selbstverständlichkeit,<br />
dass ein Unternehmen wie die BIS Group ein compliance System<br />
eingeführt und umgesetzt hat. So wie bei vielen anderen Standards,<br />
die ein gut geführtes Unternehmen heute berücksichtigen muss,<br />
lässt sich das Thema compliance aber nicht nur als notwendige<br />
Pflichtübung abhandeln, sondern mit besonderer aufmerksamkeit<br />
und Konsequenz verfolgen. Das Management der BIS Group hat<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 7<br />
vertrauen schaffen und<br />
sicherheit geben will andreas<br />
frey, compliance officer der<br />
bIs Group, durch ein wirksames<br />
compliance system.<br />
compliance schon aus persönlicher Überzeugung oberste Priorität<br />
eingeräumt. ein weiterer Grund liegt in der dezentralen organisationsstruktur<br />
mit einem hohen Maß an unternehmerischer verantwortung<br />
in den operativen einheiten. Hier galt und gilt es, das<br />
verständnis von Integrität als wesent liches element unternehmerischen<br />
Denkens in der gesamten organisation zu verankern. Deshalb<br />
war das Thema compliance in der BIS Group von anfang an mit breit<br />
angelegter Information und Kommunikation verbunden.<br />
„Uns ist wichtig“, so compliance officer andreas frey, „dass compliance<br />
nicht als etwas abschreckendes wahrgenommen wird, bei dem<br />
jeder nur an unvermutete Konflikte und persönliche risiken denkt.<br />
Wir sind das Thema deshalb von anfang an sehr praxisbezogen angegangen<br />
und sehen auch weiterhin einen wesentlichen Teil unserer<br />
aufgaben darin, die vielzahl von gesetzlichen vorschriften, die für ein<br />
international tätiges Unternehmen gelten, mit möglichst wenigen<br />
grundsätzlichen und allgemein gültigen regeln und richtlinien für<br />
jeden Mitarbeiter verständlich umzusetzen.“ Hinzu kommt, dass das<br />
Thema bei nationalen und internationalen Unternehmen weiter an<br />
Bedeutung gewinnt. viele verfügen inzwischen wie die BIS Group<br />
über einen verhaltenskodex oder ähnlich benannte regelwerke. Das<br />
eröffnet in den Beziehungen zu Kunden und lieferanten die Möglichkeit,<br />
auf dem Gebiet corporate compliance verstärkt zusammenzuarbeiten<br />
und sich gegenseitig zu unterstützen. Die BIS Group wird<br />
dabei auch in Zukunft eine vorreiterrolle einnehmen.<br />
klArE rEgEln AlS lEitliniEn<br />
Grundlage des compliance Programms der BIS Group sind die<br />
im gesamten <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> Konzern geltenden sieben verhaltensgrundsätze<br />
und erläuternde verhaltensrichtlinien. Sie behandeln<br />
im Schwerpunkt Korruption, Untreue und wettbewerbsbeschränkendes<br />
verhalten, aber auch illegale Beschäftigung und
TITel<br />
Schwarzarbeit sowie Sozialverhalten im Unternehmen. Diese<br />
ver ständlich und prägnant formulierten regeln geben jedem<br />
Mitarbeiter klare leitlinien für sein Handeln vor und schützen in Konfliktsituationen.<br />
Im einzelnen bekennt sich das Unternehmen mit Nachdruck zur Bekämpfung<br />
von Bestechung und Bestechlichkeit. Jede form der strafbaren<br />
einflussnahme auf entscheidungen von Kunden und sonstigen<br />
vertragspartnern wird abgelehnt. ebenso erteilt das Unternehmen<br />
jeglichen formen der Bereicherung zu lasten des Unternehmens<br />
eine klare absage. Mitarbeiter werden sensibilisiert, dass die folgen<br />
von Korruption ganze Standorte bedrohen und arbeitsplätze<br />
vernichten können. Das Unternehmen bezieht auch eindeutig Stellung<br />
gegen verbotene absprachen, die zu Wettbewerbsverzerrungen<br />
führen. Konkret benannt als verboten und strafbar werden Submissions-<br />
sowie Preisabsprachen und vereinbarungen zur Marktaufteilung.<br />
eindeutige vorgaben gelten zudem für die Beschäftigung eigener<br />
Mitarbeiter und den einsatz von Nachunternehmern. Illegale<br />
Beschäftigung und Schwarzarbeit werden nicht geduldet.<br />
Darüber hinaus verpflichtet sich der Konzern zu einem respektvollen,<br />
fairen und loyalen Umgang miteinander und erteilt damit auch allen<br />
formen der Diskriminierung und Mobbing eine absage. Hervorgehoben<br />
wird die vorbildfunktion der führungskräfte, von denen ein vertrauens-<br />
und respektvoller Umgang mit den Mitarbeitern erwartet<br />
wird. außerdem werden alle Mitarbeiter in die Pflicht genommen,<br />
vertrauliche Informationen nicht zum eigenen Nutzen zu missbrauchen<br />
und Spenden nur in Übereinstimmung mit den hierfür geltenden<br />
Geschäftsordnungen zu geben.<br />
ein in der Praxis wirksames compliance System erfordert über bloße<br />
regeln hinaus kontinuierliche Informations- und Schulungsmaßnahmen,<br />
aber auch klare Kontroll- und Sanktionsmechanismen. Bewährt<br />
hat sich insbesondere die fortlaufende Information über neue<br />
urSPrung uSA<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 8<br />
Den Begriff compliance hat ende der 80er-Jahre die amerikanische<br />
finanzbranche geprägt. Die Unternehmen richteten Systeme<br />
ein, die alle Mitarbeiter in die Pflicht nahmen, sich an die<br />
rechtlichen rahmenbedingungen zu halten. Dies galt vor allem<br />
für Geldwäsche, Korruption sowie Insiderhandel. aufgrund steigender<br />
internationaler Geschäftsbeziehungen spielte compliance<br />
mit der Zeit auch im europäischen finanzsektor eine immer<br />
wichtigere rolle, gewann zunehmend aber auch in anderen<br />
Branchen an Gewicht – vor allem in Unternehmen, die länderübergreifend<br />
in stark reglementierten Märkten wie energie,<br />
Pharma und chemie tätig sind und sich mit rasch ändernden<br />
lokalen Gesetzen und richtlinien auseinandersetzen müssen.<br />
In Deutschland verfügen mittlerweile alle großen Unternehmen<br />
über compliance abteilungen und Systeme, die sukzessive<br />
ausgebaut werden. Denn compliance ist längst nicht mehr nur<br />
die einhaltung von recht und Gesetz. Gerade Großkonzerne orientieren<br />
sich inzwischen verstärkt auch an ethischen Prinzipien<br />
und haben zudem eigene unternehmensspezifische verhaltensgrundsätze<br />
entwickelt. In der Branche des Industrieservice<br />
nimmt die BIS Group in Bezug auf compliance eine vorreiterrolle<br />
ein.
TITel<br />
kurt harald aase<br />
head of human<br />
resources & compliance manager<br />
bIs Industrier as<br />
CoMPliAnCE SyStEM Wird<br />
hEutE ErWArtEt<br />
„Der entschiedene fokus, den BIS Industrier<br />
auf compliance legt, hat das vertrauen<br />
der Kunden in unsere Gesellschaft gefestigt.<br />
Seit der erstmaligen verabschiedung<br />
von ethik-Grundsätzen im Jahr 2004 und<br />
der einführung der BIS verhaltensgrundsätze<br />
haben wir sowohl bei Kunden als<br />
auch unseren Mitarbeitern ein steigen-<br />
des Interesse an compliance festgestellt.<br />
Die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
des compliance Systems und der erfahrungsaustausch<br />
in der BIS Group sind daher<br />
für uns sehr wichtig. Keiner unserer<br />
Kunden in Norwegen würde heute einem<br />
wegen compliance verstößen bekannten<br />
Unternehmen oder einem Unternehmen<br />
ohne compliance System einen auftrag<br />
erteilen.“<br />
franz braun<br />
Geschäftsführer<br />
bIs maintenance südwest Gmbh<br />
korrEktES VErhAltEn zAhlt<br />
SiCh iMMEr AuS<br />
„Niemand kann sich heute mehr erlauben,<br />
gegen recht und Gesetz oder ethische Prin-<br />
zipien zu verstoßen. Deshalb ist compliance<br />
zuletzt auch stark in den fokus mittelständisch<br />
geprägter Unternehmen gerückt, bei<br />
denen compliance Systeme allerdings noch<br />
nicht durchgängig implementiert sind. ent-<br />
sprechend greifen wir dieses Thema bei<br />
erstpräsentationen gleich zu anfang auf<br />
und stellen unsere Unternehmens- und ver-<br />
haltensgrundsätze ausführlich vor. Darauf<br />
reagieren die Kunden absolut positiv. Sie<br />
schätzen unsere klare vision für die in jeder<br />
Hinsicht ordnungsgemäße abwicklung unserer<br />
Geschäfte und bestätigen uns immer<br />
wieder, dass wir bei compliance sehr profes-<br />
sionell aufgestellt sind. Tatsächlich ist das<br />
System der BIS Group so eng gestrickt, dass<br />
verstöße nur sehr schwer möglich sind. allen<br />
unseren Mitarbeitern ist sehr bewusst, dass<br />
es sich nicht lohnt, kurzfristigen verlockun-<br />
gen zu erliegen, dass sich aber faires und kor-<br />
rektes verhalten ähnlich wie Qualität letzt-<br />
lich immer auszahlt . außerdem ist es für alle<br />
eine Beruhigung zu wissen, dass ihnen auch<br />
persönlich nichts passieren kann, wenn die<br />
gesteckten Grenzen eingehalten werden.“<br />
friedrich lampe<br />
vertrieb und projektentwicklung<br />
bIs e.m.s. Gmbh<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
SChlüSSEl für EinEn fAirEn WEtt-<br />
BEWErB<br />
Seite 9<br />
„für uns gehört das Thema compliance<br />
schon seit langem zum Geschäftsalltag,<br />
da wir mit international führenden Unternehmen<br />
der Gaswirtschaft zusammenarbeiten.<br />
Dort sorgen schon seit vielen<br />
Jahren zahlreiche Maßnahmen dafür,<br />
dass verstöße und Unregelmäßigkeiten<br />
gar nicht erst aufkommen – in welcher<br />
Hinsicht auch immer. Dazu gehören zum<br />
Beispiel Unbundling, also Trennung von<br />
Netz und vertrieb, und regelmäßige Jobrotation<br />
bei führungskräften. auch enthalten<br />
die vertragswerke unserer Kunden<br />
entsprechende compliance regeln, zu<br />
deren einhaltung wir uns mit unserer<br />
Unterschrift verpflichten. Unsere Geschäfts<br />
leitung geht sowohl intern als<br />
auch extern mit dem Thema sehr offensiv<br />
um und überwacht konsequent, dass<br />
es zu keinen verstößen kommt. Neue<br />
Mitarbeiter werden unverzüglich in unsere<br />
compliance vorschriften eingewiesen<br />
und müssen an den Schulungen der<br />
BIS Zentrale teilnehmen. Wünschens-<br />
wert wäre, dass sich alle Unternehmen<br />
in Deutschland compliance-konform ver -<br />
halten. Denn das ist der Schlüssel für<br />
einen fairen Wettbewerb.“
TITel<br />
gesetzliche anforderungen sowie die aktuelle rechtsprechung im<br />
rahmen von führungskräftetagungen oder bei Informationsveranstaltungen<br />
für alle Mitarbeiter. Der compliance officer steht darüber<br />
hinaus für persönliche Gespräche über alle compliance-relevanten<br />
Sachverhalte zur verfügung. Bei den Schulungen, die sowohl vor<br />
ort bei den Unternehmenseinheiten als auch computergestützt als<br />
e-learning erfolgen, wird den Teilnehmern Grundlagenwissen zum<br />
Thema compliance vermittelt und anhand von Beispielen die praktische<br />
Umsetzung im arbeitsalltag eingeübt. „Wir bauen inhaltlich<br />
und auch von der reichweite her das e-learning weiter aus, legen<br />
aber auch großen Wert auf Präsenzschulungen mit der Möglichkeit<br />
des persönlichen Informations- und Meinungsaustauschs“, so Benedikt<br />
Gruhn, referent corporate compliance: „Die erfahrung hat gezeigt,<br />
dass wir so wertvolle Hinweise erhalten, wo in der Praxis der<br />
Schuh drückt, und wo wir noch weiter unterstützen und sensibilisieren<br />
können.“<br />
auch die erfahrungen aus dezentralen Schulungsmaßnahmen in den<br />
BIS Beteiligungsgesellschaften werden laufend in die Schulungskonzepte<br />
eingearbeitet. Die aktualisierten Schulungsprogramme und<br />
auch die e-learning Module werden so inhaltlich weiter entwickelt<br />
und außerdem schrittweise in den verschiedenen landessprachen<br />
innerhalb der BIS Group zur verfügung gestellt, damit ein gemeinsames<br />
verständnis der anforderungen und vorgaben nicht an Sprachbarrieren<br />
scheitert.<br />
Sämtliche Informations- und Schulungsmaßnahmen werden dokumentiert.<br />
Wichtig ist auch die Dokumentation von Sachverhalten,<br />
die compliance-relevant sein könnten, wie z.B. einladungen. Trans-<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 10<br />
parenz und Prüfbarkeit geschäftlicher Handlungen sollen nicht nur<br />
compliance verstöße durch einzelne erschweren, sondern die Beschäftigten<br />
auch schützen.<br />
Neben den präventiven Informations- und Schulungsmaßnahmen<br />
sind natürlich auch effektive Kontrollmechanismen erforderlich.<br />
verdachtsmomenten wird unvoreingenommen, aber konsequent<br />
nachgegangen. Das erfolgt in enger Zusammenarbeit mit anderen<br />
fachabteilungen im Konzern, den Kollegen vor ort und gegebenenfalls<br />
den Geschäftspartnern. verdächtige vorfälle können grundsätzlich<br />
auch anonym gemeldet werden. Dazu gehört auch die Möglichkeit,<br />
sich an einen externen obmann zu wenden. auch aus den<br />
Kontrollen gewinnt das Unternehmen wertvolle erkenntnisse für<br />
weitere verbesserungen der compliance regeln und ihre praktische<br />
Umsetzung.<br />
„null tolErAnz“ BEi VorSätzliChEn VErStöSSEn<br />
Mit ihrem compliance System kommt die BIS Group nicht nur<br />
rechtlichen Notwendigkeiten nach, sondern erfüllt damit auch eine<br />
Schutzfunktion gegenüber ihren Mitarbeitern, denn viele verstöße<br />
finden aus Unkenntnis statt. Der verhaltenskodex und das Informations-<br />
und Schulungsprogramm klären über eventuelle risiken auf<br />
und helfen, die Mitarbeiter für Konfliktsituationen zu sensibilisieren.<br />
Bei vorsätzlichen verstößen gilt allerdings ohne jede einschränkung<br />
das Prinzip Zero Tolerance. Wer bewusst und mit absicht bei<br />
seiner Tätigkeit für die BIS Group gegen recht und Gesetz verstößt,<br />
kann nicht mit Nachsicht des arbeitgebers rechnen. Die Glaubwürdigkeit<br />
des compliance Systems nach innen wie nach außen lässt in<br />
diesem Punkt keinerlei Kompromisse zu.
INTervIeW<br />
Bei aller entschiedenheit in der Umsetzung des compliance Systems<br />
steht in der BIS Group allerdings stetige Überzeugungsarbeit im<br />
vordergrund. Das hat weit stärker als die angst vor persönlichen<br />
Konsequenzen dazu beigetragen, dass mit compliance nicht der<br />
verlust von Geschäftschancen verbunden wird. Durchgesetzt hat<br />
sich vielmehr das verständnis, dass compliance bestehende risiken<br />
im geschäftlichen alltag bewusst macht und dabei hilft, gemeinsam<br />
alternative lösungen mit geringeren risiken zu erarbeiten. Da-<br />
„CoMPliAnCE VErStöSSE Sind kEin<br />
kAVAliErSdElikt“<br />
<strong>glob</strong>e: Herr Töpfer, als Industriedienstleister<br />
agiert die BIS Group erfolgreich in einer<br />
noch jungen Branche und zählt auch bei<br />
Compliance zu den Vorreitern. Was hat Sie<br />
dazu bewogen, das Thema derart offensiv<br />
anzugehen?<br />
Thomas Töpfer: als eines der führenden<br />
Unternehmen im Industrieservice haben<br />
wir in jeder Hinsicht vorbildfunktion. Das<br />
ist eine große verantwortung, die wir sehr<br />
ernst nehmen. Wir haben den anspruch,<br />
mit unserem lösungsorientierten Instandhaltungsportfolio<br />
die verfügbarkeit von<br />
Industrieanlagen zu steigern und dadurch<br />
die Produktivität unserer Kunden zu erhöhen<br />
und ihre Kostenstruktur zu verbessern.<br />
Zugleich ist es für uns eine Selbstverständlichkeit,<br />
Gesundheits- und Umweltschutz<br />
sowie arbeitssicherheit und Qualität auf<br />
allerhöchstem Niveau zu gewährleisten.<br />
Und dazu zählt auch gesetzeskonformes<br />
und korrektes verhalten. Wir wollen im<br />
Wettbewerb durch leistung, Qualität, Zuverlässigkeit<br />
und fairness überzeugen.<br />
<strong>glob</strong>e: Was ist ausschlaggebend für den<br />
Erfolg Ihres Compliance System?<br />
Thomas Töpfer: eine aktuelle Studie von<br />
Pricewaterhousecoopers hat festgestellt,<br />
dass akzeptanz und erfolg von compliance<br />
Programmen entscheidend von der Unternehmenskultur<br />
abhängen. Je positiver<br />
diese ist, desto größer die Zustimmung im<br />
gesamten Konzern. Kern unserer Unternehmenskultur<br />
ist Glaubwürdigkeit. Wir<br />
haben klare Werte definiert und in unseren<br />
Unternehmensgrundsätzen verankert,<br />
die allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
orientierung bieten. Zugleich vermitteln<br />
sie den hohen Stellenwert, den für<br />
uns Qualität, Dienstleistungsausrichtung,<br />
Integrität und arbeitssicherheit, aber auch<br />
Teamspirit und persönliches engagement<br />
haben. an diesen Werten lassen wir uns<br />
messen – und das gilt auch und vor allem<br />
für die strikte Befolgung aller einschlägigen<br />
gesetzlichen vorschriften, konzerninterner<br />
richtlinien sowie allgemeingültiger<br />
ethischer Grundsätze.<br />
<strong>glob</strong>e: Die gleiche Studie hat ermittelt,<br />
dass deutsche Unternehmen insgesamt<br />
noch erheblichen Nachholbedarf in Sachen<br />
Compliance haben. Wie verhält sich das<br />
bei den Auftraggebern der BIS Group?<br />
Thomas Töpfer: Unsere Kunden sind vorwiegend<br />
in der Prozessindustrie beheimatet.<br />
Sie haben nicht nur sehr hohe<br />
HSeQ-ansprüche, sondern auch sehr<br />
weitreichende compliance vorschriften.<br />
ent sprechend wichtig ist es für uns, mit<br />
unserem eigenen compliance System<br />
Maßstäbe zu setzen. Darüber hinaus sind<br />
wir als international tätiges Unternehmen<br />
auch in ländern aktiv, in denen compliance<br />
schon sehr viel länger von hoher Bedeutung<br />
ist. Dazu gehören zum Beispiel<br />
die USa und Norwegen. von den erfahrungen<br />
in diesen ländern lernen wir, und sie<br />
geben uns anregungen für kontinuierliche<br />
verbesserungen.<br />
thomas töpfer<br />
mitglied des vorstands<br />
bilfinger berger<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
durch schützt ein erfolgreiches compliance System nicht nur den<br />
einzelnen Mitarbeiter, sondern das gesamte Unternehmen. Dauerhaft<br />
gelingen kann das nur, wenn alle Beschäftigten daran mitwirken.<br />
In der BIS Group hat sich gezeigt, dass der Schlüssel dazu in der<br />
Kommunikation auf allen ebenen liegt, in einem klaren Bekenntnis<br />
des Managements zu compliance, aber auch in der Unterstützung<br />
durch jeden einzelnen Mitarbeiter.<br />
<strong>glob</strong>e: Wird Compliance hierzulande weiter<br />
an Gewicht gewinnen?<br />
Seite 11<br />
Thomas Töpfer: Davon ist auszugehen.<br />
compliance ist schon heute für den langfristigen<br />
erfolg eines jeden Unternehmens<br />
unverzichtbar. compliance verstöße sind<br />
keine Kavaliersdelikte und dürfen auch<br />
nicht als solche angesehen werden. entsprechend<br />
sind alle Unternehmen gefordert,<br />
bei ihren Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern ein ausgeprägtes Unrechtsbewusstsein<br />
zu schaffen und dieses fortlaufend<br />
zu schärfen. Das ist mit einem<br />
sehr hohen aufwand verbunden, den wir<br />
aber gerne erfüllen. Denn so können wir sicherstellen,<br />
dass unlautere Geschäftsmethoden,<br />
die wider recht und Gesetz sind,<br />
oder verhaltensweisen, die gegen ethische<br />
Grundregeln verstoßen, bei uns auch künftig<br />
keine chance haben.
» BiS plus MCE –<br />
Ergänzung und Verstärkung<br />
Im oktober anGekünDIGt, Im Dezember von Den eu-wettbewerbsbehörDen<br />
GenehmIGt, Im 1. quartal 2010 vollzoGen unD bereIts zum<br />
1. aprIl orGanIsatorIsch abGeschlossen: alleIn Der zeItlIche ablauf<br />
Ist eIne bestätIGunG Dafür, Dass beI Der InteGratIon Des österreIchIschen<br />
InDustrIe- unD kraftwerksDIenstleIsters mce In DIe bIs Group<br />
alles Gepasst hat. DIe bIs Group wIrD als strateGIscher full servIcepartner<br />
für InDustrIeservIce unD anlaGentechnIk In Der prozessIn-<br />
DustrIe unD enerGIewIrtschaft Durch DIe frühere mce<br />
In wesentlIchen bereIchen erGänzt unD verstärkt.<br />
gemeinsam noch<br />
BiS + MCE<br />
leistungsstärker
IM foKUS<br />
Die neue Division plant technologies bündelt das erweiterte leistungsspektrum in der<br />
Industrieanlagentechnik und stellt diese kompetenzen überregional zur verfügung.<br />
Die in die BIS Group integrierten bisherigen Mce Gesellschaften erzielten<br />
im Geschäftsjahr 2009 eine leistung von rund 700 Mio. euro.<br />
Das leistungsvolumen der Unternehmensgruppe steigt damit auf<br />
rund 3 Mrd. euro, die Zahl der Beschäftigten auf mehr als 27.000. Die<br />
Kunden profitieren von dem erweiterten leistungsportfolio und dem<br />
ausbau der regionalen Präsenz gleichermaßen. Dies bringt nicht zuletzt<br />
die weiterentwickelte organisationsstruktur zum ausdruck. als<br />
zusätzliche starke Säule ergänzt die neue Division Plant Technologies<br />
die geografisch ausgerichteten Divisions <strong>Industrial</strong> <strong>Services</strong> central<br />
europe, Northern & eastern europe sowie Western europe & International.<br />
Die neue Division bündelt das erweiterte leistungsspektrum<br />
in der Industrieanlagentechnik und stellt diese Kompetenzen überregional<br />
zur verfügung. Durch die geografisch ausgerichteten Divisions<br />
wird gleichzeitig der unverändert starke regionale Bezug zu den<br />
Kunden gewährleistet.<br />
intErnAtionAl AuSgEriChtEt<br />
Inhaltlich setzt die neue Division Plant Technologies den Schwerpunkt<br />
auf internationale Projekte mit der Kernkompetenz bei engineering-<br />
und Montageleistungen der Industrieanlagentechnik. Die Branchenschwerpunkte<br />
liegen in den Segmenten chemie/Petrochemie,<br />
Metallurgie, Papier und Zellstoff sowie in der energieerzeugung und<br />
-verteilung. Der leistungsumfang umfasst Planung, fertigung, Montage<br />
und Inbetriebnahme von Gesamt- und Teilanlagen sowie Komponenten<br />
von Kraftwerks- und Industrieanlagen. aus der bisherigen<br />
Mce firmieren unter dem Dach der Plant Technologies die BIS vaM anlagentechnik,<br />
Wels, Bohr- und rohrtechnik GmbH - BIS, Wien sowie BIS<br />
Gerätetechnik, Wels und Bochum, und die slowakische BIS Slovensko.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 14<br />
Die Mce Industrietechnik linz wurde im Zuge der Integration mit der<br />
BIS vaM anlagentechnik verschmolzen.<br />
Der Schwerpunkt in den geografisch ausgerichteten Divisions liegt<br />
auf Industrieservices. Diese reichen von statischer ausrüstung und<br />
rotierenden Maschinen über eMSr-Technik bis hin zu Gerüstbau,<br />
Isolierung und Korrosionsschutz und decken damit das gesamte<br />
Spektrum industrieller Dienstleistungen ab. In die Division central<br />
europe sind von den bisherigen Mce Gesellschaften die BIS chemserv<br />
mit Sitz in linz und Standorten in Schwechat, Krems, ebensee und<br />
im bayerischen Burghausen sowie die BIS Industrietechnik ost<br />
(leuna), die BIS TSG Industrieservice in Gersthofen und die BIS<br />
Personal services integriert worden. Mit der BIS Industrietechnik<br />
Salzburg wird zudem die Position der BIS Group in der Pharmaindustrie<br />
und Biotechnologie weiter gestärkt. In der Division Northern &<br />
eastern europe wurde als Spezialkompetenz der Stahl- und Maschinenbau<br />
von Mce neu angesiedelt, der den Bereich Stahlbauanlagen<br />
und Stahlbrückenbau umfasst.<br />
War bisher in Mitteleuropa Deutschland der Schwerpunkt des<br />
Unternehmens, so führt die Übernahme der Mce jetzt auch in<br />
Österreich zu einer hohen Marktdurchdringung. Insgesamt ist das<br />
Unternehmen jetzt mit rund 100 operativen Gesellschaften an circa<br />
130 Standorten sowie einer vielzahl weiterer Betriebsstätten in europa<br />
und Nordamerika organisatorisch verankert. Mit den bisherigen<br />
Mce Gesellschaften im Unternehmensverbund wird zudem das Profil<br />
der BIS Group als lösungsanbieter nachhaltig geschärft. Dies vermitteln<br />
beispielhaft die auf den folgeseiten beschriebenen referenzen.
IM foKUS<br />
In den geografisch ausgerichteten Divisions bietet bIs umfassende Instandhaltungs-Dienstleistungen von<br />
einzelgewerken bis hin zu full service-lösungen sowie personal- und Geräteservices.<br />
gemeinsam noch<br />
BiS + MCE<br />
leistungsstärker<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 15
IM foKUS<br />
beim bau des neuen kraftwerks limmern im schweizer kanton Glarus ist bIs vam<br />
anlagentechnik für einen wesentlichen teil des stahlwasserbaus verantwortlich.<br />
» Anspruchsvolles Ausbauprojekt<br />
mIt „lInthal 2015“ hat DIe kraftwerke lInth-lImmern aG Im<br />
schweIzer kanton Glarus eIn ehrGeIzIGes ausbauprojekt Gestartet. eIn<br />
neues unterIrDIsches pumpspeIcherwerk soll DIe GesamtleIs -<br />
tunG Des Dort bereIts bestehenDen kraftwerksverbunDs um 1.000 mw<br />
erhöhen. mIt von Der partIe Ist DIe bIs vam anlaGentechnIk<br />
GemeInsam mIt Der InteGrIerten mce InDustrIetechnIk lInz.<br />
Mit ihren drei Speicherkraftwerken Muttsee, Tierfehd sowie linthal<br />
produziert die Kraftwerke linth-limmern aG, ein Partnerunternehmen<br />
des Kantons Glarus und des energieversorgers axpo, vor allem<br />
Spitzenenergie. So wird in der Schweiz der anteil am Stromverbrauch<br />
bezeichnet, der über den täglichen Grundbedarf, die Grundlast, hinausgeht.<br />
Dabei nutzt das Kraftwerk Muttsee das Wasser des Muttsees<br />
zur Stromproduktion. Die Zentrale befindet sich in einer felskaverne,<br />
von der das Wasser in den limmernsee abfließt. Das Kraftwerk<br />
Tierfehd besteht aus zwei Stufen. Die eine verarbeitet das Wasser aus<br />
dem limmernsee, die andere das Wasser aus dem ausgleichsbecken<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 16<br />
Hintersand. Nach der Stromproduktion fließt das Wasser in das ausgleichsbecken<br />
Tierfehd. Das Wasser aus dem ausgleichsbecken Hintersand<br />
kann bei geringer Stromnachfrage auch in den limmernsee<br />
gepumpt werden. Das Kraftwerk linthal wiederum nutzt das Gefälle<br />
zwischen Tierfehd und linthal.<br />
SignifikAntE lEiStungSStEigErung<br />
Die leistung des Kraftwerksverbunds beträgt derzeit 460 MW. Da der<br />
Bedarf an Spitzenenergie kontinuierlich zunimmt, wird im rahmen<br />
des Projekts „linthal 2015“ mit dem Kraftwerk limmern ein zusätzli-
IM foKUS<br />
ches leistungsfähiges Pumpspeicherwerk gebaut, das zur Sicherung<br />
der Stromversorgung in der Nordost- und Zentralschweiz beitragen<br />
soll. Im Gegensatz zu reinen Speicherkraftwerken können Pumpspeicherwerke<br />
nicht nur Spitzenenergie erzeugen, sondern auch Stromüberschüsse,<br />
die während Schwachlastzeiten anfallen, in Spitzenenergie<br />
umwandeln.<br />
Das zusätzliche Kraftwerk soll Wasser aus dem limmernsee in den<br />
knapp 630 Meter höheren Muttsee zurückpumpen, das sich bei Bedarf<br />
erneut zur Stromproduktion nutzen lässt. auf einer Höhe von<br />
etwa 1.700 Metern entsteht dazu rund 600 Meter im Berginnern eine<br />
neue Kavernenzentrale für vier Pumpturbinen und ein Pumpwerk.<br />
Sie wird über zwei parallele Druckschächte, die an einen Druckstollen<br />
anschließen, mit Wasser aus dem rund 2.400 Meter hoch gelegenen<br />
Muttsee versorgt. von der Kavernenzentrale wiederum fließt<br />
das Wasser über zwei Unterwasserstollen in den auf 1.850 Meter<br />
Höhe liegenden limmernsee. Der Neubau wird, derzeitigen Planungen<br />
zufolge, ende 2015/anfang 2016 seinen Betrieb aufnehmen. Damit<br />
steigt die Gesamtleistung des anlagenverbunds auf rund 1.460<br />
MW.<br />
zWEijährigE MontAgE<br />
ende vergangenen Jahres wurde die BIS vaM anlagentechnik zusammen<br />
mit der inzwischen integrierten Mce Industrietechnik linz<br />
mit einem Teil des Stahlwasserbaus beauftragt. es ist die erste Zusammenarbeit<br />
mit der Kraftwerke linth-limmern aG. Der auftrag<br />
umfasst zwei Hosenrohre sowie vier verteilleitungen. Hosenrohre<br />
sind abzweigstücke zum anschluss von rohrleitungen mit kleineren<br />
Durchmessern. Beim Projekt „linthal 2015“ messen die Hosenrohre<br />
4,2 x 2,9 x 2,9 Meter und wiegen zusammen 238 Tonnen. Die verteilleitungen<br />
haben einen Innendurchmesser von 2,9 Metern und<br />
kommen teilweise auf längen von 80 Metern. Ihr Gewicht reicht<br />
von 192 bis 244 Tonnen. Sämtliche rohre bestehen aus hochfestem<br />
Stahlblech und müssen einem hohen Betriebsdruck standhalten. Die<br />
Blechwanddicken betragen 50 bis 120 mm.<br />
Insgesamt umfasst der leistungsumfang von BIS vaM anlagentechnik<br />
das komplette Detailengineering der Hosenrohre und verteilleitungen<br />
sowie Materialzukauf, vorfertigung und Montage. Der Startschuss<br />
fiel im November 2009. Dem Detailengineering wird sich eine<br />
einjährige Werksfertigung in Wels anschließen. Mittels lKW werden<br />
die vorgefertigten Komponenten in die Schweiz transportiert. vor<br />
ort erfolgt der antransport zur einbaustelle mit einer Seilbahn.<br />
Die Montage soll 2013 beginnen und wird sich über zwei Jahre erstrecken.<br />
Dabei werden Zusammenbau und das Schweißen vor ort<br />
vorgenommen. Die Druckprobe der Hosenrohre wird mit 114 Bar<br />
vorgenommen. „Die schwierige Montagezugänglichkeit stellt eine<br />
besondere Herausforderung dar“, betont Geschäftsführer august<br />
oberndorfer, „doch mit diesem Projekt können wir im ausland ein<br />
weiteres Mal im Druckrohrleitungsbau punkten.“<br />
koMPEtEnzEn gEBündElt<br />
gemeinsam noch<br />
BiS + MCE<br />
leistungsstärker<br />
Bereits seit Jahrzehnten zählt die jetzige BIS vaM anlagentechnik<br />
in europa zu den führenden Unternehmen im industriellen<br />
anlagen-, rohrleitungs-, apparate- und Behälterbau.<br />
Das Unternehmen bietet full Service – alle leistungen von der<br />
Planung, fertigung und Montage bis hin zur Inbetriebnahme.<br />
einzelkomponenten und komplette anlagen werden in den<br />
Sparten Industrie- und Kraftwerksrohrleitungsbau, Tiefrohrleitungsbau,<br />
apparate- und Behälterbau sowie Wasserkraft<br />
realisiert. erweitert wird das Serviceangebot durch die Bereitstellung<br />
von fachpersonal, zerstörungsfreie Werkstoffprüfung,<br />
schweißtechnische Beratung sowie aus- und Weiterbildung<br />
von Schweißern.<br />
Hinzugekommen sind nunmehr die Kompetenzen der bisherigen<br />
Mce Industrietechnik linz. Das Unternehmen hat sich zu<br />
einem führenden Partner für Montage- und Serviceleistungen<br />
entwickelt. Zu den Schwerpunktbranchen zählen Metallurgie<br />
sowie energieerzeugung und -verteilung. vertraut sind den<br />
linzern aber auch die Bereiche Berg- und Tunneltechnik, Papier-<br />
und Zellstoffindustrie, Stein-, erde- und Zementindustrie<br />
sowie Müllverbrennungsanlagen.<br />
Das pumpspeicherwerk soll den strombedarf in der nordost- und<br />
zentralschweiz abdecken.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 17
IM foKUS<br />
» Widrigsten Bedingungen getrotzt<br />
premIere Im lInzer stahlwerk Der voestalpIne. erstmals erfolGten<br />
stIllstanD unD sanIerunG eInes hochofens Im wInter. massGeblIchen<br />
anteIl Daran hatte mce InDustrIetechnIk lInz, DIe InzwIschen In DIe<br />
bIs vam anlaGentechnIk InteGrIert Ist. trotz wIDrIGster<br />
beDInGunGen konnte Der zeItplan eInGehalten werDen.<br />
Im Stahlwerk linz betreibt voestalpine neben dem Hochofen a als<br />
Hauptaggregat zur roheisenerzeugung die kleineren Hochöfen 4, 5<br />
und 6 mit einem Innendurchmesser von acht Metern. ein Hochofen<br />
ist das erste Glied in der Stahlerzeugung. In den Schachtofen, dem<br />
ofengefäß des Hochofens, werden eisenerz, Koks und Zuschlagsstoffe<br />
wie Kalk eingebracht. Dort wird durch verschiedene physikalische<br />
und chemische reaktionen und ständig steigende Temperaturen reines<br />
eisen aus eisenerz gelöst. abfallprodukt ist Schlacke. Nebenbei<br />
entsteht Gichtgas, das etwa zum Heizen im Kraftwerk verwendet<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 18<br />
wird. Das roheisen und die Schlacke sammeln sich in flüssiger form<br />
am Boden des Hochofens, wo sie regelmäßig „abgestochen“ werden.<br />
Dazu wird eine Öffnung in das Mauerwerk gebohrt, und die Masse<br />
fließt mit etwa 1.250 Grad celsius heraus. Über rinnen wird die<br />
Schlacke vom roheisen getrennt und in Waggons abtransportiert.<br />
Das flüssige roheisen wird direkt im Stahlwerk zu Stahl weiterverarbeitet.<br />
Die drei Hochofenanlagen in linz sind je 75 Meter hoch. Darin enthalten<br />
sind jeweils ein ofengefäß und der Schachtofen mit einer Höhe<br />
an der sanierung der hochöfen 5 und 6 der<br />
voestalpine im stahlwerk linz (links) war die<br />
mce Industrietechnik linz maßgeblich beteiligt.<br />
Das montageteam mit dem bunker als teil<br />
des neuen Gichtverschlusses (bild rechts).
IM foKUS<br />
von rund 35 Metern. Das ofengefäß besteht aus wärmebeständigem,<br />
bis zu 60 mm starkem Stahlblech und wird mit feuerfest-Mauerwerk<br />
ausgemauert. „Die ausmauerung des ofengefäßes hält etwa<br />
acht Jahre“, erklärt Projektleiter Markus Koch. „Danach muss sie entfernt<br />
und komplett neu erstellt werden.“ Gleichzeitig werden viele<br />
reparaturen ausgeführt, die bei ständig heißem ofen nicht möglich<br />
sind. für die Hochöfen 5 und 6, die zuletzt zur Sanierung anstanden,<br />
hieß das, aus dem Blechmantel kaputte Teile herauszuschneiden,<br />
neue Bleche einzusetzen und einen neuen Gichtverschluss zur Qualitätssteigerung<br />
zu montieren. Dieser verschließt das Hochofengefäß<br />
am oberen ende. Durch den Gichtverschluss werden abwechselnd<br />
Koks und Möller, ein Gemisch aus eisenerz und Zuschlagstoffen wie<br />
Kalk, eingebracht, ohne dass das darin befindliche Gas in die Umwelt<br />
gelangt.<br />
tErMingErEChtES ArBEitEn<br />
an beiden Shutdowns war die Industrietechnik linz maßgeblich beteiligt.<br />
Der leistungsumfang bestand im einzelnen aus der Demontage<br />
von Bühnen, laufstegen, Treppen, diversen Stahlkonstruktionen,<br />
gemeinsam noch<br />
BiS + MCE<br />
leistungsstärker<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 19<br />
die nicht mehr benötigt werden, der Montage von neuen Bühnen,<br />
Plattformen, laufstegen, Treppen und tragenden Konstruktionen<br />
sowie der neuen Gichtverschlüsse. Darüber hinaus mussten diverse<br />
Zugangsöffnungen im Hochofenpanzer erstellt und nach abschluss<br />
der reparaturen wieder verschlossen werden. Insgesamt waren rund<br />
60 Mitarbeiter zum Teil im vierschichtbetrieb im einsatz.<br />
für die arbeiten am Hochofen 6 im Jahr 2009 stand ein ausführungszeitraum<br />
von neun Monaten zur verfügung. Die anblasefeier fand<br />
im September 2009 statt. Dagegen war der Stillstand am Hochofen<br />
5 innerhalb von drei Monaten zu bewerkstelligen. fristgerecht nahm<br />
die anlage am 12. März 2010 ihren Dienst wieder auf. „erstmals wurde<br />
in linz ein Shutdown im Winter ausgeführt“, berichtet Markus<br />
Koch. „Doch trotz widrigster Bedingungen, die der strenge Winter<br />
mit ausgesprochen niedrigen Temperaturen mit sich brachte, ist es<br />
uns gelungen, den vorgegebenen Termin zu halten.“
IM foKUS<br />
» gut gerüstet für den Pipelinebau<br />
für Den sIcheren transport von rohstoffen wIe öl oDer Gas sInD<br />
pIpelInes unverzIchtbar. sIe zu errIchten, Ist anspruchsvoll unD erforDert<br />
spezIelle Geräte. bIs GerätetechnIk hat Den<br />
beDarf erkannt unD stellt hochmoDernes pIpelIne-equIpment zur<br />
verfüGunG.<br />
fEiEr Mit MitArBEitErn und kundEn<br />
Im September 2010 konnte BIS Gerätetechnik in der firmenzentrale<br />
in der Boschstraße im österreichischen Wels mit Mitarbeitern<br />
und Kunden ihr 15-jähriges Bestehen und die eröffnung<br />
der neuen logistikhalle feiern. Zu diesem anlass fand<br />
auch das traditionelle GT-racing statt. Weitere Programmpunkte<br />
waren Bungeejumping, eine Kletterwand, ein Gewinnspiel<br />
und breites kulinarisches angebot.<br />
Das neue logistikzentrum der bIs Gerätetechnik am sitz<br />
der zentrale in wels.<br />
Derzeit gibt es weltweit rund drei Mio. Kilometer Pipelines, und jedes<br />
Jahr kommen rund 25.000 Kilometer hinzu. „Der Pipelinebau an sich<br />
erfolgt in mehreren Phasen“, sagt Spezialist Peter lorenz, „und für<br />
die gibt es jeweils spezielle Geräte wie Biegemaschinen, Schweißraupen<br />
und Seitenbäume.“ einer der ersten arbeitsschritte ist das Kaltbiegen.<br />
Mit der Biegemaschine werden die rohre nach den angaben<br />
des vermessers auf der Trasse kalt gebogen. Danach sind Schweißraupen<br />
vonnöten. „Dabei“, so Peter lorzenz, „handelt es sich um mobile<br />
Schweißgeräte für das vorbau- und verbindungsschweißen mit<br />
Kettenfahrwerk für den einsatz in unwegsamem Gelände. Die rohre<br />
können damit außerhalb des Grabens vorgeschweißt und nach dem<br />
absenken zusammengeschweißt werden.“ Mit den Seitenbäumen<br />
schließlich werden die geschweißten Stränge gehoben, gehalten<br />
und abgesenkt. Sie verfügen über ausfahrbare Kontergewichte, die<br />
dem fahrzeug Stabilität geben.<br />
BIS Gerätetechnik bietet die neueste Generation dieser schwergewichtigen<br />
Pipelinegeräte an. So kommen Seitenbäume auf ein Gewicht<br />
von 25,9 bis 58 Tonnen und mehr, Biegemaschinen wiegen<br />
zwischen 5,5 und 32 Tonnen und mehr, Schweißraupen sind sechs bis<br />
15 Tonnen schwer. „Sämtliche Geräte heben mühelos bis zu einem<br />
Drittel ihres eigengewichts und können die last in einem absenken“,<br />
erklärt Gerhard Hunger, Geschäftsführer von BIS Gerätetechnik. „Damit<br />
bieten wir die bestmögliche ausrüstung für den Pipelinebau.“<br />
ErfolgSfAktor MiEtE<br />
Seit vielen Jahren ist BIS Gerätetechnik mit Hauptsitz im oberösterreichischen<br />
Wels Spezialist auf dem Gebiet des Geräteverleihs mit<br />
kompletter Baustellenausstattung. Das Unternehmen, das auch<br />
Standorte in Bochum, Wien sowie Salzburg unterhält, bietet modernste<br />
Werkzeuge, Geräte und fahrzeuge für Industrieanlagen im<br />
Bereich Metallurgie, energie, rohrleitungs- sowie Stahl- und Brückenbau.<br />
Mehr als 11.000 Produkte umfasst die auswahl der Gerätetechnik,<br />
darunter container, Schweißmaschinen, Kraftfahrzeuge,<br />
rohrbearbeitungsmaschinen, Hydraulikwerkzeuge, Hebe- und energieversorgungsgeräte.<br />
Der full Service beinhaltet Beschaffung, vermietung,<br />
Beistellung, Service, reparatur und auf Wunsch Transport<br />
Die pipeline wird unter einem vollausgerüsteten zelt verschweißt.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 20
IM FoKUS<br />
Mit Seitenbäumen werden verschweißte Rohrleitungen in den Rohrgraben abgesenkt.<br />
und Versicherung der Geräte. Qualifizierte Techniker beraten und<br />
sorgen für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und die<br />
Anwendung der zugelassenen Prüfverfahren. Zur Gewährleistung<br />
der Sicherheit wird der Gerätepark entsprechend den geltenden Vorschriften<br />
laufend kontrolliert.<br />
neues logistikzentrum<br />
Im vergangenen Jahr wurde am Stammsitz in Wels eine neue Lagerhalle<br />
errichtet. Diese ist mit einem modernen Shuttle-System mit<br />
SAP-Anbindung ausgerüstet und gewährleistet damit mehr Komfort,<br />
Wirtschaftlichkeit und größere Sicherheit bei der Kommissionierung.<br />
Die Zusammenstellung der Ware erfolgt nach dem Prinzip „Ware direkt<br />
zum Kunden“. Gerhard Hunger betont: „Mit unserem hochmodernen<br />
Logistikkonzept betreuen wir im Jahr rund 1.000 Baustellen.“<br />
Und er fügt hinzu: „Geräteservice liegt im Trend, denn Mieten statt<br />
Kaufen hat große wirtschaftliche Vorteile. Es spart Investitionen, sichert<br />
freies Kapital für das Kerngeschäft des Kunden und unterstützt<br />
einen effizienten Montageablauf.“<br />
gemeinsam noch<br />
Bis + mCe<br />
Fester BaustellenBestandteil<br />
leistungsstärker<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 21<br />
BIS Gerätetechnik ist seit mittlerweile 15 Jahren Ausstatter<br />
zahlreicher Baustellen. So wurde die Errichtung des größten<br />
Erdgasspeicher Österreichs bei Strasswalchen von Juni 2006<br />
bis Januar 2007 mit Geräten und Werkzeugen der Gerätetechnik<br />
realisiert. Für das Kavernenkraftwerk Kops II in Partenen,<br />
Vorarlberg, lieferte BIS Gerätetechnik Container, Fahrzeuge,<br />
Montagewerkzeuge, Elektrowerkzeuge, konventionelle<br />
Schweißmaschinen sowie die WIG-Heißdrahtschweißanlagen<br />
– und damit die komplette Baustellenausstattung für dieses<br />
Projekt. Im Kanton Wallis in den Schweizer Alpen wird das<br />
1.200-MW-Kraftwerk Cleuson-Dixence mit einer imposanten<br />
Druckrohrleitung versorgt. Das gesamte Baustellenequipment<br />
wurde von BIS Gerätetechnik bereitgestellt, unter anderem die<br />
komplette Schweißanlage für das WIG-Heißdrahtverfahren<br />
für hochfeste Stähle.
IM FoKUS<br />
» erfolgreich im team<br />
Mit UnteRStützUng dURch den BiS gRUppenveRBUnd hat BiS<br />
cheMSeRv den StillStand deR MaleinSäUReanhydRid-(MSa-)anlage<br />
deR dSM Fine cheMicalS aUStRia iM cheMiepaRk linz eRFolgReich<br />
geMeiSteRt. deR tURnaRoUnd daUeRte zwei wochen. dank SoRgFältigeR<br />
voRBeReitUng konnte die pRodUktion FRiStgeRecht wiedeR anlaUFen.<br />
DSM Fine Chemicals Austria gehört zum holländischen Chemiekonzern<br />
DSM und produziert im Chemiepark Linz Zwischenprodukte<br />
für die Pharma-, Agrar- und Kosmetikindustrie. Dazu gehört<br />
auch Maleinsäureanhydrid, das vor allem der Herstellung ungesättigter<br />
Polyester sowie zur Synthese von Tensiden, Insektiziden,<br />
Herbiziden und Fungiziden dient. Im oktober vergangenen Jahres<br />
stand die Generalüberholung der MSA-Anlage mit drei Produktionslinien<br />
an, die einen kompletten Stillstand von zwei Wochen<br />
erforderlich machte. Mit dem Turnaround beauftragte DSM Fine<br />
Chemicals Austria die Linzer BIS Gesellschaft Chemserv. Mit dem<br />
auf industrielle Instandhaltung spezialisierten Unternehmen, das<br />
auch an den Standorten Wien, Krems, Kirchdorf, Ebensee, Neustadt<br />
an der Donau und Burghausen vertreten ist, hat DSM schon in der<br />
Vergangenheit einige Turnarounds erfolgreich abgewickelt.<br />
Breites leistungsspektrum<br />
Als Generalunternehmer verantwortete BIS Chemserv ein breites<br />
Leistungsspektrum. Dazu zählten im Einzelnen Planung und Projektleitung,<br />
Anlagenservice für Apparate und Rohrleitungen, Bauleistungen<br />
wie ofenbauarbeiten und Ausmauerungen, Aus- und Einbau<br />
sowie Wartung von Armaturen wie Hand-, Regel- und Sicherheitsventilen,<br />
EMSR-Wartungen inklusive Steuerungen, USV-Anlagen,<br />
Frequenzumrichter, Analytik und Kalibrierungen, die Wartung von<br />
Motoren, Pumpen, Turbinen und Verdichtern, zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen,<br />
Transportarbeiten sowie die Subgewerke Gerüstbau,<br />
Isolierung und Reinigung durch Kontraktorfirmen des Kunden.<br />
Erforderlich waren zudem der Tausch des Fließbettdampfgenerators,<br />
der in seiner Funktion einem Wärmetauscher gleicht, und die Sanierung<br />
des Anfahrerhitzers. Ein Anfahrerhitzer ist ein Erdgasbrenner<br />
mit Kamin und wird zum Anfahren der Anlage benötigt. Die Arbeiten<br />
umfassten die Erneuerung der innenliegenden Gas- und Kühlschlangen<br />
sowie die Sanierung der Ausmauerung.<br />
Neben Chemserv waren weitere BIS Gesellschaften involviert. So<br />
übernahm BIS Industrietechnik ost beispielsweise den Anlagenservice<br />
für Apparate sowie den Ein- und Ausbau von Armaturen.<br />
Hilfestellung leistete dabei die slowakische BIS Industrietechnik<br />
Slovensko. Die in Linz ansässige BIS Standortservices, die auf infrastrukturelle<br />
Dienstleistungen an Industriestandorten spezialisiert<br />
ist, war für die Baustelleninfrastruktur einschließlich Geräte und<br />
Werkzeuge zuständig. Für die zusätzliche Bereitstellung von Facharbeitern<br />
sorgte BIS Personalservice Österreich, die ihren Sitz ebenfalls<br />
in Linz hat.<br />
gezielte VorBereitung<br />
Aufgrund des kurzen Abstellungszeitraums von zwei Wochen hatte<br />
die Vorbereitung des Turnarounds hohen Stellenwert. Bereits ein Jahr<br />
zuvor startete BIS Chemserv mit der Ermittlung des Turnaround-Umfangs<br />
sowie der Planung der abzuarbeitenden Arbeitsschritte. Dabei<br />
wurde eng und sehr effizient mit dem Kunden zusammengearbeitet.<br />
Während des Turnarounds fielen insgesamt 350 Arbeitspakete an, die<br />
21.000 Arbeitsstunden erforderten. Rund 3.500 Flanschverbindungen<br />
wurden geöffnet, 1.200 Meter Schweißnähte an Apparaten und Rohrleitungen<br />
ausgeführt und 500 Freigabescheine erteilt. Im Rahmen der<br />
Arbeiten gab es weder einen Arbeitsunfall noch undichte Stellen, obwohl<br />
es in der zweiten Abstellwoche zu einem ersten Wintereinbruch<br />
kam. Dieter Greuter, Projektleiter Turnaround von BIS Chemserv, zeigt<br />
sich rückblickend sehr zufrieden: „Die Effizienz war hoch. Damit hat<br />
sich einmal mehr unser Turnaround-Konzept von Planung über Ausführung<br />
bis hin zur lückenlosen Dokumentation bewährt.“<br />
umFassende aBsChlussanalyse<br />
In einem Abschlussworkshop gemeinsam mit dem Kunden wurden<br />
die einzelnen Phasen des Turnarounds umfassend analysiert und in einem<br />
Evaluierungsbericht zusammengefasst. So können die gewonnenen<br />
Erkenntnisse für die zukünftige Zusammenarbeit genutzt werden.<br />
Dieter Greuter hält fest: „Der Turnaround bei DSM war eine weitere<br />
Bestätigung für unsere Stärken in der Gruppe, insbesondere im Hinblick<br />
auf die Verfügbarkeit von qualifizierten Ressourcen und das<br />
Know-how sowohl auf Planungs- als auch auf Ausführungs ebene.“<br />
komplexe anlagenüBersiedelung<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 22<br />
Von Dezember 2008 bis Februar 2010 hat BIS Chemserv für<br />
Borealis bestehende Anlagen im Chemiepark Linz und an<br />
Borealis-Standorten in Schweden und Norwegen in das neue<br />
Borealis Innovation Headquarter am Chemiepark Linz übersiedelt.<br />
Dabei handelte es sich unter anderem um Spitzgussmaschinen,<br />
Blasfolienanlagen, Faseranlagen, Rohrstraßen, Labor-<br />
und Prüfmaschinen. Im gesamten Zeitraum waren ständig<br />
zwischen 30 und 40 Mitarbeiter von BIS Chemserv im Einsatz.<br />
Durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten konnten<br />
sämtliche vereinbarten Projektziele in Bezug auf Termine,<br />
Kosten, Sicherheit und Qualität eingehalten werden.
IM FoKUS<br />
Bei auftragsspitzen in instandhaltungs-, Montage-, Service- und produktionsbetrieben stellt BiS personalservice Österreich<br />
qualifiziertes und zuverlässiges personal zur verfügung.<br />
top-adresse Für FaChkräFte<br />
Auch in den kommenden Jahren wird der Fachkräftemangel<br />
im Industrieservice und Anlagenbau ein zentrales Thema<br />
sein. Entsprechend wichtig ist die Arbeit von Personaldienstleistern.<br />
BIS Personalservice Österreich zählt zu den<br />
führenden Anbietern von maßgeschneiderten Personaldienstleistungen<br />
für industrielle Partner in Österreich und Deutschland.<br />
Das Unternehmen sieht sich als Bindeglied zwischen<br />
Unternehmen, die offene Stellen schnell und gezielt besetzen<br />
möchten, sowie Bewerbern, die eine ihrer Qualifikation entsprechende<br />
Arbeitsstelle suchen. Der Fokus liegt dabei auf<br />
ausgewählten großen Industriekunden mit vergleichbaren<br />
gemeinsam noch<br />
Bis + mCe<br />
leistungsstärker<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 23<br />
Aufgabenstellungen, auf der Abwicklung von Großprojekten und<br />
auf strukturellen Anpassungen.<br />
Hohen Stellenwert haben zudem Ausbildung und Qualifizierung.<br />
Bei Auftragsspitzen in Instandhaltungs-, Montage-, Service- und<br />
Produktionsbetrieben stellt BIS Personalservice Österreich rasch<br />
und unbürokratisch qualifiziertes Personal mit einem exakt zugeschnittenen<br />
Anforderungsprofil. „Wir kennen den Facharbeitermarkt<br />
wie ein Schlosser seine Werkzeugkiste“, stellt Geschäftsführer<br />
Manfred Handschuh fest. „Und wir wissen, wie und wo die<br />
geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden sind.“
IM FoKUS<br />
» and the winner is …<br />
JähRlich wiRd eR veRgeBen – Und Schon zweiMal hat ihn<br />
BiS cheMSeRv eRhalten. die Rede iSt voM MaintaineR awaRd,<br />
deM „oScaR deR inStandhaltUng“. aUch von kUnden wiRd<br />
BiS cheMSeRv iMMeR wiedeR aUSgezeichnet.<br />
Seit dem Jahr 2000 lobt die Unternehmensberatung<br />
T.A. Cook in Zusammenarbeit<br />
mit Industrieunternehmen den<br />
„Maintainer Award“ aus, um Beiträge der<br />
Instandhaltung zur Wertschöpfung eines<br />
Unternehmens zu unterstützen und zu<br />
fördern. Vergeben wird die Auszeichnung<br />
in drei Kategorien: Projekt des Jahres/<br />
Industrieunterneh men, Projekt des Jahres/Dienstleister<br />
und Sonderpreis für Innovation.<br />
Die Vorstellung der Sieger und<br />
Preisverleihung erfolgt im Rahmen der<br />
Instandhaltungsfach tagung „MainDays“<br />
in Berlin. Die ausgezeichneten Projekte<br />
werden zudem im Fachmagazin „Instandhaltung“<br />
ausführlich vorgestellt.<br />
Für die autonome wälzlagerüberwachung<br />
vibracheck erhielt BiS chemserv den „Maintainer 2010“.<br />
WiChtige innoVation<br />
In diesem Jahr ging der Maintainer 2010 in der Kategorie „Projekt<br />
des Jahres/Dienstleister“ an die BIS Chemserv für die autonome<br />
Wälzlagerüberwachung VibraCheck®. Damit erhalten die Kunden<br />
eine kostengünstige und treffsichere Diagnose des wirtschaftlichsten<br />
Instandsetzungszeitpunkts. Seit Anfang 2009 wurde diese technische<br />
Innovation bei 18 ausgewählten Kunden in Österreich und<br />
Deutschland umfangreichen Praxistests unterzogen. So konnten bei<br />
der Firma Planung und Errichtung von Kleinkraftwerken AG mittels<br />
VibraCheck® ein vorhandener Wälzlagerschaden an einer Maschine<br />
bis zur nächsten geplanten Abstellung zustandsorientiert begleitet<br />
und ein vorzeitiger Ausfall verhindert werden.<br />
grosses interesse<br />
Die Entwicklung des VibraCheck ist ein Verdienst des Centers of Maintenance<br />
Methods and Technology unter der Leitung von Erich Meyer.<br />
Drei Jahre lang wurde an dieser Entwicklung gearbeitet, getestet und<br />
gefeilt, bis das fertige Produkt vorgestellt werden konnte. Seit Herbst<br />
2009 ist der VibraCheck am Markt verfügbar und mittlerweile fester<br />
Bestandteil der Instandhaltungskonzepte von BIS Chemserv. „Das<br />
Produkt stößt auf großes Interesse und kommt am Markt gut an“,<br />
freut sich Erich Meyer. Er konnte den Maintainer Award schon einmal<br />
entgegennehmen – im Jahr 2008 für die Instandhaltungsschule unter<br />
seiner Leitung.<br />
ausgezeiChnete leistungen<br />
Auch die Kunden wissen die Leistungen<br />
von BIS Chemserv zu schätzen. So erhielt<br />
das Unternehmen für 2009 den Sicherheits-<br />
und Qualitäts-Award der Bayernoil<br />
Raffineriegesellschaft GmbH. Gewürdigt<br />
wurden damit die Ausführungen im Bereich<br />
„Hauptgewerk“. Dabei bewerten die<br />
Bayernoil-Abteilungen Beschaffung, Pro -<br />
duk tion und Technik quartalsweise Qualität<br />
der Arbeit und Vorfälle, Ausbildungsstand<br />
der Mitarbeiter, Liefertreue, Baustelleneinrichtung/Ausstattung,<br />
Flexi bilität, den<br />
sicherheitstechnischen Zustand der Maschinen<br />
sowie den Sicherheitsstandard.<br />
In allen genannten Kriterien konnte<br />
BIS Chemserv 2009 mit herausragenden<br />
Sicher heits- und Qualitätsleistungen überzeugen.<br />
Darüber hinaus hat Chemserv 2009 von Borealis mit dem „Runners<br />
up Award“ als einziger Kontraktor einen HSE Award erhalten. Mit den<br />
HSE Awards würdigt der führende Anbieter innovativer, hochwertiger<br />
Kunststoffe jedes Jahr Verbesserungen in den Bereichen Arbeitssicherheit,<br />
Prozesssicherheit und Umwelt. Prämiert wurde Chemserv für<br />
die Konstruktion und Fertigung von Transportwägen für Blechplatten<br />
und Rohre am Standort Schwechat, eine der modernsten und bedeutendsten<br />
Kunststoffproduktionsstätten Europas mit einer jährlichen<br />
Poly olefin-Kapazität von rund einer Mio. Tonnen.<br />
kundenBedürFnisse noCh Besser erFüllen<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 24<br />
Das Center of Maintenance Methods and Technology (CMMT)<br />
verknüpft neueste Erkenntnisse aus der Instandhaltungstechnologie<br />
mit der praktischen Instandhaltungsarbeit. Es unterstützt<br />
in allen Fragen des Betriebs und der Betreuung von<br />
technischen Einrichtungen in Produktions- und Infrastrukturanlagen.<br />
Der Fokus liegt dabei auf der Verbesserung und den<br />
optimierungsmöglichkeiten in Technik und Instandhaltung.<br />
Erich Meyer, Leiter des CMMT: „Unsere oberste Zielsetzung ist,<br />
neue Methoden oder Möglichkeiten der Instandhaltung zu<br />
entwicklen, um Kundenbedürfnisse noch besser erfüllen zu<br />
können.“
IM FoKUS<br />
» konstant hohe Betriebszeiten<br />
BeReitS Seit JahRen iSt die BiS indUStRietechnik oSt Mit ihReM<br />
kUndenleiStUngSzentRUM wittenBeRg in pUncto inStand -<br />
haltUng ein veRläSSlicheR paRtneR deR BoRealiS<br />
agRoMelaMin deUtSchland gMBh. Jetzt wURde deR BeStehende<br />
RahMenveRtRag FüR die geneRalinStandhaltUng FüR die MelaMinanlage<br />
in pieSteRitz/lUtheRStadt-wittenBeRg veRlängeRt.<br />
In der Industrie wird Melamin größtenteils zu Amnoplast-Kunstharz<br />
unter der Bezeichnung Melaminharz verarbeitet und ist unter<br />
anderem Bestandteil hochwertiger Harzklebesysteme. Melaminharzschaum<br />
kommt zudem als nichtbrennbares Polstermaterial in<br />
Flugzeug- und Kinositzen sowie als akustischer Absorber in Kinos,<br />
Tonstudios oder schalltoten Räumen zum Einsatz. Auch gängige Reinigungsmittel<br />
enthalten Melamin. Im Jahr 2004 hat die Melaminanlage<br />
des weltweit größten Melaminproduzenten Borealis Agromelamin<br />
Deutschland in Piesteritz ihren Betrieb aufgenommen. Ihr<br />
jährliches Produktionsvolumen beträgt rund 80.000 Tonnen.<br />
Mit der Generalinstandhaltung der Anlage wurde von Beginn an<br />
das Kundenleistungszentrum Wittenberg der BIS Industrietechnik<br />
ost betraut. Im Einzelnen umfasste der für eine Dauer von fünf<br />
Jahren geschlossene Rahmenvertrag Wartung und Instandsetzung<br />
des gesamten Equipments der Melaminanlage. Dazu gehören Pumpen,<br />
Rohrleitungen, Feldgeräte sowie Prozessleitsysteme. Schon<br />
während der Inbetriebnahme arbeitete das Kundenleistungszentrum<br />
Wittenberg gemeinsam mit dem Kunden und mit Unter stützung der<br />
gesamten BIS Industrietechnik ost intensiv an einer optimalen Wartungsplanung<br />
und Wartungsdurchführung.<br />
Dazu wurde mit „Comos iAge“ ein modernes Instandhaltungsmanagementsystem<br />
implementiert. Dieses erlaubt unter ande -<br />
rem eine verbesserte Planung und Steuerung von Instandhaltungsmaßnahmen.<br />
„Durch die Einführung der auf diesem System<br />
basierenden Wartungsplanung konnte ein optimaler Weg zur<br />
Erfüllung sämtlicher vereinbarter Leistungen gefunden werden“,<br />
berichtet Projektleiter Sven Kluge. „Die Mühen der System-<br />
implementierung haben sich ausgezahlt. Denn in den letzten Jahren<br />
wurde die technische Verfügbarkeit der Melaminanlage sukzessive<br />
gesteigert."<br />
Im Dezember 2009 verlängerte Borealis den auslaufenden Rahmenvertrag<br />
um drei Jahre, was die Zufriedenheit des Kunden zum<br />
Ausdruck bringt. Auch der neue Vertrag für Generalinstandhaltung<br />
stellt hohe Anforderungen an das Kundenleistungszentrum Wittenberg<br />
und BIS Industrietechnik ost. Es gilt, die betriebsfähigen Zeiten<br />
auch weiterhin konstant hoch zu halten. Darüber hinaus soll der<br />
Instandhaltungsprozess weiter optimiert werden, um noch effektiver<br />
und kostengünstiger zu arbeiten. „Das ist gerade in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten von entscheidender Bedeutung“, so Wolfgang<br />
Amerer, Geschäftsführer von BIS Industrietechnik ost. „Und mit<br />
unserer hoch motivierten Mannschaft werden wir diese Herausfor-<br />
derung meistern.“ Insgesamt sind 24 Mitarbeiter zur Erfüllung des<br />
neuen Rahmenvertrags im Einsatz.<br />
BiS industrietechnik ost ist weitere drei Jahre für die instandhaltung der<br />
Melaminanlage von Borealis in piesteritz verantwortlich.<br />
Full serViCe-partner<br />
gemeinsam noch<br />
Bis + mCe<br />
leistungsstärker<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 25<br />
BIS Industrietechnik ost mit Sitz in Leuna ist Lifecycle-Partner<br />
mit Full Service-Kompetenz bei der Errichtung und Instandhaltung<br />
von Industrieanlagen. Das Unternehmen verbindet<br />
das technische Know-how des Anlagenbauers mit Instandhaltungskompetenz<br />
für Industrieanlagen. Das Leistungsportfolio<br />
umfasst Full Service-Partnerschaften, industrielle Instandhaltung,<br />
Anlagenerrichtung, Turnaround und Revamp, Fertigung,<br />
Materialwirtschaft und Engineering. Kernmarkt ist der nordöstliche<br />
und mitteldeutsche Raum. In Deutschland ist BIS Industrietechnik<br />
ost an neun Standorten tätig.
IM FoKUS<br />
» Prestigeprojekt im Pharmabereich<br />
SanoFi-aventiS, deR dRittgRÖSSte phaRMakonzeRn deR welt,<br />
wandelt Seinen pRodUktionSStandoRt vitRy-SUR-Seine nahe paRiS in<br />
eine UMFaSSende BiotechnologieplattFoRM UM. den gRÖSSten einzelaUFtRag<br />
iM RahMen deS gRoSSpRoJektS hat BiS indUStRietechnik<br />
SalzBURg eRhalten.<br />
Die für ihren Weinberg, ihre Feigen und ihren Flieder bekannte Stadt<br />
Vitry-sur-Seine südlich von Paris steht künftig auch für Biotechnologie.<br />
Unter der Bezeichnung „Biolaunch“ errichtet Sanofi-Aventis an<br />
diesem Standort für rund 200 Mio. Euro eine Biotechnologieplattform<br />
mit Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten,<br />
um dort von 2012 an u.a. monoklonale Antikörper aus Zellkulturen zu<br />
gewinnen. Diese sollen den Weg bereiten für eine neue Generation<br />
von zielgerichteten, effektiveren Behandlungsformen mit geringen<br />
Nebenwirkungen. Schon heute werden monoklonale Antikörper zur<br />
Behandlung von Krebs, Autoimmunstörungen sowie zur Vorbeugung<br />
von Transplantationsabstoßungen eingesetzt.<br />
standort im Wandel<br />
Das Projekt ist ein Kernbestandteil des Entwicklungsplans für den<br />
Standort Vitry-sur-Seine, der in eine umfassende Biotechnologie-<br />
Plattform mit Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten<br />
umgewandelt wird. Den größten Einzelauftrag im Rahmen dieses<br />
Prestigeprojekts erhielt BIS Industrietechnik Salzburg, die in der BIS<br />
Group zur Division Central Europe gehört. Um sich<br />
auf die Besonderheiten des französischen Markts<br />
bestmöglich einstellen zu können, hatte sich die<br />
BIS Gesellschaft frühzeitig um einen engen Kontakt<br />
mit der Delegation der österreichischen Handelskammer<br />
in Paris bemüht. Diese leistete wertvolle<br />
Unterstützung bei dem Projekt. Dr. Joachim<br />
Kreysing, Divisionleiter BIS Central Europe, hebt<br />
die strategische Bedeutung des Projekts hervor:<br />
„Die BIS Division Central Europe hat bereits im<br />
vergangenen Jahr ihr Engagement im Bereich<br />
Biotechnologie/Pharma durch Akquisitionen in<br />
der Schweiz und in Österreich verstärkt. Mit diesem<br />
Auftrag der BIS Industrietechnik Salzburg<br />
wird unsere Position in einem für uns wichtigen<br />
Marktsegment weiter ausgebaut.“<br />
Das Auftragsvolumen umfasst die mechanische<br />
Installation der gesamten Prozess- und Energieverrohrung,<br />
die Lieferung von Rohrleitungs- und<br />
Armaturentechnik, die Apparatemontage, darunter<br />
Behälter, Pumpen, Wärmetauscher und<br />
Filter, sowie die Unterstützung bei der Inbetriebnahme.<br />
Die Vorfertigung der Rohrleitung führt<br />
BIS Industrietechnik Salzburg am eigenen Fertigungsstandort<br />
in Salzburg aus. Dort verfügt das<br />
Unternehmen über die erforderlichen Maschinen,<br />
unter anderem eine NC-gesteuerte Biegemaschine, und nutzt gezielt<br />
seinen Technologievorsprung im Pharmafertigungsbereich. Rund 40<br />
Mitarbeiter wirken an den Vorfertigungsarbeiten mit.<br />
Jahrzehntelange erFahrung<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 26<br />
Die BIS Industrietechnik Salzburg ist auf die Planung, Fertigung<br />
und Errichtung von Rohrleitungen, Systemen und Anlagen in<br />
den Bereichen Biotechnologie, Pharma, Feinchemie und Energietechnik<br />
spezialisiert. Im Einzelnen umfasst das Leistungsspektrum<br />
Verfahrens-, Apparate- und Rohrleitungstechnik<br />
sowie EMSR. Mit 250 eigenen Mitarbeitern realisiert das Unternehmen<br />
komplexe Ausführungsprojekte in ganz Zentraleuropa.<br />
50 Jahre Erfahrung in der Umsetzung von Projekten und<br />
fünf Standorte in Österreich, Deutschland und der Schweiz<br />
sichern Branchenkompetenz und Kundennähe.
IM FoKUS<br />
zusatzproJekte in siCht<br />
Vor ort in Vitry-sur-Seine erfolgen Einbringung und Installation von<br />
Equipment, Rohrleitungsmontage, Isolierung, erforderliche Prüfungen<br />
und Dokumentationserstellung sowie die Inbetriebnahmeunterstützung.<br />
Dafür waren bis zu 120 Mitarbeiter vor ort im Einsatz.<br />
„Wir sind stolz darauf, den Zuschlag für den größten Abschnitt dieses<br />
Projekts bekommen zu haben“, sagt Ludwig Gold, Geschäftsführer BIS<br />
Industrietechnik Salzburg. „Auch laufen vielversprechende Verhandlungen<br />
über Zusatzaufträge, bei denen uns unsere Erfahrung als Lieferant<br />
für Systeme und Komponenten zugutekommt.“ Dabei handelt<br />
es sich unter anderem um die Lieferung von Skids zur Herstellung von<br />
Versorgungsmedien für den Produktionsbetrieb sowie die Lieferung,<br />
Fertigung und Montage von sechs Prozessanlagen in Super Skids Bauweise.<br />
Begonnen hat BIS Industrietechnik Salzburg mit dem Projekt im<br />
Dezember vergangenen Jahres. Die Übergabe der Anlage ist für Ende<br />
2011 geplant. Der Sprecher der Geschäftsführung, Ludwig Paradeiser,<br />
ist für die Zukunft ausgesprochen zuversichtlich: „Der Pharmamarkt<br />
wird im Unternehmensverbund an Gewicht gewinnen. Die Branche<br />
registriert sehr aufmerksam, was wir gemeinsam mit unseren<br />
Schwestergesellschaften an gebündelten Kompetenzen und Kapazitäten<br />
zu bieten haben.“<br />
Montagearbeiten am Satelliten-Fermenter-System clone explorer zeigt das<br />
Bild rechts. Unten im Bildarbeiten an einer proteinanlage.<br />
gemeinsam noch<br />
Bis + mCe<br />
leistungsstärker<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 27
IM FoKUS<br />
» Alle Klimazonen unter einem Dach<br />
deR Mce Stahl- Und MaSchinenBaU hat in kURzeR Folge dRei aUFtRäge<br />
zUR eRStellUng von kliMawindkanälen FüR die FahRzeUgindUStRie<br />
üBeRnoMMen, daRUnteR die gRÖSSte anlage deR welt. die pRoJekte ha-<br />
Ben ein geSaMtvolUMen von RUnd 175 Mio. eURo, davon entFallen aUF<br />
die BiS geSellSchaFt Mit Sitz in linz RUnd 80 Mio. eURo.<br />
Erst kürzlich in Betrieb genommen wurde das Energie- und Umwelttechnische<br />
Versuchszentrum der BMW Group in München, für das<br />
ein Konsortium unter Führung des MCE Stahl- und Maschinenbaus<br />
die Prüfstrecke mit fünf Klimawindkanälen schlüsselfertig errichtet<br />
hat. Die Konzerngesellschaft verantwortete den gesamten Stahlbau,<br />
Lieferung und Einbau von Teilen der Prüfstandtechnik zur Simulation<br />
von Schnee und Regen, der Grenzschicht- und Abgasabsaugung, der<br />
Hauptgebläse sowie des Transportsystems für die Testfahrzeuge. Eine<br />
besondere technische Herausforderung war die Montage der 190 Tonnen<br />
schweren Druckkammer für den Höhenprüfstand in einem Stück.<br />
Im BMW-Versuchszentrum werden Fahrzeuge vor der Markteinfüh-<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 28<br />
rung intensiv getestet. In den zwei Klimakammern und drei Windkanälen<br />
lassen sich Bergfahrten bis zu 4.200 Meter Höhe, Geschwindigkeiten<br />
bis zu 280 km/h, sämtliche Witterungseinflüsse sowie alle<br />
Klimazonen von der Arktis bis zur Sahara realitätsgetreu simulieren.<br />
Derzeit erstellt <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> für einen weiteren großen deutschen<br />
Automobilhersteller eine vergleichbare Anlage mit zwei Klimawindkanälen.<br />
Andere europäische Automobilkonzerne haben Interesse an<br />
eigenen Anlagen signalisiert. Als erstes Projekt dieser Art hatte das<br />
Unternehmen in Wien den größten Klimawindkanal der Welt für Rail<br />
Tec Arsenal, ein international tätiges, unabhängiges Forschungs- und<br />
Testinstitut für Schienen- und Straßenfahrzeuge, errichtet.<br />
international gefragt als Spezialist für die errichtung<br />
von prüfzentren der automobilindustrie ist<br />
der Mce Stahl- und Maschinenbau, so auch beim<br />
neuen energie- und Umwelttechnischen versuchszentrum<br />
der BMw group in München.
IM FoKUS<br />
die eRFolgReiche zUSaMMenaRBeit von Mce Slaný Und deR aUF<br />
veRkehRSwegeBaU SpezialiSieRten eURovia cz Setzt Sich FoRt. iM tSchechiSchen<br />
kolín, etwa 35 kiloMeteR von pRag entFeRnt, FühRt künFtig<br />
eine FachweRkBRücke üBeR die elBe. FeRtigUng Und Montage deR<br />
StahlkonStRUktion leiStet die tSchechiSche BiS geSellSchaFt.<br />
Im Rahmen des Projekts wird die bestehende, gut 100 Jahre alte Eisenbahnbrücke<br />
durch eine neue, zweigleisige Fachwerkbrücke über<br />
die Elbe und anliegende Überschwemmungsbereiche des Flusses<br />
ersetzt. Vorgesehen ist dabei eine Erhöhung der Durchfahrtshöhe<br />
der Wasserstraße von bisher 4,35 auf 5,25 Meter. Zugleich wird das<br />
Hubfeld über dem Schifffahrtsweg umgebaut, wodurch eine Durchfahrtshöhe<br />
auf bis zu sieben Meter erreicht wird.<br />
per lkW zur Baustelle<br />
Die neue Brücke besteht aus zwei Tragwerken aus Stahl, die MCE<br />
Slaný fertigt und montiert. Sie haben eine Gesamtlänge von 133,8<br />
Metern und wiegen zusammen mit dem Fahrbahndeck insgesamt<br />
1.384 Tonnen. Die Fertigung inklusive Werkskorrosionsschutz erfolgte<br />
mit Ausnahme der letzten Deckbeschichtung und der Abdichtung des<br />
Brückendecks von August 2009 bis Februar 2010 im Werk der BIS Gesellschaft<br />
in Slaný, rund 25 Kilometer nordwestlich von Prag gelegen.<br />
Als Sondertransport mit einer Breite von 5,2 Metern, einer Länge von<br />
29 Metern und einem Gewicht von rund 43 Tonnen gelangte das rechte<br />
Tragwerk, das sich aus sieben Fahrbahn- und Fachwerkelementen,<br />
auch „Schuss“ genannt, zusammensetzt, Mitte März per Lkw direkt<br />
zur Baustelle nach Kolín. Dort hoben tonnenschwere Mobilkräne die<br />
einzelnen Schüsse in die Endlage auf provisorische Hilfsstützen, wo sie<br />
nachfolgend zusammengebaut und verschweißt wurden.<br />
montage in zWei sChritten<br />
Eine Ausnahme bildet das zweite Feld. „Diese längste Strecke der<br />
Brücke ist in drei montagegerechte Elemente geteilt und wird in<br />
zwei Schritten montiert“, berichtet Projektleiter Karel Kovář. Nach<br />
Kranmontage, Zusammenbau und Verschweißen der ersten beiden<br />
Schüsse wird ein erster Längsverschub durchgeführt. Das ist ein spezi-<br />
Fertigung und Montage der Stahlkonstruktion<br />
der neuen zweigleisigen<br />
Fachwerkbrücke in kolín verantwortet<br />
Mce Slaný.<br />
gemeinsam noch<br />
Bis + mCe<br />
leistungsstärker<br />
» Nach 100 Jahren Zeit für eine neue Brücke<br />
elles Bauverfahren, mit dem große Strecken der Länge nach und ohne<br />
Unterbrechung ‚verschoben‘ werden können. Danach wird der dritte<br />
Schuss montiert. „Und im Zuge eines zweiten Längsverschubs“, so Karel<br />
Kovář weiter, „wird das gesamte Feld schließlich in die Endlage verschoben.“<br />
Die Gesamtlänge des Längsverschubs beträgt 46 Meter.<br />
Nach der Fertigstellung aller Montagearbeiten wird der letzte Deckanstrich<br />
aufgetragen. Insgesamt ist für Montage und sämtliche Bauarbeiten<br />
des ersten Tragwerks eine 70-tägige Gleissperre nötig. Genauso<br />
lang werden die Gleise für die Montage des zweiten Tragwerks<br />
gesperrt sein. Dieses wurde im Juli ebenfalls per Lkw und als Sondertransport<br />
nach Kolín befördert.<br />
kompetenz in stahl- und masChinenBau<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 29<br />
In der Division Northern & Eastern Europe der BIS Group<br />
wurde der Stahl- und Maschinenbau der bisherigen MCE als<br />
Spezialkompetenz angesiedelt. Die MCE Stahl- und Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG verfügt über langjährige Erfahrung bei der<br />
Planung, Fertigung und Errichtung von komplexen Stahlbauten<br />
wie Stahlbrücken, Stahlbauanlagen und Stahlwasserbauten<br />
oder Sonderkonstruktionen für Industrie und Infrastruktur. Die<br />
eigenen Fertigungs- und Montagebetriebe sichern hohe Passgenauigkeit<br />
der einzelnen Werkstücke sowie kurze Bau- und<br />
Montagezeiten. MCE Slaný ist ein Tochterunternehmen der<br />
MCE Stahl- und Maschinenbau in Linz.
DIVISIoNS<br />
180 tonnen Rohrleitungsmaterial und 15.000 Schweißnähte erfordert die anlage von Schmid Silicon technology im industriepark Schwarze pumpe.<br />
» gebündelte kompetenz für<br />
pilotanlage in der lausitz<br />
dURch die MehRheitliche integRation deR Mce ag in die BiS gRoUp eRgeBen<br />
Sich vielFältige leiStUngSSyneRgien. dieS zeigt Sich BeReitS Bei<br />
eRSten pRoJekten wie deM BaU eineR pilotanlage zUR heRStellUng von<br />
MonoSilan Und SiliziUM aM indUStRieStandoRt<br />
SchwaRze pUMpe in deR laUSitz. MaSSgeBlich Beteiligt Sind daRan die<br />
BiS indUStRietechnik oSt (eheMalS Mce indUStRietechnik oSt) Und BiS<br />
indUStRieSeRvice oSt. Beide haBen ihRen Sitz in leUna.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 30
DIVISIoNS<br />
„Als Schwestergesellschaften in der BIS Group<br />
erhält unsere Zusammenarbeit nun eine neue<br />
Intensität, und das ist für den Kunden von<br />
vielfachem Nutzen“, betont Matthias Kopp,<br />
Geschäftsführer von BIS Industrieservice ost.<br />
„Er bekommt alles aus einer Hand und hat nur<br />
einen Ansprechpartner.“ Wolfgang Amerer,<br />
Geschäftsführer von BIS Industrietechnik ost,<br />
fügt hinzu: „Zugleich entsteht für den Kunden<br />
mehr Transparenz und Terminsicherheit<br />
im Projektablauf. Denn wir sind im Gruppenverbund<br />
wesentlich flexibler, auch mit Blick<br />
auf personelle Kapazitäten. Dadurch können<br />
wir Planung und Koordination eines Projekts<br />
noch effizienter gestalten.“<br />
Das erste gemeinsame Projekt im BIS Verbund<br />
läuft bereits auf Hochtouren. BIS Industrietechnik<br />
ost ist mit einem umfangreichen<br />
Leistungsspektrum Hauptkontraktor beim<br />
Bau einer Pilotanlage, die Schmid Silicon<br />
Technology im Industriepark Schwarze Pumpe<br />
in der Lausitz zur Herstellung von Monosilan<br />
und Silizium errichten lässt. Für sämtliche<br />
Isolierleistungen ist BIS Industrieservice ost<br />
verantwortlich. Beide BIS Gesellschaften arbeiten<br />
erstmals für Schmid Solar Technology,<br />
einen in Baden-Württemberg ansässigen führenden<br />
Technologielieferanten für die Produktion<br />
von Reinst-Silizium und Monosilan.<br />
Im Einzelnen umfassen die Leistungen von<br />
BIS Industrietechnik ost die Rohrleitungsmontage,<br />
die Kommissionierung, Zwischenlagerung<br />
und Aufstellung aller Maschinen<br />
und Apparate sowie die Lieferung zweier<br />
Konvertierungsbehälter und eines 40 Tonnen<br />
schweren Reaktors. Der Rohrleitungsteil<br />
umfasst die Lieferung von Rohren mit Durchmessern<br />
von acht bis 400 mm, einschließlich<br />
Halterungen und Hilfskonstruktionen,<br />
die Vorfertigung und die Montage. Die dazu<br />
notwendigen Isometrien werden auf Basis<br />
der beigestellten PIDs mit dem CAE System<br />
PDMS erstellt.<br />
Insgesamt werden rund 180 Tonnen Rohrleitungsmaterial<br />
verbaut, erforderlich dazu sind<br />
an die 15.000 Schweißnähte bzw. 60.000 Arbeitsstunden.<br />
Die Isolierleistungen von BIS<br />
Industrieservice ost für Behälter und Rohrleitungen<br />
belaufen sich in Summe auf etwa<br />
6.000 m². Dabei sind sowohl Wärme- als auch<br />
Kälteisolierung auszuführen. Eingebunden in<br />
das Projekt sind von beiden BIS Gesellschaften<br />
insgesamt rund 100 Mitarbeiter.<br />
Mit der Pilotanlage will Schmid Silicon Technology<br />
die optimale Technik und Anlagen-<br />
ausrichtung für das von dem Unternehmen<br />
neu entwickelte Verfahren zur Herstellung<br />
von Monosilan finden und die Basis für die<br />
großindustrielle Produktion legen. Silizium<br />
ist ein wichtiger Basisstoff für die Produktion<br />
von Solarpanelen, Computerchips oder<br />
Transistoren. „Für BIS Industrietechnik ost<br />
und BIS Industrieservice ost ist die Errichtung<br />
der Anlage Herausforderung und Chance<br />
gleichermaßen“, erklärt Frank Heyme, der<br />
für das Projekt verantwortliche Bereichsleiter<br />
bei BIS Industrietechnik ost: „Eine Pilotanlage<br />
lebt. Sie entwickelt sich erst mit dem<br />
Bau weiter. Deshalb können sich immer wieder<br />
Veränderungen ergeben. Da heißt es, flexibel<br />
sein.“ Gerade bei der Kälteisolierung ist<br />
dies keineswegs trivial. Denn das dafür verwendete<br />
Schaumglas ist ein spezieller, nicht<br />
flexibler Isolierstoff. „Ergeben sich im Nachhinein<br />
Änderungen, muss die Isolierung mit<br />
hohem Aufwand neu angepasst werden“,<br />
berichtet Matthias Kopp.<br />
Bereits in der Vor-Projektphase konnte BIS<br />
Industrietechnik ost ihre weitreichende Erfahrung<br />
als Anlagenerrichter und Instandhalter<br />
einbringen. „Dabei“, so Frank Heyme,<br />
„war die Instandhaltung, die ein wesentlicher<br />
Teil unseres Leistungsportfolios ist, ein<br />
wichtiges Thema. Wenn bereits in der Bauphase<br />
bestimmte Dinge wie Rohrleitungsführungen<br />
berücksichtigt werden, erleichtert<br />
dies nachfolgend die Wartungsarbeiten<br />
traditionsreiCher industriestandort<br />
BIS Industrietechnik ost und BIS Industrieservice<br />
ost sind beide im Chemiepark<br />
Leuna in Sachsen-Anhalt ansässig und arbeiten<br />
dort bereits seit der Wende in unterschiedlichsten<br />
Projekten zusammen.<br />
Nun etablieren sich die beiden BIS Gesellschaften<br />
mit dem Bau der Pilotanlage im<br />
Industrie- und Gewerbepark Schwarze<br />
Pumpe verstärkt in der Lausitz. Schwarze<br />
Pumpe umfasst eine Fläche von 680<br />
Hektar, auf der zurzeit rund 80 Unternehmen<br />
mit 3.600 Beschäftigten angesiedelt<br />
sind. Der Standort blickt auf eine mehr als<br />
50-jährige Industriegeschichte zurück. Bis<br />
in die 80er-Jahre war dort ein Großteil der<br />
Strom- und Gasproduktion ostdeutschlands<br />
konzentriert. Zahlreiche innovative<br />
Verfahren in der Kohleveredlung und der<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 31<br />
und Reparaturen.“<br />
Die anerkannte Sachkompetenz und das große<br />
Engagement beider BIS Gesellschaften bei<br />
Planung und Bau der Pilotanlage soll die Basis<br />
für weitere Aufträge legen. „Unsere fundierten<br />
Kenntnisse der Anlage sind eine gute<br />
Voraussetzung dafür, nach Fertigstellung<br />
auch mit der Instandhaltung beauftragt zu<br />
werden“, konstatiert Wolfgang Amerer. „Unser<br />
Ziel ist es, uns dauerhaft in der Lausitz zu<br />
etablieren. Denn der Industriepark Schwarze<br />
Pumpe ist ohne Zweifel ein strategisch sehr<br />
wichtiger Standort.“ Außerdem hoffen die<br />
beiden Schwestergesellschaften, auch am<br />
Bau der Anlagen für die großindustrielle Produktion<br />
mitzuwirken und so eine beständige<br />
Partnerschaft mit Schmid Silicon Technology<br />
aufbauen zu können.<br />
Ein zusätzlicher Effekt könnte die weitere<br />
Intensivierung der Geschäftsbeziehung zu<br />
Linde Gas sein, die die Vermarktung des Monosilans<br />
übernimmt und ein Schlüsselkunde<br />
von BIS Industrietechnik ost ist. Im Chemiepark<br />
Leuna errichtet die BIS Gesellschaft für<br />
Linde Gas derzeit eine Versuchsanlage zur<br />
Produktion des sogenannten grünen Wasserstoffs,<br />
sprich: Wasserstoff, der auf Basis<br />
nachwachsender Rohstoffe erzeugt wird.<br />
chemischen Industrie wurden in dem Industriepark<br />
erstmals in großtechnischem<br />
Maßstab umgesetzt.<br />
In den letzten Jahren hat sich Schwarze<br />
Pumpe von einem Energie- und Kohleveredlungsstandort<br />
zu einem multifunktional<br />
gestalteten Industriepark entwickelt.<br />
Zum einen steht dort eines der modernsten<br />
Braunkohlekraftwerke der Welt, zum<br />
anderen siedeln sich immer mehr Unternehmen<br />
wie Schmid Silicon Technology<br />
an, deren Schwerpunkt auf neuen Technologien<br />
liegt. Zudem werden stillgelegte<br />
Anlagen neuen Bestimmungen zugeführt.<br />
So soll eine Methanolanlage wieder angefahren<br />
und zur Produktion von Bioethanol<br />
genutzt werden.
DIVISIoNS<br />
» Biogas von exzellenter Qualität<br />
Biogas spielt im energiemix DeutschlanDs eine immer grössere rolle.<br />
WährenD es heute vorrangig zur stromerzeugung genutzt WirD,<br />
soll Das gas künftig verstärkt als Biomethan in Die erDgastransportnetze<br />
gespeist WerDen. zuvor allerDings muss Das Biogas gereinigt<br />
WerDen. Die cloppenBurger Bis e.m.s. gmBh hat gemeinsam mit<br />
Basf, Wingas unD Wintershall ein neues verfahren zur effizienten<br />
unD kostengünstigen aufBereitung Des rohgases entWickelt.<br />
Die Ziele der Bundesregierung sind hoch<br />
gesteckt: Bis 2020, so wurde es in Berlin beschlossen,<br />
sollen jährlich sechs Mrd. m 3 Biogas<br />
in das deutsche Erdgasnetz eingespeist<br />
werden. Damit würden rund sechs Prozent<br />
des deutschen Energiebedarfs gedeckt. Allerdings<br />
kommen derzeit aus Biogasanlagen<br />
lediglich 162 Mio. m 3 – das sind gerade einmal<br />
2,7 Prozent der von der Bundesregierung<br />
angestrebten Menge.<br />
Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, müssen<br />
in Deutschland bis zum Jahr 2020 etwa<br />
900 Biogasaufbereitungsanlagen aufgebaut<br />
werden. Derzeit existieren lediglich rund 35.<br />
„Diese Entwicklung wollen wir mit vorantreiben<br />
und damit ein weiteres Betätigungsfeld<br />
für uns schaffen“, erklärt Andreas Möller,<br />
Bereichsleiter für Verfahrenstechnik bei BIS<br />
E.M.S. So entwickelten die Cloppenburger<br />
gemeinsam mit BASF, WINGAS, einer Tochter<br />
von BASF und Gazprom, sowie Wintershall,<br />
einer 100-prozentigen BASF-Beteiligung, ein<br />
neues Verfahren zur Biogasaufbereitung.<br />
Während der Chemieriese das Waschmittel<br />
PuraTreat TM R+ entwickelte, plante und konstruierte<br />
BIS E.M.S. die Technikumsanlage.<br />
Gemeinsam wurde das neue Waschmittel in<br />
der Versuchsanlage zur Marktreife gebracht<br />
und mehr als 1.000 Stunden getestet.<br />
Inzwischen kommt das Waschmittel in zwei<br />
der europaweit größten Reststoffvergärungsanlagen<br />
in Schwedt und in Zörbig bei Bitterfeld<br />
zum Einsatz. Hier wurden von BIS E.M.S.<br />
zwei Biogasaufbereitungsanlagen mit dem<br />
neuen Verfahren gebaut. Mit der Fertigstellung<br />
liefern die beiden Anlagen jeweils<br />
26 Mio. m 3 hochwertiges Biomethan pro<br />
Jahr.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 32
DIVISIoNS<br />
Alles in einem WAschgAng<br />
Das neu entwickelte Verfahren ist effizient,<br />
kostengünstig und vereinfacht den Aufbereitungsprozess<br />
von Biogas erheblich. So<br />
findet bei herkömmlichen Verfahren oft eine<br />
Entschwefelung der Biomasse während des<br />
Gärprozesses statt. Dafür werden Eisenchlorid<br />
und Luft benötigt. „Durch die Luft<br />
verschlechtert sich die Qualität des Gases.<br />
Zudem kostet der Einsatz von Eisenchlorid<br />
Geld“, erklärt Friedrich Lampe, Projektentwickler<br />
für Biogaswäschetechnologien bei<br />
BIS E.M.S. Bei dem neuen Verfahren der vier<br />
Partner wird dieser Schritt nicht in jedem<br />
Fall benötigt. „Mit unserem Waschmittel<br />
können wir Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid<br />
gleichzeitig in einem Waschgang<br />
auswaschen“, so Friedrich Lampe.<br />
Das eingesetzte Waschmittel behält im Vergleich<br />
zu bisherigen Produkten auch nach<br />
langem Gebrauch seine Wirkung. „Außerdem<br />
kann es bei niedrigeren Temperaturen als bei<br />
vergleichbaren Aufarbeitungsverfahren zur<br />
erneuten Verwendung regeneriert werden“,<br />
stellt Friedrich Lampe fest. Aufgrund seiner<br />
Schwefelwasserstoff-Affinität kann das<br />
BASF-Waschmittel selbst auch extrem hohe<br />
Anteile von Schwefelwasserstoff aufnehmen<br />
und so nahezu vollständig entfernen. Weiterer<br />
Vorteil: Es fallen nur Methanverluste in<br />
Höhe von 0,01 Prozent an. Zum Vergleich:<br />
Bei anderen Anlagen können diese Verluste<br />
zwischen drei und sechs Prozent betragen.<br />
Friedrich Lampe erklärt: „Druckwasserwäschen<br />
nehmen das Methan über das Wasser<br />
mit. Bei der Druckwechseladsorption kann<br />
der Methanverlust durch die Ausschleusung<br />
hervorgerufen werden.“<br />
Die nahezu baugleichen reststoffvergärungs-<br />
anlagen der verbio ag zörbig bei Bitterfeld (linke<br />
seite) und schwedt zählen zu den europaweit<br />
größten referenzanlagen. sie wurden von Bis<br />
e.m.s. gebaut und in Betrieb genommen. auf dieser<br />
seite rechts oben in der Bauphase das aufstellen<br />
der strippkolonne.<br />
Das Ergebnis des neuen Verfahrens kann<br />
sich sehen lassen: Es entsteht ein Gas mit einem<br />
Methangehalt von über 99 Prozent, das<br />
hochkalorischem Erdgas ähnelt. Aufgrund<br />
des hohen Gehalts muss das Biogas nicht<br />
mehr mit Flüssiggas gemischt werden, um<br />
den benötigten Brennwert zu erzielen.<br />
Der BeDArf Wächst rAsAnt<br />
Während die beiden Gasaufbereitungsanlagen<br />
im Bau waren, haben die Cloppenburger<br />
Spezialisten bereits weitere Angebote<br />
im Markt platziert. Der Bedarf ist riesig: Bis<br />
2030, so eine weitere Vorgabe der Bundesregierung,<br />
sollen pro Jahr zehn Mrd. m 3 Biogas<br />
in die Gasleitungen eingespeist werden.<br />
Dazu müssen in Deutschland insgesamt<br />
rund 1.500 Biogasaufbereitungsanlagen<br />
aufgebaut werden.<br />
gAs Aus gülle<br />
Experten gehen davon aus, dass viele fossile<br />
Brennstoffe in spätestens 50 Jahren<br />
knapp werden. Deshalb müssen neue Verfahren<br />
der Energiegewinnung entwickelt<br />
werden. Eines davon ist die Biogasgewinnung.<br />
Biogas ist ein brennbares Gas, das<br />
durch Vergärung von Biomasse in Biogasanlagen<br />
hergestellt wird. Als Ausgangsstoffe<br />
für die technische Produktion von<br />
Biomasse werden vorwiegend Gülle, Molke,<br />
Bio- und Speiseabfälle, Pflanzenreste<br />
oder nachwachsende Rohstoffe wie Mais<br />
verwendet.<br />
Biogas besteht zu 50 bis 70 Prozent aus<br />
nutzbarem Methan sowie aus Kohlendioxid<br />
und geringen Anteilen an Schwefelwasserstoff,<br />
Stickstoff, Wasserstoff und<br />
Ammoniak. Um Biogas zu erhalten, wird<br />
die verwendete Biomasse zum Vergären<br />
in Gärbehälter (Fermenter) gegeben. Dort<br />
bleibt das Substrat bis zu 30 Tagen und<br />
wird ständig gerührt. Dabei bildet sich<br />
durch die Aktivität der Mikroorganismen<br />
das Biogas. Anschließend wird das Gasgemisch<br />
gereinigt. Um es zur Strom- und<br />
Wärmeerzeugung in Blockheizkraftwerken<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 33<br />
nutzen zu können, muss das Gas getrocknet<br />
und entschwefelt werden. Die aus<br />
der Vergärung übrig gebliebene Masse<br />
eignet sich als biologischer Dünger.<br />
Während der Strom problemlos in das<br />
Stromnetz eingespeist wird, fehlen für<br />
die Wärme häufig geeignete Einsatzmöglichkeiten.<br />
Abhilfe schafft hier die<br />
Biogasaufbereitung und -einspeisung in<br />
das Gasleitungsnetz. Einmal in das Netz<br />
eingeleitet, kann Biogas an jedem ort als<br />
Biowärme, Biostrom oder Biokraftstoff<br />
für Fahrzeuge genutzt werden.<br />
Um Biogas in das Gasleitungsnetz einspeisen<br />
zu können, muss es jedoch zuvor<br />
in Biogasaufbereitungsanlagen von<br />
Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff<br />
befreit werden. So wird der gewünschte<br />
Brennwert erreicht und eine Korrosionsgefahr<br />
durch z. B. Kohlendioxid ver -<br />
hindert. Heute gängige Verfahren sind<br />
Druckwechseladsorption, Druckwasserwäsche<br />
sowie physikalische und chemische<br />
Absorption. Zur chemischen<br />
Absorption gehört das hier geschilderte<br />
Verfahren mit PuraTreatR+.
DIVISIoNS<br />
» neuer instandhaltungsstützpunkt<br />
als „maintenance & moDification contractor“ hat sich Die<br />
norWegische gassco as Die Bis e.m.s. gmBh an BorD geholt. Die<br />
cloppenBurger Bis gesellschaft ist nunmehr für instanDhaltung<br />
unD anlagenmoDifikationen Der Drei gassco-erDgasterminals in<br />
ostfrieslanD verantWortlich.<br />
freuen sich auf die zusammenarbeit: gassco-Deutschlandchef egil herløe (rechts) und Bis e.m.s.-geschäftsführer<br />
theodor osteresch.<br />
ostfriesland ist ein wichtiger Standort für<br />
den deutschen Gasimport. Die Gaslieferungen<br />
über Emden machen derzeit rund 27<br />
Prozent des deutschen Erdgasverbrauchs<br />
aus. Gassco betreibt in Emden und Dornum<br />
gleich drei Anlandestationen, in denen<br />
insgesamt drei Pipelines enden, durch die<br />
norwegisches Gas aus Erdgasfeldern in der<br />
Nordsee nach Deutschland transportiert<br />
wird. In den Empfangsstationen erfolgt die<br />
Erdgasaufbereitung – dazu zählt die Messung<br />
der Menge, zugleich wird das Gas entspannt<br />
und teilweise entschwefelt – und<br />
anschließend die Einspeisung in nachgelagerte<br />
Gastransportnetze.<br />
umfAngreiche PArtnerschAft<br />
Wartung und Instandhaltung der Anlagen<br />
bewerkstelligte Gassco in der Vergangenheit<br />
eigenständig. Nun setzt das Unternehmen<br />
auf die Kompetenz und das Know-how von<br />
BIS E.M.S. Als Maintenance & Modification<br />
Contractor sind die Cloppenburger fortan<br />
für sämtliche Instandhaltungsmaßnahmen<br />
und Anlagenmodifikationen an allen drei<br />
Stationen zuständig. „Wir sind sehr froh,<br />
dass wir nunmehr einen Maintenance &<br />
Modification Contractor an Bord haben, mit<br />
dem wir unsere Arbeitsabläufe noch effizienter<br />
gestalten werden und der unsere hohen<br />
Standards im Bereich Unfallvermeidung<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 34<br />
und Sicherheit teilt“, betont Egil Herløe, Geschäftsführer<br />
von Gassco Deutschland. BIS<br />
E.M.S.-Geschäftsführer Theodor osteresch<br />
erklärt: „Wir sehen diesen Auftrag als eine<br />
große Herausforderung. Und wir werden alles<br />
daran setzen, das in uns gesetzte Vertrauen<br />
und die in uns gesetzten Erwartungen zu<br />
erfüllen.“<br />
unterstützung gArAntiert<br />
Die Zusammenarbeit startete mit einer zwei -<br />
monatigen Mobilisierungsphase, in der sich<br />
BIS E.M.S. mit den Anlagen und Abläufen von<br />
Gassco vertraut machte. Mit Koordinations-<br />
sowie organisationsaufgaben für die Gewerke<br />
Mechanik und EMSR wurde zugleich<br />
die Ausführung dieser Gewerke vorbereitet.<br />
Eine fünfköpfige Führungscrew wird den<br />
neuen Stützpunkt lenken und mit rund 25<br />
gewerblichen Mitarbeitern die anstehenden<br />
Aufgaben bewältigen. „Insbesondere<br />
in der Startphase steht das Stammhaus in<br />
Cloppen burg dem neuen Stützpunkt mit Rat<br />
und Tat zur Seite“, so Roland Päplow, Prokurist<br />
bei BIS E.M.S., der maßgeblich am Zustandekommen<br />
des Vertrags beteiligt war.<br />
Der Vertrag zwischen Gassco und BIS E.M.S.<br />
hat eine Laufzeit von drei Jahren. Danach<br />
besteht die option auf eine Vertragsverlängerung<br />
um weitere zwei Jahre. Gassco beabsichtigt,<br />
im Rahmen der partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit den Rahmenvertrag während<br />
der Laufzeit weiterzuentwickeln und<br />
auf andere Gewerke auszudehnen.
DIVISIoNS<br />
hohen erwartungen stellt sich die Bis e.m.s. als partner für instandhaltung und modifikationen bei den gassco-erdgasterminals in ostfriesland.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 35
DIVISIoNS<br />
» innovative rauchgasadsorber<br />
für saubere luft<br />
aus Dem schornstein Der schlammentWässerungs- unD verBrennungsanlage<br />
Der staDt frankfurt strömt gute luft in Den himmel<br />
Der mainmetropole. Dafür sorgen Die neuen rauchgasaDsorBer von<br />
Bis inDustrieservice mitte. aufgrunD eines verBesserten<br />
WirkungsgraDs Der aDsorBtionsfähigkeit Der aktivkohle filtern sie<br />
giftiges QuecksilBer aus Dem rauchgas Der anlage.<br />
Bei der montage der rauchgasadsorber wurden die ringelemente stück für stück per kran nach oben geliftet.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 36
DIVISIoNS<br />
Am Rand der Stadt verbrennt die Schlammentwässerungs-<br />
und Verbrennungsanlage<br />
(SEVA) in Frankfurt-Sindlingen die Schlammfeststoffe<br />
der Abwasserreinigungsanlagen<br />
Sindlingen und Niederrad. Die dabei entstehenden<br />
Gase müssen gereinigt werden.<br />
„Das an dieser Stelle der Klärschlammverbrennungsanlage<br />
etwa 80 Grad heiße<br />
Rauchgas strömt von oben in den Stahl -<br />
korpus durch die Aktivkohlebetten und<br />
kommt unten gereinigt wieder heraus“,<br />
erklärt Stefan Korthals, Projektleiter bei<br />
der Frankfurter BIS Industrieservice Mitte,<br />
die Funktionsweise.<br />
Deutlich verBesserte<br />
reingAsWerte<br />
Im Sommer 2009 mussten alte Füllkörperwäscher<br />
in zwei Straßen jeweils gegen neue<br />
Aktivkohleadsorber ausgetauscht werden.<br />
Dabei konnte die alte Bauart der Aktivkohleadsorber<br />
in zwei anderen Straßen nicht<br />
übernommen, sondern musste vollkommen<br />
neu konzipiert und entwickelt werden. Der<br />
Grund: Eine fortschreitende Korrosion der<br />
bestehenden Rauchgasadsorber machte<br />
den SEVA-Betreibern zu schaffen. Neben der<br />
Quecksilberabscheidung werden weitere<br />
Bestandteile des Rauchgases mithilfe der<br />
Aktivkohle entfernt und die von der EU<br />
geforderten Werte ohne Probleme eingehalten.<br />
Mit dem Bau der neuen Rauchgasadsorber<br />
beauftragte die Stadt Frankfurt die<br />
BIS Industrieservice Mitte. Zwei der Anlagen<br />
sind bereits seit Ende 2009 im Einsatz und<br />
erzielen beste Messwerte, zwei weitere folgen<br />
in diesem Jahr.<br />
Die Vorteile der neuen Rauchgasadsorber<br />
sind vielfältig. So wirkt der glasfaserverstärkte<br />
Kunststoff, mit der der gesamte Adsorber<br />
im Innenbereich ausgekleidet wurde,<br />
der Korrosion entgegen. „Der Luftstrom, der<br />
durch die Aktivkohlebetten fließt, musste so<br />
geleitet werden, dass wir einen optimalen<br />
Wirkungsgrad erreichen und die Adsorbtionsfähigkeit<br />
der Aktivkohle bestmöglich<br />
ausschöpfen“, erläutert Stefan Korthals.<br />
Während die Aktivkohlebetten in den alten<br />
Adsorbern hinter Edelstahllochblechen<br />
verschwanden, setzt die BIS Tochter jetzt<br />
korrosionsbeständige, lamellenartige Halterungen<br />
mit aerodynamisch günstigen Durch-<br />
strömungswerten ein. Diese sorgen für einen<br />
optimalen Sitz der Aktivkohleadsorberbetten<br />
bei minimalem Luftwiderstand und maximaler<br />
Durchströmung der Aktivkohle.<br />
millimetergenAue Ausführung<br />
Eine besondere Herausforderung war die<br />
Montage der neuen Rauchgasadsorber. Die<br />
zehn Meter hohen und jeweils 17 Tonnen<br />
schweren Anlagen konnten nicht über das<br />
Dach an ihren Bestimmungsort gehoben<br />
werden. Die Einzelteile wurden den Türen<br />
und Durchgängen der SEVA Frankfurt angepasst.<br />
Die BIS Spezialisten konnten somit<br />
den Adsorber in fünf Ringelemente teilen<br />
und brachten die einzelnen Teile Stück für<br />
Stück in die Betriebshalle. Hier wurden die<br />
einzelnen Segmente aufgestellt. „Der oberste<br />
Schuss wurde zuerst auf das Betonfundament<br />
gesetzt. Dann haben wir das Teil angehoben<br />
und das nächste darunter geschoben.<br />
Anschließend wurde alles miteinander verschweißt“,<br />
beschreibt der BIS Projektleiter<br />
den komplizierten Einbau. Damit alles passt,<br />
wurden in der Vorfertigung für die einzelnen<br />
Segmente Schweißschablonen angefertigt.<br />
Stefan Korthals: „Wir haben es bei den<br />
Innenwänden mit einer doppelwandigen<br />
Konstruktion zu tun. Diese müssen natürlich<br />
ebenso passgenau angefertigt werden wie<br />
die Rundteile.“ Ganze Arbeit leisteten auch<br />
die BIS Isolierexperten. Mit einer Spezialkonstruktion<br />
aus trittfesten Isolierkassetten<br />
sorgen sie für einen sicher und stabil begehbaren<br />
Deckel. Dank verschiedener Sichtfenster<br />
ist es dem Betreiber somit möglich, das<br />
Innere des Adsorbers Sichtprüfungen zu unterziehen.<br />
Die Herausforderungen wurden auch deshalb<br />
mit Bravour gemeistert, weil bei allen<br />
Gewerken perfekt Hand in Hand gearbeitet<br />
wurde. Konstruktion, Apparatetechnik,<br />
oberflächenschutz, Dämmtechnik, Schwermontage<br />
und Gerüstbau wurden in einen<br />
reibungslosen, schnellen und sicheren<br />
Projektablauf integriert. Werner Fischer,<br />
Projektleiter der Stadtentwässerung, ist zufrieden:<br />
„Lobenswert sind besonders die Termineinhaltung<br />
trotz mancher überraschend<br />
aufgetretenen Probleme und die sehr gute<br />
Zusammenarbeit bei allen Gewerken.“<br />
giftiges schWermetAll<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 37<br />
Die gfk-innenbeschichtung der adsorber beugt der<br />
korrosion vor und war teil der vorfertigung.<br />
Quecksilber wurde bereits in den<br />
60er-Jahren als Nervengift identifiziert.<br />
Als Konsequenz reduzierte die<br />
Industrie zunächst die technische Anwendung<br />
von Quecksilber und stellte<br />
sie schließlich Mitte der 80er-Jahre<br />
komplett ein. So gibt es heute weder<br />
Quecksilberthermometer noch quecksilberhaltige<br />
Batterien zu kaufen.<br />
Komplett verbannt ist das giftige<br />
Schwermetall damit aber nicht. Vielmehr<br />
wird es z. B. bei der Verbrennung<br />
von fossilen Stoffen in Verbrennungsanlagen<br />
freigesetzt. Abhilfe schaffen<br />
Rauchgasreinigungsanlagen, die z. B.<br />
über einen Aktivkohleadsorber einen<br />
großen Teil des Quecksilbers aus dem<br />
Rauchgas entfernen. Bevor das Gas<br />
die Anlage durch den Kamin verlässt,<br />
werden die Emmissionen gemessen<br />
und dokumentiert.
DIVISIoNS<br />
» mehr Power für ungarisches Kraftwerk<br />
in százhalomBatta nahe Der ungarischen hauptstaDt BuDapest<br />
steht eines Der grössten kraftWerke Des lanDes. um Die effek-<br />
tivität zu erhöhen unD Dem umWeltschutz verstärkt rechnung<br />
zu tragen, WirD Das Werk seit einigen Jahren um- unD ausgeBaut. an<br />
Den moDernisierungsarBeiten ist auch Bis hungary kft. Beteiligt. Die<br />
ungarische gesellschaft Baut Derzeit einen aBhitzeDampferzeuger<br />
auf, um Damit Den WirkungsgraD Des kraftWerks zu<br />
optimieren.<br />
Die komplette errichtung des abhitzedampferzeugers für das kraftwerk Dunamenti wurde Bis hungary übertragen.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 38
DIVISIoNS<br />
Das Kraftwerk Dunamenti liegt an der<br />
Donau, etwa 30 Kilometer südlich von Budapest,<br />
und wurde in den 60er-Jahren gebaut.<br />
Damals war es mit einer Leistung von etwa<br />
2.000 MW das größte Kraftwerk Ungarns.<br />
Anfang der 90er-Jahre jedoch ließ die Effizienz<br />
nach. Nach und nach wurde das Kraftwerk<br />
zu einem Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk<br />
umgebaut. Heute hat es eine Leistung<br />
von etwa 1.740 MW.<br />
Der Ausbau und die Modernisierung von<br />
Dunamenti sind nach wie vor in vollem Gang.<br />
So entsteht im Kraftwerk gerade eine neue<br />
Gasturbinenanlage. Mit dem Aufbau des Abhitzedampferzeugers<br />
beauftragte der belgische<br />
Maschinen- und Anlagenbaukonzern<br />
Cockerill Maintenance&Ingénierie die BIS<br />
Hungary Kft. Noch bis zum November dieses<br />
Jahres sind die Spezialisten der ungarischen BIS<br />
Gesellschaft mit der kompletten Errichtung<br />
des Abhitzedampferzeugers beschäftigt.<br />
Die Arbeiten umfassen im Wesentlichen den<br />
Aufbau der Stahlkonstruktion mit einem<br />
Gewicht von mehr als 650 Tonnen, die Errichtung<br />
von zwölf Kesselmodulen und von<br />
bis zu 80 Meter hohen Schornsteinen sowie<br />
die Montage von Dampfkesseln und des<br />
Entspannungsbehälters. Dazu kommen Anstriche,<br />
die Montage der Rohrleitungen und<br />
Isolierarbeiten. Diese fallen sowohl innerhalb<br />
als auch außerhalb der Anlage an und<br />
umfassen eine Fläche von insgesamt rund<br />
3.220 m 2 .<br />
Bessere QuAlität Durch<br />
vorfertigung<br />
Eine besondere Herausforderung während<br />
der Arbeiten sind die stark beschränkten<br />
Platzverhältnisse auf der Baustelle. Die<br />
Ungarn entschieden deshalb, einen Großteil<br />
der erforderlichen Schweißarbeiten an den<br />
Rohrleitungen in der eigenen Werkstatt in<br />
Tiszaújváros in ost-Ungarn durchzuführen.<br />
Hier wurden etwa 80 Prozent der insgesamt<br />
250 Tonnen schweren Rohrleitungen geschweißt.<br />
Die Vorfertigung hat noch einen<br />
weiteren Vorteil. „Die Qualität ist besser“,<br />
erklärt Imre Somogyi, Projekteiter bei BIS<br />
Hungary. „In der Werkstatt gefährden weder<br />
Regen noch Wind die Arbeiten. Außerdem<br />
können die Rohre gedreht und damit<br />
in besserer Arbeitshaltung geschweißt werden.“<br />
Weitere Aufträge in sicht<br />
Besonderes Augenmerk muss auf der Baustelle<br />
auf die Einhaltung der HSEQ-Vorschriften<br />
gelegt werden. „Das ist dem Kunden<br />
besonders wichtig“, sagt Imre Somogyi. Aus<br />
diesem Grund kümmern sich permanent<br />
drei Mitarbeiter um die Sicherheit auf der<br />
Baustelle. Gleiches gilt für Richtlinien, die<br />
für Druckgeräte wie Dampfkessel oder<br />
Rohrleitungen eingehalten werden müssen.<br />
„Normalerweise arbeiten wir nach den<br />
euro päischen Richtlinien. Bei diesem Auftrag<br />
aber gelten die amerikanischen ASME Vorschriften“,<br />
erklärt Imre Somogyi. Diese sind<br />
extrem streng und betreffen vor allem das<br />
Schweißen und die zerstörungsfreie Materialprüfung.<br />
Bis zum Ende des Projekts im Herbst werden<br />
bis zu 120 BIS Mitarbeiter vor ort auf der<br />
Baustelle tätig sein. Die Zusammenarbeit<br />
mit dem Kunden läuft sehr gut. Imre Somogyi<br />
ist zufrieden: „Wir sind sogar schon gefragt<br />
wurden, ob wir auch Projekte im Ausland<br />
übernehmen können.“<br />
DoPPelter nutzen<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 39<br />
Der aufbau des abhitzedampferzeugers umfasst<br />
eine stahlkonstruktion mit einem gewicht von<br />
mehr als 650 tonnen.<br />
Ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk<br />
(GuD) kombiniert die Prinzipien eines<br />
Gasturbinenkraftwerks mit denen<br />
eines Dampfkraftwerks. In dem Prozess<br />
wird die thermische Energie des<br />
heißen Abgases zweifach genutzt.<br />
Zum einen treiben diese Abgase die<br />
Gasturbine direkt an und dienen so<br />
zur Stromerzeugung. Zum anderen<br />
wird die thermische Energie der Abgase<br />
dem nachgeschalteten Abhitzedampferzeuger<br />
zugeführt. In diesem<br />
sogenannten Dampfprozess wird<br />
ener gie reicher Dampf erzeugt, aus<br />
dessen Wärmeenergie in der Dampfturbine<br />
Rotationsenergie gewonnen<br />
wird. Diese trägt zusätzlich zur<br />
Stromerzeugung bei. GuD-Kraftwerke<br />
erzielen auf diese Weise einen Wirkungsgrad<br />
von bis zu 60 Prozent und<br />
gehören damit zu den effizientesten<br />
konventionellen Kraftwerken.
DIVISIoNS<br />
» erprobtes team erhält folgeauftrag<br />
für großkraftwerk<br />
im polnischen kraftWerk BeŁchatóW, Dem grössten BraunkohlekraftWerk<br />
Der Welt, finDen seit einigen Jahren umfangreiche<br />
moDernisierungsmassnahmen statt. Daran Beteiligt sinD gleich Drei<br />
polnische Bis gesellschaften: WährenD Bis plettac sp. z o.o.<br />
für Die kompletten gerüstBauarBeiten verantWortlich ist, WurDe<br />
Die arge, BestehenD aus Den polnischen gesellschaften Bis<br />
multiserWis unD Bis izomar sp. z o.o., mit isolierarBeiten Betraut.<br />
Das Kraftwerk Bełchatów befindet sich in<br />
Rogowiec, etwa 150 Kilometer südwestlich<br />
von Warschau. 1981 in Betrieb genommen,<br />
verfügt es über zwölf mit Braunkohle befeuerte<br />
Blöcke, die zusammen eine Leistung von<br />
4.400 MW liefern. Damit ist es Europas größtes<br />
konventionelles Wärmekraftwerk und zugleich<br />
das weltgrößte Braunkohlekraftwerk.<br />
Vor etwa fünf Jahren wurde mit der Modernisierung<br />
begonnen, um das Kraftwerk nach<br />
den modernsten europäischen Umweltstandards<br />
auszurüsten.<br />
Nachdem Block 4 im vergangenen Jahr modernisiert<br />
wurde, werden die Arbeiten nun<br />
an Block 5 fortgesetzt. Hier werden, wie<br />
zuvor an Block 4, Kessel und Rohrleitungen<br />
auf den neuesten Stand gebracht, Isolierungen<br />
erneuert und beschädigte Teile des<br />
Kesselmantels ausgewechselt. BIS plettac ist<br />
dabei für die Montage, Demontage und den<br />
Service der Gerüste verantwortlich – insgesamt<br />
werden etwa 55.000 m 3 Gerüste und<br />
zusätzlich rund 1.500 m 2 Podeste benötigt.<br />
Die beiden anderen polnischen BIS Gesellschaften,<br />
BIS Multiserwis und BIS Izomar,<br />
sorgen gleichzeitig für die perfekte Ausführung<br />
der Isolierarbeiten. Auftraggeber ist<br />
die Steinmüller-Instandsetzung Kraftwerke<br />
Gesellschaft für Energie und Umwelttechnik<br />
mbH, ein Unternehmen der <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong><br />
Power <strong>Services</strong> GmbH.<br />
service runD um Die uhr<br />
Der Auftrag ist der zweite, den BIS plettac<br />
für Steinmüller-Instandsetzung ausführt.<br />
Bereits im vergangenen Jahr waren die<br />
Polen ebenfalls mit Gerüstbauarbeiten an<br />
der Modernisierung von Block 4 beteiligt.<br />
Von Januar bis November 2009 kümmerten<br />
sich die BIS Experten um den reibungslosen<br />
Ablauf des Gerüstbaus. Der Leistungsumfang<br />
umfasste Gerüste zur Isolierung der<br />
Kesselinnen- und -außenwände, der Trichter,<br />
Rohrleitungen und Rauchgaskanäle<br />
sowie des Heißluftsystems. Insgesamt wurden<br />
55.000 m 3 Gerüste gebraucht. Der Aufbau<br />
verlief problemlos, wie Piotr Kraszkiewicz,<br />
Mitglied der Geschäftsführung bei BIS<br />
plettac, betont. „Nur durch eine gute organisation<br />
und Planung war es uns möglich,<br />
eine so große Gerüstmenge zu montieren.“<br />
Erschwerend kam hinzu, dass zu Beginn<br />
der Arbeiten die Kraftwerksanlage noch in<br />
Betrieb war.<br />
Auch bei den Arbeiten an Block 5 leisten<br />
die polnischen Spezialisten einen „Rundum-die-Uhr-Service“.<br />
Damit<br />
sichert und überwacht BIS<br />
plettac den Umbau sämtlicher<br />
Gerüste – und zwar<br />
zu jeder Zeit, in der Gerüste<br />
von den beteiligten Firmen<br />
benötigt werden. Zudem<br />
ist die BIS Gesellschaft<br />
für eine Art von Facility<br />
Management verantwortlich.<br />
Dieses umfasst ordnung<br />
und Sauberkeit auf der<br />
im kraftwerk Bełchatów entstehen<br />
20 prozent der in polen<br />
produzierten energie.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 40<br />
Baustelle sowie die logistische Steuerung<br />
der Lagerflächen und Aufzüge. Im Einzelnen<br />
sind das die Be- und Entladung sowie die<br />
Lagerwirtschaft von technischen Gasen.<br />
Hinzu kommen die Bedienung von Winden<br />
und Aufzügen, die für den Transport des<br />
Materials während der Modernisierung<br />
erforderlich sind, sowie Abholung und Entsorgung<br />
des Industrieabfalls. Insgesamt<br />
sind bis zu 80 Gerüstbaumonteure auf der<br />
Baustelle tätig. „Dass wir sowohl die Koordination<br />
aller Subunternehmer für den Gerüstbau<br />
als auch die organisation auf der<br />
Baustelle übernehmen, ist für den Kunden<br />
von großem Vorteil“, betont Piotr Kraszkiewicz.<br />
„Gleichwohl haben wir uns über den<br />
Folgeauftrag sehr gefreut, denn es zeigt,<br />
wie zufrieden der Kunde mit unserer Arbeit<br />
ist.“
DIVISIoNS<br />
» spanien bündelt Know-how<br />
in spanien haBen sich Bis multiservicios inDustriales sa unD Bis<br />
Diasa zur <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> inDustrial services spain sa zusammengeschlossen.<br />
Die neue gesellschaft Bietet isolierung unD gerüstBau<br />
aus einer hanD an. zuDem ermöglicht Die fusion Der BeiDen spanischen<br />
unternehmen auch Den flächenDeckenDen einsatz Der Bis<br />
spezialisten in ganz spanien.<br />
Das neue managementteam von <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> industrial services spain sa:<br />
ana alzugaray, corporate Director, und ramón oliver ruiz, managing Director, sowie (stehend von links)<br />
antonio martin zapata, technical Director, Jan van asperen, production Director, Jose antonio martinez,<br />
regional Director, iker garrido, regional Director, federico medina, regional Director, und sergio corbacho,<br />
regional Director.<br />
Die neu entstandene BIS Gesellschaft ist mit<br />
insgesamt rund 600 Mitarbeitern an neun<br />
Standorten vertreten, darunter Madrid,<br />
Barcelona und Ferrol. „Viele Kunden suchen<br />
Anbieter, die nicht nur an einem Standort Industrieservice<br />
anbieten, sondern an mehreren<br />
verteilt im ganzen Land“, erklärt Ramón<br />
oliver Ruiz, Geschäftsführer <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong><br />
<strong>Industrial</strong> <strong>Services</strong> Spain SA. „Dies stellen wir<br />
durch den Zusammenschluss sicher.“<br />
Bereits im Jahr 2003 hatte BIS Multiservicios<br />
<strong>Industrial</strong>es SA damit begonnen, sich breiter<br />
auf dem spanischen Markt für Industrieservice<br />
aufzustellen. Zu diesem Zweck wurde<br />
zunächst das Isoliergeschäft restrukturiert.<br />
2007 folgte die Übernahme von DIASA.<br />
Beide Unternehmen ergänzen sich in ihrem<br />
Leistungsangebot, ihrer geografischen<br />
Lage und im Management. Während BIS<br />
Multiservicios <strong>Industrial</strong>es SA als Isolierspezialist<br />
vor allem im Südosten von<br />
Spanien aktiv ist, liegt der geografische<br />
Schwerpunkt der Gerüstbauexperten von<br />
BIS DIASA im Norden des Landes.<br />
neue märKte erschliessen<br />
„Mit dem Zusammenschluss vereinfachen<br />
wir die organisation des Unternehmens“, erläutert<br />
Ramón oliver Ruiz. „Zugleich können<br />
wir von einer Zentrale aus unsere Ressourcen<br />
besser koordinieren und unsere Mitarbeiter<br />
auf den Baustellen effizienter einsetzen.“<br />
Außerdem lassen sich nun neue Kunden<br />
akquirieren und neue Märkte erschließen.<br />
„DuPont ist ein Key-Kunde von DIASA. Heute<br />
können wir ihm mehr Service als nur Gerüstbau<br />
anbieten“, nennt Ramón oliver Ruiz ein<br />
Beispiel. „Außerdem bringt BIS DIASA den<br />
Schiffsbau als zusätzlichen Marktsektor für<br />
anspruchsvollen Industrieservice mit ein.“<br />
Der Integrationsprozess wurde von einem<br />
Integrationskomitee strukturiert und begleitet.<br />
Das Gremium kümmerte sich dabei um<br />
die Bereiche, die bei der Fusion besondere<br />
Aufmerksamkeit erforderten. Dazu gehörten<br />
die komplette organisation des Unternehmens,<br />
das Geschäftsmodell, spezielle gewerbliche<br />
Belange, unternehmerische und<br />
finanzielle Faktoren und Veränderungen der<br />
Führungsstruktur. Darüber hinaus wurden<br />
Prozesse standardisiert.<br />
BoomenDer solArmArKt<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 41<br />
Für die <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> <strong>Industrial</strong><br />
<strong>Services</strong> Spain SA bietet der in Spanien<br />
boomende Solarmarkt große Möglichkeiten.<br />
Denn unter der Sonne Südspaniens<br />
müssen Rohre und Anlagenteile<br />
von Solarkraftwerken sorgfältig isoliert<br />
werden. Mineralwolle und Aluminiumverkleidung<br />
sorgen dafür, dass beim<br />
Transport von Öl und Dampf so wenig<br />
Energie wie möglich verloren geht.<br />
<strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> <strong>Industrial</strong> <strong>Services</strong><br />
Spain SA hat bereits an verschiedenen<br />
Projekten mitgewirkt – nachzulesen<br />
im Geschäftsbericht von <strong>Bilfinger</strong><br />
<strong>Berger</strong> (www.bilfinger.com).
» saubere energie für europa<br />
in europa WerDen immer mehr kohlekraftWerke Durch umWeltfreunDlichere<br />
komBikraftWerke aBgelöst. so auch in portugal unD<br />
Den nieDerlanDen, Wo neue anlagen entstehen. an gleich Drei neu-<br />
Bauten ist Bis prefal Beteiligt. Die spezialisten aus portugal WurDen<br />
mit umfangreichen isolierarBeiten Beauftragt.<br />
Die Vorgaben des Europäischen Rats sind<br />
klar festgelegt: Bis zum Jahr 2020, so wurden<br />
die Länder der EU verpflichtet, soll die<br />
Treibhausgasemission um mindestens 20<br />
Prozent gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt<br />
werden. Vor allem die Nutzung erneuerbarer<br />
und umweltfreundlicher Energie<br />
soll dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.<br />
Die Konsequenz: Ältere, kohlebetriebene<br />
Kraftwerke werden modernisiert und mit<br />
Abgasentschwefelungsanlagen ausgerüstet.<br />
Neue Kraftwerke werden zumeist als<br />
Kombikraftwerke gebaut.<br />
Kombikraftwerke, die auch als Gas-und-<br />
Dampf-(GuD-)Kraftwerke bezeichnet werden,<br />
nutzen als Brennstoff zumeist Erdgas.<br />
Der große Vorteil einer solchen Anlage liegt<br />
in der Kombination einer Gas- mit einer<br />
Dampfturbine. Dadurch erhöht sich der Gesamtwirkungsgrad<br />
des Kraftwerks auf fast<br />
60 Prozent. Zum Vergleich: Herkömmliche<br />
Wärmekraftwerke weisen lediglich einen<br />
Wirkungsgrad von etwa 35 Prozent auf.<br />
Eine solche GuD-Anlage hat Ende vergangenen<br />
Jahres in Lares, Figueira de Foz, in<br />
Zentralportugal ihren Betrieb aufgenommen.<br />
Das erdgasbefeuerte Kombikraftwerk<br />
gehört zu Energias de Portugal, SA (EDP),<br />
einem der größten Energieversorger Europas,<br />
und hat eine Leistung von 862 MW,<br />
verteilt auf zwei Einheiten. Damit lassen<br />
sich jährlich etwa 4.000 Gigawattstunden<br />
Strom produzieren. Mit dem Bau des 400<br />
Millionen Euro teuren Kraftwerks wurde im<br />
Juni 2007 begonnen. Insgesamt waren rund<br />
250 Unternehmen beteiligt, darunter auch<br />
BIS Prefal, die für die Wärmedämmung zuständig<br />
war.<br />
erfAhrung zAhlt sich Aus<br />
Die BIS Gesellschaft begann mit ihren Arbeiten<br />
im August 2009 und schloss sie pünktlich<br />
und ohne Unfälle im Dezember ab. In<br />
dieser Zeit musste eine Fläche von insgesamt<br />
35.185 m 2 isoliert werden, davon entfielen<br />
31.338 m 2 allein auf das Rohrleitungssystem.<br />
75.400 Mannstunden waren dafür notwendig.<br />
Isoliert wurde mit Steinwolle und einer<br />
Aluminiumhülle. Das benötigte Isoliermaterial<br />
für die Gas- und Dampfturbine wurde<br />
von General Electric bereitgestellt.
Ein zweites erdgasbefeuertes Kraftwerk<br />
ent steht derzeit in Pego, Abrantes, gelegen<br />
ebenfalls in Zentralportugal. 2011 soll<br />
die GuD-Anlage mit einer Leistung von<br />
800 MW in Betrieb gehen. Auch hier ist<br />
die portugiesische BIS Gesellschaft für die<br />
Isolierarbeiten zuständig. Dabei müssen<br />
Rohrleitungen, Kessel, Turbinen und weiteres<br />
Equipment mit einer Wärmedämmung<br />
versehen werden. Außerdem bekommen<br />
die beiden Kessel eine Schallisolierung. Genutzt<br />
wird auch hier Steinwolle in verschiedenen<br />
Stärken mit einem Raumgewicht<br />
von 70 kg/m 3 . Die Ummantelung besteht<br />
aus Aluminium. Insgesamt beträgt die zu<br />
isolierende Fläche rund 30.000 m 2 . Dazu<br />
kommen 5.000 m 2 an Schalldämmung.<br />
Durchschnittlich sind 50 Isolierexperten<br />
auf der Baustelle beschäftigt.<br />
nässe unD Kälte BehinDern<br />
ArBeiten<br />
Beendet werden sollen die Arbeiten Mitte<br />
dieses Jahres. „Trotz des engen Zeitfensters<br />
wird der Termin eingehalten“, berichtet Hugo<br />
Pires von BIS Prefal. „Dabei waren die Arbeitsbedingungen<br />
gerade zu Beginn des Jahres<br />
alles andere als einfach. Wir hatten einen sehr<br />
kalten und nassen Winter, der sich bis in den<br />
April zog.“<br />
Ein drittes Projekt von BIS Prefal wurde kürzlich<br />
in Lelystad nahe Amsterdam abgeschlossen.<br />
Auch hier leisteten die Portugiesen Isolierarbeiten<br />
an einem neuen Kombikraftwerk,<br />
Das neue kombikraftwerk flevocentrale in den niederlanden liegt direkt<br />
an den ufern des markermeers, einem rund 700 m 2 großen see (links).<br />
rohrleitungen, kessel und turbinen im kraftwerk lares in zentralportugal<br />
wurden mit steinwolle isoliert und mit aluminium umhüllt (mitte).<br />
Das guD-kraftwerk in pego, portugal, wurde direkt neben<br />
einem kohlekraftwerk errichtet (rechts).<br />
das mit einer Leistung von 870 MW arbeitet.<br />
Isoliert wurde eine Fläche von 16.000 m 2 . Insgesamt<br />
leisteten etwa 45 Mitarbeiter rund<br />
50.000 unfallfreie Mannstunden.<br />
Mit den drei Projekten konnten die Spezialisten<br />
aus Portugal ihre Kernkompetenz Isolierung<br />
erneut unter Beweis stellen – und sind<br />
damit gefragte Fachleute. „Wir waren an allen<br />
vier in Portugal gebauten Kombikraftwerken<br />
sowie an drei weiteren in den Niederlanden<br />
und Spanien beteiligt“, sagt Hugo Pires. „Damit<br />
sind wir eines der erfahrensten Unternehmen<br />
für Isolierung in Europa.“
Divisions<br />
» Zusammenschluss stärkt<br />
Marktposition in UK<br />
Unter dem dach der <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> indUstrial services (UK) ltd.<br />
ist in grossBritannien ein neUes starKes Unternehmen entstanden.<br />
Bis ohare ltd. Und Bis salamis ltd. haBen sich im JanUar 2010 zUr Bis<br />
indUstrial services ltd. (Bis is) zUsammengeschlossen. dUrch die<br />
fUsion ist das neUe Unternehmen in der lage, seinen KUnden in der<br />
onshore-ProzessindUstrie sPezifische KomPetenzen zUr Kosten- Und<br />
risiKominimierUng anzUBieten.<br />
im onshore-gasterminal in theddlethorpe im osten von großbritannien wird das in der nordsee<br />
geförderte gas eingespeist.<br />
Mit der neugestaltung der britischen Gesellschaften<br />
konzentriert Bis das onshore- und<br />
offshore-Geschäft auf je eine Gesellschaft und<br />
schafft somit mehr Transparenz für die Kunden.<br />
so bietet die neue Bis industrial services<br />
ihren onshore- Kunden die gesamte Bandbreite<br />
an Engineering- und mechanischen Leistungen<br />
sowie EMsR-Technik und siP-Arbeiten<br />
(Gerüstbau, isolierung, Korrosionsschutz) an.<br />
von den veränderungen unberührt bleibt die<br />
Bis salamis (M&i) mit sitz in Aberdeen. Dieses<br />
Unternehmen, das von Mike Main geführt<br />
wird, konzentriert sich mit Maintenance und<br />
inspektionen auf den offshore-Markt.<br />
Mit sitz in Cheshire im nordwesten Englands<br />
wird die neue Gesellschaft durch Duncan Hall<br />
geleitet. Circa 1.500 Mitarbeiter sind an sechs<br />
standorten in ganz Großbritannien, u.a. auch<br />
in sullom voe auf den shetland-inseln im norden<br />
sowie an der englischen südküste, tätig.<br />
Bei einer Jahresleistung von 210 Mio. Euro und<br />
2.700 Mitarbeitern stellen Bis industrial services<br />
und Bis salamis seit 2007 die Leistungsfähigkeit<br />
der Bis Group im britischen Markt<br />
erfolgreich unter Beweis.<br />
KoMbinierte Serviceangebote<br />
Der Umfang und die Tiefe der durch die Bis<br />
is angebotenen integrierten Dienstleistungen<br />
stellen für Kunden einen wesentlichen<br />
vorteil dar, wie steve Waugh, CEo Bis UK,<br />
erläutert: „Mit diesen Dienstleistungen<br />
sprechen wir die onshore-Märkte in den<br />
Bereichen Raffinerie, Chemie, Kraftwerke<br />
und stromnetze an. Wir wollen den Kunden<br />
outsourcing-Lösungen der ‚dritten Genera-<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 44<br />
tion’ für die Wertschöpfungskette der Prozessindustrie<br />
bieten, bei denen sie von einer<br />
nachhaltigen Kostenreduzierung profitieren.<br />
Hierbei sind Kostenersparnisse von bis<br />
zu 20 Prozent möglich.“<br />
Anfang 2009 wurde ein Beratungsunternehmen<br />
mit der Prüfung von optionen, Geschäftsmöglichkeiten<br />
und Kundenreaktionen<br />
im Hinblick auf die Zusammenführung<br />
von Engineering-, EMsR- und siP-Dienstleistungen<br />
beauftragt. Das Ziel war eine ganzheitliche<br />
Lösung für integrierte services bei<br />
Projekten, instandhaltung und Wartung/<br />
inspektionen in der Prozessindustrie. Dabei<br />
zeigte sich, dass ein geschlossenes Team die<br />
Leistungen durch entsprechende Einsatzplanung<br />
wesentlich effizienter und damit<br />
auch im interesse der Kunden günstiger erbringen<br />
kann.<br />
Zu den Empfehlungen des Beratungsunternehmens<br />
gehörte auch, das Know-how und<br />
die Kompetenzen der Fachkräfte in einer<br />
organisation mit einheitlicher Unternehmenskultur<br />
und gemeinsamen wirtschaftlichen<br />
interessen zusammen zu führen, um<br />
die vorzüge dieses servicekonzepts möglichst<br />
wirksam zu sichern. Diese Maßnahme<br />
ist deshalb erforderlich, weil durch die herkömmliche<br />
Praxis der Unterauftragsvergabe<br />
oder einer nur temporären geschäftlichen<br />
Zusammenarbeit ein Maximalergebnis nicht<br />
zu erzielen ist. Das war unter anderem auch<br />
der Grund, weshalb sich Bis oHARE und Bis<br />
salamis im Januar 2010 zusammenschlossen,<br />
um damit eine in sich geschlossene<br />
Unternehmensstruktur aufzubauen. Dabei
Divisions<br />
„Wir bieten Unübertroffene Kern- Und SpeZialdienSte“<br />
steve Waugh, ceo <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong><br />
industrial services (UK) ltd.<br />
<strong>glob</strong>e: Zusätzlich zu Ihren neuen kombinierten<br />
Diensten beabsichtigen Sie eine<br />
Umgestaltung in der Planung und Ausführung<br />
der traditionellen Service-Dienste.<br />
Was bedeutet das?<br />
Steve Waugh: Um die anspruchsvollen Anforderungen<br />
unserer Kunden zu erfüllen,<br />
genügt es nicht, dass wir bei Bis über eine<br />
große Bandbreite qualitativ hochwertiger<br />
services verfügen. Zu den Leistungen, die wir<br />
in unseren Märkten bieten, gehören auch<br />
die umfassende Planung und organisation<br />
von Arbeitspaketen. Ein einfaches Beispiel<br />
hierfür ist der Einsatz von seilvorrichtungen<br />
anstatt eines festen Gerüsts bei Höhenarbeiten,<br />
wenn dies angebracht ist. Die Arbeit<br />
wurde simon Hicks die verantwortung für<br />
die kombinierten Dienstleistungsangebote<br />
übertragen, um das volle Potenzial aus diesem<br />
Zusammenschluss schöpfen zu können.<br />
Der erste vertrag über die vollständig integrierte<br />
Erbringung kombinierter Dienstleistungen<br />
wurde mit BP bereits abgeschlossen.<br />
Dabei werden nachhaltige Kostenersparnisse<br />
von 20 Prozent über einen Zeitraum von<br />
12 bis 24 Monaten angestrebt, ohne bei der<br />
sicherheit oder bei der Einhaltung der wesentlichen<br />
technischen Qualitätsstandards<br />
irgendwelche Abstriche zu machen.<br />
daS beSte aUS beiden Welten<br />
„Wir wollen unsere Kunden dabei unterstützen,<br />
bei wesentlichen Engineering- und<br />
industriedienstleistungen in der Prozess-<br />
wird dennoch sicher und den vorschriften<br />
entsprechend ausgeführt. Wir berücksichtigen<br />
diese option bei der Aufgabenplanung<br />
und -organisation, um den Aufwand zu reduzieren<br />
und Kosten zu senken.<br />
Bei Bis erwarten wir, dass unsere Managementteams<br />
mit der Unterstützung unserer<br />
Mitarbeiter die Arbeitsmethoden so anpassen,<br />
dass alle unsere Fähigkeiten und Kompetenzen<br />
genutzt werden, um den Kosten-<br />
und Zeitaufwand zu senken.<br />
<strong>glob</strong>e: Gehört dazu auch ein erweitertes<br />
Leistungsangebot?<br />
Steve Waugh: Zusätzlich zu unseren Kerndiensten<br />
und kombinierten Diensten, die<br />
natürlich unterschiedliche vertragsmodelle<br />
beinhalten, haben wir neben der<br />
sparte Bis offshore auch eine Reihe von<br />
spezialdiensten entwickelt, die unseren<br />
Kunden Alternativen bieten. Beispiele<br />
hierfür sind die Herstellung und Reparatur<br />
von glasfaserverstärkten Kunststoffelementen,<br />
Auftragsschweißen, Lasergestützte<br />
vermessung sowie Zugänge per<br />
seilvorrichtung.<br />
<strong>glob</strong>e: Der Markt für Industriedienstleistungen<br />
in Großbritannien wird derzeit von<br />
drei bis vier Unternehmen geprägt. Worin<br />
industrie Kosten zu reduzieren und Risiken<br />
zu vermeiden. Durch den Umfang und die<br />
Tiefe unserer im Rahmen des Zusammenschlusses<br />
zusammengelegten Kompetenzen<br />
kann Bis is schnittstellen reduzieren und so<br />
Geschäftsprozesse und Arbeitsabläufe optimieren.<br />
Durch entsprechende Planung reduzieren<br />
wir den Personalbedarf und die Komplexität<br />
der Abläufe. so können wir Kosten<br />
reduzieren und Risiken besser steuern. Mit<br />
unserem Leistungsspektrum und unserer<br />
Zuverlässigkeit ist Bis is mit services ̒aus<br />
einer Hand’ hervorragend positioniert“, so<br />
steve Waugh.<br />
Die Kunden können dabei nach wie vor bedarfsorientiert<br />
oder nach den vorgaben<br />
ihrer Einkaufsrichtlinien einzelne Dienst-<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
bestehen die Wettbewerbsvorteile von BIS<br />
<strong>Industrial</strong> <strong>Services</strong>?<br />
Seite 45<br />
Steve Waugh: Bis industrial services verfügt<br />
über eine unübertroffene Palette an<br />
Kern- und spezialdienstleistungen sowie<br />
über die technischen Fähigkeiten, sie sicher<br />
und effizient in Lösungen für die Prozessindustrie<br />
umzusetzen. Das Übernehmen<br />
zeichnet sich durch eine in der Praxis<br />
bewährte Erfahrung mit lösungsorientierten<br />
services aus sowie ein Managementteam,<br />
das Änderungs- und verbesserungsprogramme<br />
zum vorteil unserer Kunden<br />
aufsetzen kann.<br />
Unterstützt wird das Unternehmen von<br />
einem erfahrenen und zielstrebigen Anteilseigner,<br />
der uns Fachwissen und Beziehungen<br />
aus ganz Europa sowie auch<br />
die investitionsmittel zur verfügung stellt.<br />
Damit sind wir auf die sich wandelnden<br />
Anforderungen der Prozessindustrie in<br />
Großbritannien ausgerichtet. Bis industrial<br />
services ist dabei, das vorhandene<br />
Potenzial zu heben, um unseren Kunden<br />
im outsourcing-Markt vorteile zu bieten.<br />
Dabei ist uns bewusst, dass wir unsere<br />
führende stellung durch Leistung, unseren<br />
guten Ruf und nicht nachlassende innovationsfreudigkeit<br />
ständig aufs neue erarbeiten<br />
müssen.<br />
leistungen separat einkaufen oder ein beliebiges<br />
Dienstleistungspaket schnüren. Es<br />
entspricht dem verständnis als Dienstleister,<br />
diesen Kunden mit Flexibilität zu begegnen<br />
und so das vertrauen in das Unternehmen<br />
zu stärken. Durch den Zusammenschluss der<br />
beiden Bis Gesellschaften konnten darüber<br />
hinaus die Kosten für eine leistungsstarke<br />
organisation gesenkt werden. „Die Kunden<br />
erwarten neben effizienten services auch<br />
attraktive Preise. Das erfordert optimierte<br />
strukturen, ohne Abstriche zu machen bei<br />
der Qualität der Dienstleistungen und der<br />
Professionalität der organisation“, betont<br />
steve Waugh.
Divisions<br />
» Öl- und gasindustrie in großbritannien<br />
vertraut auf biS Kompetenz<br />
der instandhaltUngsBedarf in der Öl- Und gasindUstrie nimmt Weiter<br />
zU. BP, eines der grÖssten mineralÖl- Und energieUnternehmen der Welt,<br />
nUtzt daBei das KnoW-hoW der Bis indUstrial services ltd. für die daUer<br />
von zUnächst fünf Jahren ist die Bis gesellschaft in grossBritannien für<br />
die aUsführUng von indUstriedienstleistUngen an drei BP-standorten verantWortlich.<br />
hinzU Kommt ein aBKommen mit einem Weiteren<br />
führenden Öl- Und gasUnternehmen. die rahmenverträge haBen ein<br />
gesamtvolUmen von insgesamt rUnd 230 mio. eUro.<br />
Der kürzlich abgeschlossene vertrag ist ein<br />
Meilenstein in der Geschichte der in Runcorn<br />
ansässigen Bis industrial services Ltd. Zum<br />
einen ist er der größte Auftrag, den Bis in<br />
Großbritannien bisher von BP erhalten hat,<br />
zum anderen der erste große vertrag, den<br />
das neu formierte Unternehmen gewinnen<br />
konnte. Duncan Hall, Geschäftsführer Bis<br />
industrial services, betrachtet ihn zudem als<br />
hohen vertrauensbeweis: „Den Zuschlag für<br />
einen vertrag dieser Größenordnung von BP<br />
zu bekommen, ist ein signifikanter Beleg für<br />
die wachsende Reputation von Bis in Großbritannien<br />
sowohl im onshore- als auch im<br />
offshore-segment.“<br />
vor allem die Bandbreite der serviceleistungen<br />
sowie die kontinuierliche verbesserung<br />
von Technik und verfahren habe BP überzeugt.<br />
Bernhard Looney, Geschäftsführer BP<br />
north sea, fügt hinzu: „ich freue mich, dass<br />
Bis industrial services den Zuschlag für diesen<br />
wichtigen onshore-vertrag bekommen<br />
hat, und erwarte mir davon eine produktive<br />
Partnerschaft. Die nordsee spielt in unserem<br />
<strong>glob</strong>alen Geschäft eine entscheidende Rolle.<br />
Ziel ist es, unsere investitionen dort in der<br />
nächsten Dekade und darüber hinaus fortzusetzen.“<br />
Mehrere hUndert SpeZialiSten<br />
Sind vor ort<br />
Über einen Zeitraum von fünf Jahren wird<br />
die britische Bis Gesellschaft ihren Kunden<br />
BP mit der kompletten Bandbreite ihrer<br />
industriedienstleistungen unterstützen –<br />
und das in der instandhaltung, in verschiedenen<br />
Projekten und bei stillständen. Die<br />
Leistungen umfassen Engineering, mechanische<br />
Leistungen, EMsR und siP-Arbeiten<br />
(industrieller Gerüstbau, isolierung, Korrosionsschutz).<br />
Zum Einsatz kommen die Bis<br />
spezialisten in den beiden BP-Terminals im<br />
schottischen Falkirk (Forties Pipeline system<br />
Terminal) sowie im ebenfalls von BP<br />
betriebenen CATs-Terminal (Central Area<br />
Transmission system) in Teesside an der<br />
nordostküste Englands.<br />
Zusätzlich betreut Bis industrial services<br />
Ltd. einen BP-standort auf den shetland-<br />
inseln. im sullom voe Terminal ist Bis für die<br />
Arbeiten rund um industriellen Gerüstbau,<br />
isolierung und Korrosionsschutz verant-<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 46<br />
wortlich. Je nach Projekt und Aufgabenstellung<br />
werden zwischen 250 und 500 Bis Mitarbeiter<br />
in den drei BP-Terminals tätig sein.<br />
Keine KoMproMiSSe bei arbeitS-<br />
Sicherheit Und QUalität<br />
Um die sicherheit zu erhöhen und gleichzeitig<br />
die Produktivität zu steigern, wollen BP und<br />
Bis an allen drei Terminals besonders intensiv<br />
zusammenarbeiten. Ziel ist es, die Produktivität<br />
jährlich um zehn Prozent zu erhöhen – und<br />
zwar ohne Kompromisse bei Arbeitssicherheit,<br />
Gesundheits- und Umweltschutz sowie<br />
Qualitätsstandards. Um dies zu erreichen,<br />
werden die bestehenden Arbeitsabläufe analysiert.<br />
schwachstellen sollen identifiziert<br />
und unproduktive Arbeitsabläufe erkannt<br />
werden. Bei der Analyse nutzt Bis zwei verschiedene<br />
Parameter: zum einen materielle<br />
Gegebenheiten wie Materialverfügbarkeit<br />
und Lage der Lagerstandorte, zum anderen<br />
verhaltensbezogene Aspekte wie Arbeits- und<br />
Wegezeiten, Teamfähigkeit und Motivation.<br />
„Über einen solchen Prozess konnten wir bereits<br />
bei anderen Kunden die Effektivität über<br />
einen Zeitraum von drei Jahren um 25 Prozent<br />
steigern“, erklärt Duncan Hall.
mit der gesamten Bandbreite ihres Portfolios von engineering über mechanische leistungen und emsr bis zu den siP-arbeiten inklusive gerüstbau unterstützt<br />
Bis industrial services ltd. den Kunden BP bei der instandhaltung, in Projekten und bei stillständen.<br />
Last, but not least hat Bis industrial<br />
services einen weiteren vertrag mit einem<br />
Öl- und Gasunternehmen abgeschlossen,<br />
der ebenfalls über fünf Jahre läuft und die<br />
bisherige Zusammenarbeit deutlich erweitert.<br />
Für eine der größten Raffinerien des<br />
Landes erbringen die Bis spezialisten Leistungen<br />
vor allem im Bereich Mechanik. Die<br />
Gesellschaft arbeitet bereits seit 2006 mit<br />
der Raffinerie zusammen. in den vergangenen<br />
17 Monaten wurden rund 100.000<br />
Mannstunden ohne meldepflichtigen Unfall<br />
geleistet.<br />
führende poSition Weiter<br />
aUSbaUen<br />
Der für Western Europe verantwortliche<br />
Geschäftsführer Dr. Rudolf Jürcke ist mit<br />
dem Abschluss der verträge sehr zufrieden:<br />
„Die Unternehmen der Bis Group in<br />
Großbritannien haben sich in wenigen Jahren<br />
außerordentlich positiv entwickelt. Bis<br />
wird im industrieservice als starke Marke<br />
mit Lösungskompetenz und Zuverlässigkeit<br />
identifiziert. Die aktuellen Erfolge bestätigen,<br />
dass wir in Großbritannien erhebliches<br />
Wachstum erzielen können.“<br />
Der industrial-services-Markt im vereinigten<br />
Königreich wird derzeit von drei bis vier Unternehmen<br />
geprägt. „Um weiterhin an vorderster<br />
stelle zu stehen müssen wir unsere<br />
HsEQ-Anstrengungen fortsetzen und neue<br />
rohStoffe aUS der nordSee<br />
Märkte betreten“, so Managing Director<br />
Duncan Hall. „Außerdem ist es nötig, neue<br />
spezialservices zu entwickeln und unsere<br />
kombinierten services weiter auszubauen.“<br />
Die drei von BP betriebenen Terminals in schottland und nordengland spielen für den<br />
Öl- und Gasmarkt eine wichtige Rolle. so ist das Forties Pipeline system, das in der<br />
schottischen Hafenstadt und dem Raffineriezentrum Grangemouth endet, das größte<br />
Rohöl- und Gas-Pipeline-system auf der britischen insel. Angebunden sind hier mehr<br />
als 50 Öl- und Gasfelder in der nordsee. Die Kapazität liegt bei mehr als einer Million<br />
Barrel pro Tag.<br />
Das 1993 eröffnete Central Area Transmission system (CATs) an der nordostküste transportiert<br />
über eine Entfernung von 404 Kilometern Gas von der nordsee nach Teesside.<br />
Mit einer Kapazität von rund 48 Millionen m 3 pro Tag steuert CATs etwa 20 Prozent zum<br />
britischen Gasmarkt bei.<br />
Das sullom voe Terminal liegt am nördlichen Ende der größten aller shetland-inseln<br />
und ist eines der bedeutendsten Öl- und Flüssiggasterminals Europas. Bereits 1975 erreichte<br />
hier das erste Öl das Festland. seit dieser Zeit liefern Ölfelder wie Brent und<br />
ninian das schwarze Gold für den europäischen Kontinent.
Divisions<br />
» biS Salamis trainee gewinnt Safety award<br />
victoria lee, trainee hseQ advisor Bei Bis salamis (m&i) in aBerdeen, hat<br />
den „safety aWard for the most Promising individUal“ geWonnen. die<br />
aUszeichnUng, die Besondere leistUngen Bei der arBeitssicherheit Würdigt,<br />
WUrde von der vereinigUng „oil & gas UK“ zUm ersten mal verliehen.<br />
die non-Profit-organisation, die fünf Weitere aWards in anderen<br />
hseQ-Kategorien verlieh, rePräsentiert die offshore Öl-<br />
Und gasindUstrie in grossBritannien.<br />
victoria lee (im Bild rechts ) gewann den „safety award for the most Promising individual“.<br />
Die 23-Jährige arbeitet seit Juli 2009 bei der<br />
schottischen Bis Gesellschaft, die sich mit<br />
instandhaltungsservices und inspektionen<br />
auf den offshore-Markt konzentriert. Während<br />
dieser kurzen Zeit hat sich victoria Lee<br />
intensiv mit den HsEQ-Anforderungen auseinandergesetzt.<br />
Um ein besseres verständnis<br />
für die Gefahren zu entwickeln, die sowohl<br />
onshore als auch offshore bestehen,<br />
nahm sie an Trainingskursen zu speziellen<br />
seiltechniken (Rope Access) und zu Arbeiten<br />
in großer Höhe teil. Außerdem besuchte sie<br />
das Gas-Terminal in st. Fergus, das von meh-<br />
reren großen Mineralölkonzernen betrieben<br />
wird, sowie vier Ölplattformen in der nordsee.<br />
Weiterhin arbeitet victoria Lee aktiv an einer<br />
guten Kommunikation mit ihren Kollegen.<br />
Eine ihrer Aufgaben ist die Koordination der<br />
safety-Kampagne „Meet Joe“. Monatlich<br />
wählt sie dabei ein HsEQ-Thema wie sicherheit<br />
auf dem Arbeitsweg oder vermeidung<br />
von Augenverletzungen aus. Aufbauend<br />
darauf entwickelt victoria Lee eine kleine<br />
Geschichte, die anschließend als Bilderge-<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 48<br />
schichte gezeichnet und als Poster auf allen<br />
Baustellen und Einsatzgebieten von Bis<br />
salamis gut sichtbar für alle Mitarbeiter<br />
aufgehängt wird. Darüber hinaus werden<br />
Poster und Geschichten im internet unter<br />
www.meetjoe.co.uk veröffentlicht.<br />
„ich möchte mich bei Bis salamis für die<br />
Möglichkeit bedanken, an dem Wettbewerb<br />
teilzunehmen“, erklärt victoria Lee.<br />
„Der Award ist für mich Ansporn, weiter zu<br />
lernen und somit zu helfen, unsere Arbeitsplätze<br />
sicherer zu machen.“
AKTUELLE AUFTRÄGE<br />
» aktuelle aufträge<br />
aUftraggeber beteiligte biS<br />
geSellSchaften<br />
indUStrial ServiceS central eUrope<br />
Abendgoa Bioenergy<br />
Netherlands B.V.<br />
Bis industrial services<br />
nederland B.v., Zwartewaal,<br />
niederlande; Bis<br />
iCT n.v., schoten, Belgien<br />
Alstom Mannheim Bis arnholdt GmbH,<br />
Gelsenkirchen,<br />
Deutschland<br />
Alstom Power Systems Bis oKi GmbH,<br />
Pforzheim<br />
Bioenergie<br />
Heizkraftwerk<br />
Hirschegg<br />
Borealis –<br />
Agro Melamin<br />
Bis industrietechnik<br />
salzburg GmbH,<br />
salzburg, Österreich<br />
Bis Chemserv GmbH,<br />
Linz, Österreich<br />
Corus Bis industrial services<br />
nederland B.v.,<br />
Zwartewaal, niederlande<br />
Delo Bis TsG industrieservice<br />
GmbH, Gersthofen,<br />
Deutschland<br />
Essent Bis industrial services<br />
nederland B.v., Zwartewaal,<br />
niederlande<br />
ExxonMobil Bis industrial services<br />
Belgie n.v., Zwartewaal,<br />
niederlande<br />
Nestrada S.A. Bis industrietechnik<br />
salzburg GmbH,<br />
salzburg, Österreich<br />
Ruhr Oel Gelsenkirchen Bis industrietechnik<br />
ost GmbH, Leuna,<br />
Deutschland<br />
Schmid Silicon<br />
Technology GmbH<br />
Bis industrietechnik ost<br />
GmbH, Leuna; Bis industrieservice<br />
ost GmbH,<br />
Leuna, Deutschland<br />
Sea Invest Bis RoB Montagebedrijf<br />
n.v., Beveren-Melsele,<br />
Belgien<br />
voestalpine Bis Chemserv GmbH,<br />
Linz, Österreich<br />
TECHNISCHER SCHALLSCHUTZ<br />
Derif (französisches<br />
Straßenbauamt)<br />
Bis Gerber GmbH,<br />
Dortmund, Deutschland;<br />
Bis industrieservice<br />
nordwest, Lünen,<br />
Deutschland<br />
projeKt-<br />
beZeichnUng<br />
neue Bioethanolanlage Rotterdam,<br />
niederlande<br />
RDK8 Maschinenhaus Karlsruhe,<br />
Deutschland<br />
Kraftwerk Mannheim Mannheim,<br />
Deutschland<br />
Fernwärmenetz<br />
Hirschegg<br />
Hirschegg,<br />
Österreich<br />
isolierung von 33 km Leitungen 2010<br />
Gerüstbau 03/2010 - 12/2012<br />
isolierung 04/2010 - 12/2012<br />
Rohrleitungsbau 04/2010 - 11/2011<br />
AMi TA2010 Phase 1 Österreich Turnaround: Projektmanagement, Terminverfolgung<br />
und Dokumentation sowie<br />
die Abstellungsarbeiten für die Gewerke<br />
Anlagentechnik, Rotating-Equipment,<br />
Elektrotechnik und Werkstoffprüfung;<br />
800 Equipments in der Prozessanlage<br />
Druckvergasung, 20.000 stunden<br />
Gerüstbau ijmuiden,<br />
niederlande<br />
Bau einer Technikumsanlage<br />
zur Klebstoffherstellung<br />
Gerüstbau für neues<br />
Kraftwerk Claus C<br />
Gerüstbau für neuen<br />
Hydrotreater<br />
03/2010 - 04/2010<br />
neuer Rahmenvertrag über Gerüstbau 2010 - 2013<br />
Deutschland Planen, Beschaffen und Errichten einer<br />
verfahrenstechnischen Technikumsanlage<br />
zur Erprobung und Herstellung von Klebstoffvor-<br />
und -endprodukten<br />
Maasbracht,<br />
niederlande<br />
Gerüstbau 2010<br />
Antwerp, Belgien Gerüstbau 2010<br />
Phoenix Konolfingen, schweiz Rohrleitungsbau, Montagekoordination,<br />
inbetriebnahme<br />
Rhine Hub olefin iv TAR<br />
2010<br />
Gelsenkirchen,<br />
Deutschland<br />
siliciumanlage schwarze Pumpe,<br />
Deutschland<br />
mechanische Revisionsarbeiten an<br />
Kolonnen, Reaktoren, Behältern, Wärmetauschern;<br />
Armaturen und ventilen<br />
05/2010 - 06/2011<br />
01/2010 - 12/2010<br />
09/2010 - 10/2010<br />
Rohrleitungsarbeiten 09/2009 - 07/2010<br />
Too see Belgien 30.500 m Rohrleitungsbau 09/2009 - 06/2010<br />
Continuous Casting no. 5 Österreich Automatisierung stranggussanlage CC5 12/2007 - 07/2010<br />
Autobahntunnel Landy in<br />
Paris auf der A1<br />
Frankreich Lieferung und Montage von über 42.000 m²<br />
Brandschutzverkleidungen zur verbesserung<br />
der sicherheit im Autobahntunnel<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
ort/land leiStUng biS aUSführUngS-<br />
ZeitraUM<br />
02/2010 - 11/2011<br />
Seite 49
AKTUELLE AUFTRÄGE<br />
aUftraggeber beteiligte biS<br />
geSellSchaften<br />
General Electric Bis Gerber GmbH, Dortmund;<br />
Bis Hertz GmbH,<br />
Billerbeck, Deutschland<br />
Siemens Bis Gas Turbine<br />
systems GmbH, Bremen,<br />
Deutschland<br />
projeKt-<br />
beZeichnUng<br />
indUStrial ServiceS northern & eaStern eUrope<br />
Česká rafinérská a.s. EURoMonT GRoUP a.s.,<br />
Most, Tschechische<br />
Republik<br />
Elkem Bis Production<br />
Partner As, Porsgrunn,<br />
norwegen<br />
Hydro Aluminium<br />
Metal<br />
Bis Production<br />
Partner As, Porsgrunn,<br />
norwegen<br />
Linjebygg Bis industrier As,<br />
sandnes, norwegen<br />
Statoil Bis industrier As,<br />
sandnes, norwegen<br />
Statoil Bis industrier As,<br />
sandnes, norwegen<br />
StatoilHydro Bis industrier As,<br />
sandnes, norwegen<br />
Unipetrol RPA Bis Czech s.r.o., Most,<br />
Tschechische Republik<br />
Vattenfall Bis Mainserv, Warschau,<br />
Polen<br />
STAHL- UND MASCHINENBAU<br />
Airbus Deutschland MCE stahl- und Maschinenbau<br />
GmbH & Co KG,<br />
Linz, Österreich<br />
DB Netz AG MCE stahl- und Maschinenbau<br />
GmbH & Co KG,<br />
Linz, Österreich<br />
Landesbetrieb<br />
Straßenbau Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
ODS DopravnÍ Stavby<br />
Ostrava<br />
MCE stahl- und Maschinenbau<br />
GmbH & Co KG,<br />
Linz, Österreich<br />
MCE slaný s.r.o., slaný,<br />
Tschechische Republik<br />
Premium Aerotec MCE stahl- und Maschinenbau<br />
GmbH & Co KG,<br />
Linz, Österreich<br />
Straßenbauamt<br />
Thüringen<br />
MCE stahl- und Maschinenbau<br />
GmbH & Co KG,<br />
Linz, Österreich<br />
ort/land leiStUng biS aUSführUngS-<br />
ZeitraUM<br />
salalah oman Lieferung von diversen schallhauben für<br />
fünf Gasturbinen mit angeschlossenen<br />
Aggregaten, stahlbauanteil ca. 250 t, ca.<br />
3000 m² schalldämmelemente<br />
01/2010 - 09/2010<br />
Basra/Kirkuk PP5 irak Lieferung von acht Luftansaugsystemen 2010/2011<br />
Revision von<br />
Maschinen und<br />
technischem Equipment<br />
Maintenance Partner<br />
Concept<br />
Maintenance Partner<br />
Concept<br />
Litvínov und Karlupy,<br />
Tschechische<br />
Republik<br />
Maschinen, technisches Equipment,<br />
Gerüstbau, isolierung<br />
svelgen, norwegen Maintenance, mechanische und elektrische<br />
Arbeiten, instrumente<br />
verschiedene standorte<br />
in norwegen<br />
Frame contract ormen Lange,<br />
norwegen<br />
isP - offshore - snorre,<br />
sleipner, oseberg,<br />
Heimdal, Huldra, Brage<br />
und veslefrikk<br />
isP- onshore - sture,<br />
Kollsnes und Kalundborg<br />
verschiedene standorte<br />
in norwegen<br />
verschiedene standorte<br />
in norwegen<br />
und Dänemark<br />
Hammerfest LnG Hammerfest,<br />
norwegen<br />
Revision von chemischen<br />
Anlagen<br />
UR4 Full-servicevertrag<br />
für fünf Heizkraftwerke<br />
Airbus A350 XWB sektion<br />
16 und 19<br />
Litvínov, Tschechische<br />
Republik<br />
Maintenance, mechanische und elektrische<br />
Arbeiten, instrumente<br />
210.000 m² oberflächenbehandlung und<br />
isolierung, 112.000 Arbeitsstunden<br />
05/2010 - 04/2013<br />
04/2010 - 03/2013<br />
03/2009 - 02/2014<br />
07/2007 - 12/2011<br />
780 t Gerüstbau, 845.000 Arbeitsstunden 01/2011 - 12/2014<br />
375 t Gerüstbau, 160.000 Arbeitsstunden 01/2011 - 12/2014<br />
560 t Gerüstbau, oberflächenbehandlung,<br />
230.000 Arbeitsstunden<br />
Maschinen, technisches Equipment,<br />
Gerüstbau, isolierung<br />
Warschau, Polen Maintenance inkl. Reparaturen und Revision,<br />
mechanische und elektrische Arbeiten,<br />
Mess-, steuer- und Regeltechnik<br />
Hamburg,<br />
Deutschland<br />
EÜ Dietfurth Dietfurth,<br />
Deutschland<br />
nordumgehung Bad<br />
oeynhausen<br />
Bad oeynhausen,<br />
Deutschland<br />
Talübergang Mokré Lazce Mokré Lazce,<br />
Tschechische<br />
Republik<br />
Airbus A350 XWB sektion<br />
13 und 14<br />
nordenham,<br />
Deutschland<br />
schmalkaldetalbrücke Wernshausen,<br />
Deutschland<br />
Planung, Lieferung und Montage von<br />
Montagelinien<br />
Planung, Lieferung und Montage von<br />
300 t stahlkonstruktion<br />
Planung, Lieferung und Montage von<br />
ca. 6.000 t stahlkonstruktion<br />
Planung, Lieferung und Korrosionsschutz<br />
von ca. 2.300 t stahlkonstruktion<br />
Planung, Lieferung und Montage von<br />
Montagelinien<br />
Planung, Lieferung und Montage von<br />
ca. 1.400 t stahlkonstruktion<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 50<br />
09/2006 - 12/2010<br />
01/2010 - 12/2010<br />
07/2010 - 06/2014<br />
08/2009 - 06/2012<br />
01/2010 - 04/2011<br />
11/2009 - 09/2012<br />
01/2010 - 03/2011<br />
08/2009 - 06/2012<br />
01/2010 - 06/2012
AKTUELLE AUFTRÄGE<br />
aUftraggeber beteiligte biS<br />
geSellSchaften<br />
projeKt-<br />
beZeichnUng<br />
indUStrial ServiceS WeStern eUrope & international<br />
Austin Energy Bis Tepsco inc., Deer<br />
Park, Texas, UsA<br />
BASF Bis Frucon industrial<br />
services inc., Ballwin,<br />
Missouri, UsA<br />
Exxon Mobil Bis industrial services<br />
Ltd., Runcorn, United<br />
Kingdom<br />
Ineos Chlor Vinyls Bis industrial services<br />
Ltd., Runcorn, United<br />
Kingdom<br />
Marathon Oil Company Bis salamis inc.,<br />
Broussard, Louisiana,<br />
UsA<br />
Navantia <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> industrial<br />
services spain s.A.,<br />
Madrid, spanien<br />
Petronor <strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> industrial<br />
services spain s.A.,<br />
Madrid, spanien<br />
Shell Bis Tepsco inc., Deer<br />
Park, Texas, UsA<br />
Tennessee Air National<br />
Guard<br />
plant technologieS<br />
E.ON Anlagenservice<br />
GmbH<br />
E.ON Gas Storage<br />
GmbH<br />
Kremsmüller<br />
Industrieanlagenbau<br />
Bis Frucon industrial<br />
services inc., Ballwin,<br />
Missouri, UsA<br />
Bis vAM Anlagentechnik<br />
GmbH, Wels, Österreich<br />
Bis E.M.s. GmbH,<br />
Cloppenburg,<br />
Deutschland<br />
Bis vAM Anlagentechnik<br />
GmbH, Wels, Österreich<br />
LG BuR-Integral Bohr- und Rohrtechnik<br />
GmbH - Bis, Wien,<br />
Österreich<br />
Nafta a.s. Bis Hungary Kft.,<br />
Budapest, Ungarn<br />
Rohölaufsuchungs AG Bis vAM Anlagentechnik<br />
GmbH, Wels, Österreich<br />
SIEMENS AG Österreich Bohr- und Rohrtechnik<br />
GmbH - Bis, Wien,<br />
Österreich<br />
Technip Germany Bis Rohrleitungsbau<br />
GmbH, Bitterfeld,<br />
Deutschland<br />
Turboteam Bis Hungary Kft.,<br />
Budapest, Ungarn<br />
Kaltwasserleitungssystem<br />
Auto Loading Attapulgus, Georgia,<br />
UsA<br />
ort/land leiStUng biS aUSführUngS-<br />
ZeitraUM<br />
Austin, Texas, UsA Rohrleitungsbau für ein versorgungsunternehmen<br />
01/2010 - 01/2013<br />
Mechanische Arbeiten 01/2010 - 04/2010<br />
CPD Term Contract United Kingdom Rahmenvertrag über fünf Jahre, jährlich ca.<br />
100.000 m Rohrleitungsbau<br />
isis United Kingdom ingenieurbau, Mechanik, Engineering,<br />
instrumentation, Gerüstbau, isolierung und<br />
Korrosionsschutz, Rohrleitungsbau<br />
offshore Maintenance<br />
service<br />
Australischer Hubschrauberträger<br />
offshore, Golf of<br />
Mexico, UsA<br />
2010 - 2015<br />
Q1/2009 - Q3/2010<br />
Maintenance services 01/2010 - 12/2010<br />
Ferrol, spanien Gerüstbau, Bau von zwei spezial-schiffen<br />
in navantia<br />
Projekt ADi 100 Bilbao, spanien 25.000 m² isolierung, 57.000 Arbeitsstunden<br />
installation<br />
Compressor station<br />
Ersatz und Reparatur<br />
von Dächern<br />
neubau Kraftwerk<br />
Maasvlakte, HZÜ+KZÜ-<br />
Hilfsdampf<br />
05/2010 - 07/2012<br />
05/2010 - 06/2011<br />
Texas City, Texas, UsA Errichtung einer Kompressoranlage 11/2009 - 06/2010<br />
Knoxville, Tennessee,<br />
UsA<br />
Maasvlakte,<br />
niederlande<br />
Mechanische und ingenieurs-Arbeiten 01/2010 - 04/2010<br />
Planung, Fertigung, Lieferung und Montage<br />
einer HD Rohrleitungsanlage<br />
Eon Etzel iii Etzel, Deutschland Planung, Lieferung, Montage und inbetriebnahme<br />
von drei Gastrockungsanlagen<br />
RDK8 steinkohle KW<br />
Karlsruhe<br />
Karlsruhe,<br />
Deutschland<br />
Planung und Errichtung von verbindenden<br />
systemen und Rohrleitungen eines steinkohleblocks<br />
GDL Mellach Mellach, Österreich Engineering, Lieferung und Montage des<br />
Wasser-Dampf-Kreislaufes<br />
02/2010 - 08/2012<br />
03/2010 - 03/2012<br />
01/2010 - 12/2012<br />
02/2010 - 12/2011<br />
Unterirdische Gaskaverne Garay, slowakei Rohrleitungsbau Wanddicke bis 36 mm 03/2010 - 10/2010<br />
Rohrleitungs- und Grobmontage<br />
7 Fields<br />
Haidach, Österreich Montage von Erdgasspeicheranlagen an 3<br />
verschiedenen standorten mit verdichtereinheiten<br />
08/2009 - 12/2010<br />
GDK Mellach Graz, Österreich Piping system for Balance of Plant (BoP) 01/2010 - 12/2011<br />
Lot 410 Tanklager Deutschland Rohrleitungsbau 01/2010 - 07/2010<br />
Kompressorstation für<br />
Erdgas-Fernleitung<br />
Báta, Ungarn Rohrleitungbau, nW 50 – nW 800,<br />
insgesamt 420 t<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
01/2010 - 08/2010<br />
Seite 51
nETZWERK<br />
» überzeugende hSeQ-leistungen<br />
das BeWUsstsein für gesUndheitsschUtz, arBeitssicherheit, UmWeltschUtz<br />
Und QUalitätsmanagement, KUrz hseQ, ist in der Bis groUP<br />
fest veranKert. dies sPiegelt nicht zUletzt die redUzierUng der<br />
Unfallzahlen Wider. geht man von der UnfallhäUfigKeit des Jahres<br />
2003 aUs, so Konnte diese Bis zUm Jahr 2008 Um 70 Prozent verBessert<br />
Werden. im Jahr 2009 führte eine Weitere verBesserUng des sicherheitsBeWUsstseins<br />
Und -verhaltens zU einer Weiteren verringerUng<br />
Um vier Prozent.<br />
die hseQ awards der Bis group sind für die Beteiligungsgesellschaften ein anreiz, das Bewusstsein für gefährdungen<br />
am arbeitsplatz zu schärfen und durch gezielte maßnahmen arbeitsunfällen mit erfolg vorzubeugen.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 52
nETZWERK<br />
Mit großer Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit<br />
sowie hohem Engagement beteiligen<br />
sich alle Bis Gesellschaften an der<br />
unternehmensweiten HsEQ-offensive. ihre<br />
anhaltenden Anstrengungen, bestmögliche<br />
HsEQ-Ergebnisse zu erzielen, würdigen<br />
die Kunden immer wieder mit Preisen und<br />
Auszeichnungen. Ein Erfolgserlebnis der<br />
besonderen Art verzeichnet dabei die Bis<br />
E.M.s. GmbH, Cloppenburg. sie belegte im<br />
Wettbewerb um den „EMPG-safety-Award“<br />
von ExxonMobil Production Germany für<br />
2008 wie bereits für 2007 den ersten Platz<br />
und verteidigte damit unter 250 Kontraktorfirmen<br />
im Bereich instandhaltung und<br />
Projektierung ihre spitzenposition. EMPG<br />
zählt zu den HsEQ-vorreitern und stellt extrem<br />
hohe Ansprüche an sicherheit sowie<br />
Gesundheits- und Umweltschutz. Auf allerhöchstem<br />
niveau bewegen sich auch die<br />
HsEQ-Anforderungen der Dow Deutschland<br />
Anlagengesellschaft mbH. Am stützpunkt<br />
stade erhielt Bis E.M.s. im Jahr 2009 den<br />
sicherheitspreis. Dieser wurde für vorbildliche<br />
Arbeit im Bereich Arbeitssicherheit und<br />
13 Jahre unfallfreies Arbeiten verliehen.<br />
neUe MaSSStäbe geSetZt<br />
Als erste Unternehmen im industriepark<br />
Höchst haben Bis Prozesstechnik und Bis industrieservice<br />
Mitte das Gütesiegel „sicher<br />
mit system“ der Berufsgenossenschaft Chemie<br />
erhalten. Mit dieser Auszeichnung für<br />
besonderes Arbeitsschutzmanagement wird<br />
ein über den gesetzlichen Rahmen hinausgehendes<br />
systematisches und wirksames<br />
Engagement für Arbeitssicherheit belohnt.<br />
Die beiden Bis schwestergesellschaften<br />
konnten durch ein umfangreiches Arbeitssicherheitsprogramm<br />
die Unfälle mit Ausfallzeit<br />
innerhalb von zwei Jahren halbieren und<br />
die Zahl der unfallbedingten Ausfalltage um<br />
80 Prozent reduzieren.<br />
Auch Bis industrial services in den niederlanden<br />
trumpft mit ihrem weitreichenden<br />
Arbeitssicherheitsprogramm. Am 9. Juli<br />
2010 erzielte das Unternehmen erstmals<br />
drei Millionen geleistete Arbeitsstunden<br />
ohne unfallbedingten Arbeitsausfall und<br />
toppte damit seinen bisherigen Rekord von<br />
zwei Millionen, der drei Monate vorher, am<br />
20. April 2010, aufgestellt worden war. Das<br />
Engagement wissen die Kunden zu schätzen.<br />
DuPont, einer der größten Chemiekonzerne<br />
der Welt, zeichnete die niederländische Bis<br />
Gesellschaft für fünf Millionen unfallfrei<br />
geleistete Arbeitsstunden aus. ExxonMobil<br />
Chemical verlieh ihr für ihre exzellente Leistung<br />
rund um Arbeitssicherheit den „All<br />
Green Award“. Bei Fina Antwerp olefins, ein<br />
Joint venture von Total und ExxonMobil Chemical,<br />
gewann Bis industrial services im vergangenen<br />
Jahr den „Contractor Award 2008“<br />
und beim führenden niederländischen Energieversorger<br />
Essent in diesem Jahr den „Contractor<br />
safety Award 2009“. Die belgische<br />
schwestergesellschaft Bis iCT nv wurde<br />
ebenfalls ausgezeichnet. sie konnte von der<br />
Total Raffinerie Antwerpen im Juni 2010 den<br />
„Global Contractor Award 2009“ in Empfang<br />
nehmen.<br />
detaillierte Kontrollen<br />
Rund 50 Unternehmen wurde in der Tschechischen<br />
Republik bislang der Award „safe<br />
Enterprise“ verliehen. im oktober 2009 erhielt<br />
Bis Czech diese prestigeträchtige Auszeichnung<br />
von Arbeits- und sozialminister<br />
Petr Šimerka bereits zum dritten Mal. Dem<br />
Award voraus geht ein detailliertes Audit.<br />
sieben inspektoren überprüfen 14 Tage lang<br />
sämtliche Maßnahmen eines Unternehmens<br />
in puncto Arbeitssicherheit und Umweltschutz.<br />
seit das Programm „safe Enterprise“<br />
eingeführt wurde, hat sich der sicherheitsstandard<br />
in großen tschechischen Unternehmen<br />
deutlich erhöht.<br />
Derzeit wird der Flughafen in Dublin ausgebaut.<br />
Am Bau des neuen Terminals 2 war<br />
auch Bis Willich industrial services maßgeb-<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 53<br />
lich beteiligt. Als Generalunternehmer Gerüstbau<br />
arbeitete die irische Bis Gesellschaft<br />
auf der Baustelle für verschiedene Auftraggeber<br />
und sorgte für den reibungslosen Aufbau<br />
und die Erweiterung aller erforderlichen<br />
Gerüste. im April 2010 wurde das Engagement<br />
von Bis Willich mit dem Award „Contractor<br />
of The Month safety“ belohnt.<br />
interne preiSe Spornen an<br />
Mit dem in 2009 eingeführten „HsEQ Award“<br />
und der Auszeichnung „Best improver“<br />
schafft die Bis Group zusätzliche Anreize für<br />
die Beteiligungsgesellschaften, konsequent<br />
weiter am Erreichen der konzernweiten Zielvorgabe<br />
„Zero is possible“ zu arbeiten. Mit<br />
dem HsEQ Award werden Gesellschaften<br />
prämiert, die auf Grundlage eines definierten<br />
Aktionsplans entweder drei Jahre in Folge<br />
oder über 700.000 Arbeitsstunden in bis<br />
zu drei Jahren unfallfrei geblieben sind und<br />
nachweisen können, dass dies durch gezielte<br />
Maßnahmen erreicht wurde. Maßgeblich ist<br />
die konzernweit einheitliche Kennzahl der<br />
„lost time injury frequency“ LTiF.<br />
Als erste Gesellschaften erhielten die Auszeichnung<br />
für 2008 die norddeutsche Bis<br />
E.M.s. GmbH, die tschechische EURoMonT<br />
Group a.s. und die norwegische Bis industrier<br />
As. in diesem Jahr wurden für das Jahr<br />
2009 die süddeutsche Bis Maintenance südwest,<br />
erneut – und damit zum zweiten Mal<br />
in Folge – die norwegische Bis industrier sowie<br />
die Bis Mainserv aus Polen und die Bis<br />
salamis inc. aus den UsA ausgezeichnet. Mit<br />
dem Best improver würdigt die Bis Group<br />
jene Gesellschaft, die die größten Fortschritte<br />
hinsichtlich der Unfallkennzahl LTiF<br />
gemacht hat. Der Preis ist mit 10.000 Euro<br />
dotiert, die im Unternehmen für soziale investitionen<br />
genutzt werden sollen. Für 2008<br />
ging der Best improver an die irische Bis Willich<br />
industrial services Ltd., für 2009 an die<br />
Bis isenta AB in schweden.
» Qualitätssicherung auf hohem Niveau<br />
FüR Alle BIS GeSellSchAFten Im In- UnD AUSlAnD ISt QUAlItät BeI DeR<br />
AUSFühRUnG von PRojekten mAxIme. DAS eRFoRDeRt DAS konSeQUente<br />
eInhAlten SämtlIcheR ASPekte DeR QUAlItätSSIcheRUnG. DIeS ReIcht<br />
vom AUFtRAGSeInGAnG üBeR DIe eInzelnen PRojektSchRItte BIS hIn zUR<br />
enDABnAhme DURch Den kUnDen. exemPlARISch veRDeUtlIcht DIeSen<br />
AnSPRUch DIe QUAlItätSSIcheRUnG BeI BIS ARnholDt UnD<br />
BIS RohRleItUnGSBAU.<br />
Damit das Qualitätsmanagementsystem bei BIS Rohrleitungsbau seine volle Wirkung entfalten kann,<br />
bedarf es einer gezielten Unterstützung in der Realisierung durch projektbegleitende Dokumente,<br />
Pläne und Arbeitsanweisungen.
Netzwerk<br />
„Qualität ist kein zufallsprodukt, sonderndas<br />
ergebnis eines systematischen Vorgehens“,<br />
betont Dr. rudolf k. Jürcke, der fürtechnical<strong>Services</strong>/HSeQverantwortlicheBIS<br />
Geschäftsführer. „Grundlage dafür sind unternehmensweiteStandards,diekontinuierlich<br />
weiterentwickelt werden.“ Dafür stehtdasintegrierteManagementsystem,dasdieBISGroupimzugeihrernachhaltigenQualitätsoffensiveimvergangenenJahretablierthat.esvereintdierelevantenQualitätsund<br />
Umweltmanagementsysteme ebenso wie<br />
ArbeitsundGesundheitsschutz,dasrisikomanagementsystemsowieComplianceundgewährleistet<br />
die durchgängige OptimierungderProzesseundArbeitsläufeinderBIS<br />
Gruppe.<br />
Das Bewusstsein für Qualitätssicherungist<br />
in den operativen Gesellschaften der<br />
BIS Group so stark verankert wie das für<br />
Arbeitssicherheit,GesundheitundUmweltschutz.Diesdokumentierendieumfassenden<br />
Qualitätsziele bei Projektplanung und<br />
abwicklung sowie Mitarbeiterkompetenz,die<br />
weitreichenden Prüfungen und Qualitätskontrollen,<br />
die jeden Prozessschrittbegleiten,unddieregelmäßigenzertifizierungen<br />
nach den entsprechenden Qualitätsstandards.<br />
Sämtliche Aspekte der Qualitätssicherunggreifen<br />
dabei nahtlos ineinander und bildensomiteinedurchgängigekette,diesichnichtunterbrechenlässt.„Insgesamtbewegen<br />
sich die Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />
in unseren in und ausländischen<br />
GesellschaftenaufsehrhohemNiveau,undzugleichwirddieMesslatteimmerhöhergelegt“,erklärtAnkeSudeck,HSeQManagerinderBISGroup.„DasstelltdievomAuftraggebergeforderteQualitätsicher,ziehteinhohesMaßankundenzufriedenheitnachsichundträgtdamitmaßgeblichzumerfolgdes<br />
Gesamtkonzernsbei.“<br />
BeSoNdere HerauSforderuNgeN<br />
Im Gerüstbau beispielsweise verbindet derkundedieQualitätdirektmitdemerstelltenGerüst.DochimFokusstehtdabeinichtnurdieLeistungderMitarbeiterbeimAuf,UmundAbbaueinesGerüsts,sondernauchdiebeiderAnlieferungdesMaterials.„DaherbeginntdieQualitätssicherungbeiunsbereits<br />
mitderAuftragsannahme“,sagtrainerzielke,Qualitätsmanager/SicherheitsingenieurvonBISarnholdt.„DenndiegesamteProjektorganisation<br />
hängt davon ab, was und woeingerüstetwerdenmuss.Oftmalshabenunsere<br />
Gerüste eine extreme Höhe oder gehenbei<br />
rohrleitungen beispielsweise durch einganzeswerk.SostehenwirauchinBezugaufQualitätssicherungimmervorbesonderenHerausforderungen.“<br />
entsprechend umfangreich sind die Anforderungen<br />
des Gelsenkirchener Gerüstbauspezialisten<br />
an Arbeitssicherheit, Mitarbeiterqualifikation<br />
und Schulungen. Soselbstverständlich<br />
wie die Ausstattung der<br />
Mitarbeiter mit persönlicher Schutzausrüstung<br />
ist der einsatz von qualifiziertem<br />
Gerüstbaupersonalausdeneigenenreihen.<br />
Beim einsatz von Nachunternehmen geltenebenfallshoheAnforderungen.GroßerwertwirdnichtnuraufdieeigenenAusbildungsmaßnahmen<br />
gelegt, sondern auch auf diekonsequente<br />
und regelmäßige Qualifizierung<br />
der Mitarbeiter. Dazu gehören monatliche<br />
Unterweisungen nach Schulungsplanebenso<br />
wie Sonderschulungen etwa zum<br />
Gotcharettungskit.<br />
Dieses rettungskit hat BIS arnholdt als erste<br />
Gerüstbaufirma durchgängig eingeführt.<br />
DabeihandeltessichumeinrettungsgerätzumAufundAbseilenvonPersonen,dieAuffanggurte<br />
tragen und abgestürzt in ihrem<br />
Verbindungsmittelhängen.„NacheinemAbsturzisteilegeboten.DennderAbgestürztemuss<br />
innerhalb von 15 bis 20 Minuten ausseinemGurtgerettetwerden,daessonstzueinemHängetraumakommenkann“,erklärtrainer<br />
zielke. „Deshalb halten wir auf allen<br />
Großbaustellen ein Gotcharettungskit bereit,<br />
das bei besonderen Gerüsten zum einsatzortmitgenommenwerdenmuss.“<br />
kNow-How auf HoHem level<br />
Außerdem müssen sich die Mitarbeiterregelmäßigen<br />
wissenstests zum Gerüsthandbuch<br />
unterziehen, das der Gelsenkirchener<br />
Gerüstbauspezialist 2007 zur Umsetzung<br />
der Betriebssicherheitsverordnungerarbeitet<br />
hat. es beinhaltet allgemeinesicherheitstechnische<br />
regelungen, Maßnahmen<br />
zur Absturzsicherung, umfangreiche<br />
Montagehinweise, Informationen zu<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 55<br />
Bauteilen, Aufbauvarianten, GefährdungsbeurteilungensowiePrüfkontrollenundwirdkonsequentaufdemneuestenStandgehalten.<br />
Ähnlich wie Sonderaktionen, beispielsweisediePlakataktion„SichererGerüstbau“,und<br />
die regelmäßigen tagungen unterschiedlicher<br />
Unternehmensgremien sinddie<br />
wissenstests zum Handbuch ein wichtiges<br />
element, das fachliche knowhow,aberauchdasBewusstseinfürArbeitssicherheitundQualitätimGerüstbauaufhohem<br />
Levelzuhalten.<br />
Große Bedeutung haben zudem Materialtransportundprüfung.SowirddasgesamteMaterial,dasüberdieDispositioninGelsenkirchenverschicktwird,aufseinenordnungsgemäßenzustanduntersucht.DertransportaufdieBaustelleerfolgtausschließlichüberausgewählte<br />
Speditionen, die die VorgabenzurArbeitssicherheiteinhalten.VorOrtwird<br />
das Gerüstmaterial noch einmal eineraugenscheinlichen<br />
kontrolle unterzogen.<br />
Darüber hinaus verfügt BIS arnholdt übereinen<br />
eigenen Fuhrpark, der nicht nur einehohezahlanFahrzeugenundGerätschaftenvorhält,sondernauchzahlreicheSpezialfahrzeuge,<br />
zum Beispiel geländetaugliche Lkwsfürtagebau.eineeigenekfzwerkstattführtalle<br />
erforderlichen Abnahmen, wartungenundreparaturenaus.SindaufeinerBaustelle<br />
Geräte im einsatz, die nicht aus dem BISarnholdtPortfoliostammenodernurinwerken<br />
zugelassen sind, werden diese mithilfedesmobilenwerkstattwagensüberprüft.<br />
ein wesentlicher Bestandteil der QualitätssicherungbeiBISarnholdtistdiedokumentierte<br />
Prüfung anhand einer Checkliste, sobaldeinGerüstfertiggestelltist.Dazudientder<br />
Gerüstbegleitschein. „Die Prüfung via<br />
Gerüstchecklistehabenwirschonzuzeiteneingeführt,alsdiesbeiGerüstbauunternehmennochnichtgangundgäbewar“,konstatiertrainerzielke.„Selbstkunden,diesolcheinePrüfungnichtvorgeben,lassensichgerneüberzeugen,dassdiesePrüfungihrenSinnhatundletztlichauchihnenzugutekommt.“<br />
StreNge regelwerke<br />
DielückenloseDokumentationallerProzesseim<br />
rahmen eines Projekts fordern gesetzliche<br />
regelwerke wie Druckgeräterichtlinienoder<br />
die Betriebssicherheitsverordnung im
Netzwerk<br />
rohrleitungsbau. entsprechend umfangreich<br />
gestaltet sich das Qualitätsmanagement<br />
der BIS rohrleitungsbau GmbH,<br />
Bitterfeld. Die Grundlage bildet ein integriertes<br />
Managementsystem in Übereinstimmung<br />
mit den Standards ISO 9001<br />
(Qualitätsmanagement) und SCC (Sicherheitsmanagement),<br />
wobei letzteres auchsämtlichefürdenrohrleitungsbaurelevantenUmweltthemenberücksichtigt.DieUmsetzungdiesesSystemswirddurchinternewieexterneAuditskontinuierlichüberwacht.<br />
„Damit ein Qualitätsmanagementsystemseine<br />
vollewirkung entfalten kann, bedarfeseinergezieltenundkonstruktivenUnterstützunginderProjektrealisierung“,betont<br />
Alexander wrobel, Leiter Qualitätswesen<br />
von BIS rohrleitungsbau. „Dazu nutzenwir<br />
verschiedene Instrumente, unter anderem<br />
qualitätssichernde, auftragsführendeDokumentewiedenPrüfplan,außerdemdie<br />
projektspezifischen Schweißpläne und<br />
Arbeitsanweisungen.“<br />
umfaSSeNde vorBereituNgeN<br />
Vor Auftragsbeginn wird das Projektteambenannt<br />
und in den erforderlichen Unterlagen<br />
unterwiesen. es ist verpflichtet, die<br />
Abarbeitung aller definierten tätigkeitennach<br />
Vorgabe zu dokumentieren. Dabei istein<br />
Schwerpunkt die lückenlose Dokumentation<br />
der Schweißprozesse und der damitverbundenen<br />
Aufgaben wie Prüfen,wärmebehandlung<br />
oder korrosionsschutz. „Dies“,<br />
Industrieller Gerüstbau stellt hohe Anforderungen an die leistungen aller mitarbeiter.<br />
konsequente Qualitätssicherung, wie von BIS arnholdt praktiziert, umfasst daher die gesamte Projektorganisation.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 56<br />
so Alexander wrobel, „spiegelt maßgeblichdas<br />
Qualitätsniveau unserer Arbeit widerund<br />
erfordert eine ständige einflussnahmeaufdieFertigungsprozessedurchdieProjektleitungunddieeingesetztenFachaufsichtenfür<br />
Schweißen und Prüfen. Darüber hinaussindindenProzessablaufkontrollmechanismeneingebunden,mitdenenwirunterAnwendung<br />
anerkannter Prüfverfahren unsere<br />
Produktqualität überwachen.“ Dazu zählen<br />
Schweißverfahrensprüfungen,mitdenendie<br />
BeherrschungdergewähltenSchweißverfahrennachgewiesenwird.<br />
Sämtliche Fertigungs und Prüfschritte sindim<br />
projektspezifischen Prüfplan beschrieben.<br />
Dieser gibt die einzelnen Prüfschrittemit<br />
den dazugehörigen Abnahmekriterien
Die professionelle Planung für die einrichtung einer Baustelle ist voraussetzung für effektiven und sicheren Gerüstbau.<br />
vor.einPrüfplanwirdheutezwarvonvielenrohrleitungsbauunternehmen<br />
genutzt, warabervieleJahrekeineSelbstverständlichkeit.<br />
„wir haben ein solches Dokument schonsehr<br />
früh eingesetzt“, berichtet Alexanderwrobel.<br />
„Und über die Jahre wurde unser<br />
PrüfplanentsprechenddemStanddertechnikunddenspezifischenAnforderungendesGewerksmodifiziert,umdiekundenanforderungennochbesserzuerfüllen.“<br />
HaNdfertigkeit gefragt<br />
HohesGewichthatbeiBISrohrleitungsbaudieQualifizierungderSchweißer.Fürdieunterschiedlichen<br />
Schweißverfahren sind zumteil<br />
zusatzausbildungen zu absolvieren. GeradedieVerarbeitungderimkraftwerksbaugängigen<br />
sehr rissanfälligen Chromstähle<br />
P 91, P 92 und X 20 stellt eine hohe AnforderungandieHandfertigkeitderSchweißer<br />
– und diese Voraussetzungen bringt nichtjedermit.AuchsindbeidiesenStählenkerbschlagbiegeprüfungen<br />
notwendig, mit derderNachweisgeführtwird,dassdiespezielle<br />
Schweißtechnologie durch den Schweißereingehalten<br />
wurde. Die kerbschlagbiegeprüfungdientalsMittelzurBeurteilungderwerkstoffzähigkeit.<br />
Sie deckt die Ursachenfür<br />
die Versprödung eines werkstoffs auf,unteranderemHohlräume,einschlüsse,AusscheidungenundAlterung.<br />
DieAuswahlderSchweißerfürdieanspruchsvollen<br />
Stähle erfolgt entsprechend sorgfältig<br />
– durch die Auswertung von SchweißnahtprüfungenunddieBeobachtungdurchdie<br />
Schweißaufsicht. Die für diese werkstoffe<br />
für tauglich befundenen Schweißer<br />
werden nachfolgend in der unternehmenseigenen<br />
professionellen Aus und<br />
dateNBaNk ScHafft traNSpareNz<br />
weiterbildungsstätte in Bitterfeld ausgebildet,<br />
die unter anderem als zugelassener<br />
Bildungsträger nach Sozialgesetzbuch<br />
III durch den tÜV rheinland zertifiziert ist.<br />
Derzeit verfügt BIS rohrleitungsbau über<br />
16 Schweißer, die die Arbeit mit diesemwerkstoffbeherrschen.„Das“,soAlexanderwrobel,„istdeutschlandweiteinzigartig.“<br />
transparenzisteinSchlüsselfaktorbeiQualitätssicherung.InGroßbritannienführtundpflegtBIS<strong>Industrial</strong><strong>Services</strong>Ltd.allebestehendenGerüsteineinerDatenbank.DieeinheitlicheerfassungermöglichteinenhohenGradanÜbersichtlichkeitüberdenStatusderGerüste,derwöchentlichgeprüftwird.DieergebnissewerdenindieDatenbankeingetragenundbildendieBasisfürdieermittlungdernächstenPrüfpflichten.DiesistbesondersbeiLangzeitgerüstenvongroßemVorteil.DarüberhinauserlaubtdasDokumentierensämtlicherÄnderungeninderDatenbank,dassdieseschnellsichtbarandenGerüstenangebrachtwerdenkönnen.zudemerleichtertdieDatenbankdiefirmeninternekostenrechnung,denndieDatengebenzumBeispielauchAufschlussdarüber,obeinGerüstlängerstehtalsgeplant,sodassentsprechenderücklagengebildetwerdenmüssen.eineähnlicheDatenbankwirdderzeitauchbeiBISarnholdtumgesetzt.Dierealisierungistbereitszu75Prozentabgeschlossen.
Netzwerk<br />
» Qualität kommt von Qualifizieren<br />
DIe BIS AcADemy Steht FüR DIe vIelFAlt UnD QUAlItät DeR PeRSonAlentWIcklUnG<br />
In DeR BIS GRoUP. mIt DeR InteGRAtIon WeIteReR eInheIten,<br />
InSBeSonDeRe DeS InDUStRIe- UnD kRAFtWeRkSDIenStleISteRS mce,<br />
GeWInnt DIe vIRtUelle AUS- UnD WeIteRBIlDUnGSAkADemIe InhAltlIch<br />
WeIteR An BReIte UnD tIeFe. DADURch WIRD DAS QUAlIFIzIeRUnGSAnGe-<br />
Bot DeR BIS AcADemy BeReIcheRt.<br />
Die einheitliche SignetFamilie – an der<br />
SpitzedasLogoderBISAcademy–sorgtfüreinen<br />
hohen wiedererkennungswert aller<br />
MaßnahmenimrahmenderBISAcademyundsteht,alstrademarkgeschützt,fürdie<br />
QualitätderInhalte.„Diesunterstreichtden<br />
NutzenunddieAlleinstellungderBISQualifizierungsmaßnahmen<br />
im Markt“, betont<br />
Silvia Hägele, referentin Personalentwicklung.<br />
„es ist Ausdruck der Professionalitätund<br />
Nachhaltigkeit unserer Aus undweiterbildungsmaßnahmen.“<br />
Inhaltlich wurde das Leistungsspektrumder<br />
BIS Academy signifikant erweitert.<br />
Modulare Qualifizierungsprogramme sowohl<br />
für das Instandhaltungs als auchdas<br />
Projektgeschäft tragen dem Bedarfder<br />
operativen Gesellschaften rechnungundgewährleistenBISStandards.InengerzusammenarbeitmitderBISMaintenance<br />
Südwest GmbH ging im rahmen eines Pilotprojekts<br />
mit dem „BIS Maintainer“ dererste<br />
modulare weiterbildungsgang andenStart.ersetztsichaussechsModulenzusammen,dieaufeinanderaufbauenund<br />
Fach, Methoden sowie soziale kompetenzen<br />
der teilnehmer erweitern. Der BIS<br />
Maintainerdauertrund18Monateundistrichtungsweisendfürweiterezielgruppenorientiertemodulareweiterbildungsgänge.GeschäftsführerFranzBraunistüberzeugtvomNutzendesProgramms:„DurchdieseInvestitioninunsereMitarbeitererreichenwirnochmehrQualitätfürunserekunden.<br />
Die hervorragende zusammenarbeit mitder<br />
zentralen Personalentwicklung trägtdazubei,unserenhohenLeistungsstandardzuhaltenundauszubauen.“<br />
maSSgeScHNeiderte programme<br />
Für eine nachhaltige kompetenzsteigerung<br />
sorgen maßgeschneiderte Personalentwicklungsprogramme.BeispielesindFrUCItunddas<br />
Programm „Fit for Managing“/„Fit for<br />
Market“. FrUCIt adressiert verschiedene<br />
Führungsebenen im FinanceSektor. ziel istes,<br />
die fachliche wie die soziale Qualifikation<br />
langfristig und nachhaltig zu erhöhenund<br />
den Nachwuchs auf Führungsaufgabenin<br />
der BIS Holding und in den Beteiligungsgesellschaften<br />
vorzubereiten. In dem von<br />
GeschäftsführerGüntherIlliginitiiertenunddurch<br />
die Personalentwicklung begleiteten<br />
Programm „Fit for Managing“/„Fit for Market“<br />
wurde den Fach und FührungskräftenderBISIndustrieserviceMitteindenzurückliegenden<br />
zwei Jahren verstärkt knowhowrundumkommunikation,Management,ProjektmanagementundVertriebvermittelt.<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 58<br />
Starke gemeiNScHaft<br />
Die BIS Networks als wesentlicher BestandteilderBISAcademystehenalsPlattformfürdengesellschaftsundländerübergreifenden<br />
Informations und erfahrungsaustausch sowie<br />
BestPractiseSharing innerhalb der BIS<br />
Group. Sie bündeln die Stärken der dezentralen<br />
Struktur ebenso wie zentrale Unterstützungsfunktionen<br />
und sind damit zumerfolgsmodellgeworden.Indenmittlerweile<br />
14themenspezifischenNetzwerkenmitrund<br />
250MitarbeiternderBISGroupwirdfachlicheexpertiseinkonkreteProjekteumgesetzt.<br />
exemplarisch zu nennen ist die Neuauflage<br />
eines Handbuchs für den wärme undkälteschutz,<br />
das im BIS Insulation Networkerarbeitetwurde.DiesesBuchzeigtdiekernkompetenzunddaswissenderBISGroupim
Netzwerk<br />
eiNHeitlicHe QualitÄtSStaNdardS<br />
UnterdemDachderBISAcademywerdenalle<br />
Maßnahmen der Personalentwicklung<br />
miteinander verzahnt und kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Die zentralenund<br />
dezentralen Qualifizierungsangeboterichten<br />
sich an Führungskräfte, Nachwuchsführungskräfte,Projekt/Bauleitersowie<br />
Mitarbeiter. Alle Maßnahmen sindauf<br />
die spezifischen Bedürfnisse der BIS<br />
BeschäftigtensowiederBISBeteiligungsgesellschaften<br />
ausgerichtet. Dies sichertgemeinsameerfolgeaufindividuellerwiestrategischer<br />
ebene. Auch die operativeneinheitenselbstzeigeninpunctoPersonalentwicklung<br />
von jeher eine starke eigen<br />
Bereich Isolierung in komprimierter weise.<br />
Praktiker können das anwendungsorientierte<br />
Nachschlagewerk direkt für die tägliche<br />
Arbeit nutzen. Die Neuauflage wurde umwesentliche<br />
themenbereiche ergänzt, trägt<br />
ÄnderungeninGesetzenundNormenrechnungundistinternationaleinsetzbar.„Dieses<br />
Handbuch ist ein großer Gewinn für unsereeigeneArbeitundkanndarüberhinausauchvon<br />
unseren kunden hervorragend genutztwerden“,<br />
erläutert Michael Schmitz, Leiter<br />
Personalentwicklung der BIS Group. „es istdamit<br />
ein ausgezeichnetes Beispiel für dieergebnisorientierte<br />
Arbeit und LeistungsfähigkeitderBISNetworks.“<br />
deutlicHer kompeteNzgewiNN<br />
DieBISNetworkssindeinidealesInstrumentzurIntegrationakquirierterGesellschaften,besonders<br />
auch der bisherigen MCe. zumeinenwirdderteilnehmerkreisderBISNetworksumneuekollegenerweitert,zumanderen<br />
wird der fachliche Austausch durchdie<br />
einbindung der expertise der neuen<br />
Mitglieder weiter vorangetrieben. DarüberhinauswerdentragfähigesozialeNetzwerke<br />
aufgebaut und erweitert. Gleiches giltfürdasJuniorManagementteam(JMt).Dasseit<br />
Jahren innerhalb der BIS Group etablierte<br />
erfolgsmodell zum Aufbau des eigenen<br />
Führungskräftenachwuchses wird nunauch<br />
zur Heimat der High Potentials aus<br />
initiative. Dafür sprechen unter anderemdie<br />
Aus und weiterbildungszentren fürgewerbliche<br />
Mitarbeiter von BIS SalamisinGroßbritannien,BISIndustrierinNorwegenundderBISMultiserwisinPolen.<br />
Die BIS Group hat sich zum ziel gesetzt,gemeinsam<br />
gesellschafts und länderübergreifende<br />
Ausbildungsstandards zuschaffen.<br />
Im Vordergrund steht dabeidas<br />
ziel, durch Standards den kundengruppenweit<br />
den besonderen BIS Qualitätslevel<br />
zu garantieren. Dazu wurdedas<br />
„BIS Competence Committee“ ins<br />
Lebengerufen.esisteingebundenindie<br />
BISAcademyundbestehtausVertretern<br />
derbisherigenMCe.„Dies“,sotimurtavas,<br />
LeiterCorporateHumanresources&<strong>Services</strong>,<br />
„stellt gerade in zeiten mangelnder NachwuchskräfteauchaufFührungsebeneeinenentscheidendenwettbewerbsvorteildar.“<br />
Die bisherigen Aktivitäten der ehemaligen<br />
MCe im Bereich PersonalentwicklungstärkendieBISAcademyundgebenihreinen<br />
zusätzlichen kompetenzschub. einenwichtigenBeitragleistetdabeidieInstandhaltungsschule<br />
(IHSchule), die seit 2005<br />
Facharbeitern und operativen Mitarbeiternvon<br />
Instandhaltungsstützpunkten theoretische,<br />
aber auch praktische Fachkenntnisse<br />
vermittelt. Diese werden ergänzt durchtippsundtricksausderPraxis,dieerfahreneMitarbeiterdesIndustrieservicessowieexterneexpertenundtrainerindieSeminare<br />
Überblick über die BIS Academy<br />
Für die Vielfalt und Qualität der Personalenteinbringen.DieVorteilederIHSchuleliegenwicklung<br />
in der BIS Group steht die BIS Academy<br />
als starkes Markenzeichen.<br />
auf der Hand. Fachkompetenz wird geför<br />
Aufgrund unserer dezentralen Organisationsdert<br />
und weiterentwickelt, struktur schafft auch internes die Personalentwicklung know<br />
ihren Nutzen konkret „vor Ort“. Gleichzeitig<br />
nutzen wir die Vorteile des zentralen Managehow<br />
sichergestellt und die Arbeitsqualität<br />
ments in unserer Konzernstruktur. Wir bündeln<br />
Aktivitäten dort, wo es strategisch sinnvoll ist,<br />
zumNutzenderkundenweiterverbessert.<br />
insbesondere auch im Zusammenspiel mit der<br />
<strong>Bilfinger</strong> <strong>Berger</strong> Multi Service Group.<br />
Unter dem Dach unserer virtuellen BIS Academy<br />
Neben dem Geschäft werden in alle Maßnahmen rahmenverträgen<br />
der Personalentwicklung<br />
miteinander verzahnt und kontinuierlich<br />
gewinntdasProjektgeschäftinderBISGroup,<br />
weiterentwickelt.<br />
besondersauchinderneuenDivisionPlanttechnologies,<br />
zunehmend an Bedeutung.<br />
Um auch hier hohen Qualitätsansprüchen<br />
BIS Academy<br />
gerechtzuwerden,bietetdieBISAcademy<br />
Die Personalentwicklung<br />
Projektmanagern und der BIS Group Mitarbeitern in Pro<br />
derBIStrainingszentren,derlokalenundderzentralenPersonalentwicklungsowieFührungskräftenausdemoperativenGeschäft.DieFestlegungvonBISStandardsstellteinenhohenAusbildungsstandder<br />
MitarbeiterderBISGroupsicher.Imersten<br />
Schritt werden dazu kompetenzprofileentwickelt.Fürdiezukunftistangedacht,dass<br />
diese unternehmensweiten StandardsvoneinerexternenStellezertifiziertwerden.FürdiekundenderBISGroupbedeutet<br />
dies noch mehr transparenz undeinnochhöheresMaßanQualitätbeiPlanungundAusführungsämtlicherProjekteimIndustrieservice.<br />
jekteneinbedarfsorientiertesAngebot.Unter<br />
der Überschrift „Fit for Project“ werdendiese<br />
Maßnahmen zusammengefasst, mitden<br />
operativen Bedarfsträgern abgesprochen<br />
und kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
kuNdeN profitiereN<br />
Insgesamt entsteht durch die Integrationder<br />
MCe auch im Bereich der Personalentwicklung<br />
eine winwinSituation. „Unsereprofessionelle<br />
und systematische Personalentwicklung<br />
spiegelt die führende PositiondeskonzernsindernochjungenBranchedes<br />
Industrieserviceswider“,sothomastöpfer,<br />
MitglieddesVorstandsvon<strong>Bilfinger</strong><strong>Berger</strong>.<br />
„Mit dem Leistungsportfolio von MCe wird<br />
Ziele erreicht man am besten gemeinsam.<br />
unser Qualifizierungsangebot bereichert.<br />
Wir unterstützen Sie – ob Nachwuchs-, Fach- oder Führungskraft.<br />
DieskommtnichtnurunserenMitarbeiternzugute,<br />
sondern bedeutet auch für unsere<br />
Tragfähiges Fundament aller Aktivitäten im Sprechen Sie uns an –<br />
Curriculum der BIS Academy kundeneinenklarenMehrwert.“<br />
sind die BIS Unter-<br />
nehmensgrundsätze. Die Angebote der Mitarbeiterqualifizierung<br />
sind auf die spezifischen<br />
Bedürfnisse unserer Mitarbeiter und unserer Beteiligungsgesellschaften<br />
ausgerichtet. So machen<br />
wir gemeinsame Erfolge möglich – auf individueller<br />
ebenso wie strategischer Ebene.<br />
Als Partner für alle Fragen der Personalentwicklung<br />
bieten wir Ihnen kompetente Beratung<br />
und Unterstützung. Unser Leistungsspektrum<br />
umfasst sämtliche Prozessschritte von der Konzeption<br />
über die Umsetzung bis zur Qualitätssicherung<br />
unserer Maßnahmen.<br />
wir freuen uns auf die<br />
Zusammenarbeit mit Ihnen!<br />
<strong>glob</strong>e 1/2010<br />
Seite 59<br />
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academy@BIS.bilfinger.com<br />
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IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Bilfinger</strong><strong>Berger</strong><strong>Industrial</strong><strong>Services</strong>GmbH,<br />
München,vertretendurchden<br />
VorsitzendenderGeschäftsführung,<br />
Dr.MichaelHerbermann<br />
Redaktion:<br />
Ullrichesser(verantwortlich),<br />
BeatekneuseundSusannNaumann(text),<br />
MichaelaHelm(Assistenz)<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
CorporateCommunications,<br />
Gneisenaustraße15,D80992Münchentelefon+498914998135telefax+498914998277eMail:ukomm@BIS.bilfinger.com<br />
Internet:www.BIS.bilfinger.com<br />
NachdruckmitQuellenangabegestattet,<br />
Belegerbeten.<br />
Der<strong>glob</strong>eistindeutscherundenglischer<br />
Spracheerhältlich.